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In my Arms tonight

Der Anhänger
von

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In my Arms tonight

So, das ist also meine zweite Cas/Dean Story. Ist wieder ein One Shot, ich hoffe er gefällt euch.
 

Auch hier noch mal die Warnung:

Enthält Spoiler für die vierte/fünfte SPN Staffel!
 

In my Arms tonight
 

Es war vorbei.

Endgültig.

Und sie hatten gewonnen.

Er hatte niemals damit gerechnet, aber sie hatten gewonnen. Die Welt gerettet.

Doch sie hatten einen Preis bezahlt.

Einen viel zu hohen Preis.

Einen Preis, den er nie bereit gewesen wäre zu bezahlen. Aber wie bei so vielen Dingen in seinem Leben, hatte er auch hierbei nicht die Wahl gehabt.
 

Und jetzt war es zu spät.

Wieder war es zu spät.

Wieder hatte er nichts tun können, um es zu verhindern.

Er hatte sich selbst geschworen, dass es nicht wieder passieren würde … Dass es niemals wieder geschehen würde … Dass er niemals wieder jemanden verlieren würde, den er liebte.

Schon bei seinem Dad hatte er diesen Schwur gebrochen.

Viele Menschen waren ihm nicht geblieben. Und heute … würde es wieder einer weniger sein. Wieder ein Stück von sich selbst, das er verlieren würde. Diesmal wahrscheinlich mehr den je.
 

Seine Schuld.

Er war so dumm gewesen. Und viel zu sicher.

Eines der ersten Dinge, die er als Jäger von seinem Vater gelernt hatte, war die Regel, dass ein angeschossenes Tier das gefährlichste sei.

Dies galt auch für Dämonen.

Und offenbar auch für Engel, selbst wenn sie gefallen waren.

Man durfte ihnen erst den Rücken zukehren, wenn man sicher war, dass sie tot waren. Winchester Faustregel. Und er hatte sie gebrochen, hatte Luzifer den Rücken gekehrt.

Aber er war so sicher gewesen, dass es vorbei war. Dem war nicht so gewesen und Luzifer hatte zu seinem letzten, seinem alles vernichtenden Schlag, auszuholen können.
 

Dean hatte es kommen sehen.

Doch ihm waren bloß zwei Sekundenbruchteile geblieben. Beide zu kurz um auszuweichen.

Im ersten konnte er nur sehen, wie es auf ihn zukam. In diesem Moment hatte er gewusst, dass er sterben würde.

Bis der zweite Sekundebruchteil anfing, in dem plötzlich jemand in der Schusslinie stand. Direkt vor ihm. Bereit ihn zu schützen, bereit für ihn zu sterben.

Hätte er noch einen dritten Augenblick Zeit gehabt, hätte er diesen genutzt, um ihn wieder zur Seite zu ziehen. Doch einen solchen Moment hatte er nicht gehabt.
 

Jetzt saß er hier.

Sein Körper hörte einfach nicht auf zu zittern.

Vielleicht sollte er wütend auf ihn sein. Vielleicht sollte er ihn hassen.

Doch er konnte es nicht.

Wenn er jemanden hasste, dann sich selbst. Für seine Unachtsamkeit. Für seine Dummheit.

Dafür bekam er jetzt seine Strafe: Das zu verlieren, was er so sehr liebte.
 

Noch konnte er seinen Herzschlag spüren.

Er zog den Körper in seinen Armen fester an sich. „Du bist so unglaublich dumm.“

Er bildete sich ein, böse klingen zu wollen. Aber eigentlich klang er einfach nur unglaublich müde. So wie er sich fühlte. Blaue Augen sahen ihn an. „Ich hab gewusst, dass du so was sagen würdest.“

Dean schnaubte nur. „Und dass ich das nicht wollte, wusstest du auch.“

„Es kann nicht immer nach dir gehen.“

Dean schüttelte den Kopf. Nein, dass tat es in der Regel nie.
 

„Du solltest glücklich sein.“

Dean war beinahe versucht zu lachen. „Ist das so?“, fragte er und der andere nickte. „Sicher. Luzifer ist vernichtet,

endgültig. Die Menschen sind sicher, ebenso wie Sam. Das war es doch, was du wolltest.“

„Ich wollte es aber nicht ohne dich.“

Warum musste er ihn darauf hinweisen?

Wie konnte man nur so ignorant sein?

Er schluckte hart und schloss für einen Moment die Augen. „Tu das nicht, Cas.“
 

Ein kurzes Lächeln.

„Es tut mir leid.“

Dean konnte daraufhin nur nicken. Ja, dass glaubte er ihm sogar. Nicht die Tat an sich, das tat ihm mit Sicherheit nicht leid, aber das er ihn alleine lassen würde, das schon.

Er konnte spüren wie der Körper in seinen Armen kälter wurde.

So menschlich.

Wie so vieles an ihm. Das Meiste unbewusst und nicht körperlich, so wie das hier.
 

Eine Hand griff nach seiner und Dean verschränkte automatisch ihre Finger miteinander. „Cas, bitte …“

Der Griff um seine Hand wurde fester. „Es ist okay.“

„Nicht für mich.“

Wieder dieses Lächeln. Für das er ihn jetzt am liebsten schlagen würde. Das er so sehr liebte.
 

„Es wird Zeit.“

Dean schüttelte den Kopf, spürte das Brennen in seinen Augen. „Nein.“

„Dean …“

„Cas, tu mir das nicht an.“

Castiel löste seine Hand von Deans und steckte sie in die Tasche seines Mantels, holte etwas hervor, das er schließlich in Deans Hand legte.

Dieser erkannte sofort den Anhänger, den er einst von Sam geschenkt bekommen hatte, auch wenn er ihn nicht sehen konnte, da Castiel noch immer seine Hand in seiner liegen hatte.

„Siehst du, ich hab ihn noch.“, sagte dieser lächelnd und Dean wusste, dass es eine Anspielung darauf war, dass er ihm damals gesagt hatte, er dürfe ihn keinesfalls verlieren. Damals … als er ihm das Schmuckstück gegeben hatte. Das kam ihm so unheimlich lange her vor.

„Sonst hätte ich ihn dir auch in den Arsch getreten.“, sagte er schließlich und verflocht wieder ihre Finger miteinander, auch wenn der Anhänger weiterhin zwischen ihren Händen lag. „Aber er hat dir nicht geholfen Gott zu finden.“

„Er sollte nicht Gott finden. Nicht direkt.“
 

Cas klang müde.

Dean konnte spüren, dass es nicht mehr lange dauern würde.

„Wofür dann?“, fragte er leise. Wenn er mit ihm sprach konnte er sich einreden, dass alles wieder gut werden würde. „Du sagtest, er würde heiß werden, wenn Gott in der Nähe ist.“

„In der Nähe von demjenigen, den man sucht. Und den man liebt. Möglicherweise bin ich deshalb immer bei dir gelandet.“

Dean konnte nicht anders, als lächeln. „Möglicherweise.“
 

„Dean?“

Er schloss wieder die Augen, wusste genau, was jetzt kommen würde. Und er fürchtete diesen Moment.

„Ich liebe dich.“

„Ich weiß“, sagte er und beugte sich zu ihm runter, „ich dich auch.“, erwiderte er leise, bevor sich ihre Lippen berührten.
 

Dann war es vorbei.

Dean hatte erwartet, dass er einfach in seinen Armen sterben würde. Wie bei … einem Menschen.

Das er es spüren würde.

Den letzten Atemzug, den letzten Herzschlag.

Doch so war es nicht.

Er war einfach weg. Verschwunden aus seinen Armen.

Und er hatte keine Ahnung, wie lange er allein auf dem schmutzigen Boden gesessen hatte, ehe er sich aufraffen konnte und das alte Gebäude verließ, in dem der letzte Kampf stattgefunden hatte.
 

Draußen blieb er stehen.

Es war vollkommen windstill, als das ihm so bekannte Motorendröhnen des Impalas an seine Ohren an seine Ohren drang. Irgendwie tat es gut, es zu hören.

Es überraschte ich nicht, dass Sam ihn gefunden hatte. Noch weniger, dass er überhaupt gesucht hatte. Das hatte er schon geahnt, als er Cas stumm gebeten hatte, Sam nicht mit zu diesem Ort zu nehmen, an dem sich alles entscheiden würde. Er hatte den jüngeren bei diesem Kampf nicht dabei haben wollen.

Also war er allein mit Cas gegangen. Dieser hatte sofort verstanden, was Dean von ihm wollte, hatte seine Hand von Sams Stirn zurückgezogen und war mit Dean allein hier gelandet.

Wenn die Möglichkeit bestanden hätte, hätte Dean auch Cas einfach stehen lassen, um diesen Kampf ganz allein auszufechten. Doch die hatte er nicht gehabt, und der Engel war nicht verschwunden, obwohl Dean ihn praktisch angefleht hatte zu gehen.
 

Dean seufzte.

Der Impala blieb mit quietschenden Reifen vor ihm stehen. Sofort wurde die Tür aufgerissen und Sam stand vor ihm. „Du blöder Idiot! Wie konntest du das tun? Warum hast du mich nicht mitgenommen?“

Dean sah ihn einfach nur an. „Können wir die Diskussion später führen? Ich hab da jetzt keinen Nerv für.“

Er klang müde und resigniert, hatte weder die Kraft noch den Willen es zu überspielen, und Sam schien das sofort zu merken. „Was ist passiert?“
 

„Wir haben gewonnen.“

Sam sah ihn ungläubig an. „Bitte?“

„Keine Apokalypse, kein Luzifer. Es ist vorbei.“

„Ihr habt ihn besiegt?“

„Endgültig.“

Sam trat auf ihn zu, breit grinsend, sah beinahe so aus, als würde er ihm um den Hals fallen wollen. „Dean, das ist super! Das ist … Wir haben …“
 

„Cas ist tot.“

Sofort verschwand Sams Lächeln, machte erst Unglaube, dann Bestürzung platz. „Was?“

Dean zuckte hilflos mit den Schultern, versuchte verzweifelt sich selbst aufrecht zu halten, auch wenn er sich am liebsten verkrochen hätte. Selten war das Gefühl einfach nur noch weinen zu müssen so unermesslich stark gewesen. Schon jetzt konnte er den Geschmack von Salz auf seiner Zunge spüren und seine Augen brannten immer noch.

„Ich hab missachtet, was Dad mich gelehrt hat. Cas musste dafür mit seinem Leben bezahlen. Er hat … mich nur beschützen wollen.“

„Dean, es … tut mir so leid.“

Sam kam auf ihn zu und Dean wusste sofort, dass er ihn umarmen wollte, wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Wenn er das jetzt zulassen würde, würde er sich nicht mehr beherrschen können. Sam verstand sofort und blieb stehen.
 

„Es tut mir leid.“

Dean nickte. „Sagtest du schon.“, erwiderte er leise.

Bisher hatte er sich taub gefühlt.

Allmählich begann er den Schmerz zu spüren. Heftiger und tiefer als er erwartet hatte.

Sam sah ihn mitleidig an.

Sein kleiner Bruder hatte heute einen Freund verloren, er selbst … so viel mehr.
 

„Wo willst du hin?“

Dean sah Sam hinterher, der den Weg einschlug, aus dem er gekommen war.

Sam drehte sich langsam zu ihm. „Ich will … mich verabschieden.“

Der jüngere klang ehrlich betroffen und Dean schüttelte nur den Kopf. „Er ist nicht … Er war einfach weg.“

Sam runzelte die Stirn. „Weg?“

Dean schluckte hart.

Warum musste er es hinterfragen?

Warum machte er es ihm noch schwerer?

Und warum, zum Teufel, tat das Atmen plötzlich so weh?
 

„Was gibt es daran nicht zu verstehen?“

Sam schien etwas sagen zu wollen, schloss den Mund aber wieder, nur um im Endeffekt doch zu reden. „Uriel und die

anderen Engel, bei ihnen war das nicht so. Sie sind … einfach gestorben.“

Dean blinzelte irritiert.

Das stimmte.

Mit einem Mal schlug sein Herz schneller und er öffnete seine Hand, die er die ganze Zeit um den Anhänger geschlossen hatte, betrachtete das Schmuckstück einen Moment, ehe sich ein kurzes Lächeln auf seine Lippen legte. Du sagtest, er würde heiß werden, wenn Gott in der Nähe ist. Dean schloss seine Augen, als ein kurzer Windzug seine Wange streifte. In der Nähe von demjenigen, den man sucht. Und den man liebt.
 

Die Sonne ging auf.

Ein neuer Tag brach an.

Dean hätte nicht gedacht, dass er das noch einmal sehen würde.

Er hatte nicht daran geglaubt, dass die Welt einen neuen Tag erleben würde. Doch sie tat es. Und es würden noch viele folgen, da war er sicher.

Seufzend hängte er sich die Kette um, ließ den Anhänger aber unter sein Shirt verschwinden, so dass er ihn auf seiner Haut spüren konnte.
 

Er war warm.

Castiels Wärme steckte noch in ihm.

Dean trat einen Schritt nach vorn, als er wieder einen Windzug spürte, diesmal an seiner Hand, als würde er ihn nach vorne ziehen.

Wieder lächelte er.

Vielleicht bildete er sich das alles ja ein.

Vielleicht wollte er die Dinge anders sehen, als sie waren, doch es war jetzt zu spät um sich selbst von etwas anderem zu überzeugen.
 

Beinahe schwungvoll drehte er sich zu Sam herum.

„Wir haben die Welt gerettet.“, verkündete er und sein Bruder sah ihn zweifelnd an, schien seinen Stimmungswechsel bedenklich zu finden.

Der ältere lächelte milde. „Alles wird gut.“, sagte er überzeugt und Sam legte den Kopf schief. „Bist du sicher?“

Dean schloss für einen Moment die Augen, spürte den Wind und hörte dessen Flüstern, während er seine Hand hob und die Finger durch sein Shirt um den Anhänger schloss. „Ganz sicher.“, sagte er fest und Sam erwiderte sein Lächeln. Er glaubte ihm. Und was noch wichtiger war: Er glaubte es auch.
 


 

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So, das war's, ich hoffe es hat euch gefallen. Mit dem Schluss bin ich mir immer noch unsicher. *amKopfkrazt*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-11-13T15:56:17+00:00 13.11.2009 16:56
wunderschön.
(bonuspunkte gibts allein schon für das pairing, davon gibts einfach viel zu wenig XD)

CASS! MEIN LIEBLINGSENGEL!!! NOOOIIIN!! O.o


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