Zum Inhalt der Seite

All Hail To The Dark Lord

Bellatrix-centric, Wichtelfic
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

... because he will be great.

Die meisten verwinkelten Gassen Londons waren eher dunkel, nur spärlich ausgeleuchtet vom Licht einiger weniger Fenster. Die Häuser darin sahen aus wie schwarze Riesen, deren vielfache Augen leer zu sein schienen. Die Stadt schien zu schlafen und nur der Mond, der trotz seiner vollen Gestalt nicht in jede Ecke zu leuchten vermochte, wachte über das nächtliche Treiben mancher Personen. Auch alle Fenster im Grimmauldplatz 12 waren dunkel, doch nicht alle seine Bewohner schliefen. Hinter einem Fenster im ersten Stock saß eine junge Frau und betrachtete den fahlen Mond. Er schien ihr Trost zu spenden, obgleich des seltsamen Ausdrucks, der in ihren dunklen Augen zu finden war.

Ihre schwarzen Locken fielen ihr lang den Rücken hinunter, während sie weiter nach draußen starrte. Ihre Gesichtszüge waren fein und sie war eine regelrechte Schönheit, um die wohl schon einige Jünglinge geworben hatten, jedoch ohne Erfolg.

Sie war die Älteste von drei Schwestern, 18 Jahre alt, hatte die Schule vor kurzem beendet und war vor Kurzem zu ihrer Tante nach London geschickt worden, um von der weniger beschäftigten Walburga zu lernen. Während ihrer Zeit auf Hogwarts hatte die Bellatrix viele Gleichgesinnte kennen gelernt, viele, die genauso wie ihre Familie auf die Vorherrschaft der Reinblüter bestanden. Doch sie selbst hatte es nie allzu ernst genommen, hatte kein wirkliches Ziel gehabt, keinen eigenen Antrieb.

Man hatte ihr immer erklärt, wie wichtig eine Ehe mit einem Reinblüter war, weshalb es niemanden wunderte, dass sie alle Männer abwies, da sie bereits versprochen war.

Sie würde die Zukunft nicht mehr mit Spielereien verbringen, sondern eine gute Ehefrau sein, die ihren Mann unterstützt. Es wäre ja auch nicht so schwer, wüsste sie nicht genau, dass sie ihn nicht leiden konnte. Rodolphus Lestrange.

Sie kannte ihn aus der Schule und wusste nur zu gut, wie besitzergreifend er sein konnte.

Und seit er erfahren hatte, dass eine Ehe zwischen ihnen Beiden geplant war, konnte er seine Finger nicht mehr von ihr lassen.

Seit sie nach ihrem Schulabschluss von ihrer Tante auf die Hochzeit vorbereitet wurde, kam er sie jeden Tag besuchen. Und jede Nacht.

Gedankenverloren wanderte ihr Blick zu der großen Standuhr, die ihr Zimmer schmückte. Fünf Minuten vor Zwölf, seine Zeit.

Ein leises Ploppen bestätigte, dass soeben ein Gast ins Haus der Blacks appariert war, ein Gast, der Dinge im Sinn hatte, die er tagsüber nicht so erledigen konnte.

Langsame Schritte kamen näher.

„Bella...“, hauchte der ungebetene Gast, bevor Bellatrix spüren konnte, wie er sie an den Haaren herumriss. Sie wusste genau, dass er am Anfang noch versucht hatte, alles mithilfe eines Muffliato zu vertuschen, doch inzwischen sah er davon ab, ihrer Tante und ihrem Onkel war es scheinbar egal, was mit ihr geschah.

Mit einem unterdrückten Schrei fuhr die schwarzhaarige Hexe herum und starrte ihn hasserfüllt an, worauf er ihr eine Ohrfeige versetzte.

Und dieses Monster würde sie heiraten.

Als ihre Beine nachgaben, schleifte er sie an den Haaren zu dem großen, schwarz bezogenen Bett und der Rest ging schnell, wie immer.

Als er von ihr abgelassen hatte, blieb er wie immer noch eine Weile, während er sie zwang, sich an ihn zu schmiegen.

Bellatrix wusste, dass Rodolphus ein Todesser war, oft genug hatte er ihr stolz das Dunkle Mal präsentiert, ihrer Mutter damit imponiert. Daher war er auch der perfekte Bräutigam gewesen.

Obwohl Bella wusste, was ihr blühte, sollte ihr noch schlafender Zukünftiger aufwachen und sie nicht neben sich finden, machte sie sich vorsichtig aus seinem Griff frei und zog sich leise an. Schließlich warf sie sich noch einen schwarzen Mantel über, um nicht zu sehr zu frieren. Dann apparierte sie an einen Ort, den sie nur ein einziges Mal per Zufall entdeckt hatte und der meilenweit von London entfernt war. Rodolphus sah ihr nach, als sie leise die Tür ihres Zimmers von außen schloss.
 

Unter dem fahlen Licht des Vollmonds erreichte Bellatrix Black den Friedhof von Little Hangleton. Während sie einige Schritte in Richtung der großen Engelsstatue machte, blickte sie hinauf zum Mond. Plötzlich hörte sie ein Rascheln hinter sich und fuhr herum, den Zauberstab gezückt, bereit, zuzuschlagen. Doch sie konnte niemanden erkennen.

Fahrig strich sie sich durch die Haare, als sie plötzlich eine tiefe Stimme hinter sich hörte.

„Bellatrix Black.“

Eine Feststellung, mehr nicht.

„Wer ist da?“, fragte die Angesprochene kühl in die Dunkelheit, angespannt und neugierig zugleich. Als sie im Begriff war, einen Lumos-Zauber auszuführen, trat eine in einen langen, schwarzen Kapuzenumhang gehüllte Person vor.

„Du bist also die bezaubernd schöne Braut des treuen Rodolphus.“

Wieder eine Feststellung. Doch Bellatrix hatte beschlossen, erst einmal zuzuhören.

„Du brauchst dich nicht fürchten, ich werde dir nichts tun. Ich möchte dir nur etwas zeigen.“

Damit kam die Gestalt näher. „Ich möchte dir die Augen öffnen.“ Als er seine Kapuze abnahm, blickte die junge Hexe in das Gesicht eines sehr attraktiven Mannes, obwohl sein Gesicht seltsam entstellt schien. Verwundert blickte sie ihn an und ließ geschehen, dass er seine Hand auf ihre Wange legte. In dem Moment, als seine Finger federleicht ihre Haut berührten, fühlte Bellatrix, wie ihr der Boden unter den Füßen entzogen wurde. Sie verlor sich in einem Strudel von Erinnerungen die nicht ihre waren, Ziele, Wünsche, Träume, all das konnte sie spüren wie ihre Eigenen, obgleich sie es nicht waren.

Als dieser Rausch von Eindrücken vorbei war und die junge Hexe wieder die Umrisse der Engelsstatue sehen konnte, ging sie unwillkürlich auf die Knie.

„Herr, ich wusste nicht...“, hauchte sie ungläubig. Sie hatte alles gesehen, der Dunkle Lord hatte ihr die Augen geöffnet. Er hatte ihr ein Ziel gegeben, einen Antrieb.

„Lasst mich euch dienen.“, sprach sie dann selbstbewusster, sah ihn allerdings immer noch nicht an.

Schließlich spürte sie, wie er über ihre Wange strich. „Steh auf, Bella.“, sagte er sanft, während sie sich erhob. „Sei meine treueste Dienerin und trage das Dunkle Mal voller Stolz.“ Voller Eifer nickte die schwarzhaarige Hexe und sah zu, wie er ihren Arm freimachte. Sanft, fast zärtlich strich er über ihren Arm, während Bellatrix plötzlich ein Kribbeln wahr nahm. Als sie noch einmal auf ihren Arm blickte, prangte dort das Dunkle Mal. Plötzlich war sie stolz. Wieder blickte sie Voldemort an und er sah ihr in die Augen. „Du wirst respektiert werden, viele dir bekannte Zauberer werden dich Willkommen heißen. Ich bin stolz auf dich, Bella.“

Damit brach er den Blickkontakt ab und verschwand in einer dunklen Rauchschwade.

Als die junge Hexe alleine auf dem Friedhof von Little Hangleton stand und den fahl scheinenden Vollmond betrachtete, wusste sie, dass er ihr nichts mehr tun würde. Ja, Rodolphus würde sie nie wieder anrühren.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Diana
2010-03-22T12:29:22+00:00 22.03.2010 13:29
Ich weiß das Kommentar kommt spät, aber es kommt.
Hatte in den letzten Monaten total viel Stress und das tut mir wirklich wahnsinnig Leid.

Aber nun zu deiner Geschichte^^

Sie gefällt mir wirklich sehr gut. Ich finde es ist mal etwas anderes, als diese 0815 Rodolphus und Bella Geschichten in denen sich die beiden wirklich lieben. Außerdem mag ich den Anfang deiner Geschichte. Er ist düster und passt irgendwie zur Situation.

Bella tut mir wirklich Leid. Aber dem Ende nach vermute ich, dass sie nun die Stärkere der beiden ist.

Danke für die schöne Geschichte =)

LG
Diana


Zurück