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Das Tor der Dimensionen

Der Kampf um die Welt
von

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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde
 

Mir bot sich ein Bild des Grauens, als ich aus dem Hauseingang ins Freie hinausgetreten war. Der Nebel war noch immer da, genauso dicht wie zuvor. Die Trümmer der Häuser und die Krater, welche von den Attacken Deemons und seiner Armee her rührten, waren ebenfalls allesamt noch da. Doch etwas hatte sich verändert: Die Luft wirklte abgestanden und war voller Staub. Es war fast so, als hätte man den Sauerstoff durch etwas anderes ersetzt, etwas, das die Luft dichter und stickiger machte. Mir fiel das Atmen schwer.

In der Ferne sah ich die Lichtblitze der Attacken von MaloMyotismon und unseren Digimon, sie kämpfen also noch immer. Ich ging nun auf die Bliztzlichter zu, den Blick in den Himmel gerichtet. Innerlich betete ich, dass sie noch alle da waren - dass keines unserer Digimon in der Zwischenzeit besiegt worden war. Doch hätten wir es dann nicht mitgekriegt? Wenn der Digimonpartner eines DigiRitters starb musste dieser das doch merken, oder nicht? Ich wusste darauf keine Antwort und hoffte einfach, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag.

Der kleinkörnige Schutt auf der Straße knirschte unter meinen Schuhen, während ich sie entlang lief. Meinen Blick hatte ich immer noch zum Firmament gerichtet, welches durch den dichten Nebel grau und kalt wirkte. Selbst die Lichter der Attacken drangen nicht durch diesen hindurch.

"Wargreymon, mach es platt!", rief ich, als ich - noch etwa hundert Meter von den Kämpfenden entfernt - stehen geblieben war. "Ihr schafft das!"

"Wo sind die anderen? Sind sie in Sicherheit?" fragte Metallgarurumon, welches gerade der Höllenschmelze, einer Attacke MaloMyotismons, die alles rasend schnell zum Schmelzen brachte und die ihren Opfern unerträgliche Schmerzen zufügte, ausgewichen war.

"Ja, sie sind in sicherer Entfernung in einem Keller." Dies schien ihm und den anderen anwesenden Digimon wohl zu reichen, denn sie konzentrierten sich nun wieder auf ihren Gegner und fragten nicht weiter.

"HA! Ihr Narren, denkt Ihr echt, dass Ihr mich besiegen könnt? Ihr habt es schon zweimal nicht geschafft und auch, wenn Ihr dieses Mal mehr seid schafft Ihr es nicht!" MaloMyotismon ließ ein böses, ohrenbetäubendes Lachen ertönen.

"Du wirst ein für alle Mal untergehen, MaloMyotismon. Für alles, was Du den DigiRittern angetan hast.", hörte ich MagnaAngemon´s Stimme. "Und ganz besonders Tai.", setzte Wargreymon hinzu. Ich blickte zu meinem Partner auf. "Lasst Euch nicht von der Vergangenheit beeinflussen! Macht MaloMyotismon platt!", rief ich ihm entgegen. Ich selber hatten diesen Fehler lange genug gemacht, hatte mich von meiner Trauer und meiner Wut leiten lassen und wäre deshalb wohl schon lange nicht mehr am Leben, wenn meine Freunde - allen voran Matt - mir nicht ein paar Mal buchstäblich in letzter Sekunde den Arsch gerettet hätten.
 

Wähnrend die Digimon nun den Kampf fortführten und sich nun auch in ihren Angriffen nicht mehr zurückhielten , suchte ich Schutz in einem Eingang eines nicht weit vom Kampfplatz entfernt stehenden Hauses. Im Gegensatz zu dem Gebäude, in welchem sich gerade der Rest von uns befand war dieses hier komplett zerstört, nur das Ergeschoss stand noch. Dieses bot mir allerdings noch genügend Sicherheit, da die Hälfte der Decke noch immer vorhanden war.

Von meinem Versteck aus beobachtete ich nun den Kampf am Himmel, der immer gnadenloser wurde. Attacke um Attacke sauste nun durch die Luft und traf Autos, Häuser und den Boden, welcher dadurch aufgerissen oder auch weggesprengt wurde. Ich konnte nicht genau erkennen, welches Digimon nun die Oberhand hatte, sie waren nahezu gleichstark. Das war eine Tatsache, die mich beunruhigte. Wir kämpften mit insgesamt zwei Mega-, neun Ultra- und drei Armorlevel Digimon gegen ein Megalevel und waren doch zu schwach, um es mit einem Schlag besiegen zu können. Damals war dies kein Problem gewesen. Vor drei Jahren hatten alle Attacken unserer Digimon ausgereicht, wir hatten nur einen Schlag gebraucht. Die treibende Kraft war - wie ich schon einmal erwähnte - meine Schwester Kari, welche das Wappen des Lichtes trug. MaloMyotismon hatte Recht mit dem, was er sagte. Nun, da das Licht erloschen war, hatten wir keine Chance mehr. Ich sah es an dem Kampf, welchen wir gerade führten.

"NEIN!" Ich schreckte zusammen, als ich den Schrei Metallgarurumons hörte. Mein Blick ging zurück zum Himmel und ich sah, was das Auslöser für diesen war. MaloMyotismon schien noch ein ganzes Stück gewachsen zu sein. Wie war das möglich?

Das Lachen, welches das Digimon nun ausstieß, ging mir durch Mark und Bein. Ein unheimliches, irres Lachen. Ein Lachen, das mir gewaltige Schauder über den Rücken jagte. Nein, ich durfte nicht anfangen so zu denken! Ich durfte die Angst nicht zulassen, musste mich ihr stellen. Früher hatte ich doch auch keine Probleme damit, stellte mich immer mutig jedem Gegner, der es auf uns abgesehen hatte. Warum also war ich nun so besorgt? Etwa nur, weil Kari nicht mehr da war? Weil uns ihr Wappen fehlte? Wenn die Anführer jetzt Schwäche zeigen, dann haben wir von vorne herein verloren. Die Gedanken, die ich bei Davis hatte, als er zögerte. Nun war ich dabei dasselbe zu tun. Ich zeigte Schwäche. Schwäche, die nicht da sein durfte, die ich unterdrücken musste. Nicht nur mein Leben hing davon ab, sondern auch das der anderen DigiRitter, der Digimon und aller Menschen, die sich in Tokyo aufhielten. Wenn ich jetzt aufgab würden sie getötet werden, dessen war ich mir sicher. Außerdem hatte ich Sora und den anderen ein Versprechen gegeben. Das Versprechen, dass ich wieder kommen würde. Ich würde es halten, egal wie. Ich würde zu ihnen zurückkommen, und zwar lebend.
 

Mochte es nun die Tatsache gewesen sein, dass ich mir selbst Mut gemacht hatte oder der Gedanke an Sora, welcher mir Kraft gab. Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich die negativen Gedanken plötzlich verdrängt hatte. Ich hatte wieder Hoffnung geschöpft. Hoffnung, diesen Kampf zu gewinnen und damit die beiden Welten, die mir so sehr am Herzen lagen, zu retten. Als ich aus dem Schutz des Hauseingangs hinaus trat blickte ich entschlossen nach oben. Nun war die Zeit vorbei, in der ich verzweifelte, und zwar endgültig. "Ihr dürft nicht aufgeben, hört Ihr? Kämpft weiter, wir schaffen das!", rief ich den Digimon zu. "Ich gkaube an Euch, genauso wie die anderen!" "Das stimmt.", ertönte eine Stimme hinter mir. "Macht ihn platt!" Ich drehte mich um, wohl wissend wer da hinter mir stand. "Verdammt, Davis! Was tust Du hier?" "Glaubst Du, dass ich Dir den ganzen Spaß überlasse?" Die Stimme meines Weggefährten war keineswegs belustigt, asondern sehr ernst. Ich sah in seinen Augen die Entschlossenheit, diesen Kampf zu gewinnen. Er schien sich wohl mit seinem Schicksal abgefunden zu haben. "Sind die anderen noch im Keller?" fragte ich ihn nun, worauf er nickte. "Ja, und sie werden auch dort bleiben. Mr Ishida hat ein Auge auf sie." Ich nickte, bevor ich mich wieder dem Kampf zuwandte. Dass Davis hier war konnte ich nun nicht mehr ändern, also akzeptierte ich es. Solange keiner der anderen auf die Idee kam, an diesem Platz zu erscheinen, sollte es mir recht sein.

"Ihr habt Tai gehört, Leute! Wir glauben an Euch!" Davis stellte sich neben mich. "Gemeinsam sind wir stark!"

"Ihr glaubt noch immer, dass Ihr eine Chance gegen mich hättet? Lächerlich! Höllenschmelze!" Die Attacke sauste nur knapp an Wargreymon vorbei. Ich biss die Zähne zusammen. Das war nahe gewesen, verdammt nahe.

"Davis, geh in den Hauseingang hinter Dir!" "Was?" Der Angesprochene drehte seinen Kopf zu mir, was ich aus dem Augenwinkel heraus vernahm. Ich drehte nun meinerseits den Kopf und sah ihm in die Augen. "Ich habe einen Plan, Du musst mir einfach vertrauen! Jetzt mach, geh schon!" Ich schubste ihn leicht zur Seite. "Aber Tai -" "GEH JETZT ENDLICH!" Er sah mich noch erschrocken an, wandte sich dann jedoch um und folgte meinem Befehl. Dass ich ihn angeschrien hatte bedeutete nicht, dass ich ihm etwas Böses wollte. Davis war mit der Zeit ein ebenso guter Anführer geworden wie ich und ich wollte ihn in Sicherheit wissen. Wenn mir in diesem Kampf etwas zustoßén würde dann müsste er übernehmen. Und dass mir bei meiner geplanten Aktion etwas hätte passieren können wäre durchaus möglich gewesen.

"Wargreymon, los! Lenk ihn ab!" Mein Partner sah mich kurz an. "Wa– alles klar." Während mein Digimon nun Planetenkraft um Planetenkraft gegen unseren Gegner schoss rannte ich – so schnell es mir möglich war – quer über die Straße. Ich hatte, als ich mich Davis zu wandte – etwas im Augenwinkel gesehen. Es war nur für den Bruchteil einer Sekunde sichtbar gewesen und dennoch war ich mir sicher, dass es da gewesen war. Ein Schatten. Ein Schatten in einem der Häuser auf der anderen Straßenseite, welches – im Gegensatz zu dem Haus, in welchem sich Davis gerade befand – fast vollständig erhalten war. Es war ein zweistöckiges Wohnhaus gewesen, eines in der Art wie das, in welchem Brian und Diana gewohnt hatten.
 

Ich kam unbeschadet am Haus an und kletterte durch eines der Fenster ins Innere. Die Druckwellen, welche die Attacken von Deemon und seiner Armee ausgelöst hatten, hatten die Scheiben zum Bersten gebracht.

Ich stand nun in einem Wohnzimmer. Die Möbel waren größtenteils noch vorhanden und auch unbeschädigt, lediglich der Kronleuchter lag auf dem Boden und die am Fenster stehende Couch war zerfetzt.

"Hallo?", rief ich in die Wohnung hinein, als ich mich schnellstmöglich auf dem Weg zur Tür machte, welche gegenüber dem Fenster lag. "Ist hier jemand?" Zuerst hörte ich nichts, doch dann drang ein Knirschen an mein Ohr. Es kam aus dem angrenzenden Flur und klang, als würde jemand über eine abgerissene Tapete gehen. Schnell lief ich aus der Tür hinaus und sah den Grund dafür. Ein kleines Mädchen, vielleicht sechs oder sieben Jahre, kauerte in einer Ecke und sah mich ängstlich an. Augenblicklich schrillten in meinem Kopf sämtliche Alarmgklocken. Ich musste sie hier raus bringen, bevor MaloMyotismon oder eins von unseren Digimon mit einer Attacke das Gebäude traf.

"Hey Kleine.", sagte ich behutsam und kniete mich hin. "Du brauchst keine Angst haben. Ich bin hier, um Dich zu beschützen." Es gab einen weiteren Grund, weshalb ich sie in Sicherheit wissen wollte: Sie erinnerte mich an Kari. Beide waren in ungefähr demselben Alter gewesen und ich schwor mir, dass ich zumindest sie retten würde. Ich würde nicht zulassen, dass noch ein Mensch wegen mir sein Leben verlor.

"Wo sind Mum iund Dad?" fragte mich das Mädchen ängstlich. Ich erhob mich wieder und ging langsam auf sie zu.

"Sie sind in Sicherheit und warten auf Dich. Sie machen sich große Sorgen und haben mich gebeten, Dich zu ihnen zu bringen." Ich stand nun vor ihr. "Ich bin Tai."

"Mein Name ist Amy." Das Mädchen ließ sich nun von mir auf helfen. "Du bringst mich zu meinen Eltern?" Nickernd lächelte ich. "Versprochen."

Natürlich wusste ich nicht, ob Amy´s Eltern tatsächlich noch am Leben waren oder wo sie sich aufhielten, doch was sollte ich dem kleinen, verängstigten Mädchen sagen? Die Wahrheit? Dass es draußen gefährlicher sein würde als im Haus? Nein, das wäre fatal gewesen.

"Komm, gehen wir." Ich hielt sie noch immer an der Hand und begann, mich mit ihr in Richtung der Haustüre zu bewegen. Plötzlich stoppte sie. "Das Monster!", rief sie panisch. "Da ist ein Monster draußen!" "Ich weiß." Mein Blick fiel erneut auf das Kind. Ihr schulterlanges dunkles Haar fiel ihr ins Gesicht und ihre Augen strahlten pure Panik aus. "Du musst mir jetzt vertrauen, hörst Du? Da sind noch weitere Monster – wir nennen sie Digimon – draußen, die aber auf unserer Seite sind. Sie sind die Guten und werden uns schützen, so gut sie es können."

Bei meinen Worten schien sich die Angst des Mädchens noch zu verschlimmern. Verständlich, da ich ihre Worte, es seien Monster anwesend, gerade bestätigt und zudem die Situatiuon noch verschlimmert hatte, indem ich ihr von der Anwesenheit weiterer Digimon berichtete.

"Hör zu." Ich hockte mich vor sie, um ihr in die Augen sehen zu können. Augen, die noch immer nackte Angst zeigten. "Du musst mir jetzt vertrauen, okay? Ich werde Dich nicht allein lassen. Wir beide gehen jetzt da raus. Ich beschütze Dich." Um meine Worte zu bekräftigen drückte ich einmal ihre Hand und spürte, dass sie den Druck erwiderte. "Okay, steig auf meinen Rücken. Ich nehme Dich Huckepack."

"TAI, RAUS DA!!" Noch bevor das Mädchen sich bewegt hatte ertönte die Stimme meines Partners. Ich hob den Kopf, sah aber nur an die Decke des Flures.

"Komm, schnell!" Gerade wollte ich Amy auf meine Schultern packen, da erschütterte eine gewaltige Explosion das Gebäude. Amy schrie auf und ich duckte mich, als allerlei Trümmer durch die Luft flogen. Staub rieselte auf mich hinab und die Luft wurde stickig. "Scheiße!", fluchte ich lauf und versuchte zu Amy zu gelangen. Bevor ich allerdings bei ihr war riss mich ein gewaltiger Ruck vom Boden hoch, nur Sekunden bevor das Gebäude explodierte. Die Druckwelle erfasste mich und mir wurde es schwarz vor Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taiora87
2013-09-17T20:57:52+00:00 17.09.2013 22:57
Hoffentlich hat Amy überlebt . Klar , Tai muss ja überlebt haben , da die Geschichte aus seiner Sicht geschrieben ist .


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