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Das Tor der Dimensionen

Der Kampf um die Welt
von

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Späte Einsicht

Späte Einsicht
 

Während des Trainings spielte ich mich wieder so richtig in das Spiel ein und spürte schon nach ungefähr fünfzehn Minuten, dass ich fast wieder so perfekt spielte wie vor über einem Jahr. Eine reife Leistung wenn man bedachte, dass ich so lange Zeit kein Fußball mehr gespielt hatte. Doch es wurde immer besser. Nach weiteren zehn Minuten war ich wieder der Alte, was das Spiel anging. Ich jagte dem Ball nur so hinterher und schoss ein paar Tore. Kari, T.K. und die anderen, die inzwischen dazu gekommen waren, jubelten mir zu. Es war tatsächlich wieder so wie vorher. Wie vor der Zeit, in der ich die schlimmsten Qualen meines Lebens durchmachen musste.
 

„Tai, Du warst einfach spitze!“ Davis stand freudestrahlend vor mir, während ich Kari in den Arm nahm und sie herumwirbelte. Lange schon hatte ich dies nicht mehr getan und nun kamen all die Glücksgefühle hoch, die ich in mir hatte. Ich konnte endlich wieder Fußball spielen, hatte meine Schwester und meine Freunde wieder und musste vor nichts mehr Angst haben. „Wisst Ihr was?“ Grinsend sah ich alle an. „Ich gebe Euch gleich ein Eis aus, okay?“ Die Reaktionen darauf waren durchweg positiv und so packte ich meine Sachen zusammen, damit wir starten konnten. „Tai?“ Davis war zu mir gekommen und schaute mich nun fragend an. „Ja?“ „Macht es Dir etwas aus, wenn ich nicht mitgehe? Ich habe noch was zu erledigen.“ Nun war ich es, der Davis fragend und verwirrt ansah. Diese Einstellung passte gar nicht zu ihm. Es musste wohl etwas wirklich Wichtiges sein, dass er mein Angebot ablehnte. „Nein, nein. Du hast wahrscheinlich wichtige Gründe. Ist schon okay.“ Dankbar lächelte er mich an. „Danke, Tai. Es ist wirklich dringend.“ „Na, dann ab.“ Ich sah ihm noch nach, wie er die Umkleidekabine verließ, und machte mich dann ebenfalls auf dem Weg nach draußen.
 

Auf dem Weg zum Eiscafé fragte ich mich immer wieder, was Davis wohl vorhatte. Er hatte irgendwie gehetzt und nervös gewirkt. War vielleicht etwas passiert, über das er nicht reden konnte oder wollte? Schon die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass er etwas auf den Herzen hatte. Seit wir Ken getroffen hatten. War er etwa der Grund dafür? Wollte Davis sich mit ihm treffen, um mit ihm zu reden? Vielleicht sogar, um ihn in unserem Team aufzunehmen? Bei dem Gedanken zogen sich meine Augenbrauen zusammen und ich ballte eine Hand zur Faust. Das sollte er sich wagen! Gleich darauf verfluchte ich mich für diesen Gedanken. So was Dummes würde Davis garantiert nicht tun, es war sicher nur Zufall, dass er seit dem Auftauchen von Ken so nervös war. „Tai, ist alles okay?“ Wieder drang Karis besorgte Stimme zu mir. „Worüber denkst Du nach?“ „Über Davis.“ „Wieso?“ Yolei schaute mich fragend an. „Er hatte es ziemlich eilig, weg zukommen. Weißt Du vielleicht, wo er hin wollte?“ „Nein.“ Diese Antwort klang in meinen Ohren nicht sehr ehrlich. Verheimlichte sie mir etwas? Wollte Davis doch Ken bitten, sich uns anzuschließen? Ich musste es herausfinden und das konnte ich am Besten, wenn ich ihn suchte. „Leute, ich habe noch was auf dem Sportplatz vergessen. Ich komme nach, versprochen.“ „Was hast Du denn vergessen?“ Kari sah mich mit einem Blick an, der mir deutlich machte, dass sie genau wusste, was ich vorhatte. „Soll ich Dir suchen helfen?“ Was sollte ich noch sagen? Kari wusste genau, dass ich nichts vergessen hatte und wenn ich mich weigerte, sie mitzunehmen, würde sie sich nur unnötige Sorgen machen und zudem wären die anderen dann misstrauisch. „Okay, komm mit.“ meinte ich deswegen, worauf meine Schwester nickte. „Geht schon mal vor, Tai und ich kommen nach.“
 

„Du denkst dasselbe wie ich, oder?“ Ich schaute meine Schwester an. „Was meinst Du?“ fragte sie. „Das mit Davis.“ Kari nickte. „Ja, denke ich. Er will Ken in unser Team aufnehmen.“ Nun war ich verwirrt. Kari sagte dies mit einer Sicherheit, als ob sie es genau wusste. „Er ist schon die ganze Zeit so komisch.“ „Wie meinst Du das?“ „Na ja, er redet immer davon, dass wir Ken verzeihen sollten und dass er doch so große Schuldgefühle hätte.“ Über diese Denkweise konnte ich nur den Kopf schütteln. Wie konnte Davis vermuten, dass wir Ken verzeihen würden? Bei mir war vorerst gar nicht daran zu denken, dass ich ihm gegenüber treten würde, ohne ihm etwas anzutun. Dafür war einfach zu viel passiert. „Du willst ihn nicht im Team haben, oder?“ „Du etwa?“ Kari zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht...“ „Jetzt sag nicht, Du verzeihst ihm, was er mir angetan hat!“ Ich blieb stehen und musterte meine kleine Schwester, die zu Boden schaute. Wollte sie das etwa wirklich? „Kari, Du willst das doch nicht wirklich, oder?“ Nun wurde ich langsam nervös und irgendwo auch traurig. Kari wusste doch, was er mir angetan hatte, als er noch der DigimonKaiser war. Weshalb schützte sie ihn jetzt also? „Tai, er bereut. Er ist nicht mehr der, der er einmal war.“ „Weißt Du das genau?“ Ich glaubte nicht, dass Ken sich geändert hatte. Dafür war die Zeit nicht lang genug gewesen, niemand änderte seine Meinung so schnell, besonders, wenn man so eine Vergangenheit hatte wie Ken. Kari schwieg, was mich dazu veranlasste, zu ihr zu schauen. „Kari, er wird sich nicht ändern.“ „Aber Tai -“ „Nein. Ich werde jetzt zu Davis gehen und ihm sagen, dass er diesen Blödsinn lassen soll.“ „Ich komme aber mit!“
 

Wir machten uns also auf dem Weg zu Davis und ich sah nachdenklich über den See, an welchem wir nun entlang liefen. Ich konnte mir nicht vorstellen, warum auf einmal alle Ken in unserem Team haben wollten, selbst meine kleine Schwester. Dabei wusste sie genau, was er mit durch sein Tyrannomon angetan hatte. Warum also schützte sie ihn? Neben mir vernahm ich ein Keuchen und sah durch dieses wieder auf den Weg. Was ich dort sah, ließ mich ein zweites Mal an diesem Tag erstarren und schlucken. Davis und Ken standen einige Meter vor Kari und mir und schienen sich zu unterhalten. Ich hatte also Recht, er hatte es wirklich getan. Unglaublich. Mit einem Mal durchzuckte mich ein Hass auf Davis und ich lief mit schnellen Schritten zu den beiden. Hinter mir rief Kari etwas, doch ich hörte es nicht. Die beiden Jungen wandten sich mir zu und ich sah, wie Davis Ken hinter sich schob. Nun loderte der Hass noch mehr auf. Warum hatte ich diesen Kerl eigentlich zum Anführer gemacht, zu meinem Nachfolger, wenn er mich so hinter ging?
 

„Sag mal, spinnst Du?“ Meine Stimme war kalt und laut, als ich bei den beiden ankam und Davis am Kragen zu mir zog. „Tai, lass den Blödsinn. Was soll das?“ „WAS DAS SOLL?!“ So langsam machte ich mir wirklich Sorgen um Davis´ Verstand. „Du fragst mich, was das soll? Hast Du vergessen, was der Typ mir angetan hat?“ „Tai, bitte -“ „NENN MICH NICHT TAI!!“ fuhr ich Ken brüllend ins Wort und schaute ihn dann an. „Dass Du Dich überhaupt hierher traust...“ Ken sagte nichts, sondern sah zu Boden. „Ich rede mit Dir!“ Nun fasste ich ihn am Kragen. „Tai, lass ihn los!“ Kari kam zu mir und versuchte, meine Hände von Kens Hemd zu lösen, doch ich hielt ihn weiterhin fest. Was meine Schwester oder Davis sagten, war mir in dem Moment herzlich egal. „Es tut mir Leid, wirklich.“ Kens Worte klangen wirklich so, als bereue er seine Taten, doch leider drang dies bei mir nicht durch, zu geblendet war ich vom Hass. „Es tut Dir Leid? Glaubst Du etwa, damit ist alles gesagt?“Dachte er denn, dass es so einfach wäre? „Tai, komm runter. Er braucht halt Zeit.“ „ZEIT?!“ Wütend schaute ich Davis an. Der brauchte Zeit? „Und warum bittest Du ihn dann, in unser Team zu kommen?“ Das ergab doch alles keinen Sinn! „Tue ich das?“ Davis sah mich fragend an: Was meinte er? Hatte er dies etwa gar nicht vor gehabt? „Ich denke schon.“ Meine Stimme klang nicht wütend, sondern eher unsicher, was mich selbst ärgerte. Ich tat Davis gerade Unrecht, das wusste ich. „Tut mir Leid, Davis. Ich habe wohl etwas über reagiert.“ „Schon okay... ich kann Dich verstehen, Tai.“ Ich ließ Ken los und starrte ihn weiterhin an. „Dir ist klar, dass ich Dir nicht verzeihen kann?“ Er nickte. „Ich weiß Ich will nur, dass Du weißt, dass es mir Leid tut.“ Ein Nicken war meine Antwort. „Gut.“ „Du solltest jetzt lieber gehen.“ hörte ich Davis sagen und Ken nickte erneut. „Alles klar. Tschüs.“ Damit entfernte er sich und ich schloss die Augen. Hatte er sich etwa wahrlich eingebildet, dass ich ihm verzeihen würde? Nach so kurzer Zeit? Dieser Gedanke war geradezu lächerlich. Ich würde ihm in nächster Zeit bestimmt nicht verzeihen und dann blieb immer noch die Frage, ob ich jemals könnte, nach dem, was er mir und meinen Freunden angetan hatte. „Lasst uns gehen.“ Karis Stimme klang etwas ängstlich und ich nickte. „Ja, gehen wir. Die anderen warten bestimmt auf uns. Außerdem wollen sie ihr Eis,.“ So machten wir uns schweigend auf den Weg zurück zum Eiscafé. Ich dachte die ganze Zeit über Ken nach. Weshalb dieser plötzliche Sinneswandel? Würde ich ihn jemals verstehen? Noch konnte ich nicht ahnen, dass dieser Junge – mein jetziger Erzfeind – mir bald das Leben retten würde.
 

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So, hat nun etwas länger gedauert mit dem Kapitel, da wir Probleme mit unserer Internetleitung hatten. Wird nun wieder schneller gehen.

Danke für die Kommis, hat mich gefreut ;)
 

LG, DigiDestined



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  sunny12
2009-10-23T16:17:54+00:00 23.10.2009 18:17
hey!
du hast das alles echt gut beschrieben. man konnte sich die ganzen situationen richtig gut vorstellen.
tais reaktion kann man auch gut nachvollziehen, wenn man bedenkt, was alles passiert ist.
das kapitel ist dir wieder echt gut gelungen. mach weiter so :)
glg sunny12
Von:  Tales_
2009-10-23T15:30:20+00:00 23.10.2009 17:30
Hey,
hm irgendwie geht Animexx grad nicht so ganz
Deshalb versuch ichs nun zum zweiten Mal, nen Kommi zu hinterlassen ^^

Zuerst einmal kann ich schon verstehen, das Tai nicht so einfach verzeihen kann.
Auch seine Reaktion darauf, als er sah wie Davis mit Ken gesprochen hat, kann ich nachvollziehen.

Aber ich finde es gut, das Ken sich entschuldigt hat.

Oh und der letzte Satz vom Kap?!
Ken wird Tai retten?
Da bin ich ja mal gespannt ^^
Lg Shanti_123
Von:  Taroru
2009-10-22T11:55:01+00:00 22.10.2009 13:55
*strahl*
endlich wieder was zum lesen XD

ich konnte mir das richtig gut vorstellen wie tai auf ken losgegangen ist XD auch das anschreien/brüllen kam gut rüber XD
ich kann ihn verstehen, also tai, aber irgendwie hab ich ihn dennoch nicht so eingeschätz, also das er so reagieren würde.... und das kari so reagiert.... aber an sich passt das sehr gut in die geschichte rein, alles andere wäre irgendwie sinnlos...

schreib schnell weiter ^^ *g*


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