Spiel mit mir ein 'Solo'
Eine toten Stille lag in der Luft. Es war frisch und dunkel, das Licht der Laternen war kaum zu erkennen und kein Auto fuhr die Straße entlang. Wobei selbst wenn, es wäre voll kommen unwichtig gewesen. Sie waren allein .. hatten die Türe des Zimmers verschlossen, welches Einzige Fenster sich der finsteren Gasse entgegen streckte und das Einzige was die zwei in der Dunkelheit sitzenden Körper zu erkennen gab, war das seichte Licht von Mond und Sterne, was die jeweilige helle Haut beider Personen betonte - sie noch heller strahlen und vor allem feiner wirken lies, als sie ohne hin schon war.
~*~
Reita schloss seine dunklen Augen. Seine Lippen waren gerötet, glänzten nachdem er sie mit Speichel benetzt hatte und sein Atem ging ruhig, beinahe schon flach. Sein Hemd war bis zum letzten Knopf geöffnet, fiel ihn locker über die schmalen und doch deutlich männlichen Schultern. Der Bassist .. sein Antlitz .. so verrucht, so verführerisch.
... und heute war er ganz allein sein.
Vorsichtig legte Uruha seine Hände auf die seines Gegenüber um sie für einen kurzen Moment sanft zu drücken, beinahe so als bangte er das der andere es sich eventuell anders überlegen könnte. Doch dieser rührte sich nicht, erwiderte lediglich den sanften Druck des Griffes. Erleichterung machte sich ihn den Lead-Gitarristen breit, dann lies er von Reitas Händen ab, streichelte stattdessen von diesen langsam die Arme hinauf - voll kommen parallel, langsam und beinahe ehrfürchtig.
Die Haut des anderen war so zart, so weich und auch der Duft welcher vom anderen ausging, konnte Uruha ganz deutlich erkennen. Er roch gut, kein Stück unangenehm. Nein, eher betörend .. verführerisch. Zittrig atmete der größere ein. Seine Lippen waren geöffnet, sein Blick ruhte einzig allein auf Reita, auf welchen Schultern nun seine Hände lagen, jedoch nicht lang, schon strich er mit seinen Fingerkuppeln langsam über die empfindliche Haut dessen Halses, dabei über vereinzelte Haarsträhnen, für welche sich Uruha die Zeit nahm ein wenig mit ihnen zu spielen.
Die Haare des Bassist waren ungestylt, fielen matt über dessen Schultern, über dessen Gesicht. Er wirkte fast wie eine Puppe, so zierlich und sanft. Er rührte sich nicht, genoss still die Berührungen des anderen und als sich dann Uruhas Hände auf seine Wangen legte, öffnete er langsam die trägen Augenlider. Uruha hatte die seine zur Hälfte geschlossen, blickte ihn wie durch einen Nebelschleier hindurch an und mimte mit seinen vollen Lippen einige Worte. Jedoch ohne Ton, wohl war er dafür zu unschlüssig, dass er sich nicht traute sie wieder zu geben.
So wartete er einen Moment, betrachtete den Mann vor sich und wenn man ganz genau hin horchte, so konnte man ganz deutlich seinen eigenen Herzschlag hören. Er ging schneller, kräftiger und der Gitarrist schien ein wenig nervös zu sein. Jedoch gab er seine brodelnde Aufregung, welche in ihm fast überkochte kaum nach außen Preis. Wieso sollte er auch? Wo er doch genau wusste was er wollte.
Ein zartes Lächeln legte sich auf die Lippen des Brünetten. Der Mann vor ihm war so ruhig, so gelassen. Schon immer hatte er ihn deswegen bewundert, in einer noch so heiklen Situation ruhig an Ort und stelle zu stehen, sich kein Stück zu rühren und voll kommen entspannt zu sein. Zumindest brachte er es immer so herüber .. ohne große Probleme .. wie jetzt. Doch dessen Blick verriet ihn.
Auch der stille Bassist schien unsicher, jedoch auch unendlich gespannt und je länger sie sich in die Augen sahen, so stieg die Aufregung.
Bis Uruha endlich die Stille brach und kurz darauf erleichtert seufzend, seine delikaten Lippen auf die von Reita niederlegte und somit den heiß ersehnten Moment näher brachte.
"Ich liebe dich .."