Zum Inhalt der Seite

Nightmares

Träume im Dunkeln
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Getrennte Wege

Kaname
 

„Kaname-samaaaaa!“, quengelt Aidou vor der Badezimmertür.

Ich versuche ihn zu ignorieren und stelle das Wasser in der Dusche aus. Dann schiebe ich den Duschvorhang zur Seite und steige auf die kalten Fliesen. Von einem Schemel hebe ich ein Handtuch hoch und schlinge es um meine Hüfte.

Mein Haar ist kletschnass und ich spare mir die Mühe, es großartig abzutrocknen.

Ich bin in letzter Zeit etwas melanchonisch.

Etwas SEHR.

Meine Füße sind kalt.

Egal.

Ich hab Kopfschmerzen.

Auch egal.

Alles ist egal. Sch*ßegal.

Ohne Zero ist meine Welt so leer. Ich bin leer.

Ich krieg nicht mal mehr Ramen runter – und das war mal mein Lieblingsessen. Mein Körper ist irgendwie doppelt so dünn wie sonst und ich hab nen Kater, weil ich gestern zu viel Rotwein auf leeren Magen getrunken hab. Schule hab ich geschwänzt.

Ich bin ein jämmerlicher Abklatsch von einem Reinblüter.

Aber dennoch – irgendwie muss das Leben ja weitergehen.

Und wenn es nur in sofern weitergeht, als dass ich Aidou mal ordentlich verprügele.

Mit viel Elan mache ich die Badezimmertür auf und halte Aidou, der mir im wahrsten Sinne des Wortes entgegengeflogen kommt, mit einem Fuß auf Distanz.

„Kaname-sama, was ist los?“, fragt er an meinem Fuß vorbei und sieht mich aus tränengefüllten Welpenaugen an.

„Nichts.“

„Warum redest du dann nicht mit mir? Habe ich etwas getan?“

Nun ja.

Eigentlich ist schon seine Existenz Grund genug, nicht mit ihm zu reden.

Aber das kann ich ihm unmöglich sagen – am Ende begeht er noch Selbstmord.

Eine Notlüge muss her.

Möglichst schnell.

„Nein, Aidou, hast du nicht.“

„Was ist dann los?“

„Ähm, also, ich ...“

„Du hast Liebeskummer, oder?“

What the f*ck? LIEBESKUMMER? Wegen Zero?

Plant der Idiot den Tag nicht zu überleben?

Noch bevor ich meine Faust zum tödlichen Schlag heben kann, setzt er nichtsahnend hinzu: „Ich meine wegen Yuuki-samas Freundschaft mit Brown-sama.“

Ich halte inne.

Meine Faust ebenso.

Auf halbem Weg zu seiner Nase.

Er starrt erst sie, dann mich fragend an.

Ich stutze kurz, dann senke ich die Hand.

„Liebeskummer.“, murmele ich. „Ja, das wird es sein.“

Aidous Gesicht hellt sich schlagartig auf. „Kaname-sama!“, strahlt er. „Ich würde mich auch sofort als ihr Ersatz anbie -“

Meine Hand trifft ihn ziemlich genau in die Magengrube.

„ERSATZ? WIE WILLST DU IHN ERSETZEN?“

„Ihn? Welchen „Ihn“?“, fragt Aidou zwischen zwei Blutspuckern.

Oh verdammt.

Ich habe mich verplappert.

„Äh, Sie, ich rede natürlich von Yuuki...“ Mein Lächeln ist so realistisch, dass ich mir selbst nicht glaube.

Aidou eindeutig auch nicht. „Wer ist er?“, fragt er wie eine eifersüchtige Ehefrau.

„Ähm, niemand?!“

„Kaname-sama...“ Er richtet sich auf und sieht mir ernst in die Augen. „Ist er besser als ich? Warum bin ich nicht gut genug?“

Ich schweige betreten.

Aidou wirkt auf einmal viel größer als ich. „Liebst du ihn?“, fragt er leise, die meerblauen Augen voller Tränen.

„Ich...“

In diesem Moment spüre ich, wie sich an meiner Hüfte etwas bewegt. Ein kurzer Blick genügt.
 

Mir ist soeben das Handtuch runtergerutscht.
 

Zero
 

„Warum sollte er dich hassen?“, fragt mich Yuuki. Sie sitzt neben mir im Stroh der leeren Box und sieht mich forschend an.

„Na ja, ich...“

Als ich mitten im Satz abbreche, sieht sie mich ernst an und meint: „Was ist passiert, Zero?“

„Wir ... hatten Streit.“

Ich kann es nicht sagen. Die Worte kommen nicht über meine Lippen.

Wie soll ich Yuuki sagen, dass ihr Bruder mich gebissen hat?

„Was hat er dann getan?“, fragt sie leise.

Ich senke den Kopf.

„Zero.“, sagt sie sanft, „Es ist in Ordnung. Komm schon. Sag mir, was los ist.“

„Er – er hat mich aus dem Zimmer geworfen, weil ich – weil ich mit der Bloody Rose auf ihn geschossen habe.“

Sie starrt mich an. „Warum hast du -?“

Ich stehe auf und streiche mir das Stroh von der Kleidung. „Er hat mich gebissen.“
 

Yuuki
 

Bevor Zero die Boxentür öffnen und verschwinden kann, halte ich ihn am Arm fest. „Warte.“

„Worauf? Ich hab dir doch schon alles gesagt, was du hören wolltest, oder?“

„Warum hat Kaname – warum hat er dich gebissen?“

Er hält inne. Seine Hand verkrampft sich um den Stahlgriff der Tür. „Warum fragst du nicht ihn?“

Er schüttelt meine Hände ab. „Er kann dir das sicher in aller Ruhe erklären, dieser Bastard von Vampir.“

„Zero!“

„Sei doch still!“ Damit hat er auch schon die Tür zur Seite geschoben und ist in der Dunkelheit der Stallgasse verschwunden.

Ich bleibe perplex in der Tür stehen.

Was war das?

Ich verstehe für einige Zeit meine eigenen Gedanken nicht, dann weckt mich unsere liebenswerte White Lily aus meinen dunklen Tagträumen.

Um genau zu sein, sie donnert die Vorderhufe mit Wucht gegen die Boxenwand und wiehert so schrill, als wolle sie mich nur mit dem Geräusch umbringen.

Meine routinierte Reaktion ist ein blitzschnelles Zurückspringen, begleitet von einem etwas derberen Fluch.

Die Augen der weißen Stute blitzen mordlustig.

OK. Auf ein Gefecht mit dem Mistvieh hab ich jetzt überhaupt keine Lust.

„Platz, Berta!“, fauche ich.

Zu meiner größeren Überraschung reagiert das Biest auch noch.

Mit angelegten Ohren weicht sie vor mir zurück.

Ich fasse mein Glück selber nicht – und mache mich schnell aus dem Staub, bevor sie sich daran erinnert, dass sie mich hasst.

Als ich aus dem Tor trete, ist Zero längst nicht mehr zu sehen.

Ich bleibe im Dämmerlicht vor dem Stall stehen und starre in den blutroten Sonnenaufgang.

Ich fühle eine seltsame Rastlosigkeit in mir aufsteigen.

So als würde heute noch etwas geschehen.

Etwas schlimmes.

Blutrot, wie diese Sonne.
 

Zero
 

Silver sieht desinteressiert auf, als ich ins Zimmer gestürmt komme. „Da bist du ja.“

„Hast du ein Problem damit?“

„Nein. Nicht wirklich. Was gibt's zum Frühstück?“

„Woher soll ich das wissen?“ Mir ist nicht sonderlich nach einem Gespräch mit ihm.

„Sag mal, Zero-kun...“, beginnt er und stoppt dann abrupt.

„Was?“

„Würdest du... ich meine...“

„Spucks aus, verdammt, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!“

Er sieht mich kurz aus silbernen Augen an und meint dann zögernd: „Darf ich ... dich beißen?“

What.

The.

Hell?

„Äh – was zum Teufel sollte DIE Frage?“

Seine Augen werden dunkel. Rotbraunes Haar fällt auf schmale, weiße Schultern. Sein Oberkörper ist halb unter einem weißen Verband verborgen.

Die großen Augen sehen bittend zu mir auf. „Warum hast du mir damals das Leben gerettet, Zero? Warum? Du kanntest mich kaum. War es das wert?“

Er richtet sich auf und streckt die Hand nach mir aus. Seine Hände sind warm. Lange, filigrane Finger, die sanft über meinen Hals fahren.

Ich erschaudere unter seiner Berührung.

Es ist, als würden diese zarten, warmen Finger mit einer einzigen Berührung mein zersprungenes Herz heilen.

Mit nur dieser einen.

Ich fühle mich sicher. Gerborgen.

„Zero.“, flüstert er. Langsam zieht er sich an mir hoch, verschränkt die Arme in meinem Nacken. Sein warmer Atem lässt mich zittern.

„Silver...“

„Du hast wunderschöne Augen, Zero. Man glaubt in ihnen zu versinken. In diesem viollett.“

Ich widersetzte mich nicht, als er mit seinen Lippen meinen Hals hinauffährt.

Sein Körper schmiegt sich eng an mich. Er ist so warm.

Ein Kribbeln durchläuft meinen Körper.

„Zero“, flüstert er ganz dicht an meinem Ohr. Seine Stimme ist so sanft wie seine Hände, ein leises Flüstern, das unkontrollierbare Emotionen in mir weckt.

Seine Zähne sind messerscharf, aber ich spüre sie kaum, als sie in meinen Hals eindringen. Statt der üblichen Abscheu spüre ich bloß, wie das Kribbeln stärker wird.

Die Stellen, an denen Silver mich berührt, scheinen in Flammen zu stehen. Mein Körper wird heiß.

Silvers Haar kitztelt an meinen Ohren. Seine Lippen fahren bei jedem Schluck, den er nimmt, kaum merkbar über die Haut.

„Silver“ meine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern.

Er lässt seine Zähne aus meinem Hals gleiten. „Zero ... dein Blut ist so ... verführerisch.“

Ich zucke zusammen, als er langsam mit seiner Zunge meine Kehle hinauffährt. Aber ich wehre mich nicht. Silvers Hände streichen über meinen Rücken.

Dann spüre ich seine Lippen auf meinen. Sanft und weich.

Als sich unsere Lippen für einen Augenblick lösen, hole ich tief Luft und sehe ihn an.

Silver lächelt mich an.

„Danke“, meint er leise, „Danke dass du nicht schon wieder wegläufst. Immer versuchst du zu Kaname aufzuschließen.“

In seinen Augen sehe ich den Schmerz. „Dabei bin ich doch hier. Ich liebe dich. Ich werde dich niemals verraten.“

Sein Kopf lehnt an meiner Schulter. Ich kann mich kaum noch beherrschen. Das Verlangen in mir ist längst zu groß.

Ich schiebe langsam sein Oberteil hoch. Meine Finger tasten über seine Haut. Seine Hände krallen sich in mein Hemd.

„Zero ... heißt das?“

Ich hebe sein Kinn an und bringe ihn mit einem langen Kuss zum Schweigen. Unsere Lippen scheinen miteinander zu verschmelzen.

„Zero“, flüstert er leise, „Zero.“

Immer wieder.

Seine Stimme scheint in meinen Ohren widerzuhallen, dieses leise, sanfte Flüstern lässt mich alles um mich vergessen und in seiner Wärme versinken.
 

Das letzte, dass ich noch mit klarem Verstand mitbekomme, ist, wie er sich zu mir aufs Bett zieht.
 

Kaname
 

Aidou hat Stielaugen bekommen.

Ich will nicht angeben aber bei meinem Körper ist das auch kein Wunder.

Und ich bin etwa im gleichen Augenblick quietschrot geworden.

Das Handtuch liegt zerknittert auf dem Boden. Die Stille ist peinlich.

Oh mein Gott.

Ich falle gleich in Ohnmacht.

Das ist so verdammt herabwürdigend!

Ich bin komplett NACKT!

OMG.

Wieso muss ausgerechnet Aidou vor mir knien?

Das sieht echt nach etwas aus, dass es absolut nicht ist!

Wenn jetzt jemand reinkommt, bin ich tot. Und zwar sowasvon.

„Kaname-sama“, flüstert Aidou, den Blick unentwegt nach vorne gerichtet, „solltest du nicht vielleicht das Handtuch wieder...?“

„Hmh.“ Ich beuge mich wie in Trance vor und hebe den weißen Stoff auf.

Das Handtuch ist weich.

Ich brauche eine halbe Ewigkeit, um es mir um die Hüfte zu binden.

Aidou wendet den Blick die ganze Zeit nicht ab.

Meine Ohren und Wangen brennen. Meine Hände zittern so stark, dass ich das Handtuch nicht befestigt kriege.

Aidou seufzt und greift ohne zu fragen nach dem Stoff. Während er das Tuch verknotet, streifen seine kalten Hände meine viel zu warme Hüfte.

Sein Gesichts ist der eines sorgenden großen Bruders.

So ERWACHSEN habe ich Aidou noch nie gesehen.

Es passt überhaupt nicht zu ihm.

Als er das Handtuch loslässt, herrscht einige Augenblicke lang drückendes Schweigen zwischen uns.

„Danke.“, meine ich dann.

Aidou nickt abwesend. „Zieh dich an, sonst erkältest du dich, Kaname-sama.“

Halb in Gedanken versunken schlurfe ich in Richtung Kleiderschrank.

Ich stolpere beinahe über meine eigenen Füße und brauche gefühlte 3 Stunden, um mich anzuziehen.

Das Resultat ist wenig berauschend – ein verwuschelter, gestresster Vampir in einem zerknitterten, zerrupften und rot karrierten Schlafanzug.

Ich bin auf einmal tierisch müde. Also mache ich mich auf in Richtung Bett.

Tapsende Schritte hinter mir zeigen mir, dass Aidou mit hinterher geschlurft kommt.

„Was willst du?“, frage ich ihn barsch und lasse mich in die Kissen fallen.

Aidou stützt sich auf der Bettkante ab und beugt sich zu mir herüber. Seine Stirn berührt beinahe meine.

„Was?“, fauche ich.

„Niemand kann ihn für dich ersetzten, nicht wahr?“, fragt er. „Niemand. Niemals.“

Ich schnippe ihm gegen die Stirn. „Wovon redest du?“

Aidous Blick ist der eines verratenen und zurückgelassenen Hundes. „Kaname-sama – verstehst du denn gar nichts?“

„Nein, tue ich nicht.“, meine ich kalt und drehe mich von ihm weg. „Lass mich in Ruhe.“

Aidou verharrt für einige Herzschläge, dann höre ich, wie er sich aufrichtet und mit tapsenden Schritten durch das Zimmer geht.

Sekunden später fällt die Tür mit einem lauten Knall hinter ihm ins Schloss.

Mir dämmert, dass ich ihm ziemlich wehgetan habe.
 

« Hi folks, sorry dass in dem Kapi so wenig Yuuki und noch weniger Story drin ist *mich schlag*, aber mein neues Paring (Silver X Zero) hat erst mal Vorrang. Mögt ihr die Zwei? *vorsichtig um die Ecke lins* Jaa, OK, sie hätten nicht gleich SO weit gehen müssen ... Was wird Kaname tun, wenn er merkt, dass sein geliebter Zero fremd geht? (Betonung auf GELIEBTER XP)

Bitte lasst mich am Leben sonst erfahrt ihr nie wie's weitergeht,
 

Sal-Sal



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-06-22T16:44:04+00:00 22.06.2010 18:44
also erstmal ich find die story echt toll
und jetzt zum kapi joar ich mag das paar
zwar aber kaname x zero find cih schon
besser es ist gut das nicht so viel yuuki
drin ist denn erlich gesagt mag ich sie nicht
besonders -.- aber egal supi kapi
mach bitte schnell weiter
Von: abgemeldet
2010-06-21T15:49:27+00:00 21.06.2010 17:49
Also ich find das Kappi cool xD
Außerdem ist es mal was anderes
und es is nicht so ernst
was einen depri macht
das macht einen richtig locker.
Nur weiter so.


Zurück