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Ein guter Freund, oder doch mehr?

Naruto X Gaara
von

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Was ist mit Naruto los?

"Herein" rief Tsunade, sah von ihren Akten auf, da es an der Tür geklopft hatte. Seltsam, wer kam denn noch so Spät hierher? Entweder, ein Shinobi wollte nun seinen Bericht abgeben, oder es war etwas Schlimmes passiert. Anders konnte sie sich das nicht erklären. Abwartend starrte sie zur Tür, welche sich öffnete und ein rosahaariges Mädchen, zusammen mit einen schwarzhaarigen Jungen in ihr Büro eintraten. Beide sahen ein wenig verzweifelt aus, sahen zu Boden und schienen mit ihrem Latein am Ende zu sein.
 

"Sakura, Sai... Was ist denn mit euch? Geht es immer noch um die gescheiterte Mission, Sasuke Uchiha?". Tsunade nahm dies einfach mal an, war es mittlerweile eine Woche her, seitdem Team Kakashi zurück in Konoha war. Und schlechte Nachrichten hatten sie mitgebracht, nämlich, dass sie Sasuke nicht hatten retten können. Zudem schien es einen gewissen Blondschopf wirklich getroffen zu haben, denn diesen hatte sie seither nicht mehr zu Gesicht bekommen. Zwar hatte sie mit Yamato und auch Kakashi über Naruto's derzeitiges Befinden gesprochen, doch der kleine Wirbelwind ließ niemanden mehr an sich ran, verbarrikadierte sich in seiner Wohnung und schien auch so den Sinn seines Lebens verloren zu haben.
 

Natürlich war Tsunade schon oft zu Naruto nach Hause gegangen, hatte bei ihm geschellt und geklopft, aber niemand hatte ihr die Türe geöffnet. Manchmal stand sie einfach nur vor der Wohnungstür, sprach durch diese hindurch, immer wieder, in der Hoffnung, Naruto würde ihr vielleicht doch öffnen. Doch war dies nie aufgetreten und so hatte es selbst Tsunade irgendwann aufgegeben. Der Blonde wollte scheinbar nichts hören und auch nicht reden.
 

"Entschuldige die späte Störung, Tsunade, aber...". Sakura hatte ihren Blick gehoben, wollte ihr Anliegen auch schildern, aber es überkam sie eine tiefe Traurigkeit, welche ihren Blick wieder gen Boden sinken ließ. Ihre Stimme versagte und ehe sie sich versah, liefen ihr einige Tränen an den Wangen hinunter. Sai, welcher neben seiner Teamkollegin stand und mittlerweile auch verstanden hatte, was Freundschaft bedeutete, legte seine Hand fürsorglich auf Sakura's Schulter, versuchte ihr somit Trost zu spenden. Und es half etwas, jedenfalls machte es den Anschein, da Sakura in seine Richtung blickte und ein leichtes Lächeln auflegte.
 

"Was Sakura sagen wollte... Wir machen uns ernsthafte Sorgen um Naruto. Eigentlich steht das Spezialtraining für ihn bei Kakashi an, aber er öffnet uns nicht die Tür, weigert sich mit uns zu reden, wenn wir ihm begegnen und wenn wir in seine Augen blicken, dann können wir eine seltsame Leere sehen. Er hat sich so stark verändert, seitdem das mit Sasuke passiert ist und wir wollen etwas tun, aber wissen nicht genau, was". Sai hatte sich überwinden müssen, da er solche Gefühle, die ihm noch irgendwie neu waren, sehr schwer beschreiben konnte. Doch hoffte er inständig, die passenden Worte gefunden zu haben.
 

Sakura nickte dem zu, war auch etwas über den Schwarzhaarigen verwundert, wie gut er nun schon solche Gefühle umschreiben konnte. Ja, Sai hatte in den wenigen Tagen wirklich viel gelernt, was scheinbar auch an dessen Büchern lag. Jedoch war sie froh, dass er sich überhaupt solche Sorgen um Naruto machte, hatten er und der Blonde zu Anfang keinen besonders guten Start gehabt. Okay, Sakura hatte Sai zu Anfang auch keinen Deut leiden können, aber je mehr sie über ihn erfahren hatten, desto besser konnten sie seine Lage verstehen, hatten verstanden, dass er jegliches Gefühl unterdrücken hatte müssen, da er nun mal zur ANBU gehörte.
 

Tsunade seufzte tief, nickte den Beiden zu, da sie von Naruto's derzeitigen Zustand wusste. Nun, sie mussten etwas tun, keine Frage, nur was? Auch sie war ein wenig verwundert darüber, wie schnell sich der Schwarzhaarige verändert hatte. Schon umheimlich, wo Sai doch vor Wochen noch einen ganz anderen Eindruck gemacht hatte. "Ich weiß es nicht, Sai. Ich habe mein Glück bereits versucht, aber er verschließt sich vor jedem. Er öffnet nicht die Tür und auch so macht er keine Anstalten, sich in naher Zukunft wieder dem Training zuzuwenden".
 

Diesmal nickte Sakura, da sie vorhin wieder einen Versuch gestartet hatte, Naruto doch zu überreden, mit ihr und Sai zu Ichiraku zu gehen, um Ramen zu essen. Selbst bei dem Wort Ramen war er nicht vor die Tür gekommen, war wahrscheinlich still auf seinem Bett gesessen und hatte gewartet, bis sie und Sai wieder gegangen waren. Irgendwie mussten sie doch Naruto aus diesem Loch ziehen können, oder nicht? Er konnte sich doch nicht für den Rest seines Lebens in seiner Wohnung einschließen, oder?
 

Kurze Stille herrschte im Büro, in welcher die Drei angestrengt nachdachten, wie sie Naruto nur helfen könnten. Fieberhaft dachte Tsunade nach, starrte dabei auf einige Akten, ehe sich ihre Augen verfingen. Schon die ganze Zeit kam ihr dieser Ort in den Sinn, las diesen auch immer wieder auf einigen Blättern, welche vor ihr auf dem Tisch ausgebreitet lagen. Warum nicht? Es wäre zumindest ein kleiner Anfang und wer wusste schon, ob Naruto danach nicht wieder der Alte war?
 

"Stimmt etwas nicht, Tsunade?" wollte Sakura wissen, sah sie den einleuchtenden Blick ihrer Meisterin, welche ununterbrochen auf eines der Blätter starrte, welches vor ihr auf dem Tisch lag. Tsunade blickte auf, ehe sich ein Lächeln auf ihren Lippen bildete, war sie nun guter Hoffnung, vielleicht eine Lösung gefunden zu haben, welche Naruto helfen könne. Okay, sicher war sie sich nicht, aber wenigstens hätte der Blonde dann einen kleinen Tapetenwechsel und müsse demnach auch raus. Hier, in Konoha, erinnerte sich Naruto nur immer wieder an Sasuke und diesen musste er nun erstmal vergessen, um wieder der Alte zu werden. Der freche Junge, der einem auf den Geist gehen konnte.
 

"Verlasst mein Büro und kommt morgen wieder. Ich muss nun etwas erledigen und brauche meine Ruhe dazu". Verwundert sahen Sai und Sakura Tsunade an, welche sie nun einfach rauswerfen wollte. Warum? Was war nun wichtiger, als Naruto? Unverständlich nickten sie dann nach einer Weile, nachdem Tsunade den Eindruck machte, dass es ihr Ernst war. So verließen Sai und Sakura zusammen das Büro, schlossen die Türe hinter sich und sahen sich nochmals an. "Verstehst du das? Was könnte jetzt wichtiger sein, als Naruto?". Sai zuckte mit den Schultern, wusste er das auch nicht, weswegen er stumm den Gang entlang lief, dicht gefolgt von Sakura, welche wieder zu Boden blickte. Gut, würden sie morgen noch mal zu Tsunade gehen, denn diese hatte doch gesagt, sie sollten morgen noch mal zu ihr kommen.
 

Während die beiden Teammitglieder Naruto's nun beschlossen, vorerst nach Hause zu gehen, saß ein blonder Junge auf seinem Bett und starrte unentwegt zum leuchtenden Mond auf. Vor einer Woche hatte er seinen besten Freund, seinen Bruder, wiedersehen dürfen. Er hatte ihn riechen können, war dieser vom Felsvorsprung hinab zu ihm gesprungen und hatte leise Worte von ihm vernommen. "Statt mir hinterher zu jagen, hättest du lieber trainieren sollen, um Hokage zu werden". Ja, diese Worte hatte Sasuke ihm zugeflüstert, hatten seinem Herzen erneut einem Stich versetzt, wie damals, beim Tal des Endes. Verdammt, er hatte erneut sein Versprechen nicht halten können, welches er vor Jahren Sakura gegeben hatte.
 

Ein Schluchzer verließ seiner Kehle, ehe ihm sein eigener Satz einfiel und die darauffolgende Reaktion seines Freundes. "Wie kann ich denn Hokage werden, wenn ich nicht mal in der Lage bin, meinen besten Freund zu retten?". Und was war dann passiert? Sasuke hatte sein Katana gezückt, es hinter ihm niedersaußen lassen, so, als seien ihm seine Worte egal gewesen. Warum? Wieso hatte er Sasuke nicht retten können? Wieso hatte sich sein bester Freund so sehr verändert, sogar behauptet, die Rache sei ihm wichtiger, als ihre Freundschaft? Er konnte es nicht verstehen, wollte es vielleicht nicht verstehen, da er immer gehofft hatte, irgendwann Sasuke nach Konoha zurückbringen zu können. Doch seine Hoffnung schwand, je länger er über die gesamte Situation nachdachte.
 

Ein Seufzer entfloh ihm, wischte sich über die Augen, da seine Sicht verschwommen war, durch die Tränen, welche er schon seit einer ganzen Woche vergoss. Natürlich waren Kakashi, Tsunade und seine besten Freunde hier gewesen, hatten versucht mit ihm zu reden, doch vermied er jeglichen Kontakt. Selbst als Iruka vor seiner Tür gestanden war, hatte er es nicht übers Herz gebracht, die Türe zu öffnen. Nein, es ging nicht. Er fühlte sich mies, konnte Sakura nicht mehr in die Augen blicken, da er erneut versagt hatte. Sein bester Freund. Er war erneut geflohen, vor ihm und vor seiner Freundschaft, welche Stück für Stück weiter zerbrach.
 

Ein Klopfen, welches von seiner Wohnungstür zu kommen schien, ließ ihn aufsehen. Einen kurzen Blick zur Uhr riskierend, zogen sich seine Augenbrauen tief ins Gesicht, da es bereits nach 22 Uhr war. Hörten seine Freunde denn nie auf? Wieso ließ man ihm nicht einfach seine Ruhe? Okay, er konnte verstehen, dass sie sich Sorgen machten, aber warum akzeptierten sie seinen derzeitigen Zustand nicht?
 

Wütend lief er zur Tür, atmete nochmals tief ein und aus, da er demjenigen nun seine Meinung sagen würde. Verdammt, er wollte seine Ruhe und wer auch immer jetzt vor seiner Tür stand, derjenige würde es nicht noch mal wagen, ihn zu belästigen. Die Tür aufreißend, setzte er zum Sprechen an, doch blieben ihm die Worte im Hals stecken, als er Tsunade erblickte. Gott, was wollte Oma Tsunade denn hier? Sicher, sie hatte selbst ihr Glück versucht, aber dass sie zu solch einer Uhrzeit herkommen würde, daran hatte er nicht geglaubt.
 

"Du siehst nicht gut aus, Naruto, wenn ich das mal anmerken darf" erklärte die Blonde und drängte sich in die Wohnung des Kleineren, welcher daraufhin nur die Augen verdrehte. Er wusste selbst, dass er schlecht aussah, also warum diese dumme Anmerkung? Er hatte schließlich einen Spiegel im Bad. Trotzig folgte er der Hokage in sein Schlafzimmer, gleichzeitig auch Wohnzimmer. Dort saß Tsunade schon auf seinem Bett, schien zu warten, dass er sich neben ihr setzte. Super, jetzt durfte er auch noch reden, worauf er eigentlich am wenigsten Lust hatte. Nun, früher oder später wäre es eh dazu gekommen, also Augen zu und durch.
 

"Naruto, ich weiß, die Sache mit Sasuke geht dir sehr nahe, aber findest du nicht, dass du langsam mit deinem Training beginnen solltest? Wir haben noch ein halbes Jahr Zeit, bevor Orochimaru Sasuke's Körper übernehmen kann, aber wenn du dich nun verbarrikadierst und dich verschließt, dann wirst du Sasuke nicht retten können". Naruto hatte sich wütend hingesetzt, sprang jedoch sofort wieder auf, da Tsunade ihm Vorwürfe machte, jedenfalls fasste er ihre letzten Sätze so auf.
 

"Darf ich mich denn nie schlecht fühlen? Mein bester Freund hat versucht mich zu töten, tritt meine Freundschaft mit Füßen und will einfach nicht verstehen, dass ich ihn vermisse. Ich fühle mich einsam, Tsunade. Damals, als wir noch Team 7 gewesen sind, da war alles so unbeschwert, doch jetzt? Er fehlt mir, mir fehlt mein Bruder, der mich immer aufgezogen hat". Zu Anfang hatte er Tsunade noch angeschrien, doch zum Ende hin war er immer leiser und weinerlicher geworden. Verdammt, die Tatsache, dass Sasuke seine Freundschaft nicht mehr wollte, erdrückte ihn, schnürrte ihm die Kehle zu und ehe er sich versah, liefen ihm erneut einige Tränen an den Wangen hinunter. Verdammt, er wollte dieses erdrückende Gefühl nicht mehr verspüren und einfach wieder der Alte werden. Nur, wie konnte er das wieder werden, mit dem Wissen? Er wusste es nicht, sah zu Boden, da er Tsunade einfach nicht mehr anblicken konnte.
 

Tsunade sah nun ebenfalls zu Boden, war ein wenig überrascht über Naruto's Wortwahl bezüglich Sasuke. Sie konnte Naruto verstehen, sehnte sich dieser nach seinen Bruder, wie er Sasuke gerade genannt hatte, denn sie waren immer gute Freunde gewesen, vielleicht sogar mehr, wie der Blonde es gerade geschildert hatte. Ob Sasuke ebenso empfand? Sah er in Naruto auch einen Bruder, oder war ihm wirklich alles egal geworden? Tsunade wusste es nicht, seufzte resigniert und klopfte neben sich aufs Bett, ehe sich Naruto wieder setzte, stumm vor ihr weinte und einfach nicht weiter zu wissen schien.
 

"Ich verstehe dich, Naruto" sprach sie leise, nahm den weinenden Jungen in die Arme, um ihm ein wenig Trost zu spenden. Es war ungewohnt, für Beide vielleicht. Tsunade hatte Naruto noch nie so weinen gesehen und Naruto hatte sich noch nie von Tsunade so trösten lassen. Nein, eigentlich weinte er immer still für sich, zeigte selten, dass ihm etwas sehr nahe ging. Ja, wie damals, als er vor Gaara gestanden war. Er hatte seine Tränen nicht zurückhalten können, war ihm zu dem Zeitpunkt bewusst geworden, dass er einen guten Freund verloren hatte. Doch nun? Nun musste er nicht mehr traurig um den derzeitigen Kazekage sein, saß dieser wohlmöglich gerade hinter seinem Schreibtisch und erledigte Papierkram. Ja, Dank Chiyo hatte Gaara ein neues, nun unbeschwerteres Leben erhalten und konnte sein Amt weiterhin vertreten. Wie es diesem wohl ging? Wusste Gaara, dass Naruto erneut versagt hatte?
 

"Naruto... Ich habe gerade einen Brief geschrieben. Ich finde, du solltest für einige Wochen Konoha verlassen und dich ein bisschen erholen. Du wirst sehen, der Tapetenwechsel wird dir gut tun". Naruto sah auf, wusste nicht, was er nun sagen sollte, da er nicht mal wusste, wohin er denn gehen sollte. Er kannte doch niemanden außerhalb des Dorfes, oder? Okay doch, aber er glaubte nicht, dass Tsunade ihn zu diesen Ort schicken würde, oder?
 

"Wo soll ich denn hin?". Tsunade lächelte verschmitzt, entließ Naruto aus ihrer Umarmung und sah diesen forschend an. Deutlich konnte sie das Interesse in Naruto's Augen wachsen sehen, schien dieser von ihrer Idee sogar ein wenig begeistert zu sein. Gut, dann müsse sie nur hoffen, dass es nun keine Schwierigkeiten mit ihren Verbündeten gab, obwohl sie das eher weniger glaubte.
 

"Ich habe den Brief zwar erst vorhin mit einen Falken losgeschickt und wir müssen natürlich noch auf eine Antwort warten, aber... Ich sehe eigentlich kein Problem. Ich habe Gaara darum gebeten, dich für einige Zeit bei sich aufzunehmen. Du wirst dich in Suna erholen und wenn du der Meinung bist, dass es dir seelisch besser geht, wirst du zurück nach Konoha kommen und dein Training aufnehmen". Während Tsunade sprach, verfolgte sie das Mienenspiel des Blonden, welcher bei den Worten 'Gaara' und 'Suna' ein Lächeln auflegte. Scheinbar gefiel ihm diese Idee wirklich, wusste Tsunade auch von Kakashi, wie gut sich die Beiden verstünden. Ja, die Beiden teilten das gleiche Schicksal, jedenfalls hatten sie es einmal. Doch wusste Tsunade auch, dass Gaara trotz seines Verlustes des Sandkranichs, den jungen Uzumaki weitaus besser verstehen konnte, als sonst ein Mensch.
 

"Nach Suna, echt? Ich darf Gaara besuchen? Geht das denn auch in Ordnung, ich meine... Er ist der Kazekage und hat bestimmt keine Zeit". Tsunade schüttelte den Kopf, als sie mit diesen Fragen überhäuft wurde. Konnte es sein, dass sich Naruto wirklich freute? Sie überlegte kurz, ehe ihr einfiel, wie überhastet Team Kakashi und das Team von Gai damals zurück nach Konoha gekommen waren. Ja, damals hatte Naruto nicht die Gelegenheit gehabt, sich vielleicht mit Gaara austauschen zu können, war ihnen die Mission mit Sasuke einfach dazwischen gekommen, weswegen sie Suna so schnell hatten verlassen müssen. Doch nun hatte der Blonde mehr Zeit, konnte somit seine Freundschaft zu Gaara noch ein wenig mehr festigen, was in Zukunft eine noch bessere Allianz bilden könnte. Ja, Tsunade war sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
 

"Vor einigen Tagen kam ein Brief von Gaara, indem stand, dass er momentan nicht viel zutun hat. Er muss sich außerdem noch von den ganzen Strapazen erholen, wie du sicherlich weißt. Er trägt nun den Sandkranich nicht mehr in sich und muss sich somit auch ein wenig umstellen". Fragend zog Naruto die Augenbrauen hoch, verstand er Tsunade nicht. Ging es Gaara vielleicht schlecht? Hatte der Verlust des Sandkranichs etwa Spuren bei diesem hinterlassen? Sorge machte sich in Naruto breit, ehe Tsunade erneut das Wort erhob. "Keine Sorge, er kann noch seinen Sand benutzen, aber er gewöhnt sich gerade daran zu schlafen". Einleuchtend nickte Naruto dem zu, wusste er doch, dass Gaara unter Schlaflosigkeit gelitten hatte. Gut, wusste er da wenigstens schon mal Bescheid.
 

Die Blonde erhob sich, streckte sich ausgiebig und warf nochmals einen Blick auf ihren Schützling. Ja, sie hatte Naruto wirklich ins Herz geschlossen und mochte es nicht, wenn dieser litt. Wie eine Mutter es tun würde, beugte sie sich hinab und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Stirn, drückte ihn nochmals, ehe sie zur Wohnungstür lief. Naruto, davon rot anlaufend, hastete Tsunade hinterher, bis er im Flur stehen blieb, nochmals in ihre Augen blickte, da sie scheinbar noch etwas sagen wollte.
 

"Komm morgen Nachmittag in mein Büro. Bis dahin müssten wir eine Antwort von Gaara haben. Wenn er meinen Vorschlag zustimmt, kannst du dich Übermorgen auf den Weg nach Suna machen". Naruto nickte freudig, sah dabei zu, wie Tsunade seine Wohnung verließ und ging dann wieder in sein Schlafzimmer. Nun besserer Laune, warf er sich aufs Bett, schloss seine Augen und stellte sich schon mal vor, wie die Zeit wohl mit Gaara sein würde. Er kannte den Kazekage zwar gut, aber kannte nicht dessen Verhaltensweisen, wusste nicht, ob er Macken besaß und würde mit Freude versuchen, diese herauszufinden. Mit diesen letzten Gedanken schlief er schließlich ein, war er auch wirklich müde und hatte in den letzten Tagen wenig Schlaf bekommen, aufgrund seines derzeitigen Zustandes.
 

Wenige Stunden vergingen und in Suna ging bereits die Sonne auf. Der Kazekage hatte diese Nacht kein Auge zugetan, war es einfach noch zu ungewohnt, sich ins Bett zu legen und Schlaf zu finden. Gaara wusste, dass sein Verhalten unbegründet war, aber meist verspürte er Angst, wenn er nur für einige Sekunden die Augen schloss. Er musste sich eben noch daran gewöhnen, wie jeder normale Mensch auch, ins Bett zu gehen. So saß er an seinem Schreibtisch, sortierte einige Akten, unterzeichnete Dokumente von verbündeten Ländern, nachdem er sie sorgfältig durchgelesen hatte.
 

Er seufzte. Ein Kazekage zu sein war bei Weitem nicht einfach, aber er machte diese Arbeit gern, stand hinter seinem Dorf und würde jederzeit sein Leben für dieses geben. Mit den Jahren hatte er sich wirklich zum Positiven verändert, auch wenn er wusste, von seinen älteren Bruder, dass er nur Kazekage geworden war, um besser beobachtet zu werden. Doch seitdem Akatsuki sein Dorf angegriffen, ihn entführt und ihm seines Sandkranichs beraubt hatte, hatte sich alles verändert. Die Menschen brachten ihm nun die wahre Anerkennung entgegen, welche er immer haben wollte. Diese Tatsache machte ihn glücklich, auch wenn er diese Emotion nicht sonderlich gut zeigen konnte. Es war eben heute noch schwer, so manches Gefühl offen und ehrlich zeigen zu können.
 

Ein Klopfen ließ ihn von seinen Akten aufsehen, worauf er ein "Herein" rief und sich die Tür öffnete. Seine Schwester, Temari, betrat sein Büro, hielt eine Schriftrolle in der Hand, welche scheinbar sehr wichtig zu sein schien. "Ein Brief von Prinzessin Tsunade" erklärte sie schnell, übergab ihren kleinen Bruder die Schriftrolle und wendete sich wieder zum Gehen. "Bis später" rief sie, da sie nun keine Zeit zum Plaudern hatte, hatte sie doch nun eine Mission, welche auf sie wartete.
 

Gaara sah verwundert auf die Schriftrolle, öffnete diese sofort, da er mit Tsuande ein gutes Verhältnis pflegte. Wenn diese einen Brief schrieb, dann fragte sie meist nach seinem Wohlergehen, oder erstattete Bericht über die momentanen Aktivitäten von Akatsuki. Ja, mit ihr verstand er sich sehr gut und er hoffte, dass diese wertvolle Allianz noch um einige Jahrzehnte hielt.
 

"Hallo Gaara,

Ich schreibe dir diesen Brief, weil ich mir um Naruto große Sorgen mache. Du weißt bereits, dass die Mission 'Sasuke Uchiha' nicht gut verlaufen ist. Naruto hat sich seitdem Vorfall total verändert, wirkt in sich gekehrt und lässt auch so keinen seiner Freunde mehr an sich ran. Darum wollte ich dich um einen Gefallen bitten. Könntest du ihn für einige Zeit bei dir aufnehmen, damit er aus Konoha kommt? Er erinnert sich hier nur an Sasuke und kann sich somit auch nicht erholen. Ich weiß, ich verlange vielleicht sehr viel von dir, aber du würdest mir, Naruto's Freunden und Naruto selbst damit einen großen Gefallen tun.
 

Prinzessin Tsunade".
 

Gaara las sich den Brief einige Male durch, bis er diesen schließlich beiseite legte und seinen Kopf auf seine Hände stützte. Naruto ging es nicht gut, wirkte sogar in sich gekehrt? So kannte er den Blonden nicht, kannte er ihn doch nur als aufgeweckten und vorlauten Jungen, welcher gern seine Kommentare frei äußerte. Eine gute Eigenschaft, so fand Gaara, weswegen er nach einer leeren Schriftrolle griff und somit seine Antwort zu Papier brachte.
 

"Hallo Tsunade,

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Naruto so sehr verändert hat. Geht es ihm wirklich so schlecht? Ich sehe keine Bedenken darin, dass er für einige Zeit zu uns nach Suna kann. Schick ihn los, ich erwarte ihn hier und werde mich um ihn kümmern. Keine Sorge, ich werde versuchen, ihn wieder Einsatzbereit zu machen.
 

Gaara".
 

Nochmals las sich Gaara seinen Brief durch, ehe er die Schriftolle schloss und einen Boten rief. Diesen überreichte er die Schriftrolle und ordnete an, dass es wichtig wäre, dass der Brief heute noch in Konoha eintreffen müsse. Nickend gab der Bote zu verstehen, dass er verstanden hatte, verließ das Büro wieder und würde nun die Schriftrolle mit einen Falken versenden.
 

Gaara seufzte, während er nochmals den Brief von Tsunade durchlas. Er konnte es einfach nicht glauben, dass sich Naruto verändert haben sollte. Er mochte den Blonden so, wie er immer war, war diesem noch immer dankbar für dessen Hilfe, in vielerlei Hinsicht. Nun würde er dem jungen Uzumaki helfen, ganz sicher. Zwar war ihm noch unklar, wie er das denn anstellen sollte, aber er würde sich schon etwas einfallen lassen. Außerdem, wenn er nicht weiter wusste, dann waren da noch seine Geschwister, welche er dann um Rat fragen könnte.

Gute Nachrichten aus Suna!

Die Sonne stieg langsam hinter den Steingesichtern empor, schenkte somit ihre Wärme dem Dorf, das versteckt hinter den Blättern lag. Einige Shinobi waren bereits unterwegs, entweder auf dem Weg zu ihrer Mission, oder kamen von eben solch einer und wollten nun ihren Bericht abgeben. Darunter liefen auch schon zwei wache, junge Shinobi, welche wieder auf dem Weg zum Hokage waren. Ein rosahaariges Mädchen, in Begleitung eines schwarzhaarigen Jungen. Beide hatten wenig geschlafen, machten sich immer noch Sorgen um ihr fehlendes Teammitglied, welches vermutlich immer noch zu Hause saß, oder vielleicht eben erst aufgestanden war.
 

"Was meinst du, Sai? Wieso hat uns Tsunade gestern rausgeworfen?" wollte das rosahaarige Mädchen wissen. Noch immer fragte sie sich, was denn gestern Abend wichtiger hatte sein können, als ihr Teammitglied. Es wollte einfach nicht in ihren Kopf, welchen sie sachte schüttelte, um diese Frage endlich aus ihrem Kopf zu streichen. Wahrscheinlich wusste es ihr Teamkollege selbst nicht und sie behielt Recht, denn genau wie gestern Abend, zuckte dieser mit seinen Schultern.
 

"Und das alles nur, weil Sasuke ihn töten wollte. Ich glaube, daran nagt Naruto am meisten". "Wir müssen Geduld haben, Sakura. Ich denke, Tsunade hat einen Weg gefunden, wie wir Naruto helfen können". Endlich sagte der Schwarzhaarige mal etwas dazu, hatten sie sich doch gestern Abend schweigend voneinander verabschiedet. Sakura seufzte, sah wieder gen Hokage-Turm, ehe sie in den Himmel starrte. Viele Falken waren unterwegs und Sakura fragte sich, ob vielleicht etwas Schlimmes passiert war. Nein, so durfte sie nicht denken, sicher war alles in Ordnung.
 

Sai bestieg die Treppe, wartete oben auf Sakura, weil diese unten beim Treppenabsatz stehen geblieben war. Wo starrte sie denn hin? Er folgte ihren Blick schließlich, betrachtete einige Falken am Himmel, welche Botschaften aus fernen Ländern brachten. Nun, dies kam häufig vor und so dachte sich der Schwarzhaarige auch nichts dabei, sah wieder zu Sakura, welche nun endlich einige Stufen überwunden hatte.
 

Gemeinsam liefen sie einen Gang entlang, während einige Chuunin und auch Jounin ihren Weg kreuzten. Einige wurden von Sakura begrüßt, während andere wohl sehr in Eile waren und nur kurzes 'Hallo' äußerten. Bei einer Tür haltend, blickte Sakura noch mal zu Sai, welcher es ihr gleich tat. Hoffentlich bekamen sie nun eine Hilfestellung, denn sie wollten nicht länger auf den Blondschopf verzichten, wollten wieder mit diesem auf Missionen gehen, oder einfach mit ihm zusammen sein.
 

"Herein" erklang es aus dem Büro, nachdem Sakura geklopft hatte. Leise öffnete sie die Tür, ehe sie mit Sai ins Büro trat. Hinter einem Schreibtisch saß Tsunade, wieder über einige Akten lehnend, welche wohl noch unterzeichnet, oder auch überprüft werden mussten. In strammer Haltung stellten sich Sakura und Sai vor dem Schreibtisch hin und warteten auf Tsunade's Aufmerksamkeit, denn diese schien gerade etwas Interessantes zu lesen.
 

"Gut, dann wäre das schon mal geklärt. Jetzt kann ich Naruto Bescheid geben" murmelte Tsunade leise, seufzte erleichtert, da sie soeben Gaara's Antwort erhalten hatte. Da der Kazekage scheinbar nichts gegen ihren Vorschlag hatte, konnte Naruto eigentlich noch heute abreisen. Nur, sie hatte ihm aufgetragen, dass er erst heute Nachmittag zu ihr ins Büro kommen sollte und wenn sie ehrlich war, so hatte sie mit einer Antwort vom Kazekage auch nicht sofort gerechnet.
 

"Was ist geklärt und wieso musst du Naruto Bescheid geben?". Über Sakura's Kopf schwebte ein großes Fragezeichen, während Sai einen kurzen Blick auf die Schriftrolle warf, somit ein bekanntes Siegel erkannte, was ihn jedoch verwunderte. Das war das Siegel vom Windreich. Vom Kazekage, um genau zu sein. Dieser Sabaku no Gaara, wenn er sich nicht irrte? Ja, er erinnerte sich, hatte er diesen vor einigen Jahren bei der Chuunin-Auswahlprüfung einmal sehen dürfen und dieser rothaarige Junge war nun Kazekage seines Landes. Nur, was hatte es mit dem auf sich?
 

"Könntest du mir einen Gefallen tun, Sakura und Naruto Bescheid sagen, dass er sich eben in meinen Büro sehen lässt? Vorher soll er seine Sachen packen und nachdem er hier war soll sich noch auf dem Weg nach Suna machen. In der Zwischenzeit gebe ich Gaara Bescheid, damit er weiß, wann Naruto in Suna eintreffen wird". Die Rosahaarige fühlte sich regelrecht vorm Kopf gestoßen, nickte jedoch schnell und verließ das Büro wieder, um mit schnellen Schritten den Hokage-Turm zu verlassen. Was um alles in der Welt hatte Tsunade vor? Wollte sie Naruto nach Suna schicken? Warum? War das vielleicht ihre Idee?
 

"Sie wollen Naruto nach Suna schicken? Ich verstehe ihr Handeln nicht" murmelte Sai, während er erneut auf diese Schriftrolle blickte. Er verstand eigentlich gar nichts mehr, denn er hatte, gemeinsam mit Sakura, vorgehabt, Naruto zu helfen, doch nun? Tsunade wollte diesen scheinbar nach Suna schicken. Warum? Er konnte es nicht verstehen, auch wenn er noch so intensiv darüber nachdachte.
 

"Versteh mich nicht falsch, Sai, aber... Du siehst selbst, wie sehr Naruto leidet, oder? Er brauchst dringend einen Tapetenwechsel und da ist mir nur Suna eingefallen. Gestern Abend habe ich Gaara darüber informiert und ihn um einen Gefallen gebeten. Er hat meinen Vorschlag zugestimmt und nun kann sich Naruto auf den Weg nach Suna machen. Glaub mir, diese Auszeit wird ihm gut tun". Nickend gab Sai zu verstehen, dass er verstanden hatte. Nun, warum auch nicht? Wenn der Kazekage persönlich nichts dagegen hatte und er wusste von Naruto auch, dass die Beiden ein gutes Verhältnis zueinander hatten, würde er nun die Hoffnung in die Hände des Rothaarigen legen. Sicher wusste dieser, wie man Naruto aus seinen Loch ziehen konnte.
 

Während Sai im Büro blieb und sich noch mit Tsunade über einige Details unterhielt, war Sakura bereits beim Blondschopf angekommen. Völlig außer Atem stand sie vor dessen Tür, hoffte nun inständig, dass Naruto ihr diesmal die Türe öffnete und nicht so stur war, wie bei den letzten Malen. Schließlich klingelte sie und wartete gespannt, doch nach einigen Minuten wurde sie wütend, klopfte an die Tür, da Naruto mal wieder die Tür nicht öffnete.
 

Auch nach ihrem Klopfen tat sich nichts. Warum öffnete Naruto denn nicht einfach die Tür? Sie hatte eine wichtige Nachricht, auch wenn sie sich noch immer fragte, was Tsunade eigentlich vorhatte. Nochmals klopfte sie, doch erhob sie nun auch ihre Stimme, da sie nicht ewig vor einer geschlossenen Tür stehen wollte. "Naruto, ich komme im Auftrag von Tsunade. Sie will dich sofort in ihren Büro sehen" herrschte sie, war sie einfach nur wütend darüber, dass der Blonde ihr nicht öffnete. Okay, sie konnte dessen Laune auch irgendwie verstehen, aber irgendwann musste es doch mal reichen, oder?
 

Verwundert starrte sie auf die Tür, als sie hörte, wie von innen die Tür entriegelt wurde. Ein blonder Junge, noch nicht ganz wach, sah in ihr Gesicht, rieb sich über die Augen, da er glaubte, noch immer zu träumen. "Hallo Sakura... Hast du gerade gesagt, ich soll mich in Tsunade's Büro begeben?". Naruto klang auch noch sehr müde, hatte er bis eben noch sehr tief geschlafen, war dann aber letzten Endes durch Sakura's Gebrüll wach geworden.
 

"Ja, das habe ich gesagt. Los, zieh dich an und pack deine Sachen. Soweit ich weiß, sollst du dich anschließend auf dem Weg nach Suna machen". Naruto horchte auf, ehe ein breites Grinsen auf seinem Lippen erschien. Hieß das, dass Gaara eine positive Antwort gegeben hatte? Der Kazekage hatte wirklich nichts dagegen, dass Naruto für einige Wochen bei eben diesen blieb? Ein schönes Glücksgefühl machte sich in Naruto breit, ehe er die Türe wieder schloss.
 

In Windeseile zog er sich an, packte einige Klamotten in seinen Rucksack und suchte nach seinen letzten Rationen Ramen, welche in Suna nicht fehlen durften. Noch immer konnte er es nicht fassen, würde er wirklich mal rauskommen und konnte all diese Gedanken, all seine Vorwürfe, die er sich selbst machte, vergessen. Er war dem Kazekage wirklich dankbar dafür und würde Gaara sicherlich nicht zur Last fallen.
 

Sakura stand noch lange vor der nun wieder geschlossenen Tür und wartete auf den blonden Wirbelwind. Verärgert, weil Naruto sie nicht mal reingebeten hatte, wippte sie mit ihrem Fuß auf dem Boden auf und ab, hielt dabei ihre Arme verschränkt, da sie des Warten müde wurde. Ab und an hörte sie ein Poltern aus der Wohnung, schloss daraus, dass ihr blonder Freund wohl wirklich seinen Kram zusammen packte. Nach Suna? Das hieß dann wohl, dass sie Naruto eine ganze Weile nicht sehen würde. Irgendwie stimmte sie diese Tatsache doch ein wenig traurig, da sie gehofft hatte, gemeinsam mit Sai, Naruto irgendwie zu helfen. Nun, aber wenn Tsunade der Meinung war, Naruto hätte es für eine Weile in Suna besser, dann würde sie sich dieser Entscheidung fügen, auch wenn sie Naruto jetzt schon ein wenig vermisste.
 

Die Tür wurde geöffnet und Naruto kam mit einem breiten Grinsen zum Vorschein, auf den Rücken seinen vollgepackten Rucksack. Sakura war ein wenig verwundert über dessen Grinsen, hatte er doch vor wenigen Tagen noch völlig anders auf sie und Sai gewirkt. Lag es wirklich an der Tatsache, dass er nun nach Suna ging? Freute sich Naruto darüber, dass er Gaara wiedersehen durfte? Zu gut erinnerte sie sich daran, wie sehr Naruto damals vor Gaara geweint hatte, sogar Chiyo angebrüllt hatte, weil es der Blonde ungerecht empfunden hatte, dass Gaara hatte sterben müssen.
 

"Wir können gehen" rief Naruto seiner Teamkollegin zu, welche aus ihrer Erinnerung erwachte, den Blonden zunickte und sie sich gemeinsam auf dem Weg machten. Schweigsam liefen sie durch die nun belebte Einkaufstraße und sahen einige Bekannte, welche wohl zu einer Mission aufbrachen. Sakura blickte immer wieder zum Blonden, welcher noch immer sein breites Grinsen auf den Lippen trug. Nun sah er aus, wie der alte Naruto. Wie konnte das sein, fragte sich Sakura und legte ihre Stirn in Falten.
 

"Worüber denkst du nach, Sakura?". Naruto hatte ihren nachdenklichen Blick bemerkt, wollte nun auch natürlich wissen, worüber sich seine Teamkollegin denn so den Kopf zerbrach. Eigentlich sah sie immer fröhlich aus, doch nun? Sie schien sich ernsthafte Gedanken um etwas zu machen. Sakura schreckte aus ihren Gedanken, schüttelte ihren Kopf und legte ein Lächeln auf. "Schon okay, nichts von Bedeutung, Naruto" lächelte sie ihn an, lief weiter gen Hokage-Turm, welcher nicht mehr weit von ihnen entfernt war.
 

Als sie endlich die Stufen empor stieg, welche zum Hokage-Turm führte, dachte Sakura erneut nach, denn Naruto würde wirklich eine ganze Weile fort sein. Vielleicht ging ihr Teamkamerad mit ihr und Sai noch zu Ichiraku, bevor er Konoha verließ? Vielleicht, sie würde ihn später dazu noch befragen, doch jetzt mussten sie erstmal schnell zu Tsunade, denn diese wartete bestimmt schon voller Ungeduld.
 

Nochmals lief sie den langen Gang entlang, diesmal mit Naruto an ihrer Seite, dessen Grinsen immer noch nicht verschwunden war. Wahrlich schien sich Naruto über das baldige Wiedersehen mit Gaara zu freuen. Sie konnte es dem Blonden nicht mal verübeln, da sie damals so eilig hatten Suna verlassen müssen. Da war keine Zeit geblieben, um sich näher zu unterhalten. Ja, so langsam fand Sakura die Idee von Tsunade gut, denn Gaara konnte Naruto wohl wirklich aus seinem Loch ziehen, wenn sich der Blonde jetzt schon wieder wie der Alte benahm.
 

An der Tür zum Büro klopfend, wartete Sakura, bis ein "Herein" erklang. Mit Naruto im Schlepptau betrat sie das Büro, sah Sai noch immer vor dem Schreibtisch stehen, welcher nun zu ihr blickte, dann anschließend zu Naruto, welchen er ein ehrliches Lächeln schenkte. Naruto erwiderte dies gern, wendete sich dann aber Tsunade zu, welche von ihren Akten aufsah, Naruto musterte und ihm dann wissend zunickte.
 

"Gaara hat mir sehr schnell eine Antwort gegeben und er ist mit meinen Vorschlag einverstanden. Ich habe gerade erneut eine Nachricht losgeschickt, damit er weiß, wann du in Suna ankommst". Naruto nickte dem zu, dauerte die Reise nach Suna ungefähr drei Tage, wenn er sich beeilte, nur zwei, aber er würde sich Zeit lassen, denn es eilte nicht. Lächelnd bedankte er sich bei Tsunade, hatte auch die Absicht, sich nun auf dem Weg zu machen, doch hielt ihn Tsunade nochmals zurück.
 

Er wendete sich ihr erneut zu, legte jedoch ein fragendes Gesicht auf. "Naruto, versprich mir bitte, dass du dich bei Gaara benimmst. Ich möchte ungern Klagen von ihm hören. Kurz und knapp, du wirst Konoha repräsentieren, also mache unserem Dorf keine Schande". Naruto seufzte, ehe er zu einer Antwort ansetzte. "Klar, ich weiß doch, dass Gaara viel um die Ohren hat und ich werde ihm helfen, wenn er meine Hilfe braucht". Das hatte Tsunade hören wollen und ehe sich der Blonde umdrehte, stand sie auf und lief zum Fenster, aus welchen sie blickte.
 

"Noch etwas... Akatsuki ist momentan sehr ruhig und Jiraiya hat mich wissen lassen, das sie momentan auch nicht sonderlich Aktiv sind. Sei trotzdem vorsichtig und solltest du ihnen begegnen, lass dich nicht auf einen Kampf mit ihnen ein". Naruto glaubte, er hätte sich verhört, denn er rannte vor niemanden davon. Nicht mal vor Akatsuki. Klar, diese waren gefährlich, dessen war er sich auch bewusst, aber wegrennen? Nein, nie im Leben. "Oma Tsunade, das kannst du nicht von mir verlangen. Wenn sie mir begegnen sollten, dann...". "Dann wirst du die Flucht ergreifen und dich unverzüglich nach Suna begeben, haben wir uns verstanden?". Tsunade war lauter geworden, sah wütend zum Blonden, welcher ebenso wütend zurück starrte.
 

Kurze Stille trat ein, in welcher sich der Blonde innerlich versuchte zu beruhigen. Klar, er konnte Tsunade's Sorge vollends nachvollziehen, aber musste er denn immer klein bei geben? Er wollte nicht als Feigling bezeichnet werden, konnte sie das nicht verstehen? Tsunade seufzte, näherte sich dem Blonden und legte beide Hände auf dessen Schultern. "Tu einfach das, was ich dir eben gesagt habe. Mit Akatsuki ist nicht zu spaßen. Hat das mit Gaara nicht gereicht, Naruto?". Er nickte ihr zu, erinnerte sich wieder an das, was vor wenigen Wochen noch passiert war. Ja, Tsunade hatte Recht und er durfte nicht so leichtfertig mit seinem Leben spielen und müsse demnach, wenn er ihnen begegnen sollte, die Flucht ergreifen, so schwer ihm das auch fallen mochte. Er hatte verstanden und würde einfach ihre Bitte befolgen.
 

"Naruto, magst du mit uns, bevor du Konoha verlässt, noch Ramen essen gehen?". Bei dem Wort 'Ramen' wurde der Blonde hellhörig, sah schnell zu seiner Teamkollegin, welche ein wissendes Lächeln auflegte. "Klar" rief er freudestrahlend, hatte er heute Morgen noch gar nichts gegessen und war schon lange nicht mehr bei Ichiraku gewesen. Sai lächelte ebenfalls, stimmte es ihn froh, Naruto wieder so lächelnd zu sehen. Lange war es her, dass Naruto wieder so fröhlich aussah.
 

Gemeinsam, nachdem sie sich von Tsunade verabschiedet hatten, verließen sie Tsunade's Büro und verließen kurz darauf den Hokage-Turm und liefen wieder auf den Straßen von Konoha. Sai beobachtete Naruto, welcher sich seit langem wieder unbeschwert mit Sakura unterhielt. Nichts deutete mehr daraufhin, dass Naruto sich vor Tagen noch in seiner Wohnung eingeschlossen hatte, denn dieser verhielt nun so, wie er es sonst auch immer getan hatte. Seltsam und das alles nur, weil der Blonde nach Suna ging. Wirklich seltsam, dass musste sich Sai eingestehen.
 

Endlich bei Ichiraku angekommen, setzten sich die Drei auf die bereitgestellten Hocker und gaben Teuchi ihre Bestellung. Es dauerte auch nicht lange, bis die Drei ihre Ramenschüsseln vor sich stehen hatten. "Mh... Lange her und ich werde deine Ramen vermissen, Teuchi" grinste Naruto, während er die ersten Nudeln verschlang. Ayame lächelte leicht, hatte auch sie den Blonden schon irgendwie vermisst, da er in letzter Zeit überhaupt nicht mehr hier gewesen war. Nur, was hieß denn, er würde die Ramen vermissen? Jetzt erst fiel ihr auf, dass Naruto einen Rucksack bei sich trug. Hatte Naruto etwa eine langfristige Mission bekommen?
 

"Naruto... Wie lange wirst du in Suna bleiben?" wollte Sakura wissen, welche ihre Ramenschüssel schon längst geleert hatte und sich nun beim Tresen abstützte. Sofort hatte sie Sai's Aufmerksamkeit, welcher seinen Kopf schüttelte, damit andeutete, dieses Thema doch lieber auf sich beruhen zu lassen. Sakura vergaß scheinbar, wieso Naruto nach Suna sollte, oder? Der Blonde senkte seinen Kopf, erinnerte sich abrupt, wieso er eigentlich nach Suna ging. Nun, wenn er ehrlich war, so wusste er es nicht. Er wusste nicht, wann er wieder zurück nach Konoha kommen würde. Dann, wenn er sich seelisch besser fühlte, aber wann das sein könnte, dass stand wohl noch in den Sternen.
 

"Ich weiß es nicht... Hier, Teuchi... Wir sehen uns, wenn ich wieder zurück bin". Lächelnd legte er sein Geld auf dem Tresen, nickte Teuchi nochmals zu, ehe er Ichiraku verließ. Rasch folgten Sai und Sakura dem Blondschopf, machte sich insbesondere nun Sakura Vorwürfe, weil sie dieses Thema angeschnitten hatte. Wie dumm war sie nur gewesen? Sie hätte einfach ihren Mund halten sollen, aber für wenige Sekunden hatte sie einfach nicht nachgedacht, hatte nur wissen wollen, wann Naruto wieder zurück nach Konoha kommen würde.
 

Schnellen Schrittes liefen sie hinter Naruto her, welcher bereits vor den Toren des Dorfes stand. Er sah sich noch mal um, legte dabei ein Lächeln auf, als sein Blick sich bei den Steingesichtern verfing. Ja, hier war sein und Sasuke's Zuhause, aber er hielt es hier momentan einfach nicht aus. Er brauchte Abstand und da war Suna der beste Ort, um eben diesen Abstand zu bekommen. Er wollte einfach all seine Sorgen und vor allem Sasuke für einige Wochen vergessen, um sich zu erholen.
 

"Tut mir leid, Naruto" rief Sakura, nahm den Blonden in ihre Arme, da sie ihn wirklich schon vermisste. Zwar nervte Naruto Tag ein, Tag aus, aber ohne ihn waren sie nicht Team Kakashi, ohne ihn konnte sie sich Konoha einfach nicht vorstellen. Er gehörte hierher und sie hoffte, er kam heil in Suna an und dann irgendwann hierher zurück. Naruto erwiderte ihre Umarmung, schloss für kurze Zeit seine Augen und genoss dieses Gefühl der Geborgenheit. Seit einiger Zeit hatte er erkannt, dass er seine Teamkollegin nicht mehr liebte, sondern Sakura wirklich nur noch als seine beste Freundin sah. Ja, er hatte das Feld geräumt, hatte erkannt, dass ihr Herz für Sasuke schlug, welchen sie wohl immer lieben würde. Dennoch, traurig war er deswegen nicht, gönnte er ihr dieses Glück und hoffte, dass sie irgendwann, wenn Sasuke zurück nach Konoha kehrte, sie mit ihm glücklich wurde.
 

"Pass auf dich auf, Naruto" rief Sai, welcher eher am Rande stand und sich dieses Bild besah. Naruto löste sich von seiner Teamkollegin, strich ihr nochmals aufmunternd über den Rücken und wandte sich dann Sai zu. Diesen schenkte er ein ehrliches Lächeln, hatte er den Schwarzhaarigen wirklich liebgewonnen in letzter Zeit. Ihm die Hand gebend, zog er Sai ein wenig näher zu sich, flüsterte diesem etwas zu, woraufhin der Schwarzhaarige nickte. "Mach ich, keine Sorge". Nickend und wissend, dass sich Naruto auf Sai verlassen konnte, wandte er sich von seinem Team ab und hob nochmals die Hand zum Abschied.
 

Sai und Sakura blieben zurück, wobei Sai wieder sein ehrliches Lächeln präsentierte. "Pass auf Sakura auf, so lange ich nicht hier bin" hatte der Blonde ihm zugeflüstert und er wusste, Naruto würde sich Sorgen machen, würde Sai sein Versprechen nicht einhalten. Immerhin passte er auf die zukünftige Freundin dessen Bruders auf, oder nicht? Ja, Naruto hatte Sasuke als seinen Bruder bezeichnet und er konnte verstehen, wie sich so etwas anfühlte. Schließlich hatte er selbst mal einen Bruder gehabt, welchen er leider verloren hatte, vor langer Zeit. Er würde auf Sakura aufpassen, würde sie mit seinen Leben beschützen, versprochen.
 

Eine ganze Weile sahen sie noch Naruto den Weg entlang laufen, ehe der Blonde im Dickicht verschwand. Hoffentlich kam Naruto heil in Suna an, denn keiner der Beiden wollte, dass Naruto auf Akatsuki traf. Nein, es wäre zu gefährlich und Sai vermochte zu bezweifeln, dass der Blonde mittlerweile stark genug war, um gegen Akatsuki zu bestehen. Jedenfalls nicht ohne seine Kräfte, welche vom neunschwänzigen Fuchs kamen. Er blickte zu Sakura rüber, welche ihm zunickte, ehe sie sich auch vom Tor entfernten, nun ihren Beschäftigungen nachgingen, denn etwas anderes blieb den Beiden nicht übrig. In drei Tagen würden sie Bescheid bekommen, ob Naruto unbeschadet in Suna angekommen war, also hieß es nun warten.

Peinliches Wiedersehen!

"Kankuro, kannst du zum Dorftor gehen und Naruto abholen?" wollte der Rothaarige wissen, sah seinen Bruder nur kurz an, ehe er sein weiteres Dokument unterzeichnete und anschließend sein Siegel mit einem Stempel darunter setzte. Der Braunhaarige nickte, obwohl sein Bruder ihn nicht mehr ansah. Dies brauchte Gaara aber auch nicht, würde Kankuro ihm diesen Gefallen tun. Außerdem hatte Gaara nun keine Zeit um seinen baldigen Gast abzuholen, da nun eine Konferrenz anstand. Zwar wusste Kankuro, dass der Kazekage darauf keine Lust verspürte, aber es musste einfach sein, wie jedes Mal.
 

"Mach ich, Gaara. Wo steckt eigentlich Temari?" wollte Kankuro wissen, war ihre Schwester zwar am gestrigen Tag von ihrer Mission wiedergekommen, aber seither hatte er sie nicht mehr gesehen. Gaara legte das unterzeichnete Dokument beiseite und erhob sich. Schweren Herzens musste er nun in den Konferrenzraum, in welchen wahrscheinlich schon die Ratsmitglieder saßen und auf ihn warteten. "Ich habe ihr ein paar Tage frei gegeben. Noch mal zu Naruto... Bring ihn her, wenn er da ist und führe ihn ein wenig rum. Wenn die Sitzung beendet ist, werde ich zu euch stoßen". Kankuro nickte seinem Bruder zu, verließ mit diesem dessen Büro, worauf sich ihre Wege trennten. Deutlich hatte Kankuro gesehen, wie gerne Gaara diese Sitzung sausen lassen und den Blonden selbst abholen würde. Dennoch, der Rothaarige musste, aber später sahen sich die Beiden noch, spätestens heute Abend, ganz sicher.
 

Er sah seinem kleinen Bruder noch hinterher, wie dieser eine Tür öffnete und schließlich hinter dieser verschwand. Kankuro seufzte, ging den Gang hinunter, ehe er die Tür, welche nach draußen führte, passierte. Kurz schweifte sein Blick über das Dorf, welches schon sehr belebt wirkte. Zwar war es noch sehr früh am Morgen, aber dennoch waren schon einige Hausfrauen unterwegs, welche wohl ihren Einkauf tätigen wollten. Auch einige Kinder und Jugendliche konnte er sehen, die nun zur Akademie wollten, um bald ihren Abschluss zu absolvieren. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, ehe er die Stufen nach unten überwandt.
 

Langsam lief er die Straße entlang, grüßte hier und da einen Shinobi, welche zielstrebig zum Kazekage-Turm liefen. Sein Weg führte ihn jedoch zum Dorftor, lief durch den schmalen Gang und begegnete zwei Shinobi, welche wohl Wache schoben. Kankuro grüßte die Beiden, warf dann jedoch sein Augenmerk zur Wüste vor sich. Rasch überblickte er diese, konnte aber Naruto nicht entdecken. Seltsam, die drei Tage waren nun um, also wo steckte der Blonde?
 

"Hier ist nicht zufällig ein Typ mit blonden Haaren vorbeigekommen?" wollte er von einen der Shinobi wissen, welcher erst zu überlegen schien, dann jedoch seinen Kopf schüttelte. "Wo steckt der Typ? Pünktlichkeit ist wohl nicht seine Stärke" murrte Kankuro leise, da er Besseres zutun hatte, als den lieben langen Tag hier zu stehen, nur um auf einen unpünktlichen Shinobi aus Konoha zu warten. Gerade wollte er der Wache etwas zu dem Blonden sagen, als er am Horizont einen Schatten erblickte.
 

Naruto sah von Weitem schon das Dorf Suna, seufzte erleichtert aus, da er den langwierigen Weg endlich hinter sich gebracht hatte. Die drei Tage waren eigentlich sehr schnell vergangen, wären da nur nicht diese Albträume gewesen. Ohnehin hatte er er kaum ein Auge zugetan, hatte er doch vorsichtig sein müssen. Wer wusste denn schon, ob Akatsuki nicht hinter dem nächsten Busch lauerte?
 

Nicht das er Angst hätte, nein, er hätte sich ihnen entgegen gestellt, wie ein ehrenhafter Shinobi aus Konoha. Nur, Tsunade hatte ihn drum gebeten, lieber einem Kampf aus dem Weg zu gehen und deswegen hatte er sich unter dichten Büschen gelegt, um dort zur Ruhe zu kommen. Und was hatte es ihm gebracht? Nichts, denn die Albträume, welche immer wieder Sasuke zeigten, hatten ihn gequält, jede Nacht.
 

"Warum lässt du mich einfach nicht in Ruhe? Nur für ein paar Wochen, bitte" flehte er in Gedanken, sah erneut die Szene vor sich, welche seine Freundschaft zum Uchiha zweifeln ließ. Warum hatte Sasuke ihn töten wollen? Wäre Sai nicht gewesen, dann wäre er vermutlich nicht mehr so lebendig, wie heute, oder? Ja, er wäre dort, an diesen grässlichen Ort gestorben, hätte er sich erneut in den letzten Minuten diese Fragen gestellt, welche jetzt seine Sinne beherrschten. Einfach nur das 'Warum'.
 

In Gedanken versunken, bemerkte er nicht das Rufen eines Shinobi, welcher vor dem schmalen Gang, mit zwei weiteren Menschen, stand. Erst als er vor Kankuro stand, hob er seinen Blick, schüttelte seine düsteren Gedanken ab und legte rasch eines seiner Lächeln auf. "Hi" war das einzige, was aus seinen Mund kam, ehe er Kankuro freundschaftlich die Hand hinhielt.
 

Kankuro war schon ein wenig verwundert, schob aber Naruto's Verhalten auf das, was Gaara ihm und Temari erzählt hatte. Ja, er erinnerte sich an den Abend, der schon drei Tage zurück lag. Da hatte ihnen Gaara beim Essen erklärt, dass der Blondschopf für einige Wochen herkommen würde, weil es diesem momentan nicht so gut erging. Den Grund wusste er auch, doch nun, wo Naruto so lächelte, kam ihm das irgendwie spanisch vor. Wie konnte Naruto so lächeln, wenn es diesem doch eigentlich total schlecht ging?
 

"Du bist spät dran" erklärte der Braunhaarige, legte nun ebenfalls ein Lächeln auf und schüttelte Naruto's Hand. "Ich weiß, aber ich musste einige Umwege nehmen" grinste Naruto, war es nicht mal eine Lüge, da er wirklich nur Schutz zwischen den Bäumen gesucht hatte. Auf offenem Gebiet wäre er vermutlich entdeckt worden, wenn Akatsuki in der Nähe gewesen wäre. Alles nur wegen Tsunade, sonst wäre er schon vor Stunden hier gewesen. Egal, er war nun heil angekommen und mehr zählte nicht.
 

Wissend nickte Kankuro, ließ Naruto's Hand los und wandte sich von diesem ab. "Komm, ich bringe dich zum Kazekage-Turm und führe dich rum. Gaara hat momentan eine Sitzung und wird dich erst später begrüßen können". Naruto nickte dem zu, stellte sich es vor, wie Gaara wohl gerade vor Langeweile starb, weil solche Sitzungen bestimmt anstrengend waren. Doch weil der Rothaarige nun mal Kazekage war, musste sich dieser solchen Besprechungen hingeben. Wie öde, so dachte Naruto, wusste er wirklich, dass dies eine Schattenseite dieses Amtes war. Und da wollte er wirklich Hokage werden? Nun, wenn er nicht so in Arbeit versank, dann ja.
 

Schweigend lief er hinter Kankuro her, bis sie endlich den schmalen Pfad hinter sich ließen und nun auf der offenen Straßen standen. Ausgiebig sah sich der Blonde um, legte wieder ein Lächeln auf, da sich hier auch nicht viel verändert hatte. Verdammt, es war so warm hier, musste er sich eingestehen, öffnete seine Jacke und seufzte angestrengt. Seitdem er die Wüste betreten hatte, schwitzte er soviel und ging beinahe in der Sonne ein. Naruto war wirklich froh, dass es in Konoha nicht so heiß war, wie eben hier.
 

Der Braunhaarige lief weiter, hörte die leisen Schritte Naruto's, was ihm sagte, dass der Blonde ihm folgte. Es dauerte auch nicht lange, bis sie beim Kazekage-Turm ankamen und die dortigen Stufen empor stiegen. Als sie ins Gebäude traten, kam dem Blonden kühle Luft entgegen, welche ihn aufatmen ließ. Gott, endlich eine Abkühlung, auch wenn nur kurz. Sich streckend, sah er zu Kankuro, welcher sich kurz umblickte. Scheinbar überlegte der Puppenspieler, was er Naruto zeigen könne, denn das Meiste kannte der Blonde sowieso schon.
 

"Komm, ich zeige dir Gaara's Zimmer, denn dort wirst du auch schlafen. Tut mir ja leid, aber wir haben hier im Turm nicht genügend Gästezimmer und die, die es hier gibt, sind leider schon belegt". Naruto schmunzelte, als Kankuro ihm dies eröffnete. Wieso sollte er denn böse sein? Dann war er Abends und auch Nachts nicht so allein, wie bei sich Daheim. Genau, er hatte dann jemanden zum Reden, wenn ihm danach war. Nur, würde Gaara denn auch zuhören? Sicher hatte der Kazekage genug um die Ohren, oder nicht?
 

Einen langen Gang entlang laufend, blieb der Bruder des Rothaarigen stehen, öffnete eine Tür, welche wohl zu Gaara's Zimmer führte. Naruto klappte der Mund auf, stand ein wirklich großes Bett in diesem Zimmer. "Man ey, da könnte man glatt neidisch werden" rief der Blonde und sah sich ausgiebig um. Ein großer Schreibtisch stand vor dem großen, runden Fenster. An der anderen Wand, gegenüber vom Bett, stand ein großer Kleiderschrank, mit einigen Spiegeln daran angebracht. Die Wände waren hell, hatten einen leicht bräunlichen Ton, was an sich doch ganz gut zur Einrichtung passte. Ein Bild erweckte seine Aufmerksamkeit, hing dieses über dem Bett an der Wand. Dieses zeigte die drei Geschwister. Während Temari und Kankuro lächelten, schien Gaara von dieser Situation wirklich verärgert zu sein. Naruto konnte nicht anders, als ein kleines Grinsen aufzulegen. Ein normales, nicht zu vollgestopftes Zimmer.
 

"Ich hole dir gleich einen Futon. Dahinten, die dritte Tür Rechts, auf dem Gang, findest du das Bad. Die weiteren Räumlichkeiten kann dir Gaara später zeigen". Wieder nickte der Blonde, stellte seinen Rucksack beim Bett ab und verließ daraufhin das Zimmer wieder. Würde er sich mal ein wenig umsehen. Kankuro beäugte Naruto nochmals, ließ diesen aber dann einfach stehen, da er wirklich noch andere Dinge zutun hatte, als Naruto hier herumzuführen. Wer war er denn? Ein Babysitter? Ganz sicher nicht und Gaara könne sich später gern um Naruto kümmern, aber Kankuro doch nicht.
 

Naruto sah sich um, wusste nun nicht, welchen Gang er zuerst nehmen sollte, da er sich doch nicht so gut hier auskannte. Vielleicht einfach drauf loslaufen? Nickend über sich selbst, lief er einfach einen Gang entlang, blieb jedoch bei einer Türe stehen, da er ein Bedürfnis verspürte. "Die zweite Tür Rechts hat er gesagt, oder?". Sich am Kopf kratzend, da er sich nicht mehr sicher war, ob hier das Bad war, öffnete er einfach die Tür und lief hinein.
 

"Jedenfalls ist es wichtig mit Konoha...". Das Ratsmitglied unterbrach sich in seiner Rede, sah zur Tür, welche gerade geöffnet wurde. Wer wagte es bei einer Besprechung zu stören? Niemand, außer die Ratsmitglieder und der Kazekage höchst persönlich durften solch eine Besprechung stören, oder gar unterbrechen. Wer also betrat nun unerlaubt diesen Raum?
 

Gaara hob den Kopf, war er gerade noch ein wenig in Gedanken gewesen und hatte der Rede des Mannes kaum gefolgt. Wozu denn auch? All das, was hier besprochen wurde, wusste er bereits und er kannte auch Wege, um die Shinobi-Welt zu verbessern. Jedoch wurde ihm nach dieser heutigen Sitzung wieder einmal bewusst, dass die Ratsmitglieder ihn nicht ernst nahmen, lieber nach anderen Wegen suchten, welche seiner Meinung nach viel zu langwierig waren, oder gar unmöglich erschienen. Nun, seine Berater würden die Probleme noch erkennen, dessen war er sich sicher.
 

Schluss mit diesen Gedanken, denn er traute seinen Augen kaum. Naruto? Was machte der denn hier? Hatte er Kankuro denn nicht aufgetragen, den Blonden ein wenig das Gebäude zu zeigen? "Hast du dich wieder meiner Bitte entzogen, Kankuro?" dachte Gaara sich im Stillen und verfolgte mit den anderen im Raum das Geschehen, welches sich gerade ereignete.
 

"Hey, verschwinde... Niemand darf diesen Raum betreten, außer uns Ratsmitglieder und der Kazekage". Naruto zuckte zusammen, sah erst jetzt die Situation, in welche er wohl gerannt war. Beschwichtigend hob er seine Hände, sah den Mann stumm entgegen, von dem er gerade so angeschrien wurde. Seine blauen Augen verfingen sich jedoch schnell und ein kleines, kaum merkliches Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Hi". Nur leise kam dieses Wort, welches nur für einen bestimmten Jungen in diesem Raum bestimmt war.
 

Der Rothaarige erwiderte nichts, legte jedoch ebenfalls ein kleines Lächeln auf, als der Blonde ihn grüßte. Zwar wusste er nicht, wieso Naruto in die Sitzung geplatzt war, aber er war dem Uzumaki wirklich dankbar. Eben noch hatte sich Gaara total gelangweilg, doch nun? Nun war seine Stimmung wieder einigermaßen in Ordnung, so dass er den Rest wohl überstehen könne. Gleich danach würde er sich mit Naruto unterhalten, wenn dieser das überhaupt wollte. Nun, Naruto sah eigentlich relativ zufrieden aus und schien sich im Moment gut zu fühlen, trotz dieser peinlichen Situation. Doch wusste Gaara auch, dass dies eine Fassade des Blonden sein konnte, legte Naruto doch oftmals ein gespieltes Lächeln auf, um seine wahren Gefühle zu verstecken. Er kannte es doch selbst, auch wenn auf eine ganz andere Art.
 

"Was willst du überhaupt, Junge?" rief der gleiche Mann erneut, schien schon vor Wut zu platzen, weswegen Naruto sich verlegen am Kopf kratzte. Gut, er hatte sich in diese Situation gebracht, also musste er auch sein Eintreten erklären. "Eigentlich... Ähm... Ich suche das Bad". Rot anlaufend sah Naruto woanders hin, war ihm diese Erklärung wirklich peinlich. Er hörte vereinzeltes Kichern, welches wohl einige Ratsmitglieder absonderten, die sein Eintreten nicht so eng sahen.
 

Der Mann seufzte, deutete auf die Tür und begann zu sprechen. "Eine Tür weiter, Links". Naruto nickte schnell, warf nochmals einen Blick zum Rothaarigen, welcher dazu nickte. Ohne ein weiteres Wort verließ Naruto den Konferrenzraum, lief hastig in die linke Richtung und verschwand hinter der nächsten Tür, war sich nun auch sicher, hier im Bad zu sein, da ein Waschbecken und ein Spiegel im Raum angebracht waren. Gott, wie peinlich war das denn bitte gewesen? Okay, Gaara hatte nicht so ausgesehen, als sei er böse deswegen, aber sicherlich hatte er ihn blamiert, oder? Verdammt, so etwas konnte auch nur ihm passieren.
 

"War das nicht dieser Junge aus Konoha? Naruto Uzumaki?" wollte ein Ratsmitglied wissen, wunderte sich noch immer über Naruto's Erscheinung, da dieser Junge doch in Konoha lebte. Ob der Kazekage den Jungen herbeordert hatte? Und wenn ja, warum? War vielleicht etwas passiert, von dem sie nichts wussten?
 

Baki seufzte, sah seinen ehemaligen Schüler an, welcher daraufhin nickte. "Ja, das war Naruto Uzumaki. Einige von euch fragen sich nun bestimmt, wieso er hier in Suna ist. Er wird für einige Zeit hier bleiben. Eine Art Urlaub, welche Prinzessin Tsunade angeordnet hat". Hoffentlich reichte diese Erklärung, denn Gaara mochte nicht näher drauf eingehen, wollte er Naruto auch nicht verraten. Es reichte doch wohl, dass Baki und seine Geschwister davon wussten, oder etwa nicht?
 

Die Sitzung wurde nach einigen Minuten auch beendet, da sämtliche Ratsmitglieder ihren Faden verloren hatten und nicht mehr wussten, was sie zu welchen Thema noch vorbringen wollten. Alles nur, weil sie unterbrochen wurden. Einige ärgerten sich darüber, während andere erleichtert den Raum verließen und sich auf den Gängen verteilten.
 

Auch Gaara verließ den Raum, lehnte sich kurz gegen die Wand, da diese Sitzungen immer wieder anstrengten. Nun, seit des Verlustes von Shukaku fielen ihm solche Besprechungen noch schwerer, da er manchmal zu müde war, um überhaupt solchen Gesprächen zu folgen. Ja, man merkte es ihm nicht an, aber die Schlaflosigkeit nagte an seinen Kräften. Vorher, wo er Shukaku noch besessen hatte, da hatte ihn die Schlaflosigkeit nichts ausgemacht und sein Körper war auch nie erschöpft gewesen, außer nach einem Kampf vielleicht, aber nun? Nun war er ein normaler Mensch, dessen Körper von Zeit zur Zeit Ruhe brauchte.
 

"Hey..." kam es leise neben ihm. Er sah beiseite, zum Blonden hin, welchen er jetzt erst bemerkte. Peinlich berührt sah Naruto zu Boden, wagte es nicht aufzusehen, da neben ihm doch der Kazekage stand. Okay, Gaara war sein Freund, aber er stand nun mal um einiges höher, als er selbst. Ja, Naruto war immer noch ein jämmerlicher Genin und er ärgerte sich darüber, da er die Chance nicht hatte nutzen können, um zum Chuunin aufzusteigen.
 

"Komm mit in mein Büro". Keinerlei Emotion konnte man aus Gaara's Stimme heraushören, was den Blonden nun doch ein wenig verunsicherte. War Gaara etwa doch wegen sein plötzliches Eintreten sauer? Er hatte doch nur ins Bad gewollt. Was war, wenn Gaara nun Tsunade darüber in Kenntnis setzte? Verdammt, Tsunade hatte doch gesagt, er solle keinen Ärger machen und was machte er? Er platzte in eine Sitzung und zog somit sofort alle Aufmerksamkeit auf sich. Wie dumm konnte man nur sein?
 

Schweigend lief er hinter Gaara her, ehe sie bei einer Türe hielten, welche der Rothaarige öffnete. Nachdem auch Naruto eingetreten und die Tür hinter sich geschlossen hatte, sah er zum Schreibtisch, an welchen sich Gaara schon gesetzt hatte. Mit einer stummen Handbewegung deutete Gaara an, dass Naruto näher treten solle, was dieser dann auch tat. Ein wenig mulmig war dem Blonden schon zumute, da Gaara ihn so ausdruckslos anblickte. Sicher bekam er nun Ärger, oder?
 

"Willkommen in Suna". Ungläubig starrte Naruto seinen Gegenüber an, wusste er nicht, wie er nun dieses Willkommen auffassen sollte. Super, er hatte sich eben die ganze Zeit über bekloppt gemacht und für was? Für nichts und wieder nichts. Gaara legte wieder ein Lächeln auf, als er dieses ungläubige Gesicht betrachtete. Naruto hatte scheinbar wirklich geglaubt, er würde nun schimpfen. Warum sollte Gaara schimpfen, wo er doch froh gewesen war, dass Naruto in die Sitzung geplatzt war?
 

"Mach dir keine Gedanken über die Sitzung, Naruto. Halb so schlimm... Wie geht es dir?". Gaara wusste, wie er klang, aber da er Tsunade einen Gefallen tat, musste er zuerst Naruto's derzeitiges Befinden in Erfahrung bringen. Naruto atmete erleichtert aus, ehe er ein Lächeln auflegte. "Trotzdem... Kommt nicht mehr vor, versprochen. Mir geht es gut und dir?". Gaara glaubte den Worten nicht, aber was hatte er anderes erwartet? Das Naruto ihn seine Sorgen sofort erzählte? So gut kannten sie sich dann doch nicht, aber das würde sich wohl in den nächsten Wochen unweigerlich ändern. "Ich kann mich nicht beklagen" antwortete er auf Naruto's Frage hin, erhob sich von seinen Sessel und stellte sich ans Fenster.
 

Stille breitete sich im Raum aus, welche dem Blonden sehr unangenehm wurde. Er mochte solche Momente nicht, da sie zum Nachdenken anregten und er mochte nun nicht nachdenken, da er eh wieder an Sasuke denken würde. Deswegen brach er das Schweigen, während er neben Gaara trat und diesen musterte. "In letzter Zeit ist einiges passiert und ich bin froh, dass du mir diese Auszeit hier gibst". Der Rothaarige nickte, schloss seine Augen kurz, ehe er sein Augenmerk auf Naruto lenkte.
 

"Keine Ursache... Bleib so lange, wie du möchtest". Wieder erschien ein Lächeln auf Naruto's Lippen, ehe er nun von sich aus die Hand erhob, diese Gaara hinhielt, es damals, als er sich vom Kazekage verabschieden hatte wollen, nicht gekonnt hatte. Er war wie erstarrt gewesen und Gaara hatte ihm geholfen, damals. Ja, er erinnerte sich gern daran, hatte er das Gefühl gehabt, Gaara irgendwie näher zu stehen, als sonst irgendeinen Menschen.
 

Auch Gaara erinnerte sich an diese Geste, erhob seine Hand und schloss Naruto's Hand in seine. Es war noch nicht lange her und doch schien die Zeit sehr schnell vergangen zu sein. Er verdankte dem Blonden soviel, hatte nie wirklich ein ehrliches 'Danke' ausgesprochen, was ihm nun auffiel. Ja, er hatte sich nie bedankt. Warum? Stumm hatte er es getan und Naruto schien es immer verstanden zu haben. Warum? Wieso waren sie sich auf manchen Ebenen so ähnlich, wiederum auf anderen Ebenen so verschieden? Nie könnte er so unbeschwert wie der Blonde sein. Er versuchte es Tag für Tag, doch wollte es nie so klappen, wie Gaara es sich erhoffte.
 

"Stimmt was nicht?" wurde er in seinen Gedanken unterbrochen, sah wieder in die blauen Seen, welche besorgt in seine sahen. Nochmals schloss Gaara seine Augen, ehe er sie wieder öffnete und seine Hand an sich zog. Er wusste nicht, was er nun sagen sollte, wusste nicht, was der Blonde eigentlich hören mochte. "Gaara?". Seine Augen sahen wieder zu Naruto, welcher nun wieder grinste. "Ich freu mich echt, dass ich hier sein kann, danke".
 

Der Rothaarige nickte dazu, sah wieder aus dem Fenster, da er darauf nichts erwidern konnte, er nicht wusste, was er sagen sollte. "Ich danke dir auch, Naruto" dachte er sich im Stillen und hoffte, dass er in der Zeit, in der Naruto hier in Suna war, er sein 'Danke' noch äußern könne. Er würde es versuchen, schließlich war er der Kazekage. Nun war der Blonde erstmal hier und würde nicht so schnell nach Konoha zurückkehren. Und wenn es Naruto seelisch wirklich so schlecht ging, würde er ihn auch nicht gehen lassen, ehe er ihn wenigstens ein bisschen von seinen Leiden geheilt hatte.

Höhen und Tiefen!

Ein Klopfen ließ Gaara zur Tür blicken, welche sich öffnete und seine Schwester zum Vorschein kam. "Oh, ich dachte, du wärst noch bei der Sitzung. Ich wollte eigentlich nur die heutige Post auf dem Schreibtisch legen" erklärte Temari schnell, da sie unaufgefordert ins Büro gekommen war. Entschuldigend blickte sie ihren Bruder an, sah dann jedoch zu einen blonden Jungen, welcher nun wieder ein Lächeln auf den Lippen trug. "Hallo Naruto, wie war deine Reise?" sprach sie direkt weiter, legte ebenfalls ein Lächeln auf, da sie sich schon freute, dass der Blonde für einige Zeit hier blieb.
 

"War ganz okay, kann mich nicht beklagen" erwiderte Naruto, während sein Nebenan zum Schreibtisch ging und einige Ordner beiseite schob. Diese bräuchte er wohl heute nicht mehr, vermutete Naruto einfach mal und sah dabei zu, wie der Rothaarige Ordnung auf seinem Schreibtisch schaffte. "Ich koche heute Abend und würde mich freuen, wenn ihr Beiden uns Gesellschaft leisten würdet". Mit 'Uns' meinte Temari sich selbst und ihren Bruder, welchen sie vorhin gesehen hatte. Ja, Kankuro war vorhin nach Hause gekommen und hatte sich stumm in sein Zimmer verzogen. Warum? War vielleicht etwas vorgefallen, von dem sie nichts wusste?
 

Naruto sah zum Kazekage, welcher wohl kurz zu überlegen schien, dann jedoch mit einem Nicken zustimmte. Freudig darüber, dass Gaara wohl nichts dagegen hatte, stimmte auch Naruto mit einem "Ja, gerne" zu. Warum auch nicht? Somit könne er auch Temari und Kankuro besser kennenlernen und würde vermutlich auch sehen, wie die Geschwister miteinander umgingen.
 

"Schön, dann seit um 19 Uhr da. Ach, noch was... Habt ihr einen besonderen Wunsch?". Nun war es Gaara, welcher zum Blonden blickte, dessen Grinsen noch eine Spur breiter wurde, als ohnehin schon. Scheinbar hatte Naruto wirklich einen besonderen Wunsch, welcher im nächsten Moment auch schon Naruto's Lippen verließ. "Ja, kannst du Ramen machen?". Temari überlegte schnell, bis sie schließlich mit einem Grinsen nickte und das Büro mit einem "Dann heute Abend um 19 Uhr" verließ. Nun müsse sie noch einkaufen und ihren Bruder Bescheid geben. Schließlich hatten Kankuro und Temari nicht oft Besuch, abgesehen von Gaara, was aber eher selten der Fall war.
 

"Und jetzt? Bis zum Essen dauert es noch einige Stunden" bemerkte Naruto, da er eine Wanduhr erblickt hatte. Gute Frage, musste Gaara sich eingestehen, da er nicht wusste, was man jetzt noch machen könnte. Vielleicht sollte er mit Naruto einen Spaziergang machen? Rasch schüttelte Gaara seinen Kopf, da er doch schlecht fragen konnte, ob der Blonde mit ihm spazieren ging. Hin und wieder tat es der Kazekage, um entweder nachzudenken, oder vor seiner Arbeit zu fliehen, auch wenn nur für ein paar Stunden.
 

"Sag mal... Warum bist du eigentlich so still? Stimmt vielleicht etwas nicht, oder magst du nicht mit mir reden?". Zum Ende hin zog Naruto einen Schmollmund, da er bei dem letzten Gedanken schon ein wenig beleidigt wäre. Türkis wirkende Augen sahen verwundert in seine blauen Seen, welche noch immer einen beleidigten Eindruck machten. Was dachte Naruto denn da? Es war alles in Ordnung, auch wenn er schweigsam wirkte. Gaara wusste eben nicht, über was man reden könnte. Klar, einige Fragen beschäftigten ihn, aber um diese zu stellen bedarf es genügend Mut und diesen Mut hatte Gaara derzeit noch nicht.
 

"Das hat nichts mit dir zutun und ich unterhalte mich auch gern mit dir, aber...". Gaara unterbrach sich, da er überlegen musste, wie er Naruto seine Lage verständlich machen könne. Sollte er dem Blonden wirklich sagen, dass es ihm schwer fiel, ein Thema zu finden, worüber man sich unterhalten konnte? Würde er durch diese Erklärung nicht seine Schwäche zeigen? Ja, er würde Naruto eines seiner Schwächen offenbaren und wusste somit nicht so genau, ob er das auch wollte.
 

"Aber dir fällt kein Thema ein? Ist es das?" wollte Naruto wissen, traf damit den Punkt an der ganzen Sache, was eine leichte Röte auf Gaara's Wangen verursachte. Der Kazekage fühlte sich ertappt, musste erneut feststellen, dass Naruto ihn auch ohne Worte verstehen konnte. Warum? Warum konnte der Blonde seine Schwachstellen erahnen und trotzdem noch normal mit ihm umgehen? Hatte dies auch wieder mit der Freundschaft zwischen ihnen zutun? Verriet eine Freundschaft so viele Dinge, die eigentlich oft verborgen blieben?
 

"Dir muss das nicht unangenehm oder peinlich sein. Ich glaube, wenn wir erstmal ein Thema gefunden haben, dann geht alles wie von selbst". Aufmunternd blickte Naruto zum Rothaarigen, dessen Röte sich langsam verflüchtigte. Ja, der Blonde hatte Recht. Gaara musste sich nicht so fühlen, auch wenn er nicht anders konnte. Auch diesmal wusste er auf Naruto's Worte, welche ihn eigentlich aufbauen sollten, keine Antwort. Es war irgendwie, als habe er Angst etwas Falsches, oder gar Peinliches zu sagen. Gaara konnte es sich selbst nicht so genau erklären.
 

Naruto erwartete keine Antwort von Gaara, stupste diesem freundschaftlich in die Seite, während sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen bildete. "Musst du noch arbeiten, oder hast du noch eine Besprechung?". Er mochte nicht länger hier stehen, mochte gern die Gegend erkunden, da er sich schon ein wenig auskennen wollte. Schließlich war er die nächsten Wochen Gast in Suna und da konnte es nur von Vorteil sein, zu wissen, was es hier denn alles gab.
 

"Nein, heute werde ich nicht mehr arbeiten und habe daher auch ein wenig Zeit". Das hatte Naruto hören wollen, ergriff Gaara's Arm und zog diesen mit sich zur Tür. "Dann komm, Gaara. Lass uns Suna's Straßen unsicher machen" grinste Naruto breit, hatte er nun wieder richtig gute Laune, auch wenn er nicht wusste, woher diese auf einmal kam. Er fühlte sich hier einfach nur wohl.
 

Gaara wehrte sich nicht, als er beim Arm einfach mitgezogen wurde, lief weiterhin neben den Blonden her, welcher wohl den Ausgang zu suchen schien. "Naruto..." rief der Kazekage leise, um auf sich aufmerksam zu machen, da einige Ratsmitglieder ihnen hinterher blickten. Wie das wohl aussehen mochte? Der Kazekage wurde von einem Shinobi aus Konoha entführt und ließ sich ohne Murren hinterher ziehen. Sicherlich komisch, oder?
 

"Naruto, warte und zieh mich nicht so" bemerkte er nochmals, da der Blonde ihn wohl überhört hatte. Naruto blieb stehen, ließ dabei Gaara's Arm los und sah entschuldigend drein. Jetzt erst fielen ihm die verwunderten Blicke einiger Ratsmitglieder auf, welche sich wohl ihren Teil dachten. "Wie peinlich" gestand sich Naruto ein und kratzte sich verlegen am Kopf. Für wenige Sekunden hatte er Gaara's Position doch glatt vergessen. Kein Wunder, dachte sich der Blonde, war Gaara doch im gleichen Alter, wie er und seine Freunde.
 

"Gaara, also... Ähm..." stammelte Naruto unsicher, suchte nach den passenden Worten, doch wollten sie ihm einfach nicht einfallen. Gaara seufzte tief, da er in solchen Lagen wirklich selten war. "Schon gut, ich führe dich ein wenig rum, obwohl es eigentlich Kankuro's Auftrag gewesen ist". Die letzten Worte klangen wie ein Vorwurf und Naruto hatte mit einem Mal das Gefühl, Gaara zur Last zu fallen.
 

Während der Kazekage einfach weiter Richtung Ausgang lief, blieb Naruto zurück, musterte aus traurigen Augen den steinernen Boden und dachte nach. War er für Gaara wirklich eine Last? Wenn ja, wieso gewährte der Kazekage ihm dann, für einige Zeit hier zu bleiben? So viele Fragen umkreisten ihn und wieder tauchte das Bild von Sasuke vor ihm auf, welcher seine Freundschaft nicht mehr wollte. Ob Gaara vielleicht ähnlich dachte, obwohl Naruto soviel mit dem Kazekage teilte?
 

Der Rothaarige blieb stehen, da der Blonde ihm nicht folgte. Hatte er vielleicht etwas Falsches gesagt? Er wusste es nicht, sah über seine Schulter zu Naruto rüber, welcher seinen Kopf gesenkt hatte. Verwundert weiteten sich Gaara's Augen, als eine Träne vom Kinn des Blonden tropfte und auf dem steinernen Boden aufschlug. "Er weint... Was habe ich getan?" fragte sich der Kazekage, lief langsam zurück zum Blonden und bemerkte nun auch, wie sehr dessen Schultern doch bebten.
 

"Ich bin eine Last für dich, nicht wahr?" wollte der Blonde weinerlich wissen, steigerte sich immer weiter in diesen Gedanken hinein, welcher ihm so logisch erschien. Gaara schüttelte seicht seinen Kopf, da das, was Naruto da sagte, nicht stimmte. Wie kam Naruto denn nur auf solche Gedanken? Eine Last? Nein, Gaara war froh, dass Naruto hier war und sah diesen doch nicht als Last an. Nie würde er so von Naruto denken, niemals.
 

Nach wenigen Sekunden erhob Gaara seine rechte Hand und legte diese unter Naruto's Kinn, hob dessen Kopf ein wenig an, ehe er in die verweinten Augen des Blonden blickte. Ein wenig gerötet waren sie und die Tränen liefen Naruto nur so von den Wangen, dass Gaara dachte, die Tränen würden gar nicht mehr aufhören.
 

"Warum denkst du das? Wenn du mir wirklich eine Last wärst, hätte ich Tsunade diesen Gefallen nicht getan". Eine kurze Pause entstand, in welcher der Rothaarige einige Tränen von den Wangen des Blonden strich, ein sanftes Lächeln auflegte, als Naruto mit seinen Augen verwundert seiner Hand folgte. Es schien so, als würde der Blonde jede seiner Bewegung genauestens verfolgen.
 

"Als sie mir schrieb, dass es dir momentan nicht gut gehen würde, wollte ich ihr erst nicht glauben, aber jetzt...". Wieder unterbrach sich der Kazekage, während er in die blauen Seen blickte, welche nun in seine sahen. Unglauben spiegelten Naruto's Augen wieder, wollte, oder konnte den Worten Gaara's einfach nicht glauben. Warum? Hieß Freundschaft denn nicht, dass man sich gegenseitig Vertrauen schenkte?
 

"Was ist nur passiert, dass du dich so sehr verändert hast?". Natürlich wusste Gaara den Grund, aber er mochte diesen nicht aussprechen. Zu groß war die Wahrscheinlichkeit, dass er Wunden, die sowieso noch am Heilen waren, wieder ganz aufgerissen wurden. Ohnehin schien der Blonde nun mit dem letzten Rest seiner Fassung zu kämpfen, da ein tiefer Schluchzer an Gaara's Ohren drang.
 

Plötzlich schlangen sich zwei Arme um Gaara's Körper, ließ dies einfach geschehen, da ihm diese Situation zu neu erschien und er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Wieder erklang ein Schluchzer, diesmal dicht an Gaara's Ohr, ehe ein leises Schniefen folgte. "Ich konnte Sasuke nicht aufhalten, obwohl ich die letzten Jahre so hart trainiert habe. Ich habe versagt, wie damals, als er einfach gegangen ist". Gaara hatte Probleme, den Blonden zu verstehen, sprach dieser mit leiser und erstickter Stimme. "Er hasst mich, will meine Freundschaft nicht mehr und hat sogar versucht, mich zu töten. Ich verstehe ihn einfach nicht mehr... Sag mir, was ich tun soll? Ich zerbreche daran immer mehr, träume sogar nachts von ihn und er lässt mich nicht mehr in Ruhe. Ich will meine Ruhe haben, will Sasuke für einige Zeit vergessen, aber was ich auch versuche, er schleicht sich immer wieder in meine Gedankenwelt ein".
 

Der Rothaarige hörte aufmerksam zu, schloss seine Augen, da er versuchte, sich dieses Gefühl vorzustellen. Es klappte aber nicht, da er dieses Gefühl nicht kannte und auch nicht wissen wollte, wie sich so etwas anfühlte. Genau, er wollte sich nicht so fühlen, da Naruto ihm zeigte, wie sehr er doch unter solchen Empfindungen litt. Gaara musste sich wirklich eingestehen, dass er Naruto so, wie dieser jetzt war, noch nie gesehen hatte.
 

Langsam erhob er seine Hände, legte diese auf Naruto's Rücken und strich seicht über den Stoff der Jacke. Gaara wusste, er musste etwas tun, auch wenn ihm solche Berührungen fremd erschienen, genauso wie die plötzlich entstandene Nähe zum Blondschopf, welcher ihn noch ein wenig mehr an dessen Körper drückte.
 

"Du solltest dich erstmal beruhigen, Naruto. Ich bringe dich jetzt zu einen Ort, an dem wir unter uns sind und dann werde ich dir dazu auch etwas sagen". Gaara versuchte sachlich zu klingen, was ihm aber deutlich misslang. Er konnte mit dieser Situation einfach nicht umgehen und dann noch diese plötzliche Nähe, welche dem Blonden scheinbar zu helfen schien, da dieser um einiges ruhiger wurde. Ob Gaara eine Umarmung früher auch geholfen hätte? Konnte eine Umarmung das Gemüt wirklich beruhigen?
 

"Du zitterst, Gaara..." murmelte Naruto leise, schloss für einige Sekunden seine Augen, da ihm diese Umarmung wirklich gut tat. Naruto war eigentlich nicht der Typ dafür, welcher von sich aus eine Umarmung startete, aber er brauchte momentan einfach diese Nähe, die ihm Gaara nun gab. Nur, Gaara schien diese Art von Nähe nicht zu mögen, oder? Naruto wusste es nicht, löste die Umarmung ein wenig, um den Kazekage in die Augen zu sehen.
 

Ein leichter Rotschimmer erschien auf Gaara's Wangen, als Naruto ihn eingehend musterte. Okay, nun wurde ihm die ganze Situation unangenehm, senkte seinen Blick, um den forschenden Blick zu entkommen. Naruto wusste nicht, wieso er den Rothaarigen nun irgendwie niedlich fand, dachte sich auch, was er denn da für einen Müll dachte, aber ihm war nur dieses eine Wort in den Sinn gekommen. Jedoch schob er diese Gedanken erstmal beiseite, da wohl etwas nicht stimmte. Was auch immer es war, Naruto wollte Gaara's Verhalten in Erfahrung bringen.
 

Gerade wollte er den Rothaarigen dazu befragen, als Gaara unerwartet seinen Kopf hob, dadurch hauchzart Naruto's Nase mit seiner streifte. Gaara's Röte auf den Wangen nahm zu und bevor noch mehr in solcher Richtung passierte, trat er einen Schritt zurück, straffte seine Gestalt und räusperte sich. "Wir... Wir sollten jetzt gehen, Naruto". Er wartete nicht mal auf eine Antwort, ging schnellen Schrittes durch die Tür und blieb vor dem Treppenabsatz stehen. Ja, Gaara hatte sich gerade nicht nur unwohl gefühlt, sondern nun trat noch ein Gefühl auf, welches ihm ein wenig bekannt war. Kaum zu glauben, aber es war ihm gerade wirklich peinlich gewesen, weil er Naruto so nahe gewesen war.
 

Der Blonde kratzte sich verlegen am Kopf, sah sich um und bemerkte nun wieder die Blicke der Ratsmitglieder, welche einen erstaunten Gesichtsausdruck aufgelegt hatten. Okay, er konnte ihre Reaktion sogar voll und ganz nachvollziehen, denn so etwas, wie eben gerade, passierte wohl nicht jeden Tag. Naruto spürte, wie sich seine Wangen röteten, als er sich an die kurze Berührung erinnerte. Irgendwie, er wusste nicht, wie er sich fühlen sollte, denn auf der einen Seite hatte er sich eben total erschrocken und doch hatte er es nicht unangenehm empfunden. Seltsam, musste wohl an das Klima hier liegen, oder? Ja, anders konnte es gar nicht sein.
 

Langsam lief er ebenfalls zur Tür, durchschritt diese und sah den Kazekage beim Treppenabsatz stehen. Nur, diese führte wohl aufs Dach, statt nach unten. Wo wollte Gaara denn hin? "Darf ich dir eine Frage stellen?" durchbrach Naruto diese unheimliche Stille, lief hinter den Rothaarigen her, welcher die Stufen empor stieg. Zwar war die Frage vielleicht gerade unangebracht, aber er wollte wissen, wieso der Kazekage gezittert hatte. Es musste doch einen Grund geben, oder? War es Gaara vielleicht unangenehm gewesen?
 

Als sie auf dem Dach traten, wehte ein kühler Wind über ihre Köpfe hinweg, welcher jedoch nicht lange anhielt, da die Sonne wieder ihre Wärme auf sie richtete. Langsam liefen sie zum Rand des Daches und blickten auf das Dorf Suna hinab. Ja, hier oben stand Gaara oft, wenn er mal seine Ruhe brauchte. Hier oben störte ihn keiner, so lange er es wünschte. Nur, die Ruhe fand er diesmal nicht, da ein blonder Junge neben ihm stand und eine Frage stellen wollte. Gaara ahnte bereits, worum es sich handeln könnte und verspürte ein wenig Angst, da er nicht wusste, wie er sich erklären sollte.
 

"Gaara... Ähm... Das eben, also... Die Umarmung... Sag, war dir das unangenehm?". Naruto biss sich auf die Zunge, da er eben total dämlich geklungen hatte. Wieso hatte er seine Frage nicht einfach stellen können, ohne dämliches Gestottere? Mist, hoffentlich dachte der Rothaarige nun nichts Falsches.
 

"Wieso sprichst du immer das aus, was ich denke und fühle? Wieso kannst du mich so gut einschätzen, Naruto?". Gaara sah nun zum Blonden, war ein wenig verunsichert, da der Blonde schon wieder den Punkt bei ihm getroffen hatte. Wieso konnte Naruto immer erahnen, wie er sich fühlte? Er wollte das auch können, aber oft lag er mit seinen Vermutungen einfach daneben, musste noch ein wenig lernen, mit solchen Gefühlen umzugehen, um diese richtig einschätzen zu können.
 

"Wir kennen uns schon eine Weile, aber sehr viel weiß ich über dich nicht. Es war eine Vermutung von mir, weil du plötzlich gezittert hast. Heißt das, dass du noch nie eine Umarmung genossen hast?". Die Frage wurde mit einem Kopfschütteln beantwortet und ungläubig sah Naruto den Kazekage an, trat ein wenig näher und beugte sich etwas hinab, um Gaara besser ansehen zu können.
 

"Warum? Da stellt sich mir doch die Frage, ob du schon mal verliebt warst. Kennst du solche Gefühle?". Wieder ein Kopfschütteln und Gaara versuchte, den Blicken des Blonden auszuweichen. Naruto war wirklich neugierig, musste der Kazekage nun feststellen, fragte er sich doch ebenfalls viele Fragen und brachte es nicht übers Herz, diese dem Blonden zu stellen. So gerne wäre er so wie Naruto, denn dieser scheute nicht davor, irgendwelche Fragen zu stellen. Warum?
 

Naruto erhob seine Hand, legte diese an Gaara's Kinn und zog dessen Kopf wieder in seine Richtung. "Entschuldige, ich wollte dich nicht ausfragen, oder so. Ich war nur ein wenig verwundert, das ist alles. Vergessen wir das Thema einfach, okay? Du wolltest mir etwas sagen und deswegen sind wir hier". Gaara blickte in die ehrlichen, blauen Augen, welche in seine sahen. Ja, das Thema schnellstens wechseln und nie mehr ein Wort darüber verlieren. Ach ja, genau, Gaara erinnerte sich, warum er hier hoch gewollt hatte. Er hatte einen ruhigen Ort gesucht, ohne stechende Blicke im Rücken, um sich mit Naruto besser zu unterhalten. Nur, wieso fiel es Gaara nun so schwer, sich mit dem Blonden zu unterhalten?
 

Gaara erhob seine eigene Hand, ergriff Naruto's Hand, um diese von seinem Kinn zu entfernten, zog seine Hand aber erschrocken zurück und betrachtete seine Finger. Was war das eben gewesen? Er hatte einen elektrischen Schlag bekommen, oder? Noch nie war ihm so etwas passiert und so, wie der Blonde drein blickte, dieser wohl auch nicht.
 

Naruto betrachtete nachdenklich seine Hand, legte ein kleines Lächeln auf und sah wieder zum Kazekage, welcher seinen Blick nun erwiderte. "Hehe, zwischen uns Beiden hat es wohl gefunkt, was?". Naruto grinste breit, als Gaara einen verwunderten Blick auflegte, schien der Rothaarige seinen Satz wohl nicht verstanden zu haben. Schon seltsam, fand Naruto, denn er hatte in seinen jungen Jahren schon soviel gelernt, was dem Kazekage wohl verwehrt geblieben war.
 

"Gefunkt zwischen uns?". Ein fragender Ausdruck kam dem Blonden entgegen, welcher noch breiter grinste, als zuvor. "Na ja... Das sagt man eigentlich, wenn man in jemanden verliebt ist. Sollte nur ein Scherz sein, wegen des elektrischen Schlages". Beschwichtigend hob Naruto seine Hände, sollte Gaara ihn keinesfalls falsch verstehen.
 

"Derartige Gefühle sind mir fremd... Vor Jahren habe ich mich selbst und nur mich geliebt, habe gedacht, nur Stärke sei wichtig... Ich wäre heute nicht hier, wenn ich dich nicht getroffen hätte". Naruto hörte dem schweigsam zu, schüttelte anschließend seinen Kopf, da Gaara nicht so denken sollte.
 

"Mag sein, dass du dich nach unserem Kampf verändert hast, aber das liegt doch nicht an mir. Du hast dich doch von dir aus verändert, weil du das für dich selbst wolltest". Gaara schüttelte den Kopf, da er einfach anderer Meinung war. Sollte er vielleicht doch versuchen, seinen Dank auszusprechen? Ja, ein Versuch wäre es wert und Gaara war sich sicher, dann würde Naruto ihn auch verstehen.
 

"Naruto... Du hast mir beigebracht, was Freundschaft und Liebe bedeuten. Wären wir uns damals nicht begegnet, würde ich wahrscheinlich noch immer so Handeln, wie vor Jahren. Ich will mich bei dir bedanken, aber mir fallen nicht die passenden Worte ein. Es fällt mir allgemein schwer, solche Dinge zu sagen... Es ist irgendwie, ungewohnt?". Der Rothaarige zupfte nervös an seinem weißen Umhang herum, blickte zu Boden und spürte die aufkommende Röte, welche sich auf seine Wangen schlich. Verdammt, er konnte so etwas einfach nicht erklären, auch wenn er mit Kankuro schon so oft über seine Empfindungen und Wünsche gesprochen hatte.
 

Naruto lächelte leicht, legte seine Hand auf Gaara's Schulter, da er nun verstehen konnte, wie Gaara fühlte. Dennoch war Naruto ein wenig überrascht über das 'Danke'. Klar, stumm hatte der Kazekage sich immer bei ihm bedankt, aber es war schon etwas anderes, wenn man so etwas offen gesagt bekam. Das Gaara wohl die passenden Worte nicht fand, fand Naruto nicht weiter schlimm, sah er doch genau, wie nervös der Kazekage auf einmal wurde.
 

"Gern gesehen und... Ist doch nicht schlimm, Gaara. Manchmal braucht man keine Worte, verstehst du? Manchmal sagen Taten und Gesten einfach mehr aus". Naruto hoffte, dass Gaara verstanden hatte, doch als dieser seinen Kopf hob und ihn ansah, machten sich Zweifel in Naruto breit.
 

"Taten und Gesten sind noch schwieriger... Ich weiß meist nie, wie man sich in manchen Situationen verhalten soll. Genauso wie vorhin... Du hast mich umarmt und mir wurde unwohl dabei, weil ich auf diese Aktion keine Erwiderung wusste. Früher hat man mich nie umarmt, da die Menschen mich doch verachtet haben. Solche Dinge sind mir einfach fremd". So langsam konnte Gaara erklären, welche Hemmungen und Ängste er hatte, sah Naruto weiterhin an, bis sich sein Blick an dessen Hand verfing, welche noch immer auf seiner Schulter ruhte.

Eigentlich hatte er nicht mehr über dieses Thema reden wollen, doch nun? Nun redeten sie doch darüber und Gaara fühlte sich ein wenig erleichtert. Ja, als habe man eine Last von seinen Schultern genommen.
 

"Du hast mich vorhin gefragt, ob ich schonmal verliebt gewesen bin. Warst du es denn schonmal?". Nun fielen Gaara solche Fragen um einiges leichter, da Naruto ihm auch eine Art Sicherheit gab. Schon seltsam, vorhin hatte er sich noch total unwohl gefühlt, aber dieses Gefühl verflüchtigte sich mehr und mehr und eine unbändige Neugier stieg in dem Kazekage auf, welche er irgendwie stillen musste.
 

"Ja, ich war mal verliebt, aber das liegt schon Jahre zurück. Du erinnerst dich bestimmt noch an Sakura, oder?". Der Kazekage nickte seicht, erinnerte er sich sehr gut an das rosahaarige Mädchen, welches ein Teammitglied des Team Kakashi war. Doch weiter konnte er über Sakura nicht nachdenken, da Naruto weiter sprach. "Ich war früher mal in sie verliebt, aber auf der Trainingsreise ist mir aufgefallen, dass meine Gefühle schwächer wurden, bis ich schließlich nur noch Freundschaft für sie empfunden habe". Gaara hörte aufmerksam zu, während er wieder zum Dorf blickte.
 

Zu dem Thema konnte der Kazekage jedoch nichts sagen, schloss nur aus Naruto's Erzählung, dass Naruto seine Teamkollegin nicht mehr liebte. Konnte Liebe einfach aufhören zu existieren? Wie kam so etwas? Gab es dafür Gründe? Er wusste es nicht und mochte Naruto auch nicht dazu befragen. Seine Hand erhob sich, legte diese auf seine Stirn, dort wo das Zeichen war, welches er seit seinem sechsten Lebensjahr trug. Es bedeutete Liebe und wieder stellte er sich die Frage, wie sich solche Liebe wohl anfühlte. Freundschaftliche und geschwisterliche Liebe hatte er kennenlernen dürfen, aber wie fühlte sich die wahre Liebe zwischen zwei Menschen an?
 

"Das Zeichen auf deiner Stirn... Es bedeutet Liebe und trotz dieses Zeichens weißt du nicht, wie sich so etwas anfühlt?". Gaara sah wieder zum Blonden, ließ seine Hand wieder sinken und nickte dem zu. Ja, es war reine Ironie, so fand Gaara, aber er wusste tatsächlich nichts über diese Liebe. Außerdem hatte das Zeichen auf seiner Stirn noch eine ganz andere Bedeutung, welche er aber nun nicht äußern wollte.
 

Einige Sekunden sahen sie sich einfach nur an, ehe Naruto den Blickkontakt abbrach und Gaara ein wenig näher an sich zog. Der Kazekage war überrascht, stolperte in die Arme des Blonden und wirkte für einige Sekunden verwundert. Doch aus Verwunderung wurde schnell Neugier, da er wissen wollte, wieso er am heutigen Tag schon zum zweiten Mal umarmt wurde.
 

"Ich finde es traurig, dass man dich nie in die Arme geschlossen hat. Jeder braucht doch einen Menschen, an dem man sich wenden kann, wenn es einem schlecht geht, findest du nicht?". Gaara wusste nicht, was er dazu sagen sollte, denn er hatte nie solch einen Menschen gehabt, war immer auf sich allein gestellt gewesen. Erst vor ein paar Jahren hatte er ein wenig Vertrauen zu seinen Geschwistern gefasst und das war ihm damals schon sehr schwer gefallen. Gut, er vertraute Naruto auch, aber diese Umarmung. Er bemerkte, wie er erneut zu zittern begann, versuchte seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen, was ihm aber kläglich misslang.
 

"Wovor hast du Angst? Vor mir etwa?" murmelte Naruto leise, schloss seine Augen und legte ein leichtes Lächeln auf. Er würde Gaara jetzt nicht mehr loslassen, nicht ehe dieser sich wieder beruhigt hatte. Gaara musste doch keine Angst vor ihm haben, oder doch? Nein, wirklich nicht. Außerdem war eine Umarmung doch etwas Schönes, jedenfalls empfand es Naruto so.
 

Langsam ließ das Zittern nach und Gaara schloss ebenfalls seine Augen, um sich an das unbekannte Gefühl zu gewöhnen, welches sich in ihm ausbreitete. Nun, er musste Naruto Recht geben, denn er fühlte sich wohl, auch wenn ihm diese Umarmung ein wenig zu plötzlich kam. Schließlich erhob er seine Hände, legte diese seicht an Naruto's Rücken, welcher leise daraufhin seufzte. Ja, es war ungewohnt, musste Gaara zugeben, aber auch irgendwie schön.
 

"Hat Sasuke dich auch umarmt? Vermisst du ihn deshalb?". Naruto war verwundert über diese Frage, löste die Umarmung ein Stück und sah Gaara einfach nur an. Ob Sasuke ihn umarmt hatte? Nein, wieso sollte Sasuke so etwas getan haben? "Wieso fragst du das? Sasuke hat mich nie umarmt, warum sollte er auch?" kam auch schon die verwunderte Gegenfrage, doch als er sich erinnerte, wieso er Sasuke vermisste, verklärten sich seine Augen ein wenig. Ja, er vermisste Sasuke so sehr, war dieser doch sein bester Freund geworden.
 

"Wenn er doch dein Freund ist, dann hätte er dich an solchen Tagen, wie heute, in die Arme genommen, oder nicht?". Gaara war nun selbst verwundert, da er nicht wusste, was an seiner Frage falsch zu verstehen war. Er ließ sich doch auch gerade von Naruto umarmen, oder nicht? "Ähm... Ne, hat er nicht. Wir haben uns auch stumm verstanden... Er hat Sakura und mich immer auf Distanz gehalten, aber... Na ja... Wie soll ich dir das erklären? Ich kam ihm trotzdem Stück für Stück näher und irgendwann waren wir nun mal die besten Freunde, ohne es ausgesprochen zu haben". Naruto hoffte, dass Gaara ihn verstehen konnte, denn er wusste selbst nicht so genau, wie er sein Verhältnis zu Sasuke erklären sollte. Es war nie leicht mit dem Uchiha gewesen, aber Naruto hatte ihn dennoch immer wieder durchschauen können, wenn auch nur ein wenig.
 

Gaara hatte es zwar immer noch nicht richtig verstanden, aber er wollte nun auch nicht näher drauf eingehen. Wichtig war, dass Naruto eine Person kannte, die ihm viel bedeutete. Dieser Sasuke Uchiha, der einfach Konoha verlassen hatte. Und nun? Nun schien Naruto alles daran zu setzen, um eben diesen wieder zurück nach Konoha zu holen, hatte vor ein paar Tagen noch die Gelegenheit dazu gehabt, es aber letzten Endes nicht geschafft und gab sich nun die alleinige Schuld an allem.
 

"Naruto... Ich wollte dir noch etwas sagen, erinnerst du dich?". Gaara ließ seinen Kopf auf Naruto's Schulter sinken, schloss erneut seine Augen und überlegte sich die nächsten Worte genau. Ja, er hatte vorgehabt, Naruto ein wenig aufzubauen, da dieser doch vorhin so geweint hatte. Nun waren von den Tränen nichts mehr zu sehen und Gaara hoffte, dass es auch so blieb. Er mochte den Blonden nicht traurig sehen.
 

Naruto zog Gaara noch ein wenig näher, schien sich dieser nun wirklich an seine Nähe gewöhnt zu haben. Ja, er erinnerte sich und er erinnerte sich auch, dass er vorhin noch geweint hatte. Jetzt fühlte er sich wieder besser, da Gaara sich schon irgendwie um ihn kümmerte. Aufmerksam lauschte er den leisen Worten des Kazekage, welcher sich wohl nicht wiederholen würde, da Naruto bemerkte, wie schwer ihm diese Worte doch fielen. "Gib dir nicht die Schuld, nur weil du Sasuke nicht retten konntest. Du besitzt eine außerordentliche Gabe, die kein anderer Mensch besitzt. Du schaffst es irgendwie, jeden Menschen zu verändern, auch wenn ungewollt. Selbst mich hast du verändert und wenn du das bei mir schaffst, dann wirst du auch irgendwann Sasuke erreichen können. Nicht in naher Zukunft, aber irgendwann wirst und kannst du Sasuke retten".
 

"Danke". Nur dieses eine Wort kam über die Lippen des Blonden, ehe er seinen Kopf sinken ließ und schließlich auf Gaara's Schulter zum Ruhen kam. Stille Tränen rannen ihm an den Wangen hinunter, welche nicht aus Trauer entstanden waren. Nein, er freute sich, dass Gaara ihm solche Dinge sagte. Eine außerordentliche Gabe? Die Gabe, Menschen zu verändern? So etwas Ähnliches hatten Chiyo und Kakashi ihm auch schon mal gesagt, also schien jeder dieser Meinung zu sein.
 

Noch lange standen sie so da, Gaara dicht an den Körper vor sich gelehnt und versuchte, soweit es ihm möglich war, den Blonden wieder zu beruhigen. Zwar wusste der Kazekage nicht, wieso Naruto erneut in Tränen ausgebrochen war, doch sah es nicht so aus, als sei es wegen Sasuke. Nein, Naruto lächelte, während er Tränen vergoss, klammerte sich immer mehr an seinem weißen Umhang fest und schien ihn in absehbarer Zeit nicht mehr loslassen zu wollen. Musste Naruto auch nicht, denn im Moment fühlte sich der Kazekage einfach nur wohl in den Armen des Blonden und wollte dieses schöne Gefühl auskosten, welches von der Umarmung her kam. Ob es Naruto ähnlich erging wie ihm? Verspürte dieser auch ein angenehmes Gefühl, nur weil diese Nähe da war? Gaara wusste es nicht und wollte nun auch nicht fragen. Er könne es später noch tun, wenn sie auf dem Weg zu Temari und Kankuro waren.

Wünsche!

"Wir müssen uns langsam auf dem Weg zu Temari und Kankuro machen" brach Gaara nach etlichen Minuten, vielleicht auch Stunden, die Stille. Nur langsam löste sich der Blonde von ihm, sah peinlich berührt zu Boden, was dem Kazekage verwirrt schauen ließ. Was auch immer gerade in Naruto's Kopf vor sich ging, er mochte nun keine dummen Fragen stellen, denn eigentlich hatte sich Gaara bis eben noch sehr Wohl gefühlt. Schade eigentlich, hatte er sich noch nie so Wohl gefühlt, wie in den letzten Minuten, oder Stunden. So wirklich wusste Gaara nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber da die Sonne sich bereits gen Horizont senkte, musste es schon eine ganze Weile gewesen sein.
 

Naruto kratzte sich am Kopf, grinste breit, da er sich eben wirklich Wohl gefühlt hatte. Noch nie hatte ihm eine Person soviel Geborgenheit und Sicherheit gegeben, wie Gaara eben. Warum? Lag es vielleicht daran, weil sie vor Kurzem noch das gleiche Schicksal geteilt hatten? Lag es daran, weil Naruto die Einsamkeit mit Gaara teilte, welche sie durchleben mussten? Fühlte Gaara sich immer noch einsam, obwohl dieser inzwischen sehr viele Freunde gefunden hatte, den Blonden mit eingeschlossen?
 

Gaara wendete sich vom Sonnenuntergang ab und lief langsam die Treppe hinab, hörte Naruto's Schritte hinter sich, welcher ihm Folge leistete. Es dauerte auch nicht lange, ehe sie die Straße passierten, einige Jounin und auch Chuunin sich vor dem Kazekage verneigten und ihm einen schönen Abend wünschten. Naruto war sichtlich erstaunt, kam sich ein wenig Fehl am Platz vor, da man ihm keinerlei Beachtung schenkte. So gern wollte er auch diese Aufmerksamkeit, einfach diese Anerkennung, aber bis er diese bekommen würde, würde noch ein weiter Weg vor ihm liegen. Naruto gestand sich ein, dass er schon ein wenig neidisch auf Gaara war.
 

Der Kazekage lief schweigend weiter, verfiel seinen Gedanken, welche sich um die Umarmung drehten. Noch nie hatte er sich umarmen lassen, nicht mal von seinen Geschwistern, obwohl diese ihm doch am Nächsten standen, als sonst wer. Nur, Naruto hatte ihn einfach in diese Umarmung gezwungen, ohne dass er sich hätte dagegen wehren können. Warum? Zugegeben, er hatte diese Nähe genossen, aber warum hatte er es sich denn überhaupt gefallen lassen?
 

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Gaara's Augenmerk sich verfing. Seine Schritte wurden weniger, bis er schließlich stand und interessiert und neugierig zu einen Jungen, in dessen Armen sich ein Mädchen befand, blickte. Naruto war derweil einfach weitergelaufen und hatte Gaara etwas gefragt. "Wieso wohnst du eigentlich nicht mit deinen Geschwistern zusammen?". Als Naruto keine Antwort erhielt, sah er neben sich, sah dann über seine Schulter und erblickte den Kazekage, welcher in eine Richtung blickte, ein wenig geistesabwesend wirkte.
 

Neugierig lief Naruto zurück, blickte nun in dieselbe Richtung und zog erstaunt seine Augenbrauen hoch. "Gaara, so etwas macht man doch nicht, oder bist du etwa ein Spanner?". Der Kazekage sah erschrocken neben sich, entdeckte Naruto, welcher ein breites Grinsen auf den Lippen trug. Was hatte Naruto gesagt? Er hatte die Worte kaum verstanden und sah deswegen fragend zum Blonden, welcher den gleichen Satz nochmals sagte. Ein Spanner? Durfte er sich denn keine Leute ansehen? War man dann direkt ein Spanner?
 

"Hey, war nur ein Scherz. Wieso hast du die Beiden da beobachtet?". Wieder sah Naruto in die Richtung, in welche er einen Jungen, vielleicht in seinem Alter und ein junges Mädchen, erblickte. Ein Pärchen, oder? Jedenfalls küssten sich die Beiden und schienen nicht mehr voneinander lassen zu können. Nur, wieso starrte Gaara da so unentwegt hin? Musste er den Kazekage verstehen?
 

"Ich habe so etwas schon oft beobachtet und mich immer gefragt, wie so etwas wohl ist...". Gaara war nicht wirklich hier, war zu sehr in Gedanken versunken und bemerkte nicht, wie er Naruto indirekt eine ehrliche Antwort gab. Ohnehin war es ihm auch egal, denn er hatte schon soviel offenbart, jedenfalls in Naruto's Anwesenheit, also was machte dann diese kleine, dennoch sehr ehrliche Antwort noch?
 

Naruto nickte verstehend, winkte vor Gaara's Gesicht, da er dessen Aufmerksamkeit wollte. Als er sich sicher war, dass der Kazekage ihm zuhören würde, seufzte er resigniert. "Ich kann dir verraten, wie sich so etwas anfühlt... Jedenfalls so in der Art". Eine leichte Röte erschien auf Naruto's Wangen, sah zu Boden, da diese Erinnerung ein wenig peinlich war. Und dennoch. Sie wirkte so, als sei sie erst gestern passiert. Ja, zu gut erinnerte er sich an das seltsame Gefühl, gemischt mit Ekel.
 

Interessiert sahen türkisfarbene Auge in schönes Blau. Warum Naruto nun so rot um die Nase wurde, wusste der Kazekage nicht, war aber gewillt zuzuhören, auch wenn er wahrscheinlich eh die Hälfte nicht verstehen, oder gar nachvollziehen könne. Naruto seufzte ein weiteres Mal, sah unsicher in die interessierten Augen Gaara's und legte wieder ein Lächeln auf. Seitwann war Gaara denn so wissbegierig? Vorhin war dieser doch noch so schweigsam gewesen, oder nicht?
 

"Also... Mein erster Kuss wurde mir sowieso gestohlen und na ja... Es war auch kein richtiger Kuss, eher ein Unfall". "Unfall?" warf Gaara verwundert ein, sah weiterhin Naruto an, welcher noch eine Spur röter wurde. "Ja, ein Unfall. Ich war damals zwölf Jahre alt und habe die Abschlussprüfung auf der Ninja-Akademie gerade bestanden. Beim Einführungskurs bin ich auf Sakura getroffen, aber sie hat nur Augen für Sasuke gehabt. Ich war deswegen so wütend auf Sasuke gewesen, dass ich mich vor ihm, auf dem Tisch aufgebaut habe. Nur... Da hat mich so ein Typ von Hinten angestupst und ich bin in Sasuke's Richtung gefallen... Den Rest kannst du dir vielleicht denken... Man ey, hinterher wurde ich noch von den Mädchen verprügelt". Gaara wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Nun wusste er zwar, dass Naruto seinen ersten Kuss, wenn auch ungewollt, von Sasuke bekommen hatte, aber wie es sich anfühlte, wusste er immer noch nicht.
 

"Beantwortet aber nicht meine Frage, Naruto". Naruto dachte nach, versuchte sich an das ungewohnte Gefühl zu erinnern, doch wollte das nicht so klappen. Nein, er wusste nur, dass er sich erschrocken hatte. Ja, erschrocken war er gewesen und hatte sich vor Sasuke geekelt, wie der Schwarzhaarige sich vor ihm. Gut, sie waren mit der Zeit beste Freunde geworden, aber das? Nein, so etwas wollte er mit Sasuke nicht teilen, ganz sicher nicht.
 

"Mh... War ein ungewohntes Gefühl, gemischt mit Ekel, da es ja unbedingt Sasuke sein musste. So, wie die Beiden sich da küssen, so habe ich noch nie geküsst. Außerdem habe ich auch keine Freundin, mit der ich das machen könnte". Naruto kratzte sich erneut am Kopf und starrte zum Himmel auf. Vereinzelte Sterne leuchteten schon und auch der Mond stieg langsam empor. Ob es schon sehr spät war? Der Blonde wusste es nicht, sah wieder zum Kazekage, welcher wieder in die Richtung sah, in welcher das Paar stand. Die frisch Verliebten lachten und schienen nun einen schönen Abend genießen zu wollen. Jedenfalls sah es für Gaara und Naruto so aus, da die Beiden Hand in Hand zur nächsten Ecke liefen und hinter dieser verschwanden.
 

"Hast du nur Ekel empfunden, weil es Sasuke gewesen ist, oder weil es ein Junge war?". Naruto sah erschrocken zum Kazekage, denn dieser fragte wirklich seltsame Sachen. Nur, Naruto wusste nicht, wie er diese Frage beantworten sollte. Er hatte sich nie Gedanken dazu gemacht, denn er hatte sich einfach nur geekelt, das 'Warum' aber nie hinterfragt.
 

"Ich weiß nicht... Vielleicht beides, keine Ahnung". Naruto wusste es ehrlich nicht und mochte auch nicht darüber nachdenken. Nur, wieso fragte Gaara ihn so etwas? Klang ja fast schon so, als wolle der Kazekage auf etwas hinaus, oder? Gaara wusste selbst nicht, wieso er diese hinterlistige Frage gestellt hatte. Vielleicht, weil er sich insgeheim erhofft hatte, so seinen ersten Kuss zu bekommen? Zwar schmachteten viele Mädchen ihn an, sagten, wie toll sie ihn fanden, aber so wirklich konnte er mit den Mädchen aus Suna nichts anfangen. Nein, sie nervten irgendwie mit ihrer Schwärmerei.
 

Naruto beobachtete Gaara's nachdenkliche Miene, stellte sich erneut viele Fragen, da er noch immer nicht wusste, wieso Gaara ihm solch eine Frage gestellt hatte. Da gäbe es viele Gründe, oder? Ja und ein Grund ließ ihn erbleichen, obwohl er das nicht so offensichtlich zeigen mochte. Nicht, dass Gaara dann etwas Falsches auffasste. Er mochte diesen ja nicht verletzen, nur der Gedanke allein, ließ ihn wirklich erbleichen.
 

"Er wird doch nicht denken, dass ich ihn küsse, oder? Okay, ich mache vieles, aber doch nicht so etwas. Wir sind Freunde und mehr ist da nicht. Oder steht er auf Männer? Ich könnte ihn ja fragen, aber... Ne, lieber nicht, sonst denkt er noch was Falsches". Naruto war mit dieser Situation sichtlich überfordert, blickte zu Boden, um dort vielleicht Antworten zu finden. Wenn er Gaara's Frage richtig interpretierte, dann wollte dieser wirklich seinen ersten Kuss von ihm. Warum? Der Blonde hatte doch gesehen, wie viele Mädchen Gaara toll fanden. Wieso ließ sich Gaara nicht von einen der Mädchen küssen? Dann wusste dieser doch, wie sich so etwas anfühlte. Außerdem fand Naruto, dass er selbst der Falsche für so etwas war, denn er hatte doch gar keine Ahnung von so etwas. Er wusste zwar, wie so etwas ging, aber ob er denn auch ein guter Küsser war, wusste er nicht. Hinterher war er noch eine Niete und müsse sich das Gelächter anhören. Nein, da ließ er von solchen Dingen lieber die Finger. Außerdem kam es doch sowieso nicht in Frage. Einmal einen Kerl geküsst zu haben hatte wirklich gereicht.
 

Gaara seufzte, sah erneut zum Blonden, da er zuvor dessen Blick gemieden hatte. Doch nun, wo er in das erbleichte Gesicht Naruto's blickte, hatte er seine Antwort, auch wenn ungewollt. Naruto schien also nicht auf Männer zu stehen und mochte deswegen solche Art von Körperkontakt nicht. Wieso machte sich Gaara eigentlich Gedanken darum? Konnte ihm doch egal sein, auf was der Blonde stand, oder? Nur, er wusste selbst nicht, auf was er stehen sollte. Er mochte Mädchen, klar, aber sie waren ihm viel zu laut und auch so konnte er mit diesem Geschlecht nichts anfangen. Wenn Gaara ehrlich mit sich war, war die Frage gerade wirklich dämlich gewesen. Der Blonde schien nun wirklich konfuse Gedanken zu haben, sonst würde dieser doch nicht so ein erbleichtes Gesicht ziehen, oder?
 

"Lass uns weitergehen. Vergiss meine Frage einfach, okay? Ich weiß selbst nicht, wieso ich gefragt habe". Der Kazekage ging einfach weiter, während Naruto noch an Ort und Stelle blieb. Nachdenklich sah er den Rothaarigen nach, setzte zum Sprechen an, doch schloss sich sein Mund wieder. Was sollte er sagen? Ihm quälten Fragen, aber sollte er diese wirklich jetzt stellen?
 

"Gaara... Kann es sein, dass du...". "Ich sagte, vergiss meine Frage und denk nicht mehr darüber nach". Gaara hatte nicht anders gekonnt, hatte seinen Befehlston erhoben, obwohl er wusste, dass dies wohl nichts bringen würde. Naruto widersetzte sich gern, hatte er von Tsunade mal gehört und deswegen wunderte ihn auch die nächste Aktion nicht. Er war nicht mal erschrocken, als er mit seinen Rücken an die Wand gedrückt wurde, ihn zwei blaue Augen fragend musterten, nach Antworten in seinen Augen suchten. Warum ließ der Blonde das Thema nicht einfach bleiben?
 

"Ich sag dir was, ja? Man küsst nicht einfach irgendwen... Man küsst nur den Menschen, den man auch wirklich liebt, verstehst du? Ich bin nicht mehr der begriffsstutzige Junge, das liegt weit hinter mir, Gaara. Ich habe deine Frage automatisch so aufgefasst, wie du sie vielleicht gemeint hast. Du wolltest von mir exakt wissen, ob ich eine Abneigung gegen das männliche Geschlecht habe, oder nicht?". Naruto atmete durch, hatte er nicht schreien wollen, aber wenn Gaara sich quer stellte, was blieb ihm da anderes übrig? Die Zeit bei Jiraiya hatte ihn ein wenig geprägt und so doof, wie vor Jahre noch, war er nicht mehr. Nein, er hatte sehr wohl an Reife gewonnen, auch wenn er diese sehr selten zeigte. Er mochte eben gern naiv sein, wollte nicht zeigen, dass er längst nicht mehr der kleine, dumme Junge war.
 

"Ich möchte nicht länger darüber reden, Naruto. Ich kann mich nicht so öffnen, wie du das tust. Ich habe viele Wünsche, aber dir alle zu nennen, würde dauern und ob ich das kann, ist auch so eine Frage. Die Frage vorhin, sie kam einfach und ich habe für einige Sekunden nicht nachgedacht. Deswegen, vergiss sie einfach". Gaara fand es nicht weiter schlimm, dass Naruto ihn eben noch angeschrien hatte, wusste er doch, wie der Blonde manchmal sein konnte. Nur, wieso sah Naruto ihn nun so traurig an? Hatte er vielleicht etwas Falsches gesagt? Gaara wusste es nicht, blickte zu Boden, da er diesen Ausdruck nicht länger ertragen konnte.
 

"Fällt es dir denn so schwer, mir zu vertrauen?". Nur dieser Satz kam über Naruto's Lippen, ehe er den Kazekage losließ. Naruto wusste selbst nicht, was in ihm gefahren war und warum er Gaara gerade angeschrien hatte. Gut, er hatte sich irgendwo aufgeregt, aber war das direkt ein Grund, Gaara in die Enge zu treiben? Nein und das hatte Naruto auch gar nicht gewollt. Eigentlich, der Blonde wusste doch, wie schwer Gaara manche Dinge fielen und er überfiel den Rothaarigen einfach. Super, was mochte Gaara nun von ihm denken?
 

"Du hast mein Vertrauen schon längst, Naruto. Einer meiner Wünsche hast du vorhin beobachten dürfen und ja, du hast meine Frage richtig interpretiert. Ich wollte wissen, ob du mir diesen Wunsch erfüllen würdest". Naruto beruhigte sich wieder, sah Gaara einfach nur an, da er nicht wusste, was er nun davon halten sollte. Also hatte er mit seiner Vermutung wirklich richtig gelegen, aber warum er? Wieso nicht ein anderer Shinobi?
 

"Warum ich? Ich meine... Du hast so viele Verehrerinnen und könntest fast jedes Mädchen in Suna haben, also warum ich? Oder stehst du auf Männer?". Der letzte Satz war dem Blonden rausgerutscht, weswegen er sich schnell den Mund zuhielt. Verdammt, eigentlich hatte er diese Frage nicht stellen wollen. Überhaupt, über was redeten sie hier eigentlich? Das war doch Irrsinn, oder? Wieso redeten sie nicht über ein anderes Thema?
 

"Du bist sehr direkt... Ich... Eigentlich..." stotterte Gaara vor sich her, war ihm die letzte Frage wirklich unangenehm. Ob er auf Männer stand? Keine Ahnung, er hatte nie über so etwas nachgedacht und sich auch nie für solche Dinge interessiert. Nur körperliche Dinge hatten ihn interessiert, weil die Menschen doch immer so glücklich dabei aussahen. Mit welchem Geschlecht er solche Dinge teilen würde, war ihm eigentlich egal gewesen, doch jetzt?
 

"Ich habe viele Verehrerinnen, aber ich kann mit den Mädchen irgendwie nichts anfangen. Sie sind mir zu laut und nerven mich... Ich weiß nicht, auf was ich stehe, da ich mir nie Gedanken dazu gemacht habe. Warum auch? Mich haben solche Dinge nie interessiert". Naruto legte nun ein Lächeln auf, stützte seine Hand neben Gaara's Kopf ab und seufzte, ließ seinen Kopf ein wenig hängen.
 

"In der Hinsicht ähnelst du Sasuke sehr, finde ich. Also spielt es bei dir keine Rolle, wer dich küsst?". Der Rothaarige nickte, da er das doch gerade noch gedacht hatte. "Und du willst, dass ich dir deinen ersten Kuss gebe? Warum? Du hast mir diese Frage noch nicht beantwortet". Naruto sah forschend zum Kazekage, welcher seine Hände ein wenig erhob, seicht über die rechte Hand des Blonden strich, mit der anderen in dessen Nacken wanderte, so, wie es das Pärchen vorhin gemacht hatte.
 

"Weil du der einzige Mensch bist, der mich wirklich versteht. Widert es dich an? Ist es falsch, einen Jungen zu küssen? Du hast mich doch vorhin auch umarmt und da hat es nicht so ausgesehen, als würde es dich anwidern". Der Blonde schüttelte den Kopf, da Gaara nicht in diese Richtung denken sollte. "Falsch ist es nicht, nur ungewöhnlich. Ähm... Ob es mich anwidert? Gute Frage, dass weiß ich wohl erst, wenn ich dich küsse, oder? Und eine Umarmung ist etwas völlig anderes. Ein Kuss ist viel intimer". Naruto schlug sich innerlich gegen die Stirn. Hallo? In welche Richtung dachte er denn gerade? Er wollte Gaara nicht küssen. Okay, vielleicht doch ein wenig, weil Gaara diesen Wunsch geäußert hatte und weil Naruto nun selbst ein wenig neugierig war. Nur, warum? Vorher hatte er nie Interesse an so etwas gehabt.
 

"Heißt das, dass du mir diesen Wunsch erfüllst?". Unsicher nickte Naruto, schlug sich nochmals innerlich gegen seine Stirn, da sein Körper von allein handelte. Er wollte doch eigentlich gar nicht, aber jetzt? Ihm blieb nicht mal Zeit, um über so eine Option nachzudenken. Jetzt hatte er zugesagt und konnte es nicht mehr rückgängig machen. Tief seufzfte Naruto, legte seine andere Hand an die Wand, direkt neben Gaara's Kopf und beugte sich ein wenig vor. Vor dessen Lippen hielt er inne, war ihm wirklich mulmig zumute.
 

"Gaara, das bleibt aber unter uns, ja? Wehe, du hängst das an die große Glocke". Naruto wollte diese Warnung nur ausgesprochen haben, denn wenn jemand erfuhr, was er hier mit dem Kazekage trieb, würde er vermutlich Ärger bekommen, wenn nicht noch Schlimmeres. Seicht nickte der Rothaarige, schloss seine Augen und wartete gespannt. Sein Herz schlug höher und seine Glieder spannten sich automatisch an. Nie hätte er gedacht, dass Naruto ihm diesen Gefallen tun würde. Nein, er hatte eigentlich gedacht, er würde nie seinen ersten Kuss bekommen.
 

"Das ist auch mein erster Kuss. Der Ausrutscher zählt nämlich nicht, also erwarte nicht zuviel von mir". Wieder ein seichtes Nicken vom Kazekage, ehe er selbst die letzten Zentimeter überwandt und im nächsten Moment weiche Lippen auf seinen spürte. Ein ungewohntes Gefühl war es wirklich, musste Gaara sich eingestehen, aber so ungewohnt es auch war, es war gleichzeitig auch schön. So schön, dass er Naruto näher zu sich zog und seine Hände in dessen Nacken verharkte, damit Naruto diesen Kuss nicht unterbrechen konnte.
 

Erschrocken rückte Naruto näher, konzentrierte sich auf das Geschehen, welches sich gerade abspielte. "Ich bin verrückt, anders kann das gar nicht sein. Ich stehe gerade mit Gaara in einer Gasse, wo uns zum Glück niemand sieht und küsse den Kazekage. Was hat mich nur geritten? Die Sonne? Ja, ich habe wahrscheinlich einen Sonnenstich". Naruto versuchte Gründe zu finden, während er spürte, wie der Kazekage mehr verlangte, scheinbar diese unbekannten Gefühle genoss. Nun, Naruto musste sich ebenfalls eingestehen, so schwer ihm das auch fiel, dass es ein angenehmes Gefühl war. Ja, er mochte diese weichen Lippen, welche noch ein wenig unsicher auf seinen lagen.
 

Nach einigen Sekunden löste Naruto sich von den weichen Lippen, sah den Kazekage an, welcher noch immer seine Augen geschlossen hielt, scheinbar erstmal über das eben Geschehene nachdenken musste. Als Gaara dann endlich die Augen öffnete, legte sich gleichzeitig ein hauchzarter Rotschimmer auf seinen Wangen, sah deswegen zur Seite, da er sich unwohl fühlte. War das wirklich so eine gute Idee gewesen? Zweifel stiegen nun in ihm auf, während eine Hand sein Kopf zum Blonden drehte, dieser ihn forschend musterte und ebenfalls einen leichten Rotschimmer auf den Wangen trug.
 

"Ich glaube, eine Umarmung und ein Kuss an einem Tag sind zu viele Dinge auf einmal, oder?". Gaara wusste keine Antwort, sah nur weiterhin in die blauen Seen, welche in seine blickten. Nun, er hatte unbekannte Gefühle verspürt, sich wieder so wohl gefühl, wie vorhin in Naruto's Armen. Welch Ironie. Noch vor Stunden wäre ihm so etwas nie in den Sinn gekommen, waren solche körperlichen Kontakte ihm so fremd erschienen, waren sogar ein wenig unangenehm gewesen, doch nun? Er hatte sich zwei Umarmungen fügen müssen, wobei die Erste ihn ein wenig verschreckt hatte. Und nun hatte er seinen ersten Kuss bekommen. Ja, zu viele Dinge auf einmal und er musste nun erstmal in Ruhe darüber nachdenken.
 

"Wir sollten jetzt wirklich gehen. Temari kann zum Tier werden, wenn wir zu spät kommen". Naruto nickte seicht, folgte dem Kazekage ohne ein Wort, da er selbst nachdenken musste. Zugegeben, er hatte sich seinen ersten Kuss von einen Mädchen gewünscht, ein Mädchen, dass er wirklich liebte, aber nun? Er hatte seine Prinzipien einfach über Bord geworfen und hatte Gaara seinen Wunsch erfüllt, ohne über Konsequenzen nachzudenken. Wie so oft handelte Naruto einfach zu voreilig, oder? Er wusste es nicht, lief schweigend hinter Gaara her, welcher vor einer Tür hielt und einen Schlüssel hervorzog. "Wir sind da" erläuterte er nur kurz, ehe den Schlüssel im Schloss rumdrehte und die Türe öffnete. Hoffentlich war Temari nicht so wütend, nur weil sie sich verspätet hatten. Gaara wollte weiterhin nachdenken und da brauchte er keinen Ärger von seiner Schwester. Außerdem, der Blonde schien gedanklich auch nicht mehr im Diesseits zu sein, was wohl mit ihren Kuss zutun hatte. War es wirklich richtig gewesen?

Verlangen nach mehr!

Kaum hatte Gaara die Wohnung seiner Geschwister betreten, schon wich er einem Hausschuh aus, blickte ungerührt zu Temari, welche wütend ihre Hände geballt hatte. Okay, seine große Schwester war wütend und der Kazekage wusste auch, warum. Scheinbar waren er und Naruto wirklich zu spät gekommen? Hatten sie so sehr die Zeit vergessen? Gaara wusste es nicht, zog Naruto beiseite, da der nächste Hausschuh folgte. Gut, dass er Temari's Wutausbrüche bereits kannte.
 

"Gaara, wir warten schon seit einer geschlagenen Stunde" murrte das blondhaarige Mädchen wütend, sah ihren Bruder stechend an, da sie eine Erklärung wünschte und nun sollte Gaara bloß nicht mit irgendwelchen Ausreden kommen, wie zum Beispiel, er habe noch arbeiten müssen. Das würde sie ihm nicht abkaufen, da Gaara abends meist nie etwas tat, es sei denn, es wäre wirklich wichtig.
 

Kankuro stand in der Wohnzimmertüre und grinste vor sich hin. Nur zu gut kannte er diese Wutausbrüche seiner Schwester und zu gut kannte er Gaara, um zu wissen, wie dessen Reaktion ausfallen würde, welche auch sofort folgte. "Ich hatte noch zutun" erwiderte der Rothaarige, während er Naruto kurz musterte, da dieser wohl mit solch einer Reaktion nicht gerechnet hatte. Kannte Naruto so etwas nicht? Bekam dieser nie Ärger, wenn er zu spät kam?
 

"Eigentlich... Eigentlich ist es meine Schuld. Gaara hat mir ein wenig die Umgebung gezeigt und dabei haben wir ein wenig die Zeit vergessen". Naruto kratzte sich verlegen am Kopf, bemerkte aber zufrieden, wie sich Temari nun allmählich beruhigte. Doch im nächsten Moment dachte er nach, wieso er den Kazekage nun eigentlich in Schutz genommen hatte. Gut, sie hatten wirklich die Zeit bei der Umarmung vergessen und Naruto hatte sich auch so Wohl gefühlt, aber war das direkt ein Grund, Gaara vor Temari zu beschützen? Nein, eigentlich nicht. Und dann? Ja dann? Verdammt, er wusste überhaupt nicht mehr, was er von sich selbst halten sollte. Warum hatte er Gaara nur diesen Gefallen getan?
 

"Verstehe, dann sei es dir vergeben, Gaara. Kommt ins Wohnzimmer und setzt euch. Ich bringe euch gleich eure Ramen". Naruto grinste, sah dann zu Kankuro, welcher noch immer über diese Aktion seiner großen Schwester lächelte. Rasch lief er auf diesen zu, stierte an diesem vorbei und betrachtete das Wohnzimmer. Schön hatten es die Geschwister hier, auch wenn einige Klamotten verteilt auf dem kleinen Sofa lagen. Scheinbar machte Kankuro gerade etwas mit seinen Marionetten, denn vereinzelte Teile konnte Naruto erkennen.
 

"Kankuro..." sprach Gaara leise, jedoch sehr bedrohlich. Er erinnerte sich an seine Bitte, um welche er Kankuro gebeten hatte. Der Braunhaarige zuckte zusammen, hob gleichzeitig beschwichtigend die Hände, da er keinen Ärger wollte. Grinsend sah er seinen kleinen Bruder an, ehe er das Wort erhob. "Komm schon, Gaara. Du und Naruto habt euch so lange nicht gesehen, da wollte ich euch nicht stören. Außerdem hatte ich auch noch eine Menge zutun". "Rechtfertigt nicht, dass du dich meiner Bitte entziehst. Du hättest Naruto wenigstens ein bisschen rumführen können, mehr wollte ich doch gar nicht". Gaara seufzte tief, lief an Kankuro vorbei und schob vereinzelte Marionettenteile von der kleinen Couch. Daraufhin setzte er sich und wartete auf Naruto, welcher noch immer neben Kankuro stand und sich umsah.
 

"So lange ist es gar nicht her, Kankuro. Sag doch einfach, dass du keine Lust hattest, den Babysitter zu spielen". Der Braunhaarige wurde rot um die Nase, da Naruto den Punkt traf. Verdammt, seitwann war der Kleine denn so Helle im Kopf? Vor Jahren war der Junge noch so dumm gewesen, aber scheinbar hatte sich einiges verändert. Ob Gaara das auch schon wusste? Es würde Kankuro nicht wundern. Stumm ging er ebenfalls ins Wohnzimmer, setzte sich Gaara gegenüber auf die zweite Couch und nahm einige Einzeilteile seiner Marionette zur Hand. Er musste diese noch säubern, bevor er sie wieder zusammensetzte.
 

Temari betrat das Wohnzimmer, stellte vor Naruto, nachdem sich dieser neben Gaara gesetzt hatte, eine Ramenschüssel hin, ehe eine Weitere vor Gaara hingestellt wurde. "Sie ist nicht mehr ganz so frisch, aber ich hoffe, euch schmeckt meine Kreation trotzdem". Naruto nickte freudig, nahm die Ramenschüssel zur Hand und schlürfte einige Nudeln hinunter. "Mh..." konnte man nur kurz vernehmen, ehe Naruto weiter aß und nicht weiter auf die Geschwister achtete.
 

Gaara nahm ebenfalls seine Ramenschüssel zur Hand, aß jedoch in einem langsamen Tempo, da er in Gedanken ganz weit weg war. Ihm beschäftigten noch immer die Empfindungen, die er bei dem Kuss verspürt hatte. Sie waren so schön gewesen und auch, wenn er das, was er dachte, nicht verlangen konnte, so mochte er mehr davon haben. Er mochte viel mehr solcher Empfindungen verspüren, aber er konnte, nein, durfte Naruto nicht noch mal darum bitten. Gaara wusste nun, wie sich so etwas anfühlte und demnach wurde ihm sein Wunsch erfüllt, auch wenn nun neue Wünsche in ihm heranwuchsen.
 

"Schmeckt dir die Suppe nicht, Gaara?". Temari hatte sich neben Kankuro gesetzt und hatte stumm ihren kleinen Bruder gemustert, welcher zwar ab und an einige Nudeln verschlang, aber sehr in Gedanken versunken wirkte. Naruto, der seine Schüssel schon geleert hatte, sah zur Seite, direkt in Gaara's Gesicht, welcher seine Stäbchen sinken ließ. "Es ist nichts...". Mehr sagte Gaara nicht, da er nicht über seine Empfindungen reden wollte. Nein, er musste erst ausreichend darüber nachgedacht haben, bevor er sich wem anvertraute. Zudem wollte er sicherlich nicht mit seinen Geschwistern darüber sprechen.
 

Naruto glaubte Gaara's Worten nicht, denn dessen Miene sagte etwas anderes aus, als das, was Gaara eben noch gesagt hatte. Außerdem wusste Naruto, dass sich der Kazekage wohl noch Gedanken wegen des Kusses machte. Es war beim Blonden nicht anders, obwohl er nicht mal wusste, warum er sich um den Kuss Gedanken machte. Er hatte Gaara einen Gefallen getan, mehr aber auch nicht.
 

"Irgendwas ist doch mit euch. Ist etwas passiert?" fragte nun Kankuro, welcher noch gar nichts zu diesen Thema gesagt hatte. Vorhin hatte er noch gedacht, alles sei in Ordnung, aber scheinbar hatte er sich getäuscht. Sein kleiner Bruder sah so nachdenklich aus und wirkte auch irgendwie abwesend. Und Naruto? Dieser schien sich Sorgen zu machen, jedenfalls verriet es dessen Miene.
 

"Naruto... Sag uns, ob etwas vorgefallen ist". Der Blonde kratzte sich am Kopf, während er angestrengt nach einer Antwort suchte. Was sollte er Gaara's Geschwistern nur sagen? Die Wahrheit? Nein, unmöglich. Er wollte das wirklich nicht sagen, außerdem ging diese Sache niemanden etwas an, oder? Genau, denn es ging um Gaara's Wünsche, von welche Naruto einen Wunsch erfüllt hatte. Noch immer fragte er sich, wieso er einfach eingewilligt hatte. Gut, schlimm hatte er den Kuss nicht gefunden und war sogar überrascht über die Weichheit von Gaara's Lippen gewesen. Ob seine eigenen Lippen auch so weich waren? Kurz verspürte er den Drang, mit seinem rechten Zeigefinger über seine Lippen zu fahren, doch schaltete sich sein Gehirn noch rechtzeitig ein, da Gaara's Geschwister und der Kazekage selbst im Raum waren. Es würde seltsam aussehen, ganz sicher.
 

"Es ist schon spät. Wir sollten nun zum Kazekage-Turm zurückkehren" durchbrach Gaara die entstandene Stille und erntete fragwürdige Blicke seiner Geschwister. So gern er auch über das vorhin Erlebte sprechen wollte, er konnte es einfach nicht. Zu neu waren ihm solche Empfindungen. Ob Naruto ähnlich dachte? Dachte der Blonde ebenfalls ununterbrochen an ihren Kuss zurück? Verspürte sein Gast auch den Drang, diesen einen Kuss zu wiederholen, um nochmals diese Gefühle zu empfinden?
 

Gaara schüttelte innerlich den Kopf, fragte sich gedanklich, was denn nun mit ihm los war, denn vor Stunden hatte er sich noch so unwohl bei solchen Berührungen gefühlt, doch nun? Nun verspürte er eine Art Sehnsucht. Was passierte nur mit ihm? War das noch normal?
 

Der Blonde nickte dem schweigend zu, während er sich erhob und seinen Dank für die leckeren Ramen aussprach. Der Kazekage erhob sich ebenfalls, blickte nochmals seine Geschwister an, welche sich wohl einige Dinge fragten. Nur, Gaara konnte es ihnen nicht sagen, so sehr seine Geschwister auch für ihn da sein wollten. Dies war eine Sache, womit der Kazekage erstmal selbst klarkommen musste.
 

"Naruto, dürfte ich kurz mit dir sprechen? Allein, wenn es geht". Naruto seufzte, während er Kankuro in die Küche folgte, sich dort auf einen Stuhl setzte und den Braunhaarigen musterte. Insgeheim wusste Naruto schon, weswegen Kankuro mit ihm sprechen wollte, doch konnte und wollte der Blonde nicht über das Geschehene reden.
 

"Hast du dich mit Gaara gestritten?". Es glich einem Verhör, so kam es Naruto jedenfalls vor, denn Kankuro stand mit verschränkten Armen vorm Küchentisch und blickte den Blonden abwartend an. Ein Kopfschütteln war Naruto's Antwort, worauf Kankuro tief seufzte und die Verschränkung seiner Arme löste, die Handflächen auf den Tisch legte und Naruto erneut in Augenschein nahm.
 

"Ist es wegen Sasuke? Hat Gaara mit dir über diese Sache gesprochen? Verhaltet ihr euch deswegen so seltsam?". Naruto senkte seinen Blick, als Sasuke's Name fiel, da er gerade mal nicht an den Uchiha gedacht hatte. Warum strafte man ihn wieder mit Sasuke? Okay, vorhin hatte er auch noch mit Gaara über den Uchiha gesprochen, aber danach hatte sich Naruto um einiges besser gefühlt, als jetzt.
 

Kankuro seufzte ein weiteres Mal, sah zur Küchentür, in welcher Gaara stand, mit verschränkten Armen und einen wütenden Ausdruck in den Augen. Scheinbar gefiel es seinen kleinen Bruder gar nicht, dass er gerade diese Frage dem Blonden gestellt hatte.
 

"Naruto, lass uns gehen. Du musst Kankuro keine Antwort geben". Der Blonde blickte nun ebenfalls zur Tür und sah Gaara, welcher aufmunternd in seine Richtung blickte. Kankuro sah wieder zu Naruto, welcher sich erhob und auf seinen kleinen Bruder zuging. Gemeinsam gingen sie zur Wohnungstür, verabschiedeten sich dort von Temari, welche einen besorgten Eindruck machte. Seltsam, vorhin hatte Naruto noch so einen glücklichen Eindruck gemacht und nun wirkte er so traurig. Temari wusste auch den Grund, weswegen sie einen wütenden Blick zum Braunhaarigen warf, welcher die Schuld für Naruto's jetziges Befinden trug.
 

"Danke für das Essen, Temari. Hat geschmeckt, wie immer" bedankte sich der Kazekage leise, öffnete die Tür und schob Naruto hinaus. Hoffentlich legte sich dessen Stimmung auf dem Weg wieder. Er mochte Naruto nicht wieder weinen sehen, denn das dieser wieder mit seiner Fassung rang, konnte man dem Blonden deutlich ansehen.

"Wir sehen uns morgen. Gute Nacht" rief Temari noch, schloss dann die Türe und warf nochmals einen wütenden Blick zu ihren Bruder rüber. Männer und Feingefühl, das passte einfach nicht zusammen. Hoffentlich war Gaara da ein wenig anders, als Kankuro.
 

Die Straßen Suna's waren bereits leergefegt, was wohl daran lag, dass die Nacht langsam anbrach. Einige Chuunin, oder auch Jounin waren noch unterwegs, kamen vermutlich von einer Mission und waren nun auf dem Weg nach Hause, um ihren wohlverdienten Feierabend zu genießen.
 

Langsam lief der Kazekage neben einen niedergeschlagenen Blondschopf her, welcher wohl in Gedanken versunken war. Nur kurz ruhte Gaara's Augenmerk beim Blonden, ehe er selbst zu Boden blickte, wieder in Gedanken versank und ein wenig errötete. Er konnte seinen ersten Kuss einfach nicht vergessen. Dieses Gefühl, es war so schön gewesen und Gaara wollte und konnte einfach nicht verleugnen, dass er dieses Gefühl vermisste.
 

"Gaara?" durchbrach Naruto die unangenehme Stille, bekam die sofortige Aufmerksamkeit des Kazekage. welcher den Blonden eingehend musterte. "Wie fandest du deinen ersten Kuss? Denkst du immer noch darüber nach?". Gaara spürte, wie sich seine Gesichtsfarbe um einiges verdunkelte, sah wieder zu Boden, um den forschenden Blick zu entkommen. Dass Naruto immer mit der Tür ins Haus fallen musste. Es kam wirklich selten vor, dass er in Verlegenheit geriet, musste Gaara sich eingestehen.
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis Gaara eine passende Antwort fand, sah wieder zum Blonden, welcher schon ungeduldig wartete. Zwar wusste Naruto genau, dass er Gaara Zeit geben musste, um eine passende und auch ehrliche Antwort zu finden, aber diese unbändige Neugier, welche stetig anstieg, sie musste schnell gestillt werden. Naruto wusste nicht mal den Grund, wieso ihn Gaara's Antwort so brennend interessierte. Schon die ganze Zeit fragte er sich solche Dinge. Ob Naruto krank wurde? Bestimmt, sonst würde er nicht solche Sachen denken, oder sich fragen, wie Gaara seinen ersten Kuss empfunden hatte.
 

"Ja, ich denke die ganze Zeit an unseren Kuss... Es war zu Anfang ein sehr ungewohntes Gefühl, aber...". Der Kazekage blieb stehen, sah zum Himmel auf und betrachtete einige Sterne, ehe er zum Vollmond blickte. Ein kühler Wind kam auf, welcher ihn kurz frösteln ließ, da die Nächte in Suna immer sehr kalt waren. "Dieses Gefühl war auch sehr schön... Nun bedauere ich es irgendwie, dieses Gefühl zu kennen, da ich es nicht mehr empfinden kann".
 

Naruto blieb ebenfalls stehen, blickte ebenfalls zum Himmel auf und hörte den Worten des Kazekage zu. Irrte er sich, oder hörte er da wirklich eine Spur von Traurigkeit aus Gaara's Stimme? Er bedauerte seinen ersten Kuss, weil er dieses Gefühl nicht mehr verspüren konnte? Konnte es denn sein, dass Gaara dieses Gefühl vermisste? Naruto wusste es nicht, überlegte, ob das mit dem Kuss wirklich so eine gute Idee gewesen war, denn Gaara fühlte sich nun scheinbar schlecht.
 

"Und du, Naruto? Hast du Ekel bei unseren Kuss empfunden?". Gaara wollte wissen, wie sich Naruto bei ihren Kuss gefühlt hatte, denn einen abgeneigten Eindruck hatte der Blonde nicht gemacht. Ob es Naruto wohlmöglich gefallen hatte? Konnte Gaara darauf hoffen, dass er vielleicht noch einen Kuss bekam? Nein, sicherlich nicht und warum wuchs dieser Wunsch immer weiter in ihm heran? Er hatte doch nur wissen wollen, wie sich ein Kuss anfühlte, weiter nichts. Doch nun? Nun wuchs die Sehnsucht. Sehnsucht nach weitere Berührungen. Berührungen, die er von Naruto wollte.
 

"Es war schon anders, als der damalige Unfall... Ich habe dich bewusst geküsst, verstehst du? Wenn ich ehrlich bin... Ich weiß nicht, wie ich fühlen soll. Der Kuss war schön, aber...". Naruto wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Klar, der Kuss war wirklich schön gewesen, aber was wollte Gaara denn noch von ihm hören? Es schien so, als wolle Gaara etwas Bestimmtes von ihm hören, oder?
 

Der Kazekage trat näher, sah Naruto an, welcher nun in seine Richtung blickte. "Naruto... Vielleicht verlange ich dir zuviel ab, aber...". Eine kurze Pause entstand, in welcher Gaara seinen ganzen Mut sammelte. Der Blonde schluckte schwer, da er bereits ahnte, was Gaara ihm sagen wollte. In diesen Moment wünschte sich Naruto, Gaara nicht so gut einschätzen zu können, da der nächste Satz ihn doch sehr schockte, obwohl er es bereits geahnt hatte. "Würdest du mich noch mal küssen?".
 

Naruto spürte, wie ihm das Blut zu Kopf stieg, während er sich verlegen am Kopf kratzte. Was sollte er denn auf diese Frage antworten? Gaara hatte so nett gefragt und schien wirklich noch einen weiteren Kuss zu wollen. Stellte sich nur die Frage, warum? Lag es vielleicht daran, weil Gaara dieses Gefühl vermisste? So viele Fragen beherrschten seine Gedanken, ließen ihn zum Glück die Vorfälle der vergangenen Wochen vergessen. Wenigstens etwas.
 

"Du verlangst nicht viel, also... Warum möchtest du einen weiteren Kuss von mir? Ich meine... Ich sagte doch, dass man sich nur küsst, wenn man sich liebt. Der Kuss vorhin war eine Ausnahme, weiter nichts". Gaara nickte wissend, da er die Worte des Blonden nicht vergessen hatte. Zugegeben, er war ein wenig enttäuscht über Naruto's Antwort, obwohl er es dem Blonden nicht mal verübeln konnte. Er musste Naruto's Prinzipien akzeptieren, denn falsch waren diese nicht. Wer küsste denn schon einfach einen guten Freund? Niemand.
 

"Du bist echt schwierig, Gaara..." murmelte Naruto leise, hob Gaara's Kopf ein wenig an, da dieser seinen Kopf gesenkt hatte. Schönes Türkis blickte in schönes, reines Blau. Naruto konnte Gaara's Wünsche förmlich ablesen, obwohl der Kazekage meist versuchte, seine Empfindungen zu verbergen. "Irgendwie ist dein Verhalten auch nachvollziehbar. Du kennst solche Gefühle nicht und lernst sie nun kennen. Vielleicht würde ich genauso handeln".
 

Gaara antwortete nicht, sah weiterhin Naruto an, da er sich von dessen Augen einfach nicht losreißen konnte. Irgendwas faszinierte ihn an diese Augen, nur was? So klar und rein. Ja, er konnte die Unschuld in Naruto's Augen sehen, erhob seine Hand und legte diese an die rechte Wange des Blonden.
 

Naruto verfolgte die Hand, war über Gaara's Sanftheit verwundert, da er dem Kazekage solche Berührungen nicht zugetraut hatte. Ganz sanft fuhren die Finger des Rothaarigen über seine Wange, ehe Naruto seine Augen schloss und sich diesen schönen Berührungen hingab. Kaum zu glauben, er ließ sich diese Berührungen gefallen, obwohl er das eigentlich nicht wollte. Nur, dieses wohlige Gefühl, welches nun in ihm aufstieg, wie vorhin bei ihrer Umarmung, es veranlasste ihn dazu, Gaara nicht vor dem Kopf zu stoßen. Ob Gaara deswegen einen weiteren Kuss von ihm wollte? Mochte der Kazekage dieses Gefühl so sehr?
 

"Naruto... Ich habe mich noch nie so gefühlt, wie in diesen Augenblick. Keiner hat es je geschafft, solche Empfindungen in mir hervorzurufen. Wieso ist das so? Warum fühle ich mich so bei dir?". Der Blonde öffnete seine Augen, legte ein Lächeln auf und erhob nun seine Hände. Mit diesen umschloss er Gaara's Gesicht, zog den Rothaarigen noch ein wenig näher, was dieser sich wohlwollend gefallen ließ.
 

"Vielleicht...". Naruto überlegte kurz, denn er bekam so etwas nicht jeden Tag zu hören. Gaara fühlte sich also bei ihm so? Nur, wie fühlte sich denn der Kazekage? Und wie sollte er nun mit dieser Situation umgehen? Er wollte Gaara nicht unnütz Weh tun, oder sonst was. Nein, er und Gaara hatten in ihrem Leben schon soviel Leid erfahren, da musste Naruto nicht noch Fehler begehen und somit dem Rothaarigen in ein tiefes, schwarzes Loch befördern.
 

"Vielleicht fühlst du dich zu mir hingezogen?". Gaara errötete leicht, wollte woanders hinsehen, doch waren da diese Hände an seinen Wangen, welche ihn dran hinderten, seinen Kopf zu bewegen. "Hingezogen zu dir?" wiederholte Gaara leise, schloss seine Augen, da dies die einzige Möglichkeit war, den Blick des Blonden zu entkommen. Nun fühlte er sich wieder unwohl, da er nicht wusste, wie er mit Naruto's Frage umgehen sollte. Sicher, er mochte Naruto's Berührungen, aber fühlte er sich deswegen zum Blonden hingezogen? Nun, vielleicht auf eine gewisse Art und Weise schon, denn er wollte nur von Naruto so berührt werden.
 

"Es ist nur eine Vermutung. Ich meine... Du hast noch nie solche Berührungen ausgetauscht und nun komme ich daher und lasse mich überreden, dir deinen ersten Kuss zu geben. Da muss ja die Gefühlswelt verrückt spielen, oder nicht?". "Was erzähle ich denn da für einen Schwachsinn? Ich mache Gaara nur noch mehr bekloppt, als ohnehin schon und was sollte meine Aussage eben, er würde sich zu mir hingezogen fühlen? Sonderlich begeistert wäre ich nicht, aber das kann ich ihm ja schlecht sagen" dachte der Blonde verzweifelt, ehe seine Gedanken unterbrochen wurden. Sofort galt seine Aufmerksamkeit wieder dem Kazekage, welcher noch röter anlief, als ohnehin schon.
 

"Du verwirrst mich, Naruto, aber das macht nichts. Dafür fühle ich mich gerade wirklich Wohl. Wenn ich ehrlich bin, möchte dieses wohlige Gefühl nicht verlieren, aber ich weiß, dass es aufhört, wenn du mich wieder loslässt". Naruto seufzte leise aus, strich mit seinen Daumen über Gaara's Wange, welcher dadurch seine Augen wieder öffnete. So viele Gefühle spiegelten sich in den türkisfarbenden Augen wieder, welche kurz blinzelten.
 

"Weißt du, ich möchte nicht, dass wir uns da in etwas verrennen. Ich fühle mich auch sehr Wohl in deiner Gegenwart, aber... Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll... Ich will dir auch nicht vorm Kopf stoßen". Wie es Naruto wendete und drehte, er würde Gaara verletzen. Sei es nun durch eine Abweisung, welche wahrscheinlich die bessere Wahl wäre, oder weil er sich auf einen neuen Kuss einließ. Bei einem weiteren Kuss würde Gaara sich wohl Hoffnung auf noch mehr machen und Naruto konnte dem Kazekage nicht mehr geben. Ein wenig Nähe, ja, aber mehr auch nicht.
 

Gaara nickte seicht, ließ seine Hand sinken und befreite sich von Naruto. Er hatte dessen Worte verstanden und würde nicht weiter nachfragen, oder gar betteln, denn an dem Punkt war Gaara fast. Er lief weiter, hörte die leisen Schritte des Blonden, welcher ihm folgte. Eigentlich würde Gaara nun allein sein wollen, aber er konnte Naruto nicht fortschicken. Nein, Naruto war sein Gast und würde nun mit ihm zusammen ein Zimmer teilen, jedenfalls für einige Zeit. Seltsam, der Kazekage fühlte sich nun so schlecht, spürte einen seltsamen Schmerz in seiner Brust, welchen er schon lange nicht mehr verspürt hatte. Einsamkeit. Verdammt, er fühlte sich wieder einmal einsam und das nach so langer Zeit.
 

Naruto hatte ein seltsames Gefühl, lief um einiges schneller, ehe er Gaara beim Umhang zu fassen bekam. Rasch drehte er den Kazekage zu sich herum und stierte diesen sorgenvoll an. "Gaara..." wollte Naruto gerade zu einen Satz ansetzen, ehe der Kazekage den Kopf schüttelte. "Nein, es war mein Fehler, Naruto. Du hast mir meinen Wunsch erfüllt und mehr musst du auch nicht tun. Du musst dich mir gegenüber nicht verpflichtet fühlen, nur weil ich der Kazekage bin".
 

Der Blonde sah verwundert drein, schüttelte aber sofort seinen Kopf, da er sich nicht verpflichtet fühlte. Wieso sollte er sich verpflichtet fühlen? "Darum geht es nicht... Ich meine... Ich will doch nur nicht, dass du dich in mich verliebst, nur weil ich dir Dinge gebe, die dir sonst keiner gibt, verstehst du? Würde ich dir weiterhin solche Berührungen zukommen lassen, würde es darauf hinauslaufen und das möchte ich nicht. Ich bin... Ich bin doch nicht schwul". "Wer sagt, dass ich es bin? Vielleicht sehne ich mich nur nach einen Menschen, der mich versteht. Der mir Dinge zeigt, die ich noch nicht kenne. Was hat das denn mit Schwulsein zutun? Was hat das Ganze mit Liebe zutun?". Gaara sah zu Boden, da er ein wenig lauter geworden war. Eigentlich hatte er nicht schreien wollen, aber dieser Schmerz in seiner Brust. Wieso tat es so Weh, diese offensichtliche Ablehnung zu bekommen? Und das von Naruto. Er fühlte sich wieder so schlecht, wie vor Jahren.
 

"Ich verstehe dich doch, Gaara, sehr gut sogar. Es ist nur so... Ach, vergiss es". Mürrisch lief Naruto weiter, sah bereits den Kazekage-Turm und lief zielstrebig darauf zu. Eigentlich mochte er sich mit Gaara ungern streiten, aber der Kazekage verstand ihn einfach nicht. Er hatte mit den Jahren gelernt, gewisse Dinge vorrausschauend zu betrachten und diese Situation war so eine. Er konnte sich einfach nicht auf so etwas einlassen, auch wenn er Gaara damit vor dem Kopf stieß. Es ging nicht. Er mochte den Kazekage, mehr aber auch nicht und bevor sich Gaara in ihn verlieben könne, blieb er lieber auf Distanz. Sowieso war der Kuss nicht gut gewesen, sah man doch jetzt, was für Auswirkungen so etwas haben konnte.
 

Der Kazekage blieb noch eine Weile an Ort und Stelle, sah erneut zum Himmel auf und ergriff seine linke Brust. Sein Herz schmerzte fürchterlich. Konnte er Naruto's Worten trauen? Ging dieser denn wirklich nur auf Distanz, weil es vielleicht das Beste für beide Parteien wäre? Gaara wusste es nicht, blickte wieder zu Boden und lief langsamen Schrittes hinter Naruto her. Hoffentlich konnten sie sich später, oder morgen wieder versöhnen. Er mochte den Blonden doch und wollte keinen Streit mit ihm.
 

Beim Kazekage-Turm angekommen, lief Gaara die wenigen Stufen hinauf, betrat das Gebäude, ehe er den langen Gang entlang lief. Naruto hatte nicht mal gewartet und schien schon in seinem Zimmer zu sein, welches er zielstrebig ansteuerte. Da die Türe offen stand, konnte er einen Blick riskieren und war ein wenig verwundert, als er den Blonden auf seinem Bett liegen sah. Vor dem Bett war ein Futon ausgebreitet, was Gaara vermuten ließ, dass Kankuro es wohl dort hingelegt haben musste.
 

Leise betrat er sein Zimmer, schloss die Türe hinter sich und räusperte sich daraufhin. Der Blonde reagierte nicht, schien nicht hören zu wollen, was dem Kazekage ein wenig verunsicherte. Auch diese Situation war ihm zu neu, als dass er mit ihr umgehen konnte. Was sollte er sagen? Musste er sich entschuldigen? Wenn ja, wofür? Hatte er den Blonden wirklich zuviel abverlangt? Vermutlich, denn Naruto hatte aus Abwehr so gehandelt, oder?
 

"Du bringst mich völlig durcheinander" murmelte Naruto leise, sah weiterhin zur Decke des Zimmers, ehe er leise Schritte vernahm. Die Matratze neben ihm gab nach und er wusste, Gaara hatte sich zu ihm gesetzt, schien über die ganze Sache reden zu wollen, nur ob Naruto das noch wollte, wusste er nicht? Er wusste es wirklich nicht, sah zur Seite und blickte den Rothaarigen an.
 

"Das wollte ich nicht, tut mir leid". Es war ungwohnt, sowohl für Naruto so etwas von Gaara zu hören, als auch für den Kazekage, welcher sich nicht oft entschuldigte. Beide sahen sich eine Weile an, ehe Naruto sich erhob und sich aufs Bett im Schneidersitz setzte. In was für eine Situation war er hier nur reingeraten? Klar, er mochte Gaara wirklich sehr, aber dieser verlangte Dinge, die er ihm zwar erfüllen wollte, aber nicht wusste, ob sie richtig waren.
 

"Vergiss einfach alles, was sich heute ereignet hat. Ich hätte dich nie um diesen Kuss bitten dürfen... Es war einfach eine dumme Idee gewesen". Der Blonde schüttelte seinen Kopf, sollte sich Gaara keinesfalls die Schuld an allem geben. Nein, eigentlich hatte Naruto doch einen Freundschaftsdienst geleistet, oder nicht? So etwas würde nicht jeder tun, oder? "Muss es nicht, Gaara. Es war vielleicht eine seltsame Idee, aber... Du solltest sie nicht bereuen. Du hast eine kostbare Erfahrung gemacht, zählt das nicht?". "Natürlich zählt das, aber dadurch ist ein Gefühl in mir erwacht, das lieber hätte weiterschlafen sollen" entgegnete Gaara schnell und sah zum Fenster raus.
 

"Du bist schon ein seltsamer Typ. Wie kann man sich so schnell an solche Berührungen gewöhnen? Ich könnte das nicht, aber ich kenne auch schon sehr viel, daher kann ich es wohl nicht verstehen". Naruto erhob seine Hand, auch wenn ihm sein Kopf etwas anderes sagte und zog Gaara näher zu sich. Er wollte die Sache von vorhin wieder gutmachen, auch wenn er noch nicht wusste, wie er das anstellen sollte.
 

Der Kazekage erschrak ein wenig, als er diese Nähe bekam, welche ihm so sehr gefehlt hatte. Warum? Zwang sich der Blonde nun dazu? Das sollte er nämlich nicht, weswegen sich Gaara ein wenig vom Blonden löste. Forschend blickte er den Blonden an, welcher jedoch ein Lächeln auf den Lippen trug und seicht den Kopf schüttelte. "Mach dir keine Gedanken mehr, Gaara. Lassen wir das erstmal so stehen und schlafen ein wenig. Der ganze Tag war ein bisschen konfus, findest du nicht?". Der Rothaarige nickte dem zu, während er sich seiner Schuhe entledigte und diese neben den Futon fallen ließ.
 

Naruto entledigte sich ebenfalls seiner Klamotten, krabbelte vom Bett, da er auf dem Futon schlafen musste. Leider, denn der Boden war ziemlich hart, trotz der dünnen Matratze. "Gute Nacht" wünschte Naruto seinen Zimmergefährten, ehe er sich auf die Seite drehte und die Augen schloss. "Gute Nacht" murmelte Gaara leise, schloss seine Augen und versuchte ebenfalls einzuschlafen. Nach etlichen Minuten setzte er sich jedoch wieder auf, da er wieder nicht schlafen konnte. Zu sehr beschäftigten ihn die Ereignisse des heutigen Tages. Verdammt, soviel war geschehen und sein Körper brauchte eigentlich Ruhe, aber diese fand er einfach nicht.
 

Seine Augen ruhten kurz auf Naruto, welcher schon leise Schnarchgeräusche von sich gab. Wenigstens bekam einer von ihnen seinen Schlaf. Sein Blick von Naruto abwendend, stierte er wieder aus dem Fenster, betrachtete die schönen Sterne und den vollen Mond. Etwas anderes blieb ihm nicht übrig, ehe er wieder in seine Gedankenwelt versank, die Ereignisse des heutigen Tages revue passieren ließ und sich dieses schöne Gefühl erneut in Gaara einschlich.

Intime Berührungen!

"Von hier an geht jeder seinen Weg allein". Naruto traute seinen Ohren nicht, stierte seinen besten Freund an, ehe er den Mund öffnete, ihn anschließend aber wieder schloss. "Aber" begann Naruto, wurde jedoch sofort unterbrochen. "Nichts aber, Naruto. Ich habe meinen Weg gewählt und mich der Rache verschrieben. Stell dich mir nicht in den Weg, verstanden?". Naruto blickte traurig zu Boden, überlegte sich seine nächsten Worte genau, ehe er seine Fäuste ballte, wütend zum Schwarzhaarigen aufblickte und zum Sprechen ansetzte.
 

"Du musst deinen Weg nicht allein gehen, Sasuke. In der kurzen Zeit sind wir doch so gute Freunde geworden, oder nicht? Du bedeutest mir sogar weitaus mehr. Du bist wie ein Bruder für mich, den ich nie haben durfte". Sasuke's Augen blitzten kurz auf, ehe ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erschien. "Ich weiß. Ich fühle das Gleiche wie du und genau aus diesem Grund muss ich das Band zwischen uns zerschneiden". Naruto wusste nicht, was er dem noch entgegensetzen konnte, sah dabei zu, wie sein Teamkollege in Kampfposition ging und ihn auffordernd musterte.
 

"Mir bleibt wohl keine Wahl, Sasuke. Ich werde dich jedenfalls nicht kampflos gehen lassen. Ich will meinen besten Freund nicht verlieren, denn du bist für mich das Licht, das meine Einsamkeit vertrieben hat". Auch Naruto ging in Kampfposition, schluckte schwer und schloss für einige Sekunden seine Augen. Nur kurz huschten einige Erinnerungen an ihm vorbei, zeigten ihm das schöne Zusammensein mit Sasuke, Sakura, ihm selbst und ihren gemeinsamen Sensei, Kakashi. Würde Sasuke gehen, würde ein Teil von ihnen fehlen. Er wollte seinen besten Freund nicht verlieren, wollte mit ihm lachen und weinen und ein sorgenfreies Leben verbringen. Und das sollte nun alles vorbei sein? Nein, ihre Freundschaft durfte nicht enden, nicht so.
 

"Dann komm, Naruto. Bringen wir es zu Ende" rief der Schwarzhaarige, sprintete los und startete seinen ersten Angriff. "Leb wohl" hörte der Blonde noch, ehe um ihm herum alles schwarz wurde.
 

"Sasuke" rief Naruto erschrocken, saß nun kerzengrade auf seinem Futon und blickte sich suchend um. Wo war sein bester Freund? Wo befand er sich hier? Vereinzelte Schweißtropfen perlten von seiner Stirn, während seine Atmung flach und schnell erfolgte. Okay, er hatte scheinbar nur geträumt und so langsam sickerte die Information durch, dass er sich in Suna, in Gaara's Zimmer, befand.
 

"Naruto, du hast schlecht geträumt, nicht wahr?". Eigentlich war die Frage schwachsinnig, denn Gaara hatte Naruto schon seit einiger Zeit beobachtet, gesehen, wie dieser sich von der einen Seite zur anderen gewälzt und immer wieder den Namen des Uchiha's gerufen hatte.
 

Naruto blickte zum Bett rüber, entdeckte den Kazekage auf dem Bett sitzen, in der Hand ein Buch haltend, welches Gaara wohl zuvor noch gelesen hatte. Eine Nachttischlampe spendete ein wenig Licht, was dem Blonden jetzt erst auffiel. Wieso schlief Gaara denn nicht? Sicherlich war es schon sehr spät, doch der Rothaarige schien noch hellwach zu sein. Ein seichtes Nicken seinerseits genügte Gaara, welcher wissend dazu nickte.
 

"Wieso bist du noch wach?" wollte Naruto wissen, sah fragend zum Kazekage, welcher sein Buch auf den kleinen Nachttisch legte, sich kurz streckte und Naruto eingehend musterte. Naruto trug nur eine schwarze Boxershorts, sonst nichts. Seine Augen fuhren über die strammen Bauchmuskeln, welche er gut erkennen konnte, fuhr mit seinen Augen höher, bis er Naruto's stramme Brust erreichte, diese wirklich einladend auf den Kazekage wirkten. Was war denn nun schon wieder mit ihm los? Seine Hände begannen zu kribbeln und ein seltsames Bedürfnis stieg in ihm auf. Wieso verspürte er den Drang, Naruto's Körper mit seinen Händen zu erkunden?
 

Seine Gedanken beiseite schiebend, da sie ihn eh nur verwirrten, setzte er zu einer Antwort an, da Naruto noch immer auf eine Antwort seinerseits wartete. "Ich kann nicht schlafen, da mir so viele Dinge durch den Kopf gehen. Außerdem fällt es mir sehr schwer, die Augen zu schließen, ohne Angst zu haben, dass Shukaku in mir erwacht, auch wenn das nicht mehr möglich ist". Naruto nickte verstehend, hatte Tsunade ihm so etwas Ähnliches vor seiner Abreise gesagt. Wie könnte man Gaara diese Ängste nehmen? Und worüber dachte der Kazekage denn noch nach? Über das Geschehene am Tag? Vermutlich und irgendwie schien Gaara auch traurig zu sein, jedenfalls wirkten dessen Augen ein wenig trübselig.
 

Nach einigen Sekunden erhob sich Naruto, krabbelte aufs Bett und setzte sich neben Gaara hin. Den schlimmen Traum hatte er schon wieder vergessen, da er sich nun Gedanken um den Kazekage machte. "Du musst dich aber ausruhen, Gaara. Dein Körper macht sonst irgendwann schlapp". Wissend nickte Gaara, war ihm das schon oft genug passiert, seitdem er Shukaku nicht mehr besaß. Er erinnerte sich an eine Situation, welche ihm sehr peinlich gewesen war. Gaara war in seinem Büro gewesen, hatte arbeiten wollen, war dann aber über seinen Akten eingeschlafen und war erst Stunden später von seiner Schwester geweckt worden. Noch gut konnte er sich an ihren besorgten Blick erinnern.
 

"Wünscht du dir immer noch einen Kuss von mir? Denkst du daran?" riss Naruto den Kazekage aus seine Erinnerung, bekam sofort dessen Aufmerksamkeit, in Form eines fragwürdigen Blickes. Gaara senkte seinen Kopf, da er auf diese Frage nicht antworten mochte. Warum auch? Und was sollte diese Frage überhaupt jetzt? Wieso interessierte sich Naruto nun wieder dafür, was sich Gaara insgeheim wünschte?
 

"Dachte ich mir schon, auch wenn du mir keine Antwort gibst. Lässt dich dieser Wunsch auch nicht schlafen?". Der Kazekage nickte seicht, denn zu mehr war er nicht in der Lage. Ein seltsames Gefühl versuchte ihn zu übermannen und ein leises Seufzen entfloh seiner Kehle. Dieser bescheuerte Wunsch, dachte er sich. Es wurden mehr Wünsche, welche einfach nicht erfüllt werden konnten.
 

Eine Hand ließ ihn aufsehen, war ein wenig verwundert über diese sanfte Streicheleinheit, welche Naruto auf seiner Schulter ausübte. Genießerisch schloss er seine Augen, da dieses wohlige Gefühl wieder in ihm aufstieg. Es fühlte sich so angenehm an. So beruhigend und auch irgendwie befreiend.
 

Naruto verfolgte Gaara's Reaktion, legte ein kleines, kaum merkliches Lächeln auf, da der Kazekage scheinbar seine Berührungen genoss. Warum nur? Wieso hatte Naruto solch eine Wirkung auf Gaara? Man konnte fast meinen, der Blonde sei das Licht für Gaara, welches dieser brauchte. Ja, möglich wäre es, denn der Kazekage hatte viele Jahre allein verbringen müssen, ohne einen Freund, ohne Umarmungen und ohne eine vertraute Person, welche er sich öffnen hätte können.
 

Ein leises Seufzen erklang, ehe der Rothaarige näher rückte und seine Arme erhob, diese vorsichtig um Naruto schlang, da er mehr dieser Berührungen wollte. Er mochte etwas sagen, wusste aber nicht, ob er damit diese schöne Stille zerstörte. Er haperte mit sich, seufzte ein weiteres Mal, als wohltuende Hände an seinen Seiten entlangfuhren.
 

"Naruto...". Nur leise glitt dieser Name über Gaara's Lippen, hörte ein leises "Mh?", ehe er seine Hände hauchzart an den Seiten des Blonden gleiten ließ. "Ich möchte mehr solcher Berührungen...". Naruto's Augen weiteten sich erschrocken, hielt für kurze Zeit still, da sich ein beachtlicher Rotschimmer auf seinen Wangen ausbreitete. Was wollte Gaara? Er wollte mehr dieser Berührungen? In welche Richtung dachte der Rothaarige denn?
 

Auch Gaara war ein wenig errötet und war nicht verwundert darüber, dass diese wohltuenden Hände ihren Dienst unterbrachen. War er mit seiner Bitte wirklich zu weit gegangen? Er wollte doch nur dieses wohlige Gefühl nicht verlieren, wollte dem Blonden ein wenig nahe sein, da dieser ihm solche Gefühle bescherte. Verstand Naruto ihn nicht? Konnte man den Kazekage nicht ein wenig verstehen?
 

Der Blonde beruhigte sich allmählich wieder, schob Gaara ein wenig von sich weg, da er diesen ansehen wollte. Dessen Augen strahlten Einsamkeit aus, ganz so, wie er es sich gedacht hatte. Also hatte es nichts mit Liebe zutun, sondern einfach mit seiner Nähe. Nur, wie sollte er sich Gaara gegenüber verhalten? Was für Berührungen wollte der Rothaarige? Wollte er nur diese Zweisamkeit, oder dachte Gaara an intimere Dinge, die selbst Naruto noch nie bei einen anderen Menschen erkundet hatte?
 

"Entschuldige... Ich wollte nicht...". "Schon okay... Zugegeben, ich war ein bisschen schockiert, aber...". Naruto drückte Gaara in die Kissen zurück, stützte sich neben dessen Kopf ab und sah den Kazekage nochmals eindringlich an. Diese Traurigkeit, diese Einsamkeit. Zu gut kannte Naruto diese und Gaara sollte sich nicht so fühlen, auch wenn Naruto durch sein heutiges Nachgeben der Grund für all das hier war.
 

"Irgendwie finde ich es süß, wie du mich um so etwas bittest". Ein kleines Lächeln erschien wieder auf Naruto's Lippen, während sich gleichzeitig seine Wangen erneut verfärbten. "Super, was sage ich denn da? Okay, Gaara wirkt gerade wirklich niedlich und die Tatsache, dass er selbst errötet ist, macht es mir nicht gerade leicht, aber ich bin doch nicht schwul. Ich kann doch nicht auf Gaara stehen. Das geht doch nicht, oder? Nein, das geht nicht". Während Naruto einen inneren Kampf austrug, da er nun wirklich verwirrt über sich selbst war, erhob Gaara erneut seine Hände und strich die Konturen der Bauchmuskeln des Blonden nach.
 

Naruto wurde aus seine Gedanken gerissen, sah wieder zu Gaara hinab, welcher sanft seine Bauchmuskeln nachfuhr. Ein leises Kichern entfloh ihm, da er am Bauch schon immer sehr kitzelig gewesen war, erntete dadurch einen verwunderten Blick des Rothaarigen, welcher seine Hände zurückzog, diese in Naruto's Nacken legte und diesen somit zu sich hinunterzog.
 

Als sich ihre Nasenspitzen berührten, durchfuhr dem Kazekage wieder ein wohliges Gefühl und Vorfreude machte sich in ihm breit. Diese Gefühle, sie waren wirklich zu schön, als dass er sie wieder hergeben wollte. Langsam glaubte er wirklich Naruto's Worten, denn der Blonde wirkte wirklich anziehend auf ihn. Er brauchte dessen Nähe, mochte mehr von diesen Berührungen bekommen und würde alles dafür tun, damit Naruto ihm diese gab.
 

"Gaara... Du bist echt süß" hauchte Naruto leise, schloss seine Augen seicht, ehe er die letzten Zentimeter überwandt und im nächsten Moment weiche Lippen auf seinen spürte. Sofort schlangen sich zwei Arme um Naruto, keuchte erschrocken in ihren Kuss hinein, da er mit solch einer Reaktion nicht gerechnet hatte, ebenso nicht mit den zwei Beinen, welche sich um seine Hüften schlangen.
 

Der Kazekage konnte sein Glück nicht fassen, strich seicht über Naruto's Rücken, welcher einen wohligen Seufzer verlauten ließ. Ob Naruto es ebenso genoss, wie Gaara selbst? Er wollte soviel wissen, doch traute er sich nicht zu fragen. Ob Naruto ihm nur wieder einen Gefallen tat? Obwohl, Naruto hatte gerade gesagt, er fände ihn süß. Ob Naruto diese Worte ehrlich meinte. Verdammt, diese Fragen störten ihn, wollte sich Gaara im Moment nur auf seine Empfindungen konzentrieren, welche ihm zwar noch sehr neu erschienen, aber sehr angenehm waren.
 

Kurz löste Naruto den Kuss zwischen ihnen, strich mit seiner Hand über Gaara's Wange, welcher daraufhin die Augen öffnete. "Magst du diese Art von Nähe wirklich so sehr?". Naruto wollte es nun doch genauer wissen, da er Gaara so nicht kannte. Und dennoch. So, wie der Kazekage sich nun gab, fand er diesen wirklich niedlich. Zwar mochte Naruto es nicht gern zugeben, aber leider fand er nun eine kleine Schwäche, die er für Gaara hatte, wenn dieser so unter ihm lag.
 

"Ja... Naruto... Mir wird so furchtbar warm". Gaara schloss kurz seine Augen, atmete tief durch, ehe er diese wieder öffnete. Naruto glaubte seinen Augen kaum, blinzelte einige Male, ehe er sich sicher war. Gott, jetzt hatte er wirklich ein Problem, oder? Nein, das, was er sah, das konnte doch gar nicht sein, oder? Obwohl, er konnte es dem Kazekage nicht mal verübeln, oder? Naruto wusste es nicht, spürte erneut eine leichte Röte auf seinen Wangen, ehe er erschrocken aufkeuchte, als sich etwas Hartes an seiner Körpermitte drängte.
 

"Ich glaube, ich bin viel zu weit gegangen" murmelte Naruto, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Seine Augen sahen unentwegt in die des Rothaarigen, welcher auf seine Brust stierte, diesem wohl die momentane Situation auch unangenehm wurde. "Das ist mir noch nie passiert... Also... Doch, ist es, aber noch nie bei einem Menschen. Denk bitte nichts Falsches von mir, Naruto. Ich...". "Hey, kein Grund sich zu schämen, Gaara. Es wäre seltsam, wenn dir so etwas nicht bei einer Person passieren würde. Nur, dass ich es sein muss... Es überrascht mich". Naruto hatte Mühe, es dem Kazekage zu erklären, kam sich der Blonde auch gerade vor, als würde er einem Kind das mit den Bienchen und Blümchen erklären. Lachhaft, würden wohl nun manche Leute denken, aber Naruto nicht. Nein, er wusste um die Unerfahrenheit des Kazekage und wenn Naruto ehrlich mit sich war, so hatte er auch nur geringe Ahnung über dieses Thema. Nur durch einige Zeitschriften hatte er einiges gelernt.
 

Gaara schwieg, während er zur Decke stierte und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Wie unangenehm es doch war, nun auf einmal solche Hitze in sich zu verspüren. Sicher, er kannte das Gefühl der Erregung, aber er hatte nicht daran gedacht, dass Naruto dieses Gefühl in ihm hervorrufen könne. Nein, er hatte doch nur Nähe gewollt und nichts anderes. Und nun? Jetzt lag er hier und wusste nicht, ob er sich bewegen, ruhig liegen, oder wie er sich überhaupt verhalten sollte.
 

"Hey, dir muss das nicht peinlich sein. Hätte mir auch passieren können, da mich deine Berührungen keineswegs kalt lassen". Sofort bekam Naruto wieder Gaara's Aufmerksamkeit, sah dessen Skepsis in dessen Augen, da der Kazekage ihm wohl keinen Glauben schenken wollte. Warum nicht? "Das sagst du jetzt nur so...". Beleidigt drehte Gaara seinen Kopf zur Seite, wollte er nicht länger in die blauen Seen blicken, welche einen mitfühlenden Ausdruck angenommen hatten.
 

Naruto seufzte, senkte seinen Kopf ein wenig, ehe er Gaara's Hals küsste. Warum machte er eigentlich noch weiter? Müsse er nicht eigentlich von Gaara runtersteigen, damit sich dieser wieder beruhigen könne? Ja, eigentlich schon, also was hielt ihn davon ab? Verdammt, sein Körper wollte nicht mehr auf seinen Verstand hören, während sich seine Hände auf Wanderschaft begaben und den Körper des Kazekage erkundeten. Nein, er durfte nicht weitergehen, wollte es einfach nicht, aber warum tat es sein Körper dann dennoch?
 

"Naruto..." keuchte Gaara erschrocken, warf seinen Kopf in den Nacken, als er eine Hand an seiner Körpermitte spürte, welche eine kreisende Bewegung vollführte. "Nein... Tu das nicht... Ah...". Naruto unterbrach sein Tun, löste sich vom Hals des Kazekage und sah diesen erneut an. Deutlich konnte er die Lust in Gaara's Augen sehen, doch auch Unsicherheit, welche wohl von sein Handeln her kam. "Nicht? Warum?" wollte Naruto wissen, spürte den schnellen Herzschlag des Kazekage, welcher nach Atem rang. Gut, sollte sich der Kazekage erstmal beruhigen.
 

Für einige Sekunden herrschte Stille und Naruto fragte sich, ob Gaara seinen Satz wirklich so meinte, wie er diesen ausgesprochen hatte. Normale Berührungen wollte der Kazekage von ihm haben, aber wenn es um diese intimere Sache ging, schien der Rothaarige sich zu sträuben. Hatte Gaara etwa Angst? So wirklich wusste Naruto es nicht, akzeptierte aber Gaara's Einwand und stieg vom Kazekage runter, nachdem dieser nichts dazu gesagt hatte.
 

"Wenigstens hast du mich gebremst, bevor ich ganz meinen Verstand abgeschaltet hätte". Wieder zierte eine hauchzarte Röte auf Naruto's Wangen, kratzte sich verlegen am Kopf und wollte gerade vom Bett krabbeln, als er eine Hand an seiner spürte. Verwundert blickte er über seine Schulter, sah Gaara an, welcher auf den Platz neben sich deutete.
 

"Schlaf bei mir... Vielleicht finde ich so ein wenig Schlaf". Naruto überlegte, ehe er nickte und sich neben dem Kazekage legte und die Decke über sie zog. Sofort fand ein roter Schopf platz auf seiner linken Brust, was den Blonden nochmals ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte. Deswegen also. Gut, wenn Gaara so vielleicht besser schlafen konnte, dann sollte es so sein. "Schlaf gut" hauchte er leise, knipste das Licht aus und schloss seine Augen. Nach wenigen Minuten, während er seinen Arm um Gaara gelegt hatte, war er bereits wieder im Land der Träume und schnarchte nun vor sich hin.
 

Gaara selbst lag noch wach, drängte sich etwas näher an Naruto, welcher ihm zuvor noch beruhigend über den Rücken gestrichen hatte. Langsam fielen ihm wirklich die Augen zu und ehe er sich versah, war er in einen tiefen Schlaf gefallen. Unbewusst drückte er Naruto noch näher an sich, fühlte sich diese Wärmequelle einfach nur gut an und er wollte diese auch nicht mehr hergeben. Hoffentlich blieb der Blonde noch lange bei ihm, denn Gaara war sich sicher, er würde diese Berührungen, Naruto an sich, wohl sehr vermissen, auch wenn er sich vorhin wirklich erschrocken hatte.

Berührungsängste? Gaara? Niemals!

"Naruto, wach endlich auf". Temari wusste nicht, wie lange sie schon versuchte, den Blonden zu wecken. Bestimmt schon eine halbe Stunde und das Schlimmste an der ganzen Sache war, Naruto reagierte weder auf Rufe, noch auf ihr Rütteln. Ihren jüngsten Bruder hatte sie auch schon ein paar Mal gerufen, aber selbst dieser schien tief und fest zu schlafen.
 

"Ich frage mich, wie Naruto es geschafft hat, dass Gaara solche Berührungen zulässt?" wollte der Braunhaarige wissen, war er schon ein wenig überrascht, dass der Rothaarige eine Person so nahe an sich ranließ. Eigentlich, so kannten Temari und Kankuro den Kazekage, mied Gaara derartige Nähe, soweit es eben möglich war. Doch nun? Nun lag ihr kleiner Bruder dicht an Naruto gekuschelt, hielt diesen fest an sich gedrückt und trug sogar ein kleines Lächeln auf den Lippen.
 

"Ich weiß es nicht, Kankuro... Wir können Naruto fragen, wenn er endlich wach werden würde". Kankuro nickte dem zu, lief zu seiner großen Schwester ans Bett und schob diese zur Seite. Gehässig grinste er, als ihm ein Mittel einfiel und er hoffte, dass er seinen kleinen Bruder dadurch nicht weckte. "Naruto, das Frühstück ist fertig" rief er ein wenig lauter, achtete dabei auf Gaara, welcher nur ein leises Murmeln von sich gab, dann jedoch seine Wange an Naruto's Brust schmiegte und selig weiterschlief. Der Blonde riss jedoch seine blauen Augen auf, sah sich suchend um, bis sein Blick den des Braunhaarigen streifte.
 

"Na endlich bist du wach" murrte Temari, ehe ihr der Mund zugehalten wurde, Kankuro auf Gaara deutete, welcher ein leises Schmatzen von sich gab. Sie mussten nun leise sein und dem Blonden verklickern, dass dieser sich anziehen und dann zu ihnen kommen solle. "Wir sollten Gaara noch schlafen lassen, Temari... Naruto, steh auf und zieh dich an. Temari und ich haben ein paar Fragen an dich". Naruto war ein wenig verwundert, nickte dem Braunhaarigen jedoch zu, da es scheinbar wichtig war, wenn er schon von den Geschwistern geweckt wurde.
 

Die Geschwister warfen noch einen letzten Blick auf das Bild, welches sich ihnen bot, ehe sie leise das Zimmer verließen und somit Naruto mit dem Kazekage allein zurückblieb. Naruto wollte sich gerade aufrichten, als er ein Gewicht auf seiner Brust spürte, sofort an sich hinunter sah und einen rothaarigen Schopf entdeckte. Zuerst wirkte Naruto ein wenig geschockt, dann verwirrt, doch als er sich an die Nacht erinnerte und an seinen schlimmen Traum und die Berührungen, welche er Gaara zuteil hatte kommen lassen, legte sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen.
 

Seine Hand erhob sich, strich erst über die zarte Wange des Kazekage, welcher einen wohligen Seufzer ausstieß, sich dann aber noch ein wenig näher an Naruto schmiegte. Scheinbar gefiel Gaara diese Nähe. "Kaum zu glauben. Hättest du mich gestern Nacht nicht gebremst, dann... Ich darf nicht soweit denken. Es wäre falsch, oder? Ja, das wäre es, denn ich empfinde nur reine Freundschaft für ihn und außerdem... Ich denke, er möchte das auch nur mit der Person tun, mit der er später zusammen ist". Geistesabwesend strich er einige Haarsträhnen aus Gaara's Gesicht, seufzte gequält, da er sich langsam selbst nicht mehr verstand. Warum hatte er das alles zugelassen? Warum hatte er Gaara's Wünsche ohne zu zögern erfüllt? Sein ganzes Handeln war falsch, aber warum konnte er beim Rothaarigen nicht 'Nein' sagen?
 

Diese Gedanken vorerst abschüttelnd, erinnerte sich Naruto an Gaara's Geschwister, welche mit ihm reden wollten und sicherlich schon warteten. Vorsichtig, um Gaara nicht zu wecken, da dieser noch immer selig schlief, versuchte sich der Blonde aus dessen Umklammerung, denn anders konnte man diese innige Umarmung nicht mehr nennen, zu befreien. "Naruto... Bleib bei mir..." murmelte der Kazekage leise, festigte erneut seine Arme um Naruto, da er diese Wärmequelle nicht verlieren mochte.
 

Naruto's Lächeln wurde breiter und so sehr der Kazekage ihn auch weiterhin bei sich haben wollte, es ging nicht. Nochmals befreite er sich aus der Umarmung, wurde mit einen Murren belohnt, ehe sich Gaara auf die andere Seite drehte, die Decke näher zog und sich in ihr einkuschelte. "Schlaf noch eine Weile" hauchte Naruto leise, stand nun gänzlich vom Bett auf, streckte sich ausgiebig und gähnte einmal herzhaft.
 

Wenn er ehrlich war, er war ebenfalls noch müde, aber da er nun schon mal wach war, konnte er sich in Ruhe fertig machen und dann mit Kankuro und Temari reden. Was diese wohl wollten? Moment. Die Geschwister hatten gesehen, wie Gaara und er zusammen in einen Bett geschlafen hatten. Sie dachten doch nichts Falsches, oder? Hoffentlich nicht, denn er hatte nichts mit Gaara. Er hatte doch nur bei ihm im Bett geschlafen, weil Gaara darum gebeten hatte. Und es schien dem Kazekage gut getan zu haben, denn dieser schlief noch immer und schien heute nicht mehr aufwachen zu wollen. Ob ein Kazekage auch mal einen freien Tag haben durfte? Sich am Kopf kratzend, sammelte Naruto seine Klamotten zusammen, fischte sich eine frische Boxershorts aus seinem Rucksack und verschwand erstmal ins angrenzende Bad. Eine Dusche würde ihn nun gut tun, ganz sicher.
 

Währenddessen saß Temari ihrem Bruder gegenüber und wartete ungeduldig auf Naruto. Ihr schwirrten so viele Fragen im Kopf herum und als sie kurz zu Kankuro blickte, wusste sie genau, dass er sich ebenfalls viele Fragen stellte, auf welche er jedoch keine Antwort fand, so wie es schien. "Ob Naruto mit unseren kleinen...". "Nein, das glaube ich nicht, Temari... Du kennst Gaara, er würde so etwas nicht tun". Temari nickte unsicher, denn es hatte verdammt danach ausgesehen. Okay, sie hatte einen Blick unter die Decke riskiert, um zu sehen, ob die Beiden ihre Shorts trugen und hatte demnach auch erleichtert aufgeatmet.
 

"Temari, hör auf dir darüber Gedanken zu machen. Weiß der Geier, warum Naruto bei Gaara im Bett geschlafen hat, denn eigentlich soll es uns ja auch egal sein, aber mich interessiert, wie Naruto es geschafft hat, in Gaara's Nähe zu kommen, ohne jeglichen Vorfall". Wieder nickte Temari, während sie angestrengt darüber nachdachte. Sie konnte sich jedoch keinen Reim darauf machen. Die Geschwister mussten wohl warten, bis der Blonde zu ihnen kam. Und gerade, als sie an etwas anderes denken wollte, öffnete sich die Tür und ein blonder Schopf lugte durch den Türspalt.
 

"Guten Morgen... Ah, lecker... Frühstück" grinste Naruto, schloss die Türe hinter sich und setzte sich sofort an den gedeckten Tisch. Reichlich Auswahl hatte er hier. Von Brötchen hin, bis zu dampfenden Reisbällchen. Ihm lief schon beim Anblick das Wasser im Munde zusammen und ehe er zu einen der Reisbällchen greifen konnte, wurde die Stille unterbrochen.
 

"Wieso hast du bei Gaara im Bett geschlafen?". Kankuro sah Naruto eindringlich an, welcher seine Hand zurückzog und auf die Tischplatte stierte. Daher wehte also der Wind? Kankuro's Frage klang keineswegs verächtlich, oder ähnliches. Nein, er klang neugierig und auch ein wenig besorgt. Warum? Konnte es sein, dass sich Gaara's Geschwister Sorgen um ihren kleinen Bruder machten? Naruto würde dem Kazekage doch nichts tun.
 

"Er... Also... Gaara hat mich darum gebeten. Denkt nichts Falsches, also... Wir haben nichts Verwerfliches gemacht, oder so. Er konnte nicht schlafen und ich habe schlecht geträumt, das ist alles". Naruto ließ die Vorfälle am Vortag und der Nacht aus, da diese keinem etwas angingen. Nein, er mochte nicht über Gaara's Wünsche reden, denn das sollte der Kazekage selbst tun.
 

"Das haben wir auch nicht gedacht, Naruto. Also... Doch, haben wir, jedenfalls ich, aber... Wie kann es sein, dass Gaara deine Nähe duldet?". Naruto sah zu Temari rüber, legte einen fragwürdigen Blick auf, da er nicht wirklich verstand. Die Nähe dulden? Was hatte das denn zu bedeuten? Konnte Temari denn nicht deutlicher mit ihm sprechen?
 

"Naruto, es ist so..." begann Kankuro, welcher seine Arme vor der Brust verschränkte und sich eine gewisse Situation in den Kopf rief. Er konnte diese Situation einfach nicht vergessen und er war sich sicher, dass auch Temari heute Früh daran gedacht haben musste, oder? Ja, mit Sicherheit, denn seither war ihr Bruder noch verschlossener gewesen, als ohnehin schon. Nur durch gutes Zureden wusste Kankuro und demnach auch Temari, weil er ihr es hatte sagen müssen, was eigentlich mit ihren kleinen Bruder war.
 

Naruto sah zum Braunhaarigen, sah noch immer unverständlich drein, da er hier einiges nicht verstehen konnte. Hoffentlich erzählte Kankuro bald alles, damit er die Geschwister Gaara's verstand. "Vor ein paar Jahren ist etwas Ungewöhnliches passiert. Du erinnerst dich bestimmt an die Sache mit Matsuri, die von diese Shinobi entführt worden war?". Naruto nickte schnell, hatten seine Freunde und Naruto selbst sich damals revanchieren können. Ja, er erinnerte sich noch sehr gut, hatte er damals auch verbissen gekämpft und alles versucht, um Gaara zu retten. Wieder einmal vergebens, denn er hatte fast nichts ausrichten können, als man Gaara in diese Kugel gesperrt hatte.
 

"Als wir damals auf dem Heimweg waren, ist Matsuri die ganze Zeit um Gaara rumgeschlichen, ist ihm nicht mehr von der Seite gewichen und nun ja... Man könnte sagen, sie hat ihn regelrecht belagert". "Heißt das, dass Matsuri in Gaara verliebt ist? Wieso freut er sich dann nicht? Sie ist doch ganz hübsch". Naruto begann zu grinsen, doch so schnell sein Grinsen auch erschienen war, verblasste es auch wieder, als Kankuro seinen Kopf schüttelte.
 

"Natürlich ist sie in Gaara verliebt. Ein Blinder hätte das gesehen, aber unser Bruder nun mal nicht, dem Matsuri mit der Zeit auch auf die Nerven ging. Er hat nichts gesagt, aber seine Blicke haben eindeutig gezeigt, wie sehr ihm Matsuri missfiel und dann...". Kankuro unterbrach sich und sah zu seiner Schwester, welche einen tiefen Seufzer ausstieß. "Matsuri wurde nachts wach, warum weiß ich nicht und hat Gaara bei der Nachtwache Gesellschaft leisten wollen. Ich weiß nicht, wie ich dir die Situation erklären soll, denn so habe ich Gaara noch nie erlebt" fuhr Temari fort. Sie wusste ehrlich gesagt nicht, wie sie diese Situation erklären sollte, hatte sie leider auch nicht viel gesehen, da sie zu spät wach geworden war. Kankuro hatte alles gesehen, soweit sie wusste.
 

"Ich bin wach geworden, weil ich Schritte gehört habe. Sie stammten von Matsuri und so habe ich Gaara und seine Schülerin beobachtet. Erst dachte ich, die Beiden würden vielleicht miteinander reden, aber dann... Matsuri hat Gaara umarmt und ihn dann geküsst. Was danach folgte... Ich kann das nicht mal in Worte fassen". Naruto war nun doch ein wenig irritiert, da Gaara doch gestern noch behauptet hatte, er wäre noch nie umarmt und auch noch nie geküsst worden. Hatte der Kazekage vielleicht gelogen? Nein, so hatte Gaara nicht ausgesehen, als er von seinen Wünschen erzählt hatte.
 

"Gaara fing erst an zu zittern, dann hat er seltsame Laute von sich gegeben und dann... Er hat Matsuri ziemlich grob von sich gestoßen und ist geflüchtet. Keine Ahnung, wo er die Nacht über gewesen ist, aber am Morgen schien wieder alles in Ordnung zu sein. Später, als wir in Suna waren, haben wir dann bemerkt, dass er keinen Menschen mehr körperlich an sich ranließ. Es war sehr schwer für ihn und mit der Zeit hat er mir auch gesagt, was eigentlich sein Problem ist". Naruto hörte aufmerksam zu, nickte verstehend und erinnerte sich an das Zittern, welches er bei Gaara gestern Nachmittag noch gespürt hatte. Deswegen hatte sich der Kazekage unwohl gefühlt. Hatte er deswegen Angst? Aber trotzdem. Wieso wollte er dann nun so plötzlich Nähe? Das ergab doch keinen Sinn, oder vielleicht doch?
 

"Er kommt mit den Gefühlen nicht klar, die er bei einer Umarmung, oder eben einen Kuss empfindet. Er meinte, er habe sich unwohl gefühlt und hätte Matsuri am liebsten sofort getötet. Nur sein starker Wille hat Matsuri letzten Endes vor dem Tod bewahrt". Naruto schluckte schwer, als er die letzten Worte von Kankuro vernahm, seufzte und sah dann zu Temari, welche nun einen fragenden Eindruck machte. Sie schien auf die Frage, die sie vor Kankuro's Erzählung gestellt hatte, nun eine Antwort haben zu wollen. Gut, er würde alles sagen, denn er musste nun einige Dinge klarstellen, auch wenn er lieber vorher mit Gaara gesprochen hätte.
 

"Ich habe Gaara gestern auch umarmt und dabei dieses Zittern gespürt. Er sagte mir auch, dass er damit nicht klarkommt, aber das es so schlimm ist? Hättest du mir die Geschichte nicht erzählt, hätte ich dich ausgelacht. Gaara und Berührungsängste... Ne, das kann und will ich mir eigentlich gar nicht vorstellen". Naruto grinste beim letzten Satz, bekam dafür nun einen verwunderten Blick von Kankuro zugeworfen, welcher wohl genaueres wissen wollte.
 

"Wisst ihr... Ich glaube, wenn ich deiner Erzählung glauben kann, Kankuro, dass Matsuri ihn einfach nur zu sehr überrascht hat. Gaara hat auch Angst, das hab ich auch bemerkt, aber... Na ja... Ich glaube, er will seine Ängste loswerden". "Was heißt das?" wollte Temari wissen und sah Naruto eindringlich an. Wie sollten sie Naruto's Aussage auffassen? Hatte Naruto vielleicht die Kraft, Gaara von diesen Ängsten zu befreien?
 

"Er hat sich an meine Nähe gewöhnt und hat...". "Naruto?". Erschrocken fuhr Naruto herum, starrte in die türkisfarbenen Augen des Rothaarigen, welcher einen unsicheren Eindruck machte. Auch Temari und Kankuro starrten zur Tür, sahen an Gaara hinab, welcher nur in Shorts bekleidet in der Tür stand. Scheinbar hatte er nach dem Blonden gesucht und war deswegen noch nicht angezogen.
 

"Guten Morgen... Hast du gut geschlafen?" wollte Naruto wissen und legte ein Lächeln auf, als Gaara ganz ins Zimmer eintrat, auf leisen Sohlen zum Tisch lief und sich schließlich neben seiner Schwester setzte. Ein kurzes Nicken war seine Antwort, wirkte er wieder so verschlossen, wie sonst auch. Schien wohl daran zu liegen, dass Kankuro und Temari im Raum waren, oder? Ja, wenn sie allein waren, dann war Gaara irgendwie anders, versuchte zumindest offener zu sein, was ihm am gestrigen Tag und in der gestrigen Nacht einige Male gelungen war. Er war offen und ehrlich gewesen und irgendwie fand Naruto, dass es dem Kazekage sicherlich gut tat, seine Wünsche manchmal äußern zu können, auch wenn Naruto nicht weiter solche erfüllen mochte.
 

Kankuro und Temari blickten sich kurz an, nickten sich zu und erhoben sich zeitgleich. "Wir lassen euch dann mal allein. Bis später, Naruto" lächelte Temari und lief zur Tür. Kankuro betrachtete noch eine Weile seinen kleinen Bruder, welcher fragend zurücksah. Was sah Kankuro ihn so an? War vielleicht etwas passiert? Doch eine Antwort blieb ihm verwehrt, da sein großer Bruder ebenfalls zur Tür ging, noch einen letzten Blick in seine Richtung warf und dann ohne ein Wort das Zimmer verließ. Seltsam, irgendwas schien hier nicht zu stimmen, nur was?
 

Naruto wartete, bis sich die Türe schloss, wandte sich dann Gaara zu und setzte einen verwirrten Blick auf. Er wusste nicht, wie er diese Sache angehen sollte, wollte er auch nicht wieder mit der Tür ins Haus fallen, weswegen er zu einer Frage ansetzte. "Warum hast du gelogen?". Ein verwunderter und fragender Blick wurde ihm zugeworfen, weswegen er seine Frage auch gleich erklärte. "Kankuro hat mir den Vorfall mit Matsuri erzählt, weil deine Geschwister uns zusammen im Bett gesehen haben. Sie wollten einfach nur wissen, warum du meine Nähe duldest".
 

Gaara blickte sofort auf die Tischplatte und fühlte sich ein wenig unwohl, als er an den Vorfall mit Matsuri dachte. Ja, er erinnerte sich, auch wenn nur vage. Nun, er hatte dieses Ereignis verdrängt, so gut es eben ging und hatte nie wieder daran denken wollen, doch nun? Nun wusste der Blonde, dass er schon mal umarmt und geküsst worden war.
 

"Ich konnte es dir nicht sagen, Naruto... Ich habe auch nicht mehr an den Vorfall gedacht und alles verdrängt. Ich...". "Gestern Abend, hast du dich da auch unwohl gefühlt in meiner Nähe?". Gaara sah wieder auf, blickte in die blauen Seen des Blonden, in denen er Verständnis und Sorge lesen konnte. War Naruto denn nicht böse? Nahm dieser es gelassen hin, dass er die Sache mit Matsuri verschwiegen, oder eher gesagt, es einfach vergessen hatte?
 

"Ich... In deiner Nähe war es zu Anfang wie bei Matsuri, aber... Mit der Zeit habe ich mich geborgen und wohl gefühlt. Und bei deinen Kuss habe ich mich auch nicht so erschrocken, sondern war darauf vorbereitet gewesen". Naruto legte nun wieder ein Lächeln auf, da Gaara wohl wirklich die Sache mit Matsuri verdrängt haben musste. Nun, verübeln konnte er es ihm nicht, denn jeder Mensch verdrängte wohl unangenehme Dinge. Nur, wieso wollte Gaara nun mehr von diesen Berührungen? Gut, er hatte sich wohl an seine Nähe gewöhnt, rechtfertigte aber nicht dessen Wünsche, oder doch? Und was war das gestern Nacht gewesen, als Naruto hatte intimer werden wollen?
 

"Gaara... Kann sein, dass dir die Frage nun unangenehm ist, aber...". Kurz unterbrach der Blonde sich, griff zu einem Brötchen, welches er mit Käse belegte und einmal hineinbiss. Den Bissen kauend, sah er zum Kazekage, welcher auf seine Frage wartete. "Hattest du gestern Nacht Angst, als ich dich... Also... Du weißt schon". Gaara errötete und spürte, wie sich in ihm alles verkrampfte. Und wie unangenehm ihm diese Frage war. Verdammt, er wollte gern eine Antwort geben, aber verspürte nun das Bedürfnis, am liebsten wegzurennen.
 

Es verging eine ganze Weile, in der Naruto sein Brötchen vertilgte und nun mit mehr Geduld auf Gaara's Antwort wartete. Deutlich konnte er dessen verkrampfte Haltung sehen, wusste demnach auch, wie schwer es dem Kazekage wohl fallen musste, ihm eine Antwort zu geben, welche aber endlich kam, wenn auch nur sehr leise. "Nicht direkt Angst. Mir wurde alles zuviel und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Auf der einen Seite habe ich mich wirklich gut gefühlt, aber auf der anderen Seite schlugen Gefühle auf mich ein, die mir fremd waren, es noch immer sind und ich nicht weiß, wie ich mit ihnen umgehen soll...". Eine kurze Pause entstand und Naruto wollte gerade etwas dazu sagen, als Gaara noch leiser fortfuhr. "Ich kenne das Gefühl, wenn man erregt ist, aber es macht mir Angst, dass ich es bei dir empfunden habe. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll".
 

"Vielen Dank für deine Ehrlichkeit, ich weiß das wirklich zu schätzen". Wieder legte Naruto ein kleines Lächeln auf, erhob sich und lief um den Tisch herum. Sich neben Gaara setzend, erhob er seinen Arm und legte diesen um dessen Schulter. "Mh... Dann müssen wir in Zukunft solche Berührungen unterlassen, es sei denn, du möchtest noch mal in diese Situation kommen". "Aber...". Gaara brach seinen Einwand ab, da sein Herz auf einmal wieder schmerzte. Nein, er wollte nicht, dass Naruto ihn auf Distanz brachte. Er wollte doch in dessen Nähe sein, auch wenn ihm nicht bewusst war, warum. Er wollte doch einfach nur diese Gefühle weiterhin empfinden, ohne Bedenken, ohne an Konsequenzen zu denken, die vielleicht aus ihr Handeln folgen könnten.
 

"Hey, sieh mich an". Gaara hob seinen Kopf, sah in die blauen Seen, welche einen traurigen Eindruck auf ihn machten. Warum? Wieso wirkte Naruto auf einmal so traurig? Hatte er vielleicht etwas Falsches gesagt? "Keine Sorge, Gaara. Ich weiß, was du möchtest und auch, wenn ich es nicht gutheißen kann, einfach so weiterzumachen, werde ich dir deine Wünsche erfüllen. Wofür sind Freunde denn da?". Ein leichter Rotschimmer erschien auf Gaara's Wangen, ehe er seine Hände erhob und diese um Naruto's Gesicht legte.
 

"Du sagtest gestern Nacht, dass du mich süß findest...". Der Blonde nickte, während sich seine Augen wie von selbst schlossen. Er wusste, der Rothaarige würde nun einen Kuss von ihm stehlen, denn er spürte schon dessen heißen Atem an seinen Lippen. Scheinbar wurden solche Dinge nun zur Tagesordnung, oder? Nun, Naruto hatte mittlerweile auch nichts mehr dagegen, auch wenn sein Verstand etwas völlig anderes sagte. Sein Herz sagte, es sei richtig für Gaara da zu sein.
 

"Ich glaube, dass ich dich auch süß finde" hauchte der Kazekage leise, ehe er die letzten Zentimeter überwandt und seine Lippen leicht an die des Blonden legte. Naruto's Herz schlug auf einmal um einige Takte höher, als er die leisen Worte vernahm. Gaara fand ihn also süß? So etwas bekam er wirklich nicht oft zu hören. Kein Mädchen hatte je so etwas in dieser Richtung zu ihm gesagt und nun kam Gaara daher und sagte ihm, dass er ihn süß fand. Warum? Wieso fühlte er sich auf einmal so glücklich? Ein Typ hatte gerade gesagt, dass er ihn süß fand, also sollte er sich doch eigentlich darüber ärgern, oder?
 

Die weichen Lippen des Kazekage hielten still, wusste er scheinbar nicht, wie es nun weiterging, weswegen Naruto seine Lippen sanft und leicht bewegte. In Gaara überschlug sich alles, während er sich näher an den Blonden kuschelte, ehe ein Laut aus Naruto's Kehle drang und Gaara erschrocken nach Luft schnappte. Hart landete Naruto auf den steinernen Boden, ließ Gaara los und fasste sich an den Kopf. Der Rothaarige hockte über ihn, sah peinlich berührt zur Seite, da er das nicht gewollt hatte. Nein, eigentlich hatte er den Kuss doch nur genießen wollen, doch nun? Nun saß er auf Naruto's Hüfte, während sich der Blonde seinen Kopf rieb.
 

"Seitdem ich hier bin, passieren wirklich merkwürdige Dinge. Ich platze in deine Sitzung rein, küsse dich in einer Gasse, schlafe fast mit dir und nun liege ich unter dir. Was kommt noch? Heiraten wir vielleicht morgen?". Naruto wusste, er war nun gemein, aber er verstand sich doch selbst nicht mehr. Wieso tat er das alles nur? Gut, vielleicht tat er das alles wirklich um der Freundschaft willen, aber ging das nicht doch ein wenig zu weit?
 

Gerade, als Gaara etwas erwidern wollte, schüttelte Naruto seinen Kopf, sollte sich der Kazekage nun keineswegs entschuldigen, auch wenn er nicht genau wusste, ob es Gaara denn gewollt hätte. Nur, dessen Blick sagte soviel aus. Ja, er konnte sehen, wie leid es dem Rothaarigen tat, in dieser für ihn und auch für Naruto selbst, zu neuen Situation zu sein.
 

"Und auch, wenn mein Verstand mir sagt, wie falsch ich doch im Augenblick handel, so sagt mein Herz mir das genaue Gegenteil. Außerdem...". Naruto errötete leicht, während er Gaara bei der Schulter zu sich hinabzog. Diesem in die Augen blickend, holte er nochmals Luft, da er schon ein wenig Mut brauchte, um den nächsten Satz auszusprechen. "Außerdem fange ich langsam an, deine Nähe zu mögen".
 

Gaara schloss erneut seine Augen, nachdem sie sich ein wenig geweitet hatten, da er glaubte, sich verhört zu haben. Naruto mochte also seine Nähe und empfand es nicht mehr als störend? Hatte sich der Blonde an ihm gewöhnt? Hieß dies denn, dass Naruto immer für ihn da sein würde, wenn er sich nach solchen Dingen, wie nun dieser Kuss, den er vom Blonden bekam, sehnte? Gaara wusste es nicht, spürte plötzlich Hände an seinen Rücken, welche ihn an Naruto's Körper drückten.
 

Naruto's Lippen lösten sich wieder, setzten jedoch an Gaara's Wange an und küssten sich von dort aus ihren Weg zum Ohr, wo er einige Sekunden verweilte. "Lässt du alles mit dir machen, Gaara? Ich dachte immer, du wärst ein bisschen mutiger". Naruto bereute schnell seinen Satz, als er plötzlich weiche Lippen an seinem Hals spürte, welche eine heiße Spur hinterließen. Grinsend lehnte er sich zurück, ließ Gaara machen, da er nicht weitergehen wollte. Nein, so wie gestern Nacht sollte es nicht enden und er hoffte, der Kazekage wusste, wie weit dieser gehen durfte.
 

"Woher soll ich wissen, was ich bei dir darf und was nicht? Ich bin zwar Kazekage, aber kein Hellseher". Dieser Satz leuchtete Naruto ein, grinste noch breiter, als zuvor, ehe er mit Schwung den Rothaarigen unter sich brachte. Erschrockene Augen sahen in seine und ehe Gaara etwas dazu sagen konnte, verschloss der Blonde dessen Lippen mit seinen. Nur kurz, denn schon sah man Naruto's breites Grinsen wieder. "Kaum zu glauben, dass du gestern Morgen noch unter Berührungsängsten gelitten hast. Da siehst du mal, wie toll Naruto Uzumaki ist". Überheblich strich sich Naruto unter seiner Nase entlang, wollte er nun zeigen, wie toll er sich doch selbst fand.
 

Gaara wusste nichts darauf zu antworten, lächelte ein wenig, da er Naruto schon ein wenig Recht gab. Ja, wäre Naruto nicht Naruto, so würde er vermutlich immer noch zittern, wenn man ihn in die Arme schloss. Doch nun? Nun hatte er keinerlei Probleme mehr damit und doch. Gaara wusste, würde ihn ein anderer Mensch in die Arme schließen, so würde er sich vermutlich wieder unwohl fühlen. Er brauchte einfach dieses tiefe Vertrauen, welches er bei Naruto verspürte. Kein anderer Mensch besaß sein Vertrauen so sehr, wie der junge Mann über ihm, welcher noch immer überheblich grinste.
 

"Gaara, wir sollten langsam aufstehen... Ich meine, du als Kazekage hast Verpflichtungen und ich möchte nicht Schuld sein, weil du ihnen nicht nachgehst". Oh, das hatte Gaara fast vergessen. Er musste sich noch fertig machen und dann könne er erst ins Büro. "Ich weiß, geh schon mal vor in mein Büro. Du könntest mir vielleicht auch helfen, wenn du willst". "Klar, warum nicht? Ich will doch schließlich mal Hokage werden". Nach diesen Satz erhob sich Naruto, reichte Gaara seine Hand, welche sofort ergriffen wurde. Mit einen noch breiteren Grinsen im Gesicht, falls dies überhaupt noch möglich war, schob Naruto Gaara zur Tür, da er sich freute, dem Kazekage vielleicht helfen zu können. Ja, er würde sein Bestes geben, ganz sicher.

Eine neue Versammlung, wie langweilig!

Naruto saß schon eine ganze Weile im Büro des Kazekage, sah sich auf dem Schreibtisch um und entdeckte einige Akten, welche feinsäuberlich auf der linken Seite des Tisches lagen. Sein Blick schweifte weiter und er entdeckte einen seltsam aussehenden Hut, welchen er jedoch von Tsunade her kannte. Naruto legte ein gehässiges Grinsen auf, griff nach dem besonderen Hut, welcher einen Kage ausmachte und setzte sich diesen auf. Sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter, ehe er sich im Sessel zurücklehnte und seine Arme vor der Brust verschränkte.
 

"Du bringst mir den vollständigen Bericht, Kakashi? Wie ich sehe, war deine Mission erfolgreich" begann Naruto zu reden und machte einige Gesten zu seiner Erläuterung. Er drehte seinen Sessel und starrte aus dem Fenster, während er unbeirrt weitersprach. "Gut, du kannst nun gehen. Bleib aber weiterhin in Bereitschaft, verstanden?". Naruto grinste über sich selbst, als er sich solch eine Situation vorstellte. Wie gern wollte er auch den Rang eines Kage besitzen, doch wusste er, dass der Weg, bis er er diesen Traum erreichen würde, noch sehr weit war.
 

"Was machst du denn da, Naruto?". Erschrocken fuhr Naruto herum und erblickte den amtierenden Kazekage, welcher leise sein Büro betreten hatte. Einen fragwürdigen Blick kam ihm entgegen und Naruto spürte, wie ihm das Blut zu Kopf stieg, da ihm die Sache peinlich war. Was mochte Gaara nun von ihm denken?
 

"Ähm... Also eigentlich". "Du wolltest wissen, wie es ist, in meiner Position zu stehen?". Es klang mehr nach einer Feststellung, als nach einer Frage. Der Blonde nickte leicht, nahm den Hut ab und legte diesen an seinen Platz zurück. Daraufhin erhob er sich vom Sessel, trat zurück, da Gaara nun sicherlich arbeiten musste.
 

Amüsiert blickte Gaara seinen Gast an, denn es erstaunte ihn, wie dreist Naruto doch war. Eigentlich durfte sich niemand auf seinen Platz setzen und schon gar nicht seinen Hut aufsetzen, doch Naruto hatte es dennoch getan, um sich für einige Sekunden in seine Position hineinzuversetzen. Schweigend setzte er sich auf seinen Sessel, ließ seinen Blick über den Schreibtisch wandern, bis er schließlich die morgendliche Post erblickte.
 

Gerade wollte Gaara die erste Schriftrolle öffnen, um den Inhalt in Erfahrung zu bringen, da beugte sich Naruto zu ihm hinab und setzte einen fragenden Blick auf. "Du sagtest vorhin, dass ich dir helfen könnte. Wobei soll ich dir denn helfen?". Stimmt, dass hatte Gaara fast vergessen, weswegen er erneut seinen Blick über den Schreibtisch wandern ließ, bis er die gesuchten Dokumente endlich entdeckte und diese zur Hand nahm.
 

"Nimm dir den Stuhl dort...". Gaara zeigte auf einen Stuhl, welcher vor seinem Schreibtisch stand und drückte Naruto die Dokumente in die Hand. "Und nimm dir diesen Stempel hier und versehe jedes Dokument mit meinen Siegel" endete Gaara's Erklärung. Er musste sich um diese Dokumente keine weiteren Sorgen machen, hatte er sie schon durchgelesen und seine Unterschrift darunter gesetzt. Nur sein Siegel fehlte noch und diese Aufgabe könne er Naruto ruhig überlassen.
 

"Wie langweilig. Hast du nichts Spannenderes?". Hoffnungsvoll blickte der Blonde den Kazekage an, welcher jedoch seinen Kopf schüttelte. Naruto ließ daraufhin seinen Kopf hängen, lief um den Schreibtisch herum und setzte sich auf den, für ihn zugewiesenen, freien Stuhl. Den Stempel nehmend, blickte er auf das Dokument, überflog es flüchtig und stellte fest, dass Gaara bereits unterschrieben hatte. Das Siegel neben der Unterschrift setzend, legte Naruto das fertige Dokument beiseite, um das Gleiche beim Nächsten zu machen.
 

Gaara las inzwischen seine Post und achtete wenig auf Naruto, da er zu den Anfragen, welche aus den verschiedensten Ländern kamen, Antworten schreiben musste. Zugegeben, er mochte diese Arbeit nun nicht tätigen, aber ihm blieb keine Wahl. Er hatte nun mal als Kazekage solche Verpflichtungen, welche erfüllt werden mussten.
 

"Gaara, mir ist langweilig. Wie kannst du so etwas nur jeden Tag machen?" wollte Naruto wissen, unterbrach seine Tätigkeit, da ihm solche Arbeiten wirklich zu langweilig waren. Der Kazekage ließ seine Schreibfeder sinken, sah zu Naruto auf, direkt in dessen Gesicht, welches Unmut und Lostlosigkeit zeigte. Er seufzte, sah dann auf die fertigen Dokumente, welche Naruto in der kurzen Zeit geschafft hatte. Viele waren es nicht, aber er konnte es dem Blonden auch nicht verübeln.
 

"Wenn du eines Tages Hokage werden willst, wirst du dich an solche Dinge gewöhnen müssen, Naruto. Der Titel hört sich gut an und du wirst auch als stärkster Shinobi deines Dorfes angesehen, aber du trägst auch eine Menge Verantwortung und musst viele Entscheidungen treffen, die dir nicht immer leicht fallen werden". Naruto nickte Gaara zu, war ein wenig erstaunt darüber, wie reif der Kazekage doch klang. Ja, der Rothaarige war wie geschaffen für dieses Amt und machte dem Dorf Suna alle Ehre. Wenn er Gaara so sah, dann kamen in ihm Zweifel auf. Ob er wirklich zum Hokage geboren wurde, oder waren seine Träume wirklich nur Träume?
 

Ein Klopfen an der Tür erforderte Gaara's Aufmerksamkeit, da er eigentlich noch etwas hatte sagen wollen. Ein "Herein" rief er, ehe sich die Tür öffnete und sein ehemaliger Sensei sein Büro betrat. Auch Naruto hatte sich der Tür zugewendet, da er neugierig war, ob nun vielleicht doch etwas Spannendes passierte. Als er jedoch Baki erblickte, welcher einige Dokumente in den Händen hielt, verdrehte Naruto innerlich die Augen. Noch mehr Arbeit, so dachte er missmutig.
 

"Gaara, in zehn Minuten beginnt eine neue Sitzung, da noch einige Details, die gestern nicht geklärt werden konnten, besprochen werden müssen". Der Kazekage seufzte ein weiteres Mal, nickte dann jedoch, da er sich dieser Verantwortung nicht entziehen konnte. Naruto ließ seinen Kopf hängen, da dies hieß, dass er sich gleich eine Beschäftigung suchen müsse. Verdammt, er wollte sich nicht langweilen und allein durch Suna laufen mochte er auch nicht.
 

Baki sah kurz zu ihren Gast und legte ein Lächeln auf. Der Blonde wurde scheinbar in einigen Tätigkeiten eingespannt, so wie es aussah, da vor Naruto einige Dokumente lagen, welche noch das Siegel des Kazekage brauchten. Sein Blick schwenkte jedoch wieder zu Gaara, welchen er kurz zunickte und dann das Büro wieder verließ. Baki würde im Konferrenzraum auf den Kazekage warten, würde sich noch ein wenig mit Kankuro unterhalten, welcher ebenfalls an den Sitzungen teilnahm.
 

"Und was soll ich in der Zeit machen?". Naruto lehnte sich in seinen Stuhl zurück, da es ihm missfiel, dass Gaara gleich an einer, für ihn dummen, Sitzung teilnahm. Konnten die Ratsmitglieder denn manche Dinge nicht allein entscheiden? Bestimmt wurden eh nur langweilige Themen aufgegriffen und sinnlos darüber diskutiert. Ja, so stellte es sich Naruto vor, weswegen seine gelangweilte Stimmung noch weiter in den Keller sank.
 

"Wenn du mir versprichst, dich ruhig zu verhalten, nehme ich dich mit. Ich kann die Sitzung nicht verschieben und darf als Kazekage auch nicht fehlen". Naruto blickte sofort wieder auf, nickte hastig, da er eh nichts Besseres zutun hatte. Gaara würde ihn einfach mitnehmen? War das denn erlaubt?
 

"Wirklich? Darfst du das denn? Ich meine, da werden doch sicherlich Dinge besprochen, die mich nichts angehen, oder?". Der Kazekage nickte dem zu, erhob sich und schaffte Ordnung auf seinem Schreibtisch. Er mochte Unordnung nicht, denn alles, was er Tag für Tag benutzte, hatte seinen festen Platz.
 

"Das stimmt und alles, was dort besprochen wird, muss auch in diesem Raum bleiben. Benimm dich, auch wenn es dir schwer fällt". "Okay... Keine Sorge, ich habe Tsunade versprochen, dich nicht in Verlegenheit zu bringen". Nochmals nickte der Rothaarige, wirkte auch ein wenig erleichtert, da er wusste, dass Naruto auch anders sein konnte. Hoffentlich hielt sich Naruto auch an sein Versprechen.
 

Gemeinsam verließen sie Gaara's Büro, liefen den Gang hinunter und stoppten bei einer Tür, welche Naruto bereits kannte. Ja, gestern war er einfach in diese Sitzung geplatz. Wie peinlich ihm das doch gewesen war. "Denk an dein Versprechen, Naruto" erinnerte Gaara den Blonden, welcher nochmals nickte, ehe der Kazekage die Tür öffnete und den Raum betrat. Naruto lief langsam hinter Gaara her, blieb allerdings stehen, als man ihm ungläubige Blicke zuwarf.
 

"Gaara, was macht denn Naruto hier?". Der Rothaarige sah in die Runde, stellte fest, dass bereits alle Ratsmitglieder ihren Platz eingenommen hatten und nur noch auf ihn gewartet hatten. Sein Blick schweifte weiter zu seinen Bruder, welcher ihm eine Frage gestellt hatte. "Naruto wird an der heutigen Sitzung teilnehmen" erklärte er den Anwesenden. "Ausgeschlossen" rief ein Mann, welcher sich erhob und mit seinen Finger auf Naruto zeigte. "Er ist ein Shinobi aus Konoha und besitzt somit nicht das Recht, an unserer Besprechungen teilzuhaben. Er könnte Informationen für sein Dorf sammeln und uns hintergehen".
 

Baki starrte zwischen Gaara und dem Ratsmitglied hin und her, vermutete stark, dass es gleich eine Auseinandersetzung geben würde, welche er er nicht beiwohnen mochte. Auch Kankuro schlug sich vor die Stirn, da er wusste, wie sein kleiner Bruder sein konnte. Und die Tatsache, dass man gerade dessen Freund solch einer Unterstellung vorgeworfen hatte, würde es der Sache garantiert nicht einfacher machen.
 

Gaara hatte Mühe, seine aufkommende Wut in Zaum zu halten, da dieser Mann, dessen Name er nicht mal kannte, eine fiese Unterstellung seinem Freund gegenüber geäußert hatte. Seine Wut verrauchte jedoch sofort, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, zur Seite blickte und in die blauen Seen des Blonden sah, auf dessen Lippen ein kleines Lächeln erschien. "Ich will dir keine Probleme bereiten und deswegen gehe ich lieber, bevor du wirklich noch in Schwierigkeiten kommst". Naruto wollte wirklich keinen Stress, nur weil er unbefugt einer Sitzung beiwohnte, bei der er eigentlich auch nichts verloren hatte. Er konnte die Skepsis sogar ein wenig verstehen, war in der Vergangenheit zwischen Suna und Konoha nicht immer alles friedlich gewesen.
 

Naruto wandte sich um, doch blieb er stehen, als er Sand um sein Handgelenk spürte. Verwundert blickte er an sich hinab, ehe ihm wieder ein kleines Lächeln auf seine Lippen huschte. Warum? Wieso stellte sich Gaara gegen Regeln, nur damit er blieb? Lag es vielleicht an die Ereignisse des vorherigen Tages und der vergangenen Nacht? Wollte Gaara wohlmöglich nicht Naruto's Nähe verlieren? Vielleicht, so sicher war sich der Blonde da auch nicht.
 

"Es wird eine einmalige Ausnahme sein und seit unbesorgt. Naruto steht unter Schweigepflicht". Somit war für Gaara das Thema erledigt und lief ruhigen Schrittes auf seinen Platz zu, auf welchen er sich setzte. Der Blonde stand noch an Ort und Stelle, sah sich nochmals um, ehe Baki ihm zuwinkte und den Platz neben Gaara frei machte. Lächelnd setzte sich auch Naruto und sah einmal in die Runde. Seltsam, die Menschen waren alle gleich gekleidet und somit sahen auch alle gleich aus. Wirklich seltsame Sitten, musste sich Naruto eingestehen.
 

Die Sitzung war bereits im vollen Gange und genauso, wie Naruto es sich vorgestellt hatte, sprach man über belanglose Themen, die eigentlich wenig Sinn ergaben. Wen interessierte es denn, ob zwischen Konoha und Suna ein Baum umgefallen war? Okay, über solche Dinge sprachen die Ratsmitglieder nicht, aber es hörte sich verdammt danach an. Über jede Kleinigkeit wurde diskutiert und das Schlimmste dabei war, Naruto hatte bis jetzt noch fast kein Wort von dem verstanden, was hier gesagt wurde. Vielleicht war ihm deswegen langweilig? Ja, sehr wahrscheinlich.
 

Sein Blick schweifte kurz zu Baki, welcher gerade etwas erzählte, von dem Naruto einfach mal annahm, dass es wichtig sei. Dann sah er neben Gaara Kankuro sitzen, welcher ihm ein kurzes Lächeln schenkte, dann eine Geste, die so viel hieß 'Langweilig, oder?'. Naruto nickte dem zu und deutete ein Gähnen an, da er hier wirklich fast einschlief. Verdammt, wieso war er nur mitgekommen? Da wäre ein Spaziergang durch Suna interessanter gewesen, als das hier.
 

Und Gaara? Dieser hörte aufmerksam zu, jedenfalls sah es so aus. Ob Gaara wirklich zuhörte? So gern hätte es Naruto doch gewusst, aber er durfte ja keinen Ton sagen. "Mh... Ah, ich weiß. Hoffentlich lenke ich Gaara damit nicht so sehr ab" dachte sich Naruto und zog ein leeres Blatt zu sich, dazu auch einen Stift und begann zu schreiben. Ob die Ratsmitglieder es merken würden? Obwohl, der Tisch war kreisförmig angelegt. Ja, man würde es merken, dass er sich mit Gaara per stille Post unterhielt, aber es war Naruto nun wirklich egal, da er endlich ein wenig Unterhaltung brauchte.
 

Unauffällig schob er das Blatt zu Gaara rüber, welcher erst nicht reagierte. Oder las Gaara schon und zeigte es nur nicht? Verdammt, wieso konnte er den Kazekage nicht mehr einschätzen? Okay, es lag daran, dass Gaara sich gerade wieder so benahm, wie immer. Still, aufmerksam und unauffällig.
 

Gaara hatte sehr wohl bemerkt, eigentlich schon nach den ersten drei Minuten, wie langweilig Naruto diese Sitzung doch fand. Wenn Gaara ehrlich mit sich war, war ihm auch egal, ob irgendwo in China ein Sack Reis umfiel, denn über ähnliche Themen sprachen sie gerade und mit den finanziellen Mitteln hatte er eigentlich nichts zutun. Das machten die Ratsmitglieder immer unter sich aus, denn sie wollten, so hatten sie mal gesagt, den Kazekage mit solchen belanglosen Dingen nicht belasten. Seltsam und warum redeten sie dann nun über solche Themen?
 

"Mh?". Er sah auf den Tisch und entdeckte ein beschriebenes Blatt und sah unauffällig zu Naruto, welcher ihn grinsend anblickte. Unauffällig zog er das Blatt näher, sah kurz in die Runde, da er wissen wollte, ob ihn jemand beobachtete. Nein, denn die Ratsmitglieder waren gerade damit beschäftigt, sich über ein finanzielles Problem zu beraten.
 

"Langweilig... Ey man, wen interessieren denn solche Klamotten, Gaara? Hörst du dir so etwas immer an?". Kurz huschte dem Kazekage ein Grinsen auf die Lippen, welches jedoch sofort wieder verblasste, als er Kankuro's Blick auf sich spürte. Nur kurz sah er seinen Bruder an, welcher dann aber rasch wieder in die Runde blickte. Feigling. Meinte Kankuro etwa, er hätte dessen dummes Gesicht nicht gesehen? Er war nicht blind, falls sein großer Bruder das vielleicht dachte.
 

Er nahm einen Stift zur Hand und schrieb eine kurze Antwort, da er sich es nicht leisten konnte, beim Briefchen schreiben erwischt zu werden. "Ich weiß, Naruto. Die Sitzung endet gleich. Nur Geduld". Naruto seufzte, als er diese knappe Antwort las. Toll. Mit Gaara konnte man auch keine Späßchen treiben, musste er feststellen. Moment. Vielleicht konnte er den Kazekage doch zu etwas animieren? Wenigstens eine Reaktion? Eine Reaktion, die er irgendwie vermisste.
 

"Komm schon, Gaara. Mach mal ein bisschen Stimmung, damit meine Langeweile verfliegt". Hoffnungsvoll sah er Gaara dabei zu, wie dieser nun einen etwas längeren Text schrieb. Na endlich. Wurde aber auch Zeit, dass Gaara wieder offener wurde. Irgendwie hatte er diese ungewohnte Eigenschaft schon vermisst.
 

"Ich muss zuhören, so leid es mir tut. Später, wenn die Sitzung vorbei ist, kannst du alles von mir verlangen, aber nicht jetzt". Naruto grinste, als er den letzten Satz las. Durfte er den Satz zweideutig auffassen? "Hehe, na warte, Gaara. Jetzt wird es erst richtig interessant" dachte er bei sich, hätte beinahe gekichert, während er die Antwort aufschrieb. Super, das machte wirklich mehr Spaß, als irgendwelche Themen zu verfolgen, die er eh nicht verstand.
 

"Wirklich alles? Wie darf ich das verstehen?". Gaara wusste nicht, was er dazu schreiben sollte, sah kurz zum Blonden, welcher ihn anzüglich angrinste. "Ach so..." dachte er, hatte er jetzt erst diesen seltsamen Satz verstanden. Sich innerlich vor die Stirn schlagend, errötete der Kazekage und erntete einen verwunderten Blick seines Bruders, dem die Gesichtsfarbe Gaara's wohl sehr neu erschien. Seitwann wurde Gaara rot? Noch nie hatte er den Rothaarigen so gesehen. Vielleicht träumte Kankuro auch nur und er erwachte gleich?
 

"Nicht jetzt, Naruto. Bring mich nicht in peinliche Situationen". "Tu ich das? Ich habe doch nur gefragt, was ich von dir verlangen darf. Was kann ich denn dafür, wenn du direkt an perverse Spielchen denkst?". Gaara verschluckte sich an seinem Glas Wasser, als er den letzten Satz las, hatte er nicht damit gerechnet, dass Naruto nun so in die Offensive ging. Verdammt, jetzt starrten die Ratsmitglieder ihn auch noch so an, weil er sich verschluckt hatte und deswegen husten musste. "Peinlicher geht's nicht mehr" dachte er sich im stillen, zerknüllte das Blatt vor sich und zeigte somit, dass die Unterhaltung nun für ihm beendet war. Noch so einen Patzer durfte er sich nicht leisten.
 

"Oh... Dabei wurde es doch gerade erst lustig" dachte Naruto enttäuscht, war aber nun wieder guter Laune und folgte dem Gesagten und nickte einfach hin und wieder, auch wenn er nach wie vor nicht wusste, worum es eigentlich ging. Einfach Lächeln und Winken, das half doch immer, oder nicht? Bei Sai half es doch auch meistgehend, also musste es dem Blonden sicherlich auch helfen.
 

Lange dauerte die Sitzung nicht mehr, denn scheinbar waren alle Probleme, oder auch Themen, besprochen worden. Für Naruto eine wahre Erleichterung, da Gaara auch nicht mehr mit ihm schreiben wollte. Nun, der Blonde konnte es sogar nachvollziehen, denn einige Ratsmitglieder hatten, bezüglich Gaara's Verschlucken beim Trinken, Fragen gestellt, worauf der Kazekage jedoch keine Antwort gegeben hatte.
 

Kaum aus dem Konferrenzraum raus, schritt Kankuro auf seinen kleinen Bruder zu, denn er konnte Gaara's gerötete Wangen und dessen Patzer beim Trinken nicht vergessen. Klar, er hatte gesehen, wie Naruto angefangen hatte, Briefchen an seinen Bruder zu schreiben, aber was hatte Gaara so aus der Fassung gebracht? Viel hatte er leider nicht sehen können, wäre es zu auffällig gewesen, sich zu seinen kleinen Bruder rüberzulehnen.
 

Naruto prustete los, als er sich Gaara's Gesichtsausdruck in Erinnerung rief, hatte der Kazekage wirklich lustig ausgesehen. Schon die ganze Zeit hatte er sich zurückhalten müssen, sich immer wieder ins Bein gekniffen, um bloß nicht zu lachen. Ein Seitenhieb ließ ihn zum Rothaarigen sehen, welcher ihn giftig anblickte. Scheinbar war Gaara nicht gerade begeistert von der Tatsache, dass er nun ausgelacht wurde, aber Naruto konnte nicht anders.
 

"Was war denn vorhin los, Gaara?" wollte der Braunhaarige wissen, sah zu Naruto, dessen Mundwinkel sich immer wieder anhoben. Scheinbar amüsierte es den Blonden, dass Gaara sich gerade total blamiert hatte. Sein Bruder gab jedoch, wie vorhin schon, keine Antwort, denn er schien wütend zu sein. Noch nie war dem Rothaarigen dermaßen die Fassung entglitten und schon gar nicht bei einer Sitzung. Gaara's Entschluss festigte sich immer mehr. Nie wieder würde er Naruto zu einer Sitzung mitnehmen, ganz gleich, wie sehr er den Blonden auch mochte.
 

"Gaara, sei nicht mehr böse, ja? Dein Trinkversuch war doch lustig" grinste Naruto frech, während bei Gaara eine Zornesader auf der Stirn erschien und gefährlich anfing zu pochen. Noch ein dummes Wort, ein dümmliches Lachen, oder nur ein kleines Grinsen und er würde sich vergessen. So langsam reichte es ihm wirklich.
 

Kankuro musste nun ebenfalls grinsen, da es schon sehr lustig ausgesehen hatte, wie sich sein kleiner Bruder verschluckt hatte. Zugegeben, dies hatte auch seine Stimmung um einiges gehoben, aber dennoch war es ungewöhnlich gewesen. Blieb trotzdem die Frage, warum Gaara zuvor errötet war. Was hatte der Blonde geschrieben? Zu schade, das Blatt hatte Gaara vorhin zerrissen und entsorgt und so, wie es aussah, mochte sein kleiner Bruder auch gar nicht darüber reden, sonst hätte er ihm schon längst geantwortet.
 

"Jetzt spiel doch nicht die beleidigte Leberwurst, Gaara. War doch alles halb so schlimm, oder nicht?". "Sei einfach still und lass mich für den Rest des Tages in Ruhe, Naruto. Soviel zum Thema 'Versprechen'. Wegen dir habe ich mich blamiert. Vielen Dank auch". Wütend schritt der Kazekage davon, schlug den Weg zu seinem Büro ein, da er nun wirklich erstmal Ruhe brauchte. Wie konnte Naruto ihm nur so etwas antun? Noch nie war ihm derartiges passiert und nun war Naruto hier und alles lief drunter und drüber.
 

Naruto starrte unentwegt in die Richtung, in der Gaara verschwunden war. Hatte er den Bogen wirklich überspannt? Naruto überlegte und dachte an die Situation zurück und ein erneutes Kichern entwich seiner Kehle. Ja, es war sehr lustig gewesen, für ihn, für Kankuro und vielleicht auch für einige Ratsmitglieder. An Gaara selbst hatte er in diesen Moment nicht gedacht und nun? Nun war Gaara wütend und wollte den Rest des Tages seine Ruhe vor ihm haben. Verdammt, jetzt tat es ihm leid, dass er Gaara aus der Fassung gebracht hatte, auch wenn er nichts dafür konnte. Wer hätte denn wissen sollen, dass der Kazekage sich verschluckte?
 

"Was auch immer ihr während der Sitzung getrieben habt... Gaara ist nun richtig sauer und scheint dich nicht mehr sehen zu wollen. Was hast du denn geschrieben, dass er sich beim Trinken verschluckt hat?". Kankuro konnte seine Neugier einfach nicht verbergen, wollte er endlich wissen, was denn da genau passiert war. Als Naruto jedoch seinen Kopf schüttelte, wusste er, aus dem Blonden war kein Ton herauszukriegen. Super, er blieb mal wieder der Unwissende, aber er könne Temari später erzählen, was dem Kazekage passiert war. Ja, lustig hatte es ausgesehen, dass musste man Naruto lassen, was auch immer er getan hatte.
 

Naruto seufzte, da ihm wohl keine Wahl blieb. Er musste sich bei Gaara entschuldigen, denn er mochte nicht unbedingt den Kazekage zum Feind haben. Außerdem, er mochte keinen Streit mit Gaara, welchen er heute Morgen noch geküsst hatte. Ob Gaara auch daran dachte? Dachte dieser vielleicht gerade, wie dumm er doch gewesen sei, Naruto zu einer Sitzung mitzunehmen, nur um dessen Nähe weiterhin zu genießen? Machte sich der Kazekage gerade Vorwürfe?
 

"Ich werde mit ihm reden. Wird schon wieder" lächelte Naruto zuversichtlich Kankuro an, dessen Gesicht jedoch eine andere Reaktion zeigte, welche Naruto sich nicht gerade erhofft hatte. "Viel Glück bei dem Versuch. Wenn Gaara erstmal wütend ist, dann lässt er nicht mit sich reden und nur zu deiner Erinnerung, er will dich heute nicht mehr sehen, schon vergessen?". "Ja, das weiß ich, aber... Es ist meine Schuld, dass er sich blamiert hat, auch wenn ungewollt". Nach dieser Erklärung lief Naruto zielstrebig zum Büro, um diese Sache zu bereinigen. Er wusste, er wagte sich nun in die Höhle des Löwen, auch wenn er Gaara noch nie so wütend erlebt hatte.
 

Kaum war er beim Büro angekommen, trat er einfach ein. Der Kazekage sah von seinen Akten auf, nur kurz, ehe er einen wütenden Blick zum Blonden warf, welcher einfach die Frechheit besaß, unaufgefordert in sein Büro zu platzen. Was hatte er von Naruto anderes erwartet? Der Blonde war nun mal so und würde sich vermutlich auch nicht ändern. Dennoch. Er war wütend auf Naruto, denn durch dessen letzten Satz hatte er seine Fassung verloren und sich somit total blamiert.
 

"Bevor du mich jetzt anbrüllst... Es tut mir leid, dass ich gelacht habe. Es hat halt witzig ausgesehen". "Ändert nichts daran, dass du dein Versprechen mir gegenüber gebrochen hast. Ich habe mich auf dein Wort verlassen und nun haben wir gesehen, wie sehr du dich an Versprechen hältst". Wo Naruto nun an solche Versprechen dachte, kam ihm unweigerlich Sasuke in den Sinn. Ja, das Versprechen, welches er Sakura gegeben hatte. Dieses hatte er auch nicht halten können, sondern Sasuke zu Orochimaru gehen lassen. Es tat Weh, wenn man wusste, dass man seine Versprechen nicht einhalten konnte und Gaara führte ihm das gerade sehr gut vor Augen.
 

Der Kazekage wollte gerade erneut ausholen, als er inne hielt und den Blonden musterte, dessen Blick sich mehr und mehr senkte. Ob es Naruto wirklich leid tat, oder hatte Gaara mit seinen Vorwürfen übertrieben? Er wusste es nicht, legte seine Schreibfeder zur Seite und stand auf. Auf leisen Sohlen lief er zu Naruto, beugte sich ein wenig hinab, um besser dessen Gesicht sehen zu können.
 

"Du hast Recht... Wenn ich ein Versprechen gebe, dann breche ich es immer wieder. Wie damals, als ich Sakura versprach, ihr Sasuke zurückzubringen. Ich habe es versucht und es nicht geschafft. Vorhin... Mir war so langweilig und ich wollte dich doch nur ein bisschen necken, mehr nicht. Das du dich dann verschluckst, wegen meines letzten Satzes, konnte ich doch nicht wissen. Ich wollte doch nur ein wenig Spaß haben und...". Weiter sprach Naruto nicht, wurde in eine sanfte Umarmung gezogen, welche seine letzte Mauer um sich herum brach. Vereinzelte Tränen rannen ihm an den Wangen hinunter, ehe er sich an den Umhang des Kazekage krallte.
 

"Naruto, meine Worte waren nicht so gemeint. Ich war wütend, das stimmt, aber ich wollte dir keine Vorwürfe machen. Und du hast Recht, ich bin selbst Schuld, wenn ich mich verschlucke, augrund deines Satzes. Es war mir sehr unangenehm, da die Ratsmitglieder mir seltsame Blicke zugeworfen haben und ich meine Fassung für einige Sekunden verloren habe...". Gaara überlegte, während er mit seinen Händen beruhigend über Naruto's Rücken strich. Er hatte Naruto nicht verletzen wollen, wusste aber genau, dass er es mit seinen Worten getan hatte. Ja, dieses dumme Versprechen, er hätte es nicht ansprechen sollen, erinnerte den Blonden zu sehr an Sasuke, welchen Naruto doch vergessen wollte.
 

"Lass uns die Sache einfach vergessen, Naruto. Ich bin nicht mehr wütend". Sanft schob er Naruto von sich, sah diesen an und erhob seine rechte Hand. Vereinzelte Tränen wischte er mit dem Daumen weg, spürte, wie sich Naruto an seine Hand schmiegte und scheinbar seine Berührungen genoss. Kurz funkelten Gaara's Augen vor Freude, doch so schnell wie es gekommen war, war es auch wieder verblasst. Nein, er durfte nun nicht an solche Empfindungen denken, denn es wäre nicht fair Naruto gegenüber. Deshalb zwang er sich selbst auf Distanz, zog seine Hand an sich und drehte sich um. So schwer es ihm auch fiel, er durfte nun nicht an solche Dinge denken.
 

Verwirrt, da Gaara auf Distanz ging, schritt Naruto nun seinerseits näher und schlang von Hinten die Arme um Gaara's Körper und zog ihn in eine sanfte Umarmung. "Gaara... Lass mich jetzt nicht allein" murmelte Naruto leise, ehe er seine Augen schloss und die Umarmung einfach nur genoss. Er mochte nun nicht alleine sein, würde er dann nur tiefer in ein schwarzes Loch aus Selbstmitleid versinken. Er kannte sich selbst am besten, um zu wissen, dass er nun eine Person brauchte, welche für ihn da war.
 

Gaara erhob seine Hände, legte diese sanft auf Naruto's ab, über dessen Handrücken er seicht strich. "Ich würde dich niemals allein lassen. Du bist für mich das Licht, dass meine Einsamkeit vertrieben hat". Naruto legte ein Lächeln auf, da er sich kurzzeitig an seinen schlimmen Traum erinnerte. Ja, die gleichen Worte hatte er zu Sasuke gesagt, damit dieser blieb, aber dennoch gegangen war. Gaara sah also ihm als dessen Licht an? Konnte es sein, dass Gaara ähnlich dachte, wie Naruto selbst bei Sasuke? Es schien so und aus diesen Grund drückte er Gaara noch etwas fester an sich.
 

"Ich werde immer dein Licht sein" hauchte Naruto leise, legte seinen Kopf auf Gaara's Schulter ab und sah diesen von dort aus an. Der Kazekage sah unsicher zurück und brachte nur ein minimales Nicken zustande. Sein Herz schlug so stark, dass er Angst hatte, es würde jeden Moment stehen bleiben. Warum war das so? Warum fühlte er sich wieder so wohl, obwohl Naruto vorhin solchen Mist verzapft hatte?
 

Es war dem Kazekage auch schließlich egal, lehnte seine Stirn an die des Blonden und schloss seine Augen. Er wollte nun einfach nur diese Nähe genießen, welche Naruto ihm gab. Alles Weitere war unwichtig. "Wirklich, Naruto?" sprach Gaara abwesend, da in ihm einige Zweifel aufkamen. "Für immer" bestätigte Naruto ebenso abwesend, küsste Gaara's Nacken, welcher einen wohligen Seufzer ausstieß.
 

Noch lange standen sie so im Büro, genossen die Liebkosungen des Anderen und vergaßen alles um sich herum. Als sich jedoch die Tür öffnete und ein erschrockener Laut die Stille zerstörte, fuhren Naruto und Gaara auseinander und blickten aus erschrockenen Augen zur Tür hin. Wer wagte es, ihre vertraute Zweisamkeit zu stören?

Aufklärungsbedarf!

"Erwischt" grinste eine blondhaarige junge Frau schräg, ehe sie sich an den Kazekage vorbeidrängte und einige Formulare auf dem Schreibtisch ablegte. Naruto lief rötlich an und hätte er zu Gaara geschaut, hätte er auch dessen gerötete Wangen gesehen. Ein Räuspern ließ den Blonden zu der jungen Frau schauen, welche noch immer ein beachtliches Grinsen auf den Lippen trug. Was sie wohl dachte? Dachte sie vielleicht, dass er mit dem Kazekage etwas am Laufen hatte? Unsinn. Er hatte Gaara doch nur umarmt, mehr nicht. Okay, er hatte dessen Hals ein wenig liebkost, mehr aber auch nicht.
 

"Ich bin zwar ein bisschen überrascht, dass du auf Männer stehst, Gaara, aber... Wenn du damit glücklich bist, dann bin ich das auch. Glückwunsch erstmal". "Wie?" erwiderte Gaara erschrocken, ließ seine sonstige Fassung fallen, da er glaubte, sich verhört zu haben. Auf Männer stehen? Glücklich? Er verstand gerade gar nichts und sah hilfesuchend zu Naruto rüber, dessen Gesicht erbleichte. Wusste Naruto, von was die Blonde sprach?
 

"Ähm... Du fasst das völlig falsch auf, Temari. Da ist nichts zwischen Gaara und mir". "Ja, das würde ich auch sagen, Naruto. Ich habe doch Augen im Kopf" erwiderte Temari schnell und erhob ihren rechten Zeigefinger, welchen sie hin und herschwenkte. Naruto sollte ihr keine Lügen auftischen, denn es hatte äußerst verdächtig ausgesehen, wie schnell sich die beiden jungen Männer voneinander getrennt hatten. Also wenn da nichts lief, dann würde sie vermutlich der nächste Kazekage werden, oder nicht?
 

"Hey, wir haben uns nur umarmt, nichts weiter. Wie kommst du nur auf die Idee, dass ich was mit Gaara anfangen würde? Ich liebe ihn ja nicht einmal". Die Worte klangen hart und Naruto war sich dessen auch bewusst, aber er wollte nicht so darstehen. Er hatte nichts mit dem Kazekage und keiner sollte so etwas denken. Im Augenwinkel sah er, wie Gaara zu Boden blickte. Warum? Nicht, dass er nun wieder nachgeben würde, aber Gaara sollte wegen seinen Worten nicht traurig sein. Oder steckte hinter den seltsamen Blick etwas anderes? Mochte Gaara denn mehr, als er zugab? Nein, er durfte nicht über solche Dinge nachdenken, die für ihn nie in Frage kämen. Gut, er würde dem Kazekage weiterhin nahe sein, aber von Liebe, oder einer Liebesbeziehung war nie die Rede gewesen. Nein, nie würde er es dazu kommen lassen.
 

Temari hob ihre Hände und zuckte gleichzeitig mit ihren Schultern. "Wie auch immer...". Danach lief sie an den Beiden vorbei und verließ das Zimmer wieder. Das müsse sie nun erstmal Kankuro erzählen. Also war ihre Vermutung wohl doch richtig gewesen? Ihr kleiner Bruder schien sich langsam einen Menschen gegenüber zu öffnen. Das es sich dabei um Naruto handelte, konnte ihr nur Recht sein, denn sie kannte den Blonden und wusste demnach auch, wie dieser war. Nur, warum hatte Gaara gerade so traurig gewirkt, als sie einen kurzen Blick zu ihm gewagt hatte? Gab es da vielleicht noch Unstimmigkeiten? Vermutlich, aber diese ließen sich sicherlich auch noch klären.
 

Zurück im Büro standen noch immer Naruto und Gaara an der gleichen Stelle und rührten sich kein Stück. Gaara, weil er noch immer über das eben Geschehene nachdenken musste und Naruto, weil er es nicht fassen konnte. Temari unterstellte ihm einfach, er hätte etwas mit Gaara. Schon heute Morgen hatte sie ihren Verdacht geäußert, aber da hatte er nichts dazu gesagt, weil es auch wirklich danach ausgesehen haben musste. Doch nun? Nun schien sie davon fest überzeugt zu sein. Super und nun?
 

Sein Blick glitt wieder zu Gaara, welcher noch immer zu Boden starrte. Was hatte der Kazekage denn nur? Hatte er ihn vielleicht verletzt mit den Worten, welche er vorhin gesagt hatte? Versprach sich Gaara denn wirklich mehr von ihm? Nein, gestern Abend hatte es sich noch anders angehört, als sie sich gestritten hatten, also warum sollte sich so schnell etwas ändern? Nein, Gaara konnte keine Liebe für ihn empfinden, oder doch?
 

"Gaara?". Der Angesprochene sah auf, zwang sich regelrecht dazu, eine normal wirkende Miene aufzulegen, was ihm teilweise auch gelang. Ein sorgenvoller Blick wurde ihm geschenkt und Gaara glaubte, Naruto würde wissen, warum er eben zu Boden geschaut hatte. "Das, was da zwischen uns stattfindet... Das hat doch nichts mit Liebe zutun, oder?". "Nein, hat es nicht, denke ich" erwiderte der Kazekage schnell und senkte seinen Kopf wieder. Er wusste es wirklich nicht, wusste nur, dass er sich in Naruto's Nähe wirklich geborgen und sicher fühlte. Woher sollte er denn wissen, wie sich Liebe anfühlte? Niemand hatte bisher derartige Gefühle in ihm hervorgerufen, also woher sollte er wissen, wann er einen Menschen aufrichtig liebte?
 

"Denkst du? Mit dieser Aussage machst du mir Angst... Also... Keine richtige Angst, aber... Ich weiß auch nicht. Seitdem ich hier bin ist alles so anders". Naruto wusste nicht, wie er sein derzeitiges Befinden erklären sollte. Gaara verwirrte ihn mehr und mehr und so langsam glaubte er wirklich, er würde noch so manche Situation erleben, welche er vielleicht nicht mochte. Und trotzdem. Er war nicht abgeneigt, wenn Gaara seine Nähe suchte. Konnte daraus etwas entstehen? Wollte Naruto das? So langsam wusste er gar nichts mehr.
 

"Ich möchte für ein paar Stunden alleine sein, Naruto". Verwundert sah Naruto den Kazekage an, welcher sich wieder an den Schreibtisch setzte und seine Schreibfeder zur Hand nahm. Gaara wollte alleine sein? Warum? Hatte er ihn wirklich so dermaßen verletzt, dass Gaara nun darüber nachdenken musste und seine Ruhe brauchte? Der Blonde hatte doch nur seinen Standpunkt klargemacht, mehr nicht, oder?
 

"Ich wollte dich nicht verletzen, Gaara... Ich meine...". "Lass mich einfach allein, mehr will ich im Moment nicht" unterbrach der Kazekage den Blonden, sah nicht auf, da er selbst nicht so genau wusste, warum er sich nun schlecht fühlte. Natürlich hatten ihn diese Worte getroffen, vor allem das Letztere, aber Gaara wusste selbst nicht so genau, warum diese Worte so geschmerzt hatten. Es ging eigentlich auch nicht darum, dass Naruto keine Liebe für ihn empfand. Es war eher die Tonlage, in welche Naruto gesprochen hatte. So abgeneigt, als würde der Blonde ihn überhaupt nicht leiden können, obwohl die Wahrheit einfach anders aussah.
 

"Okay, ich werde mir ein wenig Suna ansehen. Falls was sein sollte, lass nach mir suchen". Gaara nickte dem zu und hörte im nächsten Moment, wie sich die Türe öffnete und anschließend wieder schloss. Er wagte es kurz aufzublicken, sah, dass Naruto ihn wirklich allein gelassen hatte und ließ seine Schreibfeder sinken. Seine Hände hoben sich und legten sich an seinen Kopf. Verdammt, was war nur mit ihm los? Seit gestern Nachmittag war nichts mehr so, wie es vorher noch war und alles schien sich zu verändern.
 

Naruto lief langsamen Schrittes zum Ausgang, passierte diesen und überlegte, ob er sich nun wirklich Suna näher betrachten sollte. Allein wollte er eigentlich nicht, denn er hatte gehofft, Gaara würde ihm die Sehenswürdigkeiten zeigen. Nur, dass schien er jetzt vergessen zu können und Naruto dachte angestrengt nach, warum sich der Kazekage nun Ruhe wünschte. Hatte Naruto letzten Endes etwas kaputt gemacht, ohne es eigentlich zu wollen?
 

"Ich liebe ihn ja nicht einmal" hatte er zu Temari gesagt. Ja, es war ein reiner Reflex gewesen und wirklich über seine Wortwahl hatte er auch nicht nachgedacht. Er hatte wirklich nur seinen Standpunkt klarmachen wollen, mehr nicht. Ob Gaara wirklich mehr für ihn empfand? War das denn überhaupt möglich nach der kurzen Zeit? Obwohl, Naruto würde sich nicht wundern, wenn es wirklich so schnell ging, aber er glaubte nicht daran. Später würde er noch mal mit Gaara darüber reden müssen.
 

Seine Füße schlugen den Weg nach oben ein, bis er schließlich auf dem Dach des Kazekage-Turmes stand und von hier aus einen guten Blick über das Dorf erhaschen konnte. Gestern hatte er auch mit Gaara hier gestanden und hier, Naruto erinnerte sich an dieses ungewohnte Gefühl, einen Jungen zu umarmen und so hatte es begonnen. Ja, hier und nirgendwo anders.
 

"Ich wollte dich nicht verletzen, auch wenn ich es vielleicht getan habe..." dachte Naruto sich und lehnte sich an die Brüstung und starrte auf die seltsam aussehenden Häuser hinab. Was sollte er jetzt nur tun? Sollte er mit Gaara weiterhin so umgehen, wie bisher? Sollte er weiterhin dessen Nähe dulden, obwohl es jetzt schon schwierig wurde? Naruto konnte sich einfach keine Liebesbeziehung vorstellen und wollte es auch irgendwie gar nicht. Warum? Den Grund wusste er selbst nicht so genau. Vielleicht, weil es nicht normal war? Obwohl, Gaara und er waren auch nicht normal, also konnten sie tun und lassen, was sie wollten, ob es nun normal war, oder auch nicht. Nur, der Gedanke an solch einer Beziehung war einfach nicht drin.
 

Ganz woanders, im Büro des Kazekage, stand ein rothaariger junger Mann am Fenster und sah auf das Dorf hinab. Er selbst machte sich auch Gedanken dazu und vor allem um sich. Wieso hatte er vorhin nur so reagiert? Klar, es hatte Weh getan und sein Herz schmerzte noch immer, wenn er sich Naruto's Worte in Erinnerung rief, aber war es nur wegen der Worte gewesen? Wie sollte er sich nun Naruto gegenüber verhalten? Er mochte den blonden Wirbelwind, welcher seine Gefühlswelt einfach durcheinander brachte, in ihm ungeahnte Gefühle hervorrief, die ihm vor Tagen noch so fremd erschienen waren.
 

"Liebe...". Erneut erhob er seine Hand und legte diese an seine Stirn. Liebe, was bedeutete dieses Wort? War es Zuneigung, oder viel mehr? Wie fühlte man sich, wenn man verliebt war? Fühlte man sich dann so, wie er sich jetzt fühlte? Gaara wusste es nicht, blieb wieder einmal unwissend und versuchte erneut über diese Dinge nachzudenken, doch wollte ihm das nicht gelingen. Seine Gedanken schweiften immer wieder ab zu Naruto, welchen er fortgeschickt hatte. Was Naruto wohl gerade machte? Machte sich dieser auch gerade Gedanken? Wieso verspürte er Sehnsucht, wenn Naruto einmal nicht in seiner Nähe war? Wie gern wollte er nun in dessen Arme liegen und einfach nur dessen Nähe genießen, aber selbst das dürfe er wohl in Zukunft nicht mehr. Nein, nie mehr, da war sich der Kazekage sicher, weswegen er schmerzlich die Augen zusammenkniff.
 

Es klopfte an der Bürotür und Gaara erschrak ein wenig, war er auf eine Störung nun gar nicht vorbereitet gewesen. Ein leises "Herein" verließ seine Lippen, ehe sich die Türe öffnete und sein großer Bruder eintrat, auf den Lippen ein breites Grinsen trug. Doch dieses verschwand, als er Gaara allein erblickte, dieser auch wirklich traurig wirkte. "Wo ist Naruto?" wollte er sofort wissen, war er davon ausgegangen, Naruto würde sich hier aufhalten.
 

Gaara blickte wieder aus dem Fenster, erfasste seine linke Brust, da sein Herz so unsagbar schmerzte. Kaum zu glauben, aber ihm war nach langer Zeit mal wieder zum Weinen zumute. Er hatte es so viele Jahre über nicht getan, doch nun? Wieso brannten seine Augen und wieso fühlte er sich innerlich so seltsam? So, als würde etwas Wichtiges fehlen? "Naruto ist...". Gaara schluckte, um wenigstens normal klingen zu können. "Er ist sich Suna ansehen" endete seine Erklärung, während ihm die erste Träne an der Wange hinabrollte. Ungläubig wischte er sich die Träne fort, betrachtete diese auf seinem Finger, da er gedacht hatte, er könne nicht mehr weinen. Warum nur? Warum ging ihm diese Sache von vorhin nur so nahe?
 

"Ach so... Und du bist nicht mit ihm gegangen? Du kannst dir ruhig mal ein paar Stunden Pause gönnen, Gaara. Das wird dir auch mal gut...". Während Kankuro gesprochen hatte, war er zu seinen kleinen Bruder gegangen, hatte erschrocken in seinen Satz gestoppt, als er Gaara so gesehen hatte. In all den Jahren hatte der Kazekage noch nie eine Träne vergossen, doch nun? Was war passiert, dass Gaara dermaßen die Fassung verlor?
 

"Was ist denn los, Gaara? So habe ich dich noch nie gesehen" redete Kankuro weiter und drehte Gaara zu sich, welcher seinen Blick senkte. Gaara wollte nicht, dass sein Bruder ihn so sah, wollte nun einfach seine Ruhe, aber selbst diese vergönnte man ihm nicht. Warum? Er wollte nicht so armselig darstehen, wo er doch sonst immer seine Fassung behielt. Nur, diesmal konnte er es einfach nicht.
 

"Komm her, mein kleiner Bruder". Sanft zog Kankuro den Rothaarigen in seine Arme, ließ Gaara jedoch sofort wieder los, als er ein bekanntes Zittern bemerkte. Verdammt, der Braunhaarige hatte ganz vergessen, dass sein kleiner Bruder solche Nähe nicht mochte. Nur, wie konnte er ihm dann helfen? Eine Umarmung half doch meist, wenn man sich schlecht fühlte, aber Gaara mochte es nicht, so von jemanden berührt zu werden. Abgesehen von Naruto, welcher jedoch nicht hier war. Warum? Kankuro war es langsam satt, der Unwissende zu sein, hob Gaara's Kinn an und sah diesen streng an.
 

"Was ist passiert, Gaara? Ich kann dir nur helfen, wenn du mit mir sprichst". Auffordernd sah er seinen kleinen Bruder an, welcher einfach nur aus traurigen Augen in seine blickte. Es war ungewohnt, genauso wie das Ereignis vorhin im Konferrenzraum. Als Kankuro jedoch keine Antwort erhielt, packte er grob Gaara's Kragen und zog den Kazekage näher zu sich. "Sprich mit mir...". Wieder keine Erwiderung und so langsam glaubte Kankuro, dass Gaara ihn zum Narren halten wollte. Sicher, der Kazekage sprach nie viel, aber er hatte wenigstens mit ihm über seine Probleme gesprochen, oder nicht?
 

Nach längerem Warten ließ Kankuro seinen Bruder los und schritt wütend zur Tür, da er Gaara nicht zum Reden zwingen konnte. Sein kleiner Bruder musste es selbst wollen und er schien es im Moment nicht zu wollen, warum auch immer. Gerade, als er die Türe öffnete, erhob der Kazekage doch noch das Wort und ließ ihn erschrocken zum Rothaarigen blicken, welcher zu Boden starrte. "Naruto und ich... Wir haben uns geküsst". Mehr hatte Gaara nicht gesagt und dennoch sah Kankuro verwundert drein. Klar, seine Schwester hatte ihm vorhin seltsame Dinge weismachen wollen, aber geglaubt hatte er nicht an diese. Hatte Temari letzten Endes doch Recht mit ihrer Theorie?
 

"Und weiter?" folgte von Kankuro eine Frage, welche er sich nicht verkneifen konnte. "Ich habe ihn darum gebeten, aber... Seitdem wir uns geküsst haben, möchte ich viel mehr, aber... Ich weiß auch nicht, was er mit mir gemacht hat?". Kankuro sah fragend drein, da er seinen Bruder so nicht kannte. Kein Wunder, Gaara zeigte selten, was er wollte und was nicht. Ob Kankuro sich geehrt fühlen sollte, weil sein kleiner Bruder nun so offen zu ihm war? Obwohl, vor einigen Jahren war es ja nicht anders gewesen. Nur, in letzter Zeit war es anders geworden, sehr viel anders und Gaara hatte nicht mehr viel mit ihm gesprochen.
 

"Temari und ich wussten, dass da etwas nicht stimmt, aber wer hätte ahnen können, dass unser kleiner Bruder sich nach solchen Dingen sehnt? Weiß Naruto von deinen Wünschen?". Der Kazekage nickte leicht, hob seinen Kopf und sah Kankuro abschätzend an. Er und Temari hatten eine Vermutung gehabt? Warum? Und wieso erzählte er Kankuro überhaupt alles? Vielleicht, um sich besser zu fühlen? Ja, das musste es sein, denn je mehr Gaara erzählte, desto besser fühlte er sich.
 

"Und du machst dir jetzt Gedanken, was mit dir passiert? Ich würde sagen, dass du gerade dabei bist, dich in Naruto zu verlieben". "Woher weiß ich, dass ich Liebe empfinde?" kam auch schnell die Gegenfrage von Gaara, da er nach wie vor nicht wusste, ob er Liebe empfand. Woher denn auch? Er hatte mit Kankuro schon über viele Dinge gesprochen, aber noch nie über Liebe. Der Braunhaarige legte ein Lächeln auf und setzte sich auf den freien Stuhl vor dem Schreibtisch. Wie sich Liebe anfühlte? Gute Frage, aber wenigstens wusste er dieses Gefühl zu umschreiben, auch wenn er erstmal nachdenken musste.
 

"Wenn man verliebt ist, dann wünscht man sich oft in der Nähe der Person zu sein, die man liebt. Du fühlst dich wohl bei der Person und verspürst ein ständiges Kribbeln im Bauch. Lass dir aber eines von mir gesagt sein, Gaara. Liebe kann das schönste Gefühl sein, aber auch sehr schmerzhaft, wie du nun unschwer erkennen kannst. Wird deine Liebe nicht erwidert, wirst du durch eine schmerzende Hölle gehen müssen. Sollte es so sein, dann wende dich an mich. Ich werde für dich da sein, wenn es dir wirklich schlecht geht". Gaara nickte wieder nur dazu, war Kankuro auch für die letzten Worte sehr dankbar und setzte sich nun ebenfalls an den Schreibtisch. Seine Gedanken umkreisten das Gesagte seines Bruders.
 

Man fühle sich wohl in der Nähe der Person? Ja, er fühlte sich immer wohl, wenn Naruto ihn küsste, oder ihn in die Arme schloss. Nur, dieses Kribbeln hatte er noch nie verspürt, von welches Kankuro eben gesprochen hatte. War dieses Kribbeln denn wichtig? Gaara wusste es nicht, dachte weiter nach, ehe ihm die letzten Sätze Kankuro's in Erinnerungen kamen. Ja, Liebe konnte sehr Weh tun, dass hatte er vor Jahren schon einmal erfahren. Zwar war dies eine andere Art von Liebe gewesen, aber er wusste heute noch, wie sehr sein Herz geschmerzt hatte. Alles nur wegen der Dorfleute und seinem Onkel Yashamaru, welcher ihn letzten Endes verraten hatte.
 

"Weißt du...". Weiter sprach Kankuro nicht, da es an der Tür klopfte. Ohne ein 'Herein' abzuwarten, wurde die Türe geöffnet und eine blondhaarige Frau trat ein. Verwundert blickte sie sich um, erblickte ihren Bruder, welcher einen traurigen Eindruck machte und auf Gaara deutete, welcher noch immer auf die Tischplatte stierte.
 

"Gaara, wieso steht Naruto auf dem Dach? Er macht einen seltsamen Eindruck auf mich". Der Kazekage hob seinen Blick, sah seine große Schwester mit einer Mischung aus Verwunderung und Verwirrtheit an, da er nun gar nichts mehr verstand. Naruto hatte doch gesagt, er wolle sich Suna ansehen, oder nicht? Wieso stand er dann nun auf dem Dach? Und was sagte Temari da? Er machte einen seltsamen Eindruck auf sie? Konnte es denn sein, dass sich Naruto wirklich Gedanken zu ihrer jetzigen Situation machte?
 

"Geh zu ihm, Gaara. Sprecht euch aus und du wirst sehen, euch Beiden wird es danach besser gehen, denke ich" warf Kankuro seine Meinung ein, da er einfach mal davon ausging, dass Naruto deswegen auf dem Dach stand. Ja, so musste es sein, denn wenn er Temari's Erzählung Glauben schenken konnte, dachte wohl auch der Blondschopf über so manche Dinge nach, welche sich momentan ereigneten.
 

Der Kazekage erhob sich und nickte wieder nur. Langsam lief er an Temari vorbei und verließ das Büro. Temari sah Kankuro fragend an, welcher jedoch nur den Kopf schüttelte. "Das müssen die Beiden unter sich ausmachen. Bei so etwas können wir nicht helfen, Temari" erklärte er nur kurz und erhob sich vom Stuhl. Auch die Geschwister verließen das Zimmer und gingen nun wieder ihren Tätigkeiten nach. Sie hatten nur wissen wollen, ob etwas nicht stimmte und nun wusste Kankuro auch, um was es sich handelte. Kaum zu glauben, sein kleiner Bruder wurde langsam wirklich erwachsen.
 

Gaara lief die wenigen Stufen hinauf und machte auf der Letzten Halt, da er Naruto bereits erblicken konnte. Ja, Temari hatte Recht, denn Naruto machte wirklich einen seltsamen Eindruck. Ob er nachdachte? Vermutlich, denn hin und wieder zerzauste er sein ohnehin schon wildes Haar. Ein leiser Seufzer entfloh dem Kazekage, ehe er die letzte Stufe überwandt und zielstrebig auf Naruto zulief. Was sollte er nur sagen? Sollte er überhaupt etwas sagen? Gaara wusste es nicht, kam neben Naruto zum Stehen und sah wie dieser auf das Dorf hinab.
 

"Hattest du nun genügend Ruhe?" wollte Naruto wissen, ohne Gaara dabei anzusehen. Eigentlich mochte er nun ungern reden, aber er wollte den Kazekage auch nicht die ganze Zeit anschweigen. Außerdem war hier genügend Klärungsbedarf, wovor er nicht wegrennen konnte. Ja, sie mussten dringend über die letzten Stunden und auch über die gestrigen Aktionen reden, sonst würde sich nichts verändern.
 

Eine Antwort wurde ihm jedoch nicht gegeben, was Naruto nicht weiter verwunderte. Nur eine Hand legte sich auf seine und nun schaffte er es doch, zur Seite zu blicken, direkt in die Augen des Rothaarigen. Irrte er sich, oder waren sie ein wenig gerötet? Hatte Gaara etwa geweint? Das wäre Naruto neu. Die Hand, welche sich auf seiner befand, übte leichten Druck aus und Naruto spürte, wie sehr dem Kazekage doch etwas auf der Seele liegen musste, doch nicht darüber sprechen konnte.
 

"Hast du wegen meinen Worten geweint?". Gaara blickte zu Boden, ehe er ein schwaches Nicken andeutete. Ihm war die ganze Situation sowieso schon unangenehm und so gerne er auch reden mochte, er brachte es einfach nicht fertig. Verdammt, manchmal war es so leicht mit Naruto über seine Probleme zu reden, doch nun? Eigentlich war nun alles wieder wie gestern Nachmittag. Er wollte gern reden, aber es ging irgendwie nicht. Seine Seele war verletzt, ein weiteres Mal und Gaara wusste, diese Wunde würde Zeit brauchen, um zu heilen.
 

"Ich wollte nicht so hart klingen, ehrlich nicht. Ich wollte doch nur meinen Standpunkt klarmachen, nichts weiter. Sag, erhoffst du dir viel mehr, als einfache Berührungen?". Gaara konnte wieder nichts erwidern, löste die Verschränkung von Naruto's Armen und legte diese anschließend um sich. Seine Hände verkrallten sich in den Stoff Naruto's Jacke und sein Kopf fand Halt auf dessen Schulter. Er konnte einfach nicht antworten, so sehr Naruto auch Antworten auf seine Fragen haben wollte.
 

Naruto schloss seine Arme um Gaara und drückte diesen fest an seine Brust. Er wusste, Gaara konnte ihm keine vernünftige Antwort geben und das brauchte dieser auch nicht mehr tun. Diese Geste sagte eigentlich schon alles aus, oder nicht? Gaara sehnte sich wirklich nach einen Menschen, dem er vollends sein Vertrauen schenken könne, aber warum er? Empfand Gaara wirklich Liebe für ihn? Vielleicht nicht, aber es würde darauf hinauslaufen, schätzte Naruto einfach mal, denn er konnte dem Kazekage kein 'Nein' entgegenbringen. Es ging nicht, weil Gaara nun wieder so verletzlich und süß wirkte. Ja, so süß und unschuldig, musste sich der Blonde eingestehen.
 

"Ich mag dich wirklich sehr, Gaara. Vergiss das nicht und vergiss meine Worte von vorhin einfach. Zwar entsprechen sie der Wahrheit, aber... Ich will nicht, dass du denkst, dass ich dich nicht mögen würde". Damit traf Naruto den Punkt, um welchen sich Gaara die ganze Zeit über Gedanken gemacht hatte. Seine Mauer fiel und etliche Tränen suchten sich ihren Weg über seine Wangen, ohne, dass er etwas dagegen hätte tun können. Sein Körper verkrampfte sich zunehmend und Naruto wusste, der Kazekage brauchte nun viel Halt, um sich wieder beruhigen zu können. Diese Situation war auch ihm zu neu, aber er wusste mit ihr umzugehen.
 

"Ich...". "Beruhige dich erstmal. Du musst nichts sagen, wirklich nicht. Ich weiß, was du fühlst. Es ist alles in bester Ordnung, Gaara". Seicht fuhr Naruto mit seiner Hand über Gaara's Rücken, bishin zum Nacken, an welchen er kurz verweilte. Er überlegte schnell, wie er den Kazekage am besten und effektivsten beruhigen könne, bis ihm schließlich etwas einfiel. Seine Hand begann eine Kraulbewegung und je länger er dieser Tätigkeit nachging, um so mehr entkrampfte sich Gaara's Körper und schien sich wieder zu entspannen.
 

Der Kazekage seufzte erleichtert, da er sich nun auch etwas besser fühlte. Vorsichtig blickte er zum Blonden, welcher ein kleines Lächeln auf den Lippen trug. Ob Naruto sich in dieser Situation unbehaglich fühlte? Noch nie hatte ihn jemand weinen sehen. Nein, nie hatte das jemand gedurft, denn wenn ihm danach gewesen war, hatte er seine Gefühle vergraben und seine unnahbare Fassade aufgesetzt und sich nie etwas anmerken lassen.
 

Ein Finger glitt über seine Wange, wischte vereinzelte Tränen fort, ehe Gaara seine Augen schloss und sich diesen Berührungen hingab. "Ich mag dich auch, sogar sehr, Naruto...". "So sehr, dass es Weh tut?". Gaara öffnete seine Augen wieder, sah in die sorgenvollen Seen des Blonden, welcher über die roten Haare strich und es ein wenig zerzauste. Gaara nickte wieder nur, da er nicht wusste, was er darauf hätte antworten sollen.
 

"Ich schätze, dass wir in Zukunft...". "Meister Kazekage... Eine wichtige Nachricht von Baki" wurde Naruto unterbrochen, welcher sich schnell vom Kazekage löste. Gaara wischte sich über die Augen, sah nochmals zu Naruto und seufzte ein weiteres Mal. Hoffentlich fragte nun niemand, warum er so mitgenommen aussah. Er mochte nun keine Fragen beantworten, ganz gleich, von wem sie stammten.
 

Er nahm die Nachricht von einem Jounin entgegen und las sich die wenigen Zeilen durch, ehe sich seine Augen weiteten. Verdammt, jetzt hatte Suna wirklich ein Problem und was geschah nun mit Naruto? Wie sollte er sich entscheiden und was konnte er dem Blonden zumuten? Hilfesuchend sah er zu Naruto, welcher über seine Schulter blickte und die wenigen Zeilen mitlas. Schon irgendwie dreist, fand Gaara, aber dies ersparte ihm eine Erklärung seiner Reaktion auf diese kurzen Zeilen. Nur, was sollten sie nun tun? Er hasste solche Entscheidungen, vor allem, wenn es um seine Freunde ging, vor allem, wenn es um Naruto ging.

Akatsuki!

"Und was sollen wir jetzt tun, Gaara?". Der Kazekage saß an seinem Schreibtisch, die Arme vor der Brust verschränkt und sah nachdenklich auf seine Unterlagen. Sie hatten nun wirklich ein Problem und er wusste keine Lösung. Verdammt, wie sollten sie nur vorgehen? Klar, er kannte eine Lösung, aber diese war ihm viel zu riskant und er wollte seinen Gast auch ungern solcher Gefahr aussetzen.
 

"Ist doch klar, was wir tun, Temari. Wir greifen sie an, bevor sie es tun, oder nicht, Gaara?". Der Rothaarige blickte zum Blonden, welcher eben seine Meinung dazu geäußert hatte. Angreifen, damit Suna geschützt war? Sicher, das war eine sehr gute Idee, aber dazu müssten sie sich genügend vorbereiten und diese Zeit blieb ihnen nicht. Er könne höchstens Temari, welche noch immer nach einer Lösung suchte, dorthin schicken, zusammen mit seinen Bruder. Baki war noch vor Ort und so, wie er das Schreiben verstanden hatte, auch eine ANBU-Einheit.
 

"Naruto, bevor du dich ins Getümmel stürzt, solltest du abwarten, wie Gaara entscheidet. Schließlich geht es dabei um Suna und vor allem um dich". Der Blonde warf einen angesäuerten Blick zu Kankuro, welcher ihn darauf hinwies, dass es bei dieser Aktion um ihm ging. Natürlich war ihm bewusst, dass Suna nicht einfach so angegriffen wurde, er konnte schließlich lesen. Nur, er wollte hier nicht festgehalten werden, oder sonstiges. Zu gut konnte er sich an Tsunade's Warnung erinnern, aber nun? Es blieb Naruto doch keinerlei Wahl, als sich in den Kampf zu stürzen, denn alles andere wäre falsch in seinen Augen.
 

"Nein, wir können Naruto nicht gehen lassen. Erinnert euch doch nur an Gaara, was sie mit ihm gemacht haben. Diesmal gibt es kein neues Leben" redete Temari dazwischen, wurde jedoch sofort von Naruto ins Visier genommen, da er sich bewusst war, worum es hier ging. "Das weiß ich selbst, verdammt noch mal. Ich kann aber nicht nur rumsitzen und warten, bis dieser Typ hier ist. Denkt an euer Dorf und lasst mich gehen". Gaara war es nun, welcher seinen Kopf dazu schüttelte. Nein, allein dürfe Naruto sowieso nicht gehen, denn er trug im Moment die Verantwortung für den Blonden.
 

Die Tür wurde aufgerissen und einer der Ratsmitglieder betrat hastig das Büro. "Akatsuki hat bereits die Wüste überquert und wird bald in Suna eintreffen. Meinen Informationen zufolge, handelt es sich nur um eine einzige Person. Was wollt ihr tun, Meister Kazekage?". Der Rothaarige erhob sich und nickte verstehend. Ihm blieb wohl keine Wahl, als sich einen Kampf zu stellen. Baki und die ANBU-Einheit hatten strengste Anordnung, nicht anzugreifen, da das Risiko einfach zu hoch war. Lediglich beobachten sollten sie, mehr aber auch nicht.
 

"Gaara...". "Naruto, warte beim Dorftor auf mich. Allein wirst du da nicht hingehen, verstanden?". Mahnend sah Gaara den Blonden an, sollte dieser keinen Alleingang machen, wie er es sonst so gern pflegte. Naruto unterdrückte seinen eigentlichen Einwand und nickte leicht. Gut, würde er warten. Der Kazekage gab noch Anordnungen und verstärkte die Sicherheit rundum das Dorf. Danach verließ er das Büro und suchte sein Zimmer auf. Hoffentlich wartete Naruto auch, denn er mochte diesen ungern allein gehen lassen.
 

In der Zwischenzeit liefen Temari und Kankuro rasch umher, um die Befehle auszuführen. Was dachte sich ihr kleiner Bruder nur? Warum nahm er sie nicht mit? Nein, stattdessen nahm er Naruto mit, das eigentliche Ziel von Akatsuki. Warum? "Verstehst du Gaara's Handeln, Kankuro?" wollte Temari wissen, während sie einige Anweisungen an Jounin weitergab. "Nein und ich werde auch nicht hier bleiben. Lass uns ihnen folgen, wenn die Zeit gekommen ist, Temari". Die Blondhaarige nickte ihren Bruder zu und gab noch einige Befehle weiter.
 

Naruto war schon längst beim Tor und stand sich die Beine im Bauch. Verdammt, wieso kam Akatsuki ausgerechnet jetzt und warum nach Suna? Als ob Gaara nicht schon genug Ärger mit denen gehabt hätte, nein, jetzt kamen sie erneut her, wahrscheinlich, weil Naruto sich hier aufhielt und dieser Typ und dessen Organisation Wind davon bekommen hatten. Er wollte den Kazekage nicht in Gefahr bringen, genauso wenig wollte er, dass man ihm nun half. Er konnte auf sich alleine aufpassen und brauchte keinen Babysitter.
 

Ein Sandsturm wehte ihn fast um und als sich der Sandsturm lichtete, stand der Kazekage in seiner Kampfkleidung neben ihm. "Gaara, ich brauche deine Hilfe nicht. Außerdem... Ich glaube, Akatsuki weiß nicht, dass du wieder lebst und...". "Allein wirst du mir da nicht hingehen, Naruto. Momentan trage ich die Verantwortung für dich, ob es dir nun passt, oder nicht. Außerdem muss ich mein Dorf beschützen". Naruto zerzauste sich sein Haar, da er den Kazekage zwar verstehen konnte, aber nicht einsehen mochte, diese Hilfe anzunehmen. War doch eh alles seine Schuld, oder nicht?
 

Gemeinsam schritten sie durch den schmalen Gang, kamen an einigen Jounin vorbei, welche hektisch einige Befehle weitergaben und sich auf den bevorstehenden Kampf vorbereiteten. Gaara wusste, worauf er sich einließ und müsse sich diesem Kampf stellen. Zwar hätte er lieber mit Naruto ein wenig geredet, aber das musste noch warten. Ja, später, wenn diese Sache hier geklärt war, müssten sie noch mal reden. Naruto hatte noch etwas sagen wollen, aber da war dieser Jounin aufgetaucht und hatte ihm diese Nachricht von Baki überbracht.
 

"Gaara... Hörst du mir eigentlich zu? Ich habe gefragt, wie dein Plan lautet?" rief Naruto nun zum dritten Mal. Normalerweise hätte er schon seine Fassung verloren, aber Gaara war der Kazekage und den wollte er sich wirklich nicht zum Feind machen. Außerdem, der Rothaarige schien eh angespannt zu sein. Von den Ereignissen der letzten Minuten und Stunden war nichts mehr zu sehen. Nein, man sah Gaara nicht mal mehr an, dass er geweint hatte. Nun war er so, wie er immer war, sehr schweigsam und nachdenklich.
 

"Den entwickel ich noch, Naruto, aber wenn du mich andauernd in meinen Überlegungen störst, haben wir gleich ein größeres Problem" gab Gaara zurück und ließ sich nicht anmerken, dass er eigentlich noch gar nicht an einen Plan gedacht hatte. Wieso denn auch? Er hatte noch nie nach Plan gehandelt und würde es gleich auch nicht tun. Er hoffte, dass sein Sand auf seinen Rücken ausreichen würde und vor allem, dass seine Gegner nicht so stark waren, wie beim letzten Mal. Er konnte sich eine Niederlage nicht leisten, denn das hieß, er würde vermutlich Naruto verlieren und sein Dorf in Gefahr bringen.
 

Schnell hatten sie den schmalen Pfad überwunden und konnten nun die weite Wüste überblicken. Naruto sah sich suchend um, doch konnte er keine verdächtige Person ausmachen. Hatte dieser Jounin nicht vorhin gemeint, dass dieser Typ von Akatsuki bereits die Wüste überquert hätte? Seltsam, er konnte wirklich keinen Menschen weit und breit entdecken.
 

"Komm, ich habe ihn entdeckt. In südlicher Richtung" erklärte der Kazekage und sprintete los. Naruto sah verwundert drein, blickte in die südliche Richtung und konnte immer noch nichts Ungewöhnliches entdecken. Woher wusste Gaara also, wo sich ihr Feind befand? Schnell nahm er die Verfolgung auf, rannte neben Gaara her und warf diesem einen fragenden Blick zu.
 

"Mein Jutsu. Das dritte Auge" erklärte der Kazekage kurz, ehe er eine eiskalte Miene ausetzte und Naruto beim Ärmel ergriff. Mit dem Blonden anhaltend, erhob er seine rechte Hand, bereit seinem Sand Befehle zu erteilen, während er in blutrote Augen blickte.
 

Auch der Blonde verengte seine Augen, vermied jedoch jeglichen Blickkontakt seines Feindes, da er diese Auswirkungen bereits kannte und schon einst zu spüren bekommen hatte, welch Wirkung dessen Genjutsu hatten. Und Naruto wusste, auch wenn er insbesondere den Blickkonakt des Typen mied, es konnte auch so gefährlich werden. Ja, er erinnerte sich an das letzte Aufeinandertreffen. Ein Seitenblick zu Gaara ließ ihn bemerken, wie intensiv der Kazekage ihren Feind in die Augen starrte.
 

"Gaara, sieh ihm nicht in die Augen. Er zieht dich in eines seiner Genjutsu, die dir zwar körperlich nicht schaden können, aber dafür seelisch". Der Kazekage nickte leicht, während er seinen Blick um einiges senkte. Ob er sich bereits in einer dieser Genjutsu befand? Woher wusste er, was nun ein Trugbild war, oder noch der Realität entsprach?
 

"Es überrascht mich, euch zu sehen, Gaara. Kazekage des Windreiches" erklang die tiefe Stimme des Mannes, welcher allein zu sein schien. Diesmal ohne Anhang, warum? Waren Akatsuki nicht immer in Zweierteams unterwegs? Ja, eigentlich schon, so dachte sich Gaara und lauschte den weiteren Worten des Mannes, welcher seine Augen schloss. "Und auch, wenn es mich überrascht, so lautet mein Auftrag, Naruto mitzunehmen".
 

"Das kannst du vergessen, Itachi. Ich werde nirgendwo mit hinkommen" knurrte Naruto ungehalten und formte bereits ein Fingerzeichen. Gerade, als er seine Schattendoppelgänger rufen wollte, verschwamm alles um ihm herum und die Umgebung nahm eine rötliche Farbe an. Verdammt, er hatte Itachi kein einziges Mal in die Augen geblickt, oder doch? Moment. Letztes Mal hatte Itachi auch nur eine kleine Bewegung gemacht und Naruto war daraufhin in ein Genjutsu gefangen gewesen. Hatte sich Itachi bewegt? War er für wenige Sekunden unachtsam gewesen? Verdammt, er wusste es nicht, sah sich hektisch um, nur um festzustellen, dass er alleine war.
 

Eine bekannte Person tauchte vor ihm auf und auch wenn er wusste, dass es sich um ein Trugbild handeln musste, so machte sein Herz einen ungewollten Hüpfer. Schwarze Augen blicken ihn warm an und ein Gefühl von Freude machte sich in Naruto breit. Wie sehr hatte er diesen Ausdruck in den schwarzen Tiefen vermisst, auch wenn dieser Ausdruck nie lange gewährt hatte? Wie sehr hatte er den Schwarzhaarigen an sich vermisst?
 

"Ich habe dich vermisst, Naruto" sprach die Person plötzlich und dem Blonden stiegen Tränen in die Augen. Meinte es der Schwarzhaarige wirklich so, wie er die Worte verstanden hatte? Konte er diesen ehrlichen Worten trauen? Er schüttelte seinen Kopf, um sich zur Ruhe zu zwingen, aber als er erneut in die schwarzen Tiefen blickte, verschwand seine Achtsamkeit. Er vergaß völlig, dass es sich bei dieser Person hier um ein Trugbild handelte, da er sich einfach nur freute, den Schwarzhaarigen zu sehen.
 

"Du musst doch nicht gleich in Tränen ausbrechen, Blödmann. Freust du dich denn nicht, dass ich wieder da bin?". Naruto wischte sich vereinzelte Tränen aus dem Gesicht, ehe er dem Schwarzhaarigen zunickte. Und wie er sich freute. So sehr, dass sein Herz unkontrolliert in seiner Brust schlug. "Natürlich habe ich dich vermisst, du Vollidiot" schluchzte Naruto und näherte sich der Person, welche nur einige Schritte von ihm entfernt stand. "Warum, Sasuke? Warum musstest du mich alleine lassen? Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich all die Jahre gelitten habe".
 

Der Uchiha blickte zu Boden und hörte sich Naruto's Vorwürfe an, ehe er entschuldigend aufblickte. Ein ehrliches Lächeln erschien auf seinen Lippen und kurz darauf breitete er seine Arme aus. "Naruto, es tut mir leid, dass ich dir soviel Leid zugefügt habe. Es war ein Fehler von mir, dass sehe ich nun ein...".
 

Der Blonde ließ sich in die Arme schließen, vergoss noch mehr Tränen, als er diese Worte vernahm. Sie hörten sich so wunderbar in seinen Ohren an und er glaubte ihnen. Es tat dem Uchiha wirklich leid? Hieß dies denn, dass Sasuke mit ihm nach Konoha zurückkehren würde? Würde wirklich alles so werden, wie in den damaligen Zeiten?
 

"Weißt du, Naruto...". Der Angesprochene blickte auf, in das lächelnde Gesicht des Uchiha's, dessen Gesichtsausdruck sich jedoch auf einmal verfinsterte. "Du solltest niemals einem Trugbild vertrauen" endete Sasuke's Satz, während der Blonde einen stechenden Schmerz in seiner Brust spürte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wich Naruto zurück, erfasste seine linke Brust, dort wo eigentlich sein Herz schlug und besah sich seine Hand. Ihm wurde übel, als er seine, nun blutbedeckte Hand sah und blickte nochmals zu Sasuke rüber, welcher ein gefährliches Lachen von sich gab.
 

Ein kleines Lächeln erschien auf Naruto's Lippen, sackte auf seine Knie und hustete Blut, spuckte dieses auf den Boden, auf welchen er sich abstützen musste. Als er sich soweit wieder beruhigt hatte, sah er erneut zum Uchiha auf, welcher sein Katana zog und sich dem Blonden näherte. "Auch... Auch wenn du nur ein Trugbild bist, Sasuke...". Der Blonde unterbrach sich, hustete erneut und spuckte wieder etwas Blut. "Ich habe mich über deine Worte wirklich gefreut... Und wieder... Und wieder zerschlägst du meine... Meine Hoffnung".
 

Naruto schloss nach diesen letzten Worten, da er keine Kraft mehr hatte, seine Augen und gab sich der Schwärze hin, welche nach ihm griff. Erneut verraten von seinem besten Freund. Und erneut wurde ihm vor Augen geführt, wie naiv und leichtsinnig er doch war.
 

Er hörte eine bekannte Stimme, konnte sie nach längerem Zuhören auch zuordnen, doch fand sein Geist einfach nicht die Kraft, sich der Stimme zu offenbaren. Zu der einen vertrauten Stimme kamen noch zwei hinzu, welche ihm auch bekannt vorkamen. Sorge, deutlich hörte er die Sorge aus diesen Stimmen. Und eine dieser Stimmen war besonders laut, klang sogar sehr aufgeregt und schien Anweisungen zu geben. "Gaara...". Nur dieser Name glitt über seine Lippen, ehe er sich gänzlich der wohltuenden Ohnmacht hingab. Ruhe, er brauchte Ruhe, um dieses Ereignis zu verarbeiten.

Schuldgefühle!

"Naruto..." keuchte Gaara, warf seinen Kopf in den Nacken, ehe er wieder in einen leidenschaftlichen Kuss gezwungen wurde. Gott, der Blonde machte ihn ganz verrückt. Nie hätte Gaara gedacht, dass er mal unter Naruto liegen würde, sich von diesen verwöhnen lassen würde und Gaara diese Liebkosungen genießen könne. Nein, vor Tagen war alles noch so anders gewesen und er und Naruto waren gute Freunde gewesen. Doch nun? Was waren sie jetzt? Immer noch gute Freunde, oder waren da tiefgründigere Gefühle zwischen ihnen? Gaara wusste es nicht, keuchte erneut den Namen des Blonden, dessen Hände er überall an seinem Körper spüren konnte.
 

"Willst du mehr, mein liebster Kazekage?" wollte der Blonde erregt wissen, senkte seinen Kopf wieder und saugte an der bereits aufgestellten Brustwarze des Rothaarigen, während er die andere zwischen Zeige und Mittelfinger nahm und sie reizte. Gaara errötete, schloss seine Augen und keuchte erneut. Was hatte Naruto gerade gesagt? Liebster Kazekage? Wieso erregten ihn diese Worte nur so sehr? Ob er mehr wollte? Ja, er wollte mehr, viel mehr.
 

Naruto's Lippen wanderten tiefer, machten kurz Halt beim Bauchnabel und ließ seine Zunge um diese kreisen. Nur kurz tauchte seine Zunge in den Bauchnabel ein, erntete ein leises Stöhnen des Rothaarigen, dessen Finger sich im Laken verkrallten. Naruto legte ein wissendes Grinsen auf, als er zu Gaara aufblickte, in die nun wieder geöffneten Augen blickte, welche pure Lust wiederspiegelten.
 

"Willst du mich, Gaara?". Wieder erklang diese erregende Stimme, begleitet mit dieser Frage, welche einen Schauer über Gaara's Körper schickte. Der Kazekage schloss erneut seine Augen, da er spürte, dass er noch eine Spur röter wurde, als ohnehin schon. Er konnte keine Antwort auf Naruto's Frage geben, spürte nur, wie seine Beine gespreizt und angewinkelt wurden.
 

"Ich warte, verehrter Kazekage... Wollt ihr mich, oder soll ich aufhören?". Neckisch strich Naruto an Gaara's Beinen hinauf, weiter, bis er bei den Innenschenkeln ankam. Einige Sekunden verstrichen, in welcher Naruto auf eine Antwort wartete. Doch diese kam nicht, auch wenn Naruto erkennen konnte, wie gern der Kazekage eine ehrliche Antwort geben wollte.
 

Naruto seufzte schließlich und wollte gerade vom Kazekage runtersteigen, als er eine Hand an seiner spürte, welche noch immer auf Gaara's rechten Innenschenkel ruhte. Blaue Augen blickten sofort in unschuldig türkisfarbene Augen, welche Unsicherheit ausstrahlten. Der Blonde wusste sofort, dass der Kazekage gern mehr wollte, lag in dessen Blick soviel Lust, gemischt mit Begierde, welche Gaara wohl für ihn empfinden musste.
 

"Naruto... Nicht aufhören, bitte". Flehend blickte Gaara zum Blonden auf, während sich seine Wangen erneut verdunkelten. Naruto lächelte leicht und beugte sich zum Kazekage hinab, strich diesem über die rechte Wange und hauchte leichte Küsse vom Hals aufwärts, bishin zum Ohr. "Du hast Angst, oder?". Gaara nickte leicht, während Naruto seinen Kopf hob und den Kazekage anblickte. "Ich habe auch Angst, mein Liebster" wisperte Naruto, während er Zeige und Mittelfinger seiner rechten Hand hob und diese Gaara hinhielt.
 

Ein paar Sekunden vergingen, da der Kazekage erst nichts mit dieser Geste anfangen konnte, doch dann öffnete er seinen Mund etwas und nahm die beiden Finger in sich auf. Zart umschmeichelte er die Fremdkörper in seinen Mund, während er Naruto mit verlegenen Blick musterte.
 

"Dein jetziger Anblick erregt mich nur noch mehr" keuchte Naruto leise in das Ohr des Rothaarigen, welcher daraufhin ebenfalls keuchte. Verdammt, diese süße und dennoch erregende Stimme jagte ihm immer wieder wohlige Schauer über den Rücken. Naruto entfachte eine nie dagewesene Leidenschaft in ihm, welche bald gestillt werden musste. Noch nie hatte ein Mensch ihn so erregt, wie Naruto es gerade tat. Ja, er wollte Naruto. Mit jeder Sekunde mehr, welche verstrich.
 

Als sich Naruto sicher war, dass Gaara seine Finger mit genügend Speichel benetzt hatte, entzog er diese aus der feuchten Mundhöhle. Nochmals trafen sich ihre Blicke, ehe der Blonde seine Hand hinabgleiten ließ und zwischen Gaara's Beinen fuhr. Vor dessen Eingang machte er Halt und sah Gaara nochmals an, da er dessen Angst förmlich riechen konnte. "Vertraust du mir?". Ein seichtes Nicken war Gaara's Antwort, während sich seine Hände erhoben und auf den Schultern Naruto's ihren Halt fanden.
 

Naruto lächelte, als er die gewünschte Antwort bekam und legte erneut seine Lippen auf die des Kazekage. Als der Blonde sich sicher war, dass Gaara nun genügend Ablenkung hatte, drang er sanft mit einen seiner Finger in den Kazekage ein, vorsichtig, um Gaara möglichst keine Schmerzen zuzufügen. Der Rothaarige keuchte erschrocken in ihren Kuss hinein, während er plötzliches Rütteln spürte. Ungläubig löste er sich von den weichen Lippen des Blonden und stellte fest, dass Naruto mehr und mehr verschwamm. Was passierte hier?
 

"Gaara, wach auf". Der Kazekage schreckte aus seinen Schlaf, sah sich verwundert um, nur um festzustellen, dass er noch immer im Krankenzimmer saß. Röte umspielte seine Wangen, als ihm der eben erlebte Traum in den Sinn kam. Verdammt, er war erregt und wie, aber alles, was er zuvor noch hatte spüren können, war nur ein Traum gewesen. Ein Wunsch, welcher sich selbstständig gemacht hatte?
 

"Gaara... Leg dich ein bisschen hin. Du brauchst dringend Schlaf". Gaara sah zur Seite, entdeckte nun seine Schwester, welche einen besorgten Ausdruck in den Augen hatte. Jetzt wusste er auch, wer ihm aus seinen schönen Traum gerissen hatte, sah sich im Raum um und entdeckte bei der Tür Kankuro, welcher ebenfalls einen besorgten Eindruck machte.
 

Eine ganze Weile war es still im Raum, bis sich Gaara's Blick auf Naruto heftete, welcher unverändert im Bett lag und schlief. So langsam kehrten die Erinnerungen an das Erlebnis von vor zwei Tagen zurück und ein trauriger Ausdruck legte sich in Gaara's Blick. Ja, deswegen saß er hier und kam einfach nicht zur Ruhe. Nein, er konnte einfach nicht schlafen, mit dem Wissen, dass er vor zwei Tagen nichts hatte ausrichten können.
 

"Temari hat Recht. Leg dich hin und ruh dich aus. Wir wecken dich, wenn sich an Naruto's Zustand etwas verändern sollte" sprach Kankuro, obwohl seine Bitte eh ausgeschlagen werden würde. Und er behielt Recht, denn Gaara schüttelte seinen Kopf, während er weiterhin zum Blonden starrte.
 

"Aber..." wollte Temari einwerfen, doch sah sie auch, wie Kankuro seinen Kopf schüttelte. Warum sollte Gaara auf sie hören, wenn er es vor zwei Tagen und gestern auch nicht getan hatte? Und Kankuro ahnte auch, warum. Ihr kleiner Bruder gab sich die Schuld an Naruto's derzeitigen Zustand und schien deshalb nicht von dessen Seite weichen zu wollen.
 

Kankuro winkte schließlich seine Schwester zu sich, ehe er die Tür hinter sich öffnete. "Gaara, lass dich nicht so hängen, okay? Denk dran, du bist der Kazekage" rief der ältere Bruder noch, ehe er mit Temari das Krankenzimmer verließ. Mehr konnten die Geschwister im Moment nicht tun. Nur warten und hoffen.
 

Kaum war die Türe ins Schloss gefallen, da liefen dem Kazekage schon etliche Tränen an den Wangen hinab. Er konnte es nicht einmal verhindern, da er sich so schuldig fühlte. "Was bringt mir der Titel denn, wenn ich nicht mal in der Lage bin, einen einzigen Menschen zu beschützen?" fragte er sich selbst, während er seine Hand ausstreckte und die des Blonden ergriff.
 

Wieder erinnerte er sich daran, wie Naruto von jetzt auf gleich neben ihm zusammengebrochen war. Warum? Was hatte dieser Itachi Uchiha mit dem Blonden angestellt? Und dann? Er wusste nicht einmal mehr, was dann passiert war. Er wusste nur, dass er Naruto in die Arme geschlossen und mehrmals dessen Namen gerufen hatte. Irgendwann waren dann seine Geschwister aufgetaucht. Er nahm einfach mal an, dass Kankuro und Temari schließlich Itachi vertrieben hatten, aber so wirklich wusste er es nicht.
 

An mehr konnte er sich nicht erinnern, nur an die Tatsache, dass er seit diesem Vorfall immer wieder Tränen vergossen hatte. War er deswegen kurzzeitig eingeschlafen? Sicher, in den letzten Tagen hatte er nur hier gesessen, kaum gegessen und brachte es einfach nicht fertig, zur Ruhe zu kommen. Nein, dafür waren seine Schuldgefühle einfach zu groß.
 

Die türkisfarbenen Augen schlossen sich, ehe Gaara sich mit seiner freien Hand die Tränen aus dem Gesicht wischte. "Wach auf, bitte" flehte er leise an den Schlafenden gewandt, dessen Brustkorb sich immer wieder hob und senkte. Warum wachte Naruto einfach nicht auf? Warum gab der Blonde ihm keine Chance, sich zu entschuldigen? Was hatte Itachi dem Blonden nur angetan? Verdammt, Gaara wollte dieses Gefühl nicht länger ertragen, denn es machte ihn innerlich mehr und mehr kaputt.
 

Seine Hand, welche die des Blonden umschloss, übte leichten Druck aus, wollte Gaara somit zeigen, dass Naruto nicht alleine war und er über ihn wachte. "Naruto... Verzeih mein Versagen... Ich konnte dich nicht beschützen". Der Kazekage wusste, Naruto hörte ihn vermutlich nicht, aber Gaara konnte auch nicht die ganze Zeit schweigen. Nein, er wollte doch einfach nur in die blauen Seen blicken, welche meist voller Freude strahlten. Er vermisste Naruto so sehr, vermisste dessen Lippen auf seinen und vermisste dieses ehrliche Lächeln, welches der Blonde ihm meist schenkte.
 

Ein Zucken ließ Gaara aufsehen, voller Hoffnung zum Blonden blickend, ehe seine Augen wieder einen traurigen Ausdruck annahmen. Nur ein Muskelzucken, nichts weiter. Und wieder wurde Gaara's Hoffnung kleiner, dass Naruto bald aus seinen Schlaf erwachen würde.
 

Wenige Stunden später erhob sich Gaara, da er leichten Hunger verspürte. Er musste essen, denn sonst konnte er Naruto bald Gesellschaft leisten. Noch mal einen Blick auf Naruto werfend, fuhr er sich durch sein Haar und anschließend durch sein Gesicht. Ein Blick in den Spiegel werfend, welches im angrenzenden Bad angebracht war, sagte ihm, dass er wirklich schlecht aussah. Ja, er brauchte Ruhe, auch wenn er immer noch nicht schlafen konnte. Nein, er würde nicht eher schlafen gehen, bis Naruto aufwachen würde und er mit ihm reden konnte.
 

Langsam trugen ihn seine Beine ins Zimmer zurück, wo er nochmals zu Naruto blickte. Er wollte nicht gehen, wollte beim Blonden bleiben, aber er musste etwas essen. Sich zwingend, verließ er schließlich das Zimmer und ging den Gang entlang, die sorgenvollen Blicke seiner Berater ignorierend. Diese konnten ihm eh nicht helfen, auch wenn sie es zu Anfang noch versucht hatten.
 

Zwei blaue Seen öffneten sich langsam und blinzelten einige Male, ehe die Augen eine weiße Decke erkannten. Als sich die Augen ein wenig bewegten, konnten sie einen steril aussehenden Raum ausmachen. Ein Krankenzimmer? Lag er in einem Krankenhaus? So wirklich wusste er es nicht, fasste sich an seinen Kopf, welcher furchtbar schmerzte. Das waren dann wohl die Nachwirkungen des Genjutsu, oder?
 

Langsam erhob sich der Junge mit dem blonden Haar und den blaufarbenen Augen. Er stöhnte, als sein Kopf noch mehr pochte, als ohnehin schon. Er versuchte sich zu erinnern, versuchte sich zu vergewissern, dass das alles nicht nur ein Traum gewesen war. Hatte er wirklich Sasuke gesehen? Hatte dieser ihn warm angelächelt und behauptet, alles würde wieder gut werden? Moment, es schien Teil des Genjutsu gewesen zu sein und wenn Naruto näher darüber nachdachte, vor allem an das zuletzt Geschehene, verkrampfte sich sein Herz. Ja, es war nur ein Trugbild gewesen, welches seine Seele erneut verletzt hatte.
 

Er bemerkte somit auch nicht, wie ihm einige Tränen an den Wangen hinabliefen, welche auf die Zudecke fielen und im Stoff verschwanden. "Du solltest niemals einen Trugbild vertrauen". Dieser Satz hatte ihn so sehr verletzt, denn für einige Sekunden hatte er wirklich geglaubt, alles würde wieder gut werden. Verdammt, er hatte sich von seinen Gefühlen leiten lassen, hatte sich von Itachi an der Nase herumführen lassen. Moment. Wo war Itachi eigentlich? Naruto wusste es nicht, versuchte sich wieder zu erinnern, doch wollten ihm keine Informationen, bezüglich Itachi, einfallen.
 

Ein Scheppern ließ ihn schließlich zur Tür sehen, ehe er sich wieder schmerzlich den Kopf rieb. Nicht so laut, dachte er sich, ehe er ungläubig zum Rothaarigen blickte, dessen Hände ein Tablett, mit etwas Essbaren darauf, entglitten waren. "Gaara... Was ist passiert?". Der Rothaarige antwortete nicht, glitt an der Tür hinab zu Boden und starrte fassungslos zum Bett rüber, in welches Naruto saß und ihn ungläubig musterte.
 

Schnell begriff Naruto die Lage, stand vorsichtig auf und überprüfte seinen Gleichgewichtssinn. Seltsam, er fühlte sich noch immer müde und auch irgendwie schlapp. Wie lange er wohl geschlafen hatte? Moment. Diese Fragen konnte Gaara ihm sicherlich beantworten, welcher noch immer auf dem Boden saß und nun Tränen vergoss? Was war hier los? Warum weinte Gaara denn so verbittert? So langsam verstand Naruto gar nichts mehr.
 

Langsam lief er auf den Kazekage zu, schob das Tablett und die essbaren Sachen zur Seite und blickte Gaara fragend an. Doch dieser wandte seinen Blick ab, erfasste seine linke Brust und schien Schmerzen zu verspüren. Warum? Hatte sich Gaara vielleicht verletzt? Was war nur passiert? Naruto streckte seine Hand aus, schob Gaara's Gesicht zurück in seine Richtung und blickte erneut in die verweinten Augen des Kazekage. Noch nie, nicht mal an diesen einen Tag, hatte er Gaara so weinen gesehen.
 

"Es tut mir leid, Naruto, ich... Ich konnte dich nicht beschützen. Ich glaube, ich bin kein guter Freund und ein noch schlechterer Kazekage, ich...". "Hey, was erzählst du denn da? Natürlich bist du mir ein guter Freund und ein super Kazekage. Denk nicht solchen Mist, Gaara, das stimmt nämlich nicht". Sofort zog er den Kazekage in seine Arme, da er nun langsam begriff, was für Vorwürfe sich der Rothaarige wohl machte. Warum? Es war doch nicht Gaara's Schuld, wenn Naruto sich in ein Genjutsu ziehen ließ, oder? Nein, er hätte eben selbst ein bisschen besser aufpassen müssen. Schließlich hatte er immer so ein großes Mundwerk, oder nicht?
 

Verbittert weinte der Kazekage an der Brust des Blonden, war glücklich darüber, dass Naruto endlich wach war, aber dieser Schmerz ließ einfach nicht nach. Nein, diese Vorwürfe, welche er sich selbst machte, sie wollten nicht aufhören und er hielt an den Gedanken fest, welchen er schon seit gestern Abend hatte. Sollte er seinen Posten kündigen? Es gab fähigere Kazekage als er, da war sich Gaara sicher. Wenn er nicht mal einen einzelnen Menschen vor ein dummes Genjutsu schützen konnte, wie sollte er dann ein ganzes Dorf schützen? Er hatte es damals geschafft, sicher, aber zu welchem Preis?
 

"Du bist ein toller Kazekage. Einen Besseren könnte ich mir gar nicht vorstellen...". Lächelnd strich Naruto über Gaara's Rücken, welcher noch immer zitterte. Warum nur? Wieso weinte Gaara nur so sehr? Er wollte ihn nicht so verletzt sehen. Das eine Mal hatte gereicht und da war es ihm auch schon schwer gefallen, den Rothaarigen zu trösten. Warum kamen dem Jungen in seinen Armen nun solche Zweifel. Nur wegen der Tatsache, dass er ihn nicht hatte beschützen können? Das war doch nicht Gaara's alleinige Aufgabe, oder doch?
 

"Nein, das stimmt nicht... Ich hätte dich beschützen müssen, weil du doch so bist, wie ich damals...". "Weil ich das gleiche Schicksal mit dir teilte? Und wenn du versagt hättest, dann wäre es so gewesen, aber es liegt nicht allein an dir, dafür zu sorgen, dass mir nichts passiert. Mir hätte auf dem Weg hierher viel Schlimmeres passieren können und dann? Dann wärst du auch nicht Schuld gewesen". Naruto drückte Gaara noch ein wenig näher an sich, spürte nun auch, dass das Zittern weniger wurde und sich der Kazekage scheinbar langsam beruhigte. Gott sei Dank, dachte sich Naruto, denn er hätte nicht gewusst, was er noch hätte sagen sollen.
 

Der Kazekage beruhigte sich wirklich langsam, schloss seine Augen, welche ohnehin schon ein wenig Weh taten, da er soviel geweint hatte und kuschelte sich ein wenig näher an Naruto's Brust. Der Blonde war ihm also nicht böse? Nicht mal ein kleines bisschen? Warum? Hatte er sich die ganzen zwei Tage umsonst den Kopf zerbrochen? Hatte er wirklich geglaubt, Naruto würde ihm nach dieser Sache nicht mehr ausreichend vertrauen? Alles umsonst.
 

"Bist du müde, Gaara?" wollte Naruto wissen, da sich der Rothaarige so hängen ließ und auch ein wenig kuschelbedürftig auf ihn wirkte. Ein leises "Mh" war die Antwort und so erhob sich Naruto zusammen mit Gaara, hob diesen auf seine Arme und kam sich dabei recht dümmlich vor. Wie ein Bräutigam trug Naruto den Rothaarigen zum Bett und legte ihn dort ab. "Dann solltest du ein bisschen Schlaf nachholen. Du hast nicht viel geschlafen, oder?". Gaara nickte dem zu, auch wenn er ein wenig errötet war, aufgrund der Tatsache, dass man ihm gerade zum Bett getragen hatte. Er wollte sich nun aber nicht beschweren, rutschte ein wenig zur Seite und deutete an, dass sich auch Naruto hinlegen solle.
 

"Warte, ich komm gleich" lächelte der Blonde und lief zum Bad. Es dauerte auch nicht lange, bis er wieder beim Bett stand und sich neben Gaara legte. Der Kazekage war noch wach und schien auf ihn gewartet zu haben und das nicht ohne Grund. Sofort befand sich ein roter Schopf auf seiner Brust, während sich zwei Arme um Naruto schlangen, welche ihn festhielten.
 

"Gaara?". "Mh?" antwortete der Gefragte mit einer Gegenfrage, kuschelte sich noch näher an Naruto, welcher ihm Wärme spendete. Ja, dieses Gefühl hatte er so sehr vermisst und er mochte Naruto nun auch nicht mehr hergeben. Dieser Traum war so sinnlich und erregend gewesen und hauchte eine leichte Röte auf seine Wangen, welche er durch Senken des Kopfes zu verstecken versuchte. Ob er irgendwann mal mit Naruto so etwas machen könnte? Er wusste, um was es sich handelte, aber konnte er Naruto um so etwas bitten? Nein, lieber nicht. Er mochte auch nicht danach fragen, da es in seinem Traum einfach geschehen war. Ja, so etwas sollte einfach so und durch höhere Macht passieren.
 

"Kannst du mir erzählen, was passiert ist, nachdem wir geschlafen haben?". Leicht nickte der Kazekage, da er natürlich erklären musste, was denn alles passiert war. Außerdem, Gaara hatte ebenfalls Fragen, welche Naruto ihm beantworten konnte, bezüglich dessen zusammenbruches. Jedoch nicht jetzt, da die Müdigkeit nach ihm griff und er der kraulenden Bewegung verfiel, welche an seinem Rücken stattfand.
 

"Gaara?". Der Rothaarige öffnete nochmals seine Augen, blickte müde zum Blonden auf, welcher nochmals nach ihm gerufen hatte. "Denk nie wieder an solche Dinge, okay? Versprich es mir". Wäre es nach Gaara gegangen, so hätte er seine Antwort mit einem Nicken abgetan, aber nachdem Naruto seinen rechten kleinen Finger hinhielt, erhob er seinen und verhakte sie schließlich ineinander. Der Blonde wollte also einen Schwur? Gaara würde es versuchen, auch wenn solche Arten von Versprechen ihm neu waren. Nie gab er solche Versprechen, da er eben nicht wusste, ob er sie einhalten konnte.
 

"Schlaft gut, mein Kazekage und träumt süß" nuschelte Naruto müde und schloss seine Augen. Er bemerkte somit nicht das errötete Gesicht des Rothaarigen, dessen Herz auf einmal um einige Takte schneller schlug. Sein Kazekage? Naruto betrachtete ihn als 'Seins'? Vielleicht hatte er sich die Worte auch nur eingebildet, aufgrund der Müdigkeit? Ja, das musste es sein und so schloss auch Gaara, noch immer nachdenkend und mit geröteten Wangen, die Augen und war nach wenigen Minuten eingeschlafen.

Langsam wachsende Gefühle!

Einige Tage waren seit dem Vorfall mit Itachi Uchiha ins Land gezogen und alles wirkte so, wie es vorher auch gewesen war. Ja, es wirkte so, nur entsprach dies nicht der Wahrheit. Die Einstellung des Kazekage hatte sich völlig verändert und auch wenn sich Naruto um Gaara kümmern wollte, so verschloss der Rothaarige einen kleinen Teil in sich. Er wirkte nur noch ernst, ließ sich auf keine Späße mehr ein und vermied sogar sämtliche Berührungen von Naruto. Was war nur mit Gaara los? Wieso veränderte er sich nur so sehr?
 

Wenn Naruto an die letzten Nächte zurückdachte, welche er auf dem Futon hatte verbringen müssen, stellten sich ihm schon vereinzelte Fragen, auf welche er jedoch keine Antwort fand und auch keine bekam. Warum ging Gaara nur so mit ihm um, wo es doch vor Tagen noch so anders gewesen war? Vor Tagen hatte Gaara doch noch seine Nähe so sehr gewollt, doch nun? Nun stieß er Naruto quasi von sich, mit der Aussage, er mochte im Moment nicht.
 

Zur jetzigen Zeit befanden sich der Kazekage und Naruto im Büro und erledigten einige Dinge, die ein Kazekage nun mal erledigen musste. Naruto blickte immer wieder von seiner Arbeit auf und sah zum Rothaarigen rüber, welcher gerade einen Brief verfasste. Ob er ihn ansprechen sollte? Wieder einmal, nur um von Gaara dieselben Antworten zu bekommen? Außerdem, Gaara wich seinen Fragen meist gekonnt aus. Warum?
 

Auf Gaara's Tätigkeit achtend, verfiel er einer Erinnerung, die sich um das zuletzt Geschehene handelte. Vor einigen Stunden war ein Jounin ins Büro gekommen und hatte eine Schriftrolle an Gaara weitergereicht. Außer dem Feuersiegel, welches sicherlich von Tsunade stammte, wusste Naruto bis jetzt nicht, was Tsunade dem Kazekage wohl mitgeteilt hatte. Obwohl, er konnte es sich mittlerweile denken, denn nachdem Gaara den kurzen Brief gelesen hatte, hatte er die Sicherheitskräfte verstärkt. Scheinbar wusste Tsunade mittlerweile von dem Vorfall, welcher nun schon einige Tage zurücklag.
 

Naruto seufzte, legte den Stempel beiseite und sah erneut zum Kazekage rüber, dessen Miene angestrengt wirkte. Scheinbar suchte Gaara nach den passenden Worten? Es schien so, aber diese Tatsache hielt Naruto nicht von sein Vorhaben ab. "Gaara?" durchbrach der Blonde die Stille und wartete auf eine Reaktion. Der Kazekage blickte auf, nur kurz, ehe er sich wieder dem Brief zuwendete. Er hatte nun wirklich keine Zeit zum Reden, da er Tsunade eine Antwort schreiben musste.
 

Und Gaara selbst? Er machte sich noch immer Vorwürfe, auch wenn sein Gast die ganze Sache anders betrachtete. Warum? Warum war Naruto nicht ein wenig böse auf ihn? Warum konnte der Blonde ihm sein Versagen einfach so verzeihen? Er knabberte noch immer daran und würde es wohl auch noch eine Weile tun. Zudem hatte er noch ein anderes Problem, welches ihn die letzten Tage sehr beschäftigte. Dennoch. Zuerst musste er sich für sein Versagen bei Tsunade entschuldigen und ihr versichern, dass so etwas in Zukunft nie wieder vorkommen würde. Er würde Naruto mit seinem Leben beschützen, denn das war er dem blonden Wirbelwind einfach schuldig.
 

"Gaara, rede mit mir... Warum gehst du mir seit Tagen aus dem Weg?". Naruto wollte es endlich wissen, mehr nicht. Gaara sollte ihm doch nur eine logische Erklärung für sein jetziges Verhalten geben, weiter nichts. Entweder, er könne das Verhalten des Kazekage nachvollziehen, oder eben nicht, aber dieses ständige Schweigen ertrug Naruto nicht länger.
 

"Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin, Naruto... Und wenn ich dir aus dem Weg gehen würde, wärst du nicht mit mir in einem Raum". Gaara hoffte, dass dieses Thema somit sein Ende fand, aber wie so oft ließ es Naruto nicht auf sich beruhen und erhob erneut das Wort. "Aber... Du distanzierst dich und redest kaum noch mit mir. Hat dein Verhalten mit dem Vorfall zutun?". Naruto wusste, er schnitt nun ein heikles Thema an, aber wie sollte er sonst an seine Antworten kommen?
 

Der Kazekage ließ seine Schreibfeder sinken und starrte auf den Brief, welcher noch nicht fertig war. Konnte Naruto nicht einfach seinen Mund halten? Er mochte nun nicht reden und schon gar nicht über diesen Vorfall. Nein, zu sehr nagte dieses Thema noch an ihm, als das er normal darüber sprechen konnte, ohne in Tränen auszubrechen. Nun, wenigstens hatte er einen kleinen Teil seiner Fassung wieder, aber es brauchte nicht viel, um sie ihm wieder zu nehmen. Seine Geschwister ließen ihn zum Glück in Ruhe. Ja, da er sich eigentlich benahm, wie immer eben, wenn sie in seiner Nähe waren. Wenigstens etwas, so dachte er sich.
 

Naruto erhob sich von seinem Platz und lief um den Schreibtisch herum. Er wusste, vielleicht ging er nun zu weit, aber er wollte endlich Erklärungen. Mit Schwung drehte er Gaara's Sessel zu sich herum, kesselte Gaara im Sessel ein, damit dieser nicht die Flucht ergreifen konnte, denn Naruto wusste, der Kazekage würde am liebsten weglaufen. "Vor Tagen wolltest du noch so sehr meine Nähe... Was ist passiert? Was hat sich verändert, dass du...". Naruto erhob seine rechte Hand und legte diese an Gaara's Wange und strich mit den Fingern hauchzart über die weiche Haut. "Solche Berührungen nicht mehr zulässt?" endete Naruto's Frage etwas leiser, ehe er sich zum Rothaarigen hinabbeugte.
 

Gaara hatte sich bei dieser Aktion ziemlich erschrocken, blieb dennoch äußerlich ruhig, während sein Herz hart gegen seine Brust hämmerte. Warum nur? Naruto hatte es schon etliche Male versucht, sich ihm zu nähern, doch immer hatte er Naruto erfolgreich zurückweisen können, da er allmählich Gefühle verspürte, die nicht sein durften. Wie hatte dem Kazekage das nur passieren können? Er vermisste Naruto's Nähe sehr, aber Gaara selbst hatte Angst, dass er irgendwann zuviel vom Blonden verlangen würde.
 

"Naruto... Du hattest Recht. Wir sollten solche Dinge lassen. Du hast es doch selbst gesagt, oder nicht?". Unsicher sah Gaara in die blauen Seen, welche ihn in ihren Bann zogen und er drohte, in ihnen zu versinken. Naruto blinzelte einige Male, überlegte schnell, bis ihm seine Worte in den Sinn kamen. Ja, er hatte damals gemeint, er könne es nicht gutheißen. Nur, warum der plötzliche Sinneswandel des Kazekage? Da musste doch mehr dahinterstecken, oder nicht?
 

"Warum auf einmal?" war Naruto's sofortige Gegenfrage, da er Gaara's plötzlichen Entschluss nicht verstehen konnte. Klar, er hatte viele Dinge zum Rothaarigen gesagt, aber zuvor hatten sie Gaara doch auch nicht gestört, also warum auf einmal? Hing dieser Entschluss wirklich mit dem Vorfall zusammen? Was ging in Gaara's Kopf nur vor sich?
 

"Ich..." begann Gaara und blickte auf seine Hände, welche auf seinen Beinen ruhten und sich etwas verkrampften. Er wusste nicht so genau, was er auf Naruto's Frage antworten sollte, obwohl ihm einige Sätze auf der Zunge lagen, er aber nicht den Mut hatte, sie auszusprechen. Plötzlich fand sich Gaara auf seinen Schreibtisch wieder, hörte, wie einige Unterlagen zu Boden fielen und sah erschrocken zum Blonden auf, welcher sich über ihm beugte, gleichzeitig Gaara's Beine ein wenig spreizte, um Platz dazwischen zu finden.
 

"Du vermisst diese Berührungen, oder? Erkläre mir, warum du dir in den letzten Tagen selbst schadest?". Gaara errötete, während er seine Hände erhob und diese um Naruto's Wangen legte, auf dessen Lippen nun ein sanftes Lächeln erschien. Hatte Naruto mit seiner Aktion Gaara's Mauer durchbrochen, welche sich dieser aufgebaut hatte? Es schien so, da Gaara seinen Kopf zu sich zog.
 

"Weil ich Angst habe, Naruto... Angst, mich in dich zu verlieben" wisperte Gaara leise, ehe er die Lippen des Blonden in Besitz nahm. Naruto war zu erschrocken, um etwas zu erwidern, starrte mit weit aufgerissenen Augen zum Rothaarigen hinab, welcher seine Lippen gegen seine bewegte. Sich in ihm verlieben? Naruto hatte es doch gewusst. Es würde darauf hinauslaufen und nun? Super, nun war er in einer Lage, in der er nicht mal wusste, wie er nun reagieren sollte.
 

Gaara löste ihren Kuss und brachte wieder etwas Abstand zwischen sich und Naruto. Ja, diese Angst beschlich ihn seit Tagen, da er manchmal ein angenehmes Kribbeln in seiner Magengegend verspürte. Und er hatte sich daraufhin an Kankuro's Worte erinnert und war deswegen auf Abstand gegangen, da er von Naruto solche Gefühle nicht erwarten konnte. Sicher, dieser Abstand brachte Schmerz mit sich, welcher schon sehr oft entstanden war, vor allem dann, wenn er alleine im Büro saß und über seine momentane Lage nachdachte. Meist war ihm auch nach Weinen zumute, aber er unterdrückte diesen Impuls, da es ihm eh nichts bringen würde.
 

Naruto sah unentwegt in die Augen Gaara's, welche einen traurigen Ausdruck annahmen. Was sollte er nun zum Kazekage sagen? Er hatte es geahnt, hatte es sogar angekündigt, dass so etwas passieren könnte, aber nun? Nun wusste er nicht mal, wie er mit dieser neuen Situation umgehen sollte. Sollte er Gaara nun auf Abstand halten, oder lieber weitermachen, wie bisher? Er wollte Gaara auch nicht unnötig verletzen, war sich aber sicher, dass er es tun würde, ganz gleich, welchen Weg er einschlagen würde.
 

Doch dann fielen Naruto schon vereinzelte Fragen ein, da der Kazekage erst jetzt mit dieser Sache rausgerückt hatte. "Wie lange?". Nur diese zwei Worte verließen Naruto's Lippen, ehe Gaara seinen Kopf etwas senkte, seinen Blick abwendete und auf einen toten Punkt starrte. "Die Angst? Seit einigen Tagen... Ich weiß auch nicht, was mit mir passiert... Da tauchen unbekannte Gefühle auf und verwirren mich". Naruto stützte sich neben Gaara's Kopf ab und sah diesen eindringlich an. Seit einigen Tagen also? Das erklärte dann auch, warum sich Gaara so distanziert verhielt und seine Nähe am meisten mied.
 

"Du warst echt noch nie verliebt. Das merkt man" erläuterte Naruto leise, während er Gaara's Kopf ein wenig anhob, um diesen wieder in die Augen zu blicken. "Bleibt die Frage, was ich jetzt noch tun kann? Du solltest dein Herz jemanden schenken, der es auch verdient. Nicht mir...". Gaara errötete leicht, während er unsicher in seinem Büro umherblickte. Gott, diese Unterhaltung gefiel ihm ganz und gar nicht, da sein Herz so schnell schlug und dieses angenehme Kribbeln in seinem Bauch einsetzte. Warum nur? Er wollte das hier nicht.
 

Naruto bemerkte nun auch die Unsicherheit und stieg vom Kazekage runter, welcher jedoch seinen Ärmel ergriff und den Blonden in die vorherige Position zurückzog. Stumm blickten sie sich an, ehe der Kazekage erneut errötete, da seine Gedanken um seinen Traum kreisten. Diese Pose. Ja, sie erinnerte ihn an seinen erotischen Traum, welchen er hatte durchleben müssen. Diese Gefühle. Diese Lust, gemischt mit dem Kribbeln in seinem Bauch. Das durfte nicht sein, es wäre falsch, oder? Warum empfand Gaara nur so?
 

"Ich..." stammelte Gaara, wurde noch eine Spur röter um die Nase, ehe er eine Hand an seiner Wange spürte, welche beruhigend über seine Haut strich. Wieder sah er in die blauen Seen, konnte ein wenig Veständnis in ihnen erkennen und seufzte schließlich. "Wieso sagst du das? Du hättest mein Herz verdient... Immerhin hast du mich damals gerettet und...". "Nein, ich habe damals versucht, dich zu retten, aber ich kam zu spät. Außerdem... Ich glaube, dass ich deine Gefühle nicht erwidern könnte. Noch ist es nicht zu spät und wenn es dir hilft, dann kehre ich nach Konoha zurück".
 

Gaara's Augen weiteten sich, als Naruto seinen letzten Satz ausgesprochen hatte. Zurück nach Konoha gehen? Nur wegen seiner anfänglichen Gefühle, welche sich unweigerlich entwickelten? Nein, er wollte nicht, dass Naruto nun ging. Er wäre dann unerreichbar für Gaara und das war das Letzte, was sich der Kazekage wünschte. "Zurück nach Konoha? Was wird dann aus mir, Naruto? Ich will dich nicht...". "Nicht verlieren, ich weiß, Gaara. Bedenke doch bitte meine Lage. Wie soll ich mich nun fühlen? Man sagt mir nicht jeden Tag, dass man Gefahr läuft, sich in mich zu verlieben und bevor das wirklich zutrifft und ich es verhindern kann, nehme ich lieber Abstand". Gaara sah auf Naruto's Brust, da er diese Erklärung nicht akzeptieren wollte. Sonst akzeptierte er alles, nahm vieles so hin, wie es nun mal war, aber das konnte er einfach nicht zulassen.
 

"Wenn du gehst, dann komme ich mit und hänge meinen Posten an den Nagel". Ungläubig starrte Naruto den Kazekage an, welcher ihn versuchte zu erpressen. Scheinbar war Gaara bereit, einige Schritte zu machen, um das zu kriegen, was er wollte, aber was war mit Naruto? Konnte man ihn nicht verstehen? Er musste doch erstmal selbst mit dieser Situation zu Recht kommen und brauchte deswegen Abstand.
 

"Das wirst du nicht tun, Gaara. Wer soll denn dann Suna beschützen, wenn du nicht da bist? Kannst du das wirklich verantworten?". "Dann bleib... Bleib bei mir und lass mich nicht mit diesen Gefühlen alleine". Naruto seufzte ergeben, nickte schließlich, da er wohl wirklich bleiben musste. Zugegeben, der Kazekage konnte kämpfen, wenn nun auch auf einen ganz anderem Gebiet. Eigentlich hatte er gedacht, Gaara würde ihn ohne ein Wort gehen lassen, aber scheinbar war es dem Kazekage wirklich wichtig, dass Naruto bei ihm blieb.
 

"Naruto?". Der Angesprochene nickte, zeigte somit, dass er bereit war, zuzuhören. Schlimmer konnte es eh nicht mehr werden, oder? Obwohl, vielleicht sollte er langsam von Gaara runtersteigen? Ja, das wäre ein Anfang. Gerade, als er runtersteigen wollte, schlangen sich zwei Arme um ihn, während die Beine des Kazekage sich um seine Hüften schlangen. Okay, was sollte das nun? Und was hatte dieser Blick zu bedeuten, welchen Gaara nun aufsetzte? Von den roten Wangen ganz zu schweigen.
 

"Ich glaube, ich weiß, warum ich solche Gefühle habe..." begann Gaara und zog Naruto wieder näher zu sich. Sollte er es ihm wirklich erzählen? Vielleicht verschreckte er Naruto damit nur noch mehr, als ohnehin schon, oder nicht? Doch dann kam Gaara die erste Nacht in den Sinn, in welcher es sich ähnlich zugetragen hatte. Er war sich sicher, hätte er sein Wort damals nicht erhoben, wäre Naruto weitergegangen.
 

"Ich bin ganz Ohr". Naruto stützte sich wieder neben Gaara's Kopf ab und wartete gespannt. Noch immer konnte er es nicht fassen. Ein guter Freund von ihm, dazu noch der Kazekage, war auf dem besten Wege, sich in ihn zu verlieben. Warum? Okay, die Frage ließ sich leicht beantworten, aber wieso war Naruto nur auf diese ganzen Berührungen eingegangen? Und nun? Es hatte ihn sogar ein wenig gestört, dass Gaara bei Nacht nicht mehr mit ihm kuscheln wollte. Ja, es war irgendwie zum Alltag geworden und plötzlich war diese Distanz entstanden.
 

"Als du geschlafen hast, da... Habe ich über dich gewacht. Tag und Nacht... Und irgendwann bin ich eingeschlafen und...". Gaara unterbrach seinen Satz, sah erneut im Zimmer umher und suchte nach den passenden Worten. Gott, es war ihm nun irgendwie unangenehm, aber er konnte nun auch nicht einfach schweigen. Naruto würde wissen wollen, was er denn erzählen wollte und wahrscheinlich nicht eher Ruhe geben, bis er es dann endlich wusste. Es gab also keinen Weg zurück.
 

"Ich habe von uns geträumt... Also... Seitdem belasten mich diese neuen Gefühle und treten immer wieder auf, wenn du in meiner Nähe bist". Naruto nickte leicht und ihm brannte die Frage auf der Zunge, von was der Rothaarige genau geträumt hatte. Doch nicht etwa, oder doch? Nein, Gaara war nicht der Typ dafür, welcher solche Träume träumte, wenn er denn überhaupt mal träumte. So wenig, wie Gaara schlief, da konnte man nie wissen.
 

"Von uns geträumt? Meinst du etwa... Ähm...". Auch dem Blonden stieg die Röte zu Kopf, während er Gaara abschätzend musterte. Als dieser jedoch nickte und noch ein wenig röter um die Nase wurde, falls dies überhaupt noch möglich war, beantwortete sich seine unausgesprochene Frage. Und was sollte er nun von solch einen Traum halten? Zugegeben, so, wie der Kazekage nun unter ihm lag, war er wieder total süß, aber er durfte keine weiteren Berührungen mit Gaara austauschen. Diese ganze Sache war eh schon völlig aus dem Ruder gelaufen.
 

Gaara versank erneut in die blauen Seen, welche unentwegt in seine blickten. Ungewollt näherte sich Naruto dem Rothaarigen, hielt vor dessen Lippen inne und schloss kurz seine Augen. War schwerer, als getan, musste er zugeben, da Gaara ihn so verträumt anblickte. "Eigentlich sollten wir Abstand voneinander nehmen, aber... Wenn ich dich so sehe, dann fällt es mir ziemlich schwer". "Dann lass uns einfach weitermachen, wie zuvor auch" wisperte Gaara ebenfalls, überbrückte die letzten Zentimeter, ehe er einen Finger an seinen Lippen spürte. Verwundert öffnete er seine geschlossenen Augen wieder und blickte Naruto fragwürdig an.
 

"Ich möchte dir nicht Weh tun, verstehst du? Ich...". Der Finger wurde von Gaara's Hand entfernt, da er Naruto's Worte einfach nicht mehr hören wollte. "Bedeute ich dir wirklich so wenig?". Naruto sah erschrocken drein, ehe er seicht den Kopf schüttelte. Wie kam Gaara denn auf solchen Quatsch? Natürlich bedeutete Gaara ihm viel, aber für mehr?
 

"Du bist mein Freund, Gaara, aber...". "Und wenn ich mehr für dich sein möchte?" fiel Gaara dem Blonden ins Wort, hielt sich sofort seinen Mund zu, da er nun wirklich schneller gesprochen hatte, als gedacht. Verdammt, wie hatte ihm das nur rausrutschen können? Wieder spürte er, wie sich Hitze auf seinen Wangen breit machte, während er seinen Blick abwandte. Verdammt, wie peinlich. Warum hatte er das bloß gesagt?
 

Naruto lächelte leicht, als dem Kazekage wohl klar wurde, was er da eben gesagt hatte. Ja, es war diesem zwar nur rausgerutscht, aber es war dennoch ehrlich gemeint. Gaara wollte also mehr für ihn sein? Nur, wie sollte Naruto das denn anstellen? Er mochte Gaara, er mochte ihn sogar sehr, aber mehr? Er müsse sich dazu erstmal Gedanken machen und mit dieser neuen Situation umgehen können.
 

Sie bemerkten in ihren Gedanken gar nicht, wie es an der Tür einige Male klopfte und eine Person langsam eintrat, welche davon ausging, dass der Kazekage wohl nicht in seinem Büro war. Angewurzelt blieb die Person schließlich stehen, betrachtete das Bild, welches sich ihr bot und lief selbst rötlich an. Okay, wenn er das nun für das halten sollte, was er nun dachte, dann gute Nacht.
 

"Ähäm..." räusperte sich die Person mit einem gekünstelten Husten, ehe sie die volle Aufmerksamkeit der beiden Jungen bekam, welche halb auf dem Schreibtisch lagen. Sofort erhob sich Naruto hochrot im Gesicht und hustete ebenfalls gekünstelt. Super, nun würde man wirklich falsch von ihm und den Kazekage denken, oder? Zum Rothaarigen schielend, sah er, wie geschockt Gaara war und stupste diesen deshalb kurz an.
 

"Ähm... Was willst du?" brachte Gaara endlich hervor, stieg vom Schreibtisch runter und setzte sich, hob nebenbei die vereinzelten Dokumente auf, welche auf den Boden gefallen waren. Verdammt, er spürte, wie rot er im Gesicht war und es war ihm auch äußerst unangenehm, so erwischt zu werden. Später würde er sich noch einiges dazu anhören dürfen, ganz sicher.
 

"Eigentlich wollte ich euch nur fragen, ob ihr gleich mit zu Temari kommt. Sie kocht wieder...". Kankuro kratzte sich nervös am Kopf, während er im Augenwinkel zum Blonden schielte, dessen Gesichtsfarbe noch immer ein kräftiges Rot aufwies. Natürlich hatte er seinen kleinen Bruder wohl eben gestört, denn dieser warf seine Dokumente einfach auf den Tisch und murmelte für sich selbst unverständliche Dinge. Oha, sein kleiner Bruder war wohl sehr wütend, nicht? Ja und wie, nachdem ihm ein strafender Blick zugeworfen wurde.
 

"Also hatte Temari mit ihrer Theorie vollkommen Recht. Warum habt ihr uns nicht aufgeklärt?". Gerade wollte der Blonde etwas dazu sagen, als Gaara sein Wort erhob. "Naruto und ich sind gute Freunde, mehr aber auch nicht". Zwar taten diese Worte sehr Weh, aber er musste Klarheit schaffen. Wenigstens für Naruto, denn dieser wäre sicherlich nicht damit einverstanden, wenn solch ein Gerücht entstand, oder?
 

"Das sah gerade aber völlig anders aus. Also ich umarme und küsse meine Freunde nicht". "Kankuro, danke für die Einladung, aber wir verzichten". Naruto sah verwundert zum Kazekage rüber, dessen Gesicht sich senkte. Warum? Sie konnten doch mit Temari und Kankuro essen, oder etwa nicht? Als Naruto gerade das Wort erheben wollte, schüttelte Kankuro seinen Kopf. "Okay, wie du meinst... Falls was sein sollte, du weißt, wo du mich findest, Gaara". Danach verließ Kankuro das Büro, lehnte sich draußen an dieser und dachte nach. Ja, er hatte den Schmerz in Gaara's Stimme deutlich vernommen. Sein kleiner Bruder war verliebt, aber dessen Liebe wurde nicht erwidert, wie es schien. Trauriges Schicksal, dachte der Braunhaarige sich und lief aus dem Kazekage-Turm. Hoffentlich zerbrach sein kleiner Bruder nicht an solchen Gefühlen.
 

Naruto sah nochmals zur Tür, welche eben ins Schloss gefallen war, dann zu Gaara, welcher noch immer zu Boden blickte. Was war los? Warum hatte Gaara die Einladung seines Bruders ausgeschlagen? "Gaara, warum...". "Ich kann nicht, Naruto. Wenn ich ehrlich bin... Möchte ich nun ein wenig alleine sein". Naruto schüttelte seinen Kopf, da er den Kazekage nicht alleine lassen wollte. Dessen Schultern bebten leicht und gerade aus diesem Grund konnte Naruto nicht einfach so gehen.
 

Er lief hinter den Sessel und hockte sich etwas hin, bis er schließlich die Arme von Hinten um Gaara schlang. "Es tut mir leid" war das einzige, was er dazu sagen konnte, leider. Am liebsten hätte er all die Wünsche des Rothaarigen erfüllt, aber er durfte nicht. Gaara würde es wahrscheinlich falsch auffassen und sich dadurch noch viel mehr erhoffen. Viel mehr, als ohnehin schon. Es hätte wirklich nie soweit kommen dürfen, aber nun waren sie in dieser Situation und mussten mit ihr umgehen.
 

Der Sessel drehte sich und ehe Naruto sich versah, schlangen sich zwei Arme um seinen Hals, welche ihn fest an den Körper des Kazekage drückten. Ja, Gaara brauchte nun eine Person, welche sich um ihn kümmerte. Klar, Naruto wusste, er war da eigentlich der Falsche, da es ja eigentlich um ihm ging, aber Gaara würde sich vermutlich keinen anderen Menschen anvertrauen. So blieb er vor Gaara in der Hocke und strich ihm immer wieder beruhigend über den Rücken, in der Hoffnung, dass sich der Kazekage bald wieder beruhigte.

Süßes Zungenspiel!

"Weißt du... Ich glaube, du bist schon längst in mich verliebt. Nur ein Verliebter würde sich so aufführen und sogar soweit gehen, einen Menschen quasi zu erpressen" murmelte Naruto nach einer geraumer Zeit, in welcher sich der Kazekage hatte beruhigen können. Eigentlich mochte Naruto nicht mehr über dieses Thema sprechen, da er wusste, er belastete Gaara damit. Nur, sie mussten darüber sprechen, um klare Verhältnisse zu schaffen.
 

Gaara sagte nichts dazu, kniff seine Augen zusammen, da er wusste, was er zuvor noch getan hatte. Ja, er hatte Naruto erpresst, gemeint, er würde mit ihm nach Konoha gehen, würde der Blonde ihn nun einfach alleine mit seinen Empfindungen lassen. Und was meinte Naruto? Gaara sei schon längst in den Blonden verliebt? Vielleicht. Nein, nicht vielleicht. Gaara war sich da eigentlich schon sicher, da er ständig dieses wohlige Kribbeln verspürte. Selbst jetzt, weil Naruto ihn noch immer in seinen Armen hielt, um ihm Trost zu spenden.
 

Der Blonde brachte schließlich Abstand zwischen ihnen und sah den Kazekage eindringlich an, konnte dessen Schmerz in den türkisfarbenen Augen sehen, welchen Gaara versuchte zu verstecken, es ihm aber scheinbar nicht gelingen wollte. Es tat Naruto unendlich Leid, aber was sollte er tun? Sicher, Gaara mochte gern so weitermachen, wie bisher, aber brachte dieser Weg nicht nur noch mehr Schmerz, als ohnehin schon? Gaara würde irgendwann daran zerbrechen und in ein tiefes Loch versinken, oder nicht?
 

"Gaara... Ähm... Sag mir, was ich für dich tun kann, damit du nicht mehr so traurig bist". Sanft strich er dem Rothaarigen eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, ließ seine Hand ein wenig sinken, ehe er erneut über die weiche Wange strich. Gaara blickte wieder auf, sah in die blauen Seen, welche soviel Mitgefühl und Trauer ausstrahlten. Ja, der Blonde machte sich scheinbar Sorgen um ihm, aber er wusste nicht, was Naruto tun könne, um seine derzeitige Stimmung zu heben. Doch, er wusste einen Weg, aber dieser war einfach unmöglich.
 

"Sprich deine Wünsche aus, ich weiß nämlich, dass du welche hast". Der Kazekage schüttelte seinen Kopf, wollte sich erheben, doch hielten ihn zwei Hände an seinen Schultern zurück. Unsanft wurde er in den Sessel zurückgedrückt, starrte erneut in die blauen Augen seines Gastes, welcher ihn scheinbar nicht gehen lassen würde. Warum? Es reichte doch, oder? Gaara musste nichts mehr sagen, fand er persönlich zumindest.
 

Und doch öffnete sich sein Mund, bereit seine Wünsche zu äußern, auch wenn er wusste, diese würde unerfüllt bleiben. "Ich wünschte, du würdest dasselbe empfinden, wie ich es für dich tue. Ich möchte... Nein, ich will dich jederzeit berühren können, will so viele Dinge mit dir teilen, aber ich weiß, dass es nie so sein wird. Und ich wünschte, ich würde nicht so fühlen... Es tut Weh... Wie damals, als mich mein Onkel verraten hat". Aufmerksam lauschte der Blonde diesen Wünschen, schnürrte es ihm auch die Kehle zu, den Kazekage so zu sehen. Er hatte es noch nie sonderlich gemocht, wenn Gaara so traurig war. Nein, er mochte es lieber, wenn er ein kleines Lächeln trug, auch wenn nie für sonderlich lange, aber dann wusste Naruto zumindest, das alles in Ordnung war.
 

"Ich weiß nicht, was ich tun soll... Ich will ihm helfen, aber wie soll ich das machen? Wenn wir so weitermachen, wie bisher, dann schade ich ihm seelisch und so etwas tut verdammt Weh. Ich mag ihn sehr, aber mehr?". Naruto war sichtlich überfordert und dachte weiter angestrengt nach. Er konnte den ersten Wunsch einfach nicht erfüllen, oder doch? Nein, er würde Liebe vorheucheln und solch ein Mensch war er nun mal nicht. Das mit den Berührungen, Naruto wusste nicht, ob es richtig wäre, diese weiterhin zuzulassen. Gaara würde sich mehr versprechen, oder? Und was sagte der Kazekage da? Es schmerzte ihn jetzt schon, die Erkenntnis, dass da nie mehr zwischen ihnen sein würde? Ja, Naruto konnte es verstehen, denn auch er hatte sich mal so gefühlt. Zwar schon lange her, aber er kannte diesen Schmerz.
 

"Ich... Ich kann dir diese Wünsche nicht erfüllen und das weißt du selbst. Ich würde dir damit nur unnötig Weh tun und das ist das Letzte, was ich möchte..." sprach Naruto schließlich, bereute seine Worte im selben Moment, da der Kazekage sich losriss und den Versuch startete zu flüchten. Jedoch konnte Naruto noch dessen Umhang ergreifen und zog Gaara in seine Arme zurück, an dessen Brust sich der Kazekage schmiegte und erneut in Tränen ausbrach. Ja, Naruto konnte diese Reaktion so gar nachvollziehen, wollte Gaara sicherlich einfach nur still für sich leiden, anstatt es vor dem zu zeigen, in welchen er sich verliebt hatte.
 

Es dauerte wieder eine ganze Weile, bis sich der Kazekage beruhigt hatte. Verdammt, solche Worte reichten schon aus, um seine Fassung zu zertrümmern. Was war er denn noch? Nur noch ein Wrack, weil er seine Gefühle nicht mehr in den Griff bekam. Und das alles nur, weil er solche Gefühle entwickelt hatte. Warum nur? Wieso strafte ihn das Leben nur so sehr? Hatte er in der Vergangenheit nicht genug gelitten? Warum musste er erneut leiden? Er wollte es nicht, er wollte sich nicht so schrecklich fühlen und in die Einsamkeit zurücksinken. Er spürte, wie dies geschah und klammerte sich an Naruto fest, welcher beruhigend über seinen Rücken strich.
 

"Ich... Vergiss meine Worte einfach... Ich meine...". Naruto hielt inne und sah zur Seite. Wäre es wirklich richtig? Wäre es richtig, Gaara's Wünsche zu erfüllen? Er fühlte Freundschaft für den Kazekage, aber nicht solche Gefühle. Und dennoch. Er mochte Gaara nicht länger so sehen, so verletzlich. Nein, er wollte dessen normale Art wieder zurück. Nur, ob er das auch schaffen könnte?
 

Ungläubig sah der Kazekage auf, wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht, ehe er erneut in die blauen Seen blickte. Ein mildes Lächeln lag auf Naruto's Lippen und Gaara konnte nicht verstehen, wieso der Blonde nun seine Worte zurücknahm. Sollte er ihn fragen? Nein, lieber nicht.
 

Naruto blickte wieder zu Gaara, welcher noch immer einen ungläubigen Eindruck machte. "Ich tu alles, damit du mir wieder ein Lächeln schenkst, aber...". "Ohne Liebe?" beendete Gaara den unausgesprochenen Satz, worauf der Blonde sachte nickte. Ja, wenn er dadurch wieder den alten Gaara erweckte, würde er alles tun. Wirklich alles.
 

"Ich weiß nicht, ob ich das möchte..." murmelte Gaara leise, da er es nicht richtig fand. Der Blonde sollte sich keineswegs verpflichtet fühlen, oder sonst was. Alles sollte sich richtig anfühlen, aber genau dieser Satz ließ Gaara zweifeln. Naruto würde vermutlich all seine Wünsche, soweit es eben ging, erfüllen, aber der Kazekage würde sich dabei schlecht fühlen.
 

"Darf ich dich etwas fragen?" wollte der Rothaarige plötzlich wissen, da ihm eine Frage eingefallen war, welche ihn schon seit längerer Zeit auf der Seele lag, er sie aber meist verdrängt, oder vergessen hatte. Wieder nickte Naruto, setzte sich auf den Sessel und zog den Kazekage auf seine Knie, wo dieser zum Sitzen kam. Sofort errötete Gaara, setzte sich seitlich, um Naruto besser ansehen zu können.
 

"Klingt vielleicht komisch, aber... Ich möchte gern wissen, ob du mich Aktraktiv findest". Gaara sah auf seine Hände, welche auf seinen Knien ruhten, verkrallte seine Finger im Stoff der Hose, da er sich ein wenig dümmlich vorkam. Dennoch, er musste es einfach wissen. Er wollte wissen, wie Naruto ihn fand. Wollte wissen, ob er sich überhaupt Chancen ausrechnen konnte.
 

Naruto lächelte leicht, ehe er selbst errötete. Kaum zu glauben, aber sein Gedachtes würde er wohl aussprechen müssen. "Klingt zwar komisch und gerade aus deinen Mund, aber... Es ist schon okay. Du möchtest eben wissen, wie ich dich finde. Nun ja, so etwas fragt man mich auch nicht jeden Tag, aber... Ähm...". Kurz unterbrach sich der Blonde, schlug sich gedanklich gegen die Stirn, da er um den heißen Brei herumredete. Eigentlich sagte er immer gleich die Dinge und wie er alles fand. Nur, bei dieser Frage wollte er bedacht antworten. Einerseits für sich, um eben diese Klarheit zu schaffen und andererseits für Gaara, welcher eine ehrliche Antwort verdient hatte.
 

"Also... Du siehst schon heiß aus... Ich mag auch deine Art, wie du mit manchen Dingen umgehst. Zwar wirkst du auf mich ein wenig unerfahren, aber das ist ja nicht weiter schlimm. Jeder hat Schwachpunkte und bei dir ist es wohl die Liebe, die du gerade kennenlernst". Gaara's Wangen wurden noch eine Spur dunkler, als Naruto ihm diese ehrliche Antwort gab. Er sah also heiß aus? Nun, eigentlich hätte er sich diese Frage auch sparen können, aber wer hätte wissen sollen, dass Naruto ähnlich dachte, wie die meisten Mädchen aus seinem Dorf?
 

"Wenn du gestattest? Die gleiche Frage an dich. Was findest du an mir? Wieso schenkst du mir dein Herz? Jeder aus meinen Dorf sagt, ich sei ein kompletter Vollidiot". Gaara blickte wieder zum Blonden, welcher ihm die gleiche Frage stellte, wie der Kazekage eben. Was er an Naruto fand? Da gab es viele Dinge und über einiges hatte er sich die letzten Tage noch den Kopf zerbrochen. Es war ihm nämlich unbegreiflich gewesen, dass er solche Gefühle für den Blonden empfand.
 

"Du bist kein Vollidiot..." begann Gaara und schaute wieder woandershin, da er Naruto nicht ansehen konnte. Nein, sein Herz raste viel zu sehr und dieses Kribbeln in seinem Bauch wurde auch stärker. Gemischt mit Aufregung, bemerkte er erst spät, dass er wieder in die blauen Augen sah, da Naruto seinen Kopf in dessen Richtung gedreht hatte.
 

"Ich mag deine Augen... Sie strahlen immer voller Freude, wenn du glücklich bist. Außerdem verliere ich mich in ihnen immer, wenn du mich ansiehst. Deine Ausstrahlung zieht mich irgendwie magisch an". Nun errötete Naruto, senkte seinen Kopf, da ihm solche Worte neu waren. Scheinbar hatte sich der Kazekage schon Gedanken dazu gemacht? Die Antwort kam nämlich sehr schnell, fand Naruto. Ja, scheinbar hatte Gaara die letzten Tage über das 'Warum' nachgedacht, oder?
 

"Ich mag auch deine unbeschwerte Art. Du sagst immer gleich alles, was du denkst. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte auch so sein, aber es gelingt mir einfach nicht". Ein trauriger Unterton schwang in Gaara's Stimme mit und Naruto schüttelte seicht seinen Kopf, da der Kazekage so nicht denken sollte.
 

"Du solltest dich auch nicht verändern. Bleib so, wie du bist, denn so mag und kenne ich dich, Gaara". Ein ehrliches Lächeln erschien auf Naruto's Lippen, ehe sich der Kazekage zu ihm rüberbeugte und seine Stirn an die des Blonden legte. Eine Weile war es still im Büro, bis Gaara einen wohligen Seufzer ausstieß und sich den Streicheleinheiten des Blonden hingab. Warum konnte Naruto nur immer wieder solche Gefühle in ihm wecken? Warum wuchsen seine Wünsche mit jeder Sekunde weiter an? Ein Wunsch ganz besonders und er überlegte, ob er diesen äußern konnte. Ja, er könnte es, stellte sich nur die Frage, ob Naruto ihm diesen Wunsch erfüllen würde.
 

"Würdest du mir einen Wunsch erfüllen, Naruto?" wisperte der Kazekage leise, schloss seine Augen, da ihm erneut die Hitze zu Kopf stieg. Ein leises "Mh..." kam ihm entgegen und Gaara nahm seinen ganzen Mut zusammen, um diese eine Frage zu stellen. Er wusste, er würde vielleicht viel zu weit gehen, aber er wollte dieses Gefühl erleben. Dieses Gefühl, welches er in seinem Traum verspürt hatte.
 

"In meinem Traum hast du mich anders geküsst... Ich würde gern wissen, ob sich das wirklich so anfühlt, wie im Traum". Naruto stoppte in seinen Bewegungen, ehe der Kazekage sich ein wenig von ihm löste. Hatte er nun wirklich übertrieben? Verlangte er dem Blonden zuviel ab? Scheinbar, da die Hände an seinen Rücken aufgehört hatten, über seinen Rücken zu gleiten.
 

"Entschuldige... Ich wollte dir...". "Du meinst...". Naruto hatte diese Entschuldigung unterbrochen, da sich der Kazekage nicht entschuldigen musste. Nein, Naruto hatte nur kurz nachdenken müssen, da er für einige Sekunden nicht gewusst hatte, was Gaara denn eigentlich meinte. Doch nun wusste er, welchen Wunsch Gaara da an ihn gewandt hatte. Solche Küsse kannte er nur vom Hörensagen, oder aus Zeitschriften. Er kannte noch vieles mehr, aber in der Praxis sah das schon ein wenig anders aus. Jedoch würde er sein Bestes versuchen. Er mochte nämlich nicht als schlechter Küsser darstehen.
 

"Du meinst einen Zungenkuss?". Der Rothaarige nickte, denn er erinnerte sich noch sehr gut daran, wie heiß der Blonde ihn mit solchen Küssen gemacht hatte. Und dann? Es hätte noch weitergehen können, aber seine Schwester hatte ihn geweckt. Geblieben war nur die Erinnerung und die Erregung, welche sich aber sehr schnell wieder verflüchtigt hatte, aufgrund der Tatsache, dass Naruto unverändert im Bett gelegen hatte.
 

Sanft wurde er schließlich bei den Schultern zum Blonden gezogen, bis sich ihre Nasenspitzen berührten. Naruto atmete tief durch, da es auch sein erster Zungenkuss sein würde. Wie das wohl war? Laut Gaara's Erzählung eben, hatte dieser wohl schon eine vage Vorstellung davon. Was Naruto mit Gaara wohl alles in dessen Traum gemacht hatte? Er beschloss, ihn nach den Kuss zu fragen, da er nun auch ein wenig neugierig wurde. Neugierig auf diesen Kuss und neugierig auf Gaara's Vorstellungskräfte.
 

"Warte... Küss mich nur, wenn du das auch willst" stoppte Gaara den Blonden, bevor dessen Lippen seine berührten. Naruto hielt tatsächlich inne, behielt aber seine Augen geschlossen und legte ein kleines Lächeln auf. "Keine Sorge... Ich tu alles aus freien Stücken und weil ich es natürlich will. Würde ich es nicht wollen, würde ich es auch nicht tun" antwortete Naruto leise, wollte gerade seine Lippen auf die des Kazekage legen, als dieser nochmals sein Wort erhob.
 

"Aber du sagtest gerade, dass du alles für mich tun würdest, nur damit es mir besser geht". "Das stimmt, das habe ich gesagt, aber... Mit deinen Wunsch machst du mich neugierig und ich möchte wissen, wie sich so etwas anfühlt. Außerdem... In den letzten Tagen hast du mich schon ein bisschen vernachlässigt, findest du nicht?". Gaara wusste nicht, was er dazu sagen sollte, denn es klang irgendwie nach einen Vorwurf. Er hatte Naruto vernachlässigt? Hieß dies, dass der Blonde auch seine Nähe vermisst hatte? Aber warum?
 

Als Naruto keine Erwiderung bekam, grinste er in sich hinein, während er die letzten Zentimeter überwandt und gleich darauf die weichen Lippen des Rothaarigen auf seinen spürte. Vorhin, als Gaara ihm gestanden hatte, dass er wohlmöglich auf dem Weg war, sich in ihm zu verlieben, da hatte er den Kuss darauf nicht erwidern können. Nein, er war in diesen Moment einfach zu geschockt gewesen. Doch nun tat er alles aus freien Stücken und würde diesen Kuss in vollen Zügen auskosten.
 

Seine Lippen bewegten sich gegen die des Kazekage, während er Gaara näher an sich zog, um endlich diesen Kuss zu vertiefen. Verdammt, diese Neugier und eine gewisse Aufregung machte sich in Naruto breit, so dass er in ihren Kuss keuchte. Nur leise, dennoch gut hörbar für Gaara, welcher seine Arme um Naruto's Nacken legte. Er genoss dieses Gefühl zu sehr, als dass er es wieder verlieren wollte. Auch er keuchte in ihren Kuss hinein, war total aufgeregt und setzte sich anders hin. Mit gespreizten Beinen saß er auf Naruto's Schoß, welcher seine Hände hinabgleiten ließ, bis sie schließlich auf Gaara's Hintern ihren Halt fanden.
 

Zögerlich öffnete Naruto seinen Mund, strich hauchzart mit seiner Zunge über die sinnlichen Lippen, wie er persönlich fand, welche sich sofort öffneten, begleitet mit einem leisen Keuchen. "Ich bin so aufgeregt" dachte der Blonde, ehe er seine Chance nutzte und in die feuchte Mundhöhle eindrang. Sofort erkundete er diesen warmen, dennoch feuchten Ort, ließ keinen Winkel aus, ehe er auf Gaara's Zunge stieß, welche sich zurückhaltend verhielt. Süß, dachte sich der Blonde, schien der Kazekage ein wenig schüchtern zu sein.
 

Gaara keuchte erneut in ihren Kuss hinein, spürte eine unangenehme Wärme in sich aufsteigen und konzentrierte sich auf seine Empfindungen. Dieses schöne Kribbeln im Bauch, gemischt mit einem Hauch von Lust, welche sich nun in ihm ausbreiten wollte. Er hatte es gewusst. Solche Küsse heizten ihn an und er würde sich wohl hüten müssen, wenn er gleich kein Problem in seiner Hose haben mochte.
 

Er spürte Naruto's Zunge an seiner, schmiegte sich elegant an dieser, ehe ein feuriges Zungenspiel entfacht wurde. Gott, es war wirklich so prickelnd, wie in seinem Traum. Süß und erregend, musste Gaara feststellen, wanderte mit seinen Händen zum Gesicht des Blonden, um dessen Wangen sich seine Hände schlossen. Mit mehr Druck forderte er stumm nach mehr, zog Naruto noch ein wenig näher, während er seine Hüfte ein wenig vorschob. Verdammt, nun entwickelte sich doch dieses Problem.
 

"Gaara..." keuchte Naruto erschrocken, da er etwas Hartes an seinem Bauch spürte. Doch mit diesem Problem war der Rothaarige nicht allein, denn auch bei ihm entwickelte sich ein kleines Problem, obwohl er nicht mal genau wusste, warum. Vielleicht lag es an ihren Kuss? Heizte ihn dieser Kuss so sehr an? Ließ er sich gerade wirklich vom Kazekage erregen? Kaum zu glauben, aber er fand wieder eine Schwäche an sich. Warum nur? Er mochte Gaara, aber mehr? Wieso war er sich auf einmal unsicher? Er war doch nicht schwul, oder? Aber dieser süße Kuss, welcher nun schon fünf Minuten andauerte. Er wollte mehr davon, wollte mehr von Gaara, welcher wieder in ihren Kuss keuchte.
 

Schweren Herzens löste Naruto schließlich ihren Kuss, atmete hastig durch, da er vergessen hatte zu atmen. Beim Rothaarigen schien es ebenso zu sein, sah dieser auch ein wenig fertig aus und sah aus glasigen Augen in seine blauen Seen. Irrte er sich, oder konnte er tatsächlich unbändige Lust in den Augen des Kazekage lesen? Obwohl, es verwunderte ihn nicht wirklich, denn auch er müsse diesen Blick nun besitzen. Ja, er verspürte Lust. Lust auf den Kazekage.
 

Und dennoch, obwohl er diese Lust verspürte, er durfte sich ihr nicht ergeben. "Und?" wollte er wissen und sah Gaara abschätzend an, welcher daraufhin ein wenig errötete. "Du erregst mich, Naruto...". Nun war es der Blonde, welcher errötete. Okay, mit dieser Antwort hatte er nun überhaupt nicht gerechnet, aber es war schon irgendwie okay. Naruto musste erneut feststellen, welch Wirkung er auf den Rothaarigen ausübte. Das konnte sicherlich nicht jeder.
 

"Der Kuss hat mich auch erregt..." nuschelte er verlegen und sah an Gaara vorbei. Hauptsache nicht in dessen lustverschleierte Augen, dessen Gesicht, welches sich seinem erneut näherte. An seinem Ohr nahm er leise, erregende Worte wahr, wurde noch eine Spur röter um die Nase, als er diese Worte verarbeitete. "Am liebsten würde ich jetzt mit dir auf mein Zimmer gehen und weitermachen".
 

"Bevor du mich noch mehr um den Verstand bringst... Ich würde gerne etwas wissen". Gaara nickte leicht, während er sich wieder aufrichtete und Naruto forschend musterte. "Was habe ich in deinem Traum mit dir angestellt?". Nun legte sich ein kleines Lächeln auf Gaara's Lippen, ehe er sich erneut vorbeugte, nur kurz die Lippen des Blonden berührte und anschließend wieder, mit leichten Küssen, zu Naruto's Ohr wanderte.
 

"Du hast auf mir gelegen und mich verwöhnt...". Nur leise brachte Gaara diese Worte über die Lippen, spürte in seiner Körpermitte ein unangenehmes Ziehen, weswegen er aufstand und die Hose ein wenig lockerte. Irgendwie musste er sein Problemchen beseitigen, nur wie? Würde er nun auf die Toilette gehen, wüsste Naruto sicherlich, was er dort machte und das wollte er nicht. Vielleicht könne der Blonde ihm? Nein, bestimmt nicht. Wo dachte er überhaupt hin? So etwas tat man doch nur, wenn man sich liebte, oder nicht? Genau, er durfte so etwas nicht mit Naruto tun, auch wenn er die Lust darauf verspürte.
 

Naruto sah genau, welches Problem dem Kazekage nicht behagte. Nun, er selbst wollte sein Problem auch loswerden, aber wie? Er weigerte sich, auf die Toilette zu gehen, um Hand an sich zu legen. Eigentlich müsse er nun mal etwas vom Kazekage verlangen, aber dessen Unerfahrenheit würde wahrscheinlich ein weiteres Problem darstellen, oder? Moment, vielleicht doch nicht, wenn er den Anfang wagte? Nein, wo dachte er eigentlich hin? Wie kam er nur auf solche Gedanken? Obwohl, wenn er sich Gaara so vor seinen Füßen vorstellte, während er ihm einen? Hallo? Schluss mit den Gedanken, welche ihn nur noch mehr erregten. Nicht zu fassen. Vermutlich wurde er Dank Gaara wirklich noch schwul? Er wusste es nicht, entgegnete den glasigen Blick des Rothaarigen, welcher einen flehenden Ausdruck in den Augen hatte.

Ein romantisches Abendessen zu zweit!

Eine schier endlose Zeit verging, jedenfalls empfand es Naruto so, ehe die Stille durch ein lautes Magenknurren durchbrochen wurde. Mit geröteten Wangen sah Naruto erneut in die immer noch glasigen Augen des Kazekage, welcher seinen Blick erwiderte. "Wollen wir etwas Essen gehen?" durchbrach Gaara erneut die aufkommende Stille, zupfte an seiner Hose, nur um festzustellen, dass seine Erregung langsam nachließ. Zum Glück, denn er hätte nicht gewusst, was er hätte tun sollen. Und die Tatsache, dass auch Naruto eine kleine Beule in der Hose hatte, noch immer, machte es nicht leichter.
 

"Du hast Kankuro's Einladung ausgeschlagen und nun bei ihnen auftauchen?" entgegnete Naruto schnell, schlug das eine Bein übers andere, damit man nicht direkt sah, dass er noch immer mit seiner Erregung zu kämpfen hatte. Nun, eigentlich war er sich sicher, dass Gaara es schon längst gesehen haben musste, aber aus irgendeinen Grund störte ihn diese Tatsache nicht. Nein, dazu kannten sie sich bereits zu gut, als dass er sich vor Gaara schämen müsse.
 

Sachte schüttelte Gaara seinen Kopf, lief zum Schreibtisch und schrieb die letzten Worte in den Brief für Tsunade, welchen er noch beenden musste. Dann könnte dieser auch gleich mit einen Falken versendet werden und Tsunade müsse sich dann auch keine Sorgen mehr um Naruto machen. Naruto beobachtete die flinke Schrift des Kazekage, ehe dieser seine Unterschrift und schließlich das Siegel daneben setzte. Mit allem fertig, las sich der Kazekage nochmals die wenigen Zeilen durch, ehe er nickte und die Schriftrolle zusammenrollte.
 

"Ich bringe Baki eben diese Schriftrolle und dann können wir gehen. Ich kenne da ein ruhiges Restaurant und dort können wir etwas Essen". Naruto nickte dem zu, erhob sich vom Sessel und folgte Gaara, welcher die Tür öffnete. Ein kurzer Blick zum Fenster raus, sagte Naruto, dass der Abend bereits angebrochen war. Wie lange waren sie nur in ihrer Scheinwelt gewesen? Vorhin war es noch früher Nachmittag gewesen, doch nun? Kaum zu glauben, was solche Küsse alles anstellen konnten. Selbst die Zeit war in Vergessenheit geraten gewesen.
 

Langsam liefen sie den Gang hinab, bis sie bei einer Tür ankamen, welche Gaara ohne anzuklopfen öffnete. Sofort erblickte er Baki, welcher von einigen Akten aufsah, welche er bearbeiten musste. "Hier, die Antwort an den Hokage" erklärte Gaara sein Anliegen, beobachtete, wie sich Baki von seinem Platz erhob und ihm die Schriftrolle aus der Hand nahm. "Ich werde mich unverzüglich um die Versendung kümmern". Gaara nickte wissend, wandte sich von Baki ab und verließ das Zimmer wieder. Gut, dann hatte er für den heutigen Tag alles erledigt. Okay, er hätte noch einige Dokumente durchlesen und unterschreiben müssen, aber diese konnten sicherlich auch noch bis morgen warten, oder? Außerdem hatte sein Gast Hunger, wie man unweigerlich vorhin hatte hören können.
 

"Du willst mit mir Essen gehen? In einem Restaurant?" wollte Naruto nochmals wissen und sah fragend zum Kazekage, welcher neben ihm herlief und den Ausgang fixierte. Gaara sah nun ebenfalls fragend drein, da er diese Frage nicht wirklich verstehen konnte. Hatte Naruto vielleicht ein Problem damit, mit ihm Essen zu gehen? "Stimmt was nicht?" war seine Gegenfrage schließlich, passierte den Ausgang und lief die Stufen hinab.
 

Naruto blieb für einige Sekunden stehen und dachte über Gaara's Gegenfrage nach. Ob etwas nicht stimmte? Nun, er wusste es nicht. Es klang nach einer Einladung, aber so sicher war er sich da nicht. Er wurde selten eingeladen, abgesehen von Iruka und Kakashi, aber nie von einen Jungen aus seiner Altersgruppe. Nein, dies war wirklich selten der Fall und Naruto begann sich zu fragen, ob er dieses Essen gehen als ein Date abtun sollte. Wollte Gaara wirklich ein Date mit ihm?
 

"Kommst du? Das Restaurant ist nicht weit" rief der Kazekage die Stufen hinauf, war auch ein wenig verwundert, weil sich Naruto irgendwie seltsam verhielt. Was war nur mit dem Blonden? Hätte er ihn doch nicht einladen sollen? Dabei hatte er doch nur daran gedacht, ein ruhiges Mahl mit Naruto zu sich zu nehmen. Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Naruto überhastet die Stufen hinunter eilte und schließlich neben ihm zum Stehen kam. "Entschuldige, war nur ein wenig in Gedanken" erklang seine Entschuldigung auch sofort, worauf Gaara nickte und schließlich seinen Weg fortsetzte.
 

Schweigend liefen sie nebeneinander her und Naruto machte sich noch immer so seine Gedanken. Dieser Kuss vorhin. Er mochte es ungern zugeben, aber er verspürte ein wenig Sehnsucht. Warum? Vor einigen Tagen hatte er doch nicht so gedacht, also warum auf einmal? Er schielte zum Kazekage rüber, welcher wohl ebenfalls in seinen Gedanken zu sein schien. Wie niedlich dieser doch aussah, wenn er grübelte. Verdammt, er dachte schon wieder dummes Zeug. Immer wieder ertappte sich Naruto dabei, wie er Gaara entweder süß, oder total niedlich fand. Und das Schlimmste war, er hatte vorhin so ehrlich geantwortet, hatte zu Gaara gemeint, dass dieser heiß aussähe. Toll, sicherlich bildete sich Gaara darauf etwas ein, oder?
 

"Naruto?" durchbrach der Kazekage die Stille, sah den Blonden eindringlich an, da er sah, wie sehr Naruto doch grübelte. Aus einem unerfindlichen Grund wusste Gaara auch, worüber sich der Blonde Gedanken machte und wollte demnach auch einiges klarstellen. "Du musst nichts mehr für mich tun, verstanden? Machen wir uns nichts mehr vor... Es wäre das Beste, wenn wir Abstand voneinander nehmen, bevor noch Schlimmeres passiert". Klar, diese Worte taten dem Kazekage wirklich Weh, aber er konnte nicht so weitermachen, wie bisher. Er hatte verstanden, wie Naruto es gemeint hatte. Würden sie weiterhin so weitermachen, wie bisher, würde Gaara sich irgendwann so schlecht fühlen, wie noch nie in seinem Leben und bevor so etwas passieren könnte, würde er sich selbst schützen, auch wenn dieser Weg ebenso schmerzen würde, wie all die anderen Wege, welche er kannte.
 

Naruto war schon ein wenig verwundert, sah in die traurigen Augen des Rothaarigen, welcher diese Entscheidung einfach so getroffen hatte. Warum? Warum tat Gaara sich selbst Weh? Er hatte doch Augen im Kopf und sah genau, wie sehr der Kazekage unter dieser Entscheidung litt. Außerdem, Naruto hatte doch vorhin gemeint, er würde dem Kazekage all seine Wünsche erfüllen, nur damit Gaara nicht mehr so traurig war. Doch nun? Was sollte er sagen? Sollte er ihm sagen, dass dies der falsche Weg wäre? Nein, an sich war Gaara's Entscheidung der richtige Weg, aber warum wollte Naruto diese Entscheidung nicht so hinnehmen?
 

"Ich möchte aber viele Dinge mit dir tun..." murmelte Naruto schließlich leise, hielt an, als Gaara's Schritte weniger wurden und besah sich ein Restaurant. Scheinbar waren sie bei ihrem Ziel angekommen? Nochmals schweifte Naruto's Blick zum Kazekage, welcher ebenso zurückblickte. Irrte sich der Blonde, oder funkelten Gaara's Augen vor Freude? Freute sich der Rothaarige etwa über seinen Einwand? "Hör zu, denk nicht mehr soviel darüber nach, okay? Außerdem...". Naruto beugte sich ein wenig vor, bis er das Ohr des Rothaarigen erreichte und fügte flüsternd einige Worte hinzu, welche den Kazekage erröten ließen. "Außerdem hat mich der Kuss vorhin wirklich angeheizt. Wäre doch schade, wenn wir solche Küsse nicht mehr miteinander teilen könnten, oder?".
 

"Naruto..." wisperte Gaara leise, schloss seine Augen und erhob seine Hände, welche sich um Naruto's Wangen schlossen, als sich dieser wieder zurückziehen wollte. Kurz überprüfte Gaara seine Umgebung, sah, das niemand in der Nähe war und zog den Blonden in einen erneuten Zungenkuss. Der Blonde schloss nun ebenfalls seine Augen, grinste in ihren Kuss hinein, da es selten der Fall war, dass der Kazekage die Initiative ergriff. Ja, Gaara war wirklich süß, musste er sich eingestehen, ob er nun wollte, oder nicht.
 

Schließlich lösten sie sich wieder voneinander, sahen sich an und man konnte einen Hauch von Glückseligkeit in Gaara's Augen erkennen. Ja, dieses Funkeln sollte für immer in den sonst so traurigen Augen bleiben. Nur er konnte Gaara so sehen, nur er hatte die Macht, Gaara zu öffnen und tief in seine Seele zu blicken. Ja, nur Naruto Uzumaki, sonst niemand.
 

Bevor sich der Kazekage vollends in die schönen blauen Augen verlieren konnte, durchbrach Naruto die Stille und strich sanft über Gaara's Wange. "Also? Gehen wir nun Essen? Ich meine, das ist doch sozusagen ein Date, oder?". Der Rothaarige errötete erneut, blickte zu Boden, da er in diese Richtung überhaupt nicht gedacht hatte. Nun, er hatte Naruto eingeladen, aber nicht daran gedacht, dass es dann nach einem Date aussehen würde. Störte es den Blonden denn nicht?
 

"Ich glaube, ich habe mich geirrt, entschu...". "Nein, nein... Es ist eine Einladung, aber ich dachte nicht an ein Date... Ich hatte auch noch nie ein Date und weiß deswegen auch nicht, wie man sich bei einem Date benimmt". Naruto schmunzelte, als Gaara ihn einfach unterbrochen hatte, nahm dessen Hand und zog ihn mit in das Restaurant. Als er die Tür öffnete, ließ er die Hand des Kazekage los und fügte leise hinzu "Benimm dich einfach so, wie du dich immer benimmst. Außerdem... Ich hatte auch noch nie ein Date". Gaara nickte leicht, ehe sie das Restaurant betraten und sofort von einer Kellnerin herzlich begrüßt wurden, oder eher gesagt, der Kazekage.
 

"Meister Kazekage, willkommen in unserem bescheidenen Haus. Oh, wie ich sehe, seid ihr heute in Begleitung? Ist das euer Freund?". Das junge Mädchen trug eine weiße Schürze, darunter ein schwarzes langes Kleid, welches ihre schlanke Taille sehr betonte. Braune Augen sahen fasziniert zwischen Naruto und Gaara her, während die junge Frau mit ihren braunfarbenen Haar spielte. Gaara errötete und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Super, jetzt verlor er sogar vor einer Kellnerin seine Fassung, nur weil diese meinte, Naruto wäre sein Freund. Wie peinlich, gestand sich der Kazekage ein, während er einen flüchtigen Blick zu Naruto wagte, welcher ebenfalls errötet war.
 

"Ja, Gaara und ich sind Freunde. Könnten wir einen ruhigen Tisch zu zweit bekommen?" grinste Naruto und erhob seine rechte Hand, mit welcher er sich am Hinterkopf kratzte und verlegen lachte. Gott, wie peinlich war das denn nur? Er hatte direkt an zweideutige Dinge gedacht und als sein Blick dem des Kazekage streifte, wusste er, dass auch Gaara direkt an etwas anderes gedacht haben musste. Doch weiter konnte er darüber nicht nachdenken, da die Kellnerin nickte und andeutete, dass Naruto und Gaara ihr folgen sollten.
 

"Setzt euch, Meister Kazekage. Hier, die Karte". Sie übergab den beiden jungen Männern jeweils eine Karte und ließ sie schließlich allein. Sofort herrschte reges Flüstern in den hinteren Zimmern, wo einige Kellnerinnen tuschelten. Scheinbar wurde nun ein Gerücht verbreitet, nahm Gaara einfach mal an, wurde noch ein wenig röter um die Nase und öffnete die Karte, hinter welcher er sich versteckte. Gott, wie unangenehm ihm das alles war. Er bereute diese Einladung, dieses Date, welches Gerüchte in die Welt setzen würde. Naruto würde sicherlich wütend werden, denn dieser saß nichtsahnend vor ihm und studierte ebenfalls die Karte.
 

"Haben die hier keine Ramen?" wollte der Blonde mürrisch wissen, schlug eine Seite weiter und verzweifelte beinahe an den Gerichten. Er kannte nur wenige und die, die er kannte, mochte er nicht verspeisen. Er mochte etwas Leckeres essen. Gaara ließ seine Karte sinken und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Naruto und seine Ramen. Der Ramenfanatiker hatte wohl den Namen des Restaurants nicht gelesen, oder? Hier gab es nur Leckereien der teuren Art und dazu zählten keine Ramen.
 

"Ich muss dich enttäuschen, Naruto. Das Restaurant besitzt solche Gerichte nicht. Hast du den Namen des Rstaurants nicht gelesen?" wollte Gaara wissen und sah, wie der Blonde verneinte und die Karte zuklappte. "Gaumenschmaus? Na und? Das sagt doch nichts aus, oder?". Gaara schüttelte den Kopf, beugte sich über den Tisch und winkte Naruto zu sich. Als sich dieser auch über den Tisch lehnte, lauschte er den Worten des Kazekage, welcher ihm ins Ohr flüsterte. "Hier bekommst du nur die besten Gerichte, die du dir sonst nicht leisten könntest".
 

Naruto setzte sich wieder, holte seinen Geldbeutel hervor und besah sich diesen. Nun, ein wenig Geld hatte er noch und da er Gaara nicht glauben wollte, klappte er die Karte ein weiteres Mal auf und sah sich die Preise an, die er vorhin überlesen hatte. Seine Augen weiteten sich, als er sich diese hohen Preise besah, sah zum Kazekage, welcher die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Gott, der Laden war seiner Meinung nach viel zu teuer, oder nicht? Also, hier könne er nie im Leben essen, es sei dem, er würde drei Missionen machen und dieses Geld für ein Essen hier sparen. Das war wirklich Wucher, musste er zugeben.
 

"Gaara, das kann ich nicht annehmen... Das ist viel zu teuer" flüsterte Naruto über den Tisch. Wirklich, er konnte diese Einladung einfach nicht annehmen, da er es nie wieder gutmachen könnte. Nein, dafür verdiente er viel zu wenig. Hieß das denn, dass Gaara sehr viel als Kazekage verdiente? Und wieder einmal ertappte sich Naruto dabei, wie er ein wenig Neid auf Gaara verspürte. Er mochte sich nicht so armselig fühlen, weswegen er in Begriff war, aufzustehen.
 

"Bleib sitzen und such dir ein Gericht aus. Meinst du, ich bezahle solche Wucherpreise? Ein Kazekage hat viele Vorteile, musst du wissen. Ich kriege das Essen für einen Sonderpreis und da du bei mir bist, du auch". Naruto wusste mit dieser Information nichts anzufangen, sah im Augenwinkel, wie die braunhaarige Kellnerin zu ihren Tisch stolzierte und die Karten einsammelte.
 

"Und, wie habt ihr gewählt?". Gaara hatte sich nichts ausgesucht, hatte er auch nicht genügend Zeit gehabt und sah nun erstmal zum Blonden, welcher wohl noch überlegte. "Haben sie eine Empfehlung?" brach Gaara nach langer Warterei die Stille und sah das braunhaarige Mädchen an, welches wohl nun überlegte. "Für ein Liebespärchen, mh... Ja, wie wäre es mit dem Liebesteller? Kennt ihr den, Meister Kazekage?". Gaara's Augen weiteten sich, als er diese Worte vernahm, schüttelte seinen Kopf und stierte auf die Tischplatte. Nur ruhig bleiben, versuchte er sich innerlich zu beruhigen, wobei seine Hände schon ein wenig zitterten. Er fühlte sich wirklich unwohl und wünschte sich, dass er lieber nicht hierher gekommen wäre.
 

"Was ist denn auf diesem Liebesteller drauf?" mischte sich nun Naruto ein, dessen Gesicht auch eine beachtliche Röte aufwies. Warum dachten denn alle, dass er mit dem Kazekage zusammen war? Er wollte doch nur mit ihm essen, oder nicht? Moment mal. Er und Gaara hatten sich vorm Restaurant geküsst und somit hätten es die Insassen sehen können, oder? Hatte dieses Mädchen etwa ihren Kuss gesehen und dachte deswegen so? Ja, diese Erklärung klang logisch, weswegen er erleichtert ausatmete. Nun, so erleichtert war er dann doch nicht, da er ahnte, dass diese Information, dieses Gerücht sich ausbreiten würde. Morgen würde jeder glauben, Naruto Uzumaki und Gaara, der derzeitige Kazekage wären ein Liebespaar. Super, tolle Aussichten.
 

"Viele süße Leckereien, mit inbegriffen von einer süßlichen Bohle, selbstverständlich ohne Alkohol. Mögen die Herrschaften den Liebesteller bestellen?". Fragend blickte die Braunhaarige abwechselnd zu den jungen Männern, der eine, der Kazekage, sehr errötet, was ihr ein kleines Schmunzeln auf die Lippen zauberte, der andere, der blonde junge Mann, überlegend, bis er schließlich seinen Mund öffnete.
 

"Wie teuer wäre der Liebesteller denn?" wollte Naruto wissen. Er wusste, er fragte nun sehr viel, aber er mochte nicht, dass Gaara ein Vermögen für ihn ausgab. Nein, dafür war er sich einfach zu fein, als dass er es einfach so hinnehmen könne. Die junge Frau holte einen Taschenrechner hervor und tippte einige Zahlen ein. "Da der Kazekage bei uns Prozente erhält, wie eigentlich überall... Mh... Statt des üblichen Preises die Hälfte abgezogen... Das wären dann 1200 Ryo" erklärte sie nachdenkend. Für Naruto's Geschmack noch immer viel zu teuer, aber da Gaara scheinbar keinen Einwand hatte, nickte er der Kellnerin zu, welche wieder ging und nun die Bestellung weitergeben würde. Wie nervig ihm das langsam wurde, ätzend.
 

Naruto stöhnte genervt, während er seinen Kopf auf den Tisch sinken ließ. Jetzt erst sah er einige Menschen zu sich und dem Kazekage rüberschauen, welche sich jedoch sofort wieder abwendeten, als er sie länger beäugte. Klasse, wirklich. Deswegen also. Nicht die Kellnerin hatte sie gesehen, sondern einige Gäste, welche hier speisten und hatten es dann wohl rumposaunt.
 

"Wenn du willst, dann können wir auch gehen" murmelte Gaara leise, dem auch diese Blicke aufgefallen waren. Wie dumm war er nur gewesen? Für einige Sekunden war er einfach schwach geworden und in diesen Moment hatte er Naruto in diese Lage gebracht. Und es schmerzte, diese Ablehnung von Naruto ertragen zu müssen. Am liebsten wäre Gaara schon längst aufgestanden, aber dann wäre hier ein Szenario entstanden, auf welches er noch weniger Lust gehabt hätte. Warum nur? Warum fühlte er sich nun wieder so mies, obwohl er sich vorhin so geborgen und wohl gefühlt hatte?
 

Naruto seufzte leise aus, sah zum Kazekage rüber, welcher traurig auf ihn wirkte. Kein Wunder. So, wie sich Naruto ihm gegenüber verhielt, würde Naruto wahrscheinlich selbst traurig werden. Jedenfalls, wäre er in den Kazekage verliebt. "Tut mir leid... Es ist nur... Die denken alle, das wir zusammen wären, dabei...". "Ich weiß und es tut mir ebenfalls leid. Hätten wir uns vor dem Restaurant nicht geküsst, dann...". Naruto schüttelte den Kopf, denn er hätte es ja verhindern können. Demnach trugen sie Beide die Schuld und nicht Gaara allein.
 

Gerade, als Naruto etwas erwidern wollte, kam die Kellnerin mit einem Teller zurück, welchen sie zwischen Gaara und Naruto stellte. Dazu öffnete sie eine Flasche und stellte zwei Gläser auf. Diese füllte sie mit einer süßlichen Flüssigkeit und stellte die Flasche daneben. "Ich wünsche den Herrschaften einen guten Appetit" wünschte sie den Beiden, ehe sie wieder zum Tresen ging, um dort die nächste Bestellung zu überreichen.
 

Naruto besah sich den Teller genau, fand nur süße Leckereien darauf und leckte sich über die Lippen. Pudding, Schokolade, ein wenig Eis und vieles mehr. Wow, das war also ein Liebesteller? Und alles war in Herzchenform angerichtet. Ja, wirklich süß gemacht, musste der Blonde zugeben. Gaara sah sich ebenfalls auf dem Teller um, wollte sich ein Stück Schokolade nehmen, doch stieß er dabei auf Naruto's Hand, welcher das gleiche Stück hatte nehmen wollen.
 

Sie blickten sich kurz an, erröteten wieder und senkten ihren Blick. "Nimm ruhig, ich nehme mir ein anderes Stück" wisperte Gaara und griff nach einem anderem Stück. Als er sich diese leckere Süßigkeit in den Mund stecken wollte, wurde ihm das Stück hingehalten, welches er sich zuerst hatte nehmen wollen. Ungläubig sah er Naruto an, dann wieder zum Stück Schokolade und wieder zurück. Was sollte er von dieser Aktion halten? Und nicht nur das. Er spürte die Blicke, welche auf ihm ruhten und gespannt auf seine Reaktion warteten.
 

Nach langem Zögern öffnete Gaara seinen Mund und empfing das kleine Stück Schokolade, welches Naruto ihm zukommen ließ. Genießerisch schloss er seine Augen, blendete alles um sich herum aus, da nun nur noch Naruto für ihn zählte. Sollten die Dorfbewohner doch denken, was auch immer sie wollten. Er wollte nur einen schönen Abend mit Naruto genießen, mehr nicht.
 

"Gaara?". Leise glitt dieser Name über Naruto's Lippen, besah sich die Hand des Kazekage, welcher noch immer ein Stück Schokolade in den Fingern hielt, welches bereits zu schmilzen begann. Der Rothaarige öffnete seine Augen wieder und sah in die blauen Seen, welche noch immer auf seine Hand blickten. Seine Hand? Er spürte, wie dort etwas zwischen seinen Fingern schmilzte, erhob diese und besah sich das Stück Schokolade. Wieder zu Naruto blickend, erhob er seine Hand weiter und hielt ihm die zwei Finger mit dem Stückchen Schokolade hin.
 

Naruto lächelte leicht, öffnete seinen Mund und ließ sich die Schokolade, was noch davon übrig war zumindest, auf der Zunge zergehen. Irgendwie gefiel ihm dieses Spiel, weswegen er seinen Finger in den Pudding gleiten ließ und diesen verführerisch vor Gaara's Mund hielt. "Willst du probieren?" wollte Naruto wissen, worauf Gaara sachte nickte und seinen Mund erneut öffnete. Auch ihm gefiel dieses Spielchen sehr, da er nun nur noch auf Naruto fixiert war. Er bemerkte nicht die Blicke, welche ihm und den Blonden galten. Nein, für ihm war die Welt gerade nicht da, sondern nur der Blonde und dieser Finger in seinen Mund.
 

Sofort kam ihm sein Traum wieder in den Sinn, hatte Naruto dort auch zwei seiner Finger in seinen Mund gleiten lassen. Warum, das wusste er immer noch nicht, aber es war ihm auch egal. Er saugte an den Finger, umschmeichelte diesen mit seiner Zunge, während er genießerisch seine Augen geschlossen hielt. Er spürte die Hitze auf seinen Wangen und wollte nicht in die blauen Augen blicken, welche ihn wahrscheinlich die ganze Zeit über musterten. Er konnte nicht verhindern, dass sich die verflüchtigte Erregung erneut in ihm breit machte. Dieses Spielchen regte Gaara an. Es erhitzte sein Gemüt so sehr, dass er glaubte, gleich besser sein Zimmer aufsuchen zu müssen.
 

"Ich weiß nicht, warum, aber...". Naruto unterbrach sich, tunkte seinen anderen Zeigefinger in den Pudding und ersetzte seinen anderen Finger schließlich, welcher wohlwollend in die feuchte Mundhöhle eingelassen wurde. "Mir gefällt dieses Spiel und wenn du so an meinen Finger saugst, dann kommen mir da ganz andere Gedanken..." hauchte er leise, beugte sich über den Tisch und zog seinen Finger zurück. Ein enttäuschter Ausdruck kam ihm entgegen, weswegen er leicht lächelte und den Kopf schüttelte. "Hey, keine Sorge. Ich höre schon nicht auf. Der Teller ist sowieso noch voll" erklärte Naruto leise, griff nach einem weiteren Stück Schokolade, welches er sich in den Mund steckte.
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis sich diese Köstlichkeit in seinen Mund verflüssigt hatte. Prüfend sah er zum Kazekage, welcher wieder die Arme vor der Brust verschränkt hatte und nun scheinbar ein wenig beleidigt war. Warum denn? Naruto hatte doch eben gesagt, er würde nicht aufhören, oder nicht? "Komm her" wisperte der Blonde und winkte den Rothaarigen mit seinen Zeigefinger zu sich. Auch Naruto hatte diese störenden Blicke mittlerweile ausgeblendet, wollte er einfach nur für Gaara da sein und sich diesem süßen Spielchen hingeben.
 

Jetzt erst wurde dem Kazekage bewusst, was der Blonde da eben von sich gegeben hatte. Andere Gedanken? Was meinte Naruto damit? "Was für Gedanken?" fragte er leise, während er eine Zunge an seiner Oberlippe spürte, worauf er sich über seine Lippen leckte und etwas Süßliches schmeckte. Wieder schlossen sich seine Augen wie von selbst und er gab sich der Zunge hin, welche ohne zu zögern, in seine Mundhöhle eindrang und ihm die schönsten Gefühle bescherte, zusammen mit dem süßlichen Geschmack der Schokolade.
 

Als Naruto sich wieder von Gaara löste, grinste er, als der Kazekage einen verträumten Blick auflegte. Sollte er ihm wirklich sagen, woran er eben gedacht hatte? Vorhin im Büro hatte er diesen Gedanken auch schon gehabt, aber Gaara schien so etwas gar nicht zu kennen. Naruto selbst kannte es nur aus Zeitschriften und kannte es auch noch nicht, aber er kannte es wenigstens vom Hörensagen. Außerdem, es war sicherlich ein unbeschreibliches Gefühl, wenn der Kazekage vor ihm kniete und schüchtern an seiner Erregung saugte. Naruto bemerkte nicht, wie er in seiner Gedankenwelt abdriftete und nun einen verträumten Blick auflegte.
 

Erst als Gaara vor dessen Gesicht winkte, schüttelte Naruto seine Gedanken ab und sah wieder zum Rothaarigen, welcher nun einen fragenden Blick auflegte, scheinbar noch immer wissen wollte, welche Gedanken er hatte. Er zog Gaara beim Ärmel ein wenig näher und flüsterte ihm seinen Gedanken zu, worauf Gaara einen entsetzten Laut von sich gab und sich auf seinen Platz fallen ließ. Angestrengt atmete er und wurde noch eine Spur röter um die Nase, als ohnehin schon. Hatte er Gaara mit seinen Gedanken erschreckt? Das hatte er nicht gewollt, wirklich nicht.
 

Gaara's Herz schlug um einige Takte schneller, während er sich das Gesagte vorstellte. Verdammt, an so was dachte der Blonde also? Und das alles nur, weil er an dessen Finger gesaugt hatte? Er wusste nicht, ob er für so etwas bereit war, aber der Gedanke war schon prickelnd. Würde Naruto so etwas bei ihm auch tun? Sollte er ihn einfach mal fragen?
 

"Willst du, dass ich das bei dir mache?". Warum hatte er nun diese Frage gestellt? Gaara verstand sich selber nicht, schlug sich innerlich gegen die Stirn, da sein Mund einfach andere Worte benutzt hatte. Diese Frage hatte er nicht stellen wollen. Verdammt und so, wie der Blonde ihn nun ansah, mit diesem verführerischen Lächeln. Er hätte nicht fragen dürfen, denn er wusste nicht, ob er das tun konnte.
 

"Na ja... Also..." kicherte Naruto verlegen, kratzte sich am Kopf, während er sich erneut ein Stückchen Schokolade in den Mund steckte. "Wenn du das machen würdest? Nur, wenn du dich das auch traust. Der Gedanke allein... Ich weiß nicht... Ich stelle es mir prickelnd vor, wie du vor mir kniest". Gaara sah auf die Tischplatte, spürte, wie sein Herz noch schneller schlug, wie zuvor und atmete hastig durch. Gott, wieso hatte er nur diese Frage gestellt? Und dennoch. Naruto schien Gefallen an diesen Gedanken zu finden, was dem Kazekage ein wenig verwirrte. Warum?
 

"Warum? Ich dachte, du stehst nicht auf Kerle". Naruto wusste es selbst nicht so genau, wusste eben nur, dass der Gedanke an Gaara, welcher vor seinen Füßen saß, prickelnd war. Nun, er stand immer noch nicht auf Männer, fand er persönlich zumindest, aber aus irgendeinen Grund hatte es ihm der Kazekage angetan. Ja, er mochte Gaara, er mochte ihn so sehr, dass er mittlerweile bereit war, soweit zu gehen. Warum auch nicht und wer wusste schon, ob sich daraus nicht etwas entwickelte? Gaara war bereits in ihm verliebt und vielleicht würde sich Naruto auch in Gaara verlieben? Vielleicht, dass wusste heute noch keiner.
 

"Tu ich auch nicht. Ich stehe nach wie vor nicht auf Kerle. Nur...". Wieder beugte Naruto sich vor, zog Gaara beim Kragen näher und knabberte sanft an dessen Lippen, welche sich sofort öffneten. Wieder tauchte er mit seiner Zunge in die feuchte Mundhöhle ab, erkundete jeden Winkel und forderte Gaara zu einen kleinen Tanz auf. Ein leiser Keucher kam ihm entgegen und er wusste, der Kazekage schien am Rand seiner Fassung zu sein, weswegen er sich von den sinnlichen Lippen löste. Mit hauchzarten Küssen bahnte er sich einen Weg zum Ohr des Rothaarigen, grinste in sich hinein, da Gaara seine Hände erhob und in seinen Nacken legte.
 

"Vielleicht stehe ich nur auf dich? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht und wenn wir weiter dieses Spielchen fortführen, dann geschieht gleich ein Missgeschick. Lass uns essen und dann zurück zum Turm gehen, ja?". Gaara nickte leicht, während er mit seinen Lippen den Hals des Blonden liebkoste, welcher sich jedoch nun wieder setzte. Zu gern hätte Gaara nun weitergemacht, aber er wusste, sie konnten hier nicht weitermachen. Nein, vielleicht später? Obwohl, hatte er dann noch den Mut dazu? Er wusste es nicht, aß nun still weiter, wie auch der Blonde, ehe er die Kellnerin zu sich rief und den Liebesteller bezahlte. Der heutige Tag war auch wieder sehr konfus, aber auch sehr schön gewesen, fand zumindest Gaara.

Ein Überlebender des Tenji-Clan's!

Mittlerweile waren Naruto und der Kazekage bereits auf dem Weg zum Kazekage-Turm. Beide waren in ihren Gedanken versunken, dachten an das eben Gesagte und ihre Empfindungen zurück, trauten sich nicht mehr in die Augen zu blicken und schwiegen sich an. Worüber hätten sie denn auch reden sollen? Über das eben Erlebte vielleicht? Nein, lieber nicht und außerdem fiel es Beiden sehr schwer, den Anfang eines Gespräches zu machen.
 

Schließlich seufzte der Kazekage, durchbrach somit diese eisige Stille und riskierte einen Blick zum Blonden, welcher verlegen zurückschielte. Ein kleines Lächeln erschie auf Gaara's Lippen, ehe er seine Hand nach die des Blonden ausstreckte und diese schließlich in seine schloss. Naruto errötete, lächelte nun ebenfalls, ehe sich ihre Finger ineinander verhakten. Es war schon ein seltsames Gefühl, sowohl für Naruto, als auch für Gaara. Wenn nun ein Jounin, ein Chuunin, oder sonst ein Mensch sie so sehen würde, würde dieses Gerücht, welches eh bald die Runde durch Suna machen würde, wahrscheinlich sofort Formen annehmen. Doch in diesen Moment schien ihnen alles egal zu sein, zählte jetzt nur dieser magische Augenblick.
 

Doch dieser währte nicht für lange, da ein Schreien ertönte, dazu gehässiges Gelächter, welches aus einer Seitengasse zu kommen schien. Abrupt blieben der Kazekage und Naruto stehen, sahen sich kurz an, ehe sie sich zunickten und in die Seitengasse einbogen, aus welche wieder lautes Geschrei drang. Was ging da nur vor sich? Gaara's Augen verengten sich, hielt seine Hand ausgestreckt vor Naruto, welcher nun ebenfalls anhielt und sich das Geschehen besah, welches sich ihnen bot.
 

"Lasst das... Hört auf... Warum tut ihr mir das an?" erklang eine junge Männerstimmte, welche gequält ihre Fragen stellte. Ein junger Mann saß auf dem Boden und hielt sich schützend seine Hände vors Gesicht, um einige Steinwürfe abzuwehren. Drei weitere Männer, vielleicht im Alter von Naruto und Gaara, standen vor dem am Boden hockenden Kerl, bewarfen diesen mit Steinen und lachten ihn anschließend aus. Warum sie das taten, wusste der Kazekage nicht, aber nun war es an der Zeit, dem ein Ende zu setzen.
 

Bevor Gaara jedoch seine Hand erheben konnte, um seinen Sand einige Befehle zu geben, schrie der Blonde hinter ihm los. "Hey, was macht ihr Typen da?". Erschrocken fuhren die drei Kerle herum, erblickten einen blonden Jungen, welcher sich vor Gaara hingestellt hatte. Naruto war wütend, mehr als das, wollte gerade das Fingerzeichen formen, um seine Schattendoppelgänger zu rufen, als Gaara hinter ihm das Wort erhob und somit Naruto an seinem Vorhaben hinderte.
 

"Was geht hier vor? Wieso bewerft ihr den Jungen mit Steinen?". Naruto trat zur Seite, gab somit die Sicht auf den Kazekage frei, welcher einen wütenden Eindruck machte. Abwartend blickte Gaara in die Gesichter der drei Jugendlichen, welche ihren Blick gen Boden senkten. Scheinbar hatten sie nicht mit dem Kazekage gerechnet? Ja, es schien wirklich so und Gaara mochte auch nicht länger auf eine Erklärung warten, denn egal welchen Grund die drei Jugendlichen auch gehabt haben mochten, es rechtfertigte noch lange nicht, einen Jungen mit Steinen zu bewerfen.
 

Naruto war in der Zwischenzeit zu den Jungen gelaufen, welcher noch immer auf dem Boden hockte und unentwegt zum Kazekage rüberblickte. "Alles in Ordnung? Bist du verletzt?" wollte der Blonde wissen, legte sanft seine Hand auf die rechte Schulter des Jungen, um somit dessen Aufmerksamkeit zu bekommen. Erschrocken sahen braune Augen in reines Blau, wirkten die Augen des Blonden besorgt, mit einem Hauch von Wut, welche der Junge mit dem blonden Haar zu unterdrücken versuchte. Schließlich nickte und verneinte der Junge mit den braunen Augen und sah dann wieder zum Kazekage, welcher erneut sein Wort erhob.
 

"Ich werde eure Eltern darüber in Kenntnis setzen und seid euch sicher, ihr werdet eine angemesse Strafe für euer Vergehen erhalten, denn niemand bewirft hier irgendwen mit Steinen". Die drei Jugendlichen verneigten sich schnell vor ihrem Kazekage, während Naruto den Rothaarigen einen bewunderten Blick zuwarf. Wie gut Gaara mit dieser Situation umging. Naruto wusste, er könne so etwas nicht, da er diese Geduld einfach nicht aufbringen konnte. Nein, schon eben hatte er diese drei Typen verprügeln wollen, während Gaara die Ruhe selbst blieb und alles mit Worten regelte.
 

"Es tut uns leid, Meister Kazekage. Seid versichert, wir werden so etwas nie wieder tun" sprach einer dieser Typen, während sich die anderen zwei ebenfalls entschuldigten. Gaara seufzte, ehe er nochmals das Wort erhob, denn eigentlich hatte er schon alles gesagt. "Geht nun nach Hause". Die drei Jungen nickten schließlich, sprangen auf das nächste Dach und verschwanden in der Dunkelheit.
 

"Gaara, das war echt beeindruckend" rief Naruto zu Gaara rüber, welcher sich nun auf dem Weg zu ihm und den Jungen neben sich machte. Der Kazekage schüttelte seinen Kopf, da es da nichts zu bewundern gab. Seine Reaktion war vollkommen richtig gewesen, eben eines Kazekage würdig. Aber Gaara wusste auch, wie Naruto dieses Kompliment meinte, da der Blonde selbst nicht so hätte handeln können. Schon eben hatte Gaara den Blonden in seinen Tun stören müssen, denn sonst wäre es in einer Schlägerei ausgeartet und das musste einfach nicht sein.
 

Gaara's Blick glitt zu den Jungen, welcher einen dankenden Ausdruck in den Augen hatte. Braunes kurzes Haar umrandete das Gesicht des Jungen, während ihm eine freche Haarsträhne ins Gesicht fiel. Braune Augen, welche sich in die Augen des Kazekage zu bohren schienen und noch immer diesen dankenden Ausdruck hatten. Ein weißer Umhang bedeckte die Kleidung des Jungen, war an einigen Stellen mit Schmutz besudelt, doch dies schien im Moment unwichtig zu sein, da der Typ sein Haupt neigte. "Ich danke euch vielmals, Meister Kazekage. Sagt mir, wie ich mich Erkenntlich zeigen soll?".
 

Der Blonde sah verwundert zum Braunhaarigen, dessen Kopf fast den Boden berührte, da dieser sich so tief verneigte. Als er dann wieder zu Gaara aufblickte, sah er ein weiteres Kopfschütteln des Kazekage. "Unsinn... Erzähl mir lieber, wieso dich diese Typen mit Steinen beworfen haben?". Naruto nickte schnell, denn auch er wollte diesen Grund erfahren.
 

Der Junge hob seinen Kopf wieder, nickte leicht, während sein Blick traurig wurde. Dies fiel dem Blonden sofort auf, da er diesen traurigen Blick kannte. Ja, so schaute ein Mensch nur, wenn er eine finstere Vergangenheit mit sich trug. Ob es Gaara auch schon aufgefallen war? Es schien so, denn der Rothaarige nickte ihm wissend zu, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem Braunhaarigen zuwendete.
 

"Der Grund, warum die Jungs mich eben mit Steinen beworfen haben... Das hängt mit meiner Vergangenheit zusammen" kam es leise vom Braunhaarigen, welcher kurz seine Augen schloss und sie anschließend wieder öffnete. So ungern er auch über seine Vergangenheit sprechen mochte, so musste er es nun tun, da der Kazekage den Grund erfahren wollte. Außerdem blieb ihm eh keine Wahl mehr, da die drei Typen seine Vergangenheit nun kannten und er nicht länger unentdeckt bleiben würde.

Naruto setzte sich im Schneidersitz vor den Jungen hin, da seine Vermutun nun bestätigt wurde und er nun gewillt war, dem Braunhaarigen zuzuhören.
 

"Zuerst... Nenn mir deinen Namen" forderte Gaara auf, da er schon gern wusste, mit wem er sich hier unterhielt. Der Junge verkrampfte sich ein wenig, ehe er mit traurigen Augen erneut aufblickte und seinen Mund öffnete. "Takoru Tenji... Mein Familienname müsste euch allerdings bekannt sein...". Der Junge blickte wieder zu Boden, da er dem Kazekage nicht länger in die Augen sehen konnte. Nein, es ging nicht, fühlte er sich zu schuldig und verneigte sich ein weiteres Mal.
 

"Ich verstehe... Du gehörst also zum Tenji-Clan? Mir war nicht bekannt, dass es noch Überlebende dieses Clan's gibt" erwiderte Gaara leise, war auch ein wenig überrascht, was man deutlich heraushören konnte. Der Blonde legte seinen Kopf in den Nacken, sah Gaara fragend an, da er bis jetzt gar nichts verstanden hatte, abgesehen von dem Namen des Jungen. Tenji-Clan? Musste man diesen Clan kennen? Gaara nickte Naruto zu, während er sich neben diesen setzte und tief Luft holte.
 

"Vor einigen Jahren, ich war damals selbst noch ein Kind, existierte noch der Tenji-Clan. Sie waren gut im Umgang von Kräutern und stellten Allerlei Medizin her... Mein Vater, der damalige Kazekage, würdigte ihre Arbeit auch, doch irgendwann, ich war vielleicht 7 Jahre alt, änderte sich alles und ich weiß noch, wie der Kazekage den Befehl gegeben hat, den gesamten Tenji-Clan auszulöschen...". Gaara stoppte in seiner Erzählung und Naruto sog scharf die Luft ein.
 

Diese Geschichte hörte sich fast so an, wie die des Uchiha-Clan's. Jedenfalls bis zu dem Punkt, das die Clan's ausgerottet wurden. Beim Uchiha-Clan lebten auch nur noch Sasuke und dessen älterer Bruder Itachi. Doch nun drängte sich ihm die Frage auf, warum dieser Tenji-Clan vernichtet wurde.
 

"Warum, Gaara? Ich meine, du sagtest mal, dass dein Vater...". Naruto hielt inne und senkte seinen Blick. Er konnte nun schlecht erzählen, was der damalige Kazekage alles mit Gaara angestellt hatte, oder? Doch seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, da Takoru seine Stimme erhob und mit der Erzählung fortfuhr.
 

"Der Grund? Nun ja... Einige meines Clan's hatten eine Substanz entwickelt, die dir kurzzeitig unmenschliche Fähigkeiten verleihen konnte. Man könnte sagen, eine weitere Form der Nahrungspille, nur dass du für einige Tage an Stärke bereichert wurdest" erklärte der Braunhaarige leise und fuhr sich durch sein braunes Haar. "Dann hatte es doch einer guten Sache gedient, oder nicht?" warf Naruto ein, doch als Takuro seinen Kopf schüttelte, verstand er die Welt nicht mehr.
 

"Erst schien es auch ein gutes Mittel zu sein und einige meines Clan's nutzten dieses Mittel, um zu den Stärksten von Suna zu gehören, bis irgendwann jeder meines Clan's dieses schreckliche Zeug einnahm, ohne auf Nebenwirkungen zu achten". Gaara nickte dem zu, denn nun erinnerte er sich, was sich damals zugetragen hatte. Heute sprach man nicht mehr über dieses Erlebnis, da einige Menschen, darunter auch sehr viele Unschuldige, ums Leben gekommen waren.
 

"Der Tenji-Clan verlor die Kontrolle über alles und sie veränderten sich zunehmend. Ihre Gehirnzellen starben rapide ab und in kürzester Zeit konnten sie Freund vom Feind nicht mehr unterscheiden. Mein Vater erkannte die Gefahr und schickte seine besten Männer und ließ alle vom Tenji-Clan töten, so steht es jedenfalls in meinen Akten geschrieben" erklärte Gaara und sah nun wieder zum Braunhaarigen, welcher ein Überlebender dieses Clan's zu sein schien. All die Jahre war er in dem Glauben gewesen, es gäbe keine Überlebenden, aber scheinbar doch.
 

"Es tut mir aufrichtig leid, Meister Kazekage... All die Jahre habe ich allein zurechtkommen müssen, unter einen anderen Namen gelebt, aus Angst, würde man herausfinden, dass ich vom Tenji-Clan abstamme, man mich töten lassen würde. Vergebt mir, ich bitte euch...". Nochmals verneigte sich Takoru vor den Kazekage, während ihm etliche Tränen an den Wangen hinabliefen. Er hoffte so sehr, dass der Kazekage ihn verstehen würde und er weiterhin leben dürfe.
 

Naruto sah traurig zu Gaara rüber, welcher seufzte und sich die Schläfe massierte. So viele Informationen auf einmal, musste er zugeben. Nur stellte sich ihm nun die Frage, wie die Jugendlichen dahintergekommen waren, denn es hatte sich vorhin so angehört. Außerdem sah er die Angst des Jungen deutlich und von dieser Angst getrieben, schien er ihm sofort die Wahrheit zu sagen, bevor es irgendwer anderes tat.
 

"Die drei Typen... Wussten von deiner Vergangenheit?". Takoru nickte, wagte es wieder aufzusehen und war ein wenig verwundert. Wieso war der Kazekage nicht böse auf ihn? Warum wirkte er so normal? Würde er gleich sein Urteil fällen und ihn töten lassen? Schnell senkte Takoru seinen Kopf wieder gen Boden, bat erneut um Vergebung, da er wirklich Angst verspürte.
 

"Woher denn? Ich meine, das steht dir ja nicht gerade auf der Stirn geschrieben, oder?" mischte sich Naruto ein, da er auch diesen Grund wissen wollte. Von allein kamen solche Informationen einem nicht zugeflogen, oder? Entweder, man forschte nach, oder man fand Hinweise, die auf solch eine Behauptung schließen konnten. Takoru zog seinen rechten Ärmel hoch, ehe er den Kazekage und auch Naruto eine Tätowierung zeigte. Ein 'T', welches in einer verschnörkelten Schrift, umgeben von Ranken, auf der Innenseite des rechtes Armes zu sehen war.
 

"Sie haben meine Tätowierung entdeckt und wussten sofort, dass ich zum Tenji-Clan gehöre... Sie sagten, sie würden mich verpfeifen und nur deswegen habe ich euch die Wahrheit erzählt. Wären wir uns so über den Weg gelaufen, hätte ich vermutlich noch weiterhin geschwiegen" erzählte Takoru und zog seinen Ärmel wieder tiefer. Er stand auf und seufzte ergeben, da er nun nicht wusste, wie es nun weiter mit ihm ging. Hatte er überhaupt noch eine Zunkunft?
 

"Gaara, was wirst du nun tun? Willst du ihn auch töten lassen?". Gaara hörte sofort, wie sehr Naruto dieser Gedanke missfiel und er wollte diesen Jungen auch nicht töten lassen. Nein, Takoru schien gerade mal in seinem Alter zu sein und konnte nichts für die Vergehen seiner Vorfahren. Zu jung war der Braunhaarige damals noch gewesen, ebenso wie Gaara selbst.
 

"Naruto, ich werde ihn nicht töten lassen, keine Sorge, aber...". "Ihr wollt dem Rat über meine Existenz aufklären?" mischte sich der Braunhaarige ein und lehnte sich an die Wand. "Wenn ihr das tut, dann könnt ihr mein Leben auch gleich ein Ende setzen" fügte Takoru noch traurig hinzu.
 

Der Blonde erhob sich schließlich und sah zu Gaara hinab. "Sag mir, kannst du mir versprechen, dass ihm nichts passiert? Er hat doch gar nichts getan und soll für etwas bestraft werden, was er nicht begangen hat". "Beruhige dich, Naruto. Du musst verstehen, ich bin der Kazekage und muss demnach dem Rat darüber in Kenntnis setzen, dass es einen Überlebenden vom Tenji-Clan gibt. Würde ich es nicht tun, wäre es Verrat". Naruto nickte traurig, da er verstanden hatte. Ja, Gaara hatte Recht und scheinbar mussten sie die Berater darüber informieren, auch wenn er persönlich nicht mochte.
 

"Eine Frage wäre da noch... Wie bist deinem Tod entgangen?". Naruto sah wieder zum Braunhaarigen, da er sich das nun auch fragte. Ja, wie hatte es Takoru geschafft, den Männern des damaligen Kazekage zu entkommen? Doch lange musste er darüber nicht nachdenken, da ein schwaches Lächeln auf den Lippen des Jungen erschien, welcher einmal seufzte.
 

"Meine Mutter nahm als einzige nicht dieses Zeug. Sie meinte, sie würde mich beschützen, ganz gleich, was auch passieren würde. Eines Tages war es sehr warm und sie schickte mich allein zur Oase, die sich mitten im Dorf befindet. Als ich am späten Abend zurückkehrte, sah ich überall nur Blut und wusste, sie hat mich fortgeschickt, damit ich weiterleben konnte...". Eine kurze Pause entstand und dem Braunhaarigen liefen einige Tränen an den Wangen hinab. "Die ersten Jahre waren schwer, denn ich musste mich verstecken, musste mir etwas Essbares klauen und lebte in ständiger Einsamkeit. Dann, als ich 11 Jahre alt wurde, traute ich mich, unter falschen Namen bei der Akademie anzumelden und wurde mit meinen zwöflten Lebensjahr zum Genin. Ab da war alles besser, auch wenn ich mich weiterhin von all den Menschen fernhalten musste".
 

Naruto hatte ein seltsames Gefühl. Ein Gefühl, welches ihm bis zu seinem zwölften Lebensjahr hin begleitet hatte. Dieses Einsamkeit. Er kannte sie, auch wenn auf eine ganz andere Art und Weise. Und Gaara? Dieser hatte auch seine halbe Kindheit einsam verbracht, wurde wie Naruto selbst gemieden und kannte dieses Gefühl. Dieses erdrückende Gefühl, niemanden zu haben.
 

"Wisst ihr, Kazekage... Ich habe euch schon seit meiner Kindheit beobachtet und früher wart ihr anders. Ihr wirktet irgendwie boshafter, als zur heutigen Zeit. Sagt mir, wie habt ihr es geschafft, eurer Einsamkeit zu entrinnen?". Zu gerne hatte Takoru diese Frage immer stellen wollen, doch hatte er sich nicht mal, während seiner Genin-Zeit getraut, diese Frage an den Kazekage zu stellen. Nein, als dieser dann Chuunin geworden war, war er unerreichbar geworden und bald darauf war er dann zum Jounin ernannt worden. Und nun? Nun war Gaara Kazekage und war immer in wichtigen Angelegenheiten verwickelt und hatte demnach auch nie Zeit.
 

Auf Gaara's Lippen bildete sich ein kleines Lächeln, ehe er seine Augen schloss und sich die Erinnerungen in den Kopf rief, welche von seinen ersten Kampf mit Naruto handelten. "Ein Mensch sagte einst zu mir, das Liebe und Freundschaft es wert wären, beschützt zu werden. Zur damaligen Zeit habe ich diesen Worten nicht glauben können, aber nach längerem Nachdenken habe ich sie verstanden und bin einen anderen Weg gegangen. Einen Weg, den ich nie bereuen werde, denn ich fand mein Glück, fand das Vertrauen zu meinen Geschwistern und schließlich Freundschaft und Liebe, die mir vor Jahren verwehrt geblieben sind".
 

Naruto legte nun ebenfalls ein Lächeln auf, kratzte sich verlegen am Kopf, da er natürlich wusste, von wem Gaara da sprach. Hatte er wirklich solchen Einfluss auf den damaligen Gaara gehabt? Es schien so und Naruto fühlte sich irgendwie stolz, etwas bewirkt zu haben. Heute waren er und Gaara gute Freunde, vielleicht sogar ein wenig mehr, wenn man ihre jetzige Situation bedachte. Naruto konnte nicht verhindern, das ihm eine einsame Träne an der Wange hinablief, welche er sich energisch wegwischte. Super, jetzt heulte er schon, weil Gaara ihm mit seinen Worten so sehr gerührt hatte.
 

Takoru sah zwischen Gaara und Naruto hin und her, bemerkte nun auch dessen Haltung und legte ebenfalls ein Lächeln auf. "Verstehe schon... Also... Ihr wollt also wirklich den Rat über meine Existenz informieren? Muss ich nun Angst haben, dass sie mich holen kommen?". Gaara verneinte diese Frage und sah zu Naruto, welcher sich umgedreht hatte. Ein kurzes Lächeln schenkte er dem Blonden, ehe seine Aufmerksamkeit wieder Takoru galt. "Komm morgen Nachmittag in mein Büro. Alles Weitere besprechen wir dann noch". Takoru verneigte sich ein weiteres Mal, sah nochmals in die Augen des Kazekage, welcher ihm nochmals versichernd zunickte.
 

"Ich... Ich danke euch". Nach diesen Worten sprang Takoru auf das nächste Dach und sah auf den Blonden und dem Kazekage hinab. Er schenkte ihnen nochmals ein ehrliches Lächeln, ehe er sich auf dem Heimweg machte. Ob es wirklich kein Fehler gewesen war, dem Kazekage die Wahrheit zu erzählen? Hastig schüttelte Takoru seinen Kopf, war gewillt, dem Rothaarigen seinen Glauben zu schenken und zu vertrauen. Ja, er musste dem Kazekage vertrauen und dann würde alles gut werden, ganz sicher.
 

Naruto sah dem Braunhaarigen noch eine Weile nach, ehe er sich wieder Gaara zuwendete. "Gaara?" fragte Naruto leise und blickte zu Boden. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl dabei, nun zum Rat zu gehen und denen von Takoru's Existenz zu erzählen. Wer wusste denn schon, wie diese Leute reagierten? Erfreut waren sie sicherlich nicht. "Naruto, vertrau mir und lass mich machen. Ich bin schließlich der Kazekage und habe ein weitaus größeres Mitspracherecht". "Aber ich weiß auch, wenn dich die Ratsmitglieder überstimmen, er sterben wird".
 

Gaara nickte dem zu, aber er vertraute auf seine Argumente, die er nun hatte und sich noch überlegen würde. Zusammen mit Naruto würde er es schon schaffen, dass sich Takoru bald frei in Suna bewegen könne. "Komm, wir sollten gehen und es Baki zuerst erzählen. Ihm können wir trauen" erklärte der Rothaarige und ergriff Naruto's Hand, welche er in seine schloss. "Und danach sollten wir in mein Zimmer gehen". Naruto errötete sofort, sah Gaara verwundert an, ehe er zu stammeln anfing. Doch mehr als ein 'Ähm', 'Äh', oder 'Mh' kam einfach nicht über Naruto's Lippen. So ließ er sich von Gaara einfach mitziehen, da er in seine Gedankenwelt abdriftete und sich die nächsten Stunden schonmal bildlich vorstellte.

Du bist echt sexy!

Nach einigen Metern erreichten Naruto und Gaara den Kazekage-Turm und überwanden die wenigen Stufen, ehe sie auf einen langen Gang traten. "Komm" meinte Gaara und setzte seinen Weg unbeirrt fort, während Naruto an Ort und Stelle blieb und nachdachte. War es wirklich eine gute Idee, den Jungen zu verpfeifen? Wer wusste denn schon, wie sich diese Ratsmitglieder entscheiden würden?
 

Der Kazekage blieb schließlich stehen, warf einen Blick über seine Schulter und wusste sofort, worüber sich der Blonde Gedanken machte. "Naruto...". Gaara seufzte tief, während er sich die nächsten Worte überlegte. "Takoru wird nichts geschehen, vertrau mir... Ich muss mit Baki über den Jungen sprechen, denn wenn ich es nicht tue und dann etwas passiert, haben wir größere Probleme, als wenn wir schweigen". "Ich weiß, Gaara... Nur... Diese Berater sehen vieles als Bedrohung. In Konoha ist es genauso, denn oft habe ich Gespräche von Tsunade und ihren Beratern belauscht und meistens ging es um mich, aber... Dank Tsunade kann ich mich frei bewegen".
 

Gaara nickte verstehend, denn auch er hatte solche Gespräche oft genug mitbekommen, meist ungewollt und es hatte jedes Mal aufs Neue geschmerzt. Selbst heute noch, obwohl er den Titel Kazekage trug, besprachen die Ratsmitglieder sein Befinden, fragten sich, ob er denn nun stabil wäre, da er vor einigen Jahren noch anders gedacht hatte. Ja, er konnte Naruto's Sorge nachvollziehen und es würde schwer werden, den Rat zu überzeugen, aber sie mussten dadurch. Es gab leider keine andere Möglichkeit.
 

"Ich werde alles tun, um diesen Jungen zu schützen" betonte der Kazekage nochmals seine Zuversicht, klopfte an eine Tür, ehe ein 'Herein' vom Inneren erklang. Naruto beeilte sich, trat ebenfalls in den Raum und schloss die Türe hinter sich.
 

Baki blickte von seinen Akten auf und wunderte sich über den späten Besuch des Kazekage. Hinter Gaara konnte er Naruto ausmachen, welcher unsicher in seine Richtung blickte. War vielleicht etwas passiert? Es schien so, denn der Rothaarige setzte zum Sprechen an.
 

"Du kennst doch die Geschichte des Tenji-Clan's, nicht wahr?". Baki nickte, verstand jedoch diese Frage nicht ganz. Wieso grub Gaara nun diese Geschichte aus? Und warum wirkte Naruto mit jedem Wort, welches der Kazekage gesagt hatte, nervöser? Neugier machte sich in Baki breit und so blickte er wieder zu Gaara und sah diesen auffordernd an.
 

"Naruto und ich waren vorhin etwas Essen gewesen und auf dem Rückweg hierher mussten wir einen Jungen helfen, der von drei Jugendlichen mit Steinen beworfen wurde" fuhr Gaara fort und erntete einen verwunderten Blick seines ehemaligen Sensei's. Scheinbar konnte Baki ihm nicht glauben, oder? Egal, Gaara musste zum Punkt kommen und über die Vergangenheit des Jungen berichten.
 

"Wir haben ihm geholfen und da ich wissen wollte, warum man ihn mit Steinen beworfen hat, erzählte er uns seine Vergangenheit. Vermutlich aus Angst, da die Jugendlichen ihn deswegen mit Steinen beworfen hatten". Der Blonde verfolgte die Mimiken Baki's, denn dieser wirkte auf einmal so ernst. Das ungute Gefühl in Naruto verstärkte sich zunehmend, weswegen er unruhig an seinem Ärmel zupfte.
 

"Baki, dieser Junge heißt Takoru Tenji und scheint ein Überlebender seines Clan's zu sein. Ein Irrtum ist ausgeschlossen, da er mir seinen rechten Unterarm mit der Tätowierung gezeigt hat". Baki sah unverändert zum Kazekage, dessen Blick einen warnenden Ausdruck angenommen hatte. Der ehemalige Sensei war sich daher im Klaren, nicht sofort den Rat zusammen zu rufen. Gaara würde es nicht wollen, ganz sicher.
 

Naruto schluckte schwer, als Baki sich von seinem Platz erhob und zum Fenster ging, aus welches er schaute. Was Gaara's ehemaliger Sensei wohl gerade dachte? Dachte er wohlmöglich darüber nach, wie sie Takoru am besten loswerden konnten? Nein, er musste Baki und vor allem Gaara vertrauen. Sicherlich würden sie sich nun eine Lösung einfallen lassen, welche allen Beteiligten zugute käme.
 

"Ich werde eine Versammlung einberufen müssen, Gaara. Ich hoffe, du bist dir dessen im Klaren". Der Kazekage nickte dem zu, als sich Baki zu ihm umdrehte. Natürlich war er sich im Klaren, welche Schritte nun folgten, aber er vertraute Baki und dessen Entscheidungen. Und sein großer Bruder, welcher auch ein Ratsmitglied war? Ja, Kankuro würde auch auf seiner Seite stehen.
 

"Takoru wird doch nichts passieren, oder?" warf Naruto sein Wort ein und bekam sofort Baki's Aufmerksamkeit, welcher leise seufzte. "Das wird der Rat entscheiden, Naruto... Gaara, Kankuro und ich können die Ratsmitglieder mit Argumenten überzeugen, es zumindest versuchen, aber...". "Ich akzeptiere kein 'Aber'. Wenn der Rat meint, ein Junge soll die Verantwortung für etwas tragen, was er nicht getan hat, dann werde ich ihn beschützen".
 

"Naruto, beruhige dich und zügel deine Wut. Ich kann dich verstehen, aber sollten die Ratsmitglieder sich für den Tod des Jungen entscheiden, wirst du dich nicht einmischen, verstanden?". Naruto glaubte, er hätte sich eben verhört, als Gaara im lauten Ton meinte, er dürfe sich nicht einmischen. Gut, wie der Kazekage meinte, aber dann würde er nun Takoru suchen und mit ihm Suna verlassen. Naruto würde jedenfalls nicht dabei zusehen, wie ein unschuldiger Junge gerichtet wurde.
 

"Wie ihr meint, Meister Kazekage..." zischte Naruto gefährlich, ehe er die Tür hinter sich aufriss und diese, nachdem er den Raum verlassen hatte, lautstark zuknallte. Gaara sah eine ganze Weile auf die Tür, welche fast aus den Angeln gefallen war, ehe er reagierte und Baki einige Anweisungen gab, bezüglich der morgigen Sitzung. Rasch wandte er sich um, öffnete die Tür und hastete hinter Naruto her. Er wusste, der Blonde würde etwas Dummes tun, wenn er ihn nicht aufhalten würde.
 

Naruto war schon fast beim Ausgang angekommen, als er unsanft zu Boden fiel, an sich hinab blickte, nur um Sand um seinen rechten Fußgelenk zu entdecken. Sein Blick glitt höher, bis er schließlich Gaara erblickte, welcher mit verschränkten Armen hinter ihm stand. "Egal, was du vorhast, du darfst dich nicht gegen Suna und vor allem mich stellen. Bedenke, wo du dich hier befindest, Naruto".
 

Der Blonde zischte erneut, doch diesmal hatte man seine Worte nicht verstehen können. Seine Augen schlossen sich, denn er wusste, welchen Fehler er gemacht hätte. Ja, er sah ein, seine Denkweise wäre falsch gewesen, aber konnte man ihn denn nicht verstehen? Er hatte keine Sicherheit. Die Sicherheit, das dem braunhaarigen Jungen nichts passierte und diese konnte ihm auch keiner geben, so wie es aussah.
 

"Weißt du, Naruto. Ich will dich nicht kritisieren, aber... Wenn du irgendwann Hokage werden willst, musst du an deiner Denkweise noch vieles ändern. Manchmal muss man Dinge geschehen lassen, ohne, dass man es eigentlich will, verstehst du? Ich musste schon viele Entscheidungen treffen, die mir persönlich nicht gefallen haben, aber so ist nun mal das Leben. Ich kenne es nicht anders". Naruto nickte leicht, auch wenn er dem Kazekage ungern Recht gab, aber dieser hatte nun mal Recht. Ja, er sah vieles anders und würde alles tun, um einen einzelnen Menschen zu retten. Aber was war, wenn man sich zwischen zwei Dinge entscheiden musste und man nicht beides retten konnte? Wie solle er sich dann entscheiden? Für sein Dorf, oder für die einzelne Person? Ihm erschien diese Frage so schwierig, dass er sich diese Situation gar nicht erst vorstellen wollte.
 

"Warum bist du bereit, dich wegen eines fremden Menschen gegen ein Dorf zu stellen? Du kennst ihn nicht mal sonderlich und trotzdem...". "Weil er den gleichen Ausdruck in den Augen hatte, wie ich früher... So voller Einsamkeit und Schmerz. Du hast es doch auch bemerkt, oder?". Gaara nickte, denn er hatte natürlich diesen Schmerz erkennen können, genauso wie die Tatsache, dass Takoru viele Jahre hatte allein leben müssen. Und dennoch. Wenn der Rat sich dafür entschied, den Jungen hinrichten zu lassen, dann konnte sich Gaara dem nicht widersetzen. Nein, seine Glaubwürdigkeit würde schwinden und dessen war sich Gaara vollends bewusst.
 

"Dürfte ich dir eine Frage stellen? Was würdest du tun, wenn du Hokage wärst und Sasuke würde zurück in dein Dorf kommen? Würdest du ihn wieder freundlich aufnehmen und damit deine Glaubwürdigkeit in Frage stellen, oder würdest du bis zum Prozess abwarten, denn durch den müsse Sasuke und dort würde entschieden werden, ob er wieder zum Dorf gehören, oder mit dem Tod bestraft werden würde?". Naruto schluckte, denn über so etwas hatte er noch nie nachgedacht. Nein, ihm wurde bewusst, wie schwierig dieser Job wirklich war. Er dürfe nicht länger zu Sasuke stehen, denn das tat er noch immer, Tag ein, Tag aus. Doch nun? Wie würde er sich entscheiden? Kaum zu glauben, aber er fand im Moment keine Antwort darauf.
 

"Verstehst du nun, was ich dir sagen will? Wir können nichts weiter tun, als bis morgen Früh zu warten. Nimm es mir nicht übel, aber... Diesmal werde ich allein zur Versammlung gehen. Du wirst so lange in meinen Zimmer warten". Naruto nickte wieder nur, spürte, wie sich der Sand um sein Fußgelenk löste und er sich wieder aufrichten konnte. Lange herrschte Stille, ehe Naruto endlich doch etwas sagte.
 

"Entschuldige... Es ist nur... Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist". Gaara schüttelte seinen Kopf, denn der Blonde musste sich nicht entschuldigen. Er konnte Naruto doch verstehen, aber in seiner Position musste er nun mal anders handeln. Er war kein Genin, Chuunin, oder Jounin mehr, der sich frei entscheiden konnte. Nein, er war das Dorfoberhaupt, auf welches sich verlassen wurde und er wollte die Dorfbewohner keinesfalls enttäuschen.
 

"Muss es nicht... Ich wollte vorhin nicht so laut werden, aber...". "Halb so schlimm. Gehen wir in dein Zimmer, okay? Sonst stehen wir uns morgen noch die Beine in den Bauch". Frech grinste Naruto, ehe er am Kazekage vorbeilief und den Weg zu dessen Zimmer einschlug. Gaara schüttelte nochmals den Kopf und war nun erstmal froh, dass Naruto seine Situation begriffen hatte.
 

Als Naruto Gaara's Zimmer erreichte, öffnete er die Tür und zog sich sofort die Schuhe aus. Diese stellte er neben seinen Futon und er begann sich zu fragen, ob er diese Nacht wieder dort schlafen müsse. Eigentlich nicht, oder? Gaara schien wieder seine Nähe zu wollen und Naruto musste zugeben, dass er auch dessen Nähe irgendwie vermisst hatte. Warum nur? Warum vermisste er die Nähe zum Kazekage, obwohl sie sich vorhin so nahe gewesen waren? Vielleicht wurde er langsam wirklich verrückt.
 

Gaara schloss die Tür hinter sich, schloss diese nun ab, da seine Geschwister gern einfach so in sein Zimmer traten, was schon häufig der Fall gewesen war. Er mochte jedoch nicht mehr gestört werden, jedenfalls nicht, so lange Naruto hier mit im Zimmer wohnte. Außerdem, vielleicht geschah diese Nacht etwas Bedeutendes? Rasch schüttelte Gaara seinen Kopf, lief rötlich an und lief hastig zu seinem Bett und zog sich dort seine Schuhe aus.
 

"Ich wüsste gern, woran du eben gedacht hast" grinste Naruto breit, da er natürlich gesehen hatte, wie schnell der Kazekage an Farbe im Gesicht zugenommen hatte. Außerdem wirkte er nun leicht verunsichert, was das Grinsen auf Naruto's Lippen nur noch verbreiterte. Gaara war wirklich schüchtern, musste er zugeben, aber er konnte auch anders. Ja, schon einige Male war der Kazekage in die Offensive gegangen, auch wenn nur für kurze Zeit.
 

"An nichts" antwortete der Rothaarige, zog sich seinen Umhang über den Kopf, worauf auch das blaue Shirt folgte, welches er als Kazekage meist darunter trug. Der gut trainierte Oberkörper kam zum Vorschein und Naruto's Blick fuhr sofort die Konturen der Muskeln nach, die er dank der Nachttischlampe erkennen konnte. Wenn er nun ein Mädchen wäre, würde er glatt sagen, wie sexy der Kazekage doch aussah, aber da er kein Mädchen war, verkniff er sich diesen Kommentar. Sowieso, was dachte er da eigentlich? Schon den ganzen Tag dachte er solche seltsamen Dinge, wie zuvor auch im Restaurant.
 

"Du siehst mich... So... So seltsam an. Stimmt was nicht?". Gaara war sich nicht sicher, sah an sich hinab und fuhr mit seinen Händen über seinen Oberkörper. Was Naruto wohl gerade dachte? Wieso wurde er nun so intensiv vom Blonden gemustert? Es war ihm unangenehm, weswegen er sich schnell seiner Hose entledigte und sich rasch ins Bett legte. Mit der Zudecke bedeckte er seinen Körper und riss somit Naruto aus seiner Musterung.
 

"Ähm... Was hast du gesagt? Ich war gerade irgendwie... In Gedanken". Naruto seufzte schwer, lief rötlich an, da er sich fragte, was denn nun mit ihm los war. So intensiv und so auffällig hatte er den Rothaarigen nun nicht mustern wollen und so, wie es aussah, hatte es Gaara auch noch bemerkt. Super, wirklich klasse Leistung, dachte sich Naruto sarkastisch und entledigte sich seiner Kleidung, ehe er sich ebenfalls hinlegte, jedoch auf dem Futon, da er nicht wusste, ob Gaara ihn ins Bett ließ.
 

"Ich habe gefragt, warum du mich so seltsam angesehen hast?" wiederholte Gaara seine Frage und sah zum Blonden hinab, welcher zu ihm aufblickte. Naruto wurde noch eine Spur röter um die Nase, zog die Zudecke höher, welche nun sein halbes Gesicht bedeckte. "Nur so..." murmelte Naruto leise, ehe er seine blauen Augen schloss und sich innerlich verfluchte, Gaara so auffällig gemustert zu haben. Doch lange fluchte er nicht, denn einige Bilder vom Abendessen kamen ihm wieder in den Sinn, dazu noch seinen eigenen Satz, welchen er ausgesprochen hatte. Verdammt, er durfte nicht mehr daran denken.
 

"Willst du nicht zu mir ins Bett kommen?". Ein flehender Unterton schwang in Gaara's Stimme mit, da er schon ein wenig traurig darüber war, dass der Blonde nicht zu ihm ins Bett gekommen war. Doch schnell wurde dem Rothaarigen auch bewusst, warum, denn er hatte die letzten Tage jeglichen Kontakt mit Naruto vermieden. Kein Wunder, dass er nun allein hier lag. Naruto müsse denken, er wolle seine Nähe nicht, obwohl der heutige Tag Klarheit verschafft hatte. Und unweigerlich kam ihm auch der eine Satz von Naruto in den Sinn, welchen ihn erneut erröten ließ. Nein, bloß nicht daran denken. Er wollte nicht daran denken, denn Naruto würde seine Unsicherheit bemerken.
 

Da Gaara seine Augen nun ebenfalls geschlossen hatte, um sich innerlich zu beruhigen, bemerkte er nicht, wie der Blonde aufstand. Er bemerkte es erst, als die Matratze neben ihm nachgab, Gaara die Augen dadurch wieder öffnete, nur um in blaue Seen zu blicken. Sein Herz schlug um einige Takte schneller, als sich Naruto neben seinen Kopf abstützte und ihn eindringlich ansah. Was dachte Naruto gerade? Was würde nun passieren?
 

"Der Grund, warum ich dich eben so angesehen habe... Ich weiß auch nicht... Du siehst ähm... Sexy aus". Naruto wäre am liebsten im Erdboden versunken, weil er so gestammelt hatte. Was war nur mit ihm los? Wieso hatte er diesen Kommentar nun doch ausgesprochen? Weil Gaara vielleicht gefragt hatte? Verdammt, er kam sich nun mehr als dämlich vor.
 

Gaara bewunderte die aufkommende Röte, welche dem Blonden zu Kopf stieg. Gleichzeitig spürte er aber auch, wie sich Hitze auf seinen Wangen breit machte. Sexy? Naruto fand ihn sexy? Deswegen hatte Naruto ihn so intensiv gemustert? So etwas wurde dem Kazekage nicht jeden Tag gesagt, weshalb er auch nicht wusste, was er darauf hätte antworten sollen. Sicher, er fühlte sich geehrt, da Naruto ihn anscheinend sehr Aktraktiv fand, aber er wusste wirklich keine Erwiderung.
 

Doch nach einigen Überlegungen seufzte Gaara, da ihm nun doch eine Erwiderung auf Naruto's Kompliment eingefallen war. "Ich finde... Also... Du bist auch... Sexy...". Der Rothaarige sah zur Seite, da er nun bemerkte, wie er klang. Total dämlich, seiner Meinung nach, doch lange starrte er nicht auf einen toten Punkt, da Naruto seinen Kopf wieder in dessen Richtung drehte.
 

Naruto legte ein leichtes Lächeln auf, ehe er nur kurz und hauchzart die Lippen des Kazekage berührte und sich anschließend einen Weg von der Wange, bishin zum Ohr küsste. Leise Worte verließen seine Lippen, ließen Gaara aufkeuchen und dessen Blut in seinen Adern erhitzen. Was sagte der Blonde da? Meinte Naruto seine Worte wirklich so, wie er diese gerade ausgesprochen hatte? So verführerisch und erschaudernd.
 

"Ich weiß nicht, ob ich das möchte... Ich meine... Sollte man das nicht machen, wenn man sich liebt?". Naruto nickte leicht, da der Kazekage da schon Recht hatte. Nur, er verspürte dieses unbändige Verlangen in sich aufsteigen. Ein Verlangen nach Gaara, welches er irgendwie stillen musste. "Du hast Recht und... Ach, ich weiß auch nicht, was mit mir los ist? Es ist nur so, wir teilen mittlerweile so viele Dinge und... Ich ähm... Ich...". Naruto wusste sich nicht zu erklären, aber scheinbar brauchte er das auch gar nicht, da Gaara verstehend nickte.
 

"Liebst du mich denn, Naruto?". Es war eine einfache Frage, welche Gaara nun sehr leicht fiel sie zu stellen, da er am heutigen Tag schon so vieles von sich preisgegeben hatte. Unsicher und fragend blickte er zu Naruto auf, welcher seufzte, dann jedoch leicht seinen Kopf schüttelte. "Tut mir leid, ich... Ich fühle bei dir nicht dieses Kribbeln, verstehst du? Du bewirkst etwas bei mir, aber ich glaube, das ist eher auf körperlicher Basis". Traurig sah Naruto woandershin, da er sich nun schuldig fühlte und Gaara eigentlich nicht verletzen mochte.
 

Doch der Kazekage war es nun, welcher ein Lächeln auflegte und Naruto's Kopf zurück in seine Richtung drehte. "Körperlicher Basis? Heißt das, dass du mit mir...". Bevor Gaara seinen Satz beenden konnte, nickte Naruto bestätigend, denn er konnte sein Verlangen nicht mehr aufhalten, weswegen er seinen Kopf ein wenig neigte und Gaara's Lippen in Besitz nahm. Ja, er wollte mit dem Kazekage schlafen. Er wollte es so sehr, obwohl er immer noch nicht so genau wusste, warum.
 

Gaara keuchte in ihren Kuss hinein, während sich seine Finger mit denen des Blonden verhakten. Plötzlich spürte er ein Gewicht auf sich, spürte etwas Hartes an seiner intimsten Stelle und entriss sich den sinnlichen Lippen, welche sich sofort an seinen Hals hefteten und eine saugende Tätigkeit ausübten. "Naruto...". Gaara kniff seine Augen zusammen und konzentrierte sich auf seine Empfindungen, welche seinen ganzen Körper durchströmten.
 

"Im Büro und das eben im Restaurant... Du möchtest doch auch, oder nicht?". Naruto blickte auf den roten Fleck, welchen er an Gaara's Hals hinterlassen hatte. Er wusste nicht, wieso er dem Kazekage einen Knutschfleck verpasst hatte, aber das dieser es zugelassen hatte, war schon sehr erstaunlich. Vor Tagen noch, Naruto konnte sich so gut daran erinnern, hatte Gaara solche Berührungen nur bedingt zulassen können, aber mittlerweile? Mittlerweile ließ Gaara fast alles mit sich machen, schien süchtig nach seinen Berührungen zu sein und Naruto wurde sich bewusst, dass auch er süchtig nach dem Kazekage war. Ja, anders konnte er seine Lust nicht erklären, welche Gaara in ihm erweckt hatte.
 

"Ich habe von so etwas geträumt, also denke ich schon, dass ich das möchte, aber...". Der Rothaarige überlegte, während er den Blonden von sich runter schob und sich seitlich legte, um Naruto besser anzusehen. "Es wäre falsch, weil... Weil wir eben nicht das Gleiche fühlen" endete Gaara's Erklärung. Sicher, er wollte so gerne, aber die Angst, er würde nach etwas noch viel Schöneres süchtig werden, war einfach zu groß. Er hoffte, Naruto konnte diese Abfuhr wenigstens verstehen, denn Gaara fühlte sich selbst schlecht, weil er es tun musste, um sich selbst zu schützen.
 

"Schon okay, ich verstehe dich, Gaara...". Naruto wollte nicht, dass der Rothaarige nun dachte, er würde sauer sein, oder sonstiges. Nein, er konnte die Beweggründe wirklich nachvollziehen und fluchte erneut innerlich, so egoistisch zu sein. Ja, für einige Sekunden hatte er nur an sein Vergnügen gedacht und nicht an Gaara's Gefühle, welche sich in den vergangenen Tagen entwickelt hatten. Liebe war im Spiel und somit endete dieses süßes Spiel und wurde bitterer Ernst. Naruto müsse einfach vorsichtig sein, mit dem, was er mit Gaara anstellte.
 

Naruto zog Gaara sofort näher, hatte diesen eigentlich eng an sich ziehen wollen, doch verlor er den Halt und fiel aus dem Bett. Da der Kazekage sich so erschrocken hatte und seine Arme um Naruto geschlungen waren, segelte dieser unweigerlich hinterher. Stille herrschte im Zimmer des Kazekage und nur das leise Atmen zweier Männer war zu vernehmen, welche auf einem Futon lagen, aufeinander.
 

Langsam hob Gaara seinen Kopf und betrachtete Naruto, welcher noch immer die Augen zugekniffen hatte. Schock lass nach, dachte sich der Rothaarige, richtete sich vollständig auf und hockte nun auf Naruto's Hüfte. "Ist dir etwas passiert?" wollte er leise wissen, musste jedoch schmunzeln über diese Situation. Noch nie war er aus dem Bett gefallen und schon gar nicht mit Naruto. Wie das wohl ausgesehen hatte? Wahrscheinlich hätte er sich selbst ausgelacht, hätte er das aus einer dritten Person heraus sehen können.
 

"Nein, ich habe mich nur erschrocken... Wir sollten uns nicht so nahe am Rand legen. Ich habe die Neigung, hin und wieder aus dem Bett zu fallen" erwähnte Naruto und öffnete langsam die Augen. Ungläubig starrte er den Kazekage an, welcher schmunzelte, was nun in ein leises Kichern überging. Was war denn nun los? Wieso kicherte Gaara denn? Vor allem, so hatte er ihn noch nie gesehen. Richtig amüsiert, jedenfalls wirkte es so.
 

"Entschuldige... Irgendwie war das schon lustig... Die ganze Situation ist einfach nur komisch". Das Kichern wurde lauter und man konnte sehr gut sehen, wie sehr sich der Kazekage das Lachen verkneifen musste. Wenn Naruto ehrlich mit sich war, er hatte Gaara noch nie lachen gesehen. Nein, nie war so etwas passiert. Ein süßes Lächeln hatte er schon oft sehen dürfen, aber Lachen?
 

"Du solltest öfter Lachen. Das steht dir gut, finde ich" warf Naruto nach längerem Nachdenken ein, während er sich aufsetzte und den Kazekage in die Arme schloss. Noch immer kicherte Gaara, riss sich innerlich so zusammen, doch stoppte er bei Naruto's Worten, welche erst jetzt sein Unterbewusstsein erreichten. Er sollte öfter Lachen? Nun, er lachte eigentlich nie. Er hatte bisher wenn nur gelächelt, aber gelacht? Nein, er hatte nie das Bedürfnis danach verspürt. Doch nun? Diese Situation? Ja, er versuchte krampfhaft, sein Lachen zurückzuhalten.
 

"Na komm, wir legen uns wieder hin und dann kannst du gern weiterlachen" grinste Naruto breit, hob Gaara hoch und legte diesen zurück ins Bett, wo dem Kazekage endlich der erste Lacher entwich. Er drehte sich auf die Seite, schlug auf sein Kissen ein, da er sich es vorstellte, wie dämlich es aussah, wie er mit Naruto vom Bett fiel. Ja, es hätte ein Foto gemacht werden sollen, dann hätte er sich immer auslachen können. Verdammt, was dachte er hier eigentlich für einen Mist? Er war Kazekage und lachte sich und Naruto aus. Unsinnig, oder?
 

Naruto krabbelte nun ebenfalls zurück ins Bett, kuschelte sich an Gaara's Rücken und schloss diesen erneut in seine Arme. Immer wieder spürte er die Erschütterungen von Gaara's Körper, welcher nun ruhig neben ihm lag und versuchte, sich allmählich zu beruhigen. "Gute Nacht... Du bist echt sexy, wenn du so herzhaft lachst" murmelte Naruto müde, küsste Gaara's Nacken, ehe ihm auch schon die Augen zufielen. Er wollte nun schlafen, denn heute war definitiv zuviel passiert und er müsse erstmal alles verarbeiten.
 

Gaara schmunzelte leicht, gab ein leises "Gute Nacht" zurück, ehe auch er die Augen schloss. Anders, als bei Naruto, dachte er noch nach, vor allem an den morgigen Tag. Ja, er hatte diesen Jungen noch nicht vergessen und er musste es schaffen, den Rat zu überzeugen. Ein Versagen kam einfach nicht in Frage, denn er kannte Naruto zu gut und wusste demnach auch, dass der Blonde dann Alleingänge starten würde. Auch wenn Naruto nun wusste, dass er das nicht durfte, er würde es vermutlich trotzdem tun. Ja, er konnte nun nur hoffen und warten, bis sie morgen zu einem Ergebnis gekommen waren.

Missverständnis!

"Naruto... Wach auf". Ein weiteres Rütteln an seiner Schulter störte ihn gewaltig, während er sich die Decke über den Kopf zog, um diese störende Stimme zu überhören. Er mochte noch nicht aufwachen, wollte noch ein wenig weiterschlafen, aber scheinbar vergönnte man ihm seinen ruhigen Schlaf, welchen er selten hatte. Nein, eigentlich schlief er schon so lange unruhig, hatte immer Albträume und wachte meist mitten in der Nacht auf. Doch nun? Nun konnte er friedlich schlafen und man versuchte ihn zu wecken. Frechheit.
 

"Gut, dann werfe ich das Frühstück eben weg" murrte die Stimme angesäuert und wandte sich vom Schlafenden ab, welcher nun kerzengrade im Bett saß und sich seine verschlafenen Augen rieb. Frühstück? Super, kaum hörte er dieses Wort und schon war er wach. Irgendwann müsse er sich diese Eigenschaft abgewöhnen, ehrlich.
 

"Temari... Gib mir ein paar Minuten und dann komm ich in die Küche" murmelte Naruto leise, noch immer verschlafen und pellte sich aus dem Bett. Noch etwas wackelig auf den Beinen schritt er zum angrenzenden Bad und öffnete die Tür. Nochmals warf er einen Blick auf Gaara's ältere Schwester, welche ihm zunickte und dann anschließend zur Tür ging. "Ich habe heute Morgen ein paar Informationen über Itachi Uchiha bekommen. Ich schätze, du möchtest wissen, was unsere ANBU-Einheit herausfinden konnte" erwähnte sie noch, ehe sie das Zimmer ihres Bruders verließ.
 

Naruto's Miene wurde ernst und er beeilte sich mit der Dusche und zog sich nach dieser sofort an. Neuigkeiten über Itachi Uchiha? Ja, er erinnerte sich, er hatte damals nicht weiter nachgefragt, als er wieder zu sich gekommen war. Gaara war auch so verzweifelt gewesen und hatte seine Nähe gebraucht und sich Vorwürfe gemacht. Warum nur? Er hatte ihn nicht mehr darauf angesprochen und nun schien auch alles wieder in Ordnung zu sein.
 

Nachdenkend verließ er schließlich Gaara's Zimmer und lief einige Schritte, ehe er bei einer Tür hielt und die Klinke betätigte. Sofort stieg ihm der Duft von frisch gebackenen Brötchen in die Nase, ehe er auch schon den gedeckten Tisch entdeckte, an welchen Temari saß und sich eines der Brötchen mit Wurst belegte. "Setz dich, dann erzähle ich dir alles" murmelte sie leise, ehe sie ins Brötchen biss und daraufhin Naruto ansah.
 

Naruto tat, wie ihm geheißen, setzte sich an den Tisch und schnappte sich ein Brötchen, welches er sofort aufschnitt und es sich mit Butter bestrich und Wurst belegte. Und dennoch. Auch wenn er normal wirkte, so war er innerlich sehr aufgewühlt. Er fragte sich, was das für Informationen seien, welche Temari wohl heute Morgen von einer ANBU-Einheit Suna's bekommen hatte. Zudem kam, dass der Kazekage nicht neben ihm gelegen hatte. Ob Gaara schon bei dieser Sitzung war? Diskutierte er gerade wohlmöglich, ob Takoru leben durfte, oder sterben müsse? Verdammt, am liebsten würde er dort jetzt hingehen und zuhören, aber Gaara hatte es ihm untersagt und er konnte den Kazekage sogar in dieser Hinsicht verstehen, auch wenn nur ein wenig.
 

"Akatsuki bewegt sich weiter, also besteht keine Gefahr mehr... Ich schätze aber, dass Gaara die Sicherheit um Suna dennoch weiterhin verstärkt lassen wird, jedenfalls hat er so etwas in der Art gesagt". Naruto nickte leicht, dachte über das eben Gesagte nach und fragte sich, wieso Akatsuki nun weiterzog. Hatten diese nicht versucht, ihn vor einigen Tagen zu schnappen? Wieso konnte er diese Logik nicht verstehen?
 

"Versteh mich nicht falsch, aber kannst du dich an irgendetwas erinnern? Weißt du, dass nicht nur wir, also Kankuro und ich, dir zur Hilfe gekommen sind, sondern auch eine ANBU-Einheit?". Der Blonde schüttelte seinen Kopf, wurde jedoch nun von der Neugier gepackt und wollte gerade etwas dazu sagen, als Temari fortfuhr. "Wir hatten eigentlich vorgehabt, Itachi Uchiha gefangen zu nehmen, aber unsere Männer konnten ihm nichts anhaben und er ist entkommen. Dennoch ist es uns gelungen, ihn ausfindig zu machen und somit wissen wir nun auch, dass er eine neue Richtung eingeschlagen hat, zusammen mit seinem Partner Kisame Hoshigaki".
 

"Ich weiß nur, dass ich in ein Genjutsu gezogen wurde und mich von meinen Gefühlen habe leiten lassen... Ich wusste, es konnte nur ein Trugbild sein und trotzdem hatte ich das Gefühl, als sei er im Augenblick wieder der Alte". Naruto's Blick wurde mit einem Mal traurig und Temari verstand nicht ganz, von wem hier die Rede war. Sie überlegte schnell und ihr fiel dieses Gerücht ein, welches ihr heute Morgen zu Ohren gekommen war. Sprach Naruto etwa von ihrem kleinen Bruder? Vermutlich.
 

"Sprichst du von Gaara? Heute Morgen sind mir einige Sachen zu Ohren gekommen... Also... Ich hatte eigentlich nur einen kleinen Scherz gemacht, aber nachdem, was Kankuro mir erzählt hat... Ich weiß auch nicht, wie ich dich fragen soll? Liebst du meinen Bruder?". Naruto wusste nicht, ob er nun lachen, oder eher weinen sollte. Liebe? Nein, er mochte Gaara, aber Liebe? Gut, er empfand schon ein wenig mehr als nur einfache Zuneigung, aber konnte man so etwas Liebe nennen? Der Kazekage wünschte sich soviel und ob Naruto diesen Wünschen Gerecht werden könne, dass wusste er einfach nicht.
 

"Nein... Ich... Gaara und ich, wir sind nicht zusammen, falls du das glaubst. Okay, wir haben uns geküsst, aber mehr war da nicht". Naruto wurde ein wenig Rot um die Nase, vergaß seine trübseligen Gedanken und dachte ungewollt an den Kazekage, welcher meist so süß unter ihm lag und sich wahrscheinlich unbeholfen vorkam. Warum fand er Gaara nur süß? Warum schlichen sich seit einigen Tagen immer wieder solche Gedanken bei ihm ein? Ja, er wurde langsam verrückt, ganz sicher.
 

"Und von wem war dann eben die Rede?". Gerade wirkte der Blonde wieder so in Ordnung und schien nicht mehr traurig zu sein, doch plötzlich senkte er seinen Kopf und schluckte hart. Warum fragte Temari denn auch noch? War es denn nicht eigentlich egal, wen er eben gemeint hatte? Er mochte nicht an seinen Fehler zurückdenken, mochte einfach nicht länger an Sasuke denken, denn es würde sich wohl nichts in absehbarer Zeit verändern. Sasuke war verschwunden und Naruto hatte nichts dagegen tun können, hatte erneut versagt und sein Versprechen gegenüber Sakura nicht halten können.
 

Temari erkannte ihren Fehler, seufzte angestrengt, während sie sich über den Tisch lehnte und dem Blonden eindringlich ansah. "Eigentlich dürfte ich dir diese Information nicht geben, aber... Ich denke, das heitert dich ein bisschen auf". Sofort blickte Naruto wieder auf, sah die Blonde abwartend an, welche nun ein kleines Lächeln auf den Lippen trug. Also hatte sie mit ihrer neuen Vermutung wirklich Recht. Naruto hatte also nicht von ihrem kleinen Bruder, sondern von Sasuke gesprochen.
 

"Wie ich eben schon sagte, wir sind Itachi's Spur gefolgt... Allerdings haben wir dabei eine Entdeckung gemacht, die unter strenger Geheimhaltung steht. Nur Tsunade, Gaara, Kankuro und ich und einige ANBU-Mitglieder wissen davon". Man sah dem Blonden an, dass er langsam ungeduldig wurde und gerade, als er sein Wort erheben wollte, sprach Temari unbeirrt weiter. "Gaara wollte nicht, dass du es erfährst, weil er sich Sorgen um dein derzeitiges Befinden macht... Er meinte, du solltest dich erst erholen, bevor wir weitere Schritte einleiten". "Von wem redest du? Doch nicht etwa...". Bevor Naruto seinen Satz beenden konnte, nickte Temari dem Unausgesprochenen zu.
 

"Wo? Wieso verschweigt ihr mir so etwas? Was hat sich Gaara dabei gedacht?". Der Tisch krachte und Temari war für kurze Zeit doch ein wenig erschrocken, als Naruto seine Hände auf den Tisch niedersausen hatte lassen. Die Augen wieder öffnend, stierte sie in zwei wütend aussehende Augen, welche sie nicht mehr aus den Augen ließen. Hätte sie diese Information doch nicht sagen sollen? Ja, vermutlich, denn Gaara hatte ihr und Kankuro gesagt, Naruto solle davon nichts erfahren, da sich der Kazekage wohl denken konnte, was dann hier los war.
 

"Antworte mir, Temari. Wo ist er?". Schneidend verließen diese Worte Naruto's Mund, ehe er sich erhob, da er von der Blonden keine Antwort mehr erwartete. Fein, dann würde er nun diese dämliche Sitzung stören und Gaara persönlich dazu befragen. Verdammt, er war so sauer, so geladen, dass er alles vernichten könne, was ihm jetzt über den Weg lief. Wie hatte Gaara das nur tun können? Dieser wusste doch, wie sehr er sich mit seinem Versprechen quälte, oder etwa nicht? Und dann so etwas.
 

"Naruto... Diese Informationen haben wir heute Morgen erst erhalten und so leid es mir auch tut, ich darf dir nicht mehr erzählen. Gaara meinte, dann würdest du...". "Sei still, was wisst ihr denn schon? Ihr habt keine Ahnung von dem, was ich all die Jahre schon erdulden muss und dann kommt mir zu Ohren, dass sich Sasuke in der Nähe aufhalten soll und ihr verweigert mir einen weiteren Versuch ihn zu retten". Nun stand auch Temari auf, sah bedrückt zu Boden, da sie natürlich nicht wusste, wie sich der Blonde momentan fühlte. Woher denn auch? Sie war noch nie in solch einer Situation gewesen. Okay, so ähnlich war es einmal gewesen, damals, als sie ihren Bruder zur Hilfe kommen wollte, aber dennoch. Das, was Naruto da gerade durchstand, schien um einiges belastender zu sein.
 

Plötzlich öffnete sich die Tür und Kankuro betrat den Raum. Da er nebenher noch mit seinen kleinen Bruder diskutierte, da er immer noch nicht fassen konnte, wie eisern der Kazekage eben gekämpft hatte, sah er Naruto's Gesichtsausdruck nicht, welches sich mit jeder Sekunde mehr verfinsterte. Gaara hingegen bemerkte schon diese angespannte Stimmung im Raum, ging auf Naruto zu und sah diesen eindringlich an. "Takoru wird nun einem Verhör unterzogen und wenn alles so ausgeht, wie ich mir das vorstelle, dann darf er bald frei in Suna leben" erklärte er dem Blonden, was jedoch nichts an dessen Mimik änderte. Was hatte Naruto denn nur?
 

Ein Klatschen erklang und der Kazekage stolperte zurück, stieß gegen seinen älteren Bruder, welcher ihn gerade noch so aufgefangen hatte und sah verwundert zum Blonden hin, dessen Hand sich noch immer in der Höhe befand. Gaara erhob seine rechte Hand und legte diese an seine linke Wange, welche schmerzlich pochte. Verdammt, sein Sand schützte ihn zwar, aber ohne Shukaku musste er ihm Befehle erteilen und somit hatte er sich eben eine Ohrfeige einfangen müssen, da er nicht so schnell reagieren hatte können. Blieb nur die Frage, wofür? Was war nur in Naruto gefahren?
 

"Und du behauptest tatsächlich, dass du in mich verliebt bist? Wenn du mich wirklich liebst, dann hättest du mir die Wahrheit gesagt" zischte Naruto gefährlich, während Temari zu ihren kleinen Bruder lief und sich kurz die gerötete Wange besah. Gaara selbst war ein wenig verwirrt, denn er wusste gerade gar nicht, worum es eigentlich ging. Und was sollte diese Aussage eben? Natürlich war er in Naruto verliebt. Wieso vertraute Naruto nicht seinen Worten? Obwohl, er hatte eigentlich noch nie gesagt, dass er den Blonden liebte, oder? Nein, Naruto hatte es mehr, oder weniger, für sie Beide festgestellt.
 

Gaara vernahm leise Worte neben sich und sah augenblicklich zu seiner Schwester, welche schnell zu Boden blickte. Wie? Naruto wusste davon, dass Sasuke sich an der Grenze aufhielt? Ein Wunder, dass der Blonde dann noch hier war. Nur, dies erklärte nicht die Ohrfeige, die er hatte einstecken müssen. "Warum hast du mir nicht gesagt, dass ihr Sasuke ausfindig gemacht habt? Selbst Tsunade weiß davon" schrie Naruto seinen Frust heraus, wurde jedoch sofort unterbrochen, da es nun Gaara reichte.
 

"Moment, ich habe diese Information heute Morgen selbst erst erhalten und hatte nicht die Zeit, es dir zu sagen. Außerdem hielt ich es für eine sehr schlechte Idee... Bist du nicht hier, um Sasuke zu vergessen? Wolltest du nicht deine Ruhe vor ihm haben?". Unglaublich ruhig hatte Gaara gesprochen, obwohl er eigentlich das Recht besessen hätte, ebenfalls zu schreien. Dennoch, er tat es nicht, da es zu nichts führen würde. Der Blonde war eben so, wenn dieser nichts verstehen konnte.
 

"Und Tsunade dürfte die Nachricht von mir erst in ein paar Stunden bekommen... Somit wissen nur wir in Suna von Sasuke's Aufenthaltsort". Naruto sah zu Boden, ließ seine Hand sinken, ehe er auf die Knie fiel. Verdammt, wieso fühlte er sich nun so schuldig? Lag es daran, weil er Gaara eben eine geschmiert hatte? Vermutlich, denn eigentlich hatte er dem Kazekage keine Vorwürfe machen wollen und dennoch hatte er es getan. Und nun? Nun sprach Gaara so mit ihm, versuchte ihm begreiflich zu machen, warum er denn eigentlich hier war und auch, wenn Naruto es so ungern zugab, Gaara hatte mit allem Recht. Tsunade hatte ihn hergeschickt, damit er sich erholen könne und kaum fiel Sasuke's Name und die Information, dass sich der Uchiha in der Nähe aufhielt, schon wollte er sich ins Getümmel stürzen? War es denn nicht richtig? Sollte er diesen Versuch einfach so verstreichen lassen?
 

"Verliebt?" warf Kankuro nun endlich mal sein Wort ein, da er glaubte, sich verhört zu haben. Der Kazekage antwortete nicht, denn ihm war gerade alles egal. Naruto sollte seine Beweggründe verstehen, nichts weiter. Gut, nun wusste er, wieso er diese Ohrfeige hatte einstecken müssen. Naruto schien wirklich verzweifelt zu sein und Gaara sah auch allmählich ein, dass er Naruto darüber in Kenntnis hätte setzen sollen. Nur, was wäre dann passiert? Wären sie dann nicht nun in der gleichen Situation?
 

"Ich muss einfach mein Versprechen halten... Wenn ich es breche, dann... Ich könnte Sakura nie wieder in die Augen sehen" murmelte Naruto leise, ehe ihm die ersten Tränen an den Wangen hinabrollten. Verdammt, er mochte nicht schon wieder weinen und dazu noch vor Gaara's Geschwistern. Wäre es nur Gaara, dann hätte er damit kein Problem, aber so? Hastig stand er auf und stieß Kankuro zur Seite und verließ den Raum.
 

Kankuro wollte gerade hinterher, da er dachte, der Blonde würde nun Suna verlassen, als Gaara seine Schulter ergriff und den Kopf schüttelte. "Er wird Suna nicht verlassen. Er weiß, er braucht dazu meine Erlaubnis... Ich rede mit ihm. Informiert mich, wenn der Verhör von Takoru vorbei ist, dann sehen wir weiter". Temari und Kankuro nickten zeitgleich, während Gaara ebenfalls den Raum verließ. Nur kurz sahen sich die Geschwister an, ehe Kankuro die Stille durchbrach.
 

"Gaara ist also doch in Naruto verliebt, wie ich es mir gedacht habe" erklärte er, ehe auf seinen Lippen ein breites Grinsen erschien. Er war guter Hoffnung, dass sich alles aufklären würde, wenn Gaara mit Naruto nur redete. Nur, wieso sah dann seine Schwester nun so traurig zu Boden? Was war denn nun los? "Das mag sein, Kankuro. Naruto erwidert diese Liebe allerdings nicht und das bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich meine, du hast doch auch diese Gerüchte gehört, oder? Warum haben sie sich geküsst, wenn von Naruto's Seite her keine Liebe zu erwarten ist? Was verspricht sich Gaara davon?". Kankuro zuckte mit den Schultern, da er darauf auch keine Antworten wusste. Es war ihm auch egal, denn er hatte eben diese Hoffnung.
 

"Auch wenn Naruto diese Liebe nicht erwidert, du hast gesehen, wie die Beiden miteinander umgehen. Also ganz egal kann Gaara dem Kleinen ja nicht sein, oder? Wir sollten einfach abwarten und sie machen lassen. Gaara ist Alt genug und wird schon damit klarkommen". Temari nickte, war sich aber dennoch nicht sicher. Hoffentlich wurde dem Rothaarigen nicht unnütz Weh getan. Sie wollte nicht, dass ihr kleiner Bruder an seiner ersten Liebe zerbrach und vielleicht wieder so wurde, wie er es einst einmal gewesen war. Genau, sie würde Naruto und Gaara ein wenig beobachten, um herauszufinden, ob da nicht doch mehr Gefühle waren.
 

Der Kazekage wollte gerade die Stufen zum Dach betreten, als ihm ein Fakt einfiel. "Ich könnte Sakura nicht mehr in die Augen sehen" kam ihm Naruto's Aussage wieder in den Sinn. Ja, alles hang mit diesem Versprechen zusammen, welches noch immer bestand. Da mussten einige Dinge geklärt werden, weswegen er kehrte und nochmals in sein Büro ging.
 

Seine Geschwister nicht beachtend, da diese einige Dokumente ordneten, schrieb er schnell einige Zeilen, ehe er sich diese durchlas und dann für sich selbst nickte. "Kankuro, könntest du den Brief für mich versenden? Es ist wichtig und eilt". Der ältere Bruder nickte, während er die Schriftrolle entgegen nahm und das Büro verließ. Was auch immer Gaara nun vorhatte, wahrscheinlich würde es dem Blonden in Zukunft besser gehen. Jedenfalls hoffte es Kankuro.
 

Temari wollte gerade eine Frage stellen, als Gaara plötzlich weitersprach. "Weiß Naruto wirklich, wo sich Sasuke aufhält?". Temari schüttelte ihren Kopf, da sie keinen bestimmten Aufenhaltsort genannt hatte. Lediglich dass sich Sasuke in der Nähe aufhielt hatte sie gesagt. Gaara seufzte angestrengt, ehe er verstehend nickte und nun seine Schwester einfach stehenließ. Er musste mit Naruto sprechen, denn er hatte ihn nicht hintergehen wollen, oder sonst was in der Art. Er hatte ihn nur vor weiteren schmerzhafteren Empfindungen schützen wollen, mehr nicht.
 

Schnell lief er zum Ausgang, schritt die Stufen empor, ehe ihm auch schon leise Schluchzgeräusche entgegen kamen. Nein, er hatte das hier alles nicht gewollt, wirklich nicht. Er hatte nie gewollt, dass Naruto nun so darunter litt. Als er den Blonden bei der Brüstung stehen sah, dessen Kopf gesenkt war und die Hände bei der Brüstung verkrallt hatte, zog sich Gaara's Herz schmerzhaft zusammen. Er konnte diesen Anblick einfach nicht ertragen, wollte so gern, dass Naruto ihm ein ehrliches Lächeln schenkte und nicht, dass dieser nun wegen sein Verhalten weinte, weil er nun mal einen Fehler gemacht hatte.
 

Langsam lief er auf Naruto zu, ehe er neben diesem zum Stehen kam. "Ich wollte dich doch nur vor weiteren Schmerzen schützen und nun leidest du trotzdem... Das habe ich nicht gewollt" sprach Gaara leise, erhob seine Hand und legte diese sanft auf Naruto's Schulter ab. Der Blonde hielt inne, versuchte sich innerlich wieder zu beruhigen, was ihm nach einigen schweren Atemzügen auch gelang.
 

Eine unheimliche Stille herrschte über sie, nur der Wind durchbrach diese hin und wieder. Gaara wusste nicht, wie er sein Verhalten noch besser erklären sollte und sah deswegen zum Dorf hinab, welches nun zur Mittagsstunde recht belebt wirkte. Naruto schwieg ebenfalls und dachte über sein Handeln nach. Er gestand sich ein, er hätte erst mit Gaara reden sollen und nicht einfach seiner Wut freien Lauf lassen dürfen. Und nun? Er wusste nicht, was er zu Gaara sagen sollte. Der Kazekage meinte es nur gut mit ihm, dass wusste Naruto, aber dieses Versprechen. Er konnte dieses Versprechen einfach nicht vergessen. Er musste es einhalten, ohne wenn und aber.
 

Und dann. Dann durchbrach Naruto doch die Stille, sah zum Kazekage, dessen linke Wange noch immer ein wenig gerötet war. Seine Hand erhob sich wie von selbst und strich hauchzart über die gerötete Stelle und erneute Schuldgefühle schlichen sich in ihm ein. "Tut mir leid... Ich wollte dir...". "Schon in Ordnung. Ich denke, vielleicht würde ich ähnlich handeln, wenn ich in solch einer Situation wäre" unterbrach Gaara die Entschuldigung des Blonden, da es seiner Meinung nach nichts zu entschuldigen gab. Genau, Naruto hatte einfach ohne nachzudenken gehandelt und Gaara wüsste nicht, wie er vielleicht auf so etwas reagiert hätte.
 

"Ich wollte dir nichts erzählen, gerade weil ich in dich verliebt bin, Naruto. Ich ertrage es einfach nicht, wenn du traurig bist und... Ich denke, würdest du Sasuke ein weiteres Mal begegnen, wärst du wieder so, wie Tsunade dich in ihrem Anliegen beschrieben hat". Naruto nickte verstehend, denn so langsam verstand er wirklich alles. Ja, er hätte erst reden sollen, anstatt direkt handgreiflich zu werden. Gaara hatte seine Gründe, hatte aus Liebe gehandelt, um den Blonden zu schützen und Naruto hatte für einige Sekunden wirklich gedacht, Gaara wolle ihm etwas Böses. Wie dumm war er denn eigentlich? So langsam müsse er den Kazekage doch kennen.
 

"Und was das Gerücht anbelangt... Wenn dich diese Gerüchte um uns stören, dann werde ich noch heute eine Sitzung einberufen, an der jeder Dorfbewohner teilnehmen muss". Naruto schüttelte schnell seinen Kopf, da er darüber schon die ganze Zeit nachgedacht hatte. Was würde sich denn groß ändern? Eigentlich nichts, oder? Sollten die Menschen doch denken, was auch immer sie wollten. Gaara musste deswegen nicht noch mehr Arbeit auf sich nehmen, als ohnehin schon.
 

"Musst du nicht. Ich meine, es ist nur ein Gerücht, oder? Sollen doch alle denken, was sie wollen. Ich weiß, dass es nicht so ist und damit gebe ich mich zufrieden". Augenblicklich senkte Gaara seinen Kopf, da er wieder diesen Schmerz in seiner Brust verspürte. Es klang so herzlos, dass er am liebsten sofort gegangen wäre, aber er konnte es nicht, durfte es nicht. Er wollte Naruto nicht noch mehr Schuldgefühle bereiten, nur weil er sich nun schlecht fühlte.
 

Naruto erkannte jedoch seinen Fehler, zog den Kazekage näher zu sich hin und schloss diesen schließlich in seine Arme. "Ich glaube, ich sollte in Zukunft meinen Mund halten, oder? Was ich auch sage, es ist meist falsch und ich verletze dich dadurch immer" murmelte er leise, schloss seine Augen, da er Gaara's Schmerz nachempfinden konnte. Ja, er wusste, wie sich so etwas anfühlte, wenn man immer wieder vor dem Kopf gestoßen wurde. Er wollte nicht, dass Gaara sich nun wegen seiner Worte schlecht fühlte, obwohl er sie anders gemeint hatte.
 

"Ich..." begann der Kazekage leise und verkrallte seine Hände in den Stoff der Jacke, welche Naruto trug. "Warum tut es Weh, wenn du so etwas sagst? Warum...". "Weil du dir Dinge wünscht, die für dich im Moment unerreichbar erscheinen. Ich kenne dieses Gefühl und deswegen weiß ich auch, wie Weh so etwas tun kann. Im Moment weiß ich selbst nicht, was ich eigentlich will. Ich genieße deine Nähe und manchmal denke ich an Dinge, die ich mit dir machen möchte, aber... Irgendwie auch nicht, da ich weiß, dass du mich liebst".
 

Der Kazekage sah auf, schloss seine Augen und legte seine Lippen auf die des Blonden. Ein Wunsch, den er sich nun erfüllen wollte, auch wenn nur für kurz. Er mochte eigentlich ständig in Naruto's Nähe verweilen, aber irgendwann, Gaara wollte diesen Tag am liebsten verwünschen, würde Naruto in sein Dorf zurückkehren und der Kazekage selbst würde allein zurückbleiben. Würde er daran zerbrechen? Würde er je darüber hinwegkommen? Gaara wusste es nicht, spürte Naruto's Hand in seinem Haar und ein wenig mehr Druck gegen seinen Lippen, weswegen er sie teilte und die freche Zunge in seine Mundhöhle ließ.
 

Lange dauerte der Kuss nicht an und Naruto sah in Gaara's Gesicht, welches ein wenig gerötet war. Ob Naruto selbst auch so aussah? Er spürte eine leichte Hitze auf seinen Wangen, klar, aber wurde er auch immer so rot in solchen Momenten? Schließlich war es dem Blonden auch egal, strich über Gaara's Wange, welcher sich an seiner Hand schmiegte. Mittlerweile war es nicht mehr ungewohnt, in solchen Situationen zu stecken, aber dennoch irgendwie absurd. Gaara und die Liebe. Irgendwie passte das nicht, aber irgendwie auch schon. Der junge Mann, der einst nie solche Gefühle erfahren konnte, es nicht durfte, verspürte nun solch ein Gefühl bei ihm. Bei Naruto, dem es langsam nicht mehr störte. Er fühlte sich sogar geschmeichelt.
 

"Ja, ich liebe dich und am liebsten wäre es mir, wenn du mir dasselbe sagen könntest, aber ich weiß, du empfindest nicht so". In Naruto überschlug sich alles, als er den ersten Satz vernahm. Noch nie hatte Gaara es so präzise ausgesprochen, wie jetzt. Wieso kribbelte plötzlich sein Bauch? Freute er sich über diese Worte so sehr? Unsinn. Bestimmt hatte er nur wieder Hunger. Genau, er hatte vorhin gar nichts gegessen und war einfach abgehauen. Bestimmt lag es nur daran.
 

Und auch, wenn der Kazekage ihn gerade wieder so süß anblickte, er wusste darauf keine Erwiderung. Naruto zog lediglich Gaara näher zu sich und schloss diesen noch enger in seine Arme. Er wusste, würde er nun wieder etwas sagen, dann würde er dem Kazekage nur erneut Leid zufügen. "Störe ich? Man sagte mir, ich solle mich bei euch melden, Meister Kazekage".
 

Sofort löste sich Naruto von Gaara, sah in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und war ein wenig erleichtert, gleichzeitig aber auch verstimmt. Wieso störte man sie eigentlich immer? Hatte Gaara nicht mal behauptet, hierher würden nur selten Menschen kommen? Wieso zerstörte man immer diese schöne Atmosphäre zwischen ihnen?
 

Gaara besah sich den Jungen, welcher braunes Haar besaß, ehe er zum Sprechen ansetzte. "Komm mit in mein Büro, dann erkläre ich dir alles Weitere, Takoru. Ich schätze, der Verhör war in Ordnung?". Der Braunhaarige nickte schnell, verbeugte sich tief, da er dem Kazekage wirklich viel zu verdanken hatte. Ja, ihm verdankte er sein neues Leben. Ein Leben in Freiheit in Suna. Nun könne er sich frei bewegen und bräuchte nur noch eine Unterkunft. Ob der Kazekage ihm vielleicht helfen könne? Ja, Takoru war sich da eigentlich ziemlich sicher.
 

Naruto murmelte etwas Unverständliches, weswegen Gaara ihm noch einen kurzen Blick zuwarf, ehe er mit der Hand andeutete, dass der junge Mann ihm folgen solle. Der Blonde lief langsam hinterher, denn er war schon neugierig, was nun mit Takoru passierte. Hatte der Junge überhaupt ein Zuhause? Naruto wusste es nicht, betrat als Letzter das Büro und blieb neben Takoru stehen, welcher vor dem Schreibtisch stand und abwartend zum Kazekage blickte.
 

"Ich habe erfahren, dass du keine Wohnung hast?". Gaara überflog den kurzen Bericht, welcher nur die wichtigsten Informationen über Takoru Tenji hergab, ehe der Braunhaarige schüchtern nickte. Naruto sah nun ebenfalls zum Jungen und war ein wenig verwundert. Wie hatte sich Takoru nur all die Jahre ernähren können? Nur durch Diebstahl? Nein, wo hatte dieser denn gelebt? In irgendwelchen Gassen? Verdammt, der Junge hatte es ja noch schlechter gehabt, als Gaara und Naruto selbst, so empfand es der Blonde.
 

"Verstehe... Bis wir eine Wohnung für dich gefunden haben, wirst du hier im Kazekage-Turm ein Gästezimmer beziehen. Es sei denn, du willst zurück auf die Straße" erklärte Gaara seine Idee, denn eine andere Möglichkeit sah er einfach nicht. Er konnte den Jungen unmöglich zurück auf die Straße schicken. Nein, bis der Junge ein Zuhause bekäme, würde er hier im Kazekage-Turm bleiben.
 

Takoru nickte dankend, verbeugte sich ein weiteres Mal sehr tief und blickte dann wieder auf. "Ich danke ihnen sehr, Meister Kazekage. Ich...". "Nenn mich einfach Gaara" unterbrach der Kazekage den Braunhaarigen, da es ihn nervte, wenn Gleichaltrige ihn so ansprachen. Schon gestern Abend hatte er dem Jungen das 'Du' anbieten wollen, aber durch die schreckliche Geschichte hatte er es wohl verdrängt. Doch nun? Nun waren alle Zweifel beseitigt worden, auch wenn er wusste, dass einige seiner Berater den Jungen in einen ganz anderem Licht sahen. Und dennoch. Gaara sah in diesen Jungen einfach keine Bedrohung.
 

Naruto wusste nicht, ob er sich nun freuen sollte, oder nicht. Takoru würde hier im Kazekage-Turm bleiben, bis man für ihn eine Wohnung gefunden hatte? Er wusste ehrlich nicht, was er davon halten sollte. Sicher, Gaara wollte Takoru helfen und ihn nicht wieder zurück auf die Straße schicken, aber warum ausgerechnet hier? Und überhaupt. Wieso regte sich Naruto eigentlich innerlich so auf? War er etwa eifersüchtig? Nein, bestimmt nicht. Dazu gab es ja nicht mal einen Grund, oder doch?
 

"Danke... Vielen Dank, Gaara. Was auch immer du dir von mir wünscht, ich werde dir alles erfüllen, versprochen" faselte der Junge unbeirrt weiter und nun entfloh dem Blonden doch ein leises Knurren. Tatsächlich, er fühlte sich in seiner Position wirklich bedroht, weswegen er zielstrebig um den Schreibtisch herumlief und sich neben Gaara's Sessel stellte. Takoru besah sich alles ganz genau und wusste nicht, was er nun davon halten sollte. Fühlte sich dieser Konoha-Ninja bedroht? Bedroht von ihm? Oder lag es an etwas anderem?
 

"Wenn hier einer Gaara's Wünsche erfüllt, dann bin das immer noch ich, verstanden?". Kurz nachdem Naruto diese Worte verwendet hatte, schlug er sich auch schon die Hand vor den Mund. Hatte er das eben laut gesagt? Verdammt, er hatte sich seinen Teil doch nur denken wollen und nun hatte er einfach geredet und dann auch noch solch einen Quatsch. Okay, quatsch war es nicht, aber trotzdem. Wie stand er denn nun da? Das klang doch irgendwie hörig? Gott, nein, der Junge würde echt denken, Naruto sei Gaara hörig, oder sonst was.
 

Der Kazekage errötete leicht, ehe er sich räusperte. "Wie auch immer. Mein Bruder zeigt dir später dein Zimmer. Du kannst nun gehen, Takoru". Nochmals verneigte sich der Braunhaarige tief, weswegen Gaara genervt mit den Augen rollte, da ihm dieses Getue wirklich auf den Keks ging. Danach verließ Takoru sein Büro, nicht ohne Naruto nochmals eines fragwürdigen Blick zu würdigen.
 

Allein mit Naruto, wandte sich Gaara dem Blonden zu und sah diesen eindringlich an. Hatte Naruto das eben wirklich gesagt? Hatte dieser behauptet, nur er dürfe Gaara's Wünsche erfüllen? Es klang irgendwie, als fühle sich Naruto in seiner Position zu ihm bedroht, oder? Konnte das sein? Warum denn überhaupt? Lag es an Takoru und dessen Worte? Wahrscheinlich, denn wenn man genauer über die Worte des Braunhaarigen nachdachte, konnte man auf seltsame Dinge kommen, die ihm allerdings nicht behagten. Nein, er mochte den Braunhaarigen, aber mehr würde da auch niemals sein.
 

"Meintest du das wirklich so, wie du das eben gesagt hast, Naruto?". Nur leise verließen diese Worte Gaara's Mund und er stierte wieder auf die Tischplatte, da sich sein Gesicht doch sehr verfärbte. "Glaubst du wirklich, ich würde je einen Wunsch an Takoru äußern? Glaubst du wirklich, dass mich jemand so berühren darf, wie du?". "Nein, aber... Ich weiß auch nicht, warum ich das gesagt habe. Er schleimt mir zu sehr und da wollte ich ihm klarmachen, dass er sich seine Wunscherfüllungen sonst wohin schieben kann" nuschelte Naruto leise und es wurde still im Raum. So still, das man eine Nadel hätte fallen hören.

Versprechen aufgehoben!

Drei Tage waren seither ins Land gezogen und es hatte sich vieles verändert. Naruto saß nun des Öfteren auf dem Dach und dachte über seine Situation nach. Öfter war ihm auch schon der Einfall gekommen, einfach zu gehen, um Sasuke zu suchen. Nach all der Aufregung mit Takoru und seinen seltsamen Gefühlsausbruch hatte er Sasuke nicht vergessen können. Nein, ihm plagten jede Nacht Träume eines möglichen Wiedersehens und meistens erwachte er durch diese, war dann immer total verschwitzt im Bett gesessen und hatte wieder einmal Tränen vergossen. Und dennoch. Auch wenn er diesen Drang verspürte, nach Sasuke zu suchen, denn dieser schien nicht weit von ihm entfernt zu sein, unterdrückte er sein Verlangen. Er hatte Gaara versprechen müssen, hier zu bleiben und sich zu erholen.
 

Der Kazekage machte sich derzeit Sorgen um Naruto, denn er hatte bemerkt, wie sich der Blonde zurückzog und meist doch lieber die Einsamkeit suchte. Oft hatte er sich neben den Blonden gesetzt, versucht mit ihm zu reden, aber außer eisiges Schweigen war dabei nicht herausbekommen. Natürlich hatten auch seine Geschwister diese Veränderung bei Naruto bemerkt und hatten dem Kazekage einige Ratschläge gegeben, die Gaara selbstverständlich auch schon ausprobiert hatte, aber nichts hatte geholfen. Kein Essen bei den Geschwistern hatte geholfen, oder ein freier Tag und dazu eine Rundführung durch Suna. Nein, der Blonde wirkte traurig, noch trauriger, als er es vorher schon gewesen war.
 

"Gaara? Dieser Naruto... Was hat er denn?". Gaara erwachte aus seinen Gedanken und sah wieder hoch zu Takoru, welcher seinen Bericht über seine letzte Mission bei ihm abliefern wollte. Ja, der Braunhaarige nahm den Dienst eines Shinobi wieder auf und Gaara hatte feststellen können, dass der Junge bereits ein Jounin sein könnte. Nur die Prüfung müsse Takoru noch ablegen, dann stände diesem eine großartige Karriere nichts mehr im Wege. Was hatte Takoru denn gerade noch mal gesagt? Irgendwas mit Naruto, oder?
 

"Was sagtest du?". "Ich wollte wissen, was mit diesem Naruto los ist? Er war vor einigen Tagen noch gesprächiger und auch ständig hier und hat dir bei einigen Sachen geholfen. Was hat er denn?". Gaara sah auf einige Akten hinab, da er nicht wusste, ob er mit Takoru darüber reden sollte. Eigentlich ging es dem Jungen nichts an, aber er wusste einfach keinen Weg mehr. Vielleicht konnte Takoru ihm helfen? Vielleicht konnte er Antworten finden, ohne wirklich alles zu verraten? Ja, ein Versuch war es zumindest wert.
 

"Darf ich dir eine Frage stellen? Du musst sie aber ehrlich beantworten". Der Braunhaarige nickte und setzte sich auf den freien Stuhl vor dem Schreibtisch. Er hatte das Gefühl, als würde dieses Gespräch länger dauern, als gedacht. Machte auch nichts, denn Takoru war gern in Gaara's Nähe, auch wenn genau wusste, das diese Gefühle falsch waren. Vielleicht war es auch einfach nur die Dankbarkeit, weswegen er immer wieder hierher kam, um nur wenige Worte mit dem Kazekage zu wechseln? Nein, vermutlich waren alte Gefühle in ihm erweckt worden.
 

"Stell dir vor, dein bester Freund verlässt das Dorf und du versuchst alles, um ihn wieder zurück in dein Dorf zu holen. Nach vielen Jahren des Trainings triffst du ihn wieder und wirst verletzt, weil dein bester Freund deine Freundschaft nicht mehr will. Nach einigen Tagen hörst du, dass er in der Nähe ist und überlegst, ob du noch einen Versuch starten sollst, um ihn zur Rede zu stellen, oder ihn wieder zurück in dein Dorf zu holen. Was würdest du tun, Takoru?". Eine schwierige Frage, so fand Takoru, allerdings fand er den Zusammenhang zu Naruto nicht. Auch egal, denn er musste nun überlegen, was er tun würde.
 

"Ich weiß nicht. Es kommt drauf an, wie viel mir der Freund bedeutet. Da du sagst, dass es sich um meinen besten Freund handelt, würde ich schon alles tun, um wenigstens mit ihm zu reden. Ich meine, eine kostbare Freundschaft ist doch wichtig, oder nicht? Ein Mensch, mit dem man über alles reden kann, dem man blind vertrauen kann und der immer weiß, wie es dir geht". Gaara seufzte bei der Antwort, denn er dachte natürlich ähnlich, wäre da nur nicht die Befürchtung, dass Naruto noch tiefer sank, als ohnehin schon. Außerdem, er hoffte, dass eine gewisse Person bald hier eintreffen würde. Er hatte schließlich nicht ohne Grund eine Eilsendung nach Konoha geschickt, um dieses ganze Problem endlich aus der Welt zu schaffen. Nur, ob das überhaupt reichen würde?
 

"Du siehst besorgt aus, Gaara. Kann ich dir vielleicht bei irgendetwas helfen?". Gaara schüttelte seinen Kopf, legte jedoch ein Lächeln auf, da Takoru meist versuchte, ihm bei irgendwelchen Dingen zu helfen. Warum nur? Tat der Braunhaarige das alles aus reinster Dankbarkeit, oder steckte da mehr dahinter? Er wusste es nicht, sah wieder auf seine Akten und bemerkte somit nicht, wie Takoru sich von seinen Stuhl erhob und zielstrebig auf Gaara zuging.
 

Erst als er zwei Hände auf seinen Schultern spürte, zuckte Gaara unweigerlich zusammen, schloss seine Augen und versuchte sich innerlich zu beruhigen. Nach längerer Zeit gelang es ihm auch, öffnete seine Augen wieder und sah hoch zu Takoru, welcher leichten Druck auf seinen Schultern ausübte, ihn nun ein wenig massierte. "Du bist verspannt, Gaara. Du solltest dich nicht immer überarbeiten" murmelte Takoru leise und beugte sich ein bisschen hinunter.
 

Der Kazekage wusste nun nicht, wie er reagieren sollte, spürte ein wenig Panik in sich aufsteigen, doch versuchte er das Zittern, welches von seinem Körper Besitz ergreifen wollte, zu unterdrücken. Was machte Takoru da? Was wollte der Typ von ihm? Doch nicht etwa, oder doch? Nein, er wollte diese Art von Nähe nicht. Nur Naruto dürfe ihn so berühren, aber nicht dieser Junge, dessen Gesicht seinem nun sehr nahe war.
 

"Du zitterst. Stimmt etwas nicht?". "Lass los, sofort" murmelte Gaara leise, denn er konnte sich nicht mehr beherrschen. Takoru sollte ihn loslassen, bevor er seinem Sand Befehle gab, die er eigentlich nicht geben mochte. Er wollte das hier nicht, auch wenn es der Braunhaarige vermutlich nur gut mit ihm meinte. Und endlich, die Hände verschwanden von seinen Schultern und Gaara entspannte sich augenblicklich wieder. Er seufzte erleichtert, blickte neben sich und sah, wie nahe der Junge ihm immer noch war.
 

"Entschuldige... Ich habe ein Problem mit körperlicher Nähe. Das hat nichts mit dir zutun" erklärte Gaara, denn Takoru sah ihn so fragend an. Was hätte er denn sonst sagen sollen? Es entsprach ja der Wahrheit und bei Naruto fühlte er sich wohl und ließ deshalb die ganzen Berührungen zu. Außerdem liebte er den Blonden und würde diesem niemals vor dem Kopf stoßen, so wie er es vermutlich nun bei Takoru getan hatte. Es war keine Absicht und er hoffte, der Braunhaarige nahm es ihm nicht übel.
 

"Vor drei Tagen sah das aber anders aus. Du hast Naruto umarmt und da hat es dich wohl nicht gestört, wie? Es liegt also wirklich an mir". Enttäuscht erhob sich Takoru wieder und wollte gerade das Büro verlassen, als Gaara sein Wort erhob. "Naruto und ich kennen uns schon über Jahre und vor drei Tagen war die Situation auch eine ganz andere. Das hat mit dieser hier nichts zutun, Takoru".
 

Der Braunhaarige lächelte milde, lehnte sich an die Wand und starrte zu Boden. "Weißt du, Gaara. Ich mochte dich schon immer. Schon damals, als wir noch zur Akademie gegangen sind. Eigentlich steh ich auch nicht auf Jungs, aber du hast mich irgendwie immer magisch angezogen. Was ich eigentlich sagen will, ist, dass es da jemanden gibt, der dich sehr gern hat und gern in deiner Nähe sein möchte". Nur leise kamen die Worte bei Gaara an und so langsam hatte der Kazekage das Gefühl, als würde man ihn einengen. Was sagte Takoru denn da? Er hatte ihm doch nie solche Signale gegeben, oder? Obwohl, Naruto hatte ihm auch nie Signale gegeben und dennoch hatte er sich einfach in den Blonden verliebt.
 

Wenn Gaara nun ehrlich mit sich war, er wusste auf dieses Geständnis, denn anders konnte er es nicht beschreiben, keine Antwort. Ob sich bei Takoru diese Gefühle erst in den letzten drei Tagen entwickelt hatten? Nein, es klang so, als habe der Braunhaarige ihn schon immer gemocht. Nur, wieso hatte Takoru denn nie etwas gesagt? Vielleicht aus Angst, eine Abfuhr zu bekommen? Vermutlich, denn wenn Gaara sich erinnerte, wie er früher einst gewesen war, so hätte er vermutlich auch Angst vor sich selbst gehabt. Angst davor, von einen Menschen getötet zu werden, denn Gaara hätte es vermutlich mit Freuden getan.
 

"Du liebst diesen Naruto, nicht wahr?" wollte Takoru wissen und sah zum Rothaarigen rüber, welcher ein wenig rot um die Nase wurde. Ja, Takoru schien scheinbar mit seiner Vermutung richtig zu liegen, denn ansonsten hätte der Kazekage doch schon längst etwas gesagt, oder? Traurig sah er wieder zu Boden, ehe die Türe neben ihm aufging und ein Blondschopf ins Büro trat und sich über die Augen wischte. Verwundert, jedoch auch ein wenig wütend, blickte Takoru zu Naruto rüber, welcher nun ebenfalls in dessen Richtung blickte, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war.
 

Naruto wandte jedoch seinen Blick wieder ab, sah zum Kazekage, welcher einen mitfühlenden Eindruck auf ihn machte und sich nun von seinem Sessel erhob und auf ihn zuging. "Möchtest du diesmal mit mir reden?". Gaara wusste nicht, ob Naruto es diesmal schaffen würde, aber er würde den Blonden jedes Mal fragen, wenn es denn sein müsse. Er mochte Naruto nicht weiterhin traurig sehen. Nein, nicht wegen Sasuke, welcher immer noch, ob Tag, oder auch Nacht, die Gedanken des Blonden beherrschte.
 

Keine Reaktion kam, wie üblich. Lediglich ein Schluchzen verließ Naruto's Kehle, ehe er seine Hände erhob und sich einige Tränen aus dem Gesicht wischte. Verdammt, Naruto fühlte sich so mies und wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte Sasuke suchen, doch durfte er das einfach nicht. Egal, wie er es drehte und wendete. Beide Wege waren irgendwie falsch. Blieb er hier, würde er sich für immer Vorwürfe machen, es nicht wenigstens versucht zu haben. Würde er gehen, würde er nur wieder enttäuscht werden, denn so schätzte er Sasuke mittlerweile ein.
 

Ein weiteres Mal wurde die Tür geöffnet und zwei junge Shinobi betraten den Raum, welche in Begleitung von Kankuro hiergeführt wurden. Ein junges Mädchen mit rosafarbenen Haar, während ein junger Mann mit schwarzem Haar sie begleitete. Beide erblickten sofort den Blonden, während das Mädchen besorgt zu Naruto stürmte und diesen in ihre Arme schloss.
 

"Naruto... Wir konnten nicht früher kommen. Ein Sandsturm hatte unseren Weg behindert, sonst wären wir schon viel früher hier gewesen" erklärte das Mädchen sorgenvoll und entdeckte einen unbekannten Jungen an der Wand gelehnt, welcher sich das Szenario stumm beäugte. Wer war das denn? Wieso stand dieser Typ da so ungerührt, während ihr Teammitglied weinte?
 

"Sakura, nimm Naruto mit dir und sprich mit ihm. Ich hoffe, du dringst zu ihm durch" erklärte Gaara leise, denn er war mit seinem Latein wirklich am Ende. Er hoffte, die Rosahaarige schaffte es wirklich und würde das Versprechen auflösen. Gaara wusste nicht, ob dies allein reichen würde, aber es war sein letzter und gleichzeitig sein erster Einfall gewesen.
 

Sai machte den Beiden platz und stand nun unschlüssig im Büro und sah zum Kazekage, welcher sich wieder auf seinen Sessel setzte. Sein Blick glitt zu den unbekannten Jungen, welchen er zuvor noch nie gesehen hatte. Seltsam, er prägte sich eigentlich alle Gesichter ein, aber diesen Typen mit den braunen Augen und braunen Haar hatte er zuvor wirklich noch nie gesehen. Ob er ein Neuling in Suna war?
 

"Seid ihr Freunde von Naruto?" wollte Takoru interessiert wissen, denn die zwei Shinobi trugen ebenfalls ein Konoha-Stirnband, deswegen ging er einfach mal davon aus. Sai nickte, während er sich auf den freien Stuhl setzte. "Ja, Naruto ist unser Freund und Teamkamerad. Und wer bist du?". Eigentlich war es nicht Sai's Art, Menschen so offen zu befragen, aber er war neugierig, wer denn da nach Naruto's Freunden fragte. Scheinbar kannte er den Blonden.
 

"Takoru Tenji" war die Antwort des Braunhaarigen, welcher sofort achtsam beäugt wurde. Sai wusste scheinbar über den Tenji-Clan Bescheid, weswegen er zum Kazekage blickte, welcher kurz die Sachlage erklärte. Es dauerte auch wirklich nicht lange, da Gaara sich meist kurz und präzise fasste. Doch mit der Zeit hatte Sai alles verstanden und nickte verstehend, auch wenn er ein wenig Misstrauen empfand, gegenüber diesen Jungen. Nur zu gut waren ihm die Geschehnisse des Tenji-Clan's bekannt, weswegen er lieber achtsam blieb.
 

Ganz woanders saß Sakura mit Naruto auf einer Wiese, nahe der Oase, die einzige Wasserquelle, die Suna besaß. Stumm starrte Naruto auf die Wasseroberfläche und nahm hin und wieder einige Steine zur Hand, nur um diese im Wasser zu versenken. Er wusste nicht, wieso er dieser Tätigkeit nachging, aber es war besser, als stillschweigend neben Sakura zu sitzen. Warum war sein Team hier? Und was hatte Gaara eben gemeint? Sakura solle mit ihm reden? Worüber denn bitte?
 

"Naruto..." begann die Rosahaarige und seufzte tief. Natürlich hatte Tsunade ihr alles erklärt und nur deswegen hatte sie den weiten Weg nach Suna auf sich genommen. Gaara hatte in der Eilpost gemeint, dass es Naruto zwar für einige Zeit gut ergangen war, aber seitdem sich Sasuke hier in der Nähe herumtreiben solle und Naruto natürlich davon erfahren hatte, solle es ihm sehr schlecht gehen. Und ja, Gaara hatte Recht, denn der Blonde sah wirklich schlecht aus. Total übermüdet und abwesend, als sei er nicht hier bei ihr.
 

"Ich habe dich damals um ein Versprechen gebeten, erinnerst du dich?". Sofort sah Naruto in Sakura's Richtung und hätte am liebsten wieder Tränen vergossen, doch soweit ließ es die Rosahaarige gar nicht erst kommen und sprach weiter. "Ich wusste nicht, dass ich dich mit diesem Versprechen so sehr belaste und deswegen will ich mich bei dir entschuldigen. Es tut mir leid, Naruto". "Nein, mir tut es leid, dass ich dir Sasuke nicht zurückbringen konnte" widersprach der Blonde schnell, ehe er wieder zur Wasseroberfläche blickte. Ja, es tat ihm so unsagbar leid, sein Versprechen nicht einlösen zu können.
 

"Das stimmt nicht, Naruto. Du hast dein Bestes getan und wir haben gemeinsam alles versucht, aber... Weißt du, Gaara hat uns informiert, dass es dir momentan noch schlechter geht, als vor deiner Abreise und ich glaube, dass ich an allem Schuld bin. Ich habe dich um ein Versprechen gebeten und du fühlst dich mir wohl verpflichtet, oder? Dabei kannst du doch gar nichts dafür...". Der Blonde schüttelte seinen Kopf, da er sich nicht direkt verpflichtet fühlte, sondern mehr Sakura's Wunsch erfüllen wollte. Ja, damals hatte er sie noch so sehr geliebt und deshalb versprochen, ihr Sasuke zurück zu bringen. Doch nun? Nun liebte er sie schon so lange nicht mehr und versuchte noch immer ihren Wunsch zu erfüllen. Warum nur? Warum machte er das für seine Freundin? Für seine Teamkameradin?
 

"Hör zu, Naruto, denn ich kann nicht lange bleiben, da Sai und ich noch eine wichtige Mission erfüllen müssen" erklärte Sakura und erhob sich. Ja, viel Zeit blieb ihr nicht. Sie hatte nur mit Naruto in Ruhe reden und ihm von seinen Versprechen entbinden wollen, was sie nun auch tun würde. "Du musst nicht länger für mich nach Sasuke suchen. Lebe dein Leben und erhole dich erstmal. Irgendwann, wenn wir noch stärker sind, dann wagen wir einen neuen Versuch. Gemeinsam". Naruto blickte auf und wusste für einige Sekunden nicht, was er dazu sagen sollte. Warum? Warum entband Sakura ihn nun von dem Versprechen? Liebte sie Sasuke denn nicht mehr?
 

Schließlich stand auch er auf, hatte eigentlich noch einige Fragen stellen wollen, doch sah er auch, wie eilig es Sakura eigentlich hatte, weswegen er ihr zunickte. Klar, er selbst müsse mit diesem neuen Gefühl nun erstmal umgehen können, aber er legte Sakura zuliebe ein Lächeln auf, damit sie sich keine Sorgen mehr machte. Vielleicht würde sich irgendwann eine neue Chance ergeben, aber nicht heute und auch nicht morgen. Dann, wenn er stärker geworden war, dann würde er erneut Sasuke suchen, gemeinsam mit Sakura und Sai. Schließlich blieb und war Sasuke sein bester Freund.
 

"So gefällst du mir viel besser, Naruto. Falls was sein sollte, sag Gaara Bescheid. Ich bin mir sicher, dass er dir helfen wird, okay? Er hat dir doch bisher immer geholfen, nicht wahr?". Zustimmend nickte Naruto und kratzte sich verlegen am Kopf. Ja, Gaara half ihm immer, lenkte ihn ab und kümmerte sich rührend um ihn. Eigentlich hatte er eine solch liebenswürdige Person doch gar nicht verdient, oder? Nun, der Kazekage sah das wohl ein wenig anders.
 

Gemeinsam liefen sie zurück zum Kazekage-Turm, wo noch immer Sai auf Sakura wartete, denn scheinbar drängte die Zeit ein wenig, weswegen sich Sakura schon im Vorfeld verabschiedete. Kaum bei den Stufen angekommen, sahen sie schon den Schwarzhaarigen, welcher mit bedachten Blick Naruto musterte, doch dann feststellte, dass es dem Blonden scheinbar wieder besser ging, als zuvor. Zum Glück, denn auch, wenn er es sich nicht anmerken ließ, so machte er sich insgeheim doch große Sorgen um Naruto.
 

"Also dann... Vergiss nicht, dass ich dich von deinem Versprechen entbunden habe. Mach dir also keine weiteren Gedanken um Sasuke, okay? Irgendwann bekommen wir wieder die Chance und dann bringen wir ihn gemeinsam zurück nach Konoha". Wieder nickte Naruto und Sai sah nun auch, dass der Blonde ein falsches Lächeln aufgesetzt hatte. Er kannte diese Arten von Lächeln, denn er selbst hatte sie schon sehr häufig angewendet. Ja, damals, als er neu im Team Kakashi gewesen war. Naruto machte zwar einen gefassteren Eindruck, aber scheinbar stimmte noch immer etwas gewaltig nicht. Nur was?
 

"Naruto, könnten wir kurz miteinander reden? Allein, wenn es geht?" wollte Sai nach einer längeren Überlegung wissen, da es ihn schon interessierte, was den Blonden noch bedrückte. Ein Nicken und das Entfernen von Sakura verriet ihm, dass der Blonde wohl einverstanden war, weswegen er der Rosahaarigen kurz zunickte und dann hinter Naruto herging. Sicher, seine Teamkollegin würde später noch Fragen stellen, aber diese mussten nun warten. Naruto würde nicht im Beisein von Sakura reden, dessen war er sich einfach sicher. Unter Männern schien es dann doch irgendwie leichter zu sein, auch wenn Sai nicht genau wusste, warum das denn so war. Nun war aber erstmal wichtig, den Grund des falschen Lächelns zu erfahren, weswegen er neben dem Blonden anhielt und ihn mit einen fragenden Blick bedachte.
 

"Gaara meinte, wenn dieses Versprechen aufgehoben wäre, dann ginge es dir besser, aber... Warum legst du dieses falsche Lächeln auf?". Naruto lehnte sich gegen die Hauswand und seufzte tief, da er geahnt hatte, dass Sai ihn gerade darauf ansprechen würde. Wen wunderte es denn auch? Sai war der Meister, wenn es um falsche Lächeln ging, oder nicht? War doch klar, dass es dem Schwarzhaarigen hatte auffallen müssen.
 

"Ich will Sakura einfach nicht beunruhigen. Ihr habt eine Mission und da soll sie sich nicht unnötige Sorgen um mich machen und dabei euer Teamwork vernachlässigen" erklärte Naruto schnell und wurde verwundert von Sai gemustert, da er glaubte, er hätte sich verhört. "Vor Tagen haben dich solche Dinge noch nicht gekümmert, warum also jetzt? Was hat sich in den letzten Tagen bei dir verändert?". Sai war zu sehr überrascht, da er Naruto nicht so kannte. Nein, der Blonde stürzte sich immer sofort ins Getümmel, ohne weiter darüber nachzudenken, doch nun? Nun sagte er so wichtige Dinge und betonte ihr Teamwork, was für einen Alleingänger, wie Naruto es eben einer war, sehr untypisch klang.
 

"Ich glaube, das liegt einfach daran, weil Gaara mich auf verschiedene Dinge hinweist. Er sagt mir immer, was ich tun kann und was nicht, auch wenn ich gewisse Situationen nun mal anders betrachte. Wenn ich irgendwann Hokage werden will, muss ich an meiner Einstellung arbeiten". "Finde ich nicht. Natürlich solltest deine Wut ein wenig zügeln und mehr nachdenken, bevor du handelst, aber ansonsten solltest du der Naruto bleiben, der du bist, denn das zeichnet dich aus und nur so kennen wir dich". Naruto lächelte milde und nickte leicht, da er sich nun etwas besser fühlte, als eben noch. Ja, Sai hatte Recht. Vom Charakter her müsse er sich nicht verändern, denn seine Freunde mochten ihn wohl auch so, auch wenn er manchmal nervte. Nur vom Geistigen her müsse er sich weiterentwickeln, aber das würde im Laufe der Jahre wohl unweigerlich passieren, ganz sicher.
 

"Wie auch immer, Naruto. Lass den Kopf nicht hängen und denk nicht immer an Sasuke, verstanden? Tsunade hat dir extra Urlaub verschafft, also genieße die freie Zeit, die dir gegeben wurde". Nochmals nickte Naruto dem Schwarzhaarigen zu, ehe sich dieser umdrehte und mit einem gekonnten Sprung neben Sakura zum Stehen kam. Nochmals drehten sich die beiden Shinobi aus Konoha um und winkten zum Abschied, ehe sie mit gekonnten Sprüngen immer kleiner wurden, ehe der Blonde sie nicht mehr erkennen konnte.
 

Langsam schritt er die Stufen hinauf und passierte den Eingang und bog in den nächsten Gang ein. Ja, auch wenn er äußerlich noch ein wenig nachdenklich wirkte, so fühlte er sich nun ein wenig besser, auch wenn nur minimal. Es würde wohl eine Weile dauern, bis er dieses Versprechen vergessen könne, aber nun wusste er mit Sicherheit, dass er für Sakura nicht mehr Sasuke suchen müsse. Nur, konnte er das wirklich mit seinem Gewissen vereinbaren? Hatte er den Uchiha wirklich nur für Sakura gesucht, oder nicht auch für sich selbst? Natürlich, er hatte ihn eigentlich nur gesucht, weil er seinen Bruder zurück wollte, aber nun? Er war noch immer enttäuscht und wusste demnach nicht, ob er die ganze Sache ruhen lassen könne.
 

Beim Büro angekommen, vergaß er wieder einmal zu klopfen und trat einfach ein. Angewurzelt blieb er stehen, als er Takoru über den Kazekage gebeugt sah. Was war hier los? Moment. Zitterte Gaara etwa? Was machte Takoru mit dem Kazekage? Verdammt, wieso machte sich solch eine unbändige Wut in ihm breit? "Hey, lass Gaara in Ruhe, verstanden? Du siehst doch ganz genau, dass er das nicht will" brüllte er los und bemerkte mit Freuden, dass sich der Braunhaarige erschreckte und sich aufrichtete.
 

Gaara seufzte schwer, denn er hatte sich die ganze Zeit beherrschen müssen. Wie war es nur dazu gekommen? Eigentlich hatte Takoru nur einige Dinge gefragt und war ruhig neben ihm gestanden, doch dann? Dann war alles aus dem Ruder gelaufen und plötzlich hatte sich Gaara auf seinem Schreibtisch befunden, über ihm Takoru, welcher sanft über seine Wange gestrichen hatte. So sehr hatte er versucht, das unbändige Zittern zu unterdrücken, aber es war ihm nicht gelungen und es hätte auch nicht viel gefehlt, bis er sich Platz verschafft hätte.
 

"Klopfst du nie an, wenn du Gaara's Büro betrittst?" wollte Takoru wissen, verschränkte die Arme vor der Brust, da man ihn in seinem Tun gestört hatte. Wie unhöflich war dieser Junge aus Konoha eigentlich? Und in dem solle Gaara verliebt sein? Nein, das glaubte er nicht und da Gaara auch keine präzise Antwort gegeben hatte, würde er sein Glück einfach mal versuchen, auch wenn dessen Reaktion, dieses Zittern eben, gezeigt hatte, wie ungern Gaara sich in seiner Nähe gefühlt haben musste.
 

"Was geht dich das an, Takoru? Was sollte diese Aktion eben?". "Hast du doch gesehen, oder nicht? Ich mag Gaara eben und wollte ihm zeigen, wie ehrlich meine Gefühle gemeint sind" erwiderte Takoru scharf. Gaara hatte das Gefühl, er müsse gleich ersticken, denn die Luft wurde wirklich dick im Raum. Was ging hier nur vor sich? Warum regte sich Naruto so auf und warum sagte Takoru nun solche Dinge? Gut und schön, der Braunhaarige war scheinbar in den Kazekage verliebt, aber Gaara empfand einfach nicht das Gleiche und würde es auch nie empfinden. Demnach müsse sich der Blonde doch keine Sorgen machen, oder? Oder war Naruto gerade eifersüchtig? Konnte das wirklich sein?
 

"Gefühle? Soll das heißen, dass du ihn liebst? Ein schlechter Scherz, den du dir da erlaubst, wirklich". Spöttisch blickte Naruto zum Braunhaarigen rüber, welcher innerlich vor Wut tobte und über den Schreibtisch sprang. Naruto sprang zur Seite, sah jedoch die vorschnellende Faust nicht, welche seine Wange traf und ihn gegen die Wand schleuderte. Keuchend sank er zu Boden, wo er erstmal seinen Kopf schüttelte und mit der Hand über seinen Mund fuhr. Als er auf seinen Handrücken blickte, verfärbten sich seine blauen Augen in ein wütendes Rot, welche Takoru in Visier nahmen.
 

"Du stellst meine Gefühle in Frage? Du kennst mich nicht und hast nicht das Recht, so etwas zu behaupten" schrie Takoru dem Blonden seine Meinung entgegen, welcher sich langsam erhob, jedoch seinen Blick gesenkt hielt. Der Kazekage saß noch immer auf seinen Platz und wusste nicht, was er nun tun sollte. Selten genug, denn eigentlich wusste er immer eine Lösung, aber nun? Er musste etwas tun, denn Naruto befand sich am Rande seiner Fassung und war, wenn dieser ausrasten würde, um einiges Stärker, als Takoru.
 

Schließlich schaffte es der Kazekage, sich zu erheben und lief eiligst zum Blonden, dessen Schultern bereits vor Wut bebten. Sanft legte er seine Hand auf die bebende Schulter, um Naruto's Aufmerksamkeit zu bekommen, wurde mit einen wütenden Blick gemustert, was Gaara einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Diese Augen. Das waren nicht mehr diese blauen Seen, in welche er so gern blickte. Es waren Augen, die nur das Töten kannten und voller Zorn und Wut sprühten.
 

"Naruto, beruhige dich...". "Hat er dir Leid zugefügt?" zischte Naruto gefährlich und unterbrach den Kazekage einfach, da er mittlerweile mit seiner Fassung zu kämpfen hatte. Verdammt, diese unbändige Wut wollte raus und Naruto mochte sie auch ausleben, auch wenn eine leise Stimme in ihm sagte, dass er sich Gaara zuliebe beruhigen musste. Warum fiel es ihm so schwer, auf diese Stimme zu hören? Naruto wusste es tief in seinem Inneren. Dieses Bild, welches er vor Sekunden noch hatte sehen müssen. Es war, als hätte sich sein Beschützerinstinkt eingeschaltet und er wollte Gaara helfen, ganz gleich, wie.
 

"Nein, hat er nicht... Also... Es ist einfach nur so passiert und ich...". "Wolltest du das, Gaara?" unterbrach Naruto den Kazekage ein weiteres Mal und sah nun zum Braunhaarigen, welcher einige Schritte zurückwich. Takoru wusste im Moment nicht, was in den Blonden gefahren war, aber diese Augen jagten ihm Angst ein. Solche Angst, dass er das Bedürfnis verspürte, schnell das Weite zu suchen. Doch irgendwie reagierten seine Beine nur bedingt, weswegen er nun an der gegenüberliegenden Wand gepresst stand und achtsam zu Naruto blickte, welcher diese präzisen Fragen stellte.
 

"Nein, aber...". Gaara konnte nicht zu Ende sprechen, da er sich plötzlich in den Armen des Blonden befand und fest an dessen Brust gedrückt wurde. Naruto atmete hastig und versuchte ein weiteres Mal, seine Fassung zu normalisieren. Es gelang ihm mit der Zeit auch, dank Gaara, welcher seine Hände in den Stoff der Jacke des Blonden verkrallte und immer wieder zu Naruto aufblickte.
 

"Takoru..." knurrte Naruto gefährlich und Gaara hatte das Gefühl, als würde die Luft hier im Raum noch dicker werden, als ohnehin schon. Warum war der Blonde nur so wütend? Es schien so, als wolle Naruto den Jungen gleich an die Kehle springen, obwohl Gaara sich hätte selbst helfen können. Und trotzdem. Er hatte es nicht getan, da er niemanden aus Angst, Panik, oder sonst einer Emotion Leid zufügen wollte. Er durfte es als Kazekage einfach nicht und deswegen hatte er still dagelegen und gewartet, bis Takoru vielleicht merkte, dass er das nicht mochte.
 

"Ich warne dich und ich sage das jetzt nur einmal, also spitz deine Ohren, verstanden?". Der Braunhaarige nickte und wusste nicht, ob er nun in Panik ausbrechen sollte, oder nicht. Diese Augen. Sie durchbohrten ihn und zeigten die pure Mordlust, welche der Blonde wohl gerade empfand. Um gottes Willen, was hatte er nur getan? Hätte er Gaara doch nicht anfassen sollen? War Naruto etwa auch in den Kazekage verliebt? Entstand wohlmöglich nun eine Rivalität zwischen ihnen? Takoru wusste es nicht, wurde aus seinen Gedanken gerissen und erbleichte, als er die nächsten Worte verarbeitete.
 

"Wagst du es noch einmal, Gaara in Bedrängnis zu bringen, werde ich nicht zögern und dich umlegen". Kalt und eisig waren die Worte und Gaara hatte das Gefühl, als würde sein blonder Gast diese Drohung wahr machen, wenn es denn sein müsse. Warum? Warum sagte Naruto so etwas, wo dieser ihn doch nur als seinen Freund sah? Oder steckte da etwas anderes dahinter, von dem Gaara noch nichts wusste? Verdammt, er hatte so viele Fragen, aber im Moment war es wohl wichtiger, Naruto zu beruhigen, bevor die Situation doch noch eskalierte.
 

"Takoru, du solltest nun gehen" sprach er leise und hörte das leise Türklappen und atmete erleichtert aus. Auch Naruto entspannte sich wieder, schloss seine Augen und als er sie wieder öffnete, erstrahlten sie in ihrem gewöhnlichen Blau. Schließlich seufzte der Blonde und ließ sich an der Wand zu Boden gleiten und zog den Kazekage mit sich, da er diesen noch immer in seinen Armen hielt.
 

"Naruto..." murmelte Gaara leise und legte seine Hand auf die Wange des Blonden, welcher ein weiteres Mal seufzte und nun in die türkisen Augen des Kazekage blickte. Fragend wurde er gemustert und Naruto wusste nicht, wieso er so seine Fassung verloren hatte. Gut, den Grund wusste er schon, aber diese Drohung hatte er eigentlich gar nicht aussprechen wollen. Es war einfach so über ihm gekommen und er hatte das Gefühl gehabt, seinen Freund zu beschützen. Er wollte nicht, dass Gaara solches Leid erfuhr.
 

"Tut mir leid... Also... Das eben...". "Sprich nicht weiter, Naruto. Mach nicht wieder alles kaputt" unterbrach Gaara den Blonden und legte schließlich seine Lippen auf die Naruto's. Ein Seufzer entfloh dem Blonden, entspannte sich nun gänzlich und ließ sich fallen. Ja, er müsse nun den Mund halten, sonst kämen eh nur wieder Worte aus seinen Mund, die Gaara verletzten und das wollte er nicht. Er wollte jetzt nur diese Zweisamkeit genießen, die er mit Gaara teilte, nichts weiter.
 

Gaara empfand plötzlich ein starkes Glücksgefühl und kuschelte sich näher an Naruto, welcher seine Arme noch ein wenig enger um ihn schloss. Er fühlte sich glücklich, warum, dass wusste er nicht so genau. Lag es an der Tatsache, weil Naruto sich gerade wie ein Beschützer aufgeführt hatte? Gaara wusste es wirklich nicht und schließlich war es ihm auch egal, denn er war dem Blonden einfach nur dankbar. Dankbar dafür, ihn vor Schlimmeres bewahrt zu haben, denn Gaara hätte nicht gewusst, was passiert wäre, wenn Takoru ihn noch länger bedrängt hätte.

Wie sehr ich dich vermisse!

"Gaara? Wo steckt eigentlich Naruto?" wollte Kankuro wissen, da er sich schon fragte, wo denn der Blonde in den letzten Tagen steckte. Seitdem Naruto wusste, dass sich Sasuke irgendwo da draußen rumtrieb, schien sich der Blonde zu verschanzen, jedenfalls machte es auf den Braunhaarigen so den Eindruck. Auch seine ältere Schwester hatte am gestrigen Abend noch gemeint, dass sie lieber hätte den Mund halten sollen, denn ansonsten würde es Naruto sicherlich noch gut gehen. Und dabei hatte der Kazekage doch extra Sakura herkommen lassen, um dieses Versprechen aufzuheben, oder nicht? Nun, es schien so, als läge es nicht mal an diesem Versprechen, denn sonst würde Naruto nun neben Gaara sitzen und mit diesem die Tätigkeiten eines Kazekage nachgehen.
 

Gaara blickte auf, ehe er seinen Blick wieder auf seine Unterlagen senkte und ein tiefes Seufzen von sich preisgab. Nun, Naruto weigerte sich strikt sein Zimmer zu verlassen, auch auf seine Bitte hin. Was hatte er vor einigen Tagen noch mal gesagt? "Ich muss erstmal in Ruhe nachdenken, Gaara. Sasuke ist irgendwo und du weißt genau, wo er sich aufhält und am liebsten würde ich ihn suchen, verstehst du? Das hat schon lange nichts mehr mit dem Versprechen zutun, sondern mit mir selbst. Lass mich einfach allein, okay?". Ja, so in etwa hatte Naruto ihn seine Sicht beschrieben und Gaara grübelte schon die ganze Zeit, was er denn tun solle. Sicher, Naruto würde es vermutlich besser ergehen, wenn er ihm sagen würde, dass er doch nach Sasuke suchen solle, aber was war mit dem Danach? Würde Naruto nicht noch mal enttäuscht werden? Würde der Blonde nicht noch tiefer sinken, als ohnehin schon?
 

"Er ist in meinen Zimmer und will nicht gestört werden, Kankuro. Weißt du, ich möchte ihm helfen, aber... Ich weiß auch nicht, was ich tun soll? Soll ich ihm doch nach Sasuke suchen lassen, auf die Gefahr hin, dass er sich hinterher noch schlechter fühlt, als jetzt schon?". Kankuro dachte wenige Sekunden nach, ehe er mit dem Schultern zuckte. Er wusste es selbst nicht, aber Gaara hatte Recht. Irgendetwas musste passieren, denn ansonsten würde Naruto so werden, wie Tsunade ihn in ihrem Anliegen beschrieben hatte. Naruto war einfach auf dem besten Wege dorthin, wo er sich nicht befinden sollte. Nur einen guten Rat konnte er seinen kleinen Bruder auf dem Weg geben, mehr aber auch nicht. "Hör auf dein Herz, Gaara. Es wird dir sagen, wie du dich entscheiden sollst. Vertrau mir, kleiner Bruder".
 

Der Blonde saß auf Gaara's Bett und starrte, wie schon die ganzen Tage über, aus dem Fenster und stellte sich ein mögliches Wiedersehen vor. Würde Sasuke ihn erneut enttäuschen? Würde er ihn erneut töten wollen, wie damals? Naruto wusste es nicht, wandte seinen Blick ab und blickte auf Sasuke's Konoha-Stirnband, welches zu seinen Füßen lag. Ein Kratzer durchstrich das einst unversehrte Konoha-Zeichen, welches Naruto ihm damals verpasst hatte. Warum nur? Warum konnte er seit Tagen nicht mehr schlafen? Warum konnte er Sasuke nur nicht vergessen und wünschte sich, nach ihn zu suchen? Tief in seinem Herzen kannte er die Antwort genau, doch wollte er sie verdrängen. Sakura hatte das Versprechen, welches er ihr einst gegeben hatte, aufgehoben und nun? Nun saß er trotzdem hier, sah aus verweinten Augen das Konoha-Stirnband seines besten Freundes an und wusste nicht, ob er wirklich hier sitzen sollte, obwohl Sasuke in greifbarer Nähe war.
 

"Von hier an geht jeder seinen Weg allein" kamen ihm die Worte Sasuke's in den Sinn, ließen ihn erneut schlucken, ehe ihm erneute Tränen an den Wangen hinabliefen. Er wollte sich nicht mehr daran erinnern, wollte seine Ruhe haben, aber sein Herz vermochte nach den Uchiha zu suchen, welchen er so sehr vermisste. Er vermisste es, mit Sasuke zu streiten, vermisste es, diesen zu übertrumphen, vermisste einfach dessen Wesen, aber Naruto saß hier und ließ sich in ein Loch ziehen, welches die pure Einsamkeit ausstrahlte.
 

"Warum gehst du für mich soweit, Naruto?". "Weil du mein bester Freund bist". Naruto schluchzte, schlug mit seiner Faust aufs Bett ein, da er diese Worte von Sasuke und sich selbst nicht mehr hören wollte. Verdammt, er wollte einfach vergessen, weswegen er auch hier war, aber es gelang ihm einfach nicht. Allein die Tatsache, dass sich Sasuke in der Umgebung aufhielt, ließ in ihm Erinnerungen aufkommen, welche sein Herz schmerzen ließen.
 

"Ich will dich sehen, Sasuke. Ich will mit dir reden, will versuchen, dir meine Gefühle zu erklären, die du durch dein Verschwinden in mir ausgelöst hast, verstehst du? Ich will doch einfach nur, dass du verstehst, wie ich mich seit Jahren fühle" murmelte Naruto mit erstickter Stimme und wischte sich durchs Gesicht. Würde er in einem Spiegel sehen, so war sich Naruto sicher, dass er in ein blasses Gesicht, mit geröteten Augen, sehen würde. Seit Tagen hatte er keinen Bissen runterbekommen, hatte nur selten geschlafen und wenn er dann mal geschlafen hatte, dann hatte er von Sasuke und sich geträumt. Dieser Wunsch nahm ihm vollkommen ein, so, dass er nicht mal mehr mit Gaara Zeit verbringen mochte. Nein, auf eine gewisse Art und Weise hasste er Gaara ein wenig, obwohl dieser es nur gut mit ihm meinte.
 

Ein Klopfen ließ ihn zur Tür sehen, sagte wie immer einen Ton, da er sich schon denken konnte, wer ihn nun besuchte. Die Tür öffnete sich und ein roter Schopf sah besorgt ins Zimmer, ehe die Person eintrat. Sofort lief der Kazekage zum Bett, setzte sich an den Bettrand und besah sich Naruto, welcher aus verweinten Augen wieder zum Konoha-Stirnband blickte, welches er nun mit seinen Händen umklammerte.
 

"Entschuldige Naruto... Ich wusste nicht, dass dir Sasuke so sehr fehlt und dass du bereit bist, soviel für ihn aufs Spiel zu setzen..." begann Gaara mit seiner Entschuldigung. Es war nicht fair zu lauschen, aber Gaara machte sich solche Sorgen um den Blonden, welcher nun aufblickte, schniefte und nun in seine Augen blickte. "Wenn du ihn wirklich sehen willst, dann... Dann erlaube ich dir die Suche nach Sasuke". Naruto's Augen begannen zu strahlen, wollte er schon Gaara in seine Arme schließen, als dieser weitersprach. "Ich muss allerdings mitkommen, da wir uns nicht sicher sein können, dass es sich um den echten Sasuke handelt, verstehst du? Es könnte sich auch um eine Falle von Akatsuki handeln" endete Gaara's Erklärung, welcher nun erleichtert feststellte, wie sehr sich Naruto über seine lang nachgedachte Entscheidung doch freute.
 

"Gaara... Ich... Wegen den letzten Tagen, ich war so... Es tut mir so...". "Du musst dich für dein Verhalten der letzten Tage nicht entschuldigen. Ich denke, dass ich dich sehr gut verstehen kann. Ich dachte, wenn Sakura das Versprechen aufheben würde, würdest du dich besser fühlen, aber ich habe dabei vergessen, dass dir Sasuke soviel bedeutet, dass es kein Versprechen bedarf" unterbrach Gaara den Blonden schnell und schüttelte anschließend seinen Kopf. Seufzend sah er wieder in die blauen Augen, welche nun wieder etwas mehr Glanz hatten. Ja, Naruto sollte sich besser fühlen. Nur das alleine zählte für den Kazekage.
 

"Ich muss noch mit Kankuro sprechen und einige Vorkehrungen treffen, bevor wie abreisen können. Komm in einer Stunde in mein Büro, dann müsste ich auch fertig sein". Naruto nickte dem zu, ehe Gaara sich erhob und mit einem Lächeln auf den Lippen das Zimmer verließ. Ja, es war eine gute Entscheidung seinerseits gewesen, denn er hatte viel zu lange gewartet. Eigentlich hätte er schon vor einigen Tagen mit Naruto aufbrechen können, aber er war sich so unsicher gewesen. Doch nun? Nun zweifelte er nicht mehr, hoffte insgeheim nur, dass dieses Aufeinandertreffen Naruto nicht noch mehr zusetzte, als ohnehin schon. Gaara würde es wohl bald sehen, denn die Grenze war nicht weit von Suna entfernt und Dank Baki wusste er auch, wo genau sich Sasuke aufhielt.
 

Naruto stand auf und griff nach seiner Ninjaausrüstung, welche er überprüfte. Kunai, Shuriken, Briefbomben, Drahtseil und Nahrungspillen. Gut, er hatte alles und müsse sich keine Gedanken machen. Und nun? Eine Stunde konnte lang werden, wenn man auf etwas wartete. Was könnte er in dieser Zeit noch machen? Duschen. Ja, er brauchte eine Dusche, um wieder vernünftig auszusehen. Hoffentlich beeilte sich Gaara mit seinen Vorkehrungen, wobei sich Naruto doch schon fragte, was der Kazekage damit meinte. Vielleicht musste er einigen Leuten Bescheid sagen, dass er für ein paar Stunden nicht hier war? Ja, das musste es sein, denn etwas anderes konnte sich Naruto nicht vorstellen. Mit dieser Feststellung ging er ins Bad und entledigte sich seiner Klamotten, um nun eine Dusche zu nehmen. Diese würde ihm gut tun, ganz sicher.
 

Gaara sprach in der Zwischenzeit mit seinem Bruder und Baki, welche die Entscheidung hinnehmen mussten. Gut, eigentlich war Baki nur dagegen, denn Kankuro hatte ihm zuvor geraten, auf sein Herz zu hören. Demnach wunderte sich Kankuro auch nicht, dass Gaara mit Naruto zur Grenze wollte. Vielleicht würde Naruto sich dann bald besser fühlen, jedenfalls erhoffte es sich der Braunhaarige und nickte seinen kleinen Bruder zu. "Seid vorsichtig" sprach Baki dennoch, da er sich einfach nicht sicher war, ob es sich um den echten Sasuke handelte. Und auch, wenn es sich um den echten Sasuke handelte, so war äußerste Vorsicht geboten. Jeder wusste mittlerweile, wie gefährlich der Uchiha in den Jahren geworden war.
 

Der Kazekage war bereits umgezogen und saß allein in seinem Büro und dachte über alles nach. Über die Dinge, die geschehen könnten und über Naruto's derzeitiges Befinden. Im Moment schien der Blonde sich gut zu fühlen, aber was war danach? Müsse sich Gaara jetzt schon Sorgen machen? Doch weiter konnte er nicht nachdenken, da sich die Tür öffnete und Naruto eintrat und scheinbar bereit für ihren Aufbruch war.
 

"Ich möchte dir im Vorfeld etwas geben, Naruto, denn ich denke, dass du allein mit Sasuke sein willst". Naruto nickte leicht, ehe er seine Hand erhob und etwas Kleines auffing. Seltsam, es sah aus, wie Gaara's großer Sandbehälter, welchen Gaara immer mit sich trug, nur in einer kleinen Ausgabe. Was sollte er damit? Fragend sah Naruto zum Rothaarigen, welcher sich erhob und seinen Sandbehälter aufhob und sich diesen auf den Rücken schnallte.
 

"Darin befindet sich spezieller Sand, der dich schützen wird, falls Sasuke dich angreift, verstehst du? Ich werde dich begleiten und aus sicherer Entfernung das Geschehen im Auge behalten". Nochmals nickte Naruto, ehe er den kleinen Behälter in seine Beintasche unterbrachte und mit Gaara das Büro verließ. Endlich, sie würden aufbrechen und Sasuke suchen. Wie sehr sich Naruto doch freute und auch wenn er einige Zweifel verspürte, so musste er diese Chance einfach nutzen. Er konnte gar nicht anders.
 

Gemeinsam verließen sie Suna, überquerten rasch die Wüste, ehe sie einen dichten Wald erreichten. Gaara hatte gemeint, er wisse genau, wo sich Sasuke aufhielt und daher überließ Naruto Gaara die Führung. Rasch sprangen sie vom Ast zu Ast, immer darauf bedacht, eventuellen Fallen auszuweichen, oder einen Hinterhalt zu entgehen. Gaara war sich eigentlich sicher, dass hier niemand war, aber es gab Shinobi, die Meister der Tarnungen waren und deswegen schickte er sein drittes Auge vor, um die Gegend ergründen.
 

Nach Stunden, so kam es dem Blonden vor, blieb Gaara stehen und blickte in eine Richtung. Naruto starrte nun ebenfalls dorthin, konnte aber nichts Ungewöhnliches erkennen. Er konnte nur sehen, dass sich die Sonne langsam dem Horizont neigte und der Abend anbrach. Waren er und Gaara wirklich so lange unterwegs gewesen? Wie weit waren sie gelaufen und wo befanden sie sich hier?
 

"Du wirst Sasuke in dieser Richtung finden, Naruto. Wir befinden uns bei der Grenzen von Wind und Feuerreich, falls es dir aufgefallen ist". Naruto sah verwundert zum Kazekage, welcher ihm nun seine Fragen beantwortete. Bei der Grenze? Was suchte Sasuke denn hier? Oto-Gakure war doch ganz woanders, oder etwa nicht? Seltsam, wirklich seltsam, musste sich der Blonde eingestehen.
 

"Naruto, ich tu das alles nur dir zuliebe, verstehst du? Pass auf dich auf und egal, wie sehr dich Sasuke verletzen wird, denn ich gehe stark davon aus, ich werde für dich da sein". "Ich weiß deine Liebe zu schätzen, Gaara. Ich danke dir für alles, was du je für mich getan hast, ehrlich...". Naruto beugte sich zum Kazekage rüber, gab diesen einen sanften Kuss auf die Wange, ehe er in die Richtung sprang, in der Gaara eben gezeigt hatte. Ja, er war dem Kazekage für alles dankbar und würde sich irgendwann für alles revanchieren. Ja, irgendwann, wenn er wusste, wie er seine Dankbarkeit am besten zeigen könne.
 

Gaara blieb an Ort und Stelle und sah dem Blonden nach. Seine Hand erhob sich und strich über seine Wange, an der Stelle, wo sich eben noch Naruto's Lippen befunden hatten. Tage waren es her, seitdem er seinen ersten Kuss seit langem bekommen hatte. Ja, Naruto fühlte sich besser, dass konnte Gaara deutlich sehen. Blieb nur die Frage, wie lange dies noch anhielt? Schließlich schüttelte der Kazekage den Kopf, sprang ebenfalls weiter, da er die Situation, die gleich entstehen würde, im Auge behalten wollte. Notfalls würde er sogar eingreifen, wobei seine Vorkehrung eigentlich reichen müsse. Hoffentlich, denn er wüsste nicht, was passieren würde, wenn sein Sand versagte.
 

"Sasuke" rief der Blonde in Gedanken, sprang schneller von Ast zu Ast, da ihn nun die Aufregung gepackt hatte. Bald, nein, gleich würde er Sasuke gegenüber stehen und könne mit ihm reden, wenn dieser ihm auch zuhörte. "Sasuke... Ich bitte dich... Hör mir nur einmal in deinem Leben zu". Kurz schlossen sich die blauen Seen, rang sich Naruto zur Beruhigung und blieb auf einem Ast stehen. Sein Herz raste so fürchterlich, was wohl von der Aufregung herführte. Wie lange hatte er nur gewartet? Zu lange, seiner Meinung nach, doch endlich würde dieses lang erträumte Wiedersehen stattfinden.
 

"Sasuke" schrie er mit einem Mal, erhoffte sich dadurch, dass der Schwarzhaarige ihn hörte und sprang weiter. Diesmal würde er Sasuke nicht entkommen lassen, ganz sicher. Nein, diesmal nicht, denn sie würden alleine sein und konnten somit auch in Ruhe miteinander reden, oder? Naruto erhoffte es sich, erblickte eine Lichtung, auf der sich ein wunderschöner Teich erstreckte. Nahe am Wasser konnte er eine Person ausmachen, welche auf die Oberfläche des Wassers starrte, jedenfalls sah es für Naruto so aus. Diese Kleidung. Unverkennbar. Es war Sasuke, welcher dort ins Wasser blickte und keine Anstalten machte, um zu flüchten. Warum?
 

Schließlich sprang Naruto vom Ast, kam in einiger Entfernung neben dem Uchiha zum Stehen und atmete hastig durch. Nochmals schloss er seine Seelenspiegel, blinzelte einige Male, da er glaubte, vielleicht in einen seiner Träume gefangen zu sein. Doch als er nach längerem Hinsehen immer noch Sasuke sah, verflüchtigten sich seine Zweifel und ein leises Seufzen entwich seinen Lippen. "Sasuke..." hauchte er ebenso leise, tat einige Schritte, bis er neben dem Uchiha zum Stehen kam. Naruto kam nicht auf den Gedanken, vielleicht einen Fehler zu begehen, denn er vertraute noch immer seinem langjährigen Freund, welcher noch immer keine Regung von sich gegeben hatte.
 

"Ich warte schon einige Tage auf dich, Naruto". Es klang verächtlich und für einen Augenblick schnürte dieser Tonfall Naruto's Kehle zu, ehe er seinen Kopf schüttelte. Sasuke hatte gewartet? Warum? Hatte dieser etwa die Absicht gehabt, sich mit ihm zu treffen? Warum nur? Wieso verstand der Blonde den Uchiha nicht? Und die größte Frage, welche sich ihm stellte, war, wieso sah Sasuke ihn nicht an? Verdammt, ihn überfluteten so viele Fragen und er fand einfach keine Antworten auf diese.
 

"Gewartet? Auf mich? Sasuke, warum...". "Halt den Mund und hör mir zu, verstanden?" unterbrach Sasuke den Blonden, sah nun das erste Mal zu Naruto rüber, welcher erschrocken nach Luft schnappte. Diese Augen. So kalt und unnahbar. Es erinnerte ihn an ihr letztes Treffen, nur dass der Uchiha noch gefährlicher wirkte, als damals. Warum? Was war passiert? Wieso beantwortete Sasuke ihm nicht seine Fragen? Er wollte verdammt noch mal Antworten haben.
 

"Ich möchte dich um einen Gefallen bitten". Nun war Naruto total von der Rolle, denn scheinbar wollte Sasuke etwas von ihm. Was konnte das denn sein? Er würde glatt alles für Sasuke tun, soweit es in seiner Macht stand. Nickend, da Sasuke ihm den Mund verboten hatte, gab er seine Antwort. Er wollte nicht, dass Sasuke ging, nur weil er etwas Falsches von sich gab, denn wenn der Schwarzhaarige schon mal bereit war, mit Naruto zu reden, dann wollte er nicht alles kaputt machen.
 

"Such nicht länger nach mir, das ist alles, um was ich dich bitten möchte". Perpelex wurde der Schwarzhaarige angesehen, ehe der Blonde nun doch zu einer Frage ansetzte. "Warum? Verlang das nicht von mir und warum sagst du mir so was?". Sasuke seufzte, denn er hatte sich dieses Gespräch leichter vorgestellt. Er wusste diese Antwort doch selbst nicht so genau. Er wusste eben nur, dass Naruto aufhören sollte, nach ihm zu suchen. Warum machte es der Blonde ihnen nur so schwer? Warum konnte Naruto nicht einfach eine Sache so lassen, wie sie war? Warum wollte Naruto seine Entscheidung nach all den Jahren nicht akzeptieren? Sasuke akzeptierte doch auch dessen Träume, oder etwa nicht?
 

"Ich sagte dir damals schon, ich kann nie mehr zurück. Ich sagte dir damals schon, dass die gemeinsame Zeit vorbei wäre... Warum kümmerst du dich nicht um dein Leben und jagst mir ständig hinterher?". "Weil du mein verdammter Freund bist und weil ich dich so sehr vermisse..." schrie der Blonde verzweifelt und erfasste seine linke Brust. Verdammt, wieso taten die Worte von Sasuke nur so unendlich Weh? Sicher, er hatte sich dieses Treffen schmerzhaft vorgestellt, aber warum musste Sasuke nur so sein?
 

Auf Sasuke's Lippen legte sich ein kaum merkliches Lächeln, überwandt die letzten Meter zwischen ihnen und zog den Blonden in seine Arme. Nun handelte er nach Gefühl, soweit es ihm noch möglich war, denn er mochte Naruto nicht so verzweifelt sehen. Und nachdem, was ihm zu Ohren gekommen war, musste er so handeln. Ein gewisser Rotschopf würde es vermutlich auch tun, oder? So viele Dinge hatte er erfahren und er wollte nicht, dass Naruto länger unter einer Bürde, die er sich selbst auferlegt hatte, leiden musste.
 

Naruto war zu erschrocken, als das er sich hätte bewegen können. Warum? Das erste Mal nahm sein bester Freund ihn in die Arme. Warum nur? Wieso konnte er Sasuke's Handeln nicht verstehen? So kannte er den Uchiha nicht und dennoch. Seine Arme erhoben sich ein wenig, ehe sich seine Hände in den weißen Stoff verkrallten und nach Halt suchten. Naruto schloss seine Augen, um sich an dieses ungewohnte Gefühl zu gewöhnen, denn es erschien ihm neu. Warum nur? Er war einfach nur sprachlos.
 

"Naruto... Ich bitte dich darum, vergiss mich und gehe deinen eigenen Weg. Jetzt ist dir die Chance gegeben, also tu das, was dein Herz dir sagt". "Warum das alles?" wollte Naruto wissen, denn er konnte das alles nicht verstehen. Wieso sagte der Uchiha so etwas? Und was sollte das Gerede mit seinem Herzen und diese Chance? Welche Chance meinte Sasuke?
 

"Du hast dich kein Stück verändert, weißt du das? Immer noch so nervig...". Ein Grummeln kam von Naruto und Sasuke musste sich das Grinsen verkneifen. Zugegeben, dass hatte er wirklich vermisst. Diese kleinen Streitigkeiten mit den Blonden, welcher hin und wieder auch mal ausrasten konnte. Ja, es hatte ihn damals immer wieder amüsiert, den Kleinen zur Weißglut zu bringen. Nur, diese Zeiten waren eben vorbei und es konnte nicht mehr so werden, wie es früher einst gewesen war. Warum verstand Naruto diese Tatsache nicht? Sasuke konnte nicht zurück und wollte es auch gar nicht. Er musste erst seinen Plan in die Tat umsetzen und danach? Er glaubte kaum, dass er in Konoha noch Willkommen war.
 

"Erfülle dir deine Träume, Naruto. Weißt du noch, was ich sagte, beim Kampf gegen Haku? Ich sagte dir 'Gebe niemals deine Träume auf'". Naruto nickte leicht, sah Sasuke fest an, da er dessen Beweggründe ergründen wollte. Doch so sehr er in den schwarzen Tiefen auch nach Antworten suchte, so fand er diese nicht. Nein, der Schwarzhaarige sah noch immer kalt in seine Augen, welche sich langsam mit Tränen füllten. Vielleicht war Naruto einfach zu dumm, um Sasuke zu verstehen. So genau wusste er das nicht.
 

"Ich habe gehört, dass du einen Menschen gefunden hast, der dich versteht. Ich habe gehört, wie du dich verkriechst und bin mir bewusst, dass es meine Schuld ist. Nur deswegen bin ich hier, Naruto. Ich will dir sagen, dass du nicht länger nach mir suchen sollst, verstehst du das?". Ruhig, schon fast unheimlich, dachte Naruto sich, sprach der Uchiha seine Bitte erneut aus, zusammen mit einer Erklärung, die ihn zu Boden blicken ließ. Sasuke wusste also von seinem derzeitigen Befinden? Woher? Es hatte Sasuke doch all die Jahre nicht gekümmert, wie es ihm ging, oder? Warum also auf einmal?
 

"All die Jahre leide ich schon und nun kommst du daher und bittest mich darum, die Suche nach dir abzubrechen? Warum, Sasuke? Ich verstehe dich einfach nicht... Es hat dich nie interessiert, wie es mir ergangen ist, also warum auf einmal?". Zum Ende hin war Naruto sehr laut geworden und hatte sogar den Uchiha ein wenig geschüttelt, da er auf einmal so wütend war. Es mochte sein, dass er das alles nicht verstehen konnte, aber er wollte gute Antworten haben und diese müsse Sasuke ihm geben.
 

"Weil ich dich damals, wie auch jetzt sehr liebe, deswegen". Kurz und knapp kam diese Antwort, welche Naruto's Gesichtszüge entgleisen ließen. Liebe? Wie meinte Sasuke das? Sollte er es so auffassen, wie Sasuke das nun meinte? Wieso verwirrte der Uchiha ihn nur so sehr? "Du hast richtig gehört... Das war einer der Gründe, warum ich damals gegangen bin. Ich habe mich verliebt und... Vor einigen Wochen, als wir uns wiedersahen, da kamen sämtliche Gefühle wieder in mir hoch, die ich bislang verdrängen konnte. Als ich dann hörte, dass du nur noch bei dir zu Hause hockst, wollte ich nach Konoha kommen, aber dann habe ich dich beobachtet und mitbekommen, wie du nach Suna gegangen bist. Seit diesem Tag, habe ich gewartet, in der Hoffnung, dass ich meine Schuld dir gegenüber begleichen kann".
 

Naruto konnte nun wirklich nichts mehr sagen. Nein, zu sprachlos war er und hatte nur der langen Erklärung lauschen können. Liebe? Sasuke war aus diesem Grund gegangen? Warum? Wieso hatte Sasuke denn nie etwas gesagt? Warum hatte er nie eine Andeutung gemacht? Sie hätten doch damals über alles reden können, oder nicht? Jetzt konnten sie es doch auch, also warum?
 

"Warum hast du mir nie etwas gesagt, Sasuke? Wir hätten doch reden können, oder nicht?". Sasuke lachte verächtlich und schob den Blonden ein Stück von sich weg, um wieder angemessenen Abstand zwischen ihnen zu bringen. "Reden? Ich hätte also einfach so zu dir gehen und sagen sollen, dass ich dich liebe? Was hättest du denn dann getan? Du hättest mich verachtet und mich gemieden und das war das Letzte, was ich wollte. Außerdem... Es spielt nun keine Rolle mehr, Naruto. Was vorbei ist, ist vorbei...". Sasuke sah wieder zur Wasseroberfläche, auf welche sich der sichelförmige Mond wiederspiegelte. Bald müsse er zu Orochimaru zurück, sonst kämen Suchtrupps. Und wenn diese erfuhren, dass er sich heimlich mit Naruto getroffen hatte, dann kämen nur wieder Fragen, welche er nicht beantworten wollte.
 

"Nein, du irrst dich... Ich habe Gaara auch nicht...". "Ja genau, Gaara. Er empfindet das Gleiche für dich, wie ich für dich, also nutze deine Chance und werde mit ihm glücklich". Sasuke sah Naruto wieder fest in die Augen, erhob seine Hand und strich hauchzart über eine der Narben auf Naruto's rechter Wange. "Mach dir nicht länger Sorgen um mich, sonst komme ich wieder auf Gedanken, die nicht stimmen, okay? Versprich mir, dass du Hokage wirst und irgendwann glücklich wirst. Für dich und vielleicht auch ein wenig für mich".
 

Naruto ergriff die Hand des Uchiha's, zog diesen näher zu sich und umarmte Sasuke. Er wusste nicht, wieso er das nun tat, aber für wenige Sekunden hatte er deutlich Trauer in den schwarzen Tiefen lesen können. Ja, der Uchiha war wirklich traurig und schien sehr unter seinen Gefühlen zu leiden. Sie hätten wirklich schon viel früher miteinander reden müssen, aber nun war es so, wie es war und sie mussten mit dieser Situation umgehen.
 

"Ich verspreche es dir, aber nur unter einer Bedingung". Sasuke nickte leicht, ehe der Blonde auch schon weitersprach. "Versprich mir, dass du zurück nach Konoha kommst, sobald du deinen Plan in die Tat umgesetzt hast. Denk dran, wir sind Freunde und ich will nicht ewig auf dich warten müssen". Wieder nickte Sasuke, auch wenn er sich noch nicht sicher war, ob er dieses Versprechen auch wirklich halten konnte. Die Zeit würde es zeigen, ganz sicher und nun würde der Abschied folgen.
 

Mit etwas Druck löste sich Sasuke aus der Umarmung, besah sich nochmals Naruto, welcher ihn aus traurigen Augen musterte. Es fiel dem Blonden wohl sehr schwer, nun Abschied zu nehmen, aber es musste sein. Sasuke konnte nicht länger bleiben, auch wenn er gern noch für einige Stunden mit Naruto hier verweilen würde. Nur, Orochimaru würde eh schon dümmliche Fragen stellen, auf die er sowieso nicht antworten würde und sein Herz begann wieder fürchterlich zu schmerzen, weswegen er langsam gehen wollte. Nicht, dass er noch vor Naruto weinte? Nein, diese Blöße wollte er sich nicht geben, weswegen er sich von Naruto abwandte und seinen ersten Schritt tat.
 

"Sasuke?". Der Angesprochene blieb stehen, sah über seine Schulter und schaute in das glückliche Gesicht seines Freundes, welcher nun fröhlicher wirkte, als zuvor. Das stimmte auch ihn glücklich, denn er hatte all die Jahre Naruto leiden lassen. "Pass auf dich auf und komm mir heil nach Hause zurück, ja?". Sasuke überlegte kurz, ehe er nickte und wieder zum Gehen ansetzte. Doch nach einigen Schritten blieb er stehen und sah nochmals über seine Schulter zum Blonden rüber, welcher noch immer ein breites Lächeln auf den Lippen trug.
 

"Ich danke dir für alles, Naruto. Ich wollte nur, dass du das weißt". Und bevor Naruto eine Antwort hätte geben können, war der Uchiha auch schon verschwunden. Hatte sich Sasuke gerade ernsthaft bei ihm bedankt? Für alles? Erst sagte Sasuke ihm, dass er ihn liebte und nun so was. Ein neues Versprechen hatte er geben müssen. Ein Versprechen, welches er diesmal einhalten würde, denn nun wuchs das Vertrauen zu Sasuke wieder. Auch wenn er manche Hintergründe noch nicht verstanden hatte, so war nun eine schwere Last von seinen Schultern gefallen. Ja, dieses Treffen hatte sein müssen, denn nun fühlte er sich besser und musste keiner verpassten Chance nachtrauern.
 

Ein Sandwirbel ließ die blonden Haare kurz zur Seite wehen, ehe sich der Wind auch schon wieder legte. Noch immer starrte Naruto auf den toten Punkt, an welchen sich eben noch der Uchiha befunden hatte. Seine Hand lag auf seiner linken Brust und fest kniff er seine Augen zusammen. Ja, er fühlte sich wirklich besser, auch wenn er nun von Sasuke's Gefühlen wusste. Und dennoch, auch wenn er nicht die gleichen Gefühle für Sasuke empfand, so fühlte sich der Blonde doch sehr geschmeichelt. So etwas bekam man schließlich nicht jeden Tag zu hören, oder? Und noch weniger von seinem besten Freund.
 

"Ich hatte mir euer Zusammentreffen anders vorgestellt, Naruto. Ist das nun wirklich in Ordnung für dich?". Gaara legte seine rechte Hand auf Naruto's Schulter, welcher daraufhin die Augen öffnete und in die des Rothaarigen sah. Ein zaghaftes Nicken folgte, ehe auf Naruto's Lippen ein ehrliches Lächeln erschien, welches einzig und allein Gaara galt. Der Kazekage erwiderte das ehrliche Lächeln ebenso, trat näher an Naruto heran, ehe er seinen Kopf auf dessen Schulter legte.
 

"Jetzt, wo ich weiß, dass Sasuke zu uns zurückkehren wird, kann ich mich wieder auf mein Leben konzentrieren. Ich danke dir, Gaara. Danke, dass du mir diese Chance gegeben hast". Gaara nickte leicht, denn auch er fühlte sich nun erleichtert, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ja, er hatte wirklich das Richtige getan. Hätten sich Naruto und Sasuke nicht ausgesprochen, würde der Blonde vermutlich immer noch in seinem Zimmer hocken und trübsal blasen. Na wenigstens etwas, so dachte sich der Rothaarige.
 

Nur, was hatte Sasuke eben gemeint? Naruto solle seine Chancen nutzen, um glücklich zu werden? Sein Name war auch gefallen, aber konnte er wirklich seinen Vermutungen trauen? "Naruto?". "Mh?" antwortete Naruto leise, sah erneut zum Rothaarigen, dessen Wangen sich verdächtig verfärbten. Was Gaara wohl wieder dachte? Egal, gleich würde er es eh erfahren, ganz sicher. "Wollen wir uns setzen und den Abend noch ein wenig genießen?". Damit hatte Naruto nun nicht gerechnet, aber auch er war von der Idee nicht abgeneigt und stimmte deswegen mit einem Nicken zu.
 

Gaara löste sich von Naruto und lief langsam zum Ufer, an welchen er sich niederließ und erst ins Wasser blickte, doch dann zu den Sternen aufblickte. Ein schöner, jedoch auch kühler Abend, musste er zugeben, aber er fand es schön hier. Viel schöner, als in Suna, wo keine Bäume wuchsen. Neben sich hörte er Naruto sich setzen, welcher seinem Blick folgte. Zwar waren sie still und Gaara mochte diese Stille auch nicht brechen, aber ihn beschäftigten so viele Fragen, die er nun hatte. Ob er Naruto einfach fragen sollte?
 

"Liebe... Das hätte ich nie von Sasuke erwartet. Niemals..." murmelte Naruto abwesend, da er immer noch an das eben Geschehene zurückdachte. Er wurde von Sasuke geliebt. Seinem besten Freund. Er wusste nicht, ob er sich freuen sollte, oder nicht. Gut, er fühlte sich wahrlich geschmeichelt, aber sonst? Hastig schüttelte Naruto seinen Kopf, sah zum Kazekage rüber, welcher stumm auf die Wasseroberfläche blickte. Ob er Gaara mit seinem Gefasel vielleicht verletzte? Das würde er nicht wollen, weswegen er ein wenig näher rutschte und seinen rechten Arm um Gaara legte.
 

"Gaara? Mach dir keine Sorgen... Ich empfinde nicht das Gleiche, falls du das denkst. Sasuke ist nur mein bester Freund und wird es auch immer sein". Gaara legte nun wieder ein Lächeln auf, lehnte sich an Naruto und schloss seine Augen. Irgendwie beruhigend ihn diese Worte doch sehr, denn für einige Sekunden hatte er einige Zweifel, gar Ängste deswegen verspürt. Wie dumm von ihm so etwas zu denken, oder?
 

"Danke..." murmelte Gaara leise, denn er war Naruto wirklich für diese Versicherung dankbar. Der Blonde zog Gaara noch enger an sich, legte nur kurz seine Lippen auf die des Rothaarigen, ehe er seinen Kopf auf den von Gaara bettete. Gemeinsam sahen sie wieder zum Himmel auf, dachten an das Hier und Jetzt, denn etwas anderes zählte im Moment nicht. Und somit dachte auch keiner der Beiden daran, was sich vielleicht in den nächsten Tagen ereignen könnte.

Gierige Blicke!

"Dieses dämliches Stempeln... Langsam reißt mir wirklich der Geduldsfaden" regte sich der Blonde innerlich auf. Sicher, diese Arbeit musste erledigt werden, aber seitdem er hier in Suna war, tat er nichts anderes. Wieso gab Gaara ihm keine spannenderen Aufgaben? Eine Mission, oder etwas Ähnliches? Soviel Vertrauen müsse der Kazekage doch in ihm haben, oder etwa nicht?
 

"Gaara? Gib mir eine andere Aufgabe, ja? Dieses lästige Stempeln hängt mir mittlerweile zum Hals raus" bat Naruto, ohne zum Kazekage aufzusehen. Sicherlich beantwortete Gaara wieder eine wichtige Nachricht und wollte nicht gestört werden. Nur, Naruto wollte diese Tätigkeit nicht mehr länger verrichten und der Rothaarige müsse einsehen, dass der Blonde in Zukunft keinen Stempel mehr sehen wollte.
 

Nach einigen Sekunden blickte Naruto jedoch auf, da er keine Antwort bekommen hatte. Rasch erschien ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen, ehe er sich erhob und um den Schreibtisch lief. Gaara's Kopf lag auf seinen rechten Arm, welcher leicht abgewinkelt in die Höhe ragte. In der Hand noch die Schreibfeder haltend, gab der Kazekage leise Schnarchgeräusche von sich und schien nun auch ungern geweckt zu werden, obwohl diese Schlafhaltung ihren Tribut einfordern würde.
 

Naruto beugte sich hinab und sah in das entspannte Gesicht des Rothaarigen. "Ich frage mich, was mit dir ist, Gaara? Seit einigen Tagen schläfst du immer wieder über deinen Akten ein" dachte Naruto sich im Stillen und erinnerte sich an die letzten beiden Tage. Es war immer wieder vorgekommen, dass Gaara einfach so eingeschlafen war. Stellte sich nur die Frage, warum das passierte? Gefragt hatte Naruto nicht, denn er wollte einfach warten, bis Gaara von sich aus sein Problem schilderte. Jedoch ahnte Naruto bereits, dass es sich um etwas Ernsteres handeln musste, was dem Kazekage des Nachts den Schlaf raubte.
 

Das Klopfen an der Tür ließ Naruto aus seine Vermutungen schrecken und auch Gaara öffnete seine Augen, blinzelte einige Male, ehe seine Sicht klarer wurde und in die blauen Seen von Naruto blickte. "Willst du dich nicht ein wenig ausruhen, Gaara? Du siehst müde aus und...". Naruto unterbrach sich, da er seine Fragen, die er sich nun mal stellte, nicht aussprechen mochte. Gut, er würde irgendwann fragen, aber bis dahin wollte Naruto dem Kazekage die Möglichkeit geben, sich ihm anzuvertrauen.
 

"Nein, das geht nicht. Ich muss noch so viele Dinge erledigen und habe keine Zeit, um mir eine Pause zu gönnen". Gaara blickte auf seine Unterlagen, während sich sein Körper verkrampfte. Seit zwei Tagen fühlte er sich so unwohl in seiner Haut, bekam nachts kein Auge zu, da er sich verfolgt fühlte. Er wusste selbst nicht, wie er sein derzeitiges Befinden beschreiben sollte. Er wusste nur, dass er, wohin er auch ging, von ständigen Blicken belästigt wurde.
 

"Aber..." setzte Naruto an, doch ein weiteres Klopfen unterbrach ihn. Gaara rieb sich schnell über seine Augen, ehe er mit einem 'Herein' auf das Klopfen antwortete. Die Tür wurde geöffnet und ein braunhaariger junger Mann betrat das Büro. Braune Augen fixierten den Kazekage, welcher nur kurz die Person musterte, dann jedoch wieder auf seine Unterlagen blickte.
 

"Ich bin von meiner Mission zurück und wollte dir den Bericht bringen, Gaara". Naruto's Augen verengten sich, ehe er seine Hand auf Gaara's Schulter legte und somit dessen verkrampfte Körperhaltung bemerkte. Seltsam, dass passierte immer, wenn der Braunhaarige ihnen begegnete. Konnte es denn sein, dass Gaara deswegen immer wieder einschlief? Tat er deswegen nachts kein Auge zu?
 

"Leg ihn auf meinen Schreibtisch, Takoru... Ich werde mir deinen Bericht später ansehen. Du kannst gehen" erklärte Gaara leise, hörte die leisen Schritte des Braunhaarigen, ehe die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Seufzend und sich entspannend, sah Gaara erneut zum Blonden auf, welcher den Rothaarigen mit einen besorgten Blick bedachte.
 

"Entschuldige mich, Naruto..." sprach Gaara erneut leise und erhob sich von seinem Sessel. Er wusste, Naruto machte sich Sorgen um ihn und das nicht erst seit heute. Nein, dem Blonden standen seine Fragen in den Augen geschrieben, so dass Gaara diese nicht mal hören musste. Nur, konnte der Blonde wirklich nachvollziehen, was im Moment in ihm vorging? Seufzend und ohne ein weiteres Wort ging Gaara aus dem Büro und ließ Naruto stehen, welcher besorgt zu Boden blickte.
 

Wie könne Naruto dem Kazekage nur helfen, ohne eine seiner Fragen zu stellen? Jetzt, wo Gaara einfach gegangen war, verstärkte sich Naruto's Sorge zunehmend. Irgendetwas war passiert, nur was? Und Naruto wurde die Vermutung einfach nicht los, dass Takoru an dem derzeitigen Verhalten des Rothaarigen Schuld trug.
 

Die Türe zum Büro wurde geöffnet und Kankuro trat ein, in der Hand einige Schriftrollen haltend. Verwundert blieb der Braunhaarige stehen, sah sich um, ehe er fragend zum Blonden blickte, welcher noch immer zu Boden schaute. "Wo ist Gaara?" wollte Kankuro wissen, merkte aber sofort, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte.
 

Naruto zuckte mit den Schultern, da er nicht wusste, wohin Gaara gegangen war. Der Kazekage war ihm auch keinerlei Rechenschaft schuldig, oder? "Naruto... Was ist los?" fragte der Braunhaarige erneut und endlich blickte Naruto auf. Doch die blauen Augen strahlten nicht wie sonst vor Freude, sondern zeigten eine tiefe Traurigkeit.
 

"Ich weiß es doch auch nicht, Kankuro... Gaara benimmt sich seltsam und... Ich weiß einfach nicht, warum. Ich möchte ihn auch nicht fragen, verstehst du? Dabei komme ich mir gerade so hilflos vor" erklärte der Blonde leise, da er nicht genau wusste, wie er die Situation beschreiben sollte. Kankuro nickte leicht, da es ihm und seiner Schwester natürlich auch aufgefallen war. Gaara schien sich zu verkriechen, hatte Temari gemeint. Nur, wieso verkroch sich der Kazekage? Und die größte Frage, die sich Kankuro stellte, wieso vertraute sich Gaara nicht mal Naruto an?
 

"Ich schätze, dass er sich in seinem Zimmer verzogen hat, oder auf dem Dach, aber... Versuch es erst in seinem Zimmer. Sprich ihn auf sein Verhalten an, okay? Gaara schafft es wohl nicht, sich dir anzuvertrauen". Naruto überlegte eine ganze Weile, da er sich nicht sicher war, ob er Gaara nun wirklich darauf ansprechen sollte. Sicher, Kankuro hatte bestimmt Recht mit seiner Vermutung, dass Gaara wohl nicht von sich aus über sein derzeitiges Verhalten reden konnte, aber was war denn, wenn der Kazekage einfach nur seine Ruhe haben wollte? Gaara hatte immerhin den Raum hier verlassen und das sicher nicht ohne Grund.
 

"Naruto... Liebst du meinen Bruder eigentlich? Dass Gaara dich liebt, ist uns allen bewusst, aber... Wie steht es mit deinen Gefühlen?". Naruto verspürte ein kurzes Kribbeln in der Magengegend, ehe ihm die Röte zu Kopf stieg. Noch nie hatte ihn jemand so direkt gefragt, außer Gaara persönlich und dieser dämliche Typ namens Takoru. Nein, diese Situation jetzt war anders und mit keiner Ähnlichen zu vergleichen.
 

"Also eigentlich...". "Eigentlich ja, aber du willst es dir nicht eingestehen, weil es sich um einen Typ handelt?" unterbrach Kankuro den Blonden grinsend, sah dabei zu, wie Naruto noch eine Spur röter um die Nase wurde und scheinbar keine Erwiderung wusste. Hatte Kankuro wirklich Recht mit seiner Äußerung? Es sah so aus, aber Naruto könnte sich auch einfach nur bedrängt fühlen, oder?
 

"Nein, das stimmt nicht, Kankuro... Ich bin nicht in Gaara verliebt. Ich mache mir nur Sorgen, weil...". "Wenn du dir wirklich nur Sorgen um Gaara machst, dann frage ich mich, warum du meist, wenn Takoru in der Nähe ist, so eifersüchtig reagierst? Außerdem kam mir zu Ohren, dass du ihm gedroht haben sollst". Naruto blickte erneut zu Boden, denn alles, was er sagte, wurde eh falsch aufgenommen. Außerdem war er Kankuro keine Rechenschaft schuldig.
 

"Schon gut, Naruto... Vergiss einfach das, was ich gesagt habe. Kümmer dich um meinen Bruder, denn er wird sicherlich deine Hilfe brauchen können" erklärte der Braunhaarige und legte die Schriftrollen auf den Schreibtisch ab. Den Blonden nochmals musternd, wendete sich Kankuro schließlich zum Gehen und dachte sich nun seinen Teil, ehe er leise das Büro verließ und somit Naruto alleine ließ.
 

"Dämlicher Idiot... Nur weil ich mir Sorgen um Gaara mache, stellt er solche dummen Behauptungen auf. Reagiere ich denn wirklich so eifersüchtig, wenn Takoru in der Nähe ist?". Stumm stellte sich Naruto diese Frage, ehe ihm die vorhin geschehene Situation wieder in den Sinn kam. Nun ja, er hatte es tatsächlich nicht gut gefunden, als Takoru den Kazekage angesehen hatte. Dieser Blick. Was hatten diese Blicke von Takoru zu bedeuten? Diese Blicke wirkten voller Gier, so empfand es jedenfalls Naruto.
 

Und nicht nur Gier, dachte sich der Blonde, da noch etwas anderes in den braunen Augen zu sehen war. Es sah so aus, als würde Takoru Gaara mit seinen Blicken ausziehen. Verhielt sich der Kazekage deshalb so seltsam? Hatte sich Gaara deswegen so verschlossen und verkroch sich lieber? Verdammt, er musste mit Gaara reden und ihm, wenn möglich, Sicherheit geben, denn es konnte so nicht weitergehen.
 

Ein Schluchzen drang aus dem Bad, welches an Gaara's Zimmer angrenzte. Die Türe stand einen Spalt breit offen, so dass man eine, an Boden sitzende, Person sehen konnte, welche angelehnt an der Wand saß und immer wieder Schluchzgeräusche von sich gab.
 

Gaara wusste nicht, wie lange er hier schon saß, aber es war ihm schließlich auch egal. Das Bad, so erschien es ihm, war der einzige Ort, an welchen er nicht diese Blicke auf sich spürte. Verdammt, je länger er diesen Blicken ausgesetzt war, so unwohler fühlte er sich. Diese Blicke, die ihn beschmutzten, die ihn gedanklich auszogen und in Gaara eine Panik anwachsen ließ, welche mit der Zeit unerträglich wurde.
 

Der Kazekage schüttelte sich, da ihm die Übelkeit ergriff und ein unglaublicher Ekel seinen Körper in Besitz nahm. Warum hörten diese Blicke nicht auf? Wieso strafte man ihn, obwohl diese Person doch wusste, dass er sich bedrängt und eingeengt fühlte? Warum ließ man ihn nicht mehr in Ruhe und wurde Tag ein, Tag aus, verfolgt? Gaara wusste es nicht, umschlang seine Beine und zog diese dicht an seinen Körper. Eine Schutzmaßnahme, welche langsam nicht mehr ausreichte.
 

Ein Geräusch, welches aus seinem Zimmer zu kommen schien, ließ ihn erschrocken nach Luft schnappen. Nein, die Person verfolgte ihn nicht bis hierher, oder? Verdammt, sein Körper verkrampfte sich schon wieder so stark, dass seine Glieder zu schmerzen begannen. Die Augen schließend, versuchte er seine innere Ruhe wieder herzustellen, musste jedoch feststellen, dass es ihm diesmal nicht gelingen wollte, weswegen er sich noch mehr in einer Ecke verkroch und hoffte, dass die Person aus seinem Zimmer wieder verschwand.
 

Naruto sah sich im Zimmer um, ehe er zum Bad sah, aus welches er leise Geräusche vernommen hatte. Ob Gaara unter der Dusche stand? Nein, er hörte kein Wasserrauschen. Nur, was machte der Kazekage im Bad? Vielleicht war dieser auf die Toilette gegangen und hatte die Türe nur angelehnt? Aus einer Gewohnheit heraus vielleicht? Nein, dass sah Gaara nicht ähnlich, weswegen er die Klinke ergriff und die Türe weiter öffnete.
 

Dunkelheit kam ihm entgegen und so betätigte er den Lichtschalter, da es im Bad kein Fenster gab. Als das Licht das Bad erhellte, fiel Naruto's Blick sofort auf Gaara, welcher in einer Ecke saß und erschrocken zu ihm aufblickte. Wen hatte Gaara erwartet? Wieso schaute der Kazekage so erschrocken? Naruto's Sorgen verstärkten sich ein weiteres Mal, ehe er die Badtür hinter sich schloss und den Schlüssel im Schlüsselloch drehte. Nun waren sie allein und Naruto könnte versuchen, dem Rothaarigen irgendwie zu helfen, auch wenn er noch nicht wusste, was dem Kazekage dazu veranlasste, sich ins Bad zu verkriechen.
 

"Ich wollte dich nicht erschrecken, Gaara... Also...". Der Blonde unterbrach sich, lief die wenigen Schritte, die er von Gaara entfernt war, ehe er vor diesem in die Hocke ging. Die Gesichtszüge des Kazekage entspannten sich wieder, auch wenn nur ein wenig. Nun, wenigstens etwas, so fand Naruto, welcher seine rechte Hand erhob und diese auf Gaara's Wange legte. Sanft fuhren seine Finger über die weiche Haut, bis sich der Kazekage vollends entspannte und erleichtert seine Augen schloss.
 

"Ich frage ungern, aber... Willst du mir nicht erzählen, warum du hier sitzt? Du hast auch geweint, oder?". Gaara nickte leicht, da man seine Tränenspuren eh noch sehen konnte. Und nicht nur das. Es bildeten sich neue Tränen in seinen Augen, welche er aber zu unterdrücken versuchte. Er mochte so ungern vor Naruto weinen, obwohl er es schon mal getan hatte. Er fühlte sich so unwohl in seiner Haut, fühlte sich noch immer bedrängt, obwohl es nun keinen Grund mehr für sein Empfinden gab.
 

"Ich ertrage diese Blicke nicht länger, Naruto. Wohin ich auch gehe und auch, wenn du bei mir bist, spüre ich diese gierigen Blicke auf mir ruhen. Sie verfolgen mich und ich kann nichts dagegen tun". Es fiel dem Rothaarigen schwer, sein derzeitiges Problem zu schildern und Naruto wusste, wie sehr sich Gaara zu einer Antwort zwang. Also hatte es wirklich mit Takoru's Blicken zutun? Gierige Blicke? Ja, so konnte man diese Blicke wirklich nennen.
 

"Es soll aufhören, Naruto. Mach, dass es aufhört. Mir wird übel, jedes Mal, wenn ich diese Blicke spüre. Ich kann nachts nicht schlafen, weil ich mich beschmutzt und genötigt fühle... Bitte, Naruto... Es soll aufhören. Ich will mich nicht länger so fühlen müssen". So verzweifelt erklang Gaara's Stimme, ehe dieser erneut schluchzte und seinen Blick senkte.
 

Naruto wusste nicht, was er dazu sagen sollte, aber er würde nun für Gaara da sein. Er zog den Rothaarigen in seine Arme, strich diesem immer wieder über den Rücken und versuchte den Kazekage zu beruhigen. Vergebens. Gaara's Hände verkrallten sich in seiner Jacke, während dicht an seinem Ohr das unregelmäßige Atmen, gemischt mit Schluchzern, erklang. Es tat Naruto in der Seele weh, dass Gaara so dermaßen unter diesen Blicken litt, aber was könnte er tun? Oder eher gefragt, durfte er überhaupt was tun? Für Blicke konnte man keinem bestrafen, oder doch?
 

"Beruhige dich, Gaara. Ich bin da und werde dich beschützen. Takoru wird dir nichts tun, versprochen". Ja, er würde es niemals zulassen, dass Takoru sich dem Kazekage auch nur einen Zentimeter zuviel näherte. Wenn Blicke Gaara schon so sehr aus der Bahn warfen, dann wollte er nicht wissen, was passierte, wenn sich Takoru dem Rothaarigen noch einmal näherte. Nun wurde dem Blonden bewusst, wie schwer es wohl Gaara gefallen war, seine Berührungen zuzulassen, oder? Ja, auch hier hatte sich Gaara wohl gezwungen und dann diese Berührungen lieben gelernt. Naruto lieben gelernt.
 

"Naruto, ich...". "Nein, sag jetzt nichts. Du bedeutest mir sehr viel und deswegen werde ich dich beschützen und wenn ich dafür töten muss, dann werde ich das auch tun". Gaara blickte auf, setzte erneut zum Sprechen an, doch auch diesmal wurden seine Worte im Keim erstickt. Schließlich schloss der Kazekage seine Augen und gab sich seinen Empfindungen hin. Dieser Kuss, den er nun von Naruto bekam, er bedeutete Gaara soviel und gab ihm neue Sicherheit. Er war dem Blonden so dankbar und wusste dessen Worte wirklich zu schätzen.
 

Noch lange saßen sie im Bad, während auf den Gängen aufgeregt nach dem Kazekage gesucht wurde. Unter den Geschwistern Gaara's, den Ratsmitgliedern und einige Jounin, konnte man auch Takoru sehen, welcher aufgeregt nach Gaara suchte. Was war nur mit dem Kazekage? Dieser mied seit einigen Tagen seinen Blickkontakt. Warum? Was hatte er nur gemacht? Lag es immer noch an den Übergriff, welcher kein Übergriff in seinen Augen gewesen war? Es schien so und Takoru verstand Gaara einfach nicht, auch wenn dieser gemeint hatte, er habe Berührungsängste. Gaara duldete doch auch Naruto in seiner Nähe, warum also nicht auch ihn? Er würde die Gründe herausfinden, wenn es sein musste auch mit Gewalt, denn er wollte den Kazekage für sich allein. Ja, allein für sich und da hatte sich ein blonder Konoha-Ninja nicht einzumischen.
 

"Ich liebe dich, Gaara und bin bereit, alles dafür zutun, um dein Herz für mich zu gewinnen" dachte der Braunhaarige sich und gab schließlich die Suche nach Gaara auf, da er eben gehört hatte, dass sich dieser in seinem Bad eingeschlossen haben soll. Gut, solle sich Gaara erstmal einschließen, aber bald, schon sehr bald, würde er den Kazekage für sich gewinnen und er hatte auch schon einen Plan, wie er das anstellen könnte. Ja, diese Berührungsängste würden bald nicht mehr vorhanden sein, ganz sicher.

Das baldige Lichterfest!

Ein Tag später schien wieder alles in Ordnung zu sein. Äußerlich ließ sich Gaara nichts mehr anmerken, dennoch wusste Naruto genau, dass der Kazekage eine Art Mauer um sich herum aufgebaut hatte. Verübeln konnte er es ihm nicht, eher im Gegenteil. Naruto wusste nicht, wie er sich verhalten würde, wenn er Berührungsängste, gemischt mit Verfolgungswahn verspürte. Nur, Gaara musste sich keine Sorgen mehr machen, denn Takoru würde nicht mehr in seine Nähe gelangen.
 

"Gaara? Ich hoffe, du denkst an das morgige Lichterfest" sprach Temari ihren Bruder an. Naruto, wie auch Gaara waren bei den Geschwistern zum Essen eingeladen worden und so ergab sich ein gemütliches Abendessen zu viert. Der Kazekage blickte von seinem Teller auf und legte einen verwunderten Blick auf. Lichterfest? Morgen war ihr Lichterfest? Verdammt, er hatte vollkommen vergessen, dass morgen ihr jähriges Lichterfest stattfand.
 

Naruto legte ein Lächeln auf, da er sich schon freute und auch heute, den ganzen Tag über, bei einigen Vorbereitungen geholfen hatte. Kankuro und Temari hatten ihn darum gebeten und Naruto hatte gern diese Aufgaben übernommen. Warum? Stände aufbauen und Lichterketten aufzuhängen war besser, als irgendwelche Stempelarbeiten, die er wieder hätte machen müssen. Nein, da half er lieber bei solchen Tätigkeiten und freute sich auf das morgige Lichterfest. Dennoch, seltsam war es schon, denn in Konoha war ihr Lichterfest erst später. Warum? Hatte vielleicht jede Nation verschiedene Zeiten, an welches ein Feiertag stattfand, wie das Lichterfest nun?
 

"Lichterfest? Das ist morgen? Warum habt ihr mich nicht dran erinnert? Ich hätte euch doch beim Aufbauen geholfen" erklärte Gaara rasch und sah seine Geschwister abwechselnd an. Wieso hatte er das Lichterfest vergessen? Und hätte er vorhin nicht einige Stände sehen müssen? War er wirklich so mit seinen Problemen beschäftigt, dass er überhaupt nicht mehr wahrnahm, was um ihm herum passierte?
 

"Die Liebe muss dich für solche Dinge wohl wirklich blind gemacht haben" seufzte Temari, da sie den wahren Grund für Gaara's Unaufmerksamkeit nicht aussprechen wollte. Nein, lieber nicht, denn Naruto hatte ihnen heute Morgen erklärt, warum sich Gaara in den letzten Tagen so verschlossen benommen hatte. Natürlich hatten die Geschwister versprechen müssen, dieses Thema nicht mehr aufzugreifen, da der Kazekage wohl nicht sonderlich davon begeistert wäre, wenn hinter seinem Rücken über seine Probleme gesprochen wurde. Nur, Kankuro und sie machten sich auch Sorgen und wollten ihren Bruder beistehen und ihm helfen.
 

Der Kazekage errötete und sah wieder auf seinen Teller. Stimmt doch gar nicht, dachte er sich im Stillen und schielte zum Blonden rüber, welcher ebenfalls errötet war. Was Naruto wohl in solchen Momenten immer dachte? Schließlich stritt er nichts mehr ab, aber was hatte sein Schweigen zu bedeuten? Vor einer Woche hatte Naruto noch gemeint, er würde keine Liebe für ihn empfinden, aber nun? Nun sagte er einfach nichts mehr dazu, so, als wäre überhaupt nichts gewesen. Warum? Hatten sich die Gefühle von Naruto wohl doch geändert? Konnte Gaara hoffen?
 

"Ähm... Also... Ich habe da eine Bitte" durchbrach Naruto die Stille und wendete sich an den Kazekage, welcher nun gänzlich in seine Richtung blickte. "Und die wäre?" wollte Kankuro wissen und auch Temari machte den Eindruck, als wolle sie zuhören. Naruto nickte schließlich und sah weiterhin Gaara an, welcher den Blick des Blonden erwiderte. Für einige Sekunden vergaßen die Beiden, dass die Geschwister Gaara's noch mit im Raum waren und ergründeten die Augen des jeweils Anderen, um in ihnen die verborgenen Gefühle zu entziffern. Doch ein Räuspern holte sie in die Realität zurück und Gaara, wie auch Naruto wurden erneut Rot um die Nase.
 

"Ja, also... Eigentlich wollte ich euch heute Nachmittag schon gefragt haben, aber wegen den Vorbereitungen habe ich es wohl vergessen. Wisst ihr, ich habe keine festliche Kleidung bei und müsste mir entweder einen Kimono leihen, oder mir einen neuen kaufen" erzählte Naruto sein Anliegen. Ja, er hatte nur Wechselklamotten bei, aber diese konnte er schlecht zu solch einen Fest anziehen, oder?
 

Gaara verstand Naruto's Bitte, nickte dem zu und widmete sich seinem Teller erneut zu. Mit Naruto einen Kimono kaufen gehen? Das hieß doch dann, er würde sehen, wie Naruto in einen Kimono aussah, oder? Wieso wurde ihm nun schon wieder so heiß, als er sich die verschiedensten Kleidungsstücke an Naruto vorstellte? Ob der Blonde gut in solchen Klamotten aussah? Er bemerkte nicht, wie er sein Essen förmlich hinunterschlang, um schnellstens fertig zu werden.
 

Nicht nur Naruto sah Gaara verwundert an, sondern auch Temari und Kankuro, welche sich ihren Teil erneut dachten. Jedoch konnten sie sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, als der Kazekage aufstand und Naruto mit einer Handbewegung andeutete, ihm zu folgen. Also würde Gaara wohl mit Naruto einkaufen gehen? So etwas tat ihr kleiner Bruder wirklich nicht oft, da sich dieser aus Kleidung auch nichts machte.
 

"Danke für das Essen, Temari. Wir sehen uns dann morgen beim Fest" winkte Naruto den Geschwistern noch zu, welche dazu nickten. Kurz nach diesem Abschied, klappte auch schon die Türe ins Schloss und somit waren Temari und Kankuro wieder allein. "Ich habe ein ungutes Gefühl, Kankuro... Dieser Takoru, er führt irgendetwas im Schilde. Ich weiß es" sprach Temari ihre Bedenken aus. Ja, irgendetwas würde passieren, nur was? Vor Tagen hatte der Braunhaarige noch so nett ausgesehen, aber heute? Er besaß ein seltsames Funkeln in den Augen, was nichts Gutes verhieß. Hoffentlich irrte sich die Blonde, sie hoffte es so sehr.
 

"Naruto wird schon auf unseren Bruder aufpassen, also mach dir keine Sorgen, Temari. Außerdem... Gaara ist kein Kind mehr und weiß sich zu wehren" erwiderte Kankuro leise, obwohl auch ihm ein seltsames Gefühl beschlich. Natürlich konnte sich sein kleiner Bruder wehren, aber dieser war doch der Kazekage. Als Kazekage durfte er nicht einfach kämpfen, wenn er Lust und Laune hatte. Er musste die Dinge ruhig regeln, aber was war, wenn es sich nicht ruhig regeln ließ? Er hoffte ebenfalls, dass Temari mit ihrer Vermutung falsch lag, denn das morgige Fest sollte keine bösen Überraschungen bereithalten, oder ähnliches.
 

Gaara und Naruto waren bereits auf den Straßen unterwegs und nun fiel dem Rothaarigen auch auf, dass fast jedes Haus mit Lichterketten versehen war. Wie hatte er das den ganzen Tag nicht sehen können? War er wirklich so sehr in seinen Gedanken vertieft, dass er nichts mehr um sich wahrgenommen hatte? Das konnte doch nicht sein, oder doch? Eine Hand ließ ihn zu Naruto sehen, welcher ihn ein wenig näher zog und ihm etwas ins Ohr flüsterte. "Mach dir keine Sorgen, Gaara. Ich bin da und dir wird nichts passieren, okay?". Gaara nickte leicht, sah hinab zu der Hand, welche seine umschloss. Naruto kümmerte sich so rührend um ihn, obwohl es doch eigentlich umgekehrt sein müsste, oder?
 

"Naruto? Bist du immer noch traurig wegen Sasuke?". Der Blonde war schon ein wenig überrascht, als Gaara dieses Thema anschnitt. Ob er noch traurig war? Nein, er hatte ein Versprechen von seinem besten Freund bekommen, also musste er nicht mehr traurig sein, denn er vertraute Sasuke's Worten. Irgendwann würde dieser zurück nach Konoha kommen. "Nein, bin ich nicht. Sasuke hat mir versprochen, er würde zurück nach Konoha kommen und ich vertraue seinen Worten. Außerdem... Ich soll glücklich werden und meine Träume verfolgen". Es hörte sich so leicht an, aber wie genau sah seine Zukunft eigentlich aus? Natürlich hatte Sasuke gemeint, er könne nun glücklich werden, aber konnte er das wirklich?
 

"Heißt das, dass du mit mir dein Glück suchst?". Gaara sprach die Frage aus, welche Naruto seit einigen Tagen durch den Kopf ging, denn so hatte es sich bei Sasuke angehört. Nur, konnte der Blonde mit dem Kazekage glücklich werden? Was konnte man unter Glück verstehen? Jeder definierte dieses Empfinden anders, oder nicht? Naruto seufzte leise, sah erneut in die türkisen Augen des Rothaarigen, welcher auf eine Antwort wartete. Schon wieder, wie schon so oft, wusste Naruto keine Antwort. Warum konnte er so leichte Fragen nicht beantworten?
 

"Ich weiß nicht... Ich weiß seit Tagen nicht mehr, was ich denken, oder noch fühlen soll..." murmelte Naruto und blieb mitten beim Reden stehen. Er sah zu den aufgehenden Mond auf und suchte bei den Sternen eine Antwort. Nur, diese fand er auch dort nicht, was ihm erneut zum Grübeln verleitete. Gaara blickte ebenfalls zu den Sternen auf, betrachtete den abnehmenden Mond eine Weile, ehe sein Blick wieder zum Blonden glitt. Naruto wusste also nicht mehr, was er denken, noch fühlen sollte? Stritt Naruto deswegen die Behauptungen nicht mehr ab, weil er sich unsicher fühlte?
 

"Vermutlich bin ich Schuld, nicht wahr?". Naruto sah sofort zum Kazekage, welcher einen traurigen Ausdruck in den Augen bekam. Gaara sollte Schuld sein? Nein, also nicht direkt. Natürlich trug Gaara etwas dazu bei, dass er sich im Moment seiner Gefühle unschlüssig war, aber Naruto trug ebenfalls Schuld, denn er hatte sich auf Dinge eingelassen, welche Konsequenzen mit sich zogen. Genauso wie damals, als Gaara sich einfach in ihn verliebt hatte. Solche Konsequenzen waren einfach absehbar.
 

"Na ja... Unschuldig bist du nicht, aber... Mach dir keine Gedanken, okay? Ich trage selbst auch Schuld, weil ich mich auf Dinge eingelassen habe, verstehst du?". Gaara nickte erneut, wendete seinen Blick ab und besah sich ein Geschäft, welches er gesucht hatte. Vielleicht sollten sie nicht mehr über solche Themen sprechen, sondern einfach abwarten, was die Zeit mit sich brachte? Ja, es wäre besser, auch wenn der Kazekage nun wieder solch eine Sehnsucht in sich aufsteigen spürte.
 

Mit sanfter Gewalt zog Gaara den Blonden mit sich, bis sie das Geschäft erreichten, in welcher man festliche Kleidung kaufen konnte. Naruto besah sich schnell die Schaufenster, sah dann wieder zum Rothaarigen, welcher dazu nickte. Schließlich ließ Gaara Naruto's Hand los und ging in das Geschäft, dicht gefolgt vom Blonden, welcher sich einen schnellen Überblick verschaffte. Hier gab es wirklich viel. Kleidung jeglicher Art. Von normaler Alltagskleidung, bishin zur festlichen Kleidung. Eine große Auswahl, so fand Naruto, welcher vom Kazekage am Ärmel mitgezogen wurde, ehe sie in einen Gang einbogen, wo eine Reihe von festlich beschmückten Kimono auf Bügeln hingen.
 

Gaara besah sich einzelne Kleidungsstücke genau und stellte sich gedanklich vor, wie Naruto wohl darin aussehen würde. Doch irgendwie gefielen ihm seine Vorstellungen nicht, weswegen er nochmals Naruto beäugte und dann weitersah. Naruto sollte etwas Besonderes tragen, nichts Gewöhnliches. Der morgige Abend, denn das Fest würde erst um 18 Uhr beginnen, sollte etwas ganz Besonderes sein. Vielleicht kamen sich er und Naruto dann noch näher, als sie es sowieso schon waren? Ja, wäre möglich und Gaara verspürte eine gewisse Vorfreude.
 

Plötzlich blieb der Kazekage stehen und verkrampfte sich. Diese Blicke. Nein, nicht schon wieder. Vor einigen Sekunden hatte sich Gaara noch so unbeschwert gefühlt, aber nun? Nun spürte er wieder diese lustverschleierten Blicke auf sich ruhen, welche ihn erneut auszogen. Gaara zuckte plötzlich zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, welche sanften Druck ausübte. Türkise Augen sahen panisch neben sich und Gaara entspannte sich sofort wieder, als er die blauen Seen erblickte, welche einen sanften Ausdruck annahmen.
 

"Hab keine Angst, Gaara. Wie schon gesagt, ich bin bei dir und werde dich beschützen" sprach Naruto leise und zog den Rothaarigen an sich. Sofort entspannten sich die Muskeln des Kazekage wieder und fühlte sich sicher in den Armen seines Liebsten. Warum nur? Naruto tat nicht viel und dennoch waren dessen Taten so groß in seinen Augen. Er beschützte ihn, gab ihm die Sicherheit, welche er brauchte und er empfand diese plötzliche Nähe als so angenehm, dass es fast schon Weh tat.
 

"Naruto... Ich bin dir dankbar, aber... Ich komme mir so dämlich vor. Ich kann dir nicht mal zeigen, wie dankbar ich dir bin" erklärte Gaara leise und sah zum Blonden auf, welcher leicht seinen Kopf schüttelte. Natürlich wusste Naruto, wie dankbar ihm der Kazekage war, aber er musste es ihm nicht zeigen, oder sonst was. Mit dieser Geste, mit dieser Umarmung zeigte Gaara doch seine Dankbarkeit, oder nicht? Obwohl, er umarmte Gaara und nicht umgekehrt.
 

"Das musst du nicht, ehrlich nicht... Ich...". "Such dir einen Kimono aus und probier ihn an, okay?" unterbrach der Rothaarige den Blonden und löste sich von diesem. Vielleicht machte er nun einen verheerenden Fehler, aber Gaara hatte so das Gefühl, als wüsste er, wie er seine Dankbarkeit Ausdruck verleihen könnte. Naruto nickte, blickte wieder auf die zahlreiche Auswahl, ehe ihm ein Kimono auffiel, welcher zu ihm passen könnte. Er nahm diesen zur Hand und besah sich diesen genauer, ehe er sich umblickte und die Umkleidekabinen ausfindig machen konnte.
 

"Ich probier den mal an. Warte so lange vor meiner Kabine" murmelte Naruto leise und lief mit Gaara zu den Kabinen, ehe er den Vorhang einer leeren Kabinen zuzog und sich seiner Kleidung entledigte. Der Kazekage fühlte sich unwohl, was wohl daran lag, weil sein Herz auf einmal so schnell klopfte. Verdammt, er war so angespannt und würde nun am liebsten einen Blick riskieren, aber er zwang sich zur Ruhe.
 

"Was hat Gaara nur? Gerade war er noch so... Verängstigt und nun macht er den Eindruck, als wolle er mir irgendwie seine Dankbarkeit zeigen. Warum? Das muss er doch nicht. Ich helfe ihm gerne, aber er scheint damit ein Problem zu haben". Naruto besah sich im Spiegel und zupfte seinen blauen Gürtel zurecht. Er musste zugeben, dieser Kimono sah schön aus, aber stand dieser ihm auch?
 

Ein orangefarbener Kimono, an dessen rechte Seite einige blaue Blüten gestickt worden waren. Am Gürtel selbst konnte man noch einige orangefarbene Blüten erkennen. Die Ärmel waren ziemlich lang und gingen auch sehr in die Breite, so dass man seine Hände nicht mehr sehen konnte. Es war ein seltsames Gefühl, solch ein Kleidungsstück zu tragen, da er selten in festlicher Kleidung ausging. Naruto erinnerte sich, dass er zu Hause nur einige Yukata im Schrank hatte, welche nicht gerade teuer gewesen waren und für seinen Geschmack gereicht hatten. Doch nun? Er wusste nicht mal, wie teuer der Kimono eigentlich war, besah sich nun das Preisschild und schluckte schwer. Um gottes Willen. Das konnte er sich doch nie im Leben leisten, oder? So viel verdiente er gerade mal in drei Monaten, wenn er genügend Missionen erfüllte.
 

"Naruto? Kann ich den Vorhang öffnen?" wollte Gaara wissen, hielt seine Hand schon den Vorhang fest und wartete nur ab, ob er das auch durfte. Der Blonde zog den Vorhang beiseite, sah bedrückt zu Boden, da er aufgrund des Preises seinen Kimono eigentlich wieder ausziehen durfte. Nur, der Kazekage wollte sicherlich sehen, wie er darin aussah, oder? Türkise Augen fuhren seinen Körper hinab und Naruto spürte, wie sein Gesicht zu glühen begann. Er wurde nicht oft so intensiv gemustert und schon gar nicht von Gaara, welcher scheinbar seine Augen nicht mehr von ihm lassen konnte.
 

"Der Kimono steht dir..." brachte Gaara leise hervor, schob Naruto zurück in die Kabine und trat nun selbst mit ein. Er wusste nicht, wieso Naruto solch ein bedrücktes Gesicht zog, war aber gewillt, das süße Lächeln von Naruto zurückzubringen. "Was ist los?" wollte Gaara wissen, strich sanft mit seiner Hand über die Wange des Blonden, welcher es nun schaffte, aufzusehen.
 

Lange herrschte Stille und Naruto überlegte, ob er überhaupt etwas sagen sollte. Vielleicht sollte er einfach sagen, dass ihm dieser Kimono nicht gefiel? Somit müsse sich der Blonde keine Sorgen machen, dass Gaara sich vielleicht schuldig fühlte, oder? Schließlich kannte er den Kazekage schon relativ gut, um zu wissen, dass dieser die Kosten übernehmen würde, aber das wollte Naruto nun mal nicht. Suna war wirklich ein teures Dorf, musste sich der Blonde eingestehen.
 

"Ich ähm...". "Naruto...". Gaara wusste nicht, woher dieses Verlangen auf einmal kam, aber er wusste, er musste es stillen. Bestimmend legte er seine Arme um Naruto's Körper, schob diesen an die Wand und presste seinen Körper an den des Blonden. Naruto sah teils verwirrt, teils überrascht zu Gaara hinab, auf dessen Wangen sich ein leichter Rotschimmer bildete. Schon wieder. Gaara ging in die Offensive. Zwar sehr selten, aber wenn er dies tat, dann richtig.
 

"Ich will... Ich möchte...". "Du willst mich, nicht wahr? Du begehrst mich und weißt nicht, wie du es mir sagen sollst?". Der Kazekage nickte leicht, blickte auf Naruto's Brust, da er sich ein wenig schämte. Keine Ahnung, warum, aber er war dem Blonden dankbar, dass dieser das aussprach, was er wollte und begehrte. Gaara wusste nicht mal, woher plötzlich dieses unbändige Verlangen kam. Er wusste nur, dass Naruto in seinen Augen gerade unwiderstehlich wirkte.
 

Eine Hand an seinem Kinn zwang Gaara zum Aufsehen, ehe er weiche Lippen auf seinen spürte. Sofort schlossen sich seine Augen und er entspannte sich in den Armen seines Liebsten. Naruto schloss ebenfalls seine Augen, ließ seine Hand über Gaara's Rücken gleiten, welcher in ihren Kuss keuchte. Vielleicht sollte Naruto heute Abend wirklich etwas tun? Etwas tun, was er eigentlich nicht tun sollte? Noch immer war er verwirrt, was seine Gefühle anging, aber konnte er Gaara nicht wenigstens einen Wunsch erfüllen? Ein kleiner Wunsch, welcher soviel verändern könnte? Ja, er könnte es tun, allein weil er Gaara so sehr mochte.
 

Nur widerwillig löste sich Naruto vom Kazekage, sah diesen eindringlich an, ehe er auf dem Preisschild blickte. So sehr der Kimono ihm auch stehen mochte, Fakt war, er konnte sich diesen nicht leisten. Gaara besah sich nun ebenfalls das Preisschild und erahnte nun auch, warum der Blonde anfangs so traurig ausgesehen hatte. Es war einfach der Preis, den er nicht hätte bezahlen können, aber warum sagte Naruto ihm das nicht?
 

"Mach dir keine Gedanken über den Preis, Naruto. Ich übernehme schon die Kosten und...". "Ich kann das nicht annehmen, Gaara. Ich würde mich schuldig fühlen". Gaara schüttelte seinen Kopf, da das einfach Schwachsinn war. Warum konnte Naruto denn dieses Geschenk nicht annehmen? Naruto sah wirklich gut in diesem Kimono aus, also warum durfte der Kazekage ihm dieses Geschenk nicht machen? Nur, weil der Preis so teuer erschien?
 

"Ich möchte dir aber den Kimono schenken. Du musst dich dabei nicht schuldig fühlen, ehrlich nicht". "Aber... Ich könnte dir nie so etwas Teures schenken, verstehst du? Es wäre nicht richtig". Naruto war verzweifelt, da der Kazekage nicht locker ließ und es scheinbar auch nicht tun würde. Warum verstand Gaara ihn denn nicht? Er könnte ihm nie solch ein Geschenk machen, da er ein einfacher Genin war und nur geringes Einkommen hatte. Jetzt, er war ja schon eine ganze Weile hier, hatte er gar kein Einkommen, was schon schlimm genug war.
 

"Musst du auch nicht. Mir reicht deine Anwesenheit und deine Hilfe, die du mir ständig anbietest. Irgendwann muss ich mich doch revanchieren, also lass mich dir meine Dankbarkeit wenigstens in dieser Form zeigen". Naruto überlegte noch eine ganze Weile, ehe er geschlagen nickte. Egal, wie lange er noch hätte diskutieren wollen, Gaara hätte nicht nachgegeben. Der Kazekage seufzte, meinte noch, dass Naruto sich nun wieder umziehen sollte und er bei der Kasse warten würde.
 

Naruto machte sich wieder so seine Gedanken, während er sich umzog. Irrte er sich, oder hatte er gerade eine leichte Wölbung gespürt? Eine Wölbung beim Kazekage? Mit Sicherheit, oder? Er musste etwas tun, vielleicht auch deswegen, weil er nun ein solch teures Geschenk bekam? Nein, lieber nicht. Gaara würde sich bestimmt schlecht fühlen, wenn er es aus diesen Grund täte. Er müsse einen anderen Grund finden, nur welchen? Vielleicht, weil er den Kazekage vernachlässigte? Ja, in der letzten Zeit hatten sie körperlichen Kontakt meist gemieden, wenn es irgendwie ging. Aus dem Grund, weil Gaara sich schlecht gefühlt hatte, aufgrund Takoru's Blicken. Nur, wollte Gaara das auch? Vielleicht sollte er später einfach mal sein Glück versuchen?
 

Mit diesen Gedanken ging er zur Kasse, wo Gaara den Kimono bezahlte und sie sich auf den Weg zum Kazekage-Turm machen konnten. Gaara überlegte noch, ob er seine Hand ausstrecken sollte, tat es dann unwillkürlich doch, ehe seine Hand in die des Blonden geschlossen wurde. Ein leichter Rotschimmer breitete sich auf seinen Wangen aus und im Augenwinkel konnte er sehen, dass es dem Blonden ähnlich erging. "Ich liebe dich wirklich sehr" hauchte Gaara leise, während Naruto ein kleines Lächeln auflegte, da diese Worte sein Herz erneut zum Rasen brachten. Was fühlte er da nur, wenn Gaara diese süßen Worte aussprach? Vielleicht würde er es schon sehr bald wissen.

Verführerischer Körper!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Erwiderte Liebe!

Am nächsten Morgen erwachte der Kazekage relativ früh, weswegen er sich die Freiheit nahm, erst kurz unter die Dusche zu huschen, um anschließend die ruhige Morgenluft auf dem Dach des Kazekage-Turmes zu genießen. Er mochte es, die Sonne beim Aufgehen zu beobachten, welche nach und nach Suna in ein schönes, warmes Licht eintauchte. Seine Gedanken umkreisten dabei fast zwingend das gestrige Erlebnis und er glaubte sogar, von der erotischen Dusche mit Naruto geträumt zu haben.
 

"Gaara, was hast du denn? Hätte ich das doch nicht tun sollen?". Die Worte des Blonden kamen ihm erneut in den Sinn, welche Naruto zu ihm später im Bett gesagt hatte. Gaara hatte sich daraufhin nicht äußern können, sondern nur die Zudecke über seinen Kopf gezogen und still für sich geweint. Naruto würde irgendwann nach Konoha zurückkehren und dann? Dann wäre der Kazekage mit seinen Gefühlen allein. Ob Naruto sich denken konnte, was ihm momentan auf der Seele lastete?
 

"Möchtest du mir nicht endlich sagen, was mit dir los ist? Ich glaube nämlich, dass ich an der jetzigen Situation Schuld bin". Der Rothaarige drehte seinen Kopf etwas, blickte in die blauen Seen, welche einen traurigen Eindruck machten. Naruto trat näher an das Geländer, war er, nachdem die Wärmequelle neben ihm verschwunden war, aufgewacht und hatte noch mal intensiv über Gaara's Verhalten nachgedacht. Seit ihrem Erlebnis unter der Dusche schien etwas ganz und gar nicht zu stimmen. Stellte sich Naruto nur die Frage, was das genau sein könnte?
 

"Nein, du trägst keine Schuld, Naruto... Mir ist gestern Abend nur etwas Wichtiges klargeworden". Der Blonde legte einen fragwürdigen Blick auf, ehe er sich an die Brüstung lehnte und auf das Dorf hinab sah. Dem Kazekage war etwas Wichtiges klargeworden? Mochte er denn nicht sagen, was ihm durch den Kopf schwirrte?
 

"Naruto... Wie lange bleibst du eigentlich noch hier in Suna?" Sofort ruhten die blauen Augen wieder bei Gaara, dessen Gesichtsausdruck Trauer ausdrückte. War es vielleicht das, was den Kazekage seit gestern Abend beschäftigte? "Ich weiß nicht... Irgendwann wird Tsunade mich wohl zurückbeordern, soviel steht fest, aber... Sag mir, ob dich dieser Gedanke quält?". Gaara nickte nach längerem Schweigen, da er diese Tatsache wohl nicht abstreiten konnte. Ja, dieser Gedanke quälte ihn so sehr, dass er mit inneren Schmerzen zu kämpfen hatte.
 

"Du sagtest gestern Abend, dass wir alle Zeit der Welt hätten, aber... Die Zeit haben wir nicht und ich frage mich, was mit mir geschieht, wenn du gehst? Kann ich dann immer noch der Kazekage sein, der ich einst noch war? Würde es nach mir gehen, würde ich meinen Titel sofort an den Nagel hängen, nur um mit dir zu gehen". Gaara stand hinter seinen Worten, auch wenn Naruto ihn nun mit erschrockenen Augen ansah. Eigentlich dürfte Naruto doch genau wissen, wie Gaara mittlerweile dachte, oder nicht?
 

"Gaara, du weißt, dass ich das nicht gutheißen würde, oder? Du bist ein guter Kazekage und ich kann mir keinen Besseren für diesen Job vorstellen". Gaara nickte zaghaft, da er um die Ansicht des Blonden natürlich wusste. Und dennoch. Am liebsten würde der Rothaarige alles hinwerfen, um einmal das zu tun, wonach er sich sehnte.
 

"Und außerdem... Ich lasse dich doch nicht einfach allein. Ich glaube, wenn ich jetzt gehen müsste, dann würde ich dich schrecklich vermissen". Gaara trat augenblicklich näher, schloss seine Arme um Naruto, welcher die plötzliche Umarmung sofort erwiderte. "Naruto, kannst du nicht einfach für immer bei mir bleiben? Ich könnte Tsunade vorschlagen, dass du mein persönlicher Leibwächter wirst und...". Bevor Gaara weiter seinen Wunsch äußern konnte, intensivierte Naruto ihre Umarmung, ehe er dem Kazekage leise das Wort abschnitt.
 

"Dein persönlicher Leibwächter also? Ein Leibwächter, der hin und wieder spezielle Wünsche des Kazekage erfüllt?". Ein amüsiertes Grinsen erschien auf Naruto's Lippen, da er sich nun wirklich vorstellen konnte, wie nun Gaara's Gesichtsausdruck aussah. Ein leises Keuchen erklang an Naruto's Ohr, ehe er ein seichtes Kopfschütteln vernahm. Vermutlich versuchte Gaara verzweifelt, seine Röte aus dem Gesicht zu vertreiben.
 

"Das ist mein Ernst, Naruto..." rechtfertigte sich der Kazekage nach geraumer Zeit, während er verlegen zu Naruto aufblickte. Tatsächlich zeichnete sich auf Gaara's Wangen eine beachtliche Röte ab, jedoch wirkte sein Blick sehr ernst. "Ich weiß" erwiderte der Blonde, wusste allerdings nicht, was er zu Gaara's Vorschlag sagen sollte. Einerseits fühlte er sich wirklich geschmeichelt und es erfüllte ihn auch mit Stolz, bei dem Gedanken, solch einen Posten zu bekommen, doch andererseits? Er würde seine Träume aufgeben müssen und würde seine Freunde nicht mehr sehen, oder? Vielleicht hin und wieder mal, aber Naruto war sich sicher, er würde Konoha sehr vermissen, denn dort war sein Zuhause.
 

"Gibst du mir vielleicht ein paar Tage Bedenkzeit? Ich kann so eine Entscheidung nicht sofort fällen...". Unglauben konnte Naruto in den türkisen Augen aufflackern sehen, ehe ein Lächeln auf Gaara's Lippen erschien. "Du würdest wirklich darüber nachdenken?". Der Blonde nickte versichernd und ehe sich Naruto versah, befanden sich weiche Lippen auf seinen Mund. Durch den Kuss spürte Naruto regelrecht, welches Glück dem Kazekage wohl gerade durchströmte. Gaara war wirklich süß, musste sich der Blonde erneut eingestehen. Diese Hoffnung und diese junge Liebe. Durfte er eigentlich eine negative Antwort geben?
 

"Wann beginnt eigentlich das Lichterfest noch mal? Erst gegen Abend, oder?". Gaara nickte, während er noch nach Atem rang. "Um 18 Uhr... Jetzt werden noch die restlichen Vorbereitungen getroffen". Ja, so war es in Konoha nicht anders, dachte sich Naruto. Wenn er ehrlich mit sich war, so freute er sich schon riesig auf das baldige Lichterfest. Ob der Tag schnell vorbeigehen würde? Hoffentlich brummte Gaara ihm nicht wieder irgendwelche Stempelarbeiten auf, denn diese Tätigkeit konnte er mittlerweile wirklich nicht mehr sehen. Er wollte etwas Spannendes machen, oder mit Gaara den Tag genießen. Er würde alles tun, nur nicht diese lästige Arbeit.
 

"Musst du heute den ganzen Tag arbeiten, oder erweist du mir die Ehre und unternimmst etwas mit mir?". Gaara legte ein nachdenkliches Gesicht auf, ehe er Naruto's erste Frage verneinte und sofort nach einer passenden Antwort suchte. "Nicht direkt. Heute ist sowieso das Lichterfest, daher könnte ich mir auch den ganzen Tag freinehmen". Das stimmte auch Naruto froh, denn dies hieß, er müsse keine Stempelarbeit machen, oder sonst was in der Richtung. Ein entspannter Tag, mit einem noch schöneren Abend? Ja, dass war doch mal was.
 

"Dann lass uns erstmal Essen gehen. Ich bekomme langsam Hunger". Um diese Aussage zu unterstreichen, knurrte Naruto's Bauch laut, weswegen auf Gaara's Lippen ein amüsiertes Lächeln erschien. Gut, er würde eben Baki darüber in Kenntnis setzen, dass man heute mit dem Kazekage nicht rechnen konnte und dann konnten sie gern in ein nettes Restaurant gehen.
 

Dies war dann auch schnell getan und schon befanden sie sich auf den Straßen Suna's, welche sehr belebt wirkten, trotz der frühen Morgenstunde. Naruto sah einigen Shinobi dabei zu, welche Stände für den Abend aufbauten, andere, welche bereits dekorierten und wieder andere, welche überhastet durch die Straßen huschten. Ja, ein einziges Chaos, aber so etwas war ihm nicht fremd. Auch in Konoha lief es ähnlich ab, wobei er sich erinnerte, vor einigen Jahren sogar einen Stand vernichtet zu haben. Eigentlich hatte er nur mit seinen Doppelgängern helfen wollen, aber irgendwie schien ihm dabei ein Fehler unterlaufen zu sein. Zu dieser Zeit hatte sogar noch Sarutobi gelebt und von diesem hatte er solchen Ärger bekommen, dass er im Endeffekt nicht zum Lichterfest gedurft hatte. Naruto war damals wirklich wütend gewesen, aber zum Schluss waren dann sein Team am späten Abend noch zu ihm nach Hause gekommen, um den Blonden aufzuheitern und etwas Gesellschaft zu leisten.
 

"Damals war noch alles in Ordnung und Sasuke war auch noch bei uns..." murmelte Naruto traurig, während er sich erinnerte, was beim letzten Treffen mit dem Uchiha herausgekommen war. "Weil ich dich damals, wie auch jetzt sehr liebe, deswegen". Nie hätte Naruto mit solchen Worten gerechnet. Nie hätte er gedacht, dass Sasuke ihm solche Gefühle entgegen brachte. Warum hatte sein bester Freund denn nie etwas gesagt? "Reden? Ich hätte also einfach so zu dir gehen und sagen sollen, dass ich dich liebe? Was hättest du denn dann getan?". Ja, was hätte Naruto denn dann getan? Hätte er diesen Mut aufbringen können, wäre er an Sasuke's Stelle gewesen? Noch weniger wusste er, wie damals seine Antwort hätte ausfallen können.
 

Er sah zur Seite, direkt zu Gaara, welcher sich die Menschen beobachtete. Gaara hatte diesen Mut aufgebracht und ihm seine Gefühle gestanden. So etwas konnte nicht jede Person, oder? Vor allem, weil Naruto selbst ein junger Mann war und Gaara mit allem gerechnet haben musste. Obwohl, sie hatten zuvor so viele Dinge getan, welche nicht mehr zu einer normalen Freundschaft gehörten und auch das gestrige Erlebnis zeigte, dass da eigentlich schon wesentlich mehr Gefühle vorhanden waren. Naruto zweifelte jedoch noch immer, was seine Gefühle anbelangte. Er mochte Gaara wirklich sehr und er mochte dessen Körper, aber war das allein schon Liebe? Liebte er den Kazekage und zog deswegen in Erwägung, vielleicht hier in Suna zu bleiben? Alles nur, um Gaara's Wunsch zu erfüllen? Weil er ihn vielleicht liebte?
 

"Naruto? Was ist los? Du wirkst... Traurig und dennoch irgendwie...". "Ich bin deprimiert, weil ich nicht weiß, was ich für dich empfinde" sprach der Blonde geistesabwesend und wurde sich seiner Worte erst bewusst, als sie bereits beim Rothaarigen angekommen waren. Errötet blickten die blauen Augen sofort gen Boden, da dieser interessanter wurde, als Gaara's verwundertes Gesicht. Was der Kazekage wohl gerade dachte? Sicherlich fragte er sich nun, warum Naruto auf einmal so dachte.
 

Natürlich hatte Gaara verwundert festgestellt, dass Naruto mit seinen Gedanken ganz weit weg gewesen war, sonst hätte er wohl kaum solch einen Satz zu hören bekommen, oder? Naruto fragte sich also, was er für den Kazekage empfand? Pausenlos schien sich der Blonde wohl darüber Gedanken zu machen, aber wie man ihm helfen könnte, dass wusste der Kazekage wirklich nicht.
 

"Was sagt dir dein Gefühl, wenn du in meiner Nähe bist?". Langsam lief Gaara vor, während Naruto zögerlich aufschloss, da er sich wieder Gedanken dazu machte. Nun, er empfand Wohlgefallen, wenn Gaara in seiner Nähe war. Er genoss ihre Berührungen, ihre Küsse und wenn es nach Naruto gehen würde, wäre da auch schon viel mehr passiert. Stellte sich ihm nur die Frage, warum? Aus Neugier, oder weil er Gaara liebte?
 

"Ich ähm... Ich fühle mich Wohl in deiner Nähe und mein Herz klopft immer schnell, wenn wir uns küssen... Wenn es nach mir ginge, dann wäre gestern Abend unter der Dusche noch viel mehr gelaufen, aber ich weiß, dass du deine Zeit brauchst". Augenblicklich blieb der Kazekage stehen, ehe er einen vorsichtigen Blick zum Blonden riskierte. Naruto verspürte starkes Herzklopfen, wenn sie sich küssten? War es nicht das, was man Liebe schimpfte? Wenn man aufgeregt war, weil der Mensch, den man liebte, einem näher war? Weil man sich nach diesen Menschen so sehr sehnte?
 

"Spürst du auch dieses Kribbeln im Bauch?". Nur leise kam diese Frage über Gaara's Lippen und er senkte seinen Blick auch sofort, da er Angst vor der Antwort hatte. Sein Herz wusste eigentlich ab diesem Zeitpunkt schon längst, dass seine Gefühle scheinbar erwidert wurden, auch wenn unbewusst, aber sein Verstand brauchte eine Bestätigung. "Hin und wieder, aber...". "Verleugnest du deine Gefühle, weil ich ein Junge bin, Naruto?". Das war Bestätigung genug, um nun sicherer zu sein, weswegen Gaara den Blonden einfach unterbrochen hatte. Warum sagte Naruto ihm nicht die Wahrheit? Wieso schwieg er? Er hatte sich doch nun verraten, oder nahm Naruto seine eigenen Gefühle anders wahr, als es der Kazekage gerade tat?
 

"Ich verleugne meine Gefühle nicht... Es ist nur... Ich...". Verdammt, wieso mussten sie nun solch eine Unterhaltung führen? Gaara verunsicherte ihn gerade total und er wusste nun wirklich nicht mehr, was er denken, noch fühlen sollte. Warum beließen sie es nicht dabei? "Tust du nicht? Nun, dann werde ich wohl auf deine Liebe warten müssen, Naruto. Du hast dich eigentlich verraten, aber... Das ist schon in Ordnung. Nicht jeder Mensch kommt mit solch einer Erkenntnis klar". Gaara hatte eigentlich vorgehabt, seinen Weg fort zu setzen, doch wurde er beim Arm festgehalten und herumgerissen.
 

Blaue Augen sahen teils wütend, teils verunsichert in seine, während sich eine Träne aus Naruto's Auge löste und unaufhaltsam über seine Wange rollte. Gaara wusste nicht, ob er nun vielleicht einen Schritt zu weit gegangen war, denn es tat ihm Leid, dass Naruto nun Tränen vergoss, auch wenn der Kazekage nicht genau wusste, warum eigentlich.
 

"Ich empfinde weitaus mehr, als nur einfache Freundschaft für dich, Gaara... Vielleicht liebe ich dich, vielleicht begehre ich dich, vielleicht will ich dich jede Nacht beglücken, aber glaubst du wirklich, dass ich meine Gefühle verleugne?". "Ist das ein Geständnis?" antwortete Gaara mit einer Gegenfrage, welche Hoffnung in ihm auslöste. Meinte Naruto das wirklich ernst? Was war jetzt nur los? Warum auf einmal? Vor Tagen noch, da war sich der Blonde so unsicher gewesen, aber nun? Durch seinen eigenen Fehler hatte Naruto seine Gefühle verraten und nun versuchte er sie zu verleugnen und doch wieder nicht. Warum?
 

Naruto biss unruhig auf seiner Unterlippe herum, da er wohl schneller gesprochen, als gedacht hatte. Verdammt, er hatte jetzt so viele Dinge gesagt, welche zwar vielleicht stimmten, aber was war mit der Liebe? Konnte er sich denn sicher sein? Dieses Kribbeln im Bauch, sicher, er verspürte es auch jeden Tag, wenn Gaara seine Nähe aufsuchte. Wusste sein Herz bereits, dass er für den Rotschopf Liebe empfand, während sein Kopf das nicht akzeptieren konnte? War er wirklich so dumm? Er musste doch wissen, wie sich Liebe anfühlte, oder nicht? Damals, bei Sakura, war es ähnlich gewesen, nur nicht so intensiv. Warum? Wieso waren seine Gefühle hier stärker, als damals? Moment, gestand er sich gerade ein, dass er Gaara liebte? Verdammt, er war doch ein kompletter Idiot, oder nicht?
 

"Gaara... Ich ähm..." stotterte Naruto leise, während sich seine Wangen rötlich verfärbten. Verräterischer Körper, dachte er sich insgeheim, ehe sich zwei Hände um seine Wangen legten. Zwei türkise Augen sahen ihn an, strahlten Hoffnung, Liebe und Begehren aus. Gaara empfand im Moment so viele Emotionen, doch am meisten die Hoffnung, welche stetig wuchs. Allein die Tatsache, dass Naruto ihm nicht widersprach, reichte aus. Sie reichte aus, um Gaara glauben zu lassen, dass seine Liebe erwidert wurde.
 

"Naruto, liebst du mich?". Nur leise erklangen Gaara's Worte dicht an Naruto's Ohr. Ein Schauer lief über Naruto's Rücken, ehe er den Kazekage in seine Arme schloss. Was sollte er sagen? Nun, wo er Gewissheit über seine Gefühle hatte und sein Herz erneut so stark klopfte, wusste er nicht, ob ein einfaches 'Ich liebe dich' ausreichte, da er wirklich zu dämlich gewesen war, um sich über seine Gefühle im Klaren geworden zu sein.
 

"Ja verdammt, ich...". Sofort wurden die weichen Lippen des Blonden verschlossen und er landete unsanft auf dem sandigen Untergrund, dicht auf ihm Gaara, welcher ihn innig küsste. Mist, die Menschen sahen ihn und den Kazekage doch, oder? War es Gaara nicht unangenehm, so gesehen zu werden? Wie sollte sich Naruto nun fühlen? Sicherlich würde er später durch die Stadt gejagt werden, oder? Obwohl, da waren einige Gerüchte durch ihr Handeln entstanden. Gerüchte, dass der Kazekage etwas mit einem Konoha-Ninja haben könnte, wenn sich Naruto entsann.
 

Gaara's Kuss wurde leidenschaftlicher und gleichzeitig fordernder. Er verspürte ein unglaubliches Glücksgefühl, welches alles überstieg, was er jemals empfunden hatte. Naruto erwiderte seine Liebe. Warum hatte der Blonde ihm das nicht früher gesagt? Warum nicht schon gestern Abend, dann wäre er bereit gewesen, etliche Schritte weiter zu gehen. Alles hätte er mit sich machen lassen.
 

"Gaara... Die Leute... Ich krieg keine Luft mehr" schaffte es Naruto nach einigen Küssen hervorzubringen, ehe der Rotschopf seinen Kopf hob und sich umsah. Wahrlich waren einige Menschen stehengeblieben und beäugten Naruto und ihn. Das war selbst ihm peinlich, obwohl er Schuld an der ganzen Sache trug. Sich schnell erhebend, zog Gaara den Blonden auf die Beine und räusperte sich.
 

"Lass uns Essen gehen... Mir sind die Blicke unangenehm". Naruto nickte schnell, da auch ihm diese Blicke unangenehm waren. Scheinbar hatte Gaara für einige Sekunden vergessen, dass sie sich auf Suna's Straßen befanden, oder? Ja, dass musste es sein und als Gaara seine Hand ergriff und ihn mit sich zog, so hatte der Blonde das Gefühl, von einem quälendem Gefühl befreit worden zu sein. Ja, nun wusste er es wirklich. Er liebte den Rothaarigen vor sich, welcher ihm ein schüchternes Lächeln schenkte. Schon die ganze Zeit über und doch hatte er es all die vergangenen Tage abgestritten.
 

"Gaara, ich... Ich hatte wirklich Zweifel und deswegen...". "Du musst dich nicht rechtfertigen, Naruto... Du schuldest mir keine Erklärungen, in Ordnung?". Sah Gaara das wirklich nicht so eng? Naruto wusste es nicht und vielleicht musste er sich diesbezüglich auch keine Gedanken mehr machen. Fragte sich nur, ob er bei Gaara bleiben sollte? Alles sprach dafür, denn selbst Sasuke hatte gemeint, er solle glücklich werden, oder? Ja, Naruto sollte mit dem Menschen glücklich werden, welchen er seine Liebe schenkte. Sollte er dann wirklich hier in Suna bleiben?
 

In weiter Ferne sah Naruto plötzlich ein Gesicht, welches Wut in ihm aufkochen ließ. Weil er den Kazekage liebte, deswegen war er vor einigen Tagen auch so ausgerastet und hätte beinahe getötet. Dieser Takoru, dachte Naruto sich wütend, während er langsamer mit Gaara lief und diesen bestimmend an sich zog.
 

"Was ist?" wollte der Rothaarige wissen, doch als er einen braunhaarigen Schopf in der Menschenmenge erkannte, vergingen ihm jegliche Fragen und Angst machte sich in ihm breit. "Hallo" grüßte eine freundliche Stimme und der Besitzer dieser Stimme setzte ein ebenso freundliches Gesicht auf. Gaara grüßte stumm, während sein blonder Freund eine Miene zog, also würde sie jeden Augenblick töten.
 

"Kommt ihr heute Abend auch zum Lichterfest?" wollte der Braunhaarige wissen und sah hin und her, ehe er schließlich bei Gaara's Gesicht hängenblieb, welches freundlicher wirkte, als das des Blonden. "Takoru, was geht dich das an, ob wir zum Lichterfest gehen?" knurrte Naruto wütend und zog dabei Gaara noch ein wenig näher. Er traute diesem Kerl einfach nicht über den Weg und allein die Tatsache, dass dieser nach solch eine Information fragte, ließ ihn stutzen.
 

"Rede ich mit dir, Naruto? Wenn du ein Problem mit mir hast, dann sag es mir ins Gesicht, verstanden?". Gerade wollte Naruto eine patzige Antwort geben, als Gaara sein Wort erhob. "Ja, wir gehen zum Lichterfest... Entschuldige uns, wir müssen noch einen wichtigen Termin wahrnehmen". Mit diesen Worten zog der Rothaarige Naruto weiter, denn er konnte diesen gierigen Blicken nicht länger standhalten. Es fiel ihm schwer, die Ruhe zu bewahren, obwohl Takoru ihn mit seinen Augen wortwörtlich auszog. Nur, er trug diesen Titel und musste seine Beherrschung beibehalten, auch wenn es schwer war.
 

"Dieser Mistkerl... Kommt er dir nur einmal zu nahe, Gaara... Ich schwöre dir, ich reiß ihn in Stücke". So lieb Naruto's Worte auch gemeint waren, er müsse ihm später noch die Regeln erklären. Naruto durfte nicht auffällig in Erscheinung treten, denn zum einem, er war nicht aus Suna und zum anderem, würden die Berater Naruto aus seinem Dorf verbannen wollen. Demnach verspürte Gaara auch leichte Angst, was den Abend betraf, denn, dass sie dort auf Takoru treffen würden, war nicht schwer zu erraten. Hoffentlich verlief ihr Lichterfest ohne Vorkommnisse, denn Gaara wollte diesen besonderen Abend mit seiner Liebe genießen. Seine Liebe, welche endlich erwidert wurde.

Bedrängnis!

Der Abend brach schneller an, als zuvor noch vermutet und nun standen Naruto und Gaara in ihrem gemeinsamen Zimmer und zogen sich ihren Feiertagskimono an. Der Blonde hang seinen Gedanken nach, welche sich um den Tag drehten. Im Restaurant hatte Naruto den Kazekage darauf angesprochen, wegen des plötzlichen Kusses in der Öffentlichkeit, was ihn natürlich verwundert hatte. Gaara war daraufhin errötet und hatte dazu nur gemeint, dass ihn seine Gefühle überrollt hätten und er nicht mehr anders gekonnt hatte, als seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Den restlichen Tag hatten sie eigentlich nicht viel gemacht, außer das Naruto meinte, er wolle den Menschen bei der Arbeit helfen. Zwar Gaara zu Anfang noch skeptisch gewesen, aber zum Glück war alles reibungslos abgelaufen, ohne irgendwelche Peinlichkeiten. Scheinbar hatte der Blonde aus seinen Fehlern gelernt.
 

"Gaara, irgendwie sitzt mein Kimono nicht so, wie er eigentlich sollte". Vor einem Spiegel stehend, betrachtete der Blonde sein Spiegelbild, zupfte hier und da an den seidigen Stoff seines Kimono's, doch gefiel er sich irgendwie nicht. Der Kazekage wendete sich Naruto zu, besah sich den Blonden eingehend, nur um festzustellen, wie toll Naruto nun aussah. Es war wirklich eine gute Idee gewesen, Naruto diesen Kimono zu kaufen, auch wenn der Blonde zu Anfang nicht gewollt hatte.
 

Gaara zupfte schließlich an den Kragen des Blonden, strich den seidigen Stoff bei den Schultern glatt, ehe er, wie Naruto es schon die ganze Zeit tat, in den Spiegel blickte. "Dein Kimono sitzt perfekt, Naruto" meinte Gaara schließlich, wurde sofort aus blauen Augen argwöhnisch gemustert, ehe in den blauen Seen etwas Seltsames aufflimmerte. Galt dieses Glänzen einzig und allein Gaara? Noch bevor der Kazekage etwas sagen konnte, öffnete Naruto schon seinen Mund.
 

"Du siehst hinreißend aus, Gaara..." kam auch schon das unvermeidbare Kompliment des Blonden und betrachtete den Rothaarigen eingehend. Gaara trug einen weinroten Kimono, auf dessen linke Brustseite einige, in schwarz gehaltene, Ranken abgebildet waren. Wenn es nach Naruto gehen würde, so würde er seinen Kazekage nun entkleiden und das Lichterfest sausen lassen, nur um mit Gaara unanständige Dinge zu tun.
 

"Danke... Du siehst auch toll aus... Deswegen wollte ich dir auch diesen Kimono kaufen, verstehst du?". Naruto nickte zum letzten Satz hin, schloss gleichzeitig den Kazekage in seine Arme und nahm wenige Sekunden später dessen Lippen in Besitz. Voller Leidenschaft stieg der Rothaarige auf den fordernden Kuss ein, schlang dabei selbst seine Arme um Naruto, welcher in ihren Kuss seufzte.
 

Nach einigen Minuten lösten sie sich keuchend voneiander, blickten sich noch ein wenig in die Augen, ehe Gaara seinen Blick abwandte. "Wenn wir weitermachen, dann endet das hier nicht auf dem Lichterfest, Naruto...". Der Blonde grinste amüsiert, da er den gleichen Gedanken hegte. Zu gern würde er Gaara nun zum Bett führen, nur um mit ihm zu kuscheln, ihn zu küssen, um über seine zarte Haut zu streichen und noch viel mehr. Vielleicht ließ sich nach dem Lichterfest noch etwas machen? Ja, zum Abschluss des gesamten Abends vielleicht.
 

Wenig später betraten Gaara und Naruto die vollen und sehr belebten Straßen Suna's. Wo der Kazekage auch hinging, er wurde von allen Menschen freundlich begrüßt. Es erstaunte Naruto immer noch sehr, welche Achtung man dem Rothaarigen entgegen brachte, trotz seines jungen Alters. Würde Naruto sich dazu entscheiden, bei Gaara zu bleiben, so würde er diese Achtung wohl niemals bekommen, oder? Ja, er müsste seinen Traum, irgendwann Hokage zu werden, aufgeben, oder nicht? Stellte sich Naruto nur die Frage, was war ihm letzten Endes lieber? Seine Liebe, oder das Ansehen seines Heimatdorfes?
 

Die Stände, an welche sie vorbeigingen, leuchteten in allen Farben und ließen den Abend romantisch und einfach nur perfekt wirken. Jedenfalls für frisch Verliebte, so dachte der Kazekage. Genauso wie die umstehenden Menschen einfach glücklich wirkten und das Lichterfest auf ihre Art und Weise genossen. Doch Gaara bemerkte, dass der Blonde mit seinen Gedanken ganz woanders war, als hier bei ihm und dem Lichterfest. "Naruto? Was ist los?". Der Blonde sah augenblicklich zum Kazekage, seufzte lautlos, ehe er seicht den Kopf schüttelte.
 

"Ich habe nur kurz nachgedacht... Es fällt mir wirklich nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen". Gaara sah wieder nach vorn, da er sich natürlich vorstellen konnte, wie schwierig solch eine Entscheidung war. Naruto musste sich doch nicht sofort entscheiden, denn er hatte doch noch soviel Zeit, oder nicht? "Du kannst dir mit der Entscheidung Zeit lassen, Naruto... Keiner zwingt dich dazu, sofort eine vernünftige Entscheidung zu treffen, in Ordnung? Denk über alles in Ruhe nach und treffe deine Wahl mit Bedacht. Vor allem... Ich weiß sehr wohl, dass du dir eigentlich deinen Traum erfüllen möchtest. Vielleicht verstehst du nun, warum ich meinen Titel aufgeben würde, damit du dir deine Wünsche und Träume erfüllen kannst".
 

"Aber... Das ist keine Lösung, Gaara. Du hast doch genauso hart gearbeitet, um Kazekage zu werden. Du hast alles getan, um von deinem Dorf akzeptiert zu werden und jetzt willst du alles hinwerfen wegen mir?". Gaara lächelte milde, denn er konnte Naruto's lauten Tonfall vielleicht sogar ein wenig nachvollziehen. Wie würde wohl Naruto handeln, wäre dieser an seiner Stelle? Würde er nicht vielleicht genauso handeln, nur damit sie zusammenbleiben konnten?
 

"Was würdest du an meiner Stelle tun? Würdest du nicht das Gleiche empfinden, wie ich im Moment? Meine Liebe zu dir ist in den letzten Tagen so sehr gewachsen, dass ich mittlerweile, ohne auch nur zu zögern, meinen Titel abtreten würde und ja, alles nur für dich. Du bist mir wichtiger, als irgendein Rang". Naruto wusste nicht, was er dazu hätte antworten sollen, aber eines stand für ihn fest. Gaara hatte Recht mit dem, was er da sagte. Vermutlich würde Naruto genauso handeln, wäre er an seiner Stelle und wahrscheinlich würde Gaara es auch nicht gutheißen, ebenso wie er jetzt. Warum war die Liebe nur so kompliziert?
 

"Komm, Naruto. Wir sollten uns jetzt nicht mit solchen Gedanken plagen, sondern uns amüsieren. Dort drüben gibt es sogar Ramen, falls es dich interessiert". Ein Windhauch kam kurz auf und ehe sich der Rothaarige versah, war der Blonde an ihm vorbeigestürmt, nur um zum Ramenstand zu kommen. Wie niedlich, musste Gaara sich eingestehen und folgte seinem Freund zum Stand, jedoch im langsamen Tempo.
 

Kurz, bevor Gaara den Stand erreichen konnte, tauchte ein braunhaariger Junge vor ihm auf, dessen Kimono in einem zarten Blau gehalten war. Zu den Augen aufblickend, biss sich Gaara gleichzeitig auf die Unterlippe, ehe er einige Schritte zurückwich, nur um mit einer Person zu kollidieren. Als er sich umblickte, atmete der Kazekage erleichtert aus, versteckte sich untypisch hinter der Person, welche er über den Haufen gerannt hatte, ehe er mit seinen türkisen Augen über dessen Schulter zum Braunhaarigen blickte.
 

"Gaara, was... Hallo Takoru... Schöner Feiertagskimono" grüßte Kankuro, welcher die momentane Situation erst nicht einordnen konnte, doch nach längerer Überlegung fielen ihm die Details wieder ein. Ja, genau. Er hatte doch von Temari den Auftrag erhalten, ein Auge auf dem Braunhaarigen zu halten und das nicht ohne Grund. Er erinnerte sich noch sehr wohl an Naruto's Worte und wusste um die Berührungsängste seines Bruders. Dieser Takoru, er war seinem kleinen Bruder zu nahe getreten und würde dieser es noch einmal wagen, wer wusste dann schon, wie Naruto mit den Jungen umgehen würde?
 

"Hallo Kankuro, auch dir einen schönen Abend... Gaara, hättest du vielleicht eine Minute für mich? Ich möchte mit dir reden und mich in aller Form bei dir entschuldigen" sprach Takoru seine Bitte sehr rasch aus und erhoffte sich eine positive Antwort vom Rothaarigen. Gaara spürte wieder diesen verlangenden und auch gierigen Blick auf sich ruhen, spürte geistig, wie ihm der Kimono vom Leib gerissen wurde und wie sich zwei Hände über seinen Körper hermachten. Gott, er wollte das nicht fühlen, mochte sich nicht so fühlen, aber es ging einfach nicht anders. Jedes Mal, wenn diese braunen Augen ihn ansahen, dann passierte dies.
 

Kankuro blickte abwartend zu seinen kleinen Bruder hinab, dessen Blick Angst und Misstrauen zeigte, ehe er wieder den Braunhaarigen ins Visier nahm. Was hatte dieser Typ nur vor? Kankuro würde es nicht erlauben, genauso wenig Temari, welche sich eigentlich am meisten um ihren jüngeren Bruder sorgte. Irgendwas plante der braunhaarige Typ und er würde ihn keine Minute aus den Augen lassen. Nicht so lange Naruto noch abwesend war.
 

"Ich... Ja, eine Minute habe ich...". Nur leise kamen die Worte über Gaara's Lippen und Kankuro traute seinen Ohren kaum. Was dachte sich Gaara nur dabei? Sah er denn nicht, dass dieser schmierige Typ etwas im Schilde führte? Doch, seine Miene zeigte deutlich, dass der Rothaarige sich auf alles gefasst machte und dennoch ging er dieses Risiko ein? Warum?
 

"Gaara, ich halte das für keine gute Idee... Wo ist Naru...". "Schon in Ordnung, Kankuro. Bedenke doch bitte, dass ich der Kazekage und der stärkste Shinobi unseres Dorfes bin". Wieso sagte Gaara das nun? Sicher, er war der Stärkste hier, aber warum sagte er dies so offensichtlich? Moment, wollte er sich vielleicht so in Sicherheit wiegen, obwohl ihm die Gewalt untersagt war? Natürlich durfte er sich wehren, aber Gaara selbst wusste, dass er auch gern mal seine Beherrschung verlor, wenn er sich wirklich bedroht fühlte.
 

"Komm mit, Takoru. Dort drüben sind wir ungestört". Das sich der Kazekage sichtlich unwohl fühlte, konnte man ihm nun nicht mehr ansehen, da er eine ausdruckslose Miene aufsetzte. Kankuro wollte gerade noch etwas sagen, als Takoru seinen Bruder schon folgte und diese sich von ihm entfernten. "Pass bloß auf... Er ist ein Überlebender des Tenji-Clans" hauchte Kankuro und blickte sich in der Menge um. Wo war Naruto bloß? Sicher, dieser würde einen Anfall bekommen, aber er musste ihn darüber in Kenntnis setzen.
 

Naruto saß zufrieden auf einen Hocker, klopfte sich auf seinen gefüllten Bauch und seufzte herzhaft. Gott, wie sehr hatte er Ramen vermisst? Eigentlich brauchte er täglich mindestens eine Ration Ramen, doch hier hatte er noch keine gegessen, außer bei Temari und Kankuro. Wo blieb eigentlich Gaara so lange? Er war doch nicht so schnell beim Stand gewesen und hatte Gaara auch noch gesehen, wie dieser ihm langsam gefolgt war, doch nun?
 

Der Blonde verließ den Stand, blickte sofort zum Braunhaarigen rüber, welcher sich hastig in der Menge umsah. Was hatte Kankuro denn? War das überhaupt Kankuro? Ja, nur diesmal war er nicht bemalt im Gesicht und trug einen violetten Kimono. Sah ungewöhnlich aus, musste sich Naruto eingestehen, stellte sich ihm trotzdem die Frage, wo Gaara nun war und warum sich Kankuro so hastig umsah?
 

"Kankuro? Suchst du Temari?". Sofort sah Kankuro in die Richtung des Blonden, ehe Naruto deutlich Erleichterung in dessen Gesicht sehen konnte. Hatte der Braunhaarige etwa nach ihm gesucht? Warum? "Naruto... Gaara ist mit Takoru mitgegangen und jetzt sind sie auch nicht mehr in meiner Sichtweite, verflucht. Gerade waren sie noch da drüben...". Hart biss sich der Braunhaarige auf die Unterlippe, ehe er wütend einige Flüche ausstieß. Wenn nun etwas passierte, dann könnte er sich diesen Fehler nie verzeihen.
 

"Wie bitte? Gaara ist mit dem... Verdammt...". Naruto sprach nicht zu Ende, sondern stieß einige Menschen zur Seite, um sich Platz zu verschaffen. Verflucht, nur weil er für einige Sekunden nicht aufgepasst hatte, musste gleich die Hölle auf Erden passieren. Warum war Gaara überhaupt freiwillig mit Takoru mitgegangen? Wieso ließ sich der Kazekage auf dieses gefährliche Spielchen ein? Gaara musste doch wissen, dass Takoru keinen Versuch unterlassen würde, um das zu bekommen, was dieser sich ersehnte.
 

In einer dunklen Seitengasse stand Gaara an der Wand gelehnt, dicht vor ihm Takoru, auf dessen Lippen sich ein hämisches Grinsen bildete. "Du hättest auf deinen Bruder und vor allem auf Naruto hören sollen... Nun ist es zu spät, mein geliebter Gaara" hauchte Takoru leise, ehe er die letzten Zentimeter überwandt und seine Lippen mit den des Kazekage vereinte.
 

Gaara konnte nicht mehr klar denken, da er sich so erregt fühlte. Jegliche Kontrolle über seinen Körper hatte er verloren und konnte sich nicht mehr bewegen. Einzig sein Geist und Verstand sagten ihm, dass er abhauen sollte, dass er dieses eine Mal Gewalt anwenden sollte, doch es gelang ihm nicht. Was hatte ihm der Braunhaarige da nur eben gegeben? Ein Getränk von einem Stand, sicher, aber davon konnte er sich doch nicht so fühlen, oder?
 

Ein Stöhnen glitt ungwollt über seine Lippen, als sich der Braunhaarige an seinem Hals zu schaffen machte. "Hör auf... Ich... Ich will...". "Du kannst dich nicht wehren, Gaara... Meine Kapsel wirkt und du wirst dich mir ergeben müssen. Ich habe so lange darauf gewartet und denke nicht im Traum daran, mir diese Chance zu verbauen" erwiderte Takoru leise, leckte über die weiche Haut des Rotschopfes, dessen Körper mittlerweile immer wieder erzitterte. Sei es durch die Berührungsängste, welche der Kazekage hatte, oder durch seine Berührungen. Es war dem Braunhaarigen egal. Einzig und allein zählte nun, dass er Gaara besitzen konnte, auch wenn nicht für immer. Danach würde sich Gaara sowieso nicht erinnern, denn er hatte wirklich alles berücksichtigt.
 

"Du wirst dich nicht erinnern können, mein geliebter Kazekage und was dein Freund nicht weiß, macht ihn auch nicht heiß" säuselte Takoru gegen die zarte Haut, verteilte hauchzarte Küsse, ehe er wieder in die erregten Augen seines Opfers blickte. "Ich wünschte, du würdest mich immer so ansehen...". "Naruto, hilf mir... Ich kann mich nicht bewegen, ich hab solche Angst, dass er mich... Das er mich gewaltsam in diese Situation zwingt" schrie Gaara in Gedanken, versuchte seine rechte Hand anzuheben, doch fühlte diese sich so an, als sei sie aus Blei. Verdammt, was war das nur für eine Kapsel gewesen, welche Takoru ihm verabreicht hatte?
 

Takoru öffnete den Kimono langsam, schob zeitgleich seine Hand unter den seidigen Stoff, ehe er die zarte Brust des Kazekage erfühlen konnte. Wieder ein leises Keuchen, welches ihn erregte. Sein Plan ging wirklich auf. Takoru hatte eigentlich gedacht, dass es ihm schwerer fallen würde, Gaara zu entführen, aber das es so leicht ging? So unachtsam war der Rotschopf und hatte sein Vertrauen geschenkt, hatte für kurze Zeit geglaubt, er könne sich mit seiner Aussage in Sicherheit wiegen. Falsch gedacht, dachte sich Takoru, denn er hatte wirklich an alle Möglichkeiten gedacht.
 

"Mieser Bastard... Naruto wird mich finden und wissen, dass du mich...". "Bis dahin bin ich weg. Ich bleibe nicht länger in Suna... Ich weiß sehr wohl, dass ich keine Zukunft habe. Ich bin ein Überlebender des Tenji-Clans und euch ein Dorn im Auge. Nur aus Mitleid wurde ich verschont und meinst du, dass mich das glücklich macht? Ich wäre glücklich geworden, wenn du mir dein Herz geschenkt hättest, aber selbst das bleibt mir verwehrt. Du bist diesem Konoha-Ninja total verfallen. Ein Monster, aus einem anderem Dorf, der den neunschwänzigen Fuchs in sich trägt". Woher wusste Takoru davon? Hatte er sich an dem Archiv zu schaffen gemacht und Nachforschungen angestellt? Wieso wusste er genau, dass Naruto eine weitaus größere Bedrohung darstellte? War er deswegen bereit, nun alles auf eine Karte zu setzen? Nur um Gaara einmal, für einige Stunden, zu besitzen?
 

Naruto atmete hastig, als er durch die dunklen Gassen lief. Mittlerweile waren auch schon eine Schattendoppelgänger von ihm unterwegs, doch bisher hatte keiner ein Zeichen von sich gegeben. Wo war Gaara nur? Weit konnten er und Takoru doch nicht gegangen sein, oder doch? Verdammt, er hatte so ein ungutes Gefühl und es verstärkte sich mit jeder Sekunde, welche unaufhaltsam verstrich. "Gaara" schrie Naruto schließlich aus voller Leibeskraft, rannte weiter und hoffte, dass er seinen Kazekage bald finden würde.
 

Gaara's Augen weiteten sich, als er diesen Schrei vernahm. Ob Naruto ihn bereits suchte? Ob Kankuro dem Blonden gesagt hatte, dass er freiwillig mit Takoru mitgegangen war? Wenn Naruto den Braunhaarigen und schließlich auch ihn fand, dann würde Gaara den Blonden nicht zurückhalten können. Er konnte sich nicht mal gegen diese Berührungen wehren, sondern nur warten. Mittlerweile liefen ihm auch Tränen an den Wangen hinab, da sich Gaara schuldig und beschmutzt fühlte. Wie armselig war das denn bitte? Er, der Stärkste aus Suna, konnte sich nicht wehren, aufgrund einer Pille, welche ihn willenlos machte. Warum tat man ihm das an? Warum ausgerechnet er?
 

"Gaara...". Ein weiterer Ruf, welcher diesmal über ihnen erklang, ehe Takoru aufblickte und gerade noch so ausweichen konnte. Rasch schnellte aus seinem Ärmel ein Kunai hervor, welches den Blonden traf und daraufhin verpuffte. "Was zum..." wollte Takoru gerade sprechen, als Gaara an der Wand gen Boden rutschte und schließlich sitzen blieb. Die ganze Zeit hatte Takoru ihn auf den Beinen gehalten, aber aus eigener Kraft schaffte es der Rothaarige einfach nicht. Er fühlte sich so seltsam, wollte unbedingt berührt werden, aber keinesfalls vom Braunhaarigen, welcher wohl gerade nicht wusste, was hier eigentlich vor sich ging.
 

"Naruto beherrscht die Kunst, Schattendoppelgänger zu erschaffen. Ein verbotenes Jutsu aus Konoha und genau dieses Jutsu wird dir zum Verhängnis werden, Takoru" murmelte Gaara müde, während sich seine Augen langsam schlossen. Er wollte einfach nur noch schlafen und diese Sache hier vergessen. Nur ein Traum, so würde es ihm vermutlich vorkommen und hoffentlich endete dieser Albtraum bald. Er wollte und konnte nicht mehr. Diese Demütigung. Er wollte sie einfach nur aus seinem Gedächtnis streichen.
 

"Und warum sollte mir ein verbotenes Jutsu zum Verhängnis werden?" wollte Takoru wissen, da er die Worte des Kazekage einfach nicht verstand. Nur mit großer Mühe schaffte es Gaara seine Augen noch einmal zu öffnen, sah direkt in die verwirrten Augen von Takoru, welcher wohl noch immer auf eine Erklärung wartete. "Dadurch, dass du seinen Schattendoppelgänger vernichtet hast, weiß Naruto nun genau, wo wir uns befinden... Diesmal kann ich ihn nicht aufhalten... Diesmal wird er sich nicht aufhalten lassen, da er durch den Schattendoppelgänger nun weiß, was du mit mir gemacht hast...".
 

"Nein, dass glaube ich nicht. Ich weigere mich, dir zu glauben, Gaara". Der Kazekage lächelte leicht, ehe sich seine Augen seicht schlossen. Zum Glück war nichts Schlimmeres passiert, denn Gaara wusste genau, dass diese Sache hier auch anders hätte ausgehen können. Sein Geist wollte nun Ruhe, genauso wie sein Verstand, weswegen er erneut seine Lider senkte und seitlich kippte.
 

Bevor er auf den Boden aufkommen konnte, waren da zwei Arme, welche ihn an eine warme Brust zogen. Leicht spürte er eine Hand in seinem Haar, wollte gerade leise protestieren, als plötzlich eine wütende Stimme erklang. "Was hast du mit ihm gemacht, Takoru? Hat dir meine Warnung nicht gereicht?". War das nicht Naruto? War er endlich hier, um ihm zu helfen? Hatte man seinen inneren Wunsch vielleicht doch erhört? Ohne es selbst zu bemerken, kuschelte sich der Rothaarige näher an die vertraute Wärmequelle, ehe ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen erschien.
 

"Ich wollte nur einmal Gaara besitzen... Nur ein einziges Mal und du machst alles kaputt, du dämlicher...". Ein Kunai flog haarscharf an Takoru's Wange vorbei, ehe er mit geweiteten Augen feststellte, wie wütend der Blonde nun war. Was war das für ein rötliches Chakra, welches sich um Naruto schloss? Wieso waren dessen Augen auf einmal wieder rötlich verfärbt? Waren das die Anzeichen, wenn Naruto dem Neunschwänzigen die Kontrolle überließ?
 

"Das nächste Kunai trifft, Takoru... Was sagst du da? Du wolltest Gaara besitzen? Er ist kein Gegenstand, den man einfach besitzen kann. Er ist ein Mensch, wie du und ich... Du hast nicht eine Sekunde lang an Gaara's Ängste gedacht, hast nicht einen Gedanken daran verschwendet, wie es in ihm aussehen könnte. Dich interessiert doch nur dein erbärmliches Vergnügen und nicht die Gefühle deiner Mitmenschen" zischte Naruto wütend, da er sich wirklich zusammenreißen musste. Verdammt, würde er Gaara nicht in seinen Armen halten, so hätte er den Braunhaarigen schon längst für diese Schandtat büßen lassen. Er hätte sich einfach an Gaara vergangen. Einfach so, als sei Gaara kein Wesen, welches auch Gefühle besaß.
 

"Doch, habe ich, aber wollte doch nur dich und...". "Was spielt das für eine Rolle? Was habe ich mit dem hier zutun? Gaara darf sich verlieben. Er hat das Recht, wie jeder andere Mensch auch, glücklich zu werden. Denkst du wirklich, dass dein Weg der Richtige war?". Takoru überlegte, denn er wollte nicht falsch antworten. Ohnehin durchdrangen ihn diese roten Augen, welche Wut und Hass ausstrahlten. Dass der Blonde ihn noch nicht in Stücke gerissen hatte, grenzte wohl an ein Wunder.
 

Gerade, als der Braunhaarige antworten wollte, wurde er von Hinten in die Zange genommen, seine Arme auf den Rücken gedreht und sofort gegen die nächste Wand gepresst. "So, so... Du wolltest dich also an meinen kleinen Bruder vergehen? Wenn das der Rat erfährt... Und du wusstest genau, dass Gaara sich nicht wehren kann, nicht wahr? Du hast mit deinem jetzigen Handeln dein Todesurteil unterschrieben und wir werden mit Sicherheit herausfinden, wie du Gaara gefügig gemacht hast".
 

"Kankuro..." hauchte Naruto und seine Wut verzog sich allmählich. Auch seine Augenfarbe normalisierte sich wieder, ehe er zu seinem Kazekage blickte. Dieser schien in seinen Armen eingeschlafen zu sein, mit einem zufriedenem Lächeln auf den Lippen. Sicherlich war Gaara froh darüber gewesen, dass Naruto noch rechtzeitig eingetroffen war. Nie wieder würde der Blonde ihn aus den Augen lassen, denn die heutige Situation zeigte ihm, dass Gaara ständig in Gefahr war. Würde Takoru wirklich sterben? Konnte Naruto sich da sicher sein?
 

"Ich habe eine Kapsel entwickelt, die ihn gefügig gemacht hat. Eine Art Aphrodisiakum, nur mit einigen Nebeneffekten" grinste Takoru hämisch, spürte im nächsten Moment einen harten Tritt in seinen Rücken, welcher ihn schmerzlich keuchen ließ. "Gaara wird sich an das Geschehene nicht erinnern und wehren konnte er sich auch nicht, da die Kapsel ihn bewegungsunfähig gemacht hat. Ich habe an alles gedacht... Ich habe auch mit der Tatsache gerechnet, dass er mir gegenüber handgreiflich werden könnte, aber ich wusste, er durfte es nicht und er hätte es sowieso nicht gekonnt" lachte Takoru unbeirrt weiter.
 

Naruto glaubte seinen Ohren kaum und am liebsten wäre er aufgestanden und hätte Takoru vermöbelt, aber er durfte es nicht. Gaara hatte es ihm strengstens untersagt. Und weil er den Kazekage liebte, hielt er sich ihm zuliebe auch daran. Kankuro würde sich um diesen Dreckskerl schon kümmern, oder?
 

"Naruto, pass auf meinen Bruder auf... Wenn das wirklich stimmt, was Takoru da von sich gibt, dann werden wir deine Mithilfe brauchen. Dein Schattendoppelgänger hat gesehen, was passiert ist, oder?". Naruto nickte dem langsam zu, denn nur durch die Vernichtung seines Doppelgängers hatte er gewusst, wo sich Gaara und auch dieser Mistkerl aufhielten. Und er hatte deutlich gesehen, wie sehr Gaara darunter hatte leiden müssen. Gewiss würde er nun auf seinem Kazekage aufpassen.
 

"Wenn Gaara wieder wach wird, dann tu so, als sei nichts gewesen... Es wäre besser für seine geschändigte Seele, findest du nicht auch, Naruto? Genieße mit ihm einfach den restlichen Abend, wenn es noch möglich ist". Kankuro fand es wichtig, denn ob sein kleiner Bruder mit dieser Tatsache leben konnte, war nun mal ein anderes Blatt. Es wäre demnach besser, wenn sie dem Rothaarigen das eben Geschehene verschweigen würden, oder? Und Naruto schien auch damit einverstanden zu sein, denn er brachte wieder nur ein leichtes Nicken zustande.
 

Kankuro würde nun erstmal zum Kazekage-Turm gehen und diesen Drecksack dort abliefern und Baki berichten, was sich zugetragen hatte. Auch ihm würde er wohl erklären müssen, dass sie das Ganze geheimhalten sollten. Nur, wie würde Temari darauf reagieren? Kankuro war sich sicher, er würde noch gewaltig was zu hören bekommen.
 

Naruto blieb einfach auf dem kalten, sandigen Boden sitzen und blickte wieder auf Gaara hinab, nachdem Kankuro mit Takoru im Schlepptau verschwunden waren. Wie friedlich der Kazekage nun schlief, als sei überhaupt nichts gewesen. "Ich weiß, ich sollte schweigen, aber... Ich fühle mich so verdammt schuldig..." murmelte Naruto bedrückt, ehe ihm die ersten Tränen aus den Augen liefen. Verdammt, wäre er nur nicht so ein Idiot, dann wäre das hier gar nicht erst passiert. Statt überhastet zum Ramenstand zu laufen, hätte er Gaara bei der Hand einfach mitziehen sollen, oder? Nein, er machte dauernd Fehler und verletzte dadurch die Menschen in seiner Umgebung.
 

"Verzeih mir... Ich wollte dich beschützen, aber letzten Endes bin ich doch nur ein dummer Versager...". Da Naruto seine Augen geschlossen hatte, sah er nicht die türkisen Augen, welche einen verwunderten, jedoch auch wehmütigen Eindruck machten. Langsam erhob Gaara seine rechte Hand, strich mit den Fingerspitzen über die weiche Haut und wischte die heißen Tränen fort. Sofort sahen blaue Augen zu ihm hinab, wirkten erst erschrocken, ehe dem Blonden ein leiser Schluchzer entwich.
 

"Du bist kein Versager, Naruto und... Du hast mir geholfen. Das Schlimmste konntest du verhindern und diese Tatsache genügt mir". Naruto sah verwundert drein, drückte Gaara fester an seine Brust und vergoss erneut heiße Tränen. Warum? Hießen diese Aussagen, dass Gaara sich an all das Geschehene erinnerte? War dem Braunhaarigen vielleicht ein Fehler unterlaufen?
 

"Kannst du dich etwa erinnern? Takoru sagte, dass du...". "Ich weiß, was er gesagt hat, Naruto. Scheinbar kann selbst er Fehler machen und so sehr ich mir auch wünschte, diese Minuten vergessen zu können, ich muss nun mit dieser Erfahrung leben" sprach Gaara dazwischen und setzte sich langsam auf. Sein Körper gehorchte ihm wieder und auch seine Erregung war verschwunden. Diese schmutzige Lust, die er nicht hatte spüren wollen. Nur Naruto durfte sie in ihm auslösen, sonst niemand.
 

"Verzeih mir, Gaara...". "Jetzt hör bitte auf damit. Ich trage dafür die alleinige Verantwortung, auch wenn du gesagt hast, dass du mich beschützen willst". Gaara ertrug Naruto's Trauer nicht länger, schmiegte sich eng an dessen Brust und schloss erneut seine Augen. Diese angenehme Wärme, welche der Blonde ausstrahlte, sie wirkte so beruhigend und vertraut.
 

"Ich liebe dich, Naruto... Lass uns noch eine Weile hier so sitzen bleiben, in Ordnung?". Ein schwaches Nicken und ein leises 'Ich liebe dich auch' schaffte Naruto noch, denn er badete trotz allem in Schuldgefühlen. Nun, vielleicht war es wirklich besser, vorerst hier sitzen zu bleiben und sich vielleicht erstmal zu beruhigen? Ja, wahrscheinlich, denn auch Naruto genoss allmählich die vertraute Nähe, schloss seine Augen und versuchte, das eben Geschehene, langsam zu verdrängen.

Unter dem Sternenhimmel!

Naruto und Gaara wussten nicht, wie lange sie schon in der düsteren Gasse saßen, aber vielleicht war diese Frage momentan auch unwichtig. Ja, sie war wirklich unwichtig, da im Moment nur die vertraute Zweisamkeit zählte, welche die Beiden genossen. Naruto hatt sich auch mittlerweile soweit beruhigt, dass seine Tränen getrocknet waren und wenn der Kazekage ehrlich mit sich war, so beruhigte ihn diese Tatsache doch sehr. Naruto brauchte sich keineswegs schuldig zu fühlen, wirklich nicht.
 

"Gleich müsste das Feuerwerk beginnen... Wir haben sowieso kaum etwas vom Lichterfest gehabt, also sollten wir wenigstens dem Feuerwerk beiwohnen, findest du nicht auch?". Der Blonde öffnete seine Augen, sah unentwegt in die türkisen Augen vor sich, welche Zufriedenheit ausstrahlten. Fühlte sich Gaara denn soweit in Ordnung, dass sie gemeinsam dem Feuerwerk beiwohnen konnten?
 

"Bist du dir sicher, Gaara? Wir müssen nicht zum Feuerwerk gehen, wenn du dich nicht wohl fühlst und...". "Es wird von mir erwartet... Naruto, mach dir keine Sorgen mehr um mich, okay? Es geht mir gut, wirklich..." sprach Gaara dazwischen und schüttelte seinen Kopf. Der Blonde musste sich wirklich keine Sorgen mehr machen, denn das Schlimmste hatte er doch verhindern können, oder nicht?
 

"Na schön..." gab Naruto sich geschlagen, erhob sich zusammen mit dem Kazekage, ehe sie sich den Dreck von ihren Kimono's klopften. "Wo findet denn das Feuerwerk statt?" wollte der Blonde wissen, wurde nur kurz vom Rothaarigen gemustert, ehe Gaara Naruto's Hand in seine schloss und den Blonden mit sich zog. "Es ist nicht weit, Naruto. In der Nähe unserer Oase. Das einzige Wasserloch in unserer Gegend" erklärte der Kazekage leise, während er Naruto's Hand etwas drückte.
 

Der Blonde lächelte leicht, da der Kazekage sich wohl wirklich besser fühlte, als zu Anfang noch gedacht. Warum? Wäre Naruto in dieser Situation gewesen, so hätte er sich am liebsten verkrochen, oder? Außerdem konnte er dieses Ereignis, diese Schande, welche Takoru über Gaara gebracht hatte, einfach nicht vergessen. "Ich bewundere dich, Gaara. Ich bin mir sicher, dass ich mich nicht so verhalten könnte. Wahrscheinlich würde ich mich rächen wollen" dachte sich Naruto insgeheim und schloss zu Gaara auf, neben welchen er nun lief und hin und wieder zu ihm schielte.
 

Gaara spürte die wachsamen Augen, welche auch etwas Sorge ausstrahlten. Unbegründet seiner Meinung nach, denn er fühlte sich wirklich gut, auch wenn es für Außenstehende unbegreiflich erscheinen würde. Warum sollte er sich noch weitere Gedanken dazu machen? Takoru würde vermutlich schon bald seine Strafe erhalten und somit war für den Kazekage das Thema auch erledigt.
 

"Gaara... Ich ähm... Ich glaube, dass ich meine Entscheidung schon längst getroffen habe" durchbrach Naruto nach längerem Schweigen die Stille zwischen ihnen. Mittlerweile waren sie wieder auf den belebten Straßen Suna's und folgten der Menge, welche ebenso auf dem Weg waren zur Oase, um sich das baldige Feuerwerk anzusehen. Der Rothaarige legte ein Lächeln auf, sah in die blauen Augen des Blonden, welche keinerlei Zweifel zeigten. War das wirklich Naruto's Ernst?
 

"Bist du dir sicher, Naruto? Du weißt, dass du somit die Chance, irgendwann Hokage zu werden, nicht wahrnehmen kannst? Willst du wirklich hier bei mir in Suna bleiben?". Naruto nickte dem langsam zu, da er nun keine weiteren Zweifel mehr hegte. "Ja, ich bin mir dessen bewusst, Gaara... Nur... Was bringt mir der Titel 'Hokage', wenn dies bedeutet, nicht bei meinem größten Schatz zu sein?". Gaara's Augen glänzten, als er diese Worte vernahm. Ja, so dachte er doch auch und trotzdem wollte Naruto nicht, dass Gaara seinen Titel für den Blonden aufgab. Stattdessen wollte nun Naruto seine Träume aufgeben, um hier in Suna, bei Gaara, zu bleiben.
 

"Kannst du mir einen Gefallen tun? Könntest du Tsunade darüber in Kenntnis setzen und dafür sorgen, dass Sakura und Sai meine Habseligkeiten nach Suna bringen? Viel besitze ich zwar nicht, aber es gibt da ein paar Dinge, die mir sehr viel bedeuten. Außerdem möchte ich, dass Sasuke von meiner Entscheidung erfährt, damit er weiß, wie sich mein Herz entschieden hat". Der Kazekage sah überlegend zum Sternenhimmel auf, blieb dann auch kurz stehen und dachte über Naruto's Worte nach. Sicher, Tsunade darüber zu informieren und die Habseligkeiten von Naruto nach Suna transportieren zu lassen, war in seinen Augen kein Problem. Nur, wie sollten sie Naruto's Entscheidung Sasuke wissen lassen? Sie wussten doch nicht mal, wo sich der Uchiha momentan aufhielt, oder?
 

"Tsunade über deine Entscheidung in Kenntnis zu setzen, stellt kein Problem dar, aber es stellt sich mir die Frage, wie du Sasuke Bescheid geben willst?". Ja, das war in der Tat eine gute Frage und Naruto wusste selbst nicht so genau, wie er dem Uchiha seine Entscheidung mitteilen sollte. Ob Sasuke wohl in der Nähe war? Vielleicht wartete der Schwarzhaarige im Wald, in welchen sie sich vor einigen Tagen noch getroffen hatten? Sollte er den Kazekage vielleicht fragen, ob er dort morgen Früh nachsehen durfte?
 

"Kann ich vielleicht morgen Früh zum Wald gehen, Gaara? Vielleicht habe ich Glück und Sasuke...". "Moment, Naruto. Du hattest doch sicherlich auch eine Geheimschrift, mit der du dich im Unterricht verständigt hast, oder? Sollte Sasuke sich wirklich in der Umgebung aufhalten, so gäbe es da schon einen Weg, ihm deine Entscheidung mitzuteilen" unterbrach der Kazekage den Blonden und legte ein sanftes Lächeln auf. Gemeinsam gingen sie schließlich weiter und erreichten auch nach wenigen Minuten die Oase, bei welcher sie sich umsahen, nur um festzustellen, dass sich bereits viele Dorfbewohner hier eingefunden hatten.
 

"Naruto, such du schonmal einen Platz für uns, in Ordnung? Ich werde eben abklären, was die geheime Botschaft angeht". Naruto nickte dankbar, zog den Rothaarigen an sich und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Ein Lächeln wurde dem Blonden geschenkt, ehe sie sich voneinander lösten. Naruto drängte sich sofort durch die Menge, während Gaara zu den zwei Shinobi lief, welche für die Feuerwerkskörper verantwortlich waren. Um die Botschaft in Farben auszudrücken, musste er die Anordnung festlegen lassen, damit es einigermaßen verständlich wurde. Dennoch war Gaara sich einfach sicher, dass der Uchiha die geheime Botschaft verstehen würde, oder?
 

Endlich fand der Blonde einen geeigneten Platz, setzte sich schließlich auf den sandigen Boden und seufzte tief. Eigentlich war er gar nicht in der Stimmung, um sich nun das Feuerwerk anzusehen, aber er verstand auch Gaara's Erklärung, von welchen nun mal erwartet wurde, dass er sich wenigstens beim Feuerwerk sehen ließ. Ob Sasuke wirklich in der Nähe war? Hoffentlich, denn es war dem Blonden wirklich wichtig, dass der Uchiha von seiner Entscheidung erfuhr.
 

"Hey Naruto... Wo ist Gaara? Wie geht es ihm? Kankuro hat mir vorhin im Groben und Ganzen erzählt, was Takoru getan hat...". Naruto blickte auf, sah in wütend wirkende Augen, ehe sich der Gesichtsausdruck der Blonden veränderte. "Gaara geht es gut, jedenfalls macht er einen gefassten Eindruck auf mich. Er kommt gleich her, keine Sorge" erwiderte Naruto schnell, ehe sein Blick über Temari's Kimono wanderte.
 

Dieser war in gelber Farbe gehalten, während unten beim Saum einige Ranken, in violetter Farbe, gestickt worden waren. Anders, als sonst immer, trug Temari ihre Haare heute offen, was Naruto an sich ziemlich toll fand. Wirklich, die Blonde sah sehr hübsch aus, musste Naruto sich eingestehen. Sicherlich hatte Temari viele Verehrer, oder?
 

"Ach so... Du siehst toll aus, Naruto... Mein Bruder hat sich wirklich einen hübschen Jungen ausgesucht. Nur schade, dass du seine Gefühle nicht erwiderst. Ihr hättet wirklich ein schönes Paar abgegeben". Naruto wurde augenblicklich rot um die Nase, war er einerseits in Verlegenheit geraten, da Temari meinte, er sähe toll aus und andererseits, weil die Blonde nun sagte, Naruto und Gaara würden gut zusammen passen. Nun, Temari und Kankuro wussten noch nicht, dass der Blonde schon längst die Gefühle des Kazekage erwiderte und nun mit ihm zusammen war. Vielleicht war es an der Zeit, wenigstens die Schwester des Rothaarigen aufzuklären? Gaara hatte sicherlich nichts dagegen, oder?
 

"Also... Gaara und ich... Wir... Wir sind zusammen und...". "Echt? Seit heute, oder schon länger? Wieso habt ihr denn nichts gesagt? Glückwunsch erstmal". Man konnte Temari's Freude deutlich erkennen, ehe sie ihre Augen in eine bestimmte Richtung lenkte und nun wieder ein sanftes Lächeln auflegte.
 

Auch Naruto drehte seinen Kopf, erblickte nun den Kazekage, welcher fragend seine Schwester musterte. Vermutlich fragte sich Gaara gerade, warum Temari ihn so wissend angrinste, oder? Lange blieb es jedoch nicht still zwischen ihnen, da der Rothaarige wieder zu Naruto blickte. "Ich habe die Sache geklärt und wenn Sasuke wirklich in der Nähe sein sollte, wird er die versteckte Botschaft verstehen, hoffe ich jedenfalls".

Erst wirkte die Schwester des Rothaarigen ein wenig verwirrt, ehe sie ihre Fragen beiseite schob und wieder ihren Bruder musterte. "Glückwunsch, kleiner Bruder... Ich wusste doch, dass aus euch noch was wird".
 

Gaara errötete sofort, da er ahnte, weswegen ihm nun beglückwunscht wurde. Ob Naruto ihr Verhältnis zueinander verraten hatte, oder war seine Schwester selbst drauf gekommen? Noch bevor er etwas dazu sagen hätte können, erhob die Blonde erneut ihr Wort. "Wie dem auch sei, ich freue mich jedenfalls für euch. Ich möchte euch auch nicht länger stören... Kankuro wartet bestimmt auch schon auf mich. Genießt das Feuerwerk" lächelte Temari, wendete sich von dem frisch verliebten Paar ab und drängte sich durch die Menge. Ganz gleich, wie und wann Naruto doch endlich nachgegeben hatte, ihr Bruder schien nun glücklich zu sein und das war nun alles, was im Moment zählte.
 

Der Kazekage wollte sich gerade neben Naruto setzen, als der Blonde zwischen seinen Beinen deutete und dabei ein süßes Lächeln aufsetzte. Sich zwischen Naruto's Beinen setzend, wurde Gaara sofort an dessen Brust gezogen und in eine innige Umarmung geschlossen. "Temari sagte eben, dass sie es traurig findet, dass wir nicht zusammen wären. Deswegen habe ich ihr unser jetziges Verhältnis erklärt". Naruto wollte sich entschuldigen, denn er wusste nicht, ob Gaara es ihm übel nahm. Vielleicht hatte der Kazekage auch noch warten wollen, oder?
 

Gaara nickte dem zu, war er auch nicht böse darüber, dass nun seine Schwester von seinem Verhältnis zu Naruto wusste. Später hätten es seine Geschwister so oder so erfahren, oder nicht? Konnte Gaara's Leben eigentlich noch besser werden? Nun hatte er Naruto an seiner Seite und eben dieser wollte sogar bei ihm in Suna bleiben. Was gab es Besseres? Nun, da gab es noch eine Sache, die er gern bald erleben wollte, doch stellte sich dem Rothaarigen die Frage, wann er dies erleben durfte. Nicht, dass er es nötig hätte, aber der junge Mann hinter ihm brachte ihn jetzt schon um den Verstand und das nur durch eine innige Umarmung und dessen heißer Atem an Gaara's Ohr.
 

"Die Sterne leuchten heute Nacht wirklich besonders schön, oder?". Naruto zog den Kazekage noch enger an sich, während ihm ein leises Seufzen des Wohlgefallens geschenkt wurde. "Ja... Vielleicht träume ich auch nur und das, was nun zwischen uns ist, entspricht nicht der Realität?" gab Gaara leise zurück, spürte im nächsten Moment ein Zwicken an seinem Ohrläppchen, ehe er keuchend zum Blonden sah.
 

"Warum hast du mich so fest gebissen? Habe ich etwas Falsches gesagt, Naru...". Gaara schaffte es nicht, Naruto's vollständigen Namen auszusprechen, da seine Lippen versiegelt wurden und er in einen leidenschaftlichen Kuss gezwungen wurde. Nun verstand er auch Naruto's Geste, hatte dieser ihm davon überzeugen wollen, dass dies hier alles kein Traum war, sondern die pure Realität. Der Blonde erwiderte wirklich seine Gefühle und küsste ihn hier. Hier, wo alle den Kazekage und auch den Blonden sehen konnten.
 

"Ich habe dir noch gar nicht sagen können, dass ich dich liebe. Wahrscheinlich muss noch eine Menge nachholen, oder?" wisperte Naruto, nachdem er ihren Kuss wieder gelöst hatte. Gaara keuchte leise, da sanfte Hände über seinen Oberkörper wanderten, nach einen kleinen Eingang seines Kimono's suchten, um die zarte Haut unter dem Stoff zu erforschen. Verdammt, Naruto machte ihn verrückt. Konnte der Blonde denn nicht warten, bis sie später in ihrem Zimmer ungestört waren? Hier, wo alle ihn sehen konnten, war dem Kazekage das unangenehm, auch wenn Naruto sein Handeln nicht böse meinte.
 

"Später, Naruto... Nicht hier, wo uns alle sehen können" murmelte Gaara schließlich, sah Naruto's Nicken, ehe ein Leuchten ihre Aufmerksamkeit erregte. Das Feuerwerk hatte begonnen und kündigte den Abschluss des Lichterfestes an. Helle Farben erschienen am Sternenhimmel und nach wie vor war Gaara der Meinung, dass heute Nacht die Sterne besonders hell leuchteten. So glücklich, wie er sich nun fühlte, war er noch nie gewesen und er hoffte einfach, dass dieses Glück für immer anhielt.
 

Auch Naruto verspürte ein deutliches Glücksgefühl, welches von der Person vor ihm ausgelöst wurde. Die ganzen letzten Tage und gar Wochen kamen ihm in den Sinn und er blieb bei ihrem ersten Kuss schließlich hängen, welcher diese konfuse Beziehung ins Rollen gebracht hatte. Wäre ihr Kuss nicht gewesen, so wäre jeder von ihnen noch immer allein. Wie hatte Naruto nur die ganze Zeit zweifeln können? Wie hatte er nur so blind sein können? Gaara und er, sie waren schon immer zusammen gewesen, zwar nicht so, wie eben jetzt, aber trotzdem waren sie immer miteinander verbunden gewesen. Und nun? Nun würde er hier sein neues Zuhause finden und für immer bei Gaara bleiben. Beim Rothaarigen, welcher in ihm das Licht gefunden hatte.
 

Einige Kilometer von Suna entfernt, in einem dichten Wald, saß auf einem hohen Baum ein junger Shinobi, dessen schwarze Augen die Farben des Lichterfestes betrachteten. "Du hast also dein Glück gefunden, Naruto?" murmelte der junge Mann in die Nacht hinein, sprang vom Ast, auf welchen er schon die ganze Zeit saß und landete schließlich auf den feuchten Boden des Waldes. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, ehe er sich von dem Feuerwerk abwendete und eine unbestimmte Richtung einschlug. "Ich wünsche dir viel Glück, Naruto. Du wirst deine Entscheidung nicht bereuen, da bin ich mir sicher und wer weiß... Vielleicht begegnen wir uns trotzdem irgendwann wieder und bis dahin... Pass auf dich auf und genieße dein neu angefangenes Leben".
 

Der junge Mann trat auf eine Lichtung, wurde vom Mond beschienen und endlich erkannte man seine Gesichtszüge. Traurig, jedoch noch ziemlich gefasst, sah der Schwarzhaarige zum Mond auf, ließ sich von eben diesem bescheinen und seufzte wehmütig. "Hätte ich damals gewusst, dass ich eine eventuelle Chance bei dir gehabt hätte, wer weiß... Vielleicht wäre ich dann dein Lover geworden und wäre sogar bei dir geblieben, aber... Ich nehme deine Entscheidung so hin und es ist in Ordnung für mich, wirklich". Sasuke wusste nicht, wieso er sich auf einmal so gehen ließ, aber die Tatsache, dass Naruto in Suna blieb und nun dort mit Gaara glücklich werden wollte, stimmte ihn ein wenig traurig. Und dennoch, er freute sich auch ein wenig für Naruto und würde dessen Entscheidung akzeptieren.
 

"Ich liebe dich, Naruto und wenn wir uns das nächste Mal wiedersehen, werden wir wohl gegeneinander kämpfen müssen. Trainiere hart, damit du gegen mich bestehst und nicht durch meine Hand sterben musst". Der Uchiha lief langsam weiter, verließ die Lichtung schließlich und betrat erneut die Dunkelheit, in welcher er sich schon seit einigen Jahren befand. Nur ein Licht sah er jeden Morgen, wenn er in diesem stinkenden Loch erwachte und erneut bei Orochimaru trainierte. Nur ein Licht war hell genug, um ihn dieses Training zu ermöglichen. Naruto Uzumaki, dessen Licht sogar sein Herz jeden Tag aufs Neue erwärmte.
 

Naruto verspürte plötzlich ein vertrautes Gefühl, sah über seine Schulter und suchte mit seinen Augen die Umgebung ab. Seltsam, für einen Moment hatte er Trauer verspürt, aber warum? Vielleicht war er nur ein wenig verwirrt, da soviel an heutigem Abend geschehen war? Naruto wusste es nicht, sah wieder nach vorn, direkt in türkise Augen, welche ein wenig Sorge ausstrahlten.
 

"Es ist nichts... Ich hatte nur kurz ein seltsames Gefühl, aber...". "Ich bin mir sicher, dass Sasuke die versteckte Botschaft gesehen hat, also mach dir keine weiteren Sorgen. Genießen wir die letzten Minuten des Lichterfestes, in Ordnung?". Naruto nickte seicht, drückte Gaara wieder fester an sich und sah, wie der Kazekage es nun wieder tat, zum Himmel auf und verfolgte die Raketen, welche schöne Lichter erzeugten. Dieser Abend, er würde zwar gleich sein Ende finden, aber Naruto war sich sicher, dass für ihn und den Kazekage noch etwas viel Schöneres bevorstand. Ob er seinem Gefühl trauen konnte? Naruto wusste auch diesmal keine Antwort, schloss seine blauen Seen und genoss die vertraute Nähe des Kazekage, welcher sich noch enger an seine Brust kuschelte.

Zuckersüße Nacht!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Alles Gute, Naruto!

"Naruto... Tsunade hat uns erzählt, dass du hier in Suna bleiben willst. Warum? Uns wurde der Grund verschwiegen. Gefällt es dir bei uns in Konoha nicht mehr?". Sakura machte einen verwunderten, jedoch auch traurigen Eindruck, sah kurz zu Sai, welcher neben ihr stand, dann zu Kakashi, welcher einen wissenden Eindruck auf sie machte. Irgendwas schien ihr Sensei doch zu wissen, oder? Schon auf dem Weg hierher hatten Sai und die Rosahaarige zu Naruto's Entscheidung Fragen gestellt, aber Kakashi hatte eisern geschwiegen, bis zum jetzigen Augenblick.
 

Der Blonde saß neben dem Kazekage auf einem Stuhl, sah in jedes Gesicht seiner Teamkameraden, um dessen Befinden abzuschätzen. Gut, Tsunade schien nichts zu Sai und Sakura gesagt zu haben, denn Gaara hatte in der Nachricht deutlich vermerkt, dass Naruto seine Freunde selbst aufklären wolle. Einzig und allein Kakashi wurde über seine Entscheidung in Kenntnis gesetzt.
 

"Es liegt nicht an Konoha und noch weniger an euch, Sakura...". "Ist es wegen Sasuke?" unterbrach der Schwarzhaarige Naruto, sah diesen eindringlich an, da er sich einfach keinen anderen Grund vorstellen konnte. Er bemerkte sehr wohl den Blick seiner Teamkollegin, welche nun einen noch traurigeren Eindruck machte, als ohnehin schon. Scheinbar keimten erneute Schuldgefühle in Sakura auf, eben weil sie Naruto vor etlichen Jahren um dieses dumme Versprechen gebeten hatte. Und doch, es existierte doch nicht mehr, oder sah Naruto diese ganze Angelegenheit anders?
 

"Nein, Sai... Es liegt auch nicht an Sasuke... Ich vertraue seinen Worten und irgendwann wird Sasuke nach Konoha zurückkehren". Ein kleines Lächeln erschien auf Naruto's Lippen, als er sich plötzlich an das Treffen mit dem Uchiha erinnerte. Ja, Sasuke hielt bestimmt sein Wort und irgendwann, da war sich der Blonde einfach sicher, würde das Warten enden. Man musste nur fest genug daran glauben, oder?
 

"Tsunade hat mir vor einigen Tagen berichtet, dass Naruto und Sasuke Kontakt zueinander hatten. Bei diesem Treffen soll Sasuke versprochen haben, nach seinem Rachefeldzug, nach Konoha zurückzukehren" erklärte Kakashi die momentane Sachlage. Wenn er ehrlich war, so glaubte er diesem Versprechen nicht, schien der Uchiha dieses nur gegeben zu haben, um Naruto endlich ruhen zu lassen. Warum? Wieso tat sein ehemaliger Schüler so etwas? Lag ihm letzten Endes doch etwas an Naruto?
 

Sai und Sakura wirkten überrascht, tauschten einen kurzen Blick miteinander aus, ehe sie zu Naruto blickten, welcher diese Erklärung mit einem seichten Nicken Bestätigung verschaffte. Gaara nickte dem Gesagten ebenfalls zu, drückte Naruto's Hand ein wenig, um ihm etwas Mut zu geben. Vor einigen Stunden hatte der Blonde nämlich noch gemeint, er würde sich Sorgen machen, dass seine Freunde ihre Beziehung nicht verstehen würden. Naruto hatte wahrlich furchtbare Angst vor der Ablehnung, doch der Rothaarige blieb bei der festen Überzeugung, dass Naruto's Freunde und auch dessen Sensei ihre Beziehung zueinander akzeptieren würden.
 

"Der Grund, warum ich in Suna bleiben will... Na ja... Also, wisst ihr...". Naruto spürte die Röte in seinem Gesicht aufsteigen, sah hilfesuchend zu Gaara, welcher ihm ein liebevolles Lächeln schenkte. "Soll ich, Naruto?" wollte der Kazekage wissen, bekam ein Nicken von seinem Freund, ehe Gaara sich den Besuchern erneut zuwandte. "Es ist so, Naruto und ich, wir haben uns ineinander verliebt und deswegen möchte Naruto seine Träume aufgeben, um bei mir zu bleiben".
 

Sakura's Augen weiteten sich, während Sai eher unbeeindruckt wirkte. Einzig und allein Kakashi nickte dem zu, ehe unter seiner Maske ein belustigtes Grinsen erschien. Naruto schien wirklich Angst vor ihren Reaktionen gehabt zu haben, weswegen er diese Information nicht über die Lippen hatte bringen können. "Ihr seid... Du meinst... Du bist mit Gaara zusammen?". Noch immer schien die Rosahaarige schockiert zu sein und sah dementsprechend auch so aus.
 

Gaara nickte dem bestätigend zu, sah zu Naruto und drückte dessen Hand nochmals. Und endlich schien der Blonde sich zu entspannen, sah zu Sakura auf und nickte ihr zu. Er brachte einfach kein einziges Wort über die Lippen, sah in die grünen Augen der Rosahaarigen, welche noch immer einen geschockten Eindruck machten.
 

"Also... Ich habe mit allem gerechnet, Naruto, aber das du mit Gaara... Wirklich, ich bin überrascht und weiß nicht, was ich dazu sagen soll?". Kakashi legte seine Hand auf Sakura's Schulter, bekam sofort ihre Aufmerksamkeit und schenkte ihr ein kleines Lächeln, obwohl sie es vermutlich nicht sehen konnte. "Gratulier ihm einfach, Sakura. Ich glaube, mehr möchte unser Naruto auch gar nicht".
 

"Ich bin auch überrascht, Naruto, auch wenn ich nicht so aussehe. Trotzdem... Herzlichen Glückwunsch". Sai legte ein ehrliches Lächeln auf, welches nach wenigen Sekunden von Naruto erwidert wurde. Ja, nun fühlte sich der Blonde wesentlich entspannter, als noch vor Minuten, oder gar Stunden. Kakashi schien es gelassen zu sehen, während Sai ihm beglückwünschte. Und Sakura? Diese schien sprachlos zu sein und mit so etwas wirklich nicht gerechnet zu haben.
 

"Ähm, ja... Glückwunsch" lächelte Sakura schließlich verlegen. Nein, sie hatte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht mit solch einer Information. Gaara und Naruto waren also ein Liebespaar? Der Blonde war schwul? Seltsam, früher hatte er doch immer auf Mädchen gestanden, oder nicht? Ja, Sakura erinnerte sich sehr wohl an ihre Genin-Zeit, denn damals war Naruto doch in sie verliebt gewesen, oder nicht?
 

"Bist du dir wirklich sicher, Naruto? Du wolltest immer Hokage werden und nun möchtest du deinen wichtigsten Traum aufgeben?". Kakashi wollte den Blonden zwar nicht verunsichern, aber dessen Traum war ihm doch immer so wichtig gewesen, oder nicht? Sollte die Liebe nun an erster Stelle rücken? Nicht, dass Naruto seine jetzige Entscheidung irgendwann bereute?
 

"Mein Traum, Hokage zu werden, ist seit Sasuke's Verschwinden schon nicht mehr an erster Stelle gewesen, Sensei Kakashi... Ich habe meine Träume zurückgestellt, um ihn wieder in Konoha zu haben, aber letzten Endes habe ich es nicht geschafft und... Nun ja, als ich in diesem Loch aus Selbstmitleid und Trauer war, wurde ich von Tsunade nach Suna geschickt..." begann der Blonde mit seiner Erzählung, senkte seinen Kopf und sah auf seine Hand, welche von Gaara's Finger sanft gestreichelt wurde. "Erst waren Gaara und ich auch nur gute Freunde, aber... Mit der Zeit haben sich da Gefühle entwickelt und ich konnte mir sie erst nicht eingestehen. Ich wollte es nicht. Und dann war da dieser Takoru... Er hat Gaara belästigt und na ja... Ich wurde eifersüchtig und dann wurde mir klar, dass ich weitaus mehr empfinde, als nur einfache Freundschaft".
 

"Takoru? Der vom Tenji-Clan..." murmelte Sai abwesend und erinnerte sich sehr wohl an den braunhaarigen Jungen. Auch Sakura nickte dem zu, da sie sich gerade erinnerte. Dieser Takoru war ihr schon ein wenig suspekt vorgekommen, aber wo war der Junge eigentlich im Moment? "Er wurde vor zwei Tagen verurteilt, weil er... Weil er...". "Er wollte mich vergewaltigen" beendete Gaara den angefangenen Satz Naruto's und sah weiterhin zum Jounin auf, dessen rechtes Auge sich weitete. Nun, darüber hatte nichts in der Nachricht gestanden, denn das war eine Sache, welche nur Suna und Gaara persönlich etwas angingen.
 

"Vergewaltigt? Wie lautete das Urteil?" wollte Sai aufgebracht wissen, verwunderte Sakura mit seiner Lautstärke, da sie ihn noch nie so gesehen hatte. Auch Naruto's Augen verengten sich zunehmend, ehe er seinen Mund öffnete. "Glaubt mir... Ich hätte ihn am liebsten selbst ins Nirwana befördert. Als ich ihn mit Gaara gesehen habe, habe ich für einige Sekunden wirklich nachgedacht, mein Versprechen gegenüber Gaara zu brechen. Dieser Bastard, er...". Eine Hand auf Naruto's Schulter ließ den Blonden innehalten, sah zum Kazekage rüber, welcher seinen Kopf schüttelte. Naruto sollte diese Sache nun einfach ruhen lassen. Takoru lebte nicht mehr und somit war das Thema für Gaara persönlich beendet.
 

"Beruhige dich, Naruto... Ich sagte dir schon, dass du dir keine Sorgen mehr machen musst. Mir geht es gut...". Natürlich wusste der Blonde das, aber er konnte dieses Ereignis einfach nicht vergessen. Naruto war es doch gewesen, welcher auf Gaara aufpassen hätte müssen, oder nicht?
 

Kakashi behielt seinen Kommentar für sich, denn er würde diese Situation nur noch mehr aufbauschen und das musste nicht sein. Der Kazekage hatte Recht, denn es brachte nichts, sich noch länger über ein Thema aufzuregen, welches nicht mehr existierte. Dieser Takoru hatte seine Strafe bekommen und mehr hätten sie in Konoha auch nicht tun können. Kakashi war sich demnach auch sicher, dass Tsunade vermutlich ähnlich gehandelt hätte.
 

Die Tür sprang plötzlich auf und Baki kam ins Zimmer gestürmt. In der Hand einen kleinen Zettel haltend und ein Gesicht ziehend, als sei irgendwas Schlimmes passiert. "Meister Kazekage... Eine Botschaft für Naruto Uzumaki" keuchte Baki, schnappte nach Luft und hielt dem Kazekage den kleinen Zettel hin. Sai und Sakura tauschten erneut einen verwunderten Blick aus, während Kakashi prüfend zum Blonden blickte, welcher den Zettel nun von Gaara bekam.
 

"Komm zum Wald, Naruto, allein" las Naruto vor, sah zu Gaara rüber, auf dessen Gesicht sich Sorge wiederspiegelte. Natürlich wusste er genau, von wem dieser Zettel stammte, aber es konnte genauso gut eine Falle von Akatsuki sein, oder? Kakashi trat nun näher, blickte auf den Zettel und erkannte diese leserliche Schrift. Was hatte das zu bedeuten? Musste er sich nun Sorgen um Naruto machen, oder warum wurde dieser zum Wald beordert?
 

"Zum Wald? Wer wartet denn dort?" wollte die Rosahaarige wissen, sah zu ihrem Sensei auf, dann wieder zu Naruto, welcher sich endlich erhob und den Zettel in seine Jackentasche stopfte. "Ich... Gaara, mach dir keine Sorgen, ja? Ich glaube, er will nur reden. Was er genau möchte, weiß ich nicht, aber ich werde es auch nie erfahren, wenn ich nicht zum Wald gehe". Gaara nickte dem zu, sah dem Blonden hinterher, welcher schließlich aus dem Zimmer stürmte.
 

"Sasuke will Naruto sehen? Wozu? Sind sie etwa doch noch in Kontakt? Warum hast du Tsunade nicht informiert?". Gaara sah zu Kakashi auf, welcher diese Fragen stellte. Wie sollte er Tsunade etwas berichten, wenn Sasuke und Naruto nicht in Kontakt standen? Er wusste doch selbst nicht, was der Schwarzhaarige nun wollte, aber er vertraute dem Blonden und dessen Können. Beim letzten Mal war auch nichts passiert, also warum sollte es dieses Mal anders sein? Langsam begann er die letzten Ereignisse zwischen Naruto und Sasuke zu erzählen, auch die geheime Nachricht via Feuerwerk, damit Kakashi und Naruto's Teamkameraden verstehen konnten, wie es vermutlich momentan in Sasuke aussehen musste.
 

Naruto hatte bereits den Wald erreicht, in welchen er erwartet wurde. Was wollte Sasuke von ihm? Es konnte sich nur um Sasuke handeln, oder? Ja, dessen Schrift war einmalig, kannte der Blonde keinen anderen Jungen, welcher solch eine schöne Schrift hatte. Keuchend blieb er bei einer Lichtung stehen, rang nach Sauerstoff und stützte sich mit den Händen auf den Knien ab. So schnell rannte er wirklich nicht oft, aber er stellte sich so viele Fragen, auf die er Antworten brauchte.
 

"Gaara's Leute brauchen wirklich lange, um eine Nachricht zu überbringen". Dieser Satz klang spöttisch und vorsichtig blickte Naruto auf, richtete seine Augen auf einen Ast, hoch in den Bäumen, auf welchen er einen schwarzhaarigen Jungen erblicken konnte. Tatsächlich. Sasuke war hier und hatte ihn hierher beordert. Warum? Wie lange wartete der Uchiha schon?
 

"Du hast also deinen Traum aufgegeben, um mit Gaara glücklich zu werden? Habe ich deine Nachricht richtig verstanden?". Naruto betrachtete die schwarzen Augen lange, welche nun auf ihn gerichtet wurden. Seltsam. Sasuke wirkte so anders, als bei ihrem Treffen zuvor. War vielleicht etwas passiert? "Ja, ich... Sag mir, warum ich herkommen sollte, Sasuke? Ist was passiert?".
 

Plötzlich stand der Uchiha neben Naruto, erschreckte diesen so sehr, dass der Blonde einige Schritte zurückwich. Die blauen Augen ruhten bedacht beim Schwarzhaarigen, dessen Gesicht so ausdruckslos und kalt wirkte. Wirklich, bei ihrem letzten Treffen war Sasuke anders gewesen. Also was war passiert? Wieso sagte Sasuke sein Problem nicht?
 

"Soll ich ehrlich sein? Ich... Du hast dich für Gaara entschieden und ich will dir auch keine Vorwürfe machen, aber... Es ärgert mich wirklich, dass ich damals nicht einen Versuch unternommen habe, um dein Herz vielleicht für mich zu gewinnen. Seit Tagen kann ich an nichts anderes mehr denken, als an meine Feigheit". Kalt schlugen diese Worte Naruto ins Gesicht und doch spürte er die Trauer, welche dahinter verborgen lag. Hieß diese Aussage, dass der Uchiha eifersüchtig war? Eifersüchtig auf Gaara?
 

"Naruto... Du hast gesagt, dass ich dein bester Freund bin, oder? Dann tust du mir doch sicherlich auch einen Gefallen, nicht wahr?". Einen Gefallen, dachte sich Naruto und sah forschend in die schwarzen Tiefen, welche ebenso forschend in seine blickten. Nun, es käme auf den Gefallen an, aber Naruto würde versuchen, diesen zu erfüllen, wirklich. Zögerlich nickte Naruto, sah dabei zu, wie der Uchiha ihren Abstand verringerte und sich plötzlich in einer sanften Umarmung wiederfand.
 

"Kannst du dir denken, was ich mir wünsche? Mich quält der Gedanke, dass du dich entschieden hast, aber nur dieses eine Mal... Ich möchte nur einmal deine Lippen auf den meinen spüren". Naruto's Augen weiteten sich, als er diese Bitte vernahm. Dieses Flehen hatte den Blonden schon verunsichert, aber das Sasuke ihn um solch einen Gefallen bat, nein, daran hätte er nie gedacht. Warum? Wieso jetzt? Warum hatte Sasuke nicht früher gefragt?
 

"Ich... Ich bin doch mit Gaara zusammen und...". "Ich weiß, Naruto..." gab der Uchiha rasch zurück, blickte gen Boden und dachte nach. War es falsch gewesen, seine dreiste Bitte zu äußern? War es egoistisch, wenn er einen Kuss von Naruto verlangte? Nur ein einziges Mal und dann nie wieder. Sicher, Sasuke wusste nicht, was danach folgte, aber er hätte seine andauernde Sehnsucht gestillt.
 

"Nur ein normaler Kuss? Meinst du, dass Gaara mir böse wäre, wenn ich dir diesen Gefallen tue?". Woher sollte Sasuke das denn wissen? Er kannte den Kazekage doch bei weitem nicht so gut, wie es der Blonde vor ihm tat. Nun, ein Kuss, würde man dann böse werden? Sasuke wäre nicht begeistert davon, wäre er an Gaara's Stelle, aber wäre ein Kuss ein Grund, um eine Person zu verlassen? Nein, in seinen Augen definitiv nicht.
 

"Woher soll ich das wissen, Naruto?". "Keine Ahnung... Ich werde jedenfalls nicht schweigen und so tun, als hätte ich nichts verbrochen, verstanden? Ich gehe also auf deinen Wunsch ein, in Ordnung?". Naruto löste sich ein wenig von Sasuke, sah diesen nochmals abschätzend an, ehe der Uchiha seine Lippen auf die des Blonden presste. Erst vorsichtig, um zu testen, wie sich dieses Gefühl anfühlte, dann mit etwas mehr Druck und Leidenschaft. Wie sehr hatte er sich nach solch einen Kuss gesehnt? Sicher, Sasuke hatte weitaus mehr im Sinn, aber er würde Naruto nicht bedrängen, zumal dieser nun vergeben war. Es wäre nicht fair und der Uchiha sah ein, dass er seine Chance schon vor langer Zeit vertan hatte.
 

Naruto konzentrierte sich, versuchte sich zu entspannen, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. Mit dem Wissen, dass er hier Sasuke küsste, funktionierte das einfach nicht. Er war mit Gaara zusammen und liebte den Kazekage. Nein, bei diesem Kuss, den er jetzt mit Sasuke teilte, fühlte er wirklich nicht dasselbe, wie sonst beim Rothaarigen.
 

Der Uchiha spürte deutlich, dass der Blonde nicht dasselbe Gefühl hegte, wie er, löste sich von Naruto und sah diesen aus traurigen Augen aus an. "Alles Gute, Naruto... Der Kuss, er hat mir wirklich viel bedeutet und ich...". "Keine Ursache, Sasuke... Tu mir einen Gefallen und pass auf dich auf. Vergiss unser Versprechen nicht, okay? Du musst in der Zukunft auf Sakura aufpassen. Für mich, ja?". Gerade hatte sich Sasuke von Naruto abwenden wollen, als der Blonde ihm diese Dinge sagte. Wie? Auf Sakura aufpassen? Sollte die Rosahaarige ihn etwa immer noch lieben?
 

"Ich... Ja, Naruto... Ich passe auf sie auf, wenn ich wieder in Konoha bin. Ich verspreche es dir und du... Pass auf dich auf... Akatsuki wird irgendwann kommen, um dich zu holen. Sollte es sich dabei um Itachi handeln, dann werde ich dich beschützen". Naruto legte ein Lächeln auf, welches zaghaft erwidert wurde, ehe Sasuke mit einem Satz auf den nächsten Ast sprang. "Bis dann" rief er dem Blonden noch zu, ehe er ein Jutsu anwendete und sich in Blättern auflöste.
 

Noch lange stand Naruto noch auf der Lichtung und starrte zum Ast hoch, auf welchen Sasuke vor einigen Minuten noch gestanden hatte. Ob Gaara wütend werden würde? Hätte er diesen Kuss lassen sollen? Warum fühlte er sich so schuldig, obwohl er Sasuke nur einen Gefallen getan hatte? Verdammt, er wusste nicht mal, ob er dem Kazekage überhaupt noch in die Augen blicken konnte.
 

"Badest du in Schuldgefühlen, Naruto?". Zutiefst erschrocken wandte sich Naruto um, nur um in die türkisen Augen seines Freundes zu blicken. Verdammt, sein Herz war ihm nun in die Hose gerutscht und nun stellte sich Naruto die Frage, wie lange der Rothaarige schon hier war. Hatte er ihren Kuss gesehen? Was dachte Gaara gerade?
 

"Es ist... Okay, denke ich... Er hat dich darum gebeten und du konntest seine Bitte nicht abschlagen". Ja, Gaara hatte ihren Kuss gesehen. Verdammt, was sollte er nun tun? Und was sagte der Kazekage da? Es wäre okay für ihn? Warum? War Gaara denn überhaupt nicht böse?
 

"Ich... Gaara, ich... Es tut mir leid. Ich wollte...". "Du wolltest deinem besten Freund nicht verletzen und deswegen kann ich dir nicht böse sein, Liebster". Langsam schritt der Kazekage auf seinen Freund zu, schloss diesen in die Arme und küsste dessen Wange. "Außerdem weiß ich, dass du mich liebst und das ist alles, was zählt" hauchte Gaara in Naruto's Ohr, welcher langsam aus seiner Starre erwachte und nun ebenfalls seine Arme hob und diese um Gaara's Körper legte.
 

"Du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann, weißt du das eigentlich?". Auf Gaara's Lippen erschien ein leichtes Lächeln, ehe er nickte. Sicher, er war nicht begeistert davon gewesen und hatte sich im ersten Moment auch sehr erschrocken, aber er wusste einfach, dass Naruto nur diesen Gefallen erfüllen wollte. Er war eben ein gutherziger Mensch und Gaara mochte ihm deswegen keine Vorwürfe machen.
 

"Lass uns gehen, Naruto. Kakashi, Sakura und Sai sind bereits bei Kankuro und Temari. Bestimmt haben deine Freunde noch viele Fragen an dich und außerdem... Du solltest noch ein wenig Zeit mit ihnen verbringen, denn in Zukunft wirst du das nicht mehr können". Naruto löste sich von Gaara, nicht ohne ihm kurz einen Kuss aufzudrücken, ehe er wieder in die türkisen Augen blickte. Seicht nickte er dem Gesagten zu, waren sie bei Gaara's Geschwistern zum Essen eingeladen worden und er wollte diese nicht lange warten lassen. Und ja, er würde noch ein wenig Zeit mit seinen Freunden verbringen, denn er würde sie wohl nicht sehr oft sehen können, oder?
 

"Ja, lass uns gehen. Ab jetzt gehen wir jeden Weg gemeinsam". Naruto legte seinen Arm um Gaara, zog diesen mit sich, während er ihn weiterhin anlächelte. Ja, gemeinsam einen Weg gehen, was auch immer kommen mochte. Sicher, es drohte Naruto noch Gefahr und er wusste die Warnung seines besten Freundes auch zu schätzen, aber er war sich sicher, seine Freunde und insbesondere Gaara würden da sein, wenn er in Schwierigkeiten steckte. "Ich passe schon auf ihn auf, Sasuke" dachte sich der Kazekage insgeheim und sah zu den aufgehenden Mond auf. Er würde den Blonden nicht sterben lassen. Nein, er würde ihn beschützen und sei es mit seinem Leben. Denn in Naruto hatte er sein Licht gefunden, welches ihn sein Lebenlang begleiten würde.



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Von:  LoveGaara
2015-05-18T09:35:23+00:00 18.05.2015 11:35
Die beiden haben sich schon immer verstanden auch wenn sie mal feinde waren naru ist der einzige Mensch der gaara am besten versteht und auch wenn gaara mal böse war sag ich jetzt mal auch er braucht liebe und Zuneigung jeder Mensch braucht das :D also naru du weißt was du machen musst

Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
18.05.2015 18:52
Thx für deinen Kommentar ^.^
Ja, so ist es. Obwohl sie anders mit ihrer Situation umgegangen sind und sich entsprechend verhalten haben, verstehen sie einander.
Die Dorfbewohner sind auch irgendwo selbst Schuld, dass Gaara so war, wie er nun einmal war. Wenn man eine Person, nur weil sie anders ist, mit Verachtung und Hass bestraft, darf man sich ja bekanntlich nicht wundern, wenn man das so zurück bekommt :)
Die Beiden passen wirklich gut zueinander und ergänzen sich ^.^

Liebe Grüße

Sasu
Antwort von:  LoveGaara
13.07.2015 00:14
So ist das :D aber ich sag ja die zwei sind einfach so niedlich und knuffig wer naruto mag also den anime der muss auch gaara lieben so wie ich das tue Hehe NaruGaa 4 ever <3
Von:  LoveGaara
2015-05-04T10:49:30+00:00 04.05.2015 12:49
Gaara und naru sind so niedlich
Ich kann mir auch vorstellen das gaara ein bisschen Angst hat das das alles so neu für ihn ist aber naru ist ja da
Hehe

;D
Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
04.05.2015 21:49
Huhu :D
Lieben Dank für deinen Kommentar und ja, die Beiden sind einfach nur süß zusammen ^.^
Von:  Allinonetrololo
2014-07-09T13:59:24+00:00 09.07.2014 15:59
echt super wie das geschrieben ist
ich liebe narugaa sie sind so knuffig <3 hehe

lg Allinonetrololo
Von:  jyorie
2014-01-12T07:00:51+00:00 12.01.2014 08:00
Hey

*schmunzelt* das hast du wirklich
schön geschrieben, wie schüchtern
Beide ihr erstes mal angegangen sind
Und wie mutig gaara dann nach und
Nach geworden ist. Und wie richtig
Er sogar naruto eingeschätzt hat^^

Schön :)

CuCu Jyorie
Von:  jyorie
2014-01-12T07:00:41+00:00 12.01.2014 08:00
Hey

Das war eine schöne Geschichte. Sie
hat mir echt gut gefallen. Außerdem
Hab ich es wieder sehr genossen, wie
du die Personen, Ereignisse und Gefühle
beschrieben hast, das war sehr
Schön und angenehm zu lesen.

Das sasuke jetzt auch noch einen Kuss
Einfordert war überraschend und auch
wenn sich naruto bei dem Kuss nicht wohl
Gefühlt hat, war es schön zu sehen, das
Er sich danach schlecht gefühlt hat, denn
So braucht er nicht zu zweifeln, das er
Auf der einen Seite wirklich Gaara Liebt
Und das er für sasuke nicht diese Art
Der liebe empfindet.

Wunder schön geschrieben :)

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-11T12:52:36+00:00 11.01.2014 13:52
Hey

Wow. Jetzt hat sich naruto also
Entschieden. All seine Träume vom
Hokage aufzugeben und bei Gaara
Zu bleiben. Das ist ein großes Opfer
Hoffentlich lohnt es sich für die beiden

Ich fand die stelle traurig, an der sasuke
Die Botschaft im Feuerwerk gelesen hat
Er sagt das er naruto liebt, aber gleich-
zeitig er weiß, das ihr nächstes
Treffen ein Kampf auf leben und Tod
sein wird. Aber er weiter diesen weg
geht.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-10T15:44:14+00:00 10.01.2014 16:44
Hey

uh – das war hat, das Takoru sogar vor einer Entführung nicht
zurück geschreckt ist und Gaara so etwas wie KO Tropfen gepantscht
hat – das ist keine Liebe – das ist einfach nur krank!

Schade das sich Gaara noch daran erinnern kann. *seuftz*

Ich bin neugierig, ob Naruto ihm helfen kann, oder ob es Gaara wieder
in der Form belastet, wie er es zu vor nicht ausgehalten hat.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-10T10:47:46+00:00 10.01.2014 11:47
Hey

(Sorry ich hab echt Probleme mit Buchstaben und Reihenfolgen) „Takoru“ ich hab es mir jetzt in die Notizen geschrieben ... sorry für die vielen „Eigeninterpretationen“... *seuftz*


das ist schlimm, wenn Gaara jetzt schon fühlen kann, wie er Naruto
vermissen wird, wenn er wieder fort ist, obwohl er momentan noch
bei ihm ist. *seuftz* das ist ein schreckliches Gefühl, zu wissen das
derjenige wieder geht, oder das die beiden nicht wissen wieviel Zeit
ihnen noch bleiben wird.
hi hi ... die Idee mit dem Leibwächter gefällt mir^^
Aber für Naruto wäre es auch ein Opfer, Konoha nicht mehr wieder
zu sehen.

Ich fand es süß, wie Gaara es schafft, das sich Naruto verrät und sich
so eigentlich wirklich bewusst wird, was er die ganze Zeit nicht sicher
wusste. *schmunzelt* da kann man es dem Katzekagen auch mal nach-
sehen, wenn er alles vergisst und Naruto auf offener Straße überfällt^^

*seuftz* aber musste gerade da Takoru in der Nähe sein?! – Welches
Gefühl Naruto wohl noch bei ihm haben wird, wenn der Hahnenkampf
richtig anläuft, weil er sich ja am meisten für ihn eingesetzt hat, das er
leben darf – schwierig, schwierig...

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-09T15:59:03+00:00 09.01.2014 16:59
Hey

*schmunzelt*
wow, das war heiß – und echt schön geschrieben, wie Naruto
so verlegen fragt, ob sie gemeinsam duschen wollen und wie
er dann ganz vorsichtig Gaara entkleidet und ihn wegen seiner
Ängste wieder beruhigt und Gaara dann sogar bereit ist sich fallen
zu lassen. Auch die Wünsche und Gedanken der beiden hast du
ganz toll beschrieben, so das man sich fast mitten im geschehen
fühlt^^“

Aber dann nach all dem schönen und einem Gaara der Naruto bittet
nicht aufzuhören, kommt wieder die realität und Gaara weiß, das er
Naruto irgendwann wieder gehen lassen muss – das ist echt schwer
so ein Gefühl, nach so einem schönen Erlebnis, wenn man weiß man
kann jemand der einem so viel bedeutet, das man ihn nicht halten kann.
*schnüff*

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-01-09T15:58:54+00:00 09.01.2014 16:58
Hey

hi hi ... das ist irgendwie typisch, das man nichts mitbekommt – oder
*ggg* ich fand es so niedlich beschrieben, wie Gaara die Deko entdeckt
hat für das Lichterfest das morgen stattfindet^^

*seuftz* den Kimono für Naruto hast du auch toll beschrieben (obwohl ich
mir ihn in blau nur schwer vorstellen kann^^) ...

Ob Takeru in der Nähe war, weil Gaara schon wieder die Blicke gespürt hat
als er sich an Naruto geschmiegt hat – vielleicht ist das auch sein Sand, der
das mit der inneren Unruhe verstärkt.

Ich bin gespannt ob sich Naruto dann wohl fühlt, wenn er Gaara heute Abend
eine besondere Nähe schenken will, oder ob er sich dann nicht gut vorkommt.

Bin gespannt, wie es weitergeht.

CuCu Jyorie



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