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Syndicate's Slave

von

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Geheimnisse

Dass Danny mir immer noch einige Dinge verschwieg traf mich ziemlich. Nicht weil ich direkt an seinen Problemen interessiert war, sondern weil mein Ego es einfach nicht zuließ aus bedeutenden Sachen ausgeschlossen zu werden. Ich war ein schlechter Freund.. Aber immerhin Dannys bester. Deswegen war es für mich unerklärlich warum er mir etwas verheimlichte. Noch schlimmer war die Tatsache, dass Celia es wusste – grade Celia, die nicht viel mit Danny zu tun hat.

„So Sean.. Es hat Spaß gemacht mit dir Zeit zu verbringen. Können wir gerne wieder tun. Auch wenn du mal wieder zu sehr abgeschweift bist mit deiner Träumerei.“ „Was ist es? Was weißt du über Danny? Sag es mir!“ „Ehm.. Er ist dein Freund. Er sollte es dir selbst sagen..“ „Na okay..“

Sie lächelte mir zu und lief Richtung Klassenzimmer. Eigentlich wollte ich sie gehen lassen. Sie würde mir eh nichts verraten.. Aber irgendwie.. Hatte ich den Drang..

„CEEEELIIIAAAA!!! SAAG ES MIIIIR!! BITTÄÄÄÄ!!!!“ rief ich hinterher und rannte sie fast um. Mit schockierten Augen musterte sie mich. „Sean.. Du bist wie ein kleines Kind. Du bist niedlich, hihi.“ Schneller als ich es merken konnte, stand sie auf den Zehenspitzen und küsste mich kurz auf die Wange. Dann rannte sie davon. Wow.. Zwar auf die Wange, aber es war ein Kuss!! Ein richtiger Kuss von der Frau meines Lebens!!! Ich schmolz fast dahin.. Sie dürfen die Braut jetzt kü... Mist! Nicht schon wieder!! Mit schüttelndem Kopf dachte ich nun vorerst nur an Danny, der sein blaues Wunder erleben dürfte.

Oben auf dem Flur machte ich eine sehr interessante Entdeckung. Danny und Kashya die Blaubeere standen zusammen da und redeten miteinander. Ich beschloss mich hinter einer Ecke zu verstecken um die Beiden auszuhorchen.

Vielleicht läuft ja doch mehr zwischen ihnen als nur ein bisschen Sex. Eventuell würden auch Dinge fallen über das was Danny versucht mir zu verschweigen. Er hat die Rechnung nicht mit mir gemacht!

„Und... Wie geht’s Rico?“ Rico? Kannte ich gar nicht.. Der Vater von Kashyas dritten Kind? „Ihm geht’s gut... Kosheen auch.. Sie sind beide bei meinem Vater.“ „WAS!?!! BEI DEINEM VATER!? Die armen Kinder.“ „WO SOLL ICH SIE DENN HIN TUN!? ICH MUSS IN DIE SCHULE! DU AUCH! DEINE ELTERN WOLLEN SIE NICHT MAL KENNEN LERNEN! Du hast sie mir immernoch nicht vorgestellt!“ „Werd ich auch net! Es is besser du wirst sie net kennen lernen.“

Wichtige Informationen.. Was für ein Gespräch! Rico war also scheinbar irgend ein Kind. Und diese Kosheen? Die Schwester von Rico? Klang stark danach als sei Danny der Vater der beiden Kinder. Er weigerte sich immer noch nach all der Zeit über seine Eltern zu reden. Plötzlich kam Grace zu ihnen. Aggressiv wie immer. Sie packte Danny sofort am Kragen und wandte sich ihrer Freundin zu.

„Kashya! Soll ich ihn verprügeln?“ „Ehm.. Nein Süße, nicht nötig. Ich bin nur etwas gestresst.“ „Klar, bei dem Vater..“ warf Danny beiläufig ein. „Was kann ich denn dafür dass er so ist!? Glaub nicht, dass ich es einfach hätte mit ihm! Können wir das bitte auf heute Abend verschieben!?“ „Meinetwegen..“

Ich nahm mir gerade vor Danny heute noch auszuquetschen über dieses Thema. Es war mir dabei egal ob ich Gewalt anwenden müsste oder nicht. Ich war der Größere, Stärkere und Gewaltbereitere von uns beiden. Endlich gingen sie ins Klassenzimmer und ich konnte endlich raus aus meinem Versteck. Die zwei Stunden Japanisch brachten mich wieder an die Grenzen meines Verstandes. Die Ablenkung durch Gedanken an Celia kam mir daher sehr gelegen.

Danny, den ich mir nach der Schule vornehmen wollte, nahm ich auf meinem Motorrad mit. Ich setzte ihn wie immer an der Kreuzung ab. Er wollte nie dass jemand weiter mit zu seinem zu Hause kommt. Ich würde mich später um ihn und sein Geheimnis kümmern. Erstmal musste ich auch nach Hause, wo neue Probleme auf mich warteten! Hunger... Manchmal beneidete ich meine Klassenkameraden darum, dass sie nach Hause kamen und dort schon ein schönes warmes Essen auf sie warten würde. Gekocht von ihrer liebevollen Mutter, die schon auf sie wartete.. Auf mich wartete niemand. Und für mich würde auch niemand etwas kochen. Etwas sentimental warf ich meine Jacke aufs Sofa und stellte mich an den Herd.

Für 17 Uhr hatte ich mich mit Danny verabredet. Er klingelte pünktlich was mich ziemlich wunderte. Er war nicht grade der Zuverlässigste Mensch. Sein ahnungsloses Grinsen machte mich angriffslustig. Die Stunde der Wahrheit war gekommen!

„Hey Sean.“ „Halli, hallo Danny.. Mein Freund... So Arschloch! Reinkommen! Sofort!!“ „Waaa..? Was ist los?“ Doch ehe ich antwortete, warf ich ihn aufs Sofa und stellte mich vor ihn mit drohenden Blicken. Er hatte Angst vor mir.. Die hatte er schon immer. „Sean!?“ „Weißt du Danny... Ich dachte ja immer ich sei dein bester Freund.“ „Ja... Bist du doch auch! Was ist los!?“ „Wirklich? Ich bin für dich dein bester Freund? Das kann ich dir nicht glauben.“ „Wieso!?“ „Nun.. Du hast Geheimnisse vor mir, die ich als bester Freund eigentlich wissen sollte, um dich ideal mental zu unterstützen.“

Er schnaufte auf einmal und stand auf: „Ich kenn dich doch Sean. Mental unterstützen? Du bist doch weder an meinem Wohl noch an meinem Leben interessiert. Es geht allein um dein Ego! Es geht darum, dass du es nicht ertragen kannst außerhalb zu stehen.. Mal nicht dazu zu gehören.“ Er hatte Recht.. Vollkommen! Aber ich konnte es nicht hinnehmen. Spontan wusste ich mich nur zu wehren indem ich ihm eine rein schlug: „ACH SO SCHÄTZT DU MICH ALSO EIN!! WIE GUT ZU WISSEN!! ALSO WORUM GEHT ES!? KASHYA UND DU! GIBS ZU!! DA LÄUFT MEHR!“ „ICH WEIß NICHT WAS DU MEINST UND ES GEHT DICH AUCH NICHTS AN!“ „... Und wer sind Rico und Kosheen? Versuch nichts abzustreiten. Ich hab alles gehört.. Wie geht’s den Beiden denn so bei Kashyas tollem Papi?“ „Ich weiß net wovon du redest.. Ich geh nun besser.“

Er machte nen riesen Satz aus meiner Wohnungstür raus und rannte mit nem Affenzahn die Straße runter. Er hätte allerdings wissen müssen, dass ich ein sehr guter Läufer war und ihn im Nu wieder einholen würde. Dem war auch so. Es dauerte keine drei Minuten, da war ich ihm dicht auf den Fersen. Ein gezielter Sprung und ich erwischte ihn an den Beinen womit ich ihn zu Boden riss und ihm nochmal Eine verpasste.

„Es gibt kein Entkommen, Danny-Schlampe!!“ „Okay, okay!! Tu mir nichts!!“ „Du bist so ein Heuchler Mann.. Also? Willst du mir endlich erzählen was los ist?“ „Gut.. Hast gewonnen.“ „Na so ist doch brav. Gehen wir zu mir nach Hause.“ Er folgte mir gehorsam wie ein kleiner Hund nach Hause, wo ich ihm was von dem Essen abgab, das ich über Mittag gekocht hatte. Er machte es sich auf dem Sofa gemütlich und schwieg zu dem Thema. Stattdessen guckte er lieber gespannt in den Fernseher, wo gerade irgend ein Anime lief. Von alleine ging er nicht mehr auf das Thema ein, also musste ich ihn daran erinnern.

„Danny? Wollstest du mir nicht irgendwas erzählen?“ „Hmm.. Du kannst aber gut kochen Sean. An dir ist ne gute Hausfrau verloren gegangen.“ „MAUL! Ich war nur drei Jahre in ner Koch AG weil ich mich ja irgendwie versorgen muss. Aber lenk nicht vom Thema ab!!“ „Ist ja guuut.. Es ist immerhin net einfach für mich. Da ist einiges schief gelaufen... Rico und Kosheen.. Sind beide meine Kinder, die ich mit Kashya hab.“

Ich hatte zwar eh schon den Verdacht, dass es aber wahr war, schlug mir das Kinn zu Boden. Und zwar so sehr, dass es schon anfing weh zu tun. Er hatte also doch was mit den Schwangerschaften von Kashya zu tun! Und.. Er hat mich drei Jahre lang belogen das Schwein!!

„DU HAST DAS DREI JAHRE LANG FÜR DICH BEHALTEN!! FINDEST DU DAS FAIR!? ICH DACHTE FREUNDSCHAFT HÄTTE AUCH ETWAS MIT VERTRAUEN ZU TUN!!“ „Du vertraust mir doch auch nicht? Also was stellst du dich so an? Es tut mir ja leid... Aber mir ging es eben beschissen! Ich wusste nicht mehr wo vorne und hinten ist.“ „Aber wo Kashyas Bett ist wusstest du immer was? Kommst mit deinem ersten Kind net klar, musst aber noch ein Zweites machen!?“ „Sean.. Ich wusste net wo Kashyas Bett ist.. Die beiden wurden net im Bett gemacht.“ „Das is mir egal, darum geht’s net du Idiot! … Wo genau?“ „Beide auf der Schultoilette..“ „BÄH! Die armen Kinder!“

Danny kotzte sich noch zwei Stunden aus.. Über seine Kinder, sein Leben.. Und da ich ein guter Freund war hörte ich natürlich zu.. Ach vergessen wir das! Ich war ein scheiß Freund, daher ließ ich ihn labern und dachte an Celia... Wieder fingen die Tagträume an... Sean, ich will Hundertlinge von dir... Oh Celia, ich schenk dir so viele wie du willst... Ja! Gehen wir unter die Dusche Tiger!....

Ich stellte mir Bildlich vor wie wir uns unter der Dusche streicheln würden und stundenlang Spaß miteinander hätten. Danny laberte und laberte.. Und ich – war kurz vorm Durchdrehen. Es wurde plötzlich still um mich.

„Sag mal Sean?! Träumst du schon wieder!? Du wolltest doch...“ „ICH WILL HUNDERT KINDER VON DIR!! SOFORT!!!“ „VON MIR!?!?!“ „Was? Eh.. Nein, doch net von dir du Idiot!“ „Na toll..“ Wir guckten uns nen Moment skeptisch in die Augen und schwiegen.. Dann gings weiter.

„Das kann so net weiter gehen Kumpel! Das wird immer schlimmer.. Du bekommst nichts mehr von deiner Umwelt mit.“ „Scheiße! Du hast Recht! Ich muss unbedingt was tun. Es passiert immer öfter und in den dümmsten Situationen.“ „Wenn ich letzt an die Lesestunde denke.. Haha, das war lustig! Du hast statt den richtigen Text zu lesen irgendwas von heiraten und Kindern gesprochen. Sean.. An wen denkst du da eigentlich immer?!“ „Egal..“ „Ach komm schon.“

Ich versuchte weiter zu schweigen, verschränkte die arme und lehnte mich zurück, während ich meine Füße auf den Tisch legte. Ich muss wohl gerade wie ein kleines Kind wirken, das beleidigt ist weil es keine Süßigkeiten bekommt. Danny musterte mich.. Eindringlich.. Ich fühlte mich schrecklich beobachtet und ertrug es nicht mehr.

„Jaa du hast gewonnen.. Celia...“ „CELIA!?!!? DIE CELIA!?“ „JA MANN!“ „Das ist ja geil!“ „Das ist überhaupt net geil! Ich werd langsam wahnsinnig damit.“ „Ich weiß aber was du gegen diese Situation machen kannst. Gesteh ihr einfach deine Liebe. Wenn du erstmal hast, was du dir so sehr wünschst dann lässt diese Träumerei auch endlich nach.“ „Prima.. Und wenn ich's ihr gesagt hab, dann will sie nie wieder was mit mir zu tun haben.“ „Wer sagt sowas denn. Das weißt du doch gar nicht. Sehe ich da etwa Mangel an Selbstbewusstsein? Sowas kenne ich von dir gar nicht, Sean.“

Er hatte Recht.. Wieso war ich eigentlich so verdammt unsicher? Klar, es war viel Dummes passiert. Aber so wie Celia und ich uns heute verstanden.. Sie hatte mich auf die Wange geküsst. Ich sollte mich nicht so hängen lassen. Spontan entschloss ich endlich Klarheit zu schaffen und packte mir Danny. Wenn ich es nicht wagen würde, dann sitze ich irgendwann in fünfzig Jahren noch vor alten Klassenfotos und träume vor mich hin. Während sie bereits mit irgend einem Arschloch verheiratet sein würde und hundert Kinder von dem hätte. Das geht net!!

„Danny komm mit! Du hast recht!“ „Was wird das!?! Müssen wir schon wieder rennen?“ „Ja.“ „Neeeeein!!“ „Wo find ich die Weiber?“ „Weiber?“ „Ja, Celia ist doch immer mit Grace und Kashya unterwegs. Wo sind die?“ „Weiß ich doch net.“ „DU MUSST DOCH WISSEN WO DIE MUTTER DEINER KINDER SO ABHÄNGT!“ „Eigentlich ist es mir egal! Aber ich denk sie sind da wo sie immer sind... Im Café ein paar Straßen weiter von hier.“ „Gut, komm.“

Er versuchte mit meinem wahnsinns Tempo mit zuhalten aber schaffte es kaum. Nach ein paar Metern war er schon außer Atem.

Ich musste ihm einen ordentlichen Tritt verpassen, dass er sich weiter bewegte. Er sollte Recht behalten. Die Drei saßen gemütlich im Außenbereich des Café's unter einem Sonnenschirm und genossen ihr Eis. Grace verdrehte sofort die Augen als sie uns ansichtig wurde, während Kashya ihrem Freund lächelnd zuwinkte. Er ging voraus.

„Hallo die Damen.“ „Danny..“ begrüßte ihn die Blauhaarige mit verträumten Unterton. „Frag die beiden was sie wollen, dann können sie gleich wieder abhauen.“ moserte Blondie dagegen. „Grace.. Ich kann nichts dafür dass du mir nen Korb gegeben hast und nun nicht ertragen kannst, dass ich deine Freundin vögel. Ich geb dir nen Tipp! Such dir ein Kerl, lass es dir mal ordentlich besorgen und dann bist du gleich viel weniger aggressiv.“ „DIR GEB ICH GLEICH AGGRESSIV DU KLEINER SPATEN!!!“ Kashya konnte Grace grade noch davon abhalten auf Danny los zu gehen. Auch ich gesellte mich zu ihnen, auch wenn es grade ziemlich gefährlich war sich noch näher heran zu wagen.

„Wenigstens kann ich nicht schwanger werden wenn ich keinen Kerl hab.“ sagte Grace, die ihre Beine übereinander schlug und an ihrem Kaffee nippte. „Was soll diese dumme Bemerkung denn jetzt?“ „Mal ehrlich Kashyalein. Nichts gegen dich.. Aber habt ihr beiden eigentlich schon mal von Verhütung gehört? Kondome? Pille?“ „Die Pille vertrage ich nicht und Kondome hatten wir nicht griffbereit. Woher sollten wir denn wissen, dass es uns auf dem Klo überkommt.“ „Man hat vorsichtshalber immer welche dabei.. Meine Güte.“

Kashya und Danny wussten nichts darauf zu sagen und schwiegen. Auch Grace schwieg. Nur Celia brach das Eis, in dem sie mich bat, neben ihr Platz zu nehmen. Das machte ich natürlich gerne.

„Weißt du Grace.. Eigentlich kann es dir ja egal sein wie viele Kinder Kashy und ich noch bekommen werden.. Ich werde ihr noch viele schenken, aber erst wenn wir geheiratet haben.“ „HAHA! Ihr.. Heiraten?!“

Grace lachte sich schlapp und auch mir fiel die Vorstellung sehr schwer. Der, die und DAS heiraten?!? Ob das auf Dauer wirklich gut gehen kann!? Da überkam es mich wieder.. Meine Träumereien.. Willst du Sean Coldfire, die hier anwesende Celia Charice zu deiner Frau machen, sie lieben und ehren bis dass der Tod euch scheidet?... Ja, ich will!... Dann darfst du die Braut nun küssen....

„IIIIEEEH SEAN!! DA LÄUFT SABBER AUS DEINEM MUND!!!“ schrie Grace auf einmal und riss mich aus meiner Hochzeit heraus. Alle starrten mich fassungslos an und ich wischte hektisch alles weg.

„Sag mal Kollege.. Früher warst du doch auch net so.. Schonmal an ne Therapie gedacht!? Was is los mit dir?“ „Grace hat Recht... Du bist seltsam. Du redest dauernd wirre Dinge vor dich hin und bist geistesabwesend.“ fügte Kashya hinzu. Grace nickte: „Nimmst du etwa Drogen, Sean? Das würde mich bei dir nicht wundern.“ „DAS REICHT JETZT!! LECKT MICH ALLE DOCH!! DAS GEHT EUCH EIN SCHEIß AN! VOR ALLEM DICH BLONDIE!“

Wieder drückte ich mich vor meinem eigentlichen Vorhaben und rannte davon. Diesmal war ich der Feige, der flüchtete. Ich würde Celia nie meine Gefühle gestehen können, weil ich nunmal einfach nicht der Typ für Gefühle war. Ich würde mir nen Psychiater suchen, damit wäre das Thema passé. Alle Hoffnung bereits aufgegeben hörte ich Schritte hinter mir. Es war Celia, die mir folgte.

„Sean!! Warte doch bitte! Lass dich nicht so runter machen.. Das Tagträumen kommt weil du in jemanden verliebt bist oder? Wie heißt das Mädchen denn? Vielleicht kann ich dir ja helfen.. Ich könnte doch mal mit ihr reden oder?“

Wieder zerbrach eine halbe Welt für mich.. Sie würde mir sogar helfen wollen mit einer Anderen zusammen zu kommen. Sie empfand nichts für mich. Nur Freundschaft.. Das wäre mir zu wenig, auch wenn ich Dankbar über jedes bisschen Kontakt mit ihr war. Irgendwann würde es mich jedoch zerreißen. Ich war mir sicher, ich würde „nur“ Freundschaft nicht lange hinnehmen und ertragen können. Sie wird nie ein Kind von mir wollen.. Schon gar keine Hundertlinge oder mich heiraten.. All diese Hoffnungen und Träume.. Leer... Was hätte ich nun noch zu verlieren außer mein Verstand? Ich müsste es wagen..

„Celia.. Das ist wirklich sehr nett von dir..“ „Willst du dass ich dir helfe? Sag mir ihren Namen.“ „... Das würde dir nicht gefallen.. Ihren Namen zu hören.“ „Wieso? Ist es Grace? Oder Kashya? Oh Sean, das tut mir so leid.. Kashya ist ja schon vergeben und..“ „Es ist nicht Kashya!!! Celia... Verstehst du nicht dass du es bist, die ich liebe?“

Ihr hilfsbereiter und warmer Blick verwandelte sich in pures Entsetzen. Wie schon befürchtet.. Ich wusste, dass sie es nicht erwidern würde. Da ich ihre Reaktion vorher sehen konnte, kniff ich vorsorge halber die Augen zusammen.

„Du bist... DAS GRÖßTE ARSCHLOCH DAS ICH KENNE SEAN COLDFIRE!! DU VÖGELST DEN GANZEN TAG IRGENDWELCHE MÄDELS UND WILLST DANN VON LIEBE REDEN!?! WEIßT DU ÜBERHAUPT WAS DAS IST!? FÜR WIE DUMM HÄLST DU MICH DASS DU DENKST ICH WÜRDE DIR DAS GLAUBEN!?! SIND ES MEINE BRÜSTE DIE DICH SO ANZIEHEN!? BIST DU SCHARF DRAUF JA!? DU WILLST MICH DOCH NUR AUCH MAL INS BETT BEKOMMEN UM MICH ZU DEINER SAMMLUNG NEHMEN ZU KÖNNEN!! LÜGNER! VERLOGENES SCHWEIN!!!“

Dann scheuerte sie mir eine.. Links und Rechts. Es war mit den Schlägen meines Vaters vergleichbar. Wenn nicht sogar schlimmer. Denn ihre Worte waren schmerzhafter als jeder Schlag von ihr. Ehe ich mich versah stürzte ich scheinbar in den Fluss, der neben der Straße entlang floss und nur ein Stück Hang sich wie eine Trennlinie durch zog. Ich war klatschnass und es war eiskalt. Celia hatte mich echt denn Hang runter geprügelt. Ich wurde bewusstlos..

….

Als ich die Augen wieder auf machte und Kraftlos war wie eh und je, sah ich zuerst das hämische Gesicht von Grace die mit voller Pracht verdeutlichte wie stolz sie auf Celia war. Meine eine Körperhälfte lag noch im Fluss. Sie schienen mich raus gefischt zu haben. Nun sah ich wieder Celia..

„Sean.. Sprich mich ja nicht wieder an. Ich will nicht als eine deiner Schlampen enden.. Tut mir leid..“ „Ehm.. Wir werden auch gehen..“ fügte Kashya hinzu und meinte wohl auch Grace damit. „Danny, wir sehen uns heute Abend ne? Vater ist nicht da und wir können es mal wieder ordentlich krachen lassen.“ „Oah, das will keiner Wissen!“ seufzte Grace. Die drei Freundinnen gingen davon und ließen Danny und mich alleine. Er zog mich heraus und stützte mich ab.

„Was ist denn passiert zwischen dir und Celia?!“ „Das fragst du noch? Es war ne scheiß Idee ihr zu sagen was los ist.. Sie sieht mich nur als jemand der es eh mit Jeder treibt und denkt ich würde sie nur in meiner „Sammlung“ haben wollen.“ „Aber Sean.. Du treibst es echt mit Jeder. Brauchst dich gar net zu wundern, Junge.“ „Halt die Klappe Danny.“ „Und die Frau willst du wirklich heiraten?“ „Nein..“

Ich ließ von Danny ab und versuchte erstmal meine Knochen wieder einzurenken. Er schwieg, wartete aber auf meine Begründung, da das ziemlich unerwartet kam.

„Ich hab's versucht.. Sie will mich nicht, also muss ich versuchen sie zu vergessen. Es gibt sicher auch andere tolle Frauen die mich zu schätzen wissen. Die kann mich mal.“ „Aber.. Du liebst sie doch.“ „Ich hasse sie.. Diese eingebildete Kuh. Grace hat ihren Charakter versaut.“ „Ja, ich mag Grace auch net. Aber ich weiß net ob es wirklich an ihr lag. Und was machst du jetzt?!“ „Ich werd mir irgend ne Tussi aufreißen und Frustficken machen. Jetzt muss ich mich ja nicht mehr zurück halten.“ „Oh Sean.. Meinst du wirklich, dass das jetzt richtig ist? Damit könntest du dir alles versauen.“ „Ich hab doch eh nichts mehr.“

Ziemlich verärgert lief ich voraus nach Hause. Danny folgte mir wieder wie ein Hündchen.. Oder Sklave? Auch gut.. Er ging dann allerdings auch nach Hause und ließ mich allein zurück.. Alleine.. Ohne Hoffnung und Träume.. Ohne eine nette Freundin... Ich wohnte schon 3 Jahre alleine hier, konnte mich aber immer noch nicht daran gewöhnen. Abends erwischte ich mich trotz der ganzen Zeit ab und zu noch dabei wie ich mit Ally's Teddy im Arm da sitze und starr in den Fernseher gucke. Wie immer konnte ich sehr schlecht einschlafen.. Und noch schwerer fiel es mir wieder aufzustehen. Ich wollte Celia heute einfach nicht sehen..



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