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Syndicate's Slave

von

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Freundschaft

Zwei Jahre musste ich mir Danny inzwischen geben. Hatte mich halbwegs dran gewöhnt. Inzwischen war ich auch 14 Jahre alt. Und irgendwie.. Heiß begehert auf der Schule. Ich weiß net warum.. Aber alle sind dem Paarungswahn verfallen. Vielleicht lag es daran, dass die Schulleitung nun eine Gesamtschule daraus gemacht hatte. Die Sprache konnte ich immernoch net wirklich. Und meine Eltern sind genauso Scheiße wie eh und je. Das mit Ben hatte Danny damals ziemlich mitgenommen. Eine ganze Woche tauchte er net mehr in der Schule auf. Und nun sind wir in der letzten Mittelschulklasse. Ab nächstes Jahr geht’s dann auf die Highschool.

„Sean.. Wann checkst du es endlich!? Du musst die letzte Silbe betonen! Sonst gibt das doch wieder ein ganz anderes Wort. Hier in Japan läuft das nen bissel anders. Das müsstest du doch in den zwei Jahren jetzt schon wissen.“ maulte mich Grace wie üblich an. Sie gab mir immer Nachhilfe in Japanisch. Ich konnte es zwar inzwischen verstehen aber net sprechen. Daher brauchte ich ihre Unterstützung. Unsre Sprache bestand sonst nur aus Mobbing, Schlägen und Tritten... Jedoch fand ich sie süß... Ihre Nähe war schön für mich. Aber net nur ihre.. Alle Mädchen wirkten für mich so anziehend. Ich beobachtete eher Grace statt ihr zuzuhören. Es war auch wieder ein super Sommertag. Am liebsten lernten wir auf dem Schulhof, auf einer kleinen Wiese leicht abseits.

„Hi Sean.“ Drei Mädels liefen an uns vorbei und ich konnte mich net zurück halten ihnen hinterher zu gucken. Heiß! Seit das mit Terry war lief absolut gar nichts mehr. Außer ein bisschen Eigeninitiative. Grace schnippte mit dem Finger vor meinem Gesicht: „SEAN COLDFIRE!!! ICH VERSUCH DIR HIER WAS BEIZUBRINGEN UND DU DENKST WIE IMMER NUR AN DEINEN SCHWANZ!!!“ „Na und? Ich hab halt schon seit zwei Jahren net mehr gefickt. Lass mich doch notgeil sein.“ Sie guckte mich auf einmal total entsetzt an. „Du.. Du bist... Ich dachte du bist noch Jungfrau.. Zwei Jahre.. DANN WARST DU JA GRADE MAL ZWÖLF!!!“ „Ja und? Uns war danach.. Leider wurden wir ja dann von meinem Alten gestört.“

Der mich damals mit dem Gürtel fast Krankenhausreif gepeitscht hatte, so dass ich mich kaum noch bewegen konnte. Acht Striemen zogen sich als Narben über meinen Rücken. Ich werd wohl für immer geprägt sein. Wenigstens sind meine Narben noch nie aufgefallen. Ich hoffe das bleibt auch so. Ich kann mich doch nirgends damit sehen lassen. Danny wollte letzten Sommer zwar gerne mal mit mir schwimmen gehen, aber dann hätte man alles gesehen, also nichts mehr mit schwimmen...

„Dein Alter... Du hast noch nie was über deine Familie erzählt. Warum?“ fragte Grace. Ich grinste aufgesetzt: „Was soll es denn über einen Jungen Mann und eine Junge Frau zu erzählen geben?“

Mit jung hatte ich net mal übertrieben. Meine Eltern sind grade 32 und 34. „Du könntest erzählen wie deine Eltern so sind. Hast du Geschwister?“ Ich weiß net warum ich bei der Frage so überreagieren musste.. Aber ich rastete total aus. Wütend klatschte ich das Japanisch-Buch zu und stand auf: „NEIN!! ICH HAB KEINE GESCHWISTER! LASS MICH EINFACH IN RUHE DAMIT UND SPRICH MICH NIE WIEDER AUF MEINE FAMILIE AN!!!“ „Sean.. SEAN JETZT LAUF JA NET WEG!“ schrie sie mir hinterher und kam angerannt...

Und wieder ne seltsame Reaktion... Ich drehte mich um, in meiner Wut. Ich hätte ihr am liebsten eine rein gehauen.. Aber.. Ich küsste sie.. Und sie – schlang ihre Arme um mich. Wir küssten uns minutenlang innig. Sie war knallrot im Gesicht, ich auch.. „Sean...“ „.. Scheiße! Lass mich gehen Grace.“

Dies war der einzigste sinnlichere Kontakt, den wir beide jemals haben sollten. Ich ging weg.. Und ließ sie zurück. Im Nachhinein tat mir das alles so leid. Zu Hause sollte mich das Übliche erwarten.

„SEAN! WARUM KOMMST DU DENN IMMER SO SPÄT NACH HAUSE?!? WIR HABEN LÄNGST SCHON GEGESSEN! MUSS ICH DIR DAS MIT SCHLÄGEN AUSTREIBEN!?“ schrie Dad mich sofort wieder an als er mich ansichtig wurde. Wie er mir aufn Arsch geht. Genervt schlug ich die Tür hinter mir zu. „EY WIE LANG ICH WEG BIN HAT DICH EN SCHEIß ZU INTRESSIEREN KLAR ALTER PENNER!? HALT DOCH EINFACH MAL DEIN BESCHISSENES MAUL.“ Manchmal hasse ich mich selbst dafür dass ich so schnell aggressiv bin...

Diesmal war die Reaktion meines Vaters schlimmer denn je. Sofort stürmte er auf mich zu und packte mich an der Kehle. Er drückte mich gegen die Wand. Ich glaubte zu ersticken als er mich mit bloßer Hand hoch hob, immernoch am Hals gepackt. Inzwischen konnte nichtmal Mum mehr ertragen was hier abging. Sie stürmte herbei um mir aus dieser Situation zu helfen. Allerdings konnte sie nicht viel ausrichten. Dad schlug sie einfach weg. Sie kam direkt mit dem Kopf an der Tischkante auf und war bewustlos. Was ein Anblick. Es tat Weh meine Mutter so zu sehen. Im Grunde konnte sie doch nichts dafür. Hätte ich doch nur meine vorlaute Klappe gehalten. Hoffentlich ist ihr nichts Schlimmeres passiert.

Dad kümmerte sich einen Dreck um sie. Er fixierte sich komplett auf mich und mir die Luft abzudrücken. Ich fing an alles nur noch verschwommen zu sehen. Total verzweifelt klammerte ich mich an seinem Arm fest und schaute ihm in die wahnsinnigen Augen. Er wird mich umbringen... Doch dann... Ließ er auf einmal locker und starrte mich fassungslos an.

„Sean.. Es tut mir leid.. Ich..“ „ICH HASSE DICH!!“ brüllte ich schwer atmend und rannte in mein Zimmer, das ich abschloss. Ich lehnte mich atemlos mit dem Rücken gegen die Tür und versuchte den Schock zu verarbeiten. Er bringt mich irgendwann um. Er macht kein Halt mehr!! Mir kamen die Tränen. Ich hatte ehrlich gesagt noch nie so ne Angst vor ihm. Das hat alles getoppt was er mir jemals angetan hat. Dieser Hass den ich in seinen Augen sah..

Eine Stunde blieb ich stehen und dachte einfach nach. Seltsam fand ich dass nichts mehr passierte. Keine Ahnung was sich in der Stunde abspielte, aber irgendwas stimmte grade nicht. Diese Stimmen auf einmal da draußen.. und diese Geräusche...

Da ich ein sehr neugieriger Mensch war, konnte ich natürlich nicht wiederstehen genauer nachzuschauen. Leise schlich ich zur Tür und machte sie gerade so einen Spalt auf, dass ich ein bisschen sehen konnte. Polizei?! Der Polizist lag Dad Handschellen an. Ich verstand die Welt nicht mehr. Hat irgendjemand gemeldet was hier passiert ist die ganze Zeit? Aber wer denn? Ich hatte nichts nach Außen vordringen lassen. Nein, das konnte nicht der Grund dafür sein. Irgendwas musste er sonst verbrochen haben. Meine Mutter um die sich gekümmert wurde, stand inzwischen auch wieder. Auch sie bekam Handschellen an. Okay.. Mum auch. Nun verstand ich gar nichts mehr. Sie hat ja nichts böses getan. Das könnte sie gar nicht. Wenn dann war Dad der Übeltäter.. Aber doch nicht Mum!

Total erschrocken machte ich die Tür zu und lehte mich wieder mit dem Rücken dagegen. Scheiße! Wenn die mich nun auch mitnehmen?! Was mach ich denn jetzt!? Ich will net in den Knast! Ich hab ja netmal was gemacht. Ich will nicht weg. Will nicht schon wieder alleine sein!

Leider blieb mir die Konfrontation mit dem Polizisten nicht erspart. Er war stärker als ich und konnte die Tür mühelos aufmachen, obwohl ich voll dagegen hielt. Als ich erstmal am anderen Ende des Zimmers stand und er vor mir geriet ich in Panik. „LASS MICH!! ICH HAB NICHTS GEMACHT!!“ schrie ich ihn hysterisch an und ließ mich auf den Boden fallen.

„Du brauchst keine Angst zu haben mein Junge. Dir wird nichts passieren. Ich würde dir nur gerne ein paar Fragen stellen.“ „DAS IST DOCH NUR EIN TRICK UM MICH ZU EUCH AUFS REVIER ZU BRINGEN!! DARAUF FALL ICH NICHT REIN! ICH BEWEG MICH KEINEN SCHRITT!“ „Gut, ich will dich zu nichts zwingen. Ich möchte nur wissen, wo du unterkommen könntest. Deine Eltern haben eine schwere Verhandlung vor sich und werden wohl ne ganze Weile hinter Gittern kommen.“ Ich guckte erstaunt und beruhigte mich erstmal. Was haben die nur gemacht? Hat das mit unsrer Auswanderung nach Japan zu tun? Dachten sie ernsthaft die würden damit aus der Sache raus kommen? „Was haben meine Eltern gemacht?“ „Du weißt nichts davon oder?“ Ich schüttelte den Kopf. Ich denke aber ich werde es bald erfahren.

„Ich kann dir hier nichts genau sagen. Aber du wirst eine Aussage vor Gericht machen müssen. Sag, hast du Verwandte in Amerika?“

Wieder schüttelte ich aus reflex den Kopf. Die wollen mich doch nicht ernsthaft... Mist!! Scheiße!!! Da is noch wer aus Dad's Familie in Amerika. Ich darf auf keinen Fall dort hin! Da geht’s mir genau so schlimm wie hier die ganze Zeit. Lieber bleib ich alleine in einem Fremden Land, als weiterhin durch die Hölle zu gehen.

„Naja... Ich hab keine Verwandten mehr... ähm.. Aber ich kann doch auch bei meinem Freund wohnen oder?“ „Und seine Eltern haben da nichts gegen?“ fragte der Polizist skeptisch. Oh nein... Ist ja auch ne blöde Idee. Als ob die das nich alles nachprüfen würden. Wahrscheinlich auch dass ich nen Verwandten in Amerika hab. Ich muss es weiter versuchen! „Nein nein, die haben da nichts gegen. Sie haben schon oft gemeint, dass ich zu ihnen kommen könnte, wenn was sein sollte.“ Ich kannte Dannys Eltern nicht mal. In der ganzen Zeit durfte ich sie immernoch nicht kennen lernen. Genauso wie Danny niemals meine Eltern gesehen hat.

Bei Grace kannte ich auch niemanden. Sie hatten wohl alle genauso Probleme in ihren Familien wie ich auch. Der Polizist guckte nachdenklich aber ich glaube er entscheidet sich zu meinen Gunsten.

„Naja gut Kleiner, geh du erstmal zu deinem Freund. Wir müssen das hier schnell zu Ende bringen. Aber natürlich prüfen wir das alles noch.“ „Äh.. Ja.. Danke..“ „Du wirst in den nächsten Wochen Post bekommen und vor Gericht geladen werden. An welche Adresse soll diese Post gehen?“ „An.. An diese hier!“ „Einverstanden. Wir gehen jetzt.“

Er schrieb sich noch was auf und folgte den anderen Polizisten, die meine Eltern abführten aus dem Haus. Ich lief neugierig ein Stück hinterher und sah meine Eltern im Streifenwagen. Mum schmiss mir einen verzweifelten Blick zu. Hmm... Längere Zeit weggesperrt? Das heißt.. Ich bin endlich frei! Ich bemerkte wie sich auf meinem Gesicht ein sarkastisches Grinsen breit machte. Jaa.. Das habt ihr beide nun davon. Jedem das was er verdient. Als dann auch Dad zu mir guckte grinste ich noch viel breiter und nuschelte den Satz: „Bye bye, Wichser.“ vergnügt so offensichtlich dass er es erkennen konnte. Umso besser!

Fröhlich winkte ich den beiden Versagern hinterher als sie weg fuhren und fühlte mich das erste mal in meinem Leben so richtig super. Ich machte mich auf der Couch breit, mit Dad's übrigem Bier und guckte TV. Vom Geld das ich fand bestellte ich mir ne Pizza. Ja, so ließ es sich leben.. Jedoch wurde mir die Schattenseite schnell klar.

Ein 14-Jähriger Junge ganz allein auf sich gestellt. Wo sollte ich Geld herbekommen? Wie soll ich die Wohnung halten? Ich könnte auch nicht jeden Tag von Pizza und Dergleichen leben. Und: Ich.. War komplett alleine. Und ich hasste es alleine zu sein. Nun hatte ich niemanden mehr. Erst verliere ich meine Schwester, dann meine Freundin nun auch meine Eltern. Gut, ich hatte beide gehasst – Dad mehr, Mum weniger – aber ich war nicht alleine.

Als mir diese Einsicht so richtig klar wurde, kamen mir die Tränen. Wie würde ich das nur durchstehen? Was würde aus mir werden? Wo soll mich meine Zukunft noch hinführen?

Die ganze Wohnung war so still und dunkel auf einmal. Mein Herz raste förmlich vor Aufregung. Ob ich etwas weg gehen sollte zur Ablenkung? Am besten wärs.. Aber wohin? Mir fiel spontan nur die Schule ein, wo die Anderen noch beim Nachsitzen saßen. Ja, am besten ich würde zu ihnen gehen. Ich glaube ich werde sie noch oft brauchen.

Natürlich versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen von dem was vor grade mal zwei Stunden geschehen war. Es war grade Pause und ich schlich mich zu Danny.

„Na alter? Wie viele Stunden noch?“ „Huch, hey Sean! Zwei... Aber... VERDAMMT NOCHMAL WAS MACHST DU HIER!? Da haste einmal kein Nachsitzen und dann biste trotzdem da.“ Grace war auch da. Sie saß am anderen Ende des Klassenzimmers und schien ziemlich hellhörig. „Ich.. Ach ich hatte langeweile. Ich bin es eben schon gewöhnt immer mit euch hier zu sein.“ Danny zog die Augenbrauen hoch. Wenigstens kümmerte sich Grace wieder um ihren kram. Ob sie nicht weiß wie sie mit unsrem Kuss umgehen soll?

Is sie etwa in mich verknallt? Grace und ich... Wäre das gut? Irgendwie glaub ich ne Freundschaft wäre besser. Aber wie soll ich ihr das klar machen? Auch Danny guckte ne Weile zu ihr rüber, ohne dass sie es bemerkte. Er war auch immernoch in sie verschossen. Inzwischen war es sogar noch schlimmer geworden. Mehr als Abfuhren kassierte er nie. Wann er wohl endlich einsehen würde, dass es eben nichts bringt wenn sie nicht will?

„Was meinst du Sean? Welche Körbchengröße hat sie?“ „... Deine Dummheit is immer wieder faszinierend, Idiot.“ flüsterte ich zurück. Er schmiss mir nen beleidigten Blick zu. „Nich aufregen.. Da musste eben selbst abschätzen. Mit den Händen. Wenn du verstehst was ich meine.“ „Du meinst ich soll.“ „Klaro.. Fass sie an. Die Frauen stehen drauf.“ sprach ich ihm zu. Oh Mann.. Er ist so dämlich, aber genau das fand ich so lustig. Ich stand auf und stellte mich vor ihn: „Du musst den Überraschungs-Effekt nutzen! Und immer nur mit der Linken.“ „Warum das denn?“ „Siehste gleich.“

Kerzengrade lief ich zu Grace die so konzentriert auf ihren Text war, dass sie mich gar nicht bemerkte. Danny schüttelte hysterisch den Kopf. Er hatte gecheckt was ich vorhatte. Ich grapschte sie einfach an und es dauerte kein Bruchteil einer Sekunde, bis sie mich entsetzt ansah und auch schon ausholte. Und das war auch der Grund warum immer die Linke Hand dazu benutzt werden sollte. So konnte ich einfach den Schlag mit meiner Rechten abfangen.

„Siehste Danny, immer die Linke!“ rief ich ihm zu. „SAG MAL WAS SOLL DIE SCHEIßE SEAN COLDFIRE!? WILLSTE MICH VERARSCHEN!? ERST MACHSTE MICH AN, KNUTSCHST MICH AB UND DANN DAS!?“ „Ich wollte Danny nur Nachhilfe geben. Entschuldiung Liebste, wenn das deine Intimsphäre überschritten haben sollte.“ „OAH DU VOLLIDIOT!!!!“ Sie holte nochmal aus und traf mich diesmal wirklich. Autsch! Die hat echt nen ganz schönen Schwung hinter der Faust. „Nette Körbchengröße Grace!“ „Schleimer!“ „Ich glaub ich verzieh mich. Bis dann Danny!“ „Tschö..“

Mit bewundermden Blick guckte er mir hinterher bis ich aus dem Klassenzimmer war. Ihn konnte man so leicht beeindrucken. Und nun saß ich wieder alleine da und hatte nichts zu tun. Nun fing auch die nächste Stunde Nachsitzen an. Unsre Lehrerin kam grade die Treppe hoch und musterte mich erstaunt. Mehr als eine kurze Begrüßung bekam ich aber nicht.

Aus Langeweile setzte ich mich auf die Treppe und lehnte mich zurück. Was könnt ich den Mittag über machen wenn zu Hause eh keiner is? Man ist das langweilig auf einmal. Wer hätte das gedacht. Dabei dachte ich immer ohne meine dummen Alten wäre ich glücklicher.

„H-Hallo Sean..“ sagte plötzlich eine verträumte Mädchenstimme. Vor mich stellte sich eine Rothaarige die ziemlich verlegen guckte und knallrote Wangen hatte. Heiß! Hmm.. Aber seltsam dass sie meinen Namen kennt. „Woher wisst ihr eigentlich alle immer meinen Namen?“ „Ich.. Ich hab mich eben Schlau gemacht. Weil.. Weil ich dich schon immer m-mal.. ansprechen wollte.“ Sie räusperte sich und guckte unsicher zum Fenster vom Treppenhaus runter. Och nee!! Ein verknalltes Mädel! Wieso eigentlich immer ich! Mir war klar dass sowas irgendwann mal kommen wird, aber jetzt so auf einmal.. Aber andererseits sollte ich endlich mit Terry abschließen. Ich werde sie eh niemals wieder sehen. Ich setzte einen schüchternen Blick auf: „Wirklich? Da bin ich aber erleichtert. Ich wollte dich auch schon immer ansprechen, hab mich aber nie getraut.“ antwortete ich leise und wunderte mich mal wieder über mein Schauspieltalent. Ich stand auf, legte meine Arme um sie und zog sie an mich.

„Oh Sean.. Das hab ich mir so lange gewünscht.“ Wie heißt die Tussi überhaupt? Egal.. Um zu vermeiden, dass sie noch mehr labert fing ich an sie zu küssen. Erst ganz zärtlich, dann mit Zunge. Bin ich eigentlich so notgeil? Na okay.. Die letzten Jahre lief nichts mehr. Ich will's mit nem Mädel machen, dessen Namen ich nicht mal kenne. Offensichtlich will sie es ja aber auch sonst hätte sie mich längst weg gedrückt. Ohne weiter drüber nach zu denken wanderte meine Hand unter ihr Oberteil. Die Andere unter ihren Rock. Mit geschlossenen Augen stöhnte sie leise vor sich hin im Takt zu meiner Handbewegung.

Letztenendes ließen wir beide uns derartig gehen, dass wir es mitten auf dem Flur im Stehen trieben. Dass wir eventuell hätten erwischt werden können, störte mich nicht. Lehrer waren keine mehr im Haus, außer die, die grade das Nachsitzen beaufsichtigte.

Dass mir dann doch auf einmal jemand ziemlich fest auf die Schulter tippte, störte mich dann aber schon. Als ich mich umdrehte sah ich das Gesicht einer enttäuschten Blondine, die mich böse anfunkelte. Es war, als hätte man mich in kaltes Wasser geworfen. Und mein Magen – Der zog sich zusammen wie ne Nacktschnecke auf die Salz gestreut wurde.

„Grace..“ „Sean... Du bist ein Arschloch... Und ich dachte, ich könnte mich vielleicht in dich verlieben. ICH HASSE TYPEN DIE JEDE POPPEN DIE NICHT BEI DREI AUFM BAUM IS!! DU DRECKIGER NOTGEILER BOCK!!!! UNSRE FREUNDSCHAFT IST HIERMIT BEENDET! KOMM BLOß NICHT NOCHMAL ZU MIR!!!“

Das war der letzte Satz bevor sie die Treppe runter rannte und weg war. Ich meine, ich hätte ein paar Tränen gesehen. Oh mann... Einmal ein Ausrutscher und er fliegt natürlich sofort auf.

„Du bist mit Grace befreundet? Na dann ist ja besser, dass sie die Freundschaft gekündigt hat. Solche Weiber braucht doch eh keiner. Brutale Schlägerkuh.“ „Ey! Red net so abfällig über Grace! Ich hatte noch nie ne so gute Freundin!“ „Lass sie doch. Jetzt hast du ja mich, hihi. Wir werden die besten Freunde und ne wunderbare Beziehung haben.“ schwärmte der Rotschopf und klammerte sich an meinem Arm fest. Nun kam auch Danny.

„Sorry Kleines, aber ich hab schon ne Freundin.“ „WAS!?! ABER... WARUM HAST DU MIR DANN GESAGT DASS DU MICH LIEBST!?“ „Aber das hab ich doch nie.. Ich hab gesagt ich wollte dich schon lange mal ansprechen.. Um dich zu fragen ob ich dich ficken darf. Ich dachte du wolltest das Selbe. Naja.. Blödes Missverständnis, hehe. DANNY MEIN FREUND! Komm wir gehen!!“ sagte ich hecktisch zu ihm, ließ die Rothaarige stehen und zog mit ihm davon.

Ich bin so ein verdammtes Arschloch. Sie wird’s schon irgendwie verkraften hoffe ich. Aber von Beziehung war nie die Rede, ich würde auch keine wollen. Allerdings fühlte ich mich endlich mal wieder richtig gut.

Bin ich eben ein Arschloch, wichtiger ist, dass ich mich jetzt schnell wieder mit Grace vertrage. Ich hätte ja nicht gedacht, dass sie diesen Kuss doch so ernst nahm. Und dass sie meine Aktion derartig verletzt hat. Ob sie mir jemals nochmal verzeihen wird?

Zwei Wochen nach diesem Vorfall erwies es sich immernoch schwieriger als gedacht. Ich hatte in dieser Zeit kaum geschlafen, da ich mich oft allein fühlte zu Hause. Ich versuchte mit Grace zu reden, doch sie zeigte mir immer wieder die kalte Schulter. Gestern beschloss ich dann, es aufzugeben. Wenn ich ihr noch weiter hinterher renne mach ich mich doch nur zum Affen.

Eher gab ich mich nun mit den ganzen Mädels ab die aufeinmal schlange standen. Ja richtig! Seit der Sache mit der Rothaarigen kamen auf einmal alle Möglichen Mädels an.

Sie fragten mich ob sie auch mal mit mir dürften... Ich fand's eigentlich ziemlich billig, aber eigentlich war es ja egal, mir gings gut damit. Es hatte sich wohl rumgesprochen, dass ich ziemlich gut sei. Manche wollten auch einfach nur entjunfert werden. Recht mutig.. Jeden Tag stand ne Andere parat. Und ich musste mich nichtmal anstrengen eine aufzureißen. Sie baten sich praktisch an.

„In Zwei Wochen wieder?“ fragte mich Sadita leicht außer atem und strich mir mit dem Zeigefinger über die Brust. „Wenn du willst Süße, für dich hab ich doch immer Zeit.“ Die halbkolumbianerin mit den schwarzen Haaren und rehbraunen Augen war eine der Wenigen die einfach nur Spaß haben wollten und es genauso unkompliziert sah wie ich. Ich guckte ihr hinterher und seufzte. Dieses Leben ist ja eigentlich so ziemlich leicht.. Ohne Eltern, ich kann tun was ich will und vögeln wen ich will. Aber irgendwie fehlt doch etwas. Ich würde mich gerne mal wieder verlieben und geborgen fühlen. Einsam war ich ja nach wie vor. Leider empfand ich für keins der Mädels etwas wie Liebe.

„Hey Alter, war das eben nich Sadita? Wie hast du die gekriegt!?“ fragte Danny erstaunt. Er kam mir im Flur entgegen. „Weiß net.. Sie stand plötzlich vor mir und hat ihr Shirt von sich gerissen.“ „Hach.. So ein Glück müsste man haben. Fehlt doch nur noch Grace in deiner Sammlung.“ „Nee.. Die überlass ich dir. Ich will doch nix von ihr. Immerhin war sie mal ne beste Freundin für mich und ist keine dieser Schlampen, die es dringend brauchen. Warum sagst du ihr nicht endlich mal dass du was von ihr willst?“

Er guckte schüchtern zu Boden und seufzte. Ich sagte nichts dazu. Danny wird wohl immer ein hoffnungsloser Fall bleiben. Doch zu meiner Überraschung guckte er auf einmal ziemlich entschlossen und lief richtung Klassenzimmer. Der wird doch nich...? Gespannt wartete ich auf dem Flur. Das kann doch nich gut gehen.. Ob Grace ihn diesmal so richtig abserviert? Mal sehen..

5 Minuten vergingen bis Danny wieder raus kam. Er war nicht alleine.. Was mich wunderte war, dass seine Begleitung nicht Grace, sondern die Blaubeere Kashya war. Bis vor einiger Zeit waren die beiden Mädels noch total verstritten und nun auf einmal die besten Freundinnen. Ich verstand es nicht, aber die beiden muss man auch net verstehen. Nun lief Kashya an der Hand von Danny hinter ihm her. Sie verschwanden hinter der nächsten Ecke. Was ging da ab?

„Was zum..?“ fragte ein Mädchen das hinter mir stand ganz entsetzt. Scheinbar hatte sie die beiden auch beobachtet und hatte nun den selben verstörten Blick drauf wie ich auch. Ich guckte sie mir genauer an... und sah... Die Frau meines Lebens! Diese wunderschönen grünen Augen! Überhaupt... Alles!!! Wer ist sie?



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