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Australia.

- something to remember. | SasuSaku ~ SakuIta
von

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~Sunset~

~Sunset ~
 


 

Der Streit mit Itachi schlug mir kräftig aufs Gemüt und meine Laune war für den restlichen Tag sprichwörtlich im Keller. Erschwerend hinzu kam auch noch, das Itachi es gekonnt vermied sich einem klärenden Gespräch zu stellen, aber wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst war, dann war mir das auch ganz recht. Für einen Tag hatte ich genug von ihm und seiner Eifersucht. Er kam nicht zum Abendessen und verkroch sich den ganzen Abend lang in seinem Zimmer, das bekam ich zumindest von Shikamaru erzählt, der genug von Itachis miesepetriger Laune hatte, und sich stattdessen nach draußen gesellte. Und das sollte bei Shikamaru schon was heißen.
 

Ich sah dabei zu wie eine Gruppe von Schülern (unter anderem Naruto, Sasuke, Neji und Tenten) Fußball spielte. Neben mir hatten sich Temari und Hinata niedergelassen, Ino war lieber drinnen geblieben, ihr erschien es als Zeitverschwendung bei einem Fußballspiel zuzuschauen, da nutzte sie ihre Zeit doch lieber um sich die Nägel zu lackieren. Es war bereits nach acht, doch die meisten Schüler waren noch draußen. Es war immer noch schön warm draußen und die meisten wollten die letzten Sonnenstrahlen des Tages noch einmal nutzen.
 

„Sag mal, du weißt nicht zufälligerweise warum Itachi so schlecht drauf ist“, fragte Shikamaru und starrte gedankenverloren in den Himmel. „Er hat nur was von wegen ‚Zoff’ gesagt.“ Normalerweise interessierte sich Shikamaru nicht für anderer Leute Angelegenheiten und deshalb verwunderte mich seine Frage auch zuerst. Doch vermutlich war er es einfach nur Leid schlechte Stimmung zu ertragen, immerhin sorgten die Streitereien zwischen Itachi und Sasuke schon für genug Zündstoff. Ich seufzte. „Das muss er mit sich selbst ausmachen“, erklärte ich. „Ich bin nicht sein Kindermädchen, sondern seine Freundin. Und wenn er Mist baut, dann muss er das auch wieder aus der Welt schaffen. Ich renne niemandem hinterher.“ Shikamaru starrte mich verwirrt an, wahrscheinlich kapierte er nicht ein Wort von dem was ich sagte, aber er ließ es dann auch dabei bewenden.
 

„Du sagst das aber ziemlich gleichgültig“, warf Temari leise ein, die offenbar zugehört hatte. Ich zuckte mit den Schultern. Es war jawohl nicht meine Schuld das Itachi plötzlich die Eifersuchtsschiene fuhr. Wenn einer sich zu entschuldigen hatte, dann er. „Wie bereits gesagt“, antwortete ich schließlich. „Jeder muss für seine Fehler selbst gerade stehen.“ Temari atmete tief aus und wandte sich dann ab. Irgendwie hatte ich das dumme Gefühl alle erwarteten von mir das ich mich entschuldigen sollte. Ino hatte so etwas ähnliches auch angedeutet, als ich ihr von dem Streit erzählt hatte.
 

Ich war mehr als verstimmt, stand auf und beschloss rein zu gehen. Temari, Hinata und Shikamaru schauten mir noch hinterher, und mein plötzlicher Aufbruch schien die drei zu überraschen, aber es war mir egal. Ich wollte mir jetzt keine Vorwürfe anhören, vor allem keine unausgesprochenen. Keiner von denen war bei dem Streit dabei gewesen, sie konnten das gar nicht beurteilen. An diesem Abend ging ich mit ziemlich schlechter Laune ins Bett und ein kleiner Teil von mir fragte sich ob ich nicht einfach nur sauer auf mich selbst war.
 

~
 

Die Nacht über schlief ich nicht besonders gut, und als ich am nächsten Tag aufwachte, da ging es mir beinahe noch schlechter als am Tag davor. Bei jedem Blick der mir von Ino oder Temari zugeworfen wurde, sah ich einen Vorwurf aufkeimen. Zwar behandelten die beiden mich völlig normal, aber ich hatte das Gefühl zwischen uns ständen nun einige unausgesprochene Dinge. Als Itachi auch beim Frühstück nicht auftauchte, sank meine Laune die schon vorher gleich null gewesen war in den Minusbereich.
 

„Hey Naruto, du weißt nicht zufälligerweise wo Itachi gerade steckt, oder?“, wollte ich wissen, doch Naruto warf mir lediglich einen argwöhnischen Blick zu und sagte dann das er keine Ahnung habe wo Itachi momentan sei. Also wandte ich mich äußerst widerstrebend an Sasuke, der mir dann freundlicherweise erklärte das Itachi bereits gegen sechs Uhr morgens gefrühstückt hatte. Wo er allerdings jetzt genau wäre, wüsste er auch nicht. Für das Augenzwinkern am Schluss hätte ich ihm allerdings schon wieder eine reinhauen können.
 

Wenn ich nicht zum Unterricht gemusst hätte, wäre ich wohl losgezogen um Itachi zu suchen, aber anderseits ging ich davon aus ihn dann spätestens in der Pause zu sehen. Fehlanzeige, denn wie ich von Temari erfuhr, die mit Itachi gemeinsam in eine Klasse ging, war er nicht zum Unterricht erschienen. Langsam aber sicher verzweifelte ich regelrecht und Wut kochte in mir herauf. Doch immerhin musste nicht ich aussprechen was mir durch den Kopf ging. Es war ausgerechnet Hinata die es auf den Punkt brachte.
 

„Das ist schon ein wenig feige von Itachi dass er dir so aus dem Weg geht“, meinte sie nach Unterrichtschluss. „Es ist mehr als feige“, konterte ich und hätte am liebsten irgendwas geworfen. Aber da ich gerade nichts zur Hand hatte, trat ich mit dem Fuß gegen die Wand, was zwar verdammt weh tat, aber das war es wirklich wert gewesen. Ich beschloss dass es Zeit wurde Itachi zu suchen, doch auch mit tatkräftiger Unterstützung von Ino gelang es mir einfach nicht. Man muss sich das mal vorstellen, der Typ ging mir seit über 10 Stunden erfolgreich aus dem Weg, obwohl wir die selbe Schule besuchten.
 

Tatsächlich legte ich mir schon zurecht was ich ihm alles an den Kopf werfen konnten wenn ich ihn dann sehen sollte, immerhin ging es hier um unsere Beziehung und seine Aktion verbesserte die Situation nicht gerade. Ino flüsterte mir Schimpfwörter zu, deren Bedeutung mehr als fragwürdig war, aber ich schwor mir selbst keines davon zu benutzen, denn dann wäre ich keinen Deut besser als Itachi selbst. Meine ganze Planung allerdings war vergessen, als er dann plötzlich vor mir stand. Es war bereits spät geworden, doch scheinbar war er endlich dazu bereit die Sache zu klären.
 

„Sakura ich finde wir sollten reden“, sagte Itachi und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Einen Augenblick lang überlegte ich einfach wegzugehen und ihn stehen zulassen, sozusagen als Strafe, aber ich wollte das ja schließlich auch endlich mal geklärt haben, weswegen ich dann nickte. „Sehe ich genauso“, meinte ich daraufhin. „Lass uns einen Spaziergang machen“, schlug Itachi vor und ich zuckte mit den Schultern, folgte ihm aber dann doch.
 

Während wir liefen sprachen wir kein Wort miteinander. Zuerst bemerkte ich auch gar nicht wo genau wir hinliefen, aber nach einer Weile wurde mir klar das wir auf den Strand zuhielten. Der Himmel hatte sich unterdessen bereits rötlich gefärbt und die kleinen Häuser an denen wir vorbeiliefen wurden dadurch in ein wunderschönes Licht getaucht. Als wir dann am Strand ankamen, bewunderte ich zuerst einmal diese Atmosphäre. Das Meeresrauschen, den feinen Sand, die warme, untergehende Sonne. Es war der Ort an dem wir uns geküsst hatten und ich hoffte es würde heute wieder so sein. Doch etwas sagte mir, dass wir heute anders auseinander gehen würden.
 

„Es tut mir Leid“, sagte Itachi plötzlich. „Das ich erst jetzt komme und alles...dass ich mich verkrochen hab und all das.“ Ich wollte sofort etwas erwidern, jetzt schien es an der Zeit ihm die Meinung zu geigen, doch er kam mir zuvor.
 

„Sakura hör mir bitte zu. Ich habe mir die letzten Tage über viele Gedanken gemacht und ich habe auch eine Entscheidung getroffen. Ich möchte es nicht unnötig in die Länge ziehen, aber ich will es dir erklären.“ Ich ahnte nichts Gutes. Seine Wortwahl war viel zu behutsam und ich begann langsam zu ahnen was hier vor sich ging. Ich wollte etwas sagen, doch er unterbrach mich. „Nein. Bitte lass mich jetzt ausreden, Sakura.“ Itachi wartete bis ich kurz genickt hatte ehe er fortfuhr. „Okay“, meinte er und verzog sein Gesicht zu einer angespannten Grimasse. Er schien nervös zu sein.
 

„Sakura, du bist ein ganz wundervolles Mädchen. Du bist freundlich, aufgeschlossen, aufgeweckt und intelligent. Ich sage das nicht um irgendwas schönzureden, sondern weil es wahr ist, und ich mag dich. Ich mag dich wirklich. Aber...“, er hielt inne, ihm schien es schwer zu fallen weiter zusprechen und ich wusste was kommen würde; ich wusste was er sagen würde. „... wenn wir zusammen sind, dann habe ich nicht das Gefühl dass – dass ...da Liebe im Spiel ist. Freundschaft ja“, fügte er sofort hinzu, doch mein Gesichtsausdruck sprach wohl Bände. „Was!?“, rutschte es mir raus, während ich Itachi ungläubig anstarrte.
 

„Du musst das verstehen Sakura, ich bin selbst verwirrt und ich versichere dir mir fällt das nicht leicht, aber ich sehe auch Sasuke und dich, seine Blicke, deine Blicke, und natürlich das was zwischen euch läuft...“

„Dann solltest du dir vielleicht mal eine Brille anschaffen, denn zwischen uns läuft nichts“, warf ich empört dazwischen. „Keine Ahnung was du da meinst zu sehen.“

„Entschuldige. Ich korrigiere, was sich da zwischen euch beiden anbahnt.“

„Aha. Nur leider bahnt sich da auch nichts an!“

„Ich bin nicht blind, Sakura.“

„Tzz. Das vielleicht nicht, aber offensichtlich eifersüchtig bis zum geht nicht mehr.“
 

Ich hatte meine Arme demonstrativ vor der Brust verschränkt. Das was Itachi da vom Stapel ließ war wie ich fand unter aller Sau. Er unterstellte mir Dinge die absolut nicht der Wahrheit entsprachen und auch wenn ich ein im Grunde genommen netter Mensch war, ich ließ mir weiß Gott nicht alles gefallen.
 

Er schwieg. „Ich will nicht schon wieder streiten“, sagte er schließlich.

„Dann behaupte nicht so eine gequirlte Scheiße“, zischte ich ungehalten zurück.

„Wir können ja nicht mal mehr normal miteinander reden“, stellte er trocken fest.

„Weil du totalen Blödsinn erzählst“, erwiderte ich wütend.

„Und wenn es so ein Blödsinn ist, wieso reagierst du dann gleich so zickig?“, wollte er mit erhobenen Augenbrauen wissen. Ich wollte auf diese Ungeheuerlichkeit etwas sagen, etwas erwidern, doch mir blieben die Worte im Hals stecken.
 

Itachi drehte sich der untergehenden Sonne zu. „Vielleicht sind wir einfach noch nicht soweit. Was mich angeht, so kann ich so jedenfalls nicht weiter machen. Ich denke es ist das Beste für uns beide, nein, für uns alle, wenn wir es jetzt beenden. Sakura, es tut mir wirklich aufrichtig leid, aber für mich ist es ist vorbei.“
 

Irgendetwas zerbrach in mir und schlitze mir förmlich das Herz auf. Itachis ruhige Worte verletzten mich, schlimmer als wenn er es mir ins Gesicht geschrieen hätte. Ich fiel. Tiefer als ich es jemals für möglich gehalten hätte und um mich herum war alle schwarz. Kein einziger Lichtschimmer. Einfach alles war dunkel. Meine Wut war vergessen. Und es tat weh, so unendlich weh, dass er mich nicht ansah. Das er einfach nur da stand, einfach nur auf das Meer starrte. Seine Blicke sollten mir gelten und nicht diesem Ozean. Er sollte mich anschauen, mich in den Arm nehmen und sagen, dass alles sei nur ein schlechter Scherz.

Doch er tat es nicht.
 

Die Sonne ging unter und es schien, als würde sie die Liebe zwischen Itachi und mir mitnehmen. Als würde die Sonne aus meinem Leben verschwinden. Von einem Augenblick auf den anderen. Einfach so. Grundlos. Und es fühlte sich so an, als ob urplötzlich alle Farben von der Erde verschwinden würden. Als ob die Sonne einfach alles mit sich nehmen würde. Meine Liebe. Mein Glück. Meine Farben. Alles.
 

Die Welt wurde grau. Kein hübsches Grau.

Ein hässliches, ekliges, farbloses, beinahe durchsichtiges Grau.
 

„Es tut mir Leid.“ Seine Stimme klang merkwürdig bitter. Er blickte noch immer gedankenverloren auf das Meer. Besah sich den Wellen. Hörte das rauschen. Fühlte vielleicht sogar genau die selbe innere Leere wie ich in diesem Moment. Vielleicht konnte auch er keine Farben mehr sehen. Ich wusste es nicht. Ich konnte ihn nicht mehr durchschauen. Ich verstand ihn nicht mehr. Seine Worte, seine Taten, einfach sein ganzes Wesen schien sich urplötzlich um 180° gedreht zu haben. Und ich verstand es nicht, wollte es vielleicht auch nicht verstehen.
 

„Es - es verwirrt mich“, würgte ich schließlich schwer schluckend hervor. Heiße, salzige Tränen brannten mir in den Augen, doch ich wollte jetzt nicht weinen. Ich wollte keine Schwäche zeigen. Nicht jetzt. „Erst streiten wir uns, dann sagst du ich würde Sasuke irgendwelche Blicke zuwerfen, obwohl meine Blicke nur dir gelten, dann gehst du mir aus dem Weg, ignorierst mich, und jetzt machst du mit mir Schluss und entschuldigst dich auch noch dafür! Was soll ich davon halten? Was soll ich denken? Und was fühlen? Erkläre es mir.“
 

„Ich kann dir nicht sagen was du denken oder fühlen sollst. Ich weiß nur dass es wehtut. Mir genauso sehr wie dir. Ich verstehe diene Verwirrtheit, wirklich. Aber es ist besser es jetzt zu beenden, bevor dieses kleine Drama größere Züge annimmt, als es ohnehin schon angenommen hat“, antwortete Itachi schließlich. Er sagte es nicht unfreundlich, aber noch immer würdigte er mich keines Blickes. Er schien Verständnis zu haben und doch rechtfertigte er sich lediglich.
 

Und ich verstand es noch immer nicht, würde es vielleicht auch niemals verstehen.

Doch er sollte mich wenigstens ansehen.

Er sollte nicht wegblicken.

Er sollte die Tränen in meinen Augen sehen.

Itachi sollte sehen, wie mein Herz in einem Ozean aus Tränen ertrank.

Sehen, wie ich innerlich verblutete.

Er sollte mich sehen.
 

Doch er tat es nicht.
 

Er fuhr nur damit fort zu reden. In einem belehrenden, ruhigen Ton, Und jedes einzelne Wort schnürte mir die Kehle ein kleines bisschen mehr zu. „Es ist – schwierig. Aber ... ich mag dich. Ich mag dich mehr als es gut für uns beide ist. Aber ich kann dir nichts garantieren und du kannst mir ebenso wenig etwas garantieren.“

„In einer Beziehung kann keiner etwas garantieren“, warf ich in meiner puren Verzweiflung ein. Er seufzte laut auf. „Das ist richtig, Sakura. Aber man braucht eine gewisse Sicherheit wenn eine Beziehung funktionieren soll. Und die haben wir nicht. Du behandelst mich eher wie einen guten Freund. Aber nicht wie deinen Freund, sondern wie einen Freund. Und nur damit du das nicht falsch verstehst – ich handele genauso. Das zu leugnen wäre zwecklos. Ich weiß, dass das auch anderen bereits aufgefallen ist.“
 

Das war so dumm. So sinnlos. Ich packte ihm am Arm und zwang ihn somit mich anzusehen. Doch ich lies ihn sogleich wider los. Denn sein Blick war versteinert. Undefinierbar. „Sakura hör zu. Ich war schon immer ein guter Menschenkenner und früher oder später, werden wir an dieser Beziehung zerbrechen. Und dann wird es für uns vielleicht unmöglich sein ohneeinander weiter zu machen. Deshalb beende ich es lieber jetzt, wo wir vielleicht noch die Chance haben einander zu verzeihen“
 

„Das heißt wir – wir bleiben Freunde, ja“, fragte ich und starrte dabei auf den Boden. Die Umgebung um mich herum verschwamm, denn jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Es war so unfair. Er beendete unsere Beziehung aus Angst, unsere Freundschaft könne an ihr zerbrechen. Unsere Freundschaft! Es ging ihm darum, dass er Angst hatte mich an Sasuke zu verlieren, weil Sasuke immer dass bekam, was Itachi gerne hätte. Das hatte er selbst zugegeben. Es ging um Sasuke und nur um ihn. Immer. Alles drehte sich nur um Sasuke. Sasuke hier, Sasuke da, Sasuke überall. Der Grund unserer Trennung war Sasuke. Er war Schuld an diesem Dilemma.
 

Doch irgendwie schlich sich etwas in meine Gedanken, was ich heute vielleicht Einsicht nennen würde. Es war ein kleiner Funken, wirklich ganz klein, aber dieser Funken sagte mir, dass Itachi im Grunde genommen mit seinen Behauptungen nicht falsch lag. Er hatte eigentlich Recht. Itachi hatte das erkannt, was ich all die Zeit über nicht hatte wahrhaben wollen.
 

Wir behandelten uns eher wie Freunde. Gute Freunde, sicherlich, aber dennoch nur Freunde. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es war nicht so, dass ich von einer Sekunde auf die Andere die Trennung akzeptierte oder sie als positiv empfand, aber ich hatte zumindest nicht das Gefühl es wäre falsch. Es fühlte sich allerdings auch nicht richtig an, sondern eher wie eine Mischung aus beidem. Doch Itachis Entscheidung stand unumstößlich fest und fürs Erste blieb mir wohl keine andere Wahl als sie zu akzeptieren. Zumindest vorerst.
 

„Natürlich bleiben wir Freunde“, erwiderte Itachi und wandte seinen Blick wieder auf das vor sich dahin wogende Wasser. „Es wird sich nicht viel für uns ändern denke ich, hoffe ich, denn an unserem Verhalten uns gegenüber ändern wir ja nicht wirklich etwas, bis auf die Tatsache dass wir uns nicht mehr Küssen werden, oder ›Ich liebe dich‹ sagen werden.“
 

Mein Verstand sagte mir dass seine Worte naiv waren, vermutlich unmöglich einzuhalten, denn da standen noch einige Dinge im Raum, die geklärt werden mussten. „Wir werden es versuchen müssen“, antwortete ich schließlich leise und versuchte mich dabei so gut wie möglich zusammenzureißen. Keine Schwäche mehr zu zeigen, denn eine Niederlage sollte man immer wie einen Diamanten tragen; mit Fassung.
 

„Ich weiß es gibt noch vieles was zwischen uns steht“, fing Itachi an, doch ich unterbrach ihn. „Heute ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Lass – lass und diese ganze Sache erstmal verdauen und dann können wir weiter reden. Ich kann im Augenblick nicht klar denken und -“, doch weiter kam ich nicht, denn meine Stimme versagte. Ich konnte einfach nicht weiter reden. Alles war mit einem Mal so kompliziert. „Dinge über die wir uns nicht aussprechen werden unsere Beziehung zueinander belasten“, warf Itachi ein und seine Stimme klang dabei fest und irgendwie aber auch müde.
 

„Von welcher Beziehung reden wir, bitte?“ Es rutschte mir heraus und ich bereute es schon im nächsten Moment wieder, als ich sein Gesicht sah. Ich murmelte eine Entschuldigung und er sah mir für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen, ehe er sich zu einer Antwort verleiten ließ. „Wahrscheinlich hast du recht. Lassen wir erstmal Gras über die Sache wachsen und reden dann weiter, wenn wir wieder einigermaßen klar und unvoreingenommen denken können.“
 

Ich wusste darauf nichts zu erwidern und nickte stattdessen nur. ›Gras über die Sache wachsen lassen‹ klang für mich verdammt nach Aussitzen und weiter machen, aber letztendlich mussten wir genau das tun. Weiter machen, weiter leben, nicht stehen bleiben, sondern weitergehen. Vielleicht war das nicht besonders klug, und es war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nicht die beste Lösung, aber sie sollte nicht endgültig sein, sondern nur für die Übergangsphase herhalten. Sie musste solange funktionieren, bis wir in der Lage waren wieder halbwegs normal miteinander umzugehen, so viel sah selbst ich in dieser Situation ein.
 

Manchmal macht das Herz komische Dinge mit einem und wenn dann auch noch der Verstand mitmischen will, dann kann man seine Gefühle manchmal selbst nicht mehr richtig einordnen. Dann kommt es einem so vor, als würden sich unzählige Wege auftun und man weiß einfach nicht welchen man gehen soll, obwohl man es eigentlich wissen müsste. Chaos pur eben. Alles ist verwirrend und so unlogisch, dass es simpel ausgedrückt keinen Sinn ergibt. Wie eine zerbrochene Perlenkette. Man kann die Perlen wieder auffädeln, aber sie werden niemals mehr die gleiche Reihenfolge haben. Genauso würde es bei Itachi und mir sein. Das sagte mir mein Verstand, aber dieser war so durcheinander, dass mein Herz ihm in dieser Situation kein Vertrauen schenkte.
 

„Wir sollten zurück gehen. Es ist schon spät. Nicht das die noch einen Suchtrupp nach uns losschicken“, sagte Itachi plötzlich und riss mich vollkommen aus meiner Gedankenwelt heraus. Er nickte mir zu und dann gingen wir einfach stur nebeneinander her, ohne auch nur ein Wort miteinander zu wechseln. Ich weiß nicht ob es wirklich Sturheit war oder ganz einfach nur Ratlosigkeit, vielleicht sogar Verlegenheit, jedenfalls war es unangenehmer als mir eine Gesprächspause jemals gewesen war. Denn es schien als trennten uns jetzt Welten, Grenzen, die wir nicht überwinden konnten. Nicht mehr überwinden konnten. Es war merkwürdig.
 

Wir liefen nebeneinander her und ich bemerkte nicht einmal wie wir vom Strand zurück auf die Straße kamen. Die Häuser waren nur ein verschwommenes Bild, und auch die gelegentlich an uns vorbeikommende Menschen beachtete ich nicht. Das alles war unrelevant für mich. Wir legten den Weg zurück zur Schule vermutlich in zehn Minuten oder so zurück, aber mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Als würden Stunden vergehen. Dann jedoch sah ich die Gebäude der Konoha High vor uns auftauchen und dann erst wurde mir bewusst das bald alle von unserer Trennung wissen würden und ich keine Ahnung hatte wie ich es irgendwem erklären sollte.
 

Nicht das es jeden x-beliebigen Deppen etwas angehen würde, aber Ino beispielsweise würde die Hintergründe sicherlich gerne erfahren und als beste Freundin übernahm sie ja höchstwahrscheinlich auch die Trösterolle. Dafür allerdings bräuchte sie dann auch Hintergrundinformationen. Aber ich brauchte auch gar nicht lange über diese Tatsache nachzudenken, denn kaum hatten Itachi und ich das Gelände der Schule betreten und waren um das Hauptgebäude herum, an der kleinen Holzbrücke vorbeigelaufen, da kam uns besagte Blondine in Begleitung von Tenten auf uns zu gerannt.
 

„Verdammt! Da seid ihr ja endlich!“, rief Ino. Sie schien völlig aufgeregt zu sein, und als sie schließlich direkt vor mir stehen blieb, traute ich meinen Augen kaum. Ihre ansonsten so sorgfältig aufgelegte Wimperntusche war völlig verschmiert und ihre Haare waren zerzaust. Sie sah richtig fertig aus und Tenten, neben ihr sah genauso aufgelöst aus. „Wir haben euch gesucht!“, würgte Ino hervor und sie wischte sich mit ihrer Hand unwirsch den Pony aus dem Gesicht.
 

„Himmel, was ist passiert?“, fragte ich besorgt, und auch Itachis Blick sah verdammt verwirrt aus. „Temari!“, antwortete Tenten. Ich verstand nicht, bis Ino die Güte erwies mich und Itachi aufzuklären. Allerdings tat sie das in einer solchen Redegeschwindigkeit, dass ich nur die Hälfte von dem was sie sagte verstand. Das Wesentliche jedoch bekam ich durchaus mit. „Sie – ihre Eltern – wollen sich trennen – über Handy erfahren – weg“
 

„Was soll das heißen, weg?“, fragte Itachi in scharfem Ton dazwischen, noch ehe ich genauso die gleiche Frage stellen konnte. Doch dieses Mal war es erneut Tenten die die Antwort gab. „Wir alle haben das ganze Schulgelände dreimal komplett abgesucht, sie ist nicht hier. Seit sie davon erfahren hat, hat niemand sie mehr gesehen! Temari ist abgehauen und niemand weiß wohin!“
 

Itachi und ich sahen uns an. Unsere Blicke trafen sich und er konnte die in mir aufsteigende Angst in meinen Augen wahrscheinlich genauso gut erkennen, wie ich die Besorgnis in den Seinen. Wir sahen uns an und dachten vermutlich das Gleiche. ›Was, wenn sie sich etwas antut?‹ Zwar hielt ich diese Option für unwahrscheinlich, weil es einfach nicht Temaris Art war, aber andererseits woher sollte ich schon wissen wie sie in einer solchen Situation handeln würde? Ich konnte mir eher vorstellen das sie Zeit für sich brauchte, aber das widersprach auch ihrer sonst so verlässlichen Art, einfach so, und ohne jemandem Bescheid zu gebem zu verschwinden. Mit einem Mal war unsere Trennung ein Thema der Vergangenheit. Jetzt, für diesen Augenblick zählten andere Dinge.
 

Dies würde definitiv eine lange Nacht werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Meeryem
2012-04-09T20:33:19+00:00 09.04.2012 22:33
Spannung puur, und ich hasse mich davür das ich
das net am anfang gelesen hab xD
wieso machst du das wieso lässt du
sie sich trennen warum? :(
Und dann noch temari musste mich zusammenreißen
nichstchonwieder zu heuln xD
GLG meery
Von: abgemeldet
2010-10-02T18:49:27+00:00 02.10.2010 20:49
Hallu :3
Ich habe mir gerade die komplette Geschichte in knapp 3 Stunden durchgelesen.
Und jetzt frage ich mich ernsthaft:Wieso habe ich diese FF nicht schon früher gelesen?
Ich bin auf jeden Fall sehr froh,dass ich es jetzt mal hingekriegt habe.

Und ich bin einfach nur begeistert.
Dein Schreibstil ist einer der besten,die ich hier je gelesen habe.
Ich konnte einfach nicht aufhören,zu lesen.

Mein Lieblingskapitel ist bisher das,wo sie im Dschungel verschollen sind.
Und ich musste richtig oft lachen,am schlimmsten war es am Anfang mit der Spinne.
Aber ganz ehrlich?Ich hätte da genauso rumgekreischt. xD

Ich liebe diese FF.
Und ich kann es echt nicht mehr abwarten,bis das nächste Kapitel kommt.

So,Berry hat mal nichts zu meckern und das ist echt selten.
liebe Grüße~

Von:  Harfe
2010-07-25T14:44:18+00:00 25.07.2010 16:44
Damm! Damm! DAMM! Spannung pur. :O Ich hab von Anfang bis zum Ende mitgefiebert hier und bin noch ganz kribbelig. Und dann auch noch das mit Temari! [Aber guter Vorwand, dass ihre Trennung nicht so im Vordergrund steht und so :)
Und tja, eine Trennung ist zwar nichts schönes, aber erstens bin ich kein SakuraItachi-Fan zweitens wäre alles andere wahrscheinlich noch viel dramatischer geworden zwischen den dreien und so.
Also: Gute Entscheidung Itachi, du bist mal wieder allen voraus, du Gauner ;D
Bin schon gespannt wie´s weiter geht (Sasuke!?)
lg Fe

Von:  _Nessie16_
2010-07-24T23:55:25+00:00 25.07.2010 01:55
hey hey ^^
super kapitel
irgentwie bin ich froh das itachi und saku sich getrennt haben
nun ist endlich platz für sasu xD
aber irgentwie tut itachi auch leid
wenn der saku an sasu verliert
aber auch nicht soo schlimm
ich mag itachi eigentlich ehh nicht so gerne xD

hoffentlich tut temari sich nichts an
und die anderen finden sie schnell
sowas zu erfahren ist schrecklich
und gerade wenn es über telefon ist :(
bitte schreib schnell weiter
würde nur zuuu gerne wissen wie es weiter geht

liebe grüße
_Nessie16_ ♥
Von:  Rockapotomus
2010-07-24T12:12:03+00:00 24.07.2010 14:12
hai
puh... endlich haben die sich getrennt... hehe... ziemlich gemein ich weiß.... aber der will doch eh was von tema und die is doch auch über beide ohren in ihn verknallt... mhmh... ivh glaub ich hör mal auf mist zu labern (=
aber iwie... ita zerstört sein leben iwie selbst wenn er dauernd meint sasuke bekommt alles und er nich... er verzichtet ja eh drauf... armes wiesel.. hoffentlich kommt er mit tema zusammen ^^
super kappi :D
ich bin aber eig gegen so drama bei der trennung der eltern... so dramatisch wie es oft beschrieben wird ist es nich =) unf super trost : ist sicher beser für die beiden so, sie müssen sich immerhin nich mehr täglich streiten :)
danke für die ens =)
GlG
Von:  Sonnenblume
2010-07-20T15:13:46+00:00 20.07.2010 17:13
da jagt eine aufregung die nächste XD
erst sakuras trennung von itachi. wobei ich itachi irgendwie etwas zu einsichtig vorkam, dafür, dass er sich wer weiß wie lange verkrochen hat. ich mag ihn in diesem kapitel irgendwie nicht so besonders, das liegt aber nicht an der trennung...das musste ja irgendwann kommen xD

und jetzt: ist temari verschwunden. Bäm! Das hat eineschlagen wie eine Bombe. aber im wahrsten sinne des wortes. ich war in gedanken noch immer bei der trennung und dann kommt plötzlich der ausruf, temari! Weg! im ersten moment war ich etwas verwirrt, aber dann gings ^^"
ich frag mich wo temari sich verkrochen hat und wer sie finden wird xD
im großen und ganzen ist das nicht einer meiner lieblingskapitel aber schön geschrieben ist es trotzdem :D

liebe grüße mikaja
Von: abgemeldet
2010-07-20T13:19:53+00:00 20.07.2010 15:19
okay, eigentlich dachte ich, dass ich mich freuen würde,
wenn es zwischen sakura und itachi aus ist,
aber irgendwie fand ich es trotzdem irre traurig.

deine wortwahl finde ich an vielen stellen (so ziemlich allen ^^°)
bezaubernd und einfach treffend =3

besonders der vergleich mit der perlenkette war passend und total berührend!

die unangenehme stille am ende, die zwischen den beiden herrscht, war so gut geschildert,
dass es richtig greifbar für mich war und ... irgendwie schön *-*
an der stelle mit temari aufzuhören war natürlich ziemlich dreist ;D
aber gut, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist und dafür freu ich mich nur umso mehr auf das nächste kapitel ♥

Von:  Quiana
2010-07-20T11:56:49+00:00 20.07.2010 13:56
... ich ... *Worte zurechtleg*
So jetzt bin ich sauer! ^^
Wie kannst du es wagen JETZT das Kapitel zu beenden?!

Irgenwie konnte ich Itachi (oder das was du ihm in den Mund geschrieben hast) verstehen, aber irgendwie auch nicht. Nur das mit dem Freundebleiben hat mir nicht ganz so gefallen, auch wenn die beiden diese 'Freundschaftsliebesbeziehung' hatten. Ich finde, soetwas passt einfach niht richtig, zumindest sehe ich das so.
Du hast das Gespräch irgendwie raffiniert in die Länge gezogen finde ich.
Sag mal, magst du Trennungen mit Dramatik?
Itachi hält Sakura seine Psychologenrede und bleibt dabei auch noch ernst, eeine aufgewühlte, nicht geplegte (!) Ino und dann noch eine weitere Trennung seitens Temaris Eltern, bei der sie Hals über Kopf wegrennt.
Hoffentlich schreibst du ihr nichts allzu gefähliches an den Hals, die Ärmste :D

Bin gespannt wie es weitergeht und danke für die ENS. Freut mich immer wieder.
x3
Von:  BlackVelvet87
2010-07-20T07:23:33+00:00 20.07.2010 09:23
Tolles Kappi!

Bin mal gespannt wie's weiter geht...


LG Mizuni-Chan
Von: abgemeldet
2010-07-20T06:32:19+00:00 20.07.2010 08:32
heeeeeeeeeeeeeeeey
mein gesucht und gefunden Engel<3,
ich war sehr erfreut, dass es endlich hier weiter geht:3 und ich weiß auch nicht, warum du mit dem kapitel nicht so wirklich zufrieden bist^^ ich fands toll:)

Drama pur, ich glaub das war das erste was mir am ende des kapitels einfiel. Einfach nur dramaX) aber da ich so ein großer Dramafan bin stört es mich nicht wirklich;) Aber was da alles passiert ist, ach du heilige Scheiße (sorry^^") die tun einem schon irgendwie leid. Aber hey ohne drama wird meistens keine gute Geschichte draus;)

Ganz erhlich, ich glaub itachi hat sich wirklich zum Teil wegen Sasuke getrennt, da bahnt sich zwischen sakura und sasuke nämlich wirklich was an^^. (sonst wärs ja keine sasusaku-FF;D) Und ich glaub auch, dass da noch was anderes dahinter steckt^^ Kann es sich da um ein anderes Mädchen handeln??? Könnt ich mir jedenfalls denken*lach*

Und ich muss zugeben ich hab mir die völlig zerstauste Ino irgendwie lustig vorgestellt und musste loslachen. (was meinem Mund nicht sonderlich gefallen hat. Autsch;_;) ich fand das wirklich jetzt mal komisch*lach* Sonst ist sie ja immer so geschnigelt und gebügelt und sie sich dann mal so vorzustellen ist echt genialXDDD

Und was mich immer noch schockt. Shikamaru ist wegen der miesen Stimmung von Itachi aus dem zuimmer gegangen. Hallo?? Der Typ verbreitet doch selbst miese Stimmung, also muss Itachi ja echt mehr als mies drauf gewesen seinO.o
Was ich auch wieder lsutig fand und wieder loslachen musste. (wofür sich mein Mund echt sehr nett bedankt hat-.-)

So und ich hab, glaub ich zwei drei Rechtschreibfehler entdeckt. War nicht weiterst schlimm und mich persönlich hat es nicht die Bohne gestört, aber ich wollt es einfach mal erwähnen;)

So damit verzieh ich mich mal wieder und kühl meine Wangen weiter. Und ich hab ne halbe Stunde für das Kommi gebraucht, nur weil ich ab udn an mal kühlen musste. Ne halbe Stunde1!!!!
Aber das gehört hier jetzt eigentlich nicht hin*lach+
sorry^^"

So hab dich lüb und so<3
deine *überleg* so ein dreck, jetzt brauch ich durch den neuen namen ne neue abkürzung*grübel*
deine nicht mehr sunny^^
sorry mir fällt gerade nichts besseres ein^^"


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