Zum Inhalt der Seite

Aufregungen im Fürstentum

Wie Inu Yasha auch hätte verlaufen können
von
Koautor: Kupferschweif

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 09

Seit einigen Minuten hatte niemand mehr im Arbeitszimmer gesprochen. Alle Blicke waren auf den Tisch geheftet, auf dem der Drohbrief lag. Es war nicht die Handschrift von Hanas Vater, aber das war noch kein Hinweis darauf, dass er nicht dahinter steckte. Er hätte den Brief auch einfach von seinem Sohn, seiner Gefährtin oder einem Diener schreiben lassen können.

„Wer immer diesen Drohbrief geschrieben hat, steckt bestimmt auch hinter dem ersten…“, meinte Inu Taishou langsam. Einerseits hoffte er es, andererseits auch nicht. Ein Drohbriefschreiber war schon mehr als genug, da brauchte er nicht noch einen zweiten, aber wenn eine Person, oder eine Gruppe existierte, die so viel über die Friedensverträge und die Abläufe im Schloss bescheid wusste, ja sogar gewusst hat, dass Sesshoumaru seit dem Vortag an der Seite seiner Gefährtin gewesen war, konnte das durchaus gefährlich werden. Und – und das war für den Fürsten viel entscheidender – es deutete darauf hin, dass sich jemand in seinen Haushalt eingeschlichen hatte und nun die erlangten Informationen entweder selbst verwendete oder an Dritte weitergab.

„Wer wusste, dass du bei Hana warst?“, fragte Inu Taishou seinen älteren Sohn. „Sora. Niemand sonst konnte wissen, dass ich das Zimmer nicht mehr verlassen habe, wenn er nicht die ganze Zeit vor der Tür gesessen hat“, erwiderte der Erbprinz prompt.

„Hana, hast du dich in letzter Zeit beobachtet gefühlt oder hat Sora so etwas gesagt?“, wandte das Familienoberhaupt sich an die Prinzessin.

„Nein, mir ist nichts und niemand aufgefallen“, antwortete sie.

„Denkt einer von euch dreien, dass es hier im Schloss für Sora gefährlich wäre?“ Der Fürst wusste, dass keiner der drei es aussprechen würde, selbst wenn dem so wäre, aber er würde es trotzdem bemerken, da war er sich sicher.

Sesshoumaru dachte über die Frage nach. Nein, er hatte bis jetzt nie die Befürchtung gehabt, dass seiner Frau oder seiner Tochter im Schloss etwas passieren könnte. Die Eingänge waren bewacht, die Soldaten waren regelmäßig auf den Kampfplätzen vor und hinter dem Schloss, in der Eingangshalle standen ebenfalls welche. Es gab aus der Sicht des Kronprinzen keine Möglichkeit unbemerkt ins Schloss einzudringen, geschweige denn in den Privattrakt der Fürstenfamilie zu kommen. Vorher würde man entdeckt und ausgeschaltet werden.

Hana und Inu Yasha dachten dasselbe. Von außen gab es keine Möglichkeit an Sora heranzukommen, nicht nur die Eingangshalle und die Eingänge waren überwacht, sondern auch der Schlossgarten. An den Fenstern in der ersten Etage standen, nur zu erkennen, wenn man wusste, wo sie waren, Bogenschützen, die den Schlossgarten zwar überblicken, aber nicht abhören konnten. Es sei denn man schrie.

„Hält es einer von euch dreien für angebracht, der Drohung zu folgen und in drei Tagen zu dieser Klippe zu gehen?“, fragte Inu no Taishou.

Kurzes Schweigen, dann Kopfschütteln. Nein. Es gab keine Möglichkeit ins Schloss zu kommen, geschweige denn Hana oder Sora anzugreifen. „Ihr könnt gehen“, verabschiedete der Fürst seine Söhne und seine Schwiegertochter. Die drei verneigten sich kurz, erhoben sich dann und gingen.

Der Fürst schloss die Augen und dachte nach. Er war ebenfalls der Ansicht, dass seine Enkelin in Sicherheit war. Seine Schwiegertochter ebenfalls. Und wenn Sesshoumaru anderer Meinung wäre, hätte er das deutlich gemacht, Inu Yasha ebenso. Auch Hana hätte nicht geschwiegen, wenn sie sich bedroht fühlen würde. Trotzdem hatte der Taishou ein sehr ungutes Gefühl bei der Sache. Wenn seine Vermutung stimmte und jemand in seinem Schloss ein Spitzel, ein Verräter war, dann war es auch möglich an seine kleine Enkelin zu kommen. Hana konnte sich wenigstens verteidigen, auch ohne Schwert, Sora hingegen war nur ein Kind…

Was das Treffen an der Klippe anbelangte… es war offensichtlich, dass das eine Falle war. Fragte sich nur wo. Der Drohbriefschreiber war nicht zu unterschätzen. Vielleicht erwartete er, dass die drei Herren des Hauses sich an diesem Ort einfanden, allerdings das Heer mitnahmen, um selbst einem hinterhältigen Angriff zu entgehen, dadurch aber das Schloss weitgehend unbewacht zu lassen. Oder aber der Herrscher und die beiden Prinzen kamen zu der Klippe, ließen das Schloss bewacht, würden vielleicht überrascht werden und von der Klippe stürzen.

Aber war es wirklich besser, wenn niemand das Schloss verließ? Wer wusste denn schon, was dieser Drohbriefschreiber als nächstes vorhatte und plante?

Die Kampftruppe, die einen hinterhältigen Angriff gestartet hatte, war dem Fürsten noch sehr präsent. Der Angreifer war nicht zu unterschätzen…
 

Inu Yasha spazierte ein bisschen durch den Schlossgarten. Er langweilte sich. Sein Bruder wollte nicht trainieren, er war wieder bei Hana, vielleicht arbeiteten die beiden an einem Sohn oder so, zu Sora durfte er nicht und das Schloss verlassen wollte er nicht. Zwar hätte der Hanyou sich auch über Sesshoumarus Verbot hinwegsetzen können und seine kleine Nichte einfach besuchen können, aber er kannte den Kronprinzen und hatte die Befürchtung, dass der Sora dafür strafen würde.

Die war gerade in ihrem Zimmer und arbeitete an einem Aufsatz. Ihr Lehrer hatte ihr gesagt, dass sie zusammenfassen sollte, was sie an diesem Tag gelernt hatte. Eine Aufgabe, die ihre Handschrift verbessern und ihr Erinnerungsvermögen steigern sollte.
 

Sesshoumaru und Hana waren in ihrem Gemach. Diesmal saß sie in dem Schaukelstuhl und wippte leicht vor und zurück, während er mit dem Rücken zu ihr stand und aus dem Fenster auf den Wald blickte. Unmerklich trat der Prinz von einem Fuß auf den anderen. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Hana. Sein goldener Blick streifte sie nur kurz, dann wanderte er wieder über die Baumkronen am Horizont.

Nein, es war nicht alles in Ordnung, aber darüber wollte er im Moment nicht reden. Er wusste selbst nicht so genau, was ihn so aufregte, wie sollte sie es dann verstehen? Er musste sich ablenken, vielleicht würde er sich dann beruhigen oder darauf kommen, was ihn beschäftigte.

„Wie konntest du gestern so schnell auf den ersten Angreifer reagieren?“, fragte er und wandte sich halb zu ihr um. „Irgendwas hat mir gesagt, dass Sora in Gefahr ist und ich sie beschützen muss“, erwiderte Hana. „Du meinst, jemand ist in deine Gedanken eingedrungen und hat dich gewarnt?“ Sie sah ihn an und schüttelte leicht den Kopf. „Nein, das nicht. Es war mehr… eine innere Stimme… nein, eigentlich auch nicht… nur ein… Gefühl. Ich war mir auf einmal sicher, dass etwas mein Kind bedrohte und ich sofort ziehen musste, um Sora zu beschützen“, erklärte sie ruhig.

Sesshoumaru wandte ihr den Rücken zu und starrte in die Richtung in der Soras Zimmer lag. Sie war dort, das wusste er. Sie war dort in Sicherheit, niemand könnte ihr etwas anhaben. Trotzdem wurde die Unruhe ihres Vaters schlimmer. Ihn ließ das Gefühl, dass irgendwas nicht in Ordnung war, einfach nicht los. Er wollte das Kind in seiner Nähe haben…

Hana wollte etwas sagen, als er plötzlich das Zimmer verließ, schloss den Mund aber wieder. Stattdessen folgte sie dem Prinzen, wenn auch deutlich langsamer.

Sesshoumaru öffnete die Tür zum Zimmer seiner Tochter. Sie drehte sich zu ihm um und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber der Erbprinz war im Bruchteil einer Sekunde bei ihr, zog sie unsanft von ihrem Stuhl und wich mit ihr an die Wand. Sora wimmerte, als ein stechender Schmerz durch ihren Arm schoss und sie versuchte instinktiv sich aus dem Griff zu befreien. Dabei fiel ihr Blick auf ihre Mutter, die an der Tür stand und ziemlich geschockt aussah. Aber nicht, weil Sesshoumaru Sora so fest hielt; sie starrte auf den Stuhl, auf dem die Kleine kurz vorher noch gesessen hatte.

Sora folgte dem Blick ihrer Mutter und verstand, wieso ihr Vater sie noch immer fest hielt. Am Rand der Rückenlehne steckte ein silbern glänzendes Messer. Hätte sie auf dem Stuhl gesessen, wäre das Messer wohl knapp rechts an ihr vorbei geflogen, hätte sie sich auch nur ein Stück bewegt, hätte die Klinge sie getroffen. Darum stand Sesshoumaru jetzt an der Wand neben dem Fenster mit ihr und sah hinaus, ohne selbst gesehen werden zu können.

Aber er konnte nichts ausmachen. Weder den Werfer des Messers, noch eine Bewegung der Äste, die verrieten, dass jemand über die Bäume aus dem Garten geflohen war. Wahrscheinlich war der Attentäter direkt nach seinem Wurf verschwunden oder er war noch in seinem Versteck.

Hana rutschte an der Wand entlang, bis sie neben Sesshoumaru war, der Sora zu ihr schob. Die Kleine rieb sich den schmerzenden Arm, sah dann in das sorgenvolle Gesicht ihrer Mutter, die sich hingehockt hatte.

Sesshoumaru ging schnell zu dem Stuhl und zog das Messer heraus, dann wich er wieder zurück an die Wand. „Raus hier, aber bleibt an der Wand“, wies er Hana und Sora an. Die beiden gehorchten und huschten aus dem Zimmer.

Der Weißhaarige sah noch einmal kurz aus dem Fenster, dann folgte er den beiden. „Kommt“, sagte er zu ihnen.
 

Der Fürst wollte schon Luft holen, um denjenigen, der ungefragt in sein Arbeitszimmer geplatzt war, zurechtzuweisen, als Sesshoumaru ihm das Messer auf den Schreibtisch warf. „Was ist passiert?“, fragte Inu Taishou, als er Hanas und Soras Gesichter sah; der Mimik seines Sohnes war nämlich nichts zu entnehmen. „Das ist gerade durch das Fenster auf Sora geworfen worden. Auf der anderen Seite der Klinge steht etwas.“ Sesshoumarus Stimme bebte etwas vor Wut.

Sein Vater nahm das Messer und drehte es herum, las was in die Klinge geritzt war. Die Tür flog ein weiteres Mal auf und Inu Yasha kam rein. „Oh, ihr seid schon hier“, sagte er atemlos. „Was ist bei dir passiert?“, fragte der Taishou. „Ich war im Schlossgarten und hab zufällig gesehen, wie etwas durch das Fenster ins Soras Zimmer geflogen ist, da es so komisch geglänzt hat, schätze ich, es war eine Waffe“, erwiderte der Hanyou.

„Das Messer hier. Hast du sonst noch was gesehen?“, wollte der Fürst wissen. „Nein, nichts. Ich habe weder gehört, wie jemand geflohen ist, noch habe ich jemanden gewittert oder gesehen“, antwortete der jüngere Prinz. „Hana, bring Sora in meine Gemächer und bleib bei ihr, sollte irgendwas sein, kommt wieder her“, ordnete Inu Taishou an. Seine Schwiegertochter nickte nur knapp und verließ mit ihrer Tochter das Arbeitszimmer.

Inu Yasha nahm das Messer von seinem Vater entgegen und las die Nachricht auf der Klinge.

Und das war nur der Anfang.

„Wer immer uns schaden will, schreckt vor nichts zurück…“, meinte der Hanyou langsam. „Vielleicht sollten wir doch zu diesem… Treffen… gehen. Möglicherweise erfahren wir zumindest, wer dahinter steckt.“

Sein Bruder nickte nur leicht. „Dann macht euch bereit zum Aufbruch. Wir treffen uns vor dem Westtor. Sesshoumaru, geh schon mal in dein Zimmer, ich möchte etwas mit Hana und Sora besprechen, dann schick ich die beiden zu dir“, ordnete der Fürst an. Seine Söhne verneigten sich leicht und verließen das Zimmer.
 

Hana und Sora sahen auf, als die Tür aufgeschoben wurde, Hana schob sich automatisch schützend vor ihre Tochter. Sie entspannte sich, als sie den Taishou erkannte und verneigte sich leicht. Sora ahmte die Bewegung ihrer Mutter nach. „Sesshoumaru, Inu Yasha und ich werden gleich aufbrechen, wir gehen zu dem… Treffpunkt. Hana, ich möchte, dass du während unserer Abwesenheit meine Aufgaben übernimmst, so weit du kannst. Sora, du gehst weiterhin zum Unterricht und lernst. Ihr könnt euch jetzt von Sesshoumaru verabschieden, er ist in seinen Gemächern“, sagte der Fürst. Hana und Sora verneigten sich erneut leicht und verließen dann den Raum. Im Vorbeigehen bekam die Schwiegertochter des Hauses vom Fürsten einen zusammengefalteten Zettel in die Hand geschoben. Sie beging nicht den Fehler sich noch einmal umzudrehen oder stehen zu bleiben und so Soras Aufmerksamkeit zu erregen. Was immer es mit diesem Stück Papier auf sich hatte, Sora sollte es offensichtlich nicht erfahren, vielleicht weil es sie beunruhigen und dazu bringen konnte, ein zweites Mal fortzulaufen.

Sesshoumaru war bereits reisefertig, als seine Gefährtin und seine Tochter zu ihm kamen. Der Abschied war kurz und wortkarg. Das einzige, was der Kronprinz sagte, war an seine Tochter gerichtet: „Hör auf deine Mutter.“ Als Sesshoumaru an der Tür war, konnte Sora sich nicht mehr zurückhalten. „Komm heil nach Hause, Vater.“ Er wandte den Kopf nur kurz, ließ seine kleine Familie dann zurück. Hana hätte Sora gerne tröstend eine Hand auf die Schulter gelegt, allerdings hätte die Kleine dann wohl einen der inzwischen zwei Zettel bemerkt.

„Sie sind bald wieder da“, sagte sie stattdessen. Die Achtjährige, die den höflichen Schritt hinter ihrer Mutter stand, atmete selbst für Menschenohren deutlich hörbar aus, ließ die Schultern hängen und ging auf den Balkon ihres Vaters. Hana schob die Papierstücke in ihre Kleidung, sodass Sora sie nicht finden konnte, ehe sie die Kleine vom Balkon wieder ins Zimmer zog.

„Auf dich ist heute schon einmal ein Messer geworfen worden, und ein zweites Mal hast du vielleicht nicht so viel Glück wie gerade“, meinte die Kronprinzessin. Sora sah zu ihrer Mutter auf. „Das war kein Glück“, sagte sie leise. „Genau wie gestern, als Ihr den Attentäter abgewehrt habt. Das war auch kein Glück. Ihr und mein verehrter Vater habt gewusst, dass Gefahr droht und was Ihr zu tun habt, um sie abzuwenden.“

Hana schob die Balkontür zu. „Was redest du denn da?“, fragte sie fahrig und überlegte, ob ihre Tochter gelauscht haben könnte, als Sesshoumaru sich mit seiner Gefährtin darüber unterhalten hatte… Aber das war unmöglich. Wie hätte die Kleine dann so schnell in ihr Zimmer gelangen können, ohne von ihrem Vater gesehen zu werden?

„Es ist doch so gewesen, nicht wahr, verehrte Mutter?“, fragte Sora zurück.

Ihre Mutter sah sie kurz an. Dann nickte sie leicht. „Woher weißt du das?“, wollte sie dann wissen.

„Ich weiß nicht. Vorhin in Ojii-samas Gemächern, da wusste ich es auf einmal.“ Das Kind starrte die Balkontür an, als könnte sie hindurchschauen.

Hana nahm die Hand ihrer Tochter, verließ mit ihr das Zimmer des Kronprinzen und ging in Richtung von dessen Arbeitszimmer. Zwar hätten sie auch in das Arbeitszimmer des Fürsten gehen können, allerdings war Sesshoumarus weniger leicht von außen zu erreichen, da es, im Gegensatz zu dem seines Vaters, dem Schlossinnenhof zugewandt war.

Hanas Entscheidung hatte noch einen Grund. Ein Vorzimmer stand nur dem Fürsten zu. Jaken arbeitete an einem auf seine Größe angepassten Tisch in Sesshoumarus Arbeitszimmer. Sora konnte sich an diesen kleinen Tisch setzen und ihren Aufsatz schreiben. Auf dem Weg befahl Hana einem Diener ihr die für den Fürsten eintreffende Post ins Arbeitszimmer des Erbprinzen zu bringen.
 

„Schreib deinen Aufsatz zu Ende“, sagte die Prinzessin zu ihrer Tochter. „Ja, verehrte Mutter“, erwiderte diese und setzte sich auf Jakens Platz, während sich ihre Mutter an den großen Tisch setzte und die beiden Zettel herausnahm. Als erstes nahm sie den Zettel ihres Schwiegervaters. Ihr fiel auf, dass sie seine Handschrift nicht kannte. Sie hatte noch nie ein Schreiben von ihm gelesen.
 

Ich habe die Vermutung, dass sich ein Verräter im Schloss befindet. Pass auf euch auf und vertraue niemandem.
 

Hana schluckte leicht. Ein Verräter im Schloss? Das konnte doch nicht sein! Sie nahm sich die Nachricht ihres Gefährten und hoffte, dass er nicht noch eine Hiobsbotschaft beinhaltete. Seine Handschrift erkannte sie.
 

Halte dein Schwert immer in deiner Nähe.
 

Die Prinzessin stutzte. Ihre Waffe in ihrer Nähe halten? Es war nicht üblich seine Waffe im Schloss zu tragen. Daher hingen die Schwerter der Hausherren auch an den Wänden ihrer Arbeitszimmer und ihres war in einer Truhe in ihren Gemächern. Hana sah zu ihrer Tochter, die in ihren Aufsatz vertieft war.

Die Kleine hatte noch einmal neu angefangen. Viel hatte sie in ihrem Zimmer noch nicht geschafft und als ihr Vater sie vom Stuhl gezogen hatte, war ihre Schreibfeder auf das Blatt gefallen und hatte Tintenkleckse hinterlassen. „Bleib hier im Zimmer, ich bin schnell wieder zurück“, sagte Hana und verließ das Zimmer.
 

Schneller, als es sich im Schloss normalerweise ziemte, lief Hana zu ihrem Gemach und holte ihre Klinge aus der Truhe. Sie zog das blanke Metall ein Stück aus der Scheide und betrachtete die kleine Gravierung direkt unter dem Heft. Es war ein Zeichen, was ihre Mutter erfunden hatte, um ihr zu sagen, dass sie sie immer beschützen würde. Es war auf die Klinge graviert, damit Hana sich daran erinnerte, dass ihre Mutter im Kampf immer an der Seite ihrer Tochter war. Genau wie Hana immer bei ihrer Tochter sein wollte. Sie schob das Schwert zurück in die hölzerne Scheide und ging wieder zu Sora.
 

Diese sah nur kurz auf, als ihre Mutter wieder ins Zimmer kam und sich an den Tisch setzte. Hana nahm Papier und Feder zur Hand und begann, etwas zu schreiben. So verging einige Zeit, in der keine der beiden etwas sagte.

Dann jedoch ertönten von draußen schwere Schritte, die sich von beiden Seiten des Flures näherten. Hana nahm ihre Waffe zur Hand, ließ die Scheide neben dem Schreibtisch liegen. „Geh in die Ecke und kauere dich hin“, befahl sie ihrer Tochter und näherte sich der Tür.

Myouga, der Flohgeist, quetschte sich in dem Moment unter der Tür durch und sprang Hana auf die Schulter. „Hana-hime, die Soldaten, die sich nähern, sind nicht aus dem Schloss. Jemand hat sie reingelassen, sie haben die Wachen überwältigt und sind offensichtlich auf der Suche nach Euch. Es sind zu viele, Ihr müsst fliehen!“, rief er aufgeregt.

Die Schritte kamen immer noch näher…
 

Inu Taishou, Sesshoumaru und Inu Yasha hatten die Klippe erreicht. Rings herum gab es keinen Wald, unter ihnen brachen sich die Wellen an den schroffen Felsen. Wachsam sahen sich die drei um. Die Sonne ging gerade auf und ließ den Himmel blutrot leuchten. An dem den Klippen abgewandten Horizont tauchte eine dunkle Gestalt auf. Der Wind wehte vom Meer her und so konnten die drei Herren nichts wahrnehmen.

Die Gestalt kam näher. Man konnte weder ihre Statur noch ihr Gesicht durch die weiten, schwarzen Gewänder erkennen.

„Ah… die Herren haben sich also dazu entschieden, meiner Einladung zu einer kleinen Lehrstunde zu folgen… Nun, ich habe meine Pläne geändert. Ich werde euch nichts beibringen. Ihr werdet nur… eine kleine… Aufgabe von mir erfüllen“, sprach die Gestalt mit dunkler Stimme.

„Wieso sollten wir das tun?“, fragte Inu Yasha gereizt.

Die Gestalt lachte leise. „Weil die kleine Sora sicherlich enttäuscht wäre, würde sie erfahren, dass sie sterben musste, weil ihre Papa, ihr Opa und ihr Onkel zu feige waren. Und Hana… nun, sie würde sicherlich nicht sofort sterben und bekäme genügend Gründe anzufangen ihren Gefährten zu hassen…“

Sesshoumarus Augen weiteten sich kaum merklich und er hatte Mühe sein Youki nicht explodieren zu lassen. „Du hast keine Chance an Hana und Sora ranzukommen“, meinte der Fürst. „Ich habe die beiden schon längst“, antwortete die fremde Gestalt.

„Oyakata-sama!“ Das war Myouga, der seinem Herrn auf die Schulter sprang. „Oyakata-sama, etwas Schreckliches ist passiert! Eine fremde Armee ist ins Schloss eingedrungen. Sie waren in einer so mächtigen Überzahl, dass Hana-hime keine Chance hatte. Sie und Sora-hime wurden entführt!“

_______________________________________________

Sorry, dass es so lange gedauert hat. Jennys Router war schrott und ich bin momentan bei ihr.

Wann das nächste Kappi kommt, können wir noch nicht sagen, denn das hier ist das letzte, was wir auf Vorrat hatten, das 10. is zwar schon angefangen, aber na ja...

Genug gequatscht, wir gehen uns mal an die Arbeit machen.

lg

Kim & Jenny



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-06-28T11:31:57+00:00 28.06.2010 13:31
So, dann will ich mal schauen, dass ich wa szusammenbringen, verzeiht, ich bin heute leider nicht so ganz auf der Höhe, aber ich werde mein Bestes tun.

Naja, komm, als ob so einen Sturz von der Klippe einem Yokai wirklich schaden könnte XD. Sessy kann zumindest fliegen...~

>Ich schätze, was war eine Waffe.
UNglaubliche Auffassungsbae, Inu, muss man schon sagen *Augenroll*

Also, entscheiden sie sich doch, dort hin zu gehen. Meine Güte, ist das spannend... Aber, dass da ein Verräter im Schloss ist, hab ich mir schon ein paar Kapitel zuvor gedacht

>würde sie erfahren, dass sie sterben musste
Irgendwie ergibt das keinen Sinn, wenn sie tot wäre, könnte sie sowas schlecht im Nachhinein erfahren xD.

Ohje... aber irgendwie ist es dosch schon seltsam, dass die beiden verehrten Herren nicht daran denken, eine gerüstete Armee zum Schutz der anderen Familienmitglieder zurückzulassen, das halte ich für sehr leichtsinnig...
Vor allem geht mir das alles irgendwie ein bisschen zu schnell... Naja... bin mal gespannt, um wen es sich bei diesem Entführer nun handelt...

Und nochmal sorry, dass mein Kommi so kurz ist, aber ich hab eigentlich nichts auszusetzen xD

LG, Katze
Von:  DoctorMcCoy
2010-01-16T12:25:40+00:00 16.01.2010 13:25
Ja, da muss ich hotep Recht geben, ein wirklich sehr netter Cliffhanger. Mensch, ihr seid echt fies.

Ich fand das alles sehr logisch und gut durchdacht. Erst entscheiden sie sich dafür, nicht zum Treffpunkt zu gehen und direkt danach wird Sora angegriffen. Das schreit ja förmlich danach, dass es nur einer aus den eigenen Reihen sein kann. Immerhin musste der Schreiber wissen, dass sie nicht vorhaben dorthin zu gehen und sie dann durch das Attentat dazu bewegen.
Das ist ihm ja auch gelungen. Und nun hat der auch noch Hana und Sora. Wie es scheint läuft alles sehr gut nach Plan. Ich frage mich nur, wer dieser Unbekannte ist. Wie es scheint hat er seinen Plan lange durchdacht.
Mal sehen, was er von den Hundeyoukai verlangen wird. Was sollen sie wohl machen?
Bin schon sehr gespannt.
LG Lady_Sharif
Von:  Hotepneith
2009-11-28T10:34:36+00:00 28.11.2009 11:34
Ein netter Cliffhanger und dazu das Versprechen, dass das das letzte vorgearbeitete Kapitel ist...nun ja, Klasse.^^


Es bleibt spannend.
Der Unbekannte ist nicht nur sehr gut informiert, sondern auch skrupellos und verfügt über einige recht gute Fähigkeiten. Immerhin war Inuyasha im Garten, als das Attentat auf die Kleine erfolgte und hat ausser dem Glitzern des Messers nichts wahrgenommen.

Die Frage ist, was der Erpresser nun von den drei Herren will. Ganz so einfach wird es sicher nicht werden, hat er sich doch ziemlich viel Mühe gegeben, dieses Treffen zu erreichen. Wobei ich mich gerade frage, ob Myouga nicht nur eine falsche Nachricht senden sollte - immerhin dürften auch die Krieger im Schloss ja nicht gerade alles Anfänger sein.
Und warum hat der Unbekannte nicht die Prinzessinen entführt, ehe alle aufgescheucht waren?
Fragen über Fragen.

Bei eurer Geschichte gefällt mir nach wie vor der Kontrast zwischen der Spannung der Intrigen und Kämpfe und dem "gewöhnlichen Hofleben".


bye


hotep


Zurück