Zum Inhalt der Seite

Aufregungen im Fürstentum

Wie Inu Yasha auch hätte verlaufen können
von
Koautor: Kupferschweif

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 03

Die beiden Cousins hatten sich ins Arbeitszimmer des Fürsten des Nordens zurückgezogen. Sesshoumaru und Hana warteten im Vorraum. “Hat dein Vater dir etwas über seine Pläne erzählt?”, fragte der Weißhaarige. Sie schüttelte den Kopf. “Nein.”

“Mein Vater will uns verheiraten.”

Sie sah ihn an. “Auch wenn er sich sicher sein kann, dass mein Vater mich anstiften wird zu spionieren?” Er schwieg. Die Tür ging auf. “Kommt kurz rein”, sagte der Herr des Nordens. Die beiden betraten das Zimmer und knieten sich höflich nieder.

“Ihr zwei seid verlobt. Hana, du wirst heute noch mit in den Westen ziehen.” Wäre die Prinzessin nicht gut erzogen worden, hätte sie ihren Vater wohl angestarrt. “Nächste Woche werden wir eure Verlobung offiziell bekannt geben. Danach solltet ihr schnell heiraten”, fuhr Inu Taishou fort.

Sesshoumaru schluckte. Nicht, weil er Hana heiraten sollte, sondern weil er an der Stimme seines Vaters wahrnehmen konnte, dass dem die Entscheidung seinen Sohn ohne dessen Einverständnis zu verheiraten schwer gefallen war… “Akemi wird dich begleiten, Hana. Ich weiß, dass du sie sehr schätzt.” Die Prinzessin neigte sich leicht vor.
 

Keine drei Stunden später war eine kleine Gruppe auf dem Weg zum Schloss des Westens. Der Inu no Taishou hatte einen Boten vorgeschickt, der ausrichten sollte, dass ein Gemach für Sesshoumarus Verlobte vorbereitet werden sollte.

Hana ging schweigend neben Akemi her. Akemi war eine Kriegerin am Hof des Nordens und eine Vertraute der Prinzessin, man könnte auch Freundin sagen. Hanas Vater wusste das. Und er wusste auch, dass viele Gerüchte im Schloss sich darum drehten, dass Akemi den Fürsten nicht mochte…

An der Spitze der Gruppe gingen Inu Taishou und Sesshoumaru. Auch die beiden redeten nicht. So ging die Reise schweigend weiter. Immer wieder sah die Prinzessin zu ihrer Truhe, die von zwei Dienern getragen wurde. Ein Erbstück ihrer Mutter. Sie hatte nicht alle ihre Kimonos mitgenommen. Nur die schönsten und wertvollsten. Akemi stieß ihre Freundin unbemerkt an und nickte dann leicht in Richtung Sesshoumaru, ehe sich ein leichtes Grinsen um ihre Lippen legte. Hana verdrehte leicht die Augen.
 

Im Schloss des Westens angekommen wurde Hana in ihre Gemach gebracht und Akemi in die Unterkunft der Krieger. Sesshoumaru verzog sich in den riesigen Schlossgarten. Er verstand es wie kein zweiter dort unterzutauchen und selbst sein Vater brauchte einige Zeit um ihn ausfindig zu machen. Aber der hatte sich gerade in sein Arbeitszimmer verzogen und wollte niemanden sehen.
 


 

~Zeitsprung- 2 Monate später~

(Nur zur Erinnerung: 6 Monate sind in der Story rum.)
 

Sesshoumaru war bei seinem Vater im Arbeitszimmer. Der schien ziemlich aufgebracht zu sein, er saß nicht mal. “Du übernimmst die Regentschaft, ich bin bald wieder da.” Und schon war der Herrscher verschwunden. Der Erbprinz sah ihm nach… Izayoi müsste doch bald dieses Balg werfen. War Inu Taishou deshalb so aufgebracht? Wie auch immer. Sesshoumarus Gedanken wanderten zu Hana. Er hatte sie mittlerweile geheiratet. Es war nicht so schlimm, wie er anfangs gedacht hatte. Sein Vater ließ ihn weiterhin aus dem Schloss. Und Hana trainierte in seiner Abwesenheit mit Akemi.

Sein Blick wanderte über den Papierkram auf dem Schreibtisch. Die Hochzeit hatte noch einen Vorteil: Die anderen Fürsten schickten keine Werbung mehr für ihre Töchter… Sesshoumaru hob einen Zettel vom Schreibtisch hoch. Eine Nachricht.
 

Ryukossei hat vor eine Armee aufzustellen, um Euch anzugreifen, wenn Ihr es nicht erwartet. Er wurde nicht weit entfernt von der Grenze in den Bergen gesehen, weil er alles ausspioniert, was mit Euch und Euren Angehörigen zu tun hat, auch das Menschenschloss.
 

Der Weißhaarige überlegte kurz. Ryukossei war ein Drache mit einem hinterhältigen Charakter. Jetzt wusste Sesshoumaru auch, wieso sein Vater so überstürzt verschwunden war. Sein Blick glitt zur Wand, wo normalerweise die Schwerter der drei Welten hingen. Tenseiga war als einziges noch da, Sou’unga und Tessaiga hatte der Taishou mitgenommen. “Sesshoumaru-sama! Sesshoumaru-sama!”

Angesprochener sah zum Schreibtisch, von wo die Stimme kam. “Myouga. Was ist passiert?”

“Izayoi-sama liegt in den Wehen! Ihr Vater ist auf einer Reise, darum hat der Hauptmann die Verantwortung für das Schloss. Eine alte Dienerin sagte mir, dass er Izayoi-sama und das Kind umbringen will!” Der kleine Flohgeist sprach so schnell, dass sich seine Stimme fast überschlug. Sesshoumaru zögerte kurz, aber dann griff er nach Tenseiga und verließ mit Myouga auf der Schulter das Schloss.

“Sesshoumaru-sama, was habt Ihr nun vor?”

“Ich begehe Hochverrat.”

Der treue Berater seines Vaters wäre ihm fast von der Schulter gefallen vor Schreck. Der Prinz ließ im Laufen sein Youki voll aufflammen und nahm seine Hundegestalt an.
 


 

Der Inu no Taishou stand knurrend vor Ryukossei, Hund gegen Drache. Beide hatten Verletzungen davongetragen, Blut durchtränkte den Boden. Das violett-geschuppte Reptil fauchte und griff erneut an. Der wurmartige Körper umschloss den des Hundes und fixierte ihn so, dass der Fürst keine Chance hatte sich zu befreien. Ryukossei sah den Kampf als gewonnen an. Er lachte hämisch, als er den Kopf reckte, um das Genick seine Opfers mit mehr Kraft zertrümmern zu können.

Gerade als der Drache zuschnappen wollte, wurde er selbst in den Nacken gebissen. Dadurch war er abgelenkt und konnte Inu Taishou nicht mehr fest umklammern, was dieser natürlich ausnutzte und sich befreite. Als er sah, wer ihm geholfen hatte, blieb dem Inu-Youkai fast das Herz stehen: Sesshoumaru hatte Ryukossei im Genick gepackt und hielt sich nun mit den Krallen fest. Seine Klauen kamen längst nicht durch die schuppige Haut des Drachens, aber dafür konnte er eine Wunden vergrößern. Ryukossei wollte sich das nicht gefallen lassen und schüttelte den Welpen seines eigentlichen Gegners mit aller Kraft ab.

Als der zweite Hund am Boden lag, wollte der Drache ihm die ungeschützte Kehle durchbeißen. Aber Inu Taishou, gleichzeitig erleichtert und wütend darüber, dass sein Sohn ihm gefolgt war und in den Kampf eingegriffen hatte, warf sein ganzes Gewicht gegen den Feind, presste den violetten Körper gegen den Hang über Sesshoumaru und rammte seine Klaue durch das Herz Ryukosseis, ließ seine Magie aufleuchten und bannte den Feind dadurch. Die beiden Inu-Youkai nahmen ihre andere Gestalt an. “Was machst du hier?”, fragte Inu Taishou. Zum ersten Mal, seit Sesshoumaru denken konnte, waren in der Stimme seines Vaters all seine Gefühle zu erkennen. Zorn, Sorge, Erleichterung.

“Er begeht Hochverrat”, quakte Myouga aufgeregt dazwischen. Der Inu no Taishou erstarrte unmerklich. Nur sein Sohn erkannte es. “Und was machst du hier? Wieso bist du nicht bei Izayoi?”

“Izayoi-sama liegt in den Wehen, sie wird bald niederkommen. Ihr Vater ist auf einer Reise und der Hauptmann, der die Verantwortung hat, will sowohl sie, als auch das Kind töten”, erklärte der Flohgeist. Sesshoumarus Hand, die Tenseiga festhielt, zuckte unmerklich. “Du hast mir Tenseiga gebracht.” Die Verblüffung des Fürsten war nicht zu hören.

Er nahm das Schwert von seinem Sohn entgegen. “Geh zurück ins Schloss. Wenn ich morgen nicht zurück bin, bist du höchstwahrscheinlich der neue Fürst.” Seinem Vater entging das unsichtbare Zusammenzucken Sesshoumarus nicht. Vielleicht hatten die beiden doch eine engere Bindung, als der Taishou immer dachte. “Such dir einen anderen Zeitpunkt, um gegen die Erziehung deiner Mutter zu rebellieren. Und jetzt geh zurück zum Schloss.” Die Wege der beiden trennten sich.

Myouga saß bei seinem Herrn auf der Schulter. “Oyakata-sama, wollt Ihr Eure Wunden nicht erst versorgen lassen?”, fragte er. “Die Wunden sind nicht tief, sie werden schnell verheilen. Um Izayoi und das Kind zu retten, reicht meine Kraft allemal”, erwiderte Inu Taishou. Sein Youki flammte auf und er verwandelte sich, um schneller zu sein.
 

Sesshoumaru ließ sich Zeit mit der Rückkehr. Als Ryukossei ihn abgeworfen hatte, hatte der Aufprall auf dem harten Felsboden dem Prinzen vier Rippen ganz gebrochen, rechts waren mindestens zwei angebrochen. Das Atmen schmerzte unglaublich, an Rennen war für Sesshoumaru nicht zu denken. Aber wirklich eilig hatte der Inu-Youkai es auch nicht. Sein Vater hatte angedeutet, dass er nicht zurückkehren würde. Sesshoumaru konnte sich vorstellen wieso: Der Hauptmann würde nicht einfach so zulassen, dass ein Youkai die Prinzessin und ihr gemeinsames Kind mitnahm, wenn er doch beide töten und die Ehre seines Herrn wiederherstellen wollte.

Zwar konnte kein menschliches Heer, geschweige denn ein einzelner Soldat gegen seinen Vater und Tessaiga bestehen, aber Menschen ließen sich leicht dazu hinreißen, hinterhältige Fallen zu stellen.
 

Als er gegen Sonnenuntergang ins Schloss kam, liefen dort aufgeregt die Diener durch die Gegend. Als sie den Prinzen sahen, ließen sich alle prompt zu Boden fallen. Sesshoumaru ging unbeirrt weiter und betrat das Schloss, wo er sich dann zu Amaru, dem Heiler des Schlosses begab. Amaru war schon Heiler im Schloss gewesen, als der Prinz noch ein Kind war. Sein schwarzes Haar wies an einigen Stellen helle Strähnen auf und seine grauen Augen wirkten müde.

Es überraschte ihn nicht, dass Sesshoumaru mit einigen gebrochenen Rippen zu ihm kam. Der Jüngling brach sich häufiger mal ein paar Knochen. Die Heilung war weder besonders schmerzhaft noch sehr zeitaufwendig, sodass der Prinz schon kurze Zeit später in seinem Gemach war und sich etwas sauberes anzog. Seine Gedanken waren bei seinem Vater. Auch wenn Sesshoumaru es nie wirklich zugeben würde, er machte sich Sorgen um den Inu no Taishou und darüber, dass sein verehrter Vater sterben könnte…
 


 

Im Menschenschloss lag Izayoi schwer atmend auf ihrem Lager. Eine alte Dienerin kniete neben ihr. “Izayoi-sama, Takemaru-sama hat bereits angekündigt Euch und das Kind zu töten. Niemand kann ihn davon abhalten!”, rief die Alte aus. “Myouga-jii hat versprochen… rechtzeitig mit meinem Liebsten… wieder da zu sein… Das Wichtigste ist… dass das Kind… überlebt…” Ein Schmerzensschrei der jungen Frau durchschnitt die Luft.

“Izayoi-sama, wie konntet Ihr dieses Kind nur behalten? Der Heiler sagte doch, dass die Dämonenenergie eines so mächtigen Youkai viel zu stark für einen menschlichen Körper ist. Das Kind wird euch den Tod bringen!” Tränen rannen über das faltige Gesicht der Dienerin. “Ich bin ein Mensch… meine Lebensspanne ist nur ein Augenblick… im Leben eines Youkai…”, brachte Izayoi hervor.
 

Setsuna no Takemaru, der Hauptmann der Armee, hatte seine Truppe im Innenhof Aufstellung beziehen lassen, die Bogenschützen waren bereit um mit Pfeilen anzugreifen. Er selbst hatte seinen Helm abgenommen, sich ihn unter den Arm geklemmt und ging jetzt mit gezogener Waffe durch das Schloss in Richtung Frauentrakt.

Vor dem Zimmer, in dem die Prinzessin lag, hielt er kurz inne. Er hörte keine Schreie. Weder Schmerzensschreie von Izayoi, noch Babygeschrei. Hatte die Geburt beide getötet? Oder waren sie geflohen? Takemaru öffnete die Tür. Um Izayois Lager hing ein seidener Vorhang. Durch den konnte der Hauptmann nur Schemen erkennen, aber diese Schemen bewegten sich nicht, er war sich nicht mal sicher, ob Izayoi noch atmete.

Er näherte sich langsam, mit schweren Schritten. Und jetzt hörte er sie atmen. Rasselnd und unregelmäßig. Sie war schwach, geschwächt von der Geburt. Der Hauptmann riss den Vorhang runter, raschelnd fiel der Stoff zu Boden. Die Prinzessin hatte nicht mal mehr die Kraft ihm das Gesicht zuzuwenden, und sie wollte dies auch gar nicht. Sie wollte nicht den Mann ansehen, der es ohne zu zögern wagte, ein neugeborenes Kind, ihr Kind, zu töten. Er war es nicht würdig von ihr angesehen zu werden.

“Wo ist der Bastard?”, fragte Takemaru.

“Ihr werdet ihn nicht finden. Bringt das Heer und Euch besser in Sicherheit, Setsuna no Takemaru. Oder ihr werdet alle sterben”, erwiderte Izayoi kalt.

“Den Bastard werden wir finden. Er kann sich nicht verstecken. Ich hörte, dass Youkai einen Mischling ebenfalls verstoßen, weil er in ihren Augen schwach ist. Sagt, was Ihr wollt, Izayoi-hime-sama. Euer Liebster wird hier nicht auftauchen, um ein wertloses Stück Dreck wie dieses Balg zu retten. Und auch Ihr werdet sterben. Ein solch niederes Halbblut zu gebären, raubte Euch alle Kraft. Ich verehrte Euch, Izayoi-sama, wirklich sehr. Selbst nachdem Ihr Schande über dieses Schloss und Eure Familie brachtet, indem Ihr Euch von einem Ungeheuer verführen ließet. Aber das… ist jetzt vorbei. Lebt wohl.”

Takemaru trieb seine Waffe in den Leib Izayois, bis er auf den Widerstand des Bodens traf. Sie schrie nicht, nur ein klägliches Wimmern entrann ihren Lippen, ihr Körper verkrampfte sich kurz, ehe alles Leben aus ihr entwich. Der Hauptmann hatte seine Ankündigung zur Hälfte erfüllt. Die Prinzessin war tot.

Von draußen drang Lärm zu ihm durch. Er hörte Kampfschreie. Schnell setzte er sich seinen Helm auf, zog seine Waffe aus dem Leichnam und lief in den Innenhof. Dort stand Inu Taishou, hielt sich mit Tessaiga die menschlichen Krieger vom Hals. Als diese Takemaru sahen, wichen sie sofort zurück. Der goldene Blick des Hundefürsten heftete sich auf den eben Erschienenen Samurai. Oder besser: Auf dessen blutverschmierte Waffe. Das Blut war eindeutig das von Izayoi…

“Du kommst zu spät, Ungeheuer…” Weiter kam Takemaru nicht, denn Inu Taishou sprang einfach über ihn hinweg und verschwand im Schloss. Der Hauptmann löste sich aus seiner Starre. “Wartet bis ihr meine Schritte nicht mehr hören könnt, dann brennt das Schloss nieder!”, rief er zu seinen Männern und lief ins Schloss.

Der Inu-Youkai war inzwischen in dem Zimmer angelangt, in dem Izayoi lag. Er spürte das heilende Schwert Tenseiga, was sein Sohn ihm noch gebracht hatte, an seiner Seite pulsieren. Doch gerade, als er es einsetzen wollte, hörte er Takemaru hinter sich und drehte sich um, statt Tenseiga Tessaiga in der Hand. Der Mörder der Prinzessin griff an, der Fürst parierte Stahl auf Stahl. Er spannte all seine Sinne an. Zwar war Izayoi tot, doch vorher noch hatte sie das Kind zur Welt gebracht und das war nicht hier.

Ein leises Geräusch ließ ihn aufhorchen, ohne den Gegner aus den Augen zu lassen oder den Druck gegen das gegnerische Schwert zu vermindern. Das Geräusch war leise und wurde von Windrauschen überschattet, aber dann wurde es klar: Es war Babygeschrei. Takemaru hörte es nicht, dafür war das Kind zu weit weg. Inu Taishou ging einige Schritte nach hinten, näher zur Tür zum Garten. Takemaru dachte natürlich, dass er den Youkai zurückdrängen würde. Der Weißhaarige schob mit einem Fuß die Tür auf. Jetzt konnte er die Babyschreie besser hören und der Wind trug auch Gerüche zu ihm herein… Allerdings keine guten. Es stank nach Rauch und der kam auch von der anderen Seite ins Schloss. Die Bogenschützen hatten die Spitzen ihrer Pfeile angezündet und so das Schloss in Brand gesetzt.

Die ersten Flammen zerstörten die Türen zum Zimmer und fraßen sich langsam die Wände entlang. Schneller als selbst Inu Taishou reagieren konnte, fingen auch die Vorhänge, die um Izayois Lager auf dem Boden lagen und noch halb an der Decke hingen, in Flammen auf, kurz danach auch die Decken, auf denen die tote Prinzessin lag. Der Fürst schluckte unmerklich. Er konnte ihr nicht mehr helfen, das Pulsieren an seiner Seite hatte schon aufgehört. Das Feuer hatte fast die Tür hinter ihnen erreicht.

Der Hundedämon wusste, dass er dem Kampf jetzt ein Ende bereiten musste, damit er noch aus dem Schloss springen konnte, aber Takemaru nicht mehr. Schneller als das menschliche Auge es sehen konnte, schlug er mit links zu, den Kopf des Hauptmannes als Ziel. Der Helm fiel klappernd zu Boden, im nächsten Moment warf Inu Taishou seinen Gegner in die Flammen und machte einen Satz nach hinten ins Freie. Die ersten Trümmern fielen. Setsuna no Takemaru schrie, als ein Balken auf ihn fiel.

Der Fürst sah noch einige Minuten zu, ehe der beißende Gestank und die Hitze zu stark wurden. Er erinnerte sich daran, von wo er das Geschrei des Kindes gehört hatte, schob Tessaiga weg und lief los. Als er ein Stück von dem brennenden Schloss entfernt war, konnte er die Schreie wieder wahrnehmen. Er folgte ihnen durch den Wald, in dem er sich befand. Erstaunt erkannte er die Gegend. Aber dann besann er sich. Er hatte Izayoi oft genug hier getroffen. Wer immer das Kind gerettet hatte, sie musste der Person die Stelle, an der er das Kind vermutete, ganz genau beschrieben und erklärt haben, wo sie zu finden war, und zwar schon vor dieser Nacht.

Keine fünf Minuten später erreichte er eine Lichtung, auf der einige Magnolienbäume standen. Vor einem lag ein kleines, strampelndes, schreiendes Bündel. In dem Baumstamm erschien wie aus dem Nichts ein knorriges Gesicht. Es wirkte unglaublich alt, die Hakennase ließ es noch länger wirken, als es sowieso schon war. “Euer Kind schreit ununterbrochen, seit die alte Dienerin es hier abgelegt hat”, sagte er. Der Fürst ließ sich auf die Knie nieder und hob das Bündel auf. Die kleine Gestalt öffnete die Augen. Goldene Iriden sahen in gleichfarbige, die kleinen, flauschigen, weißen Öhrchen auf dem Kopf des Neugeborenen zuckten hin und her.

Mit dem Schreien hatte es aufgehört. “Die Dienerin sagte, der letzte Wunsch der Prinzessin sei gewesen, dass Euer Sohn den Namen Inu Yasha bekommt”, meinte der Baum. “Danke, Bokuseno. Ich werde dich bald wieder besuchen”, erwiderte der Inu-Youkai. “Richte deiner Schwiegertochter einen lieben Gruß von mir aus”, bat Bokuseno. Der Fürst zog eine Augenbraue hoch. Sein alter Freund hatte Hana kennen gelernt und es schien, als mochte er sie. Inu Taishou machte sich mit dem kleinen Bündel auf den Weg zum Schloss.
 

Dort war Hana eigentlich gerade auf dem Weg zum Schlossgarten. Sesshoumaru hatte sie dorthin bestellt. Doch die Prinzessin blieb abrupt stehen, als sie ihren Schwiegervater witterte. Kurz zögerte sie, doch dann folgte sie dem Geruch.

Inu Taishou war in einem ziemlich schlechten Zustand. Der Kampf gegen Ryukossei und die Rettung seines zweiten Kindes hatten ihre Spuren hinterlassen. “Hana… Das ist dein Schwager Inu Yasha. Lieben Gruß von Bokuseno. Wenn du Sesshoumaru siehst, sag ihm, dass ich wieder da bin und dass ich nicht gestört werden will.” Der Fürst gab das Kind an seine perplexe Schwiegertochter und verschwand dann.

Hana sah ihm noch kurz nach, dann wandte sie sich dem kleinen Bündel zu. Inu Yasha sah sich neugierig um.
 

Sesshoumaru sah auf, als er Hana hinter sich hörte. Er wollte schon verärgert fragen, wieso sie so lange gebraucht hatte, um zu ihm zu kommen, als er das kleine Bündel in ihren Armen entdeckte. “Dein Vater ist wieder da und will nicht gestört werden”, sagte sie ruhig. “Und das da?”, fragte der Weißhaarige entgegen allen höfischen Etiketten. Sie hätte fast die Augen verdreht. “Dein kleiner Bruder Inu Yasha.”

Der Erbprinz sah schweigend auf das Baby hinab. Das erwidere den Blick und streckte dann seine kleine Hand nach seinem Bruder aus. Der blieb unbewegt. “Willst du ihn nicht mal auf den Arm nehmen?”, fragte Hana. “Nein, kein Bedarf. Bring ihn weg”, antwortete ihr Gefährte. “Das ist ein neugeborenes Kind, noch dazu ein Hanyou. Soll ich ihn etwa einem der Diener anvertrauen oder gar alleine lassen?”, fragte sie ruhig.

“Kann Izayoi sich nicht um ihn kümmern? Ist doch schließlich ihr… Kind”, warf Sesshoumaru ein.

“Dein Vater kam alleine.”

Der Prinz ging wortlos an ihr vorbei ins Schloss. Sie sah ihm nach. Als er weg war, sah sie wieder zu ihrem Schwager in ihren Armen. “Dein Bruder wird sich schon an dich gewöhnen, Kleiner”, meinte sie und ging dann mit Inu Yasha wieder ins Schloss. Sie kam unbemerkt in ihr Gemach, kein Diener erfuhr von dem Kind, was für sie an ein Wunder grenzte, bei den vielen Dienern, die dort rum liefen. In ihrem Gemach legte sie das Bündel auf ihr Bett, ehe sie sich eine kleine Decke bringen ließ. In die Decke wickelte sie das kleine Kind ein, die andere Decke legte sie in eine Ecke. Blut klebte an ihr und an einigen Stellen war sie zerrissen.

Hana beobachtete das kleine Wesen. Inu Yasha bewegte sich und versuchte nach den Seidentüchern zu greifen, die an der Zimmerdecke hingen und um das Bett fielen, wenn die Prinzessin sie aus der Halterung an der Wand löste.

Es klopfte kurz, ehe die Tür sich öffnete. Inu Taishou betrat den Raum. Seine kleinen Verletzungen waren verheilt und auch seine Kleidung sah jetzt wieder wie die eines Fürsten aus. Nur seine Augen wirkten starr, unbewegt und, wie Hana fand, traurig. Kein Youkai, weder sie noch ihr Gefährte oder ihr Schwiegervater, würde je zugeben, so etwas wie Trauer zu empfinden, nicht mal vor den eigenen Eltern, Kindern, Gefährten. “Du hättest ihn umbringen können”, meinte er monoton. Sie schloss kurz die Augen.

“Wieso sollte ich ein Kind töten? Weil es ein Hanyou ist?”, fragte sie. Er zog die Mundwinkel leicht nach oben und legte ihr eine Hand auf die Schulter. “Jetzt weiß ich, wieso Bokuseno dich auf Anhieb gern hatte. Du bist wirklich außergewöhnlich”, sagte er. Dann nahm er Inu Yasha hoch. “Wie hat Sesshoumaru reagiert?”, wollte er wissen. “Er… muss sich erst an den Kleinen gewöhnen”, erwiderte seine Schwiegertochter diplomatisch. Inu Taishou nickte. “Lass die Decke verbrennen”, bat er, ehe er ging.
 

______________________________________________________________________________

So wäre das Drama ausgegangen, wenn Jenny und ich die Stifte dafür geschwungen hätten. ^^

Freuen uns wie immer über Kritik, egal ob positiv oder negativ.

lg

Hani und Jenny



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-12-31T10:48:27+00:00 31.12.2009 11:48
Hallo!
So, Izayoi stirbt, gibt Inuyasha den Namen und Bokuseno mag Hana… wow, interessantes Kapitel.
Jedenfalls hab ich ja selten eine so gute Anfangsszene gelesen. Sess und Hana passen recht gut zusammen.
Der Cousin hingegen ist nicht unbedingt sehr klug, taktisch wäre viel besser gewesen, seiner Tochter jemanden mitzuschicken, dessen Treue er besitzt oder zumindest in der Hand hat, sodass er noch einen sicheren Spitzel dort hat.
Wenn alle loslaufen, wer schützt dann das Schloss? Myoga muss die Situation jedenfalls witzig finden (unter all der panischen Angst, die er immer empfindet), so wie er gleich herausposaunt Sess begehe Hochverrat XD
Ein kleiner Kritikpunkt: den neugeborenen Inuyasha hast du sehr weitentwickelt dargestellt. Weder Menschen noch Hunde öffnen die Augen bereits so früh, geschweige denn dass sie sehen oder zugreifen können. Man könnte sich vielleicht noch auf den dämonischen Teil hinausreden, aber solange wie die Leben müsste das doch alles verzögert sein, zudem bleibt dann noch der Punkt, dass Inu nur ein Halbdämon ist.
Ich mag die Story aber, gefällt mir bis jetzt sehr gut. Man kommt durch die zeitliche übersicht und der klaren Struktur auch sehr gut mit :D
tschüss
Von:  DoctorMcCoy
2009-12-26T16:22:51+00:00 26.12.2009 17:22
Ein sehr schönes Kapitel. Der Schluss hat mir besonders gut gefallen. Es war alles gut beschrieben und man konnte sich in die Situation hineinversetzten. Also die ganze Szene, wo Taishou seine Rettungsaktion startet. Finde es sehr interessant, dass ihr Izayoi habt sterben lassen. Hätte ich wahrscheinlich auch gemacht^^
Leider war mir der Anfang des Kapitels etwas zu holprig. Da sind soviele Dinge irgendwie alle gleichzeitig geschehen. Erst die Heirat mit Sesshoumaru und Hana und dann dieser Zeitsprung und der Kampf mit dem Drachen. Das hätte man alles noch ein bisschen ausschmücken können. Zum Beispiel hätte man sich für die Hochzeit ein ganzes Kapitel Zeit lassen können. Zum Einen wirkt es dann nicht so gehetzt und ihr hättet noch ein wenig mehr Raum gehabt, um Hana vorzustellen.
Zwar ist das, was ich schon von ihr gelesen habe, sehr gut und sie gefällt mir auch wirklich sehr, aber es wäre auch schön, etwas mehr von ihr zu erfahren.
Aber ich fand es wirklich sehr süß, wie sie mit Inuyasha umgegangen ist. Und auch Sesshoumarus erster Kommentar war spitze.
Bis zum nächsten Kapitel dann.
LG Lady_Sharif
Von: abgemeldet
2009-10-27T19:29:01+00:00 27.10.2009 20:29
Und weiter gehts ^^.

Ich verstehe irgendwie nicht ganz die








riesigen Leerzeilen im Text ;). Ist nicht besonders angenehm, so lesen zu müssen, oder?
Es ist eigentlich unnötig, überhaupt Leerzeilen zu machen, wenn nicht gerade ein Szenenwechsel oder ein wirklich bedeutungsvolles Ereignis vonstatten geht, diese Pausen zwischen zwei Sätzen sind sehr störend.

Ich finde es ein wenig schade, dass ihr die Hochzeit als solche, die doch ein sehr bedeutungsvolles Ereignis darstellt, nicht weiter beschrieben habt, das ist ein wenig unbefriedigend, wenn so etwas nur in ein zwei Wischiwaschi Sätzen mal so nebenbei erwähnt wird - lasst euch ruhig Zeit mit der Handlung, sie läuft auch nicht weg, wenn man sich das ein oder andere Kapitel mit Dingen beschäftigt, die nicht gerade der Hauptstrang einer FF sind...
Dann müsst ihr hier wirklich wieder sehr auf das Euch und Sie achten.

Ich finde es auch etwas schade, dass man so mitten in den Kampf von Taishou und Ryokussei geworfen wird - man steht mitten in der Szene, dann folgen ein paar hungehuddelte Paroden und schon is fertig @@ äh.. joar... ein bisschen mehr ausschmücken bitte! Sonst kann man sich doch gar nicht richtig in das Geschehen einfinden >.<.
Was ich aber irgendwie gut gewählt fand, war dieses kurze Zusammenzucken von sess welches von seinem vater trotz der Hektik der Situation bemerkt wird und wiederum sehr gut ihr Verhältnis beleuchtet.
Details machen eben doch eine Menge aus.
Auch, wie ihr das jetzt so mit der Serie (bzw den Filmen) zusammenlaufen lasst, das ist wirklich ein guter Übergang.

Hier ist Izayoi jetzt plötzlich wieder eine Prinzessin - das müsst ihr in den vorherigen Kapiteln unbedingt überarbeiten.

Takemaru hat im Film eigentlich nirgendwo eine Andeutung gemacht, dass er Izayoi und das Kind töten würde Oo.
Sonst hätte man doch gewiss besser auf sie acht gegeben und ihn nicht einfach so da reinmarschieren lassen.

Die ganze Szenerie dort im Schloss, die Interaktion von Takemaru und Taishou fand ich eigentlich sehr gut beschrieben, ich hab richtig die Flammen vor mir gesehen, und wie er darin verbrannte...
Okay, gut, ihr habt einiges aus dem Film stibitzt, aber das ist in Ordnung, weil es blöd gewesen wäre, diese Szene einfach zu überspringen und ich finde sie sehr gut eingebaut und verändert worden - auch wenn der Gedanke etwas seltsam ist, dass anstatt Izayoi Taishou diesen Abend überlbt hat, aber interessant finde ich es allemal ^^v.

Also... Ich mag Hana irgendwie... sie hat so eine Art an sich... ich kanns gar nicht beschreiben, sie ist ein sehr angenehmer Charakter und wirkt auf keinenfall so penetrant Mary Sue-ig, wie man das leider nur allzuhäufig von Eigencharas gewohnt ist, und dass mir ein Eigenchara wirklich sympathisch wird, das ist extrem selten der Fall, Glückwunsch :P.
Sie hat Tiefe und das ohne im Vordergrund zu stehen, also das ist eine Sache, wie ihr wirklich sehr sehr gut gemacht habt.
Ich finde es niedlich, wie sie mit dem kleinen Inu Yasha umgeht, so... liebevoll, ka xD~

Das Kapitel klingt im Übrigen auch schön aus, auch wenn es nur ein Satz ist, aber das mit dem Verbrennen der Decke hat noch einmal kurz eine metaphorische Wirkung auf den Schmerz Taishous gehabt, also ein gelungenes Kapitelende =)
Von:  Hotepneith
2009-09-15T11:02:29+00:00 15.09.2009 13:02
Und ich hatte so gehofft, dass ihr Izayou überleben lasst...^^
Na, hoffentlich wird sich Sesshoumaru an seinen kleinen Bruder gewöhnen, wenn er sozusagen indirekt schon mal Hochverrat begangen hat -das hat mir gefallen, der Satz:)
So gelassen eine gewisse Ungeheuerlichkeit aussprechen, dazu braucht man wirklich eine gewisse Erziehung - oder Eis in den Adern.
Der Nachsatz klang nach Ende, aber eigentlich habt ihr mit Akemi gerade eine neue Person eingeführt. Jetzt bin ihc mal neugierig, was das wird.


bye

hotep




Von: abgemeldet
2009-09-13T18:43:37+00:00 13.09.2009 20:43
wow^^
super kappi <3
mach schnell weiter x3


Zurück