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Written down past with uncertain future

Wenn mich ein Buch zu Dir führt - Yugi/Yami
von

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All die vergangenen Jahre... eine Lüge?

Er ging auf den alten Baum zu, der in der Mitte des Campus stand und blieb an den langen kräftigen Wurzeln stehen, blickte nach oben durch das Blätterdach. Yugi war auf der Suche nach einem stillen Plätzchen, wo er seine Freistunde genießen konnte und da war ihm nur der Baum eingefallen. Dort saß er öfters, wenn er Joey entfliehen wollte. Nicht, das sein bester Freund ihn je nerven würde, doch heute war einer der Tage, an denen er nichts hören möchte. Die Nachricht gestern Abend war einfach zu heftig gewesen und nun musste er erstmal nachdenken. Er schwang sich seinen Rucksack auf den Rücken und griff nach dem Ast über seinen Kopf und hangelte sich hoch. Mit hoch rotem Kopf oben angekommen musste er erstmal verschnaufen. Gerade jetzt verfluchte er seinen schmächtigen Körperbau. In der Mitte des Geästes setzte er sich seufzend. Dieser Anblick von hier oben war schon immer Atemberaubend gewesen und hatte sich in all den Jahren seines Studiums nie geändert.
 

Damals, als Yugi das erste Mal den Campus betrat, fiel ihm sofort der Baum auf, der auf einen Hügel stand und somit auch das gesamte Gebäude überragen konnte. An dem Tag, wo er die Prüfungen der Aufnahme ablegte und er nach einigen Wochen per Brief die Zusage erhielt. Zu gern hätte er Yami davon erzählt, doch er war nicht mehr da ...
 

Doch dann wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er unter sich Gelächter wahr nahm.
 

„Mensch Tea, du hast dir echt das Buch gekauft?“
 

Ein braun haariges Mädchen, dessen Hinterkopf er von hier oben nur erkennen konnte nickte und setzte sich auf einer Wurzel vor dem Stamm.
 

„Ja und es ist verdammt gut. Auch wenn ich somit zu einem Mitläufer werde, da fast jeder Student es hier hat, aber wenn es sogar innerhalb kürzester Zeit auf Platz 2. der Buchempfehlungen kommt, muss es nur gut sein und ich wurde nicht enttäuscht.“
 

„Sag mal, ist dieser Muto nicht schwul?“
 

Tea kicherte und nickte erneut, während sie das Buch aus ihrer Tasche kramte und es auf ihrem Schoss legte.
 

„Ja das ist er. Aber es hätte genauso von einem Mädel stammen können.“
 

Yugi wurde rot und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Was soll das denn bitte schön heißen?!
 

„Das, was er geschrieben hatte, war so mit Gefühlen voll gepackt... Es war einfach hinreißend zu lesen. Vor allem bewundere ich den Mut. Stellt Euch mal vor, Ihr seit ein Kerl und steht auf dem anderen Ufer. Würdet ihr Euch auch noch in einem Buch outen, was jeder lesen kann und dann noch Euren realen Namen verwenden?“
 

Kopfschütteln war die Antwort.
 

„Seht Ihr? Man wird leider noch für solche Gefühle verpönt und ausgelacht. Doch er sah über diese Dinge hinweg, verarbeitete das Geschehende in dem er es nieder schreibt, in der Hoffnung, das dieser Yami es liest. Das ist das romantischste, das man nur aus Liebe tun kann.“
 

Yugi sah verblüfft unter sich. Das romantischste?

Er hatte schon viele Meinungen gehört, wie kitschig, dumm, zu sentimental für einen Mann, doch es war das erste Mal, dass jemand, der nicht sein Freund war, es so direkt aussprach.

Yugi fuhr sich durch die Haare und ließ sich an den Stamm zurück fallen. Ob Yami das auch so sieht, oder ob er wie die anderen Männer es nur mit Zeigefinger und Daumen anfassen würde um es in den Mülleimer zu befördern? Sich immer wieder diese Frage zu stellen, hat kein Zweck, das wusste er, doch das sollte man auch mal seinen Herzen sagen.
 

„Yugi Muto ist hier auf unserem Campus.“
 

Teas Stimme klang auf einmal so voller Tatendrang.
 

„Und ich werde ihn finden und helfen! Ist ja schon seltsam genug, das ich ihn nie bemerkt habe, doch das wird sich ändern. Jemand, der so viel Selbstvertrauen besitzt und so selbstlos denkt kann man nur unterstützen!“
 

Yugi wäre fast vom Baum gepurzelt, wenn er sich nicht noch rechtzeitig am Ast festgehalten hätte.

Er und Selbstvertrauen? Da kann man ja gleich ein Staubkorn mit einer Milchkuh vergleichen.

Seinen Namen und dieses Wort in einem Satz zu verwenden fand er sehr lächerlich.
 

Wie gern würde er einfach die Zeit zurück drehen. Nicht das er es bereute, dieses Buch geschrieben zu haben. Das war es nicht, er bereute nur die Veröffentlichung. Diese ganze Aufmerksamkeit war er einfach nicht gewohnt. Viel zu sehr hatte er sich schon in sein unauffälliges Leben eingefügt und wollte es auch so weiter leben. Wer hätte denn Ahnen können, das die Sehnsucht einen so innerlich auffrisst, das so etwas bei raus kommt?
 

Ich ertrinke immer wieder in deinen Augen, wenn ich sie auf den damaligen Fotos erblicke. Doch auf diesem Papier glänzen sie nicht so, wie es in der Realität war, der Ausdruck ist anders... matter. Ich habe allen verschwiegen, das ich sie aufgehoben habe, dabei musste ich meinen besten Freund versprechen, das ich sie verbrenne. Ja, verbrennen, doch genau das brachte ich nicht übers Herz. Er wusste von deiner letzten Nachricht auf dem Anrufbeantworter und auch wenn ich es ihm nie erzählte, so glaube ich doch, das er ahnte, wie oft ich sie mir schon angehört hatte. Einmal stand er lange vor dem Gerät, während er mich im Badezimmer glaubte, doch ich sah, wie er sie abspielte. Wie in Zeitlupe verzog sich sein Gesicht in einem wütenden Ausdruck. Er erhob sogar die Hand und ich wusste, auch ohne erkennen zu können über welchem Knopf die Hand schwebte, das er gewillt war, sie zu löschen. Hätte er es getan, hätte ich es ihm nie verziehen. Sicher, er dachte, es wäre am Besten für mich, doch ich ziehe es immer noch vor, selbst über mein Leben entscheiden zu dürfen. Ich kann es nicht leiden, wenn man über meinen Kopf hinweg entscheidet. Viel zu oft habe ich es hinnehmen müssen. Doch die Zeit ist nun endgültig vorbei.
 

Mit einem Mal rissen sich Yugis Augen auf, als ihm die Erinnerung hoch kam.
 

Er ließ die Hand wieder sinken, seufzte tief und starrte den Anrufbeantworter fast schon hasserfüllt an.

„Ach Yami, auch wenn ich es dir versprochen habe, ich weiß nicht ob ich es schaffe meine Klappe zu halten. Es ist so verdammt schwer, ihn leiden zu sehen.“
 

Dieser Mistkerl hatte ihn etwas verheimlicht und erst nach all den Jahren, die ins Land gezogen waren, hatte er sich an diese Situation erinnert. Wieso viel ihm das erst jetzt wieder ein?!
 

Yugi riss seinen Rucksack vom Geäst und sprang vom Ast, landete direkt zwischen den Mädels, die ihn erstaunt anblickten und sprintete zur Universität von Tokio, direkt in das Hautgebäude, hörte nur noch schwach eine Stimme die „Ey, das war Yugi!“ hinter sich rufen.

Da saß er. Mitten in der Mensa saß Joey und lachte mit einigen Freunden seiner Vorlesung. Oh, wie der jetzt was erleben wird!
 

„Joey, beweg deinen Hintern zu mir!“
 

Der Blondschopf zuckte zusammen und schaute zu Yugi, der ihn finster ansah, nur um erneut bei dem Blick zusammen zu zucken.

Er war wütend, so unendlich und auch noch verletzt. Er hätte niemals erwartet, so von seinem besten Freund hintergangen worden zu sein. Hatte es ihm Spaß gemacht? Wer weiß, was alles hinter seinem Rücken beredet wurde. Es war dämlich zu denken, das Joey sich lustig machte, aber es war genauso realistisch zu denken, das dieser Geheimnisse hatte, die Yugi betrafen und er hatte verdammt nochmal ein Recht es zu erfahren, was sich genau damals abgespielt hatte. Nicht ohne Grund war dieser so niedergeschlagen gewesen und jetzt ergab es auch einen Sinn, warum er immer so darauf gedrängt hatte, ihn zu vergessen, statt ihn zu sagen er käme vielleicht wieder.
 

Als Joey vor ihm stand, hatte er keine Zeit zu fragen was los sei, da wurde er auch schon von Yugi nach draußen gezerrt.
 

„Hey, mein Mittagessen!“

„Vergiss den Fraß, wenn ich mit dir fertig bin wirst du kein Appetit mehr haben, mein Lieber!“
 

Erst am Rande vom Campus kamen sie zum stehen und Yugi drehte sich um, starrte seinen Gegenüber direkt in die Augen.
 

„Raus mit der Sprache. Was hast du mir verheimlicht?“
 

Wenn man wütend wird, brodelt die Wut durch die Adern, erhitzt sich immer mehr, bis es den Körper in Flammen setzt. Unaufhaltsam frisst sie sich durch die Fasern und kommt erst zur Ruhe, wenn alles in Asche liegt.
 

„Ich weiß nicht was du meinst.“
 

Joey wich seinem Blick aus.

Er lügt.
 

„Du weißt ganz genau, was ich meine.“

„Ich hatte befürchtet, das dieser Tag kommen würde, aber..-“

„Kein Aber! Spare dir die Ausschweifungen und komm gleich auf den Punkt. Warum?!“

„Welchen Punkt genau meinst du? Es gibt viele.“
 

Und wieder eine Lüge.
 

Fast täglich habe ich dich verflucht und auch wieder fast täglich verziehen. Ich kenne deine Beweggründe nicht, doch ich würde sie gern verstehen. Ich werde sie nicht mit dir teilen können, aber … dennoch würde ich sie akzeptieren. Ohne dich kann ich nicht allein sein und auch Ohne dich kann ich nicht lieben, auch wenn ich es so oft versuchte habe... ich bin immer gescheitert.
 

Yugi zwang sich zur Ruhe, ballte die Fäuste und zählte innerlich bis Zehn. Doch bei der Vier hielt er es nicht mehr aus, fühlte wie die innerliche Bombe kurz vor dem platzen war.
 

„Joseph Wheeler, halte mich nicht zum Narren! Du weißt, warum er gegangen ist und ich verlange..-“
 

Diesmal war es Joey, der ihn unterbrach.
 

„Es ist nicht so einfach.“
 

Er raufte sich kurz die Haare, nutzte die Pause, um seinen Freund nicht mehr in die Augen sehen zu müssen. Er ging einen Schritt rückwärts.
 

„Ich kann es dir nicht sagen, vor allem nicht hier.“
 

Ich verbrenne bei den Gedanken an dir, ich kann nicht mehr aufstehen ohne dich, wollte es auch nicht. Es ist so erbärmlich, das ein einzelner Mensch sich so nach einer Person sehnt, das sie seinen eigenen Stolz vergessen und diese Sätze nieder schreiben lässt.
 

Yugi grummelte. Das war doch jetzt nicht war, oder? Dieser Kerl schindet doch nur Zeit um sich die Antworten zurecht zu legen. Seine Augen verengten sich zu Schlitze und funkelte Joey warnend an.
 

„Nein! Hier! Jetzt! Sofort!“ Er ging einen Schritt auf seinen Freund zu.

„Oder wir waren mal befreundet gewesen!“
 

Joeys Ausdruck wurde etwas traurig, aber erkannte den Konflikt. Er konnte die Gefühle nach vollziehen, nur zu genau wusste er wie sehr ihm diese Trennung fertig machte und es immer noch tat.
 

„Nein, Yugi, du verstehst nicht.. ich .. ich kann nicht.“
 

„Warum?“

Yugi schleuderte ihm dieses eine Wort entgegen. Spieh es voller Verachtung hinaus.
 

„Weil ich es nicht darf! Mensch Alter, ich weiß, wie schwer es für dich ist, doch es ist besser ihn zu vergessen und aus deinem Leben zu verbannen. Ich habe dich bei deinem Buch unterstützt, weil ich glaubte, das du damit dein zerwühltes Innenleben besser verarbeiten kannst, doch es ist falsch sich in neue Hoffnungen zu stürzen, die nicht existieren.“
 

Ein Schwall an Erinnerungen brach über Yugi zusammen. Bilder aus der Vergangenheit. Mitfühlende braune Augen, die ihn ansahen.

Lass ihn gehen!

Diese Worte ergaben damals keinen Sinn, doch heute bekamen sie eine völlig neue Bedeutung.
 

„Das heißt...“
 

Yugi schluckte.
 

„Du weißt warum er gegangen ist und hast mir nichts gesagt?!“
 

Sein Blick wurde verschwommen, dieses bekannte Gefühl von Kälte vernebelte seine Sinne. Er hatte Joey vertraut, alles erzählt und er wusste die Antwort auf die Frage, die ihn seit Jahren quälten. Das Warum.
 

Joey schaute drehte sich um, stand mit dem Rücken zu seinem Freund.
 

„Lass ihn gehen!“
 

Da waren sie wieder. Die selbe Wortwahl wie damals. Die andere Bedeutung.

Der Klos im Hals wurde größer. Er biss sich verzweifelt auf die Unterlippe um ein Schluchzen zu unterdrücken. Er war emotional stärker geworden, jedoch gerade wenn es um diese eine Person ging, war die neu gewonnene Stärke dahin.

Das Blut rauschte in seinen Ohren, der Stich im Herzen größer, die Wörter bohrten sie wie feine Splitter durch sein Herz.

Tränen quollen aus seinen Augen, über seine Wange, tropften auf den Rasen unter sich.

Er wusste nicht mehr, was Richtig oder Falsch war. An was er glaube durfte, oder ob all die Jahre nur aus einer einzigen Lüge bestanden.
 

Oft lag ich wach und dachte drüber nach. Was mein Fehler war. Aber im Nachhinein bin ich zur Erkenntnis erlangt, das ich keinen Fehler begangen habe... Ich bin nicht schuld daran, das du gegangen bist. Kann es nicht mit bestem Gewissen sagen, jedoch warst du es, der mir den Rücken zu drehte und ein Lebewohl auf ein dämliches Stück Metall hinterlassen hat.

Es war feige, Yami. Einfach nur feige.
 

„Ich... ich kann nicht.“
 

Wahrscheinlich lag es an seiner brüchigen Stimme, das Joey sich wieder um drehte, aber er hatte einfach keine Kraft mehr, etwas vor zu spielen. Viel zu lang musste er dieses Schauspiel jeden Tag ausüben.

Er sah in an und stockte mitten in seinen Bewegungen, als er das Gesicht erblickte.

Eine Mischung aus Wut und Enttäuschung war in seinen Augen zu lesen. Doch mit einem Schlag waren sie Emotionslos. Joey erschrak. Er war dabei, sich wieder zu verschließen.
 

„Yugi, hör mir zu. Es hat einen bestimmten Grund, warum es so gekommen ist und glaube mir, es ist das Beste für dich!“
 

Die kalten Augen kamen näher, blieben kurz vor Joey stehen.

Yugi konnte es nicht fassen. Wie dreist kann jemand sein, ihm so etwas ins Gesicht zu sagen und das von einem Freund. Ohne das er wirklich registrierte, was geschah, erhob sich wie von selbst seine Hand und gab ihm eine kräftige Ohrfeige.
 

„Wie kannst du es wagen!“
 

Joey war einige Schritte zurück getaumelt und hielt sich seine brennende Wange.
 

„Du elender Lügner! Erst heuchelst du mir Mitgefühl entgegen und nun sagst du so etwas. Niemand bestimmt über mich und meine Zukunft. Hörst du? NIEMAND!“
 

„Ich habe nichts geheuchelt!“
 

Joey suchte verzweifelt Blickkontakt, doch als er ihn bekam, rollte eine Gänsehaut über seinen Rücken. Dieser Blick war eisig und leer.
 

„Vergiss ihn endlich! Ich habe dir nur gesagt, das Yami dein Buch liest, weil ich wollte, das du weißt, das Yami nun deine Gefühle kennt. Es sollte dir nie eine Illusion zeigen. Es klingt hart, aber es wird Zeit, das du dich mit der Realität konfrontierst.“
 

Yugi lachte bitter auf. Mit der Realität konfrontieren? So ein Spaßvogel, das tat er jeden verdammten Tag, wenn er an seinem beschissenen Anrufbeantworter vorbei ging! Er kannte diese Seite an seinem Freund nicht. Er war immer ehrlich gewesen, doch nie so knallhart wie jetzt. Aber er begann einen großen Fehler. Vorschriften, immer diese Vorschriften! Wie er es doch satt hatte. Sollte doch der ganze Campus wissen, was Sache war.
 

„Hör auf mir Befehle zu erteilen, Joseph!“
 

Der geschriene Satz hallte noch einige Sekunden über den Platz, aufgeschreckte Studenten drehten sich in seine Richtung, gafften ihn an, doch das war ihm gerade so etwas von egal. Sollten sie sich doch später ihre Mäuler darüber zerreißen.
 

„Nenne mir endlich den Grund! Du willst, das ich ihn gehen lasse? SCHÖN! Gib mir die verfluchte Antwort und ich lass ihn gehen!“
 

Yugi biss sich so hart auf die Unterlippe, das sich ein eisenhaltiger Geschmack in seinem Mund breit machte. Weitere Tränen bahnten sich ihren Weg nach draußen, um seine Verzweiflung noch deutlicher zu zeigen. Sein ganzer Körper verspannte sich, seine Fingernägel schnitten ihn unangenehm in die Handinnenfläche. Für einen Moment lies er eine Gefühlsregung in den Augen zu. Joey schnappte nach Luft, er schluckte. Das, was er dort sah, lies ihn zweifeln, das richtige getan zu haben. Er wusste, das ein weiterer Schlag sein Herz nicht verkraften würde. War es wirklich nötig, ihm die Wahrheit zu sagen? Hektisch suchte er nach einer Notlüge, irgendetwas, doch sein Kopf war leer. Sah nur diese Augen vor sich.
 

„Versprich es mir.“
 

Das war das einzige, das ihm einfiel. Vielleicht, wenn er wirklich die Wahrheit wusste, konnte er endlich damit abschließen. Wenn er ihn hasste, könnte er ein Schlussstrich ziehen und weiter leben. Vielleicht hatte Yami damals recht und das wäre der einzige Weg.

Yugi zögerte keine Sekunde.
 

„Ich verspreche es.“
 

Wenn es das ist, was alle wollten, okay, sollen sie es doch haben.
 

„Yami ist für den Tod deines Großvaters verantwortlich.“
 

„...“
 

WUMM
 

Joey wurde durch den Schlag nach hinten geschleudert und landete ziemlich unsanft auf dem Boden. Sein Kiefer brannte höllisch. Dann spürte er ein Gewicht auf seinen Brustkorb und ein erneuter Schlag traf seine Wange.
 

Hör auf zu Lügen!
 

Wieder ein Schlag.
 

„Wieso sagst du so etwas?!“
 

Tränen tropften auf das Gesicht, das schon langsam anfing, an zu schwellen.
 

„Ich dachte.. “ Yugi schluchzte, konnte es einfach nicht mehr unterdrücken.

„Ich dachte, er wäre auch dein Freund, du Verräter.“
 

Den Schmerz völlig ignorierend griff er nach den Fäusten von ihm und hielt ihn somit fest.
 

„Ist er immer noch.“

„Wie kann er für etwas verantwortlich sein, dass...-“
 

„Yugi, hör mir zu! Der Schlaganfall, den Herr Muto damals erlitt kam durch Stress. Stress, den er sich aussetzte als er Yami...“
 

„WAS!?“
 

„Als er Yami helfen wollte das Studium zu bezahlen. Du hattest dir Rücklagen angelegt, gespart mit der Hilfe deines Großvaters. Doch er hatte nichts. Keine Verwandte oder Freunde. Herr Muto sah ihm als zweiten Sohn an, wollte ihm auch eine Zukunft ermöglichen die dir bevor stand. Doch das Geld reichte nicht aus. Allein hätte Yami es nicht geschafft, seine Nebenjobs brachten kaum etwas, darum hat dein Großvater sein Laden an die Bank verpfändet und das Geld ohne sein Wissen an die Universität überwiesen. Als Yami das erfuhr, ist er sofort zu deinem Großvater gegangen und wollte ihn zur rede stellen. Du kennst ihn, Yugi. Sein Stolz war schon immer größer als sein Verstand.“
 

Joey hielt inne, erforschte die Augen des Jüngeren, die ihn nur anstarrten, purer Schock stand in ihnen geschrieben.
 

„Aber der Schlaganfall...“

„Den Schlaganfall hatte er während das Gespräches mit Yami.“
 

Du bist gegangen, ich nahm Abschied, wollt´Dich noch so vieles fragen...

Was bleibt sind die Erinnerungen aus so vielen schönen Tagen.

Ich fühl´mich leer, find keine Ruhe, weiß nicht, ob wir uns wiedersehen...

Ob wir uns in einer anderen Welt, einem anderen Leben gegenüber stehen. Ich suche Dich, doch was ich finde, ist nur die Leere tief in mir...

Es war so schwer Dich gehen zu lassen, bleib ich doch ganz alleine hier.
 

„Verstehst du es jetzt? Er konnte nicht bleiben. Wir versuchten ihn auf zu halten, wussten doch, wie es um dich stand, doch er ließ sich nicht umstimmen. Sein Entschluss stand fest. An dem Tag, wo er gegangen ist, bei Eurem letzten Gespräch wollte er es dir sagen. Doch sein Mut verließ ihn, als er dich so glücklich sah. Er wollte dich so in Erinnerung behalten und nicht voller Hass im Blick. Weißt du, was er mir damals sagte?“
 

“Bist du dir sicher, Yami? Ich mein, es wäre zu voreilig. Du kennst doch Yugi, lass ihn etwas Zeit, es zu verarbeiten und-...“

„NEIN!“
 

Yami griff in seine Jackentasche und nahm sein Handy heraus.
 

„Er hat mir vorhin etwas gestanden, was ich nie für möglich gehalten hätte, als ich es ihm erzählen wollte. Ich weiß nicht warum, aber ich spielte seine Gefühle runter, zog sie schon förmlich ins lächerliche. Verstehst du, Joseph? Ich habe ihn mit purer Absicht abgewiesen, wollte ihn dazu zu bringen mich zu verachten, damit die Wahrheit ihn nicht noch mehr das Herz bricht. Hätte ich es gesagt... das seine ach so große Liebe... ein Mörder...“
 

„Was hast du jetzt vor?!“
 

„Mich verabschieden!“
 

Er klappte das Handy auf und wählte die ihm wohl bekannteste Nummer der Welt.
 


 

„Wer sind wir?“
 

Diese Worte waren nur geflüstert, fast schon ein Hauch, doch sehr deutlich kamen sie bei Joey an, ließ die Handgelenke los und drückte seinen Oberkörper nach oben. Versuchte zu lächeln, doch das bereits entstandene Veilchen und die aufgeplatzte Oberlippe verhinderten den Versuch.
 

„Alle.“
 


 

Die ganzen vergangenen Jahre... eine Lüge?!
 

Es war feige, Yami. Einfach nur feige.
 


 

tbc
 


 


 


 

So, jetzt aber cut. Ich wollte schon immer weiter schreiben, bis ich auf die Seitenanzahl geblickt habe. Ist nicht wirklich viel, doch übertrifft die Vorherigen.

Hoffe einfach mal, das die Erklärung so logisch rüber kam, wie ich sie im Kopf hatte. Ist aber immer schwierig wenn einem das Ende im Kopf rum schwirrt und es mir in den Fingern juckt :D Wenn man die vorherigen Kapitel aufmerksam gelesen hat, wird man einige Verknüpfungen feststellen, die ich mit Absicht damals offen gelassen habe. Denn sonst hätte es ja schon gleich zufiel verraten und die Spannung wäre futsch. Wobei ich mir auch ziemlich sicher bin, das ich hier einige Stellen verhunzt habe, gerade der Anfang gefällt mir ganz und gar nicht. Aber nach zweimal umschreiben habe ich es so belassen. Glaube, das ich es besser nicht kann -.-°

In diesem Kapitel sind weniger Ausschnitte aus dem Buch (das ich übrigens fertig auf meinem PC habe xD Wenn ihr lieb seit, bekommt ihr es am Ende als Bonus. Aber dafür muss Interesse da sein) aber das war so geplant, sonst hätte sich alles nur zu weit in die Länge gezogen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mu_chan
2009-10-09T17:02:03+00:00 09.10.2009 19:02
oh mein gott was für ne tolle fic!!!
echt find es bis jetzt total genial!!!
so gefühlvoll und einfach wow!!!
freu mich schon wenn es weiter geht!!!
lg mu_chan

wünsch dir nen schönes wochenende

ps:über ne ens wenn es weiter geht würde ich mich freuen!!=)
Von: abgemeldet
2009-10-07T17:23:17+00:00 07.10.2009 19:23
Ja, ja!!! *buch lesen will* *lächz*

Schönes Kapitel! Es wird immer spannender! Nicht mehr ganz so verwirrend, bringt mich aber immer noch durcheinander. *mehr lesen muss*
Ich fand das Kap auch gelungen, so wie es ist. Und du hättest es auch ruhig länger machen können. Am meisten freue ich mich immer über 30-Seiten-plus-Kapitel. *grins*

WEITER!

lG,
revive
Von: abgemeldet
2009-10-07T13:29:28+00:00 07.10.2009 15:29
Erst einmal zu den kleinen Sachen, die mir aufgefallen sind. Rechtschreibfehler...
Also, es sind keine entstellenden Fehler, weil du aber auch so nett zu mir warst und mich auf meine hingewiesen hast, damit ich sie verbessern konnte, revangiere ich mich mal.
[...]Ein braun haariges Mädchen[...] braunhaariges, zusammengeschrieben
[...]Das ist das romantischste[...] das Romantischste, groß geschrieben
[...]Das romantischste?[...] hier auch, weil substantiviertes Adjektiv

Glaub jetzt bitte nicht, ich sei oberpingelig, das bin ich nicht...merkt man ja an meinen FFs...

So, jetzt zumangenehmeren Teil dieses Kommis.
Ja, dieses Kapitel hat ziemlich viel erklärt. Armer Yugi. Joey hat es ja gut gemeint, aber Yugi so im Ungewissen zu lassen, war doch schon etwas fies. Er wollte zwar seinen Freund beschützen, aber ich glaube, im Endeffekt hat er ihm damit nichts Gutes getan...

Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Ich habe richtig mit Yugi mitfühlen können. Das finde ich echt toll an deiner FF. Man kann sich emotional sehr gut in die Figuren versetzen. Klingt vielleicht ein bisschen doof, aber es ist fast so, als wäre man live dabei, nur dass man mehr weiß, als die Protagonisten.*grins*

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

LG -Run-
Von:  KaitoDC
2009-10-07T11:18:54+00:00 07.10.2009 13:18
endlich wieder ein chapter!!! und Vielen Dank für deine ENS!
nun, dieses Kapitel war wirklich... wow. ich meine... hab ich echt nicht erwartet. nun, zum Anfang: Tea will also Yugi helfen? okay... wird sicherlich noch interessant...
und das mit Joey... und Yami und Yugi... . ach du liebe Güte! ich--- habs echt nicht erwartet, dass Yami... sozusagen für den Tod von Yugis Großvater verantwortlich ist... heftig. nun, kein Wunder, dass Joey es Yugi nicht sagen wollte.... Yugi tut mir wirklich Leid. aber Yami auch, wenn er das Buch liest... schließlich hat Yugi ihm doch einige Vorwürfe gemacht....
oha... diese Kapitel war defenitiv sehr aufschlussreich!
liebe Grüße
KaitoDC
Von: abgemeldet
2009-10-07T06:19:09+00:00 07.10.2009 08:19
erstmal omg o.o
ertsmal wieder taschentücher missbraucht, wie emotional du es geschreiben ahst, mann kann sich einfahc in den kapii gut hinein setzen wie die charas jewals fühlen, allein die vorstellung wie yugi da steht lässt ein eine gänsehaut kreigen.
und das mit yami tut ein richtig leid q.q
ich hoffe jka das es ein happy end gib x3

liebe grüße chibi-yugi^^
Von:  Yamichi
2009-10-06T18:03:39+00:00 06.10.2009 20:03
juhu endlich mal erste *voll drüber freu* ich find das kappi wieder ganz toll, armer yami macht sich voll für verantwortlich für den tod, das stimmt doch aber gar nicht das häte jedem passieren können wieso redet er sich sowas ein :( der arme er tut mir so leid und yugi auch die armen zwei ich hoff so das es ein gutes ende mit ihnen nommt ich wünschs den beiden so

hab dich lieb deine yamichi und mach gaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter so und zu der erklärung unten ja ich will das buch lesen


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