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Time to say

Goodbye
von

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~ Goodbye ~

~ Time to say…~
 

~…Goodbye ~
 

Und wieder zogen wir um.

War bestimmt schon das 100. Mal in diesem Jahr und wir hatten erst Mitte Juli.

Es war unglaublich warm und der Sommer war schon sehr nahe.

Ich saß neben meinem Dad im Auto und sah wie die Häuser an meinem Fenster vorbei zogen.

Wir schwiegen uns nun bestimmt schon seid 3 Stunden an. Seit wir los gefahren waren, hatten wir kein Wort mehr miteinander gewechselt.

Ich war sauer auf ihn, weil wir schon wieder umzogen und er war sauer auf mich, weil ich nicht zu seiner neuen Ollen Tussi ziehen wollte.

Er hatte schließlich fast jeden Monat eine Neue und dann hieß es Koffer packen wir ziehen um.

Ich hatte es echt satt, ich konnte schon fast aus dem Koffer leben. Und ich hatte mir etwas in den Kopf gesetzt.Heute Nacht, wenn mein Dad auf einem dieser Gasthöfe hielt um sich ein wenig vom fahren zu erholen, wobei er zu geizig für ein Hotelzimmer für eine Nacht war und lieber im Wagen schlief.

Der Plan war folgender.

Ich würde während mein Dad schlief den Koffer aus dem Kofferraum holen und mich davon machen. War ja schon fast 18 in einer Woche um es genau zu nehmen.

Nach weiteren 4 Stunden fahrt kamen wir endlich auf diesem bescheuerten Parkplatz an und mein Vater machte es sich auf der Rückbank bequem.

„Du wirst aufs Auto aufpassen während ich schlafe verstanden?“ schnauzte er mich an.

Ich nickte nur.

Als er anfing zu schnarchen wusste ich, dass es jetzt so weit war.Ich öffnete die Autotüre und die kalte Nachtluft kam mir entgegen.

Schnell zog ich mir die Kapuze von meiner schwarzen Jacke über und schnappte mir den Wagenschlüssel, schloss den Kofferraum auf und nahm schnell den Koffer raus.

Danach machte ich die Klappe leise zu und warf den Schlüssel wahrlos ins Auto.

Sollte der Alte doch schauen wo er ihn finden würde.

Mit meinem Koffer machte ich mich auf den Weg entlang der befahrenen Autobahn. Es war schon dunkel und musste es einfach schaffen hier wegzukommen.

Also stellte ich mich an den Straßenrand und hielt meine Hand entgegen der Straße.

Hoffentlich kam jemand und nahm mich mit.

Nach einer Stunde hatte ich noch keinen Erfolg und ich war langsam müde.

Als dann doch ein kleines Auto neben mir hielt. Oh Gott war das jetzt aufregend, einfach so bei jemand fremden ins Auto zu steigen.Doch bevor ich das tat, sah ich mir den oder diejenige erstmal genauer an.

„Na wo willst du hin“, fragte mich der Kerl frech. Er war sicher erst 19 oder 20 Jahre alt. Bestimmt noch nicht älter, er sah noch sehr jung aus und ich hatte keine Bedenken bei ihm einzusteigen.

Meine Tasche warf ich auf den Rücksitz und stieg dann ein.Sah ihn dann genauer an.

„Einfach weg von hier“, er nickte darauf nur und fuhr weiter.

Einige Minuten lang sagte keiner von uns was doch dann sah er mich kurz an.

„Was tut so ein hübscher Kerl wie du hier an dieser abgefuckten Autobahn so spät?“

Ah so lief das also, na ja okay hätte ich mich selber mitgenommen würde ich denjenigen sicher auch fragen warum er dort gestanden hatte.

„Na ja ich bin von meinem Dad abgehauen. Der schleppt mich jeden Monat zu seiner neuen Freundin wo ich dann mit einziehen muss“, erzählte ich ihm also munter und sah wie er zu grinsen begann.

„Ah dann hab ich einen Leidensgenossen gefunden. Ich bin im übrigen Brian.“

„Jones“, stellte ich mich vor und lächelte ihn an.

„Wohin fahren wir eigentlich“, wollte ich dann wissen.

„Nach Hamburg. Da wohn ich und wie du gerade gesagt hast, hast du heute wohl keinen Platz zum schlafen und so wie es aussieht auch nicht wirklich Geld dabei und ich kann doch so einen hübschen Jungen nicht einfach irgendwo in der Nacht aussetzen. Es gibt ja viele böse Männer die sowas ausnutzen“, er nickte sich selber bestätigend zu und fuhr dann weiter auf eine Seitenstraße und dann direkt ins Zentrum von Hamburg.

Ich wurde leicht rot als ich seine Worte hörte. Er fand mich hübsch? Und wollte mich nicht einfach aussetzen, das hieß ja, das ich bei ihm schlafen durfte.

In Gedanken versunken bemerkte ich nicht wie der Wagen zum stehen kam und Brian mich ansah.

„Da wären wir.“

Ich sah aus dem Fenster und sah, dass wir in einer Tiefgarage standen. Wahrscheinlich waren wir mitten in der Stadt und deswegen musste er hier unten parken.

Schnell schnappte ich mir meinen Koffer und stieg aus. Es war noch kälter geworden.

Er steuerte schon das Treppenhaus an und ich rannte zu ihm. Er öffnete die Türe und hielt sie mir offen.

Das Licht, welches aus dem Treppenhaus herausströmte erhellte sein Gesicht und Himmel sah der Typ toll aus.

Da hatte ich mir das richtige Auto ausgesucht. Ich sah ihn immer noch erstaunt an und er musste lachen.

„Na lauf schon .. oder willst du hier schlafen?“

Ich schüttelte den Kopf und lief in das Treppenhaus. Folgte ihm dann 4 Stockwerke nach oben und schon nach dem ersten hatten wir die Tiefgarage hinter uns gelassen. Es folgten Wohnungstüren.

Im vierten Stock hielt er an und kramte in seiner Umhängetasche nach dem Schlüssel.

„Sei bitte leise, die anderen schlafen wahrscheinlich schon.“

„Wohnst du in einer WG?“ wollte ich dann neugierig wissen und trat leise in den Flur.

Alles war leise und vor allem dunkel. Brian nahm mir meinen Koffer ab und lief schnell eine Treppe runter. Dort konnte ich dann die Türe klicken hören und wie der Koffer abgestellt wurde. Danach kam er wieder die Treppe zu mir hoch und zog seine Schuhe aus.

Ich tat es ihm gleich.

„Ja ich wohn hier mit 2 Mädchen und 2 Jungen“, er grinste und sah mich dann fragend an.

„Magst du was essen oder trinken?“

Als hätte mein Magen nur darauf gewartet, knurrte er protestierend oder eher erfreut.

Peinlich berührt nickte ich dann und Brian musste sich ein lachen verkneifen.

„Spagetti oder Ravioli“, fragte er mich grinsend und zog mich in die Küche.

„Ravioli“, ich grinste und sah wie er eine Dose aus dem Schrank holte. Einen Topf aufsetzte und die Dose hinein leerte.

Er lehnte sich an die Küchentheke und sah mich freundlichst grinsend an.

„Und wo kommst du morgens um 2 Uhr her?“ fragte ich ihn neugierig wie ich war.

Vielleicht kam er ja von seiner Freundin oder seinem Freund.

„Ich war noch meine Schwester besuchen und danach mit ihr in der Disko“, erzählte er mir und schnappte sich den Kochlöffel und rührte damit im Topf rum.

Ich musterte ihn dabei und musste mich schon fast schlagen um wieder weg zu sehen.

Als das essen warm war, gab er mir zwei Teller und deutete auf den Tisch hin.

Ich stellte sie ab und er kam mit dem Topf hinterher. Er nahm einen Teller, füllte etwas rein und dann das selber mit dem anderen Teller.

Schweigend aßen wir die Ravioli und ich aß gleich mal 2 Teller.

Ich gähnte und steckte Brian damit an.

Er deutete auf die Treppe und sagte dann „ Wir sollten schlafen.“

Ich hatte eigentlich erwartet hier oben auf der Couch schlafen zu müssen aber anscheinend nicht.

Als ich dann mein Waschzeug aus dem Koffer genommen hatte, beschrieb er mir den weg ins Bad, das ja wirklich nicht zu verfehlen war und ich putzte schnell Zähne, wusch mir das Gesicht und zog meine Hose aus.

Den Beutel ließ ich gleich im Bad und tapste mit der Hose in der Hand wieder in sein Zimmer.

Auf dem Boden war schon eine Matratze, eine Decke und ein Kissen.

„Ich hoffe es macht dir nichts wenn du auf dem Boden schlafen musst, aber ich nehm ungern fremde Menschen in meinem Bett auf.“

Er schaute entschuldigend und ging dann auch ins Bad.

Hey, ich hatte gar nichts anderes erwartet und mit dem Boden war ich allemal zufrieden solang ich schlafen durfte.

Als er auch nur in Boxershorts das Zimmer betrat schaute ich beschämt weg. Ich führte mich sowieso auf wie ein kleines Mädchen.

Er schmiss die Hose in das nächste Eck und krabbelte dann in sein Bett.

„Darf ich dich noch was fragen“, nuschelte ich und sah zu seinem Bett hoch.

„Klar schieß los“, er machte das Licht aus und ich konnte seine Decke rascheln hören.

„Wie alt bist du?“

„Fast 20 und du?“

„Fast 18“, ohh ich war wirklich fast 2 Jahre jünger als er.

Jetzt fühlte ich mich klein und jung und irgendwie blöd.

Ich konnte ihn kichern hören.

„Süß.. Aber Kleiner ich bin müde, lass uns schlafen.

„Gute Nacht“, murmelte ich und war schon fast eingeschlafen.
 

Die Nacht war sehr kurz als es von draußen schepperte und man ein Mädchen fluchen hörte.

Brian rührte sich und grummelte etwas von „ Seid doch mal leise“, er drehte sich um und seine Decke fiel mir direkt auf die Füße.

Ehh.. okay das war seltsam. Todesmutig stand ich auf und ging raus. Die Treppe nach oben wo ein Mädchen, ich schätze mal das sie 18 Jahre alt war vor einer mega Pfütze von verschüttetem Kaffee stand.

„Oh hey.. wer bist du denn?“ fragte sie mich irritiert als ich mir ein Tuch schnappte und ihr half das aufzuwischen.

„Jones. Und du“, ich lächelte und sie lächelte zurück.

„May.“ Sie putzte grad das Zeug von ihren nackten Füßen und sah mich wieder an.

„Und seit wann bist du hier? Gestern waren wir nur 5 Leute. Hat dich Brian hier hin geschleppt?“ sie lachte.

„Er hat halt ein viel zu gutes Herz“, ein anderes Mädchen war zu uns getreten und sah mich an.

Sie war sicher schon 21 Jahre alt, sie war aber wirklich sehr hübsch und ich würde mich nicht wundern, wenn ihr super viele Jungs hinterher rannten.

Verlegen sah ich weg. Ich stand ja nicht auf Mädchen, aber trotzdem wollte ich mich nicht schon am ersten Tag vor allen mit irgendwelchen dummen Antworten schlecht dastehen lassen.

„Ich bin Anni“, sie hielt mir die Hand hin und sah sie lächelnd an.

„Ich würde dir ja die Hand geben, aber wenn du nachher Kaffee an der Hand haben willst, der klebt wie sonst was dann sollten wir das auf nachher verschieben.“

Sie lachte und wuschelte mir durch die Haare.

„Okay du bist echt in Ordnung.“

„Ohh sie mag dich kleiner“, May grinste mich an und wir hatten jetzt den Kaffee endlich aufgewischt.

Nachdem May sich eine neue Tasse gemacht hatte und Anni mir und sich selbst eine Tasse Kakao hingestellt hatten, wurden immer mehr der Mitbewohner wach.

Ich unterhielt mich mit den Mädchen, sie erzählten mir, dass Brian wirklich toll war und nicht jeden mitnahm, dass ich so gesehen der Erste war und er eigentlich schüchtern war.

Und sie sagten mir dass er nicht wirklich auf Mädchen stand. Eine wirklich wichtige Info.

Ob er Solo war, traute ich mich nicht zu fragen. Würde ja komisch kommen.

Da kam wieder jemand die Treppen hoch. Es war dieses mal ein Kerl, erschrocken stellte ich fest, das er bestimmt 2 Köpfe größer war als ich.

Verängstigt schaute ich ihn an. Er ging zu Anni und gab ihr einen Kuss.

„Wie kannst du mich nur alleine lassen Schatz?“ fragte er und sie lächelte entschuldigend.

Er bemerkte mich und sah mich kurz an.

„Ein Neuzugang?“ fragte er dann grinsend und hielt mir die Hand hin.

„Schau nicht wie ein verängstigest Kaninchen. Ich tu dir schon nichts“, er lachte und ich schüttelte kurz seine Hand.

„Jones“, stellte ich mich dann grinsend vor.

„Marc“, grinste er zurück.

Er schien wirklich in Ordnung zu sein.

„Ach Schatz, du hast ihm nur Angst gemacht, nicht jeder ist so riesig wie du“, verteidigte mich Anni und ich nickte ihr dankend zu.

Er lachte und tätschelte ihr den Kopf. Schnappte sich dann Annis Kakao und trank ihn leer.

„Heee,“ protestierte sie und May und ich mussten lachen.

Danach verzogen die zwei sich auf die Couch und man konnte erneut Schritte hören. Dieses Mal erschien dann Brian auf der Bildfläche und sah sich verwirrt um.

Sein Blick schweifte zu Anni und Marc. Dann zu May die gerade ihren Kaffee austrank und blieb an mir hängen.

„Ah ihr habt den kleinen also schon auseinander gepflückt?“ fragte er dann seine Mitbewohner und hob skeptisch eine Augenbraue.

„Ich find die hier sehr nett“, protestierte ich als ich seinen Gesichtsausdruck sah.

„Wir ihn auch“, kam es von den anderen drei gleichzeitig und sie mussten lachen.

Auch Brian fing an zu lächeln und setzte sich zu mir.

„Na hast du gut geschlafen Kleiner?“ fragte er mich und nahm mir meinen Kakao weg.

„Klar dein Boden is bequem“.

Sehnsüchtig sah ich meiner Tasse nach, deren Inhalt sich jetzt in Brians Magen befand.

„Und was habt ihr heute noch vor?“ fragte er dann in die Runde.

„Anni und ich gehen nachher zu Freunden nach Berlin. Bleiben da dann auch über Nacht“, berichtete Marc und legte einen Arm um seine Freundin.

„Ich werd wahrscheinlich mal zu meinen Eltern fahren und da mal Hallo sagen“, meinte May und schnappte sich die drei Tassen und stellte sie ins Spülbecken.

„Ich mach mich dann auch mal Abflug bereit“, sie wuschelte mir noch mal durch die Haare und ging dann.

Einige Minuten später rauschte das Wasser und man konnte sie schief singen hören.

Marc verzog das Gesicht und vergrub es dann an Annis Schulter, die ihm nur den Kopf tätschelte.

„Und was machst du heute“, fragte ich Brian.

„Dir die Stadt zeigen?“ erwiderte er frech und stand dann auf.

„Wenn der Singvogel da unten fertig mit duschen ist, kannst du gehen, dann können wir hier los.“

Als ob er wüsste, das ich sehr das Bedürfnis nach duschen hatte, zog er mich mit nach unten.

Schnell winkte ich Anni und Marc und sie grinsten nur vielsagend.

Als ich dann endlich fertig war mit duschen und allem, ging ich in Brians Zimmer und fand ihn dort halb nackt und nass.

Huch warum war er nass?

Er schien meine Frage zu kennen und er meinte, dass es hier nicht nur ein Bad geben würde.

Ich nickte, zog mich um und wartete dann bis er fertig war. Eine Weile beobachtete ich ihn und musste feststellen dass er verdammt geil aussah.

„Na gefällt´s dir?“ fragte Brian und deutete auf ein kleines Tattoo an seiner Hüfte.

Ein kleiner Stern. Wieder bekam ich nur ein nicken und grinsen aus mir heraus.

Dann verließen wir die Wohnung. Die anderen waren auch schon weg.

Dieses Mal gingen wir zu Fuß und fuhren nicht mit dem Auto, sie wohnten ja schließlich mitten in der Stadt.

Er zeigte mir tolle Läden, die ich gar nicht kannte, spendierte mir dann noch ein Eis und die Welt war für mich einfach nur noch schön.

Ich sah in die Schaufenster von den Läden, sah viele neue Leute, die Brian fast alle kannte.

Zumindest begrüßten sie sich gegenseitig. Er stellte mich auch einigen vor und dann sah ich dass eine Straße komplett gesperrt war.

Eine gewaltige Menschenmasse war aber genau in dieser Straße versammelt. Ich zupfte an Brians Ärmel. „Was ist denn da los?“ ich deutete auf die Straße und er lachte.

„Das ist eine Parade oder so was wie ein Fest. Na ja du weißt schon für Schwule und Lesben. Ist hier jedes Jahr“, er nickte und winkte dann einem jungen Mann der auf der anderen Seite der Absperrung stand.

War er etwa auch schwul?Ach ja hatte Anni ja gesagt. Ich zupfte wieder an seinem Ärmel. Verwirrt sah er mich an.

„Wollen wir da hin gehen?“ fragte ich ihn und wurde rot. Also diese Andeutung sollte er doch verstanden haben.

„Du bist auch… von der anderen Seite des Regenbogens?“ fragte er mich und schnappte sich meine Hand.

Er hatte es wirklich süß umschrieben und ich nickte, sah zu ihm rauf und er nickte auch. Ha das war mir Antwort genug.

Händchen haltend liefen wir in das Fest rein und ich sah wirklich viele komische Leute.

Männer in Frauenklamotten, Frauen in Männerklamotten, Männer und Frauen ohne Klamotten oder kaum bekleidet.

Ein etwas älterer Mann sprach mich an, ich quietschte auf und klammerte mich an Brian fest.

Der Lachte nur und sagte dem Mann das wir beide zusammen gehörten.

„Schade, er ist ja schon ein hübsches Kerlchen.“ Er grinste mir noch mal zu und verschwand dann wieder.

„Wir gehören zusammen? War das ein Liebesgeständnis?“ Fragte ich ihn grinsend und er wuschelte mir durch die Haare.

Ich hatte nicht wie andere in meinem Alter das Problem gleich wegen dem Haare-wuscheln durchzudrehen und den nächsten Spiegel zu suchen.

„Wenn du es so willst“, grinste er und blieb stehen. Automatisch blieb auch ich stehen und drehte mich zu ihm.

„Hm lass mich überlegen, wir kennen uns doch erst seit gestern…“ ich versuchte ein Nachdenkliches Gesicht zu machen und schon spürte ich seine Lippen auf meinen.

Sein Piercing tat sein übriges und ich erwiderte den Kuss.

Wow das konnte ich später mal meinen Enkeln erzählen. Ich war mit einem Typen auf einem Schwulen-und-Lesben-Fest zusammen gekommen.

Bei dem Gedanken musste ich grinsen und wir lösten den Kuss.

„Machst du das denn öfters? Arme kleine Jungs mitnehmen und bist dann am nächsten Tag mit ihnen zusammen?“ Diese Frage meinte ich wirklich erst, nicht das ich am Ende mit irgend so einem Macho der jeden Tag einen anderen hatte zusammen gekommen war.

Er schüttelte den Kopf.

Viele mussten das ja jetzt für übertrieben schnell halten, aber mal ehrlich wenn man jemanden toll findet, warum auch nicht.

Ich mochte spontane Aktionen und die meisten bereute ich danach nicht einmal.

Wir liefen noch eine weile, nun wirklich ernst Händchen haltend durch die Parade und ich bekam von ihm sogar eine kleine Kette geschenkt. In meiner Hosentasche hatte ich auch noch 10 Euro gefunden, also schenkte ich ihm die gleiche.

Am Abend gingen wir dann nach Hause. Mein Handy hatte ich sowieso in meinen Rucksack gelassen und mein Dad hatte schon 6 Mal angerufen.

Gerade als ich auf Brians Schoß saß, klingelte das Drecksteil und ich öffnete widerwillig die Sms.
 

„Ich hab dir die Polizei auf den Hals gehetzt, ich hoffe du verreckst auf der Flucht“, stand darin und die Nummer war die von meinem Dad.
 

Brian sah mich an und ich zeigte ihm verängstigt die Sms. Er strich mir über den Rücken und nahm mich in den Arm.

Na ganz toll, was besseres konnte dem Arsch auch nicht einfallen oder?

„Der wird dich schon nicht finden am besten das Handy verschwindet.“

Ich nickte, schaltete das Handy aus und zerbrach meine Karte.

Danach warf ich es weit aus dem Fenster. Hoffentlich traf das Teil niemanden.
 

In dieser Nacht schlief ich nicht auf dem Boden, sondern bei ihm im Bett. Jetzt war ich ja kein Fremder mehr.

Die anderen waren alle ausgeflogen also waren wir hier alleine.

Ich kuschelte mich an ihn und sah ihm beim schlafen zu. Draußen regnete und donnerte es.

Irgendwann schlief ich auch ein und als ich am Morgen aufwachte, war Brian nicht mehr da.

Doch auf seinem Platz des Bettes lag ein Zettel, das er arbeiten war.

Hm vielleicht sollte ich mir auch einen Job suchen. Schnell zog ich meine Klamotten an und machte mich auf den Weg durch die Stadt. In einem kleinen Supermarkt fragte ich, ob sie nicht jemanden einstellen wollten und ich hatte Glück, sie suchten schon lange jemanden der die Regale einräumte.

Ich durfte auch gleich anfangen und so arbeitete ich den ganzen Tag. Feierabend hatte ich um 21 Uhr und dann machte ich mich auf den Weg zu der Wohnung.

Ich klopfte, und die Türe wurde aufgerissen, Brian stand vor mir und er sah wütend aus.

„WO ZUR HÖLLE WARST DU?“ schrie er und zog mich in die Wohnung?

„Ich.. ehm ich war arbeiten“, stotterte ich leise und war den Tränen nahe.

„Ich hab mir Sorgen gemacht… dich hätte die Polizei schnappen können und ich hätte es nie erfahren“, er nahm mich in den Arm und strich mir über den Rücken, „ Tut mir leid das ich dich angeschrieen hab“, flüsterte er und küsste mich.

Irgendwie war es verständlich, dass er sich solche Sorgen gemacht hatte.

Sanft erwiderte ich den Kuss. Ich mochte es ihn zu küssen.
 

Es waren jetzt schon 5 Wochen vergangen, und es war recht viel passiert.

Ich war mit Einverständnis von allen Mitbewohnern in die WG eingezogen. Natürlich hatte es kein freies Zimmer mehr gegeben, also war ich kurzerhand einfach zu Brian ins Zimmer gezogen.

Wir waren immer noch zusammen und ziemlich glücklich. Wir kannten uns besser und verstanden uns schon fast blind.

Noch nie war ich so glücklich gewesen wie mit ihm. Manchmal überlegte ich mir, ob er das gewesen war, was mir schon so lange gefehlt hatte.

Mein Vater hatte sich auch nicht mehr gemeldet. Anscheinend hatte er aufgegeben.

Ich war inzwischen 18 Jahre alt und konnte tun und lassen was ich wollte.

Meinen 18.Geburtstag hatte ich mit der ganzen WG gefeiert.

Anni war meine beste Freundin geworden, und ihr Freund beschwerte sich manchmal schmollend, dass sie ihm bloß nicht mit mir fremdgehen sollte.

Natürlich wussten wir alle, dass so was nie passieren würde. May war gerade dabei auszuziehen, also würde wieder ein Zimmer frei werden.

Sie hatte auch einen Typen kennen gelernt und sie hatte und freudestrahlend mitgeteilt, dass sie zu ihm ziehen würde.

Wir hatten ihr viel Glück gewünscht und ich hatte mich am nächsten Morgen von ihr verabschiedet.

Sie zog auch nur 4 Blöcke weiter, trotzdem würde hier ein kleiner Teil fehlen.

Ich war gerade wieder unterwegs zur Arbeit, als ein Auto neben mir hielt.

Es war Brian.

„Du hast mir nicht Tschüss gesagt“, er hatte das Fenster geöffnet und die Autos hinter ihm hupten schon.

„Oh hatte ich vergessen entschuldige Schatz.“

Das kam nicht häufig vor aber er bestand darauf, dass ich mich von ihm verabschiedete wenn ich das Haus verließ.

Ich beugte mich zu ihm vor und gab ihm einen Kuss. Er wollte mich schon fast ins Auto ziehen doch nun begannen die Autofahrer hinter ihm zu fluchen und zu schimpfen.

„Wir sehen uns heute Abend“, ich küsste ihn noch mal und ging dann.

Er fuhr mit quietschenden Reifen davon.
 

Gerade als der wahrscheinlich anstrengenste Arbeitstag meines Lebens vorbei war, ging ich auf die Straße und ich lief im dunklen die 3 Straßen bis zu der Wohnung.

„Ist er das nicht?“ konnte ich 3 Männer tuscheln hören.Sie sahen beängstigend aus.

Alle waren in schwarz gekleidet und sahen aus wie Massenmörder.Okay ich hatte vielleicht einfach zu viel Fantasie.

Einer der Männer kam auf mich zu.

„Ey Kurzer bist du Jones?“ fragte er mich und ich wusste im ersten Moment nicht ob ich wahrheitsgetreu antworten sollte.

„He er redet mit dir“, unsanft wurde ich angestoßen und verlor fast mein Gleichgewicht.

„Ehm ja ich bin Jones“, antwortete ich und versuchte soviel Mut in meine Stimme zu legen wie ich nur konnte.

Die Kerle grinsten sich an und einer zog mich am Ärmel mit.Ein schwarzes Auto fuhr vor und die Männer versuchten mich in das Auto zu zwingen.

Der Fahrer war ungeduldig und ich wehrte mich mit Händen und Füßen. Eine Welle der Angst kam über mich und ich schrie so laut es ging.

Einer der Typen holte mit seiner Hand aus und klatschte mir eine. Tränen schossen mir in die Augen und ich biss demjenigen, der mich ins Auto zerren wollte in den Arm.

Fast hatten sie mich schon ins Auto geworfen als ein weiteres Auto in die leere Straße fuhr.

Es hielt quietschend neben dem schwarzen Auto und für einen Moment waren die Typen geschockt.

Diesen Moment nutzte ich aus als ich sah wessen Auto es war. Brian.

Meine Rettung. Schnell trat ich dem zwischen die Beine, welcher als erstes wieder reagierte und ergriff schnell die Flucht.

Brian hatte die Beifahrertüre aufgerissen und zog mich schnell in sein Auto.

Wir fuhren davon und im Spiegel konnte ich sehen wie die Männer in ihr Auto einstiegen. Sie nahmen die Verfolgung auf.

„Geht es dir gut?“ fragte Brian mich und bog auf die Autobahn ab.

„Ich weiß nicht“, antwortete ich und fing an zu zittern. Erst jetzt hatte ich die Situation realisiert.

„Diese Männer, sie arbeiten für deinen Vater. Die Polizei hat herausgefunden, wo du bist als ich ihnen dann die Situation erklärt hatte, haben sie gesagt dass dein Vater kein Recht hatte dich suchen zu lassen. Er hatte die Beamten beleidigt als sie die Suche nach dir aufgegeben hatten.“

Mein Vater also, ich fing an zu weinen, Brian sah mich traurig an, konnte mich aber nicht trösten da er zu sehr damit beschäftigt war die Verfolger abzuhängen.

Wir rasten die Straße entlang, wichen Autos aus und als ich auf die Geschwindigkeitsanzeige sah, zeigte sie an, dass wir über 200 Km/h fuhren.

Das schwarze Auto ließ sich nicht abhängen. Vor uns fuhren 2 Lastwagen, Brian sah mich an, da ich laut aufgeschluchzt hatte.

Mit einer Hand fuhr er mir über die Wange.

„Es wird alles wieder gut“, flüsterte er. Ich schrie auf, Brian hatte dem zweiten Laster nicht ausweichen können und fast wie in Zeitlupe sah ich wie wir mit ihm kollidierten.

„Ich liebe dich“, hauchte er noch.

Dann spürte ich den Aufschlag. Ich wurde nach vorne Geschleudert, man konnte das krachen von Metall hören, das splittern von Glas.

„Ich liebe dich auch“, hatte ich noch leise geantwortet. Alles wurde schwarz.
 

Am nächsten Tag war die Autobahn gesperrt.In der Zeitung stand ein langer Artikel über eine rasante Verfolgungsjagd die ein psychisch kranker Vater durch das aufhetzen von kleinkriminellen auf seinen Sohn verursacht hatte.

Darunter war das Bild des kleinen Autos und dem kaputten Lastwagen abgebildet. Auch das Polizeibild des Vaters war zu sehen.

Die Verfolger wurden nach missglückter Flucht alle festgenommen.
 

Noch einen Tag später war noch ein ähnlicher Artikel zu lesen. Dieses Mal war aber weder das Unfallsfoto abgebildet, noch der kranke Vater.

Es waren zwei Todesanzeigen abgebildet.

Die zwei jungen Männer hatten den Crash nicht überlebt. Sie würden am Mittwoch in einem Doppel Grab beigesetzt werden.
 

Als am Mittwoch auf dem Nordfriedhof alle Freunde und die Familie der beiden versammelt waren, alle in schwarz und der weiße Sarg hinab gelassen wurden weinten viele bitter um die beiden.

Sie waren Freunde gewesen, Familie und Liebende.

Warum musste so etwas passieren? Als das Grab zugeschaufelt wurde, gingen die meisten. Doch 3 Personen blieben vor dem weißen Marmorsteingrab stehen.

Anni, Marc und May. Sie hatten noch am selben Abend von dem Unfall erfahren.
 

Auf dem Grabstein von Jones und Brian stand:
 

Hier liegen zwei liebende Menschen. Sie kannten sich noch nicht lange, warum musste nur jemand ihr Glück zerstören.
 

Was keiner bemerkt hatte, das unten in den Stein eingekratzt war.

Auf der einen Seite stand: „ Ich liebe dich“

Auf der anderen Seite stand: „ Ich liebe dich auch“
 

In die Mitte war ein „ Für immer“ eingemeißelt.
 

~ Ende ~
 

So noch ein kleines Nachwort.

Dieser One-short is der bisher längste und ich hab bestimmt 3 Tage dran geschrieben : |

Gewidmet ist er tubame weil sie mir nicht gesagt hat das sie Geburtstag hatte :<
 

Viel Spaß damit kleines <3
 

~mainstream.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kleinmirj
2009-12-29T19:46:34+00:00 29.12.2009 20:46
Einfach total süß
Die beiden ham es net verdient zu sterben
*Tränen weg wisch*
es ist einfach super geschrieben

Lg kleinmirj
Von: abgemeldet
2009-08-22T17:39:55+00:00 22.08.2009 19:39
omg >////////<
ich sitze da & heule ehh.:(
voll traurig aber zu schöööön.
kann grade ni viel schreiben.
Liebe deinen schreibstil<3

toll<3
Von: BlaiseZabini
2009-08-06T10:27:49+00:00 06.08.2009 12:27
bohr ist das traurig
*wimmer*
ich hab voll Gänsehaut deswegen, die Story war so schön und so traurig.
+schnief*
dieser Vater gehört aufgehängt und zerhackstückelt
*grummel*
schreib ganz schnell wieder sowas schönes, ja? Das war einfach nur toll
*knuddel*
lg Blaise
Von:  Rayko
2009-07-30T20:30:29+00:00 30.07.2009 22:30
schööööööööööööööööööööööööööööööööööön~ *__*~
Von:  MissTea
2009-07-30T11:47:06+00:00 30.07.2009 13:47
*rotz und Wasser heult*
*taschentuch sucht*

...

*beruhigt*

Bin einfach zu nahe am Wasser gebaut...
Aber die Story war auch traurig!

Das Talent zum Schreiben hast du aber alle mal!
Ich fand das Ganze grossartig!
*kekse geb*
*zu Favos tut*
Von:  Inan
2009-07-29T21:07:12+00:00 29.07.2009 23:07
Jones heult zuviel XD
oder er hat einfach zu oft Tränen in den Augen wie auch immer xD
Find die Story aber voll süß und auch
super geschrieben^^
Von:  MadameHobbit
2009-07-29T18:20:26+00:00 29.07.2009 20:20
Neiiiin. Q_______________________________________Q
die können doch nicht sterben.
Himmel. ICh heule.
Das war richtig, richtig gutb geschrieben.
Also, diese Beziehung und alles, das wirkte doch irgendwie authentisch.

Weiter so.
Aber nächstes Mal mit Happy End.
:)
hab dich lüp, Große <3 MadameHobbit
Von:  tubame
2009-07-29T17:03:41+00:00 29.07.2009 19:03
o___________________________o

meins meins meins *in arm nehm*

H.A.M.M.E.R.

die story ist soooo wahnsinnig toll, ich mag sie total gerne. (:
die charas sind allesamt so super, ich mag may <3
aber jones und brian *____* die sind sooo toll und jones is so knuffig, als er bei brian landete und wie der das fragt, ob jones auch schwul is ... haaaah *schwelg*

der vater ist ein vollarsch u.u *in die e**r tret* so ein arsch**** !!!

dein schreibsstil ist wie I.M.M.E.R. suuuuuupergrandiostoll (neues wort *gg*)

beim ende musste ich total weinen, ich dachte als brian mit jones wegfährt wird alles gut und dann das mit dem crash ;_____; *taschentuch suchen geh*
maan warum mussten sie sterben *flenn*
wenigstens sind sie im wissen gestorben, dass sie sich lieben und jetzt kommen sie ganz sicher in den himmel und lieben sich da weiter. ich hab tolle hoffnung *____*

alles in allem

D.A.N.K.E. ♥ ♥ ♥
für das tolle geschenk (:

hab dich gern mein honey ♥
Von:  Gmork
2009-07-29T14:52:57+00:00 29.07.2009 16:52
erste! :D
also ich mag die story total gerne! jones ist total niedlich. und brian auch! und may und anni [eh, so heiß ich auch xD] und marc auch!
aber der vater, so ein h***nsohn. o,o verzeihung. ich hab mir beim anfang der story schon gedacht, dass der irgendwie komisch drauf ist, aber dass es SO krass kommen wird, hätte ich nicht gedacht! das ist so gemein! die beiden waren so niedlich zusammen, besonders wo sie auf der loveparade waren.
und zum schluss der crash... das war alles so.. grausam. mir sind die tränen gekommen. als brian den armen jones vor den komischen männern gerettet hat, da hatte ich noch hoffnung auf ein happy-end. aber irgendwie hätte ich sowas wissen müssen. oh man.
haste auf jeden fall wieder toll geschrieben, ich mag deinen schreibstil. und rechtschreibfehler hab ich auch kaum welche gefunden...
hab dich lieb, deine ehefrau Gmork


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