Happy Birthday, Phantom Knight
Ungläubig starrst du auf Genkishis Handgelenk.
„Was ist?“, fragt er stirnrunzelnd, als er deinen Blick bemerkt.
„N-Nichts“, erwiderst du hastig und schüttelst den Kopf. Dabei schiebst du unauffällig das kleine Päckchen in deiner Hand hinter deinen Rücken.
Noch einmal fällt dein Blick auf die silbern glitzernde Uhr an seinem Arm.
Sie sieht sehr teuer aus.
Warum muss er sich die unbedingt heute zu seinem Geburtstag kaufen? Kann er sich nicht denken, dass es vielleicht Leute gibt, die ihm etwas in der Richtung schenken wollen?
„Was hast du da?“, fragt er mit einem bei ihm selten vorkommenden Anflug von Neugierde und versucht, über deine Schulter einen Blick auf das zu erhaschen, was du hinter deinem Rücken versteckt hältst – und ihm jetzt auf gar keinen Fall mehr geben willst.
„Das ist... gar nichts“, lügst du hektisch und wedelst mit der freien Hand herum. „Ich wollte es gerade weglegen...“
„Meintest du nicht eben noch, dass du mir etwas geben willst?“
„Nein, das musst du falsch verstanden haben“, sagst du nachdrücklich und weichst seinem Blick aus. „Ich gehe jetzt besser wieder...“
Du willst dich gerade abwenden, um mit dem Päckchen aus seiner Reichweite zu verschwinden, da greift er blitzschnell nach deiner freien Hand, zieht dich wieder zu sich und nimmt dir das Päckchen aus der anderen.
Du bringst nur ein erschrockenes „He...“ heraus, ehe dein Blick finster wird, als du siehst, wie er das Geschenk in seiner Hand mustert.
„Da steht mein Name drauf“, stellt er fest, hebt eine Augenbraue und sieht dich an.
„Dann mach es halt auf...“, murmelst du beleidigt und verschränkst die Arme.
Noch mit etwas irritierter Miene wegen deines Verhaltens macht er sich langsam daran, es auszupacken.
„Happy Birthday“, sagst du missmutig, als er dein Geschenk für ihn fertig ausgepackt hat.
Es ist eine Armbanduhr. Keine billige, oh nein – du hast monatelang dein Geld gespart, um sie bezahlen zu können. Aber du hast dir viele Modelle angesehen und weißt, dass die, die er im Moment am Arm trägt, mindestens das Doppelte gekostet haben muss.
Kurz ist es still im Raum, während Genkishi sein Geburtstagsgeschenk mustert.
Schließlich seufzt er und lächelt kaum merklich. (Tatsächlich bist du dir nicht sicher, ob er wirklich lächelt oder ob du dir das nur einbildest.)
Mit erstaunter Miene siehst du zu, wie er den Verschluss der Uhr an seinem Handgelenk löst, sie abnimmt und in die Tasche steckt und sich stattdessen die ummacht, die du ihm geschenkt hast.
Als er aufsieht, ist sein Blick nahezu freundlich. „Danke.“
