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Brilliant Days.

Nur deswegen gibt es Vampire noch. Weil niemand mehr daran glaubt, dass es sie gibt. [Sasuke x Naruto]
von

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Begegnung

Ein lauter Aufschrei drang aus Narutos Rachen, als er sich erschrocken aufrichtete. Sein Herz schlug ihm bis zu seinem kratzenden, wunden Hals und sein aufgebrachter Pulsschlag war in jedem Muskel seines Körpers zu spüren. Die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen, starrte er stoßweise atmend und etwas benommen vor sich. Unsicher bewegte er seine eisige Hand zur Halsbeuge und tastete sie behutsam ab. Böses ahnend strich er langsam mit seinen Fingerspitzen über die Haut; jedoch stellte er fest, dass alles so wie immer war.
 

Ein kalter Schweißtropfen rann an Narutos Schläfe hinab. Sein strubbeliges, strohblondes Haar war verklebt vom Schweißausbruch, den er im Schlaf erlitten hatte. Sein Kopf dröhnte und er brauchte einen Moment, um zu verstehen, wo er sich befand. Zu viele Dinge kreisten momentan in seinem Kopf herum.
 

Seufzend fasste er sich an die Stirn und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Er befand sich - wie üblich alleine - in seinem dunklen, geschlossenen Zimmer, das ihm, auch wenn es winzig war, meistens doch ein Gefühl von Geborgenheit schenkte. Sein Kissen war zerdrückt und das Bettlaken, welches sich zur Hälfte auf dem Boden befand, war völlig zerknittert.
 

Was war das...? Ein... Albtraum...?
 

Ein kleiner Sonnenstrahl hatte sich durch die zugezogenen Vorhänge hindurch in das unaufgeräumte Zimmer gekämpft. Naruto kniff die Augen zu, da ihn das Licht trotz der geringen Intensität blendete. Als der Strahl verblasste, weil sich eine dichte Regenwolke vor die Sonne geschoben hatte, schaute er durch die kleine Lücke, die sich zwischen den Vorhängen befand und durch die auch das Licht kam, nach draußen. Auch wenn die Sonne schien, war sie aufgrund der recht stark ausgeprägten Bewölkung lediglich ansatzweise zu sehen. Die grauschwarzen Wolken hingen dicht beisammen und verdecken den größten Teil des blassen Himmels. Sie wirkten auf Naruto wie ein unheilvoller Schleier, der sich über den Dächern der Stadt breitgemacht hatte. Der triste Ausblick vermittelte eine melancholische Atmosphäre.
 

Naruto wandte seinen Blick ab und ließ ihn stattdessen durch sein Zimmer wandern. Alles war wie immer. Die getragene Kleidung vom Vortag, die verstreut auf dem Boden herumlag; einige Raamen-Becher, die sein Abendessen gebildet hatten und in denen sich noch diverse Essensreste, sowie die gebrauchten Essstäbchen befanden; und nicht zu vergessen die Funkuhr mit den blinkenden roten Zahlen auf dem schwarzen Display, die anzeigten, dass es exakt zehn Minuten vor acht war.
 

"Eeeeh?! Ich komme zu spät zur Schule!"
 

Ein tiefes Seufzen erklang aus Narutos Richtung.
 

Er hatte es von Anfang an gewusst. Dieser Tag würde beschissen werden - und er hatte Recht behalten. Kaum hatte er einen Fuß vor die Tür gesetzt, hat es begonnen, wolkenbruchartig zu schauern, was die Ursache dafür war, dass er nun durchnässt bis auf die Knochen war und zudem aufgrund der herbstlichen Temperaturen in seiner Schuluniform fror. Als ob es nicht bereits schlimm genug sei, dass diese hin war, weil ein vorbeifahrendes Auto ihm auch noch eine Dusche mit einer schlammigen Pfütze verpasst hat.
 

Und dann war da noch die Schule an sich.
 

Er hasste diesen Ort.
 

Es lag weniger daran, dass er auf die Leistungen bezogen zu den Schlechtesten des gesamten Jahrgangs angehörte. Vielmehr lag es daran, dass er ein Außenseiter war. Jeder aus der Klasse konnte von sich behaupten, der Sprössling eines mehr oder weniger guten Hauses, das geprägt von einem glücklichen und intakten Familienleben war, zu sein.
 

Jeder außer Naruto.
 

Er konnte nicht behaupten, dass er aus gutem Hause stammte. Er konnte auch nicht behaupten, dass seine Familie intakt war.
 

Er hatte keine Familie. Er war als Waise auf sich allein gestellt. Die Harmonie einer Familiengemeinschaft war ihm nur bekannt aus vagen Erinnerungen seiner unbeschwerten Kindheitstagen. Doch diese waren schnell vorbei und die Bilder sind in der Zwischenzeit mehr und mehr verblichen.
 

Die Tatsache, dass er für sich allein war, machte ihn nicht nur zum schwarzen Schaf in der Schule; in der gesamten Perfektion anmutenden Gesellschaft er er stets verhöhnt worden.
 

"Wäre ich heute doch bloß im Bett geblieben...", murmelte Naruto missmutig. Seine Laune war auf dem Tiefpunkt angelangt. Vom langen Stehen vor der Tür taten seine Beine weh - Anko hatte ihn für das ungerechtfertigte Zuspätkommen zur Strafe vor die Tür geschickt. Die bittere Kälte, die seine nassen Haare und die Kleidung verursachten, zehrte an ihm und seine Zähne begannen zu klappern.
 

"Halt die Klappe, Uzumaki." Ein finsterer Blick streifte Naruto. "Immerhin muss ich wegen dir auch vor der Tür stehen!" Sein Nebenmann verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Auch Kiba, der bekannt für seine Pöbeleien und Rüpelhaftigkeiten war, ist aus dem Klassenzimmer geschickt worden. Grund dafür war laut Anko eine unangemessene Bemerkung über Narutos Auftreten gewesen. Dieser schürzte bei der Bemerkung die Lippen. "Ich kann nichts dafür, dass du immer zu allem deinen Senf dazugeben musst..." Obwohl es kaum mehr als ein Nuscheln war, ist es Kiba nicht entgangen. Dabei versuchte Naruto nur sich zu verteidigen, weil er nicht einsehen wollte, schon wieder als alleiniger Sündenbock abgestempelt zu werden.
 

"Was?! Pass auf, was du sagst!", entgegnete Kiba sogleich zornig, packte den Blonden am Kragen und drückte ihn unsanft gegen die Wand. "Was soll das bitte heißen, ich gäbe immer meinen Senf dazu?!" Seine Augen starrten feindselig und ließen die Angriffslust des Jungen erahnen.
 

Mit einem gewaltigen Ruck wurde die massive Schiebetür des Klassenzimmers zu Seite geschoben und die beiden sahen in Ankos zerknirschtes Antlitz.
 

"Was ist hier los?", wollte sie wissen. Ihre energische Stimme hallte im langen, bis auf die drei leeren Flur wider und echote förmlich in den Ohren der beiden Jüngeren. Ihre Augen glichen denen einer tollwütigen Hyäne, die ihre potenzielle Beute begierig mit ihrem Blick fixierte und kurz davor war, sich auf sie zu stürzen.
 

Schon der alleinige Anblick genügte, um selbst Außenstehenden klarzumachen, dass mit dieser Frau nicht zu spaßen war.
 

"Ich will eine Antwort hören!", drängte sie forsch. Nun zuckten beim Ertönen ihrer Stimme sogar die eigentlich unbeteiligten Schüler im Klassenraum zusammen - dennoch verfolgten sie das Schauspiel, das sich ihnen bot, gespannt und nicht ohne Schadenfreude.
 

Naruto warf Anko einen Hilfe suchenden Blick zu. Kiba hingegen schwieg, lockerte den Griff und ließ Naruto schließlich ganz los. Aus dem Augenwinkel starrte er diesen für den Bruchteil einer Sekunde bedrohlich an, um ihm damit zu deuten, ja nichts Falsches zu sagen.
 

Der Blonde fasste sich an den Hals und sagte leise: "Nichts..." Man hörte ihm an, wie eingeschüchtert er von der Brutalität Kibas war.
 

"Nach 'Nichts' sah das aber nicht aus." Anko stellte sich in bedrohlicher Pose vor Kiba auf und musterte ihn kritisch. Dieser ging vorsichtshalber einen Schritt rückwärts, wobei er sich gleichzeitig von Naruto entfernte, um alles etwas unauffälliger wirken zu lassen.
 

"Inuzuka-san, ich glaube, Tsunade-sensei wird sich darüber freuen, dich erneut zu einer Privataudienz einzuladen." Anko lächelte triumphierend.
 

"A-aber Mitarashi-sensei...!", begann Kiba, doch wurde von einem wütenden Blick seitens Ankos zum Schweigen gebracht.
 

"Los", wies sie ihn an. Kiba machte sich widerwillig auf den Weg zum Büro der Direktorin. Bei seiner Körperhaltung glich es eher dem letzten Marsch zu seiner Hinrichtung. Anko wandte sich zu Naruto. Sie schaute ihn ungewohnt sanftmütig an.
 

"Du lässt dir zu viel gefallen, Uzumaki-san.", sagte sie in ruhiger Tonlage. Der Angesprochene antwortete nicht; stattdessen presste er die Lippen aufeinander. Auch wenn es den Anschein hatte, dass Anko ihn aufheitern wollte, klangen die Worte in Narutos Ohren tadelnd.
 

"Na komm" Sie wies Naruto an, sich zurück ins Klassenzimmer zu begeben, wo er sich an seinen abgelegenen Platz setzte. Naruto senkte den Kopf; er spürte, wie seine Mitschüler ihn anglotzten.
 

Haben die denn nichts Besseres zu tun?!, fragte er sich. Kaum hatte er sich hingesetzt, begann Anko mit dem Unterricht fortzufahren, als sei nichts gewesen. Sie schnauzte nur ein paar Schüler, die sich nach hinten gewandt hatten, an, dass vorne der Unterricht stattfinde, versuchte aber ansonsten alles dezent zu überspielen.
 

Naruto wollte nur noch weg.
 


 

Nach sechs Stunden des wortlosen Hockens in der Schule klingelte endlich die Glocke. Sofort sprang Naruto auf und stürmte als einer der Ersten nach draußen.
 

"Endlich!", sagte er erleichtert zu sich selbst. Er war kurz davor gewesen, durchzudrehen und wusste, dass er Ruhe brauchte. Doch fand er diese Zuhause? Diese ewig gleichen grauen vier Wände begannen ihn langsam aber sicher depressiv zu machen. So entschloss er sich, statt den üblichen Weg nach Hause einen Umweg zu nehmen, der durch den Park führte. In Gedanken versunken schlenderte in gemächlichem Tempo vor sich hin. Auf dem Weg dorthin musste er eine Straße überqueren, doch er übersah , dass die Ampel rot war, und wäre im Feierabendverkehr fast von einem Taxi umgefahren worden. Der Autofahrer gab einige wüste Beschimpfungen von sich und fuhr unbehelligt weiter. Naruto schaute dem Auto hinterher. Hätte er mich doch bloß erwischt..., dachte er deprimiert und ging gesenkten Kopfes weiter.
 

In unweiter Entfernung befand sich der Park; Vögel zwitscherten vergnügt und das Gebell herumtollender Hunde war zu hören. Müde ließ Naruto sich auf einer Bank nieder und schaute in den Himmel. Zwar hatten sich die Wolken verzogen, doch der Himmel war weiterhin in ein trübes Grau gehüllt. Seufzend schloss er seine Augen und lehnte sich zurück. Vor seinem inneren Auge ließ er die Ereignisse des Tages Revue passieren und überlegte, wie er sich zur Wehr setzen konnte - falls dies überhaupt möglich war.
 

Nach einiger Zeit holte ihn eine kühle Windbrise aus den Gedanken. Ich muss eingenickt sein... Die Dämmerung war bereits hereingebrochen und der Himmel war dabei, sich über ein Orange und Lila hin zu klarem Dunkelblau zu verfärben. Sogleich stand Naruto auf und wollte nach Hause gehen, als ihm eine leider zu bekannte Stimme hinterher rief.
 

"Sieh an, wen haben wir denn da?"
 

Naruto blieb abrupt stehen, als sei er zur Salzsäule erstarrt. Auch das noch. Er drehte sich um.
 

"Was willst du?", sagte er in einem Ton, der zeigen sollte, dass er keine Angst hatte, doch er bereute es sogleich wieder. Er hatte doch ohnehin keine Chance gegen ihn.
 

"Das weißt du ganz genau! Wegen dir habe ich eine schriftliche Missbilligung kassiert!", brüllte Kiba und knirschte mit den Zähnen. "Glaubst du, dass ich dich das so einfach durchgehen lasse?" Er ging einen Schritt auf Naruto zu. Dieser erkannte die Bedrohung, die von dieser Geste ausging, und machte im Gegenzug einen Schritt zurück.
 

"Du hast es dir verdient!", war die Antwort. "Du hast selber Schuld, wenn du so dumm bist!"
 

"Dumm?!" Kiba glaubte, sich verhört zu haben. Mit einem Satz sprang er auf Naruto zu, doch dieser wich aus und beschloss, um sein Leben zu rennen, hinaus aus dem Stadtpark in das Innere des Stadtviertels. Kiba rappelte sich zügig auf und heftete sich an seine Fersen. "Bleib stehen, du Feigling!"
 

Naruto überlegte fieberhaft, was er tun sollte. Jetzt nach Hause zu laufen war keine gute Idee. Wer weiß, ob er dort dann noch sicher war. Ansonsten hatte er aber keinen anderen Fluchtpunkt. Und selbst wenn Zivilisten Kiba davon abhalten würden, ihm den Hals umzudrehen, würde dieser es bei der nächstbesten Gelegenheit tun. Also, was tun?
 

Unbewusst nahm Naruto den Weg über den Friedhof. Er wusste nicht warum, aber es war immer noch besser, als ziellos auf dem sich endlos hinziehenden steinigen Weg zu laufen.
 

Was soll ich tun...? Verzweiflung stieg in Naruto auf. Er konnte laufen so schnell und so weit er wollte, Kiba würde ihn doch noch einholen. "Warum hilft mir denn keiner?!", entfuhr es ihm in dieser misslichen Lage auf einmal. Er wusste nicht, warum er nach Hilfe rief, weil er wusste, dass sein Ruf unbeantwortet bleiben würde. Aber wie durch ein Wunder tauchte wie aus dem Nichts unter einer der flackernden, eisernen Laternen eine dunkle Gestalt auf.
 

Nur wer war diese Person?



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Maso-Panda
2010-08-26T10:39:19+00:00 26.08.2010 12:39
Kiba du Drecksack lass ja die Finger von meinem Naru-chan sonst gibt es ohrlaschen am fließband klar *böse anfunkel*
man das war ein echt cooles kappi ^^
Von:  Coppelius
2009-07-16T19:36:32+00:00 16.07.2009 21:36
natürlich sasuke^^
ganz große klasse^^
wirklich toll geschrieben^^
weiter so^^
Von:  FreakyFrosch1000
2009-07-16T15:47:20+00:00 16.07.2009 17:47
KIBA WAG ES JA NICHT NARUTO ETWAS AN ZUTUN!!!
echt klasse kapitel^^
wer ist wohl die geheimnisvolle Person?"grins"
freu mich schon auf das nächste kapitel^^
danke für die Ens!!
Lg FreakyFrosch
Von:  Epona1991
2009-07-16T13:07:18+00:00 16.07.2009 15:07
Kiba ist ja voll gemein.
Aber trotzdem ist das kap echt toll geworden.
ich danke dir für die ens.^^
Von: abgemeldet
2009-07-16T10:34:03+00:00 16.07.2009 12:34
Kiba ist ja doof!
Das Kapitel ist sehr gut geworden! ^^
Mach weiter so!^^


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