Zum Inhalt der Seite

F.E.A.R. - Frightening Ends, Angels Rise

Was, wenn Bella überhaupt nicht so fasziniert von Edward ist? Was, wenn er ihrer Meinung nach das Böse schlechthin ist?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Bestärkt

Es geht weiter!!!!

Nach fast drei Monaten.

Das tut mir (Zespri) sehr Leid, ich bin die Schuldige ;)

Ich bin davon überzeugt, dass dubdug das nächste Kapitel weitaus schneller online stellt.

Wir hoffen, ihr hattet alle schöne Weihnachten und einen guten Rutsch.

Viel Spaß beim Lesen!!!

-------------------------------------------------------------
 

Wie jeden Schultag parkte ich meinen Transporter weit weg von dem silbernen Wagen der Cullens.

Weit weg von Edward und der Gefahr, die von ihm und vermutlich auch seiner Familie ausging.

Schon allein sein Auto löste in mir eine kleine Panikattacke aus, schon sein Fahrzeug machte mir Angst, ließ mich nachdenken.

Nachdenken darüber, warum er frei war. Warum er keine Behandlung erfuhr, denn normal war er auf keinen Fall. Er sollte in irgendeiner Klinik sitzen. Ganz weit weg von mir und all den Anderen, die er verletzen konnte und mit Sicherheit auch würde.

Ich wusste, dass ich ihn, irgendjemandem von Edward Cullen und seinem dunklen Geheimnis erzählen müsste, für das Allgemeinwohl, aber das war mir unmöglich.
 

Niemand außer mir wusste, dass zumindest Edward tödlich war. Sollte man mir nicht glauben und Edward Cullen weiter sein Leben und sein Grauen so fortführen lassen, so hätte das schreckliche Konsequenzen für mich. Ich war mir sicher, dass er mich nicht nur einfach umbringen würde. Nein, Edward Cullen würde es so fürchterlich, so entsetzlich, so abscheulich gestalten, wie es ihm nur möglich war. Und das war etwas, was ich nie erfahren wollte.
 

Deswegen hielt ich den Mund, sprach nicht.
 

Und hoffte auf Fynn.
 

Eigentlich wollte ich ihn nicht in irgendetwas mit hereinziehen, aber seit er und Edward vor einer Woche so aneinander geraten waren, war das vollends unmöglich geworden. Fynn hatte sich zu meinem ständigen Begleiter entwickelt, war immer da, immer in meiner Nähe und gab mir ein Gefühl der Sicherheit. Ich wusste, dass er mich im Fall der Fälle nicht schützen konnte, aber es tat gut zu wissen, dass ich Edward nicht mehr alleine begegnen würde, und das Risiko sein endgültiges Opfer zu werden, sank.
 

Außer in der Schule.
 

In der Schule konnte Fynn nicht auf mich aufpassen, mich nicht besänftigen, nicht für mich da sein.

Und das beunruhigte mich und machte mich nervös. Ich konnte es nicht haben, hasste es.

Ich war immer auf der Hut, aber ich wusste, dass das einfach nicht genug war.

Ich versuchte allen fünf Cullens auszuweichen.

Alice, Edward, Emmett, Jasper und Rosalie.

Es gelang mir nur bei den beiden letzten.

Alice versuchte nie, mich anzusprechen, aber jedes Mal, wenn wir aneinander vorbeigingen oder sie mich von weitem sah, lächelte sie mich an oder schenkte mir einen aufmunternden Blick.

Ein Geschenk, auf das ich gerne verzichtet hätte. Ich wollte nur, dass sie mich ignorierte, mich wie Luft behandelte, dass ich ihr egal war. Ich wusste nicht, wie ich ihr Verhalten zu deuten hatte.

Emmett war anders. Emmett schien hinter jeder Ecke zu lauern, immer darauf bedacht, in meiner Nähe zu sein. Ich war mir sicher, er war genauso krank wie Edward und wahrscheinlich von ihm auf mich angesetzt worden.

Jedes Mal, wenn ich seinen großen, bulligen Körper sah, floh ich in die entgegengesetzte Richtung, nur, um kurz darauf auf Edward zu treffen.

Die beiden spielten ein hinterhältiges Spiel mit mir, trieben mich in die Enge, trieben mich in die Arme des jeweilig Anderen.

Es war eine Jagd.

Ich war das Opfer, sie die Jäger.

Sie hatten alles, ich hatte nichts.
 

Ich seufzte leise auf und schloss die Tür meines Transporters. Sie knatschte dabei laut und zog viel zu viel Aufmerksamkeit auf mich.

Eine kleine Gruppe Teenager sah kurz zu mir, wandte sich dann aber wieder ab, als sie erkannten, was das Geräusch gewesen war.

Nur Isabella Swan.

Nicht wichtig.

Belanglos.

Langweilig.

Ja, ich würde gerne mit einem von ihnen tauschen.

Noch nie war der Wunsch so groß gewesen, wie in den letzten Wochen.

Einfach normal zu sein.

Einfach dazuzugehören.
 

Schon in Phoenix hatte ich mir manchmal Freunde gewünscht, aber es war dort in Ordnung gewesen.

Hier in Forks war es eine Katastrophe.

Wäre ich nicht so verdammt introvertiert, wäre ich nie in den verfluchten Wald gegangen und hätte nie Edward entdeckt, hätte nie herausgefunden, wie schrecklich, grausam und psychotisch er war.

Er wäre für mich der attraktive, junge Mann gewesen. Mehr nicht.

Aber das Schicksal schien mich zu hassen, schien mich direkt zu ihm hingeführt zu haben.
 

Ich erschauerte leicht, als ich an die Szene im Wald zurückdachte.

An die pechschwarzen Augen, die auf mich gerichtet waren, an das dunkelrote Blut, das langsam sein Kinn herabgeronnen war, an das tote Reh, das neben ihm gelegen hatte, seltsam verdreht.

Mein Herz schlug wild gegen meine Brust und ich hörte, wie mein Atem schneller ging.

Die Erinnerung an diesen verhängnisvollen Moment nahm meinen Kopf und meinen restlichen Körper ein. Immer wieder flackerten Bilder dieses Tages in mein Gedächtnis. Ich spürte, wie mein Körper zu zittern begann. Ich sehnte mir Fynn herbei.
 

Es fiel mir schwer, die Treppenstufen zum Eingang hinauf zu gehen. Meine Knie wollten nachgeben, aber ich wollte ihnen das nicht eingestehen. Immer wieder ermahnte ich mich, einen Fuß vor den anderen zu setzen und stark zu sein. Ich versuchte, mir selbst klar zu machen, wie lächerlich ich mich verhielt.

Edward würde mich nicht in der Schule angreifen.

Zu viele Leute, zu viele Zeugen.

Es wäre zu gefährlich für ihn und seine Familie. Die Maskerade könnte fallen, er könnte alles verlieren.

Aber, flüsterte eine leise Stimme in meinem Kopf, die anderen Schüler halten ihn auch nicht von seinem Psychospielchen ab. Er verfolgt dich systematisch, er hat eine Strategie und all die Anderen sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als das sie merken würden, in was für einer Situation du dich befindest. Du bist ihnen egal. Sie würden es nicht bemerken, wenn er sich dazu entscheidet, es hier und jetzt zu beenden.
 

Ich stolperte.

Zu sehr hatte ich auf die Stimme gehört, meine Konzentration war abgedriftet und ich hatte eine der Treppenstufen übersehen.

Meine Hände schossen nach vorne, stützten meinen restlichen Körper ab. Ein scharfer Schmerz durchzuckte mich und ich fluchte leise.

Schnell rappelte ich mich wieder auf, versuchte mir den Dreck von den Klamotten zu klopfen und bemerkte dann die Ursache des Schmerzes.

Viele kleine, blutige Schrammen an den Innenseiten meiner Hände. Sie bildeten ein komisches Muster und sie taten weh. Es quoll kein Blut aus den winzigen Wunden, aber die roten Striche schmerzten.

Vorsichtig berührte ich mit dem Zeigefinger meine andere Handfläche und zuckte leicht zurück.

Autsch.

Auch das pochende, unangenehme Gefühl stellte sich wieder an. Das, was ich die ganze letzte Woche hatten, nachdem ich mir leicht das Handgelenk verstaucht hatte.
 

Sowas konnte nur mir passieren und ich wollte all die Schuld Edward Cullen zuschieben.

Ich sah mich um, wollte wissen, ob jemand meinen kleinen Unfall bemerkt hatte, aber es schien nicht so. Die anderen Schüler standen auf dem Schulhof zwischen ihren Autos und unterhielten sich, lachten und scherzten herum.

Ihr Leben war einfach. Ich wollte es auch.

Seufzend wand ich mich ab und wünschte mir sofort, ich hätte es nicht getan.

Nein, mein Unfall war nicht unbemerkt vonstattengegangen.

Am Ende der Treppenstufen standen die Cullens.

Alle fünf.

Sie starrten mich an, ihre Augen bohrten sich tief in meinen Körper und ich erzitterte.

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, ich wollte wegrennen.

Aber meine Beine bewegten sich kein Stück. Weder vor, noch zurück.

Ich stand auf der Treppe und starrte hoch zu der Familie, die mein Leben beherrschte.

„Hast du dir wehgetan?“, fragte eine helle Stimme, die zwar freundlich klang, aber trotzdem Alice Cullen gehörte. Ihr war genauso wenig zu trauen wie Edward.

Ich antwortete nicht, war still, während Rosalie ihr einen ungläubigen Blick zuwarf.

Ihre Stimme war kalt wie Eis, als sie sagte: „Wir wissen doch alle, dass sie sich wehgetan hat. Was soll diese lächerliche Frage?!“

Ihre Lippen kräuselten sich leicht und ohne Alice Zeit zum Antworten zu geben, verschwand sie in der Eingangstür des Schulgebäudes. Jasper folgte ihr sofort.

Wieso konnten die anderen drei das nicht auch tun? Ich wollte nicht an ihnen vorbei gehen, aber genauso wenig wollte ich weiter vor ihnen stehen und auf mein Schicksal warten.

Edwards Blick war nach unten gerichtet und erst jetzt bemerkte ich, dass er meine Hände musterte. Schnell versteckte ich sie hinter meinem Rücken, woraufhin er aufsah, meine Augen suchte.

Ich versuchte ihm auszuweichen, versuchte meinen Blick irgendwo anders hinzurichten, aber es gelang mir nicht.

Unsere Augen trafen sich und mein Herz schlug vor lauter Angst schnell und heftig gegen meine Brust.

Alice stieß Edward leicht mit dem Ellenbogen in die Seite und er wand sich von mir ab, nickte ihr zu.

Sie lächelte kurz, bevor sie nochmal zu mir sah.

„Tschüss, Isabella.“

Mit diesen Worten ging auch sie, gefolgt von Edward, nachdem sie sich noch einmal umgedreht hatte.

Nur noch die wuchtige Figur ihres anderen Bruders stand oben am Treppenende.

Er stand da und musterte mich. Seine goldbraunen Augen starrten zu mir herab und abermals überkam mich der Drang, davonzurennen.

Ganz, ganz weit weg.

Ich verstand es nicht. Wieso folgte Emmett ihnen nicht, wieso stand er immer noch da und sah zu mir? Ich wollte, dass er wegging…

Stumm schielte ich zu ihm hoch. Ein leichtes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und sofort wich ich einen Schritt zurück, eine Treppenstufe niedriger.

Was plante er? Was hatten die Anderen geplant?

Mein fester Herzschlag tat fast weh, ich konnte das Blut in meinen Ohren rauschen hören.

Auf einmal verschwand sein Grinsen, ich hörte Emmett seufzen.

„Ich fresse dich schon nicht“, murmelte er und schüttelte den Kopf. Sein massiger Körper bewegte sich auf mich zu, ich wollte weglaufen, war aber wie erstarrt.

„Du bereitest uns ganz schön Probleme. Edward ist noch angespannter und tickt bei jedem kleinen Scherz aus…“, sagte er, seine Stimme klang freundlich und trotzdem starb ich beinah vor Angst, fragte mich aber gleichzeitig, ob das tatsächlich so schlimm wäre. Immerhin wäre dann alles vorbei….
 

Irgendjemand rempelte mich von hinten an und ich stolperte wieder nach vorne, konnte mich dieses Mal aber noch auffangen und fiel nicht wieder auf den dreckigen Beton.

„Ups, sorry!“, sagte ein brünetter Schüler, vermutlich ein oder zwei Klassen unter mir.

„Schon okay…“, murmelte ich und als ich wieder aufblickte, waren er als auch Emmett verschwunden. Erleichtert atmete ich auf.
 

Der restliche Schultag verlief normal. Normal für meine Verhältnisse.

Ich wich den Cullens aus, aß verbotenerweise in der winzigen Bibliothek, nur weil ich ihnen auf keinen Fall noch einmal begegnen wollte und lugte vorsichtig um jede Ecke, aus Angst, sie würden dort stehen.

Ich war beruhigt, als ein greller Ton, die Schulglocke, den Unterricht und damit den gesamten Schultag beendete.

Beruhigt, weil ich wusste, dass ich für den heutigen Tag sicher war.

Beruhigt, weil ich gleich Fynn sehen würde.
 

Ich schulterte meinen Rucksack, der Riemen schnitt leicht in meine Schulter ein, aber das war mir egal, ich bemerkte es kaum.

Ich wollte nur schnell das Schulgebäude verlassen, nur schnell ganz weit weg von den Cullens sein…

Meine Füße trugen mich ohne groß darüber nachzudenken aus dem Klassenzimmer, über die Flure hinweg, hinaus aus der Schule.

Ein Blick genügte und ich sah Fynn. Er stand an der gleichen Stelle, wie in den letzten Tagen auch schon, lehnte lächelnd an der Wand und sah mir abwartend entgegen.

Ich atmete aus. Ich fühlte mich sofort sicherer, sofort geschützter.

Eilig lief ich zu ihm, blieb aber mit einem Satz stehen, als ich Edward an seinem silbernen Auto stehen sah. Sein Blick war auf Fynn gerichtet, dunkel, böse, furchteinflößend.

Ich wusste genau, würde er mich so ansehen, würde ich umdrehen und ins Mädchenklo flüchten. Ob ich dort vor ihm sicher war, bezweifelte ich zwar, aber mit Sicherheit würde ich nicht so ruhig hier stehen, wie Fynn es tat.

Da ich keine weiteren Anstalten machte, zu ihm zu gehen – ich war noch viel zu erschrocken von Edwards Blick – kam Fynn auf mich zu.

Er sah leichtfüßig aus, so, als wäre alles in bester Ordnung, so, als würde er nichts von den Mordgedanken wissen, die vermutlich in Edwards Kopf herumschwirrten. Aber er hatte Edwards Blick gesehen, da war ich mir sicher…
 

„Hallo, Isabella.“

Seine weiche, sanfte Stimme, die jedes Mal so warm und heimelig wirkte, ließ mich lächeln.

„Hallo, Fynn.“

„Hatten Sie einen angenehmen Schultag?“

Ich seufzte leise und zuckte mit den Schultern, wusste nicht wirklich, was ich sagen sollte. Aber Fynn schien zu wissen, was ich fühlte und sein Anblick nahm mir die vorangegangene Angst.

„Ich wünschte, ich könnte ihn beseitigen“, hörte ich ihn sagen, nicht wirklich laut, aber so, dass ich es noch wahrnahm.

„Er starrt uns an. Kommen Sie, ich bringe Sie nach Hause“, fuhr er weiter fort und ich nickte nur.

Möglichst weit weg von Edward Cullen zu sein, war das, was ich mir wünschte, was ich mir jeden Tag aufs Neue herbeisehnte.

Fynn begleitete mich zu meinem Wagen, sein Auto war direkt daneben geparkt, aber ich war mir sicher, er wäre auch mit mir mitgegangen, wenn es am anderen Ende des Schulhofes gestanden hätte.

„Ich begleite Sie nach Hause“, sagte er, seine Stimme geschmeidig wie Honig. Ich lächelte.

„Danke, Fynn. Wirklich.“

Er erwiderte mein Lächeln nur.
 

Während der Fahrt nach Hause dachte ich über die vergangenen Tage nach, in denen Fynn immer an meiner Seite gewesen war.

Wir waren zusammen nach Port Angeles gefahren, er hatte mir das Haus gezeigt, in dem er wohnte, wobei wir aber nicht hineingegangen waren.

Wir waren in der kleinen, örtlichen Mall gewesen, er hatte mir ein Eis spendiert und vor allem hatten wir in den letzten Tagen viel miteinander gesprochen.

Die Cullens waren ein Thema gewesen, welches aber recht kurz abgehandelt worden war. Ich wollte nicht über sie sprechen, nicht wirklich. Über etwas zu sprechen, machte es meistens noch viel realer. Und die Cullens waren mir real genug…viel zu real. Ich wollte nicht noch mehr über sie nachdenken, meine Ängste nicht noch weiter schüren.

Aber Fynn hatte mich abgelenkt. Er hatte mir viel über seine Heimat erzählt, über Ägypten, und ich hatte viele Fragen gestellt. Ich war fasziniert von den alten Mythen, von den Geheimnissen dieser unglaublich mysteriösen und rätselhaften Kultur und hörte seine Geschichten gerne.

Er stellte aber auch Fragen über mich. Wollte wissen, wie das Leben früher für mich war, wie Phönix war, wie ich mit dem kühlen, nassen Wetter hier zu Recht kam.

Ich hatte lachen müssen und stellte sie ihm gleich zurück. Ägypten war sicherlich noch trockener, noch heißer als Phönix und er musste seine Heimat schrecklich vermissen.

Aber das war nicht das Einzige. Er wollte wissen, wie das Zusammenleben mit Charlie war und wie mit Renée. Er fragte, was die beiden unterschied und wo ich lieber sein würde.

Er interessierte sich für mich und war dabei nicht aufdringlich, sondern immer höflich und auf seine Art und Weise sehr liebevoll. Es machte mich glücklich und nahm mir einen Teil meiner Sorgen und Ängste.
 

Ich schmunzelte leicht und sah in den Rückspiegel meines Transporters, als ich um die Kurve fuhr und in Charlies Einfahrt das Auto zum Stillstehen brachte.

Fynn parkte direkt hinter mir und ich konnte sein schönes Gesicht lächeln sehen, als er seinen Wagen verlies und mit schnellen, kräftigen Schritten auf mich zu kam.

Seine Augen waren fest auf mich fixiert, so, wie fast immer.

Er öffnete meine Tür und half mir heraus. Seine, mit einem schwarzen Lederhandschuh bedeckte Hand griff nach meiner und wieder spürte ich die körperliche Kälte, die von ihm ausging.

Vermutlich war sein Körper nur die warmen Temperaturen Ägyptens gewohnt und hier fror er sich fast zu Tode.

Ich hatte Mitleid mit ihm.
 

Zusammen betraten wir das Haus, die Eingangstür quietschte leise und ich schrieb mir im Innern eine Erinnerung, es Charlie zu sagen, damit er sie ölen konnte.

Fynn zog seinen Mantel aus, ich meinen übergroßen Parka.

Unsere Unterschiede waren erdrückend und wieder einmal fragte ich mich, wieso er sich eigentlich mit mir abgab.

Aber vielleicht suchte er einfach nur Kontakt zu Mitmenschen, vielleicht hatte er auch niemanden, vielleicht vermisste er seine Heimat, vielleicht gab ich ihm ebenso Trost und Unterstützung wie er mir.

Vielleicht taten wir uns beiden einfach gut.

Er sah zu mir, als er seine Handschuhe auf die alte, hölzerne Kommode im Flur legte.

Ich lächelte ihn an.

„Willst du was trinken? Was Warmes vielleicht? Tee? Kaffee?“, fragte ich, aber wie immer schüttelte er den Kopf.

„Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen, Isabella, aber ich lehne dankend ab. Ich habe keinen Durst und die Wärme der Heizung genügt mir vollkommen.“

Ich nickte.

„Okay….dann setz dich doch ins Wohnzimmer…Ich hole mir eben ein Glas Wasser aus der Küche…“
 

Als ich mir etwas zu trinken geholt hatte und das Wohnzimmer betrat, saß Fynn auf dem alten Sofa. Sein Blick war auf die Fotos gerichtet, die auf dem Kaminsims standen. Fotos von mir, Fotos von Charlie und Billy…

„Sie haben sich verändert, Isabella.“

Natürlich hatte ich das. Auf den Bildern war ich ein Kind. Vier, neun und elf Jahre alt.

Jetzt war ich siebzehn…

„Ja….auf den Bildern bin ich doch noch ein Kind….“, sagte ich ihm, aber er schüttelte erneut den Kopf.

„Das ist es nicht, Isabella. Die Fotografien sind wunderschön, Ihre kindliche Unschuld ist entzückend, aber Ihre Augen auf den Bildern, ihre Mimik, ist zauberhaft. Sie sehen glücklich aus, unbefangen und fröhlich. Sie strahlen eine Lebensfreude aus.“
 

Ich sah auf die Bilder, konnte seine Begeisterung aber kaum teilen. Ich sah nur ein Kind, das an Charlies Hand lachte, ein Mädchen, das eine Nikolausmütze trug und in die Kamera starrte und eine Elfjährige, die in Phönix im Garten stand, lachte.

„Wenn ich heute eine Fotografie von Ihnen machen würde, Isabella, wäre mit Sicherheit immer noch das liebreizende Mädchen auf dem Bild, aber ihre Augen würden nicht mehr so funkeln.

Ein anderer Ausdruck hat diesen Platz eingenommen.

Die Angst, die Besorgnisse, die Lähmung. Sie sind nicht mehr das fröhliche Mädchen, Sie sind eine junge Frau, die sehr große Furcht hat und am liebsten unsichtbar sein würde. Dabei könnten Sie so viel mehr sein, Isabella. So viel mehr….“

Seine Hand berührte kurz die meinige, aber ich war so in Gedanken vertieft, dass ich mich erschrak und sie schnell wegzog.

Seine Worte waren ehrlich und ich wusste, dass er Recht hatte. Ich wollte unsichtbar sein, richtig unsichtbar. Für so viele war ich es schon, aber für den, für den ich es am liebsten sein wollte, war ich es nicht.

Edward Cullen wusste nur zu gut, dass ich existierte und er machte mir jeden Tag aufs Neue klar, dass ich für ihn und seine Familie definitiv nicht unsichtbar war.

Im Gegenteil.

Ich war das rote Tuch.

Das Mädchen, das zu viel wusste, zu viel gesehen hatte.
 

„Denken Sie nicht so viel über ihn nach. Es tut Ihnen nicht gut“, unterbrach Fynn meine Gedanken und ich lächelte gequält.

„Wenn das so einfach wäre….“, murmelte ich. Ich wünschte mir doch fast nichts sehnlicher, als nicht jede freie Minute an Edward zu denken.

„Er ist nur jemand, der viel zu viel von sich hält“, meinte Fynn und zum ersten Mal war sein Tonfall hart, passte nicht zu seinem Wesen, zu dem Fynn, den ich kannte.

Mir fiel die Szene ein, in der Fynn und die Cullens aufeinander getroffen waren und Edwards eisige Stimme die den Namen Phinnaeus gezischt hatte.

„Kennt ihr euch?“

Mein Herz klopfte schnell und wild gegen meine Brust. Ich hatte Angst vor der Antwort. Unglaublich große Angst.

„Nein. Ich kenne Edward Cullen nicht. Wir sind einander fremd, Isabella. Ich verstehe, was in Ihrem Kopf vor sich geht, woran Sie sich erinnern, aber ich sprach auf dem Schulhof die Wahrheit. Ich habe keinerlei Ahnung, wovon er gesprochen hat, worauf er hinauswollte und das Einzige, was ich von Edward Cullen will, ist, dass er Sie in Ruhe lässt….“

Ich hörte, wie seine Stimme immer sanfter wurde.

„…dass er Sie wieder leben lässt…dass das Mädchen auf den Fotografien zurückkehrt.“
 

Ich schwieg und wusste nicht, was ich sagen sollte. Wieder einmal.
 

„Ich möchte Ihnen etwas schenken, Isabella“, hörte ich Fynn auf einmal sagen und seine Worte ließen mich aufsehen, ihn ansehen.

„Was schenken? “, fragte ich und sah irritiert in sein hübsches Gesicht.

Seine Augen funkelten mich an, sein Ausdruck war entschlossen, dennoch liebevoll und sehr wohltuend.

„Sie lehnen mein Geschenk ab, Isabella?“, fragte er und neigte sich leicht zu mir, kam mir näher. Er musste meine Ablehnung bereits in der Tonlage meiner Stimme gehört haben.

„Uhm..ja…es ist unnötig. Ich will nicht, dass jemand für mich Geld ausgibt“, murmelte ich, seine Augen hielten mich gefangen und strahlten eine unglaubliche Stärke, aber auch Wärme aus.

Ich lächelte leicht.

„Ich habe keinerlei Geld dafür verschwendet, es ist ein Erbstück und ich möchte, dass Sie es bekommen. Es wird Ihnen helfen“, wisperte er, seine Stimme dabei dennoch ungewöhnlich klar.

Er hob leicht seine Hand, brachte sie auf meine Augenhöhe und öffnete sie.

In seiner bleichen Handfläche lag eine goldfarbene Kette mit einem etwas größeren Anhänger, dessen Form mir irgendwie bekannt vorkam. Ich konnte sie aber nicht direkt einordnen. Irgendetwas Medizinisches. Der Anhänger war, so wie die Kette selbst, auch golden. Es war ein länglicher, etwa drei Zentimeter breiter Stab. Oben, an der Spitze des Stabes saß ein tiefroter Kristall, vielleicht ein Rubin. Ich kannte mich damit nicht wirklich aus, aber ich hoffte, dass er, wie alles andere an dieser Kette eigentlich auch, nicht echt war.

Unter dem Kristall waren zwei Flügel angebracht und darunter verflochten sich zwei Schlangen kunstvoll um den Stab. Sie hatten die Köpfe einander zugewandt und waren unglaublich detailliert ausgearbeitet.
 

Meine Augen krümmten sich leicht, versuchten, noch mehr der sehr feinen und großartigen Verzierungen zu erkennen, aber ich hatte das Gefühl, dass ich nur die Hälfte der großartigen Arbeit wirklich wahrnahm. Zu stümperhaft war mein Blick, viel zu laienhaft, zu dilettantisch.

Still folgte ich Fynns Zeigefinger, der langsam den Anhänger hoch fuhr.

„Es ist ein Caduceus, ein Gefährte, der Ihnen Schutz gewähren wird“, sagte er sanft, seine Augen auf mein Gesicht gerichtet, als er fortfuhr.

„Es ist ein altes, ägyptisches Amulett. Es dient dazu, unser Wohlbefinden zu fördern und unsere eigenen, heilenden Kräfte zu unterstützen. Ich habe gesehen und natürlich auch von Ihnen gehört, wie unwohl Sie sich ganz besonders in der Schule fühlen. Ich weiß, dass dieses Amulett kein Ersatz für mich ist, wenn Sie sich verlassen und unruhig fühlen, aber es soll Sie daran erinnern, dass Sie nie allein sind, dass ich an Sie denke. Es wird Ihnen die nötige Kraft und den Mut geben, Edward Cullen und seine Familie zumindest zu ignorieren.“

Er hob seine Hand leicht und nahm die Kette mit der anderen, lächelte mich an.

„Darf ich sie Ihnen umlegen, Isabella?“

Unsicher sah ich ihn an, zuckte mit den Schultern und wusste gar nicht genau, was ich sagen oder tun sollte. Die Kette war wunderschön und selbst mit meinem laienhaften Blick konnte ich erkennen, dass sie ein Meisterstück und somit sicher auch sehr wertvoll war. Ich wusste nicht, warum Fynn mir ein solches Geschenk machen wollte. Wir kannten uns nicht sonderlich lange und obwohl er mittlerweile für mich eine wichtige Bezugsperson geworden war, so konnte das unmöglich auf Gegenseitigkeit beruhen und ein so wertvolles Geschenk erklären.
 

„Fynn….die Kette ist wirklich toll und auch die Geschichte des Amuletts ist wirklich schön und es freut mich, dass du mir ein Geschenk mit diesem Hintergedanken machen willst, aber ich kann das wirklich nicht annehmen“, erklärte ich ihm, woraufhin er leise seufzte.

„Ich möchte sie Ihnen aber schenken, ich möchte, dass sie Ihnen gehört und Ihnen hilft. Bitte, nehmen Sie mein Präsent an, ich habe niemanden, dem ich sie sonst schenken könnte. Sie passt wunderbar zu Ihnen. Ja, sie ist wertvoll, aber wie ich bereits sagte…es ist ein altes Erbstück, ich habe kein Geld ausgegeben, Isabella“, antwortete er mir und versuchte mich zu überzeugen. Er lächelte, seine Augen verbanden sich mit meinen und ich spürte, wie mein Entgegensetzen langsam schwand.
 

„Aber…“, begann ich leise, „dass es ein Erbstück ist, macht die Kette noch wertvoller. Sie war lange im Besitz deiner Familie und jetzt willst du sie einfach mir schenken? Einem Mädchen, dass du kaum kennst?“
 

Fynns Lippen waren immer noch zu einem Lächeln verzogen, er rutschte näher zu mir, seine Arme glitten nach vorne und ich spürte kalte Hände, die sachte meine Haare beiseiteschoben. Ich erschauerte leicht.

„Ich kenne Sie, Isabella. Sie sind eine so faszinierende Frau. Bitte verwehren Sie mir diese Geste der Zuneigung nicht.“
 

Seine Finger tanzten leicht auf meiner Haut und nach einem kurzen Augenblick spürte ich das kühle Gold der Kette an meinem Hals.

„Perfekt…“, hörte ich Fynn flüstern und errötete leicht.

„Ich-ich weiß wirklich nicht, Fynn…Du solltest sie jemand Besonderem schenken“, murmelte ich noch einmal.

„Sie sind für mich etwas Besonderes, Isabella“, widersprach er mir mit sanfter Stimme und sah wieder zu mir, nahm mich mit seinen warmen, funkelnden Augen gefangen.

„Aber…du kennst mich kaum. Du siezt mich die ganze Zeit...und dann machst du mir so ein Geschenk“, protestierte ich schwach, meine Hände umfassten den verzierten Anhänger, als Fynn den Verschluss der Kette schloss und ich das Gewicht an meinem Dekolleté spürte.

„Würden Sie mein Geschenk annehmen, wenn ich Sie mit dem Du ansprechen würde, Isabella?“

Ich zuckte still mit den Schultern und sah zu Boden, betrachtete meine dreckigen Schuhe.

So, wie er es sagte, klang es auch nicht richtig.

„Sieh mich an, Isabella“, flüsterte Fynn und mein Blick hob sich, traf auf seine Augen.

„Der Anhänger ist wie geschaffen für dich, geradezu wie für dich angefertigt. Er wird dich beeinflussen, sodass du keine Angst mehr vor Edward Cullen haben musst.

Bitte Isabella…weise mein Geschenk nicht ab. Es würde mir viel bedeuten, wenn du es trägst und ich sehe, dass es seinen Sinn erfüllt, am Hals einer wunderschönen Frau getragen zu werden.“
 

Seine Finger berührten leicht den golden Anhänger, glitten über die verschlungenen Schlangen.

„Viele tragen es in Ägypten…oder haben es getragen. Sie fühlen sich geschützt, gestärkt und die Legenden, die den Caduceus umranken, erzählen, dass der Körper und der Geist des Menschen unter Einfluss dieses Schutzmedaillons alles bewältigen können. Er soll dir die Lebensfreude zurückgeben, dir die Angst nehmen…und dich ein bisschen an mich erinnern.“
 

Die Kette zu tragen, war ein komisches Gefühl. Sie war nicht gerade unauffällig und als Jessica mich zwei Tage, nachdem Fynn sie mir geschenkt hatte, während Mathe fragte, woher ich ein solch teures Schmuckstück hätte und warum ich es tragen würde, wusste ich, dass die Kette zu viel Aufmerksamkeit auf mich lenkte. Kurz vorher war Alice Cullen an mir vorbeigegangen und ich hatte das Amulett fest an meine Brust gedrückt, versuchte mir Fynns Worte wieder ins Gedächtnis zu rufen. Ich musste keine Angst vor den Cullens haben, Fynn war bei mir, er würde mich schützen.

Ich war nicht allein.
 

Meine Zuversicht und mein Mut waren allerdings ziemlich schnell wieder gesunken und verschwunden, als die kleine Frau plötzlich gestoppt und sich zu mir umgedreht hatte. Ihre goldbraunen Augen waren auf meine Faust gerichtet gewesen, die das Amulett auf meiner Brust fest umschlossen hatte.

Das kühle Gold schnitt mir in die Haut, aber ich spürte es kaum. Die Angst vor Alice Cullen war viel zu groß.

Erst als sie sich wieder umgedreht hatte – Augen irritiert und wütend zusammengekniffen – und um die Ecke gebogen war, hatte sich meine Hand gelockert und den roten Abdruck des Anhängers offenbart. Es hatte wehgetan.
 

Seit dem Vorfall mit Alice und kurz darauf mit Jessica waren drei Tage vergangen und auch genau seit dieser Zeit trug ich das Amulett unter meiner Kleidung. So zog es keine Aufmerksamkeit auf sich, so stellte niemand Fragen.
 

Und auch Charlie sah es so nicht, der mir gegenüber gerade am Küchentisch Platz genommen hatte, geruhsam seinen Kaffee schlürfte.

Er sah kurz auf.

„Morgen, Isabella.“

„Morgen“, murmelte ich, aß weiter meine Cornflakes, obwohl ich kaum Hunger hatte. Ich fühlte mich seit zwei oder drei Tagen nicht sonderlich gut, ich vermutete, dass mich die Grippe erwischt hatte, bei dem Wetter in Forks aber auch kein Wunder…

„Siehst blass aus“, warf Charlie über seinen Kaffee ein. „Bist du krank?“

„Ein bisschen erkältet vielleicht…“, antwortete ich. „Nichts Ernstes…“

Er nuschelte irgendetwas Unverständliches und ich stand auf und schulterte meinen Rucksack.

„Ich fahr dann los, bis heute Abend“, verabschiedete ich mich von ihm und machte mich auf den Weg zur Schule.

Der Regen prasselte gegen die Autoscheiben und das monotone Geräusch der aufprallenden Tropfen auf das Dach des Transporters machte mich schläfrig.

Ein kalter Schauer durchrann meinen Körper, ich drehte die alte Heizung im Wagen auf, hoffte, dass sie mich wenigstens ein bisschen wärmte.

Vielleicht hätte ich lieber zuhause bleiben sollen, dachte ich, als ich auf dem Schulhof parkte und das Auto verließ.

Die letzten Tage hatte ich mich immer schummerig gefühlt, aber heute war es besonders schlimm.
 

Das Schulgebäude verschwamm leicht und ich musste meine Augen ein paar Mal zusammenpressen, bis ich es wieder klar sah.

Ich seufzte leise und überlegte kurz, ob ich wieder nach Hause fuhr, entschied mich aber dagegen. Ich war gerade hier, es wäre Verschwendung, wieder zurück zu fahren und vermutlich saß Charlie noch am Küchentisch. Ich wollte ihm keine unnötigen Sorgen bescheren oder mit Fragen bombardiert werden, auf die ich eh keine Antwort hatte. Ich würde diesen Tag schon überstehen, ich musste schließlich einfach nur auf meinem Platz sitzen und den Lehrern zuhören.

Meine Hand umschloss kurz Fynns Amulett und ich lächelte leicht.

Ja, ich würde den Tag schon überstehen.

Ich nahm meinen Rucksack vom Beifahrersitz und schloss die Tür mit einem lauten, knarrendem Geräusch, das mich leicht das Gesicht verziehen ließ und als ich mich umdrehte, um in die Schule zu gehen, fuhr gerade das allzu bekannte, silberne Auto auf den Schulhof, das ich so sehr fürchtete.

Ich spürte, wie mein Herz schneller gegen meinen Brustkorb schlug, eine mittlerweile ebenso allzu bekannte Reaktion, wenn ich jemanden aus dem Cullen-Clan sah.
 

Ich atmete schnell durch und beeilte mich ins Schulgebäude zu kommen, bevor sie das Auto verließen.

Ich lächelte, als ich die sicheren Wände des Biologieraumes betrat, ohne ihnen begegnet zu sein.

Still nahm ich an einem der vielen weißen Tische Platz und lehnte mich leicht im Stuhl zurück.

Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört, im Gegenteil. Er schlug so fest gegen die Fenster, dass ich kaum erkennen konnte, was sich dahinter verbarg. Ich wusste, dass ich eigentlich auf den Schulhof sah, aber der Regen verbarg mir die Sicht aus dem Fenster.

Während ich dasaß und die Regentropfen beobachtete, füllte sich der Klassenraum, ich hörte Mike über das Wetter fluchen und wünschte, er würde leiser sprechen, wünschte, alle würden leise sein, denn das laute Murmeln bereitete mir Kopfschmerzen, ich stöhnte leise.
 

Ich war froh, als Mr. Banner kurze Zeit später seinen Unterrichtsraum betrat, es wurde augenblicklich ruhiger.

Er begrüßte uns und wies uns an, eine bestimmte Seite im Biologiebuch zu lesen. Ich holte es aus meiner Tasche, es fühlte sich schwerer an als sonst und ich wusste, dass das nur so war, weil mein Körper geschwächt war, weil die Grippe mich auslaugte. Morgen würde ich zuhause bleiben.

Im Bett.

Den ganzen Tag.

Ich schlug die von Mr. Banner angesagte Seite auf und verzog leicht das Gesicht.

Humanpathogene Viren und ausgelöste Erkrankungen.

Wie passend…

Ich begann zu lesen und versuchte, das Wichtigste herauszufiltern, aber schon nach wenigen Zeilen verschwammen die Wörter, tanzten die Buchstaben. Ich stöhnte leise und legte meinem Kopf auf den kalten Tisch.

Es war angenehm, obwohl mein Körper vor Kälte bereits zitterte. Trotzdem hatte ich das Gefühl zu brennen. Ich wollte nach Hause, unter eine kalte Dusche oder am besten noch, in eine mit kaltem Wasser gefüllte Wanne.

Meine Theorie einer Grippeerkrankung löste sich damit auf. Ich war kein Ass in Biologie, aber selbst ich wusste, dass man fror, wenn die Grippe einen erwischte. Man wollte es so warm wie möglich haben und auf keinen Fall sehnte man sich ein Eisbad her…

Aber was wusste ich schon…Ein Ass in Biologie war ich sicher nicht.
 

„Miss Swan?“

Ich hob leicht meinen Blick, versuchte mich aufzurichten, als ich Mr. Banner erkannte, der vor meinem Tisch stand.

„Geht es Ihnen nicht gut? Vielleicht gehen sie besser zur Schulkrankenschwester.“

Ich nickte leicht und stand auf, meine Knie zitterten leicht, aber ich versuchte, mir das nicht anmerken zu lassen. Ich wollte stark sein.

„Mr. Newton, begleiten Sie Miss Swan“, hörte ich Mr. Banner sagen, aber ich schüttelte schnell den Kopf. Ich wollte allein sein.

„Nein, das ist nicht nötig. Ich finde den Weg allein. Er muss wegen mir keinen Unterrichtsstoff verpassen. Ehrlich“, murmelte ich und zwang mich zu einem Lächeln, bevor Mr. Banner nickte und ich das Klassenzimmer verließ.
 

Die weißen, kahlen Wände im Schulflur wirkten unglaublich einladend.

Müde lehnte ich mich an die kalte Mauer und schloss meine Augen…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-01-27T11:50:20+00:00 27.01.2010 12:50
Ja, mit Fynn stimmt definitiv etwas nicht. Vor allem mit der Kette ist was ganz und gar nicht in Ordnung!! Seitdem fühlt sie sich auch so extrem schlecht...Mhmmm...echt eigenartig.

Freu mich auf das nächste Kapitel, damit ich weiß, was noch geschieht!
Klingt momentan eher übel.
LG
Von:  simone123
2010-01-11T04:38:00+00:00 11.01.2010 05:38
Eine wirklich gelungene Geschichte, ich bin ganz begeistert. Aber mit diesem Fynn stimmt doch was nicht, ich hoffe Bella merkt bald das Edward nicht der böse ist, wie sie denkt.
Schreib bitte schnell weiter und laß dir nicht wieder soviel Zeit :)
LG
Simone
Von: abgemeldet
2010-01-10T14:23:22+00:00 10.01.2010 15:23
hey
endlich ein neues kapitel
es hat mir wieder richtig gut gefallen
hoffe es geht ganz schnell weiter bin echt gespannt
lg
Von: abgemeldet
2010-01-09T21:19:23+00:00 09.01.2010 22:19
Also, erstmal JUHU ein neues Kappi :)
Mhhh, Ich HASSE Fynn xD
Er ist mir mehr als unsympathisch, und wie geschwollen er spricht, er kommt eindeutig aus ner anderen Zeit ;)
Das sich Bella unwohl fühlt liegt sicherlich an dem blöden Amulett, welches sie von "knurr" Fynn bekommen hat.
Mhh, Alice Reaktion auf das Ding, als sie Bella im Flur sah, bestätigt das ja nur.. Finde ich!
Ich bin mal gespannt, wer sie findet.
Edward? Alice? Ein anderer Cullen?
Bin gespannt und ich HOFFE ;) das wir nicht ZU LANGE auf das nächste Chap warten müssen :)

GLG Jay

<3
Von:  dark-butterfly
2010-01-09T19:28:51+00:00 09.01.2010 20:28
Ja, neues Kapitel!

So, ich mag Fynn nicht... nein, nein ,nein...
Ich weiß auch nicht, er ist mit sicherheit ein Vampir und sie merkt es nicht. Ich bin mal gespannt was für ein Teufelsding er Bella angelegt hat. Bestimmt irgedein Teil was ihr noch mehr schadet, die Lebensenergie aussaut oder so was.
Das hat sich noch irgendwo bestätigt als Alice es offenbar bemerkt. Sie hat es ja nicht gesehen, wohl nicht direkt hat aber dennoch drauf reagiert! Da kann doch was nicht stimmen.
Er tut doch sicher nur so nett. Er ist echt schon ZU nett zu ihr... irgendwie, ist er ja ein bisschen wie Jacob für Bella. Also das sie sich Sicher bei ihm fühlt und alles aber dsa ist alles schon merkwürdig.
Und das Edward ihn wphl kennt ist auch klar, kann ja sein das Fynn ihn nicht kennt, doch die Cullens scheinen ihn zu kennen.
Ich finde wieder einmal das ihr Bellas Gefühlchaos gut beschreibt.
Was ist eigentlich mit Rosali und Jasper? Hat sich auch bei ihnen was mit dem Paring verändert? Sonst hat Jasper nur nen Abgang gemacht, wenn Alice ihn gemacht hat XD
aber naja... Eddi tut mir Leid, dass muss ihn echt quälen, wo er sich eh für ein Monster hält. Aber ich bin auch gespannt, wie er jetzt so denkt. Ist ja auch alles ne ganze andere Situation. Wenn Bella das mit dem Reh einfach vergessen würde... natürlich hat sie nen Schock erlitten und jetzt Todesangst... aber mit den anderen Cullens... sie hat alle in die gleiche Schublade gesteckt. Denn wie schon erwähnt, bei Fynn merkt sie es ja nich. Da kommen ihm seine Augen nich komisch vor, das er so leise ist, seine einschmeichelnde Stimme und seine kälte.

*Vase zück* man kann ja versuchen ihr Gedächtnis etwas... unklarer zu machen...

neeeee, die Story ist einfach Spitze so, wie ihr schreibt ist auch einfach spitze und ich les die FF super gerne. Weil sie wirklich tief geht, auch wie Bella sich verhält und was sie denkt.
Hoffe es geht so weiter ^^

Bis bald ^^

LG d-b
Von:  Cygni
2010-01-09T18:30:55+00:00 09.01.2010 19:30
wuuuhhu! neues kapi, neues kapi, neues kapi wuhu!

ich weiß nicht was ich sagen soll...
ich weiß nur das ich mehr will!

glg stellax3
Von: abgemeldet
2010-01-09T17:42:58+00:00 09.01.2010 18:42
:) Tolles Kapitel!!
Ich hab mich sooo gefreut.. Endlich gehts weiter ^^
Aber es ist echt gemein, an so einer Stelle aufzuhören..
Mehr, mehr, mehr!!

LG damiria

(ich mag Fynn nicht)


Zurück