Zum Inhalt der Seite

My life...

und die ganze Welt kotzt drauf
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

#001

My life …
 

Und die ganze Welt kotzt drauf
 

Natürlich war es wieder mein Handy das klingelte als wir über die Kostüme und das Aussehen der nächsten Tour redeten. Aus den Augenwinkeln sah ich wie Kai genervt die Augen verdrehte und wie Aoi und Reita einander in die Hände klatschten.

„Toll.“, murmelte ich und verließ das Zimmer. „Nun schließen sie schon Wetten ab… Ja?“, meinte ich genervt zum Teilnehmer am anderen Ende der Leitung.
 

Das Gespräch dauerte nicht lange. Ich legte wütend wieder auf und kehrte zu den anderen zurück. Dort amüsierten sie sich gerade köstlich. Ich ging einfach bloß zu meinen Sachen und schmiss meinen Block in meine Tasche. Dann sah ich auf und schaute in die verdutzten Gesichter meiner Freunde. „Tut mir Leid.“, meinte ich kurz erklärend. „Das war mein Dad. Ich sollte gefälligst nach Hause kommen.“ „Wegen eures gemeinsamen Freitag Abendessen?“, fragte Uruha nach, obwohl er es eigentlich wusste. Ich nickte stumm und schulterte meine Tasche. „Dann bis Morgen.“, meinte ich zu ihnen und warf Reita noch einen Blick zu. Dieser hob die Hand und meinte leise: „Bis später.“, dann ging ich.
 

Meine Eltern waren eigentlich nicht streng, aber sie hatten so gewisse Vorstellungen vom Leben und ich war ihnen definitiv ein Dorn im Auge.

Es interessierte sie nicht dass ich mit meiner Musik gutes Geld machte. Sie waren der Überzeugung Sänger in einer Rock Band zu sein würde nix bedeuten.

Genauso erfreut war mein Vater über die Tatsache dass ich mit jungen Männern zusammen arbeite. Er nannte mich schwul, obwohl ich es nicht war.

Ich war in seinen Augen weniger Wert als die Katze meiner Mom. Das ärgerte mich aber eigentlich weniger, denn am meisten machte mir zu schaffen das ich immer fleißig an mir arbeite und auch viel trainierte und dennoch kam von meinem Vater immer nur dieses abwertende „Moppel“.

Verdammt es tut weh und ihm verdanke ich auch dass ich mich und meinen Körper verabscheue. Er redete es mir immer wieder ein und die Tatsache dass es mich so zerfraß traf mich am meisten.
 

Nun stand ich wieder vor dieser Wohnungstür. Musste mich überwinden zu klingeln. Dann streckte ich jedoch meine Hand aus und drückte die weiße Taste neben der Tür. Schon nach kurzem hörte ich Schritte. Sie gehörten meiner Mom. Dann öffnete sie mir und lächelte mich an. Gespielt freundlich umarmte sie mich. „Hallo Süßer.“, meinte sie und küsste mich auf die Wange. Außer ein leises „Hallo.“, bekam ich nicht raus. Ich trat ein und sie schloss hinter mir die Tür. Ich zog meine Jacke und meine Schuhe aus, dann ging ich zu meinem Vater ins Wohnzimmer. Er saß in seinem Fernsehsessel und schaute auf die Flimmerkiste. Er sagte nix. Ich sagte nix. Dann drehte ich mich einfach um und ging zu meiner Mom in die Küche. Sie hetzte sich beim kochen immer ziemlich ab. Sie wollte alles perfekt haben. Ich schaute mich kurz um, stellte mich dann an den Herd und rührte die Soße mit dem Fleisch drin um. Doch meine Mom schob mich rasch bei Seite und machte alles allein. Ich stand da und schaute ihr zu. Es war wie immer.

„Ist Tai noch nicht da?“, fragte ich dann in die brodelnde Stille hinein. Meine Mom schüttelte den Kopf. Lächelte mich an. „Nein, dein Bruder kommt heute nicht. Er hat eine Verabredung mit einer jungen Frau.“ //Toll.//, dachte ich bei mir und freute mich schon auf einen Abend der allein mir gewidmet war. So ein scheiß.

„Moppel!!“, hörte ich schließlich aus dem Wohnzimmer. „Was?“, rief ich frech von der Küche aus. Doch meine Mom drückte mir gleich ein wenig Geschirr in die Hand. „Bring das bitte ins Wohnzimmer an den Esstisch.“, bat sie mich. Also musste ich doch drauf hören und ging zu meinem Vater ins Wohnzimmer.

„Warum hörst du nicht wenn ich rufe?“, fauchte er mich an und wedelte mit der Bierflasche neben sich. Ich stellte das Geschirr auf den Tisch und drehte mich zu ihm.

„Ich habe nicht gehört dass du mich gerufen hast.“, meinte ich frech und zog ihm die leere Bierflasche aus der Hand. Ich drehte mich weg und ging zum Abstellraum. Von dort holte ich zwei Bierflaschen und ging zurück ins Wohnzimmer. Ich spürte seinen Blick auf mir.

„Was willst du mit der zweiten Flasche?“, fragte er mich und kam zu mir. „Trinken?“, meinte ich und sah ihn an. „Du trinkst keinen Alkohol unter meinem Dach.“, bestimmte er. „Aber Tai trinkt auch immer ein Bier mit dir.“, versuchte ich mich Rechtzufertigen, doch das ging nach hinten los. Er zog mir das zweite Bier aus den Händen und blitzte mich böse an. „Du bist nicht Tai.“, bekam ich zu hören. //Ja das weiß ich.//, dachte ich bei mir und wandte mich dann von ihm ab.
 

Der Abend schien gar nicht rum gehen zu wollen. Wir sprachen sehr wenig und wenn dann war es mein Vater der mich in jeglicher Hinsicht fertig machte. Ich saß da. Musste mir alles mit anhören und je mehr er an mir nörgelte, desto weniger hunger verspürte ich.

Am Ende hatte meine Mom Eis zum Dessert serviert. Und gerade als ich mir einen Löffel mit dem köstlichen Eis in den Mund stecken wollte kam wieder etwas von meinem Dad.

„Du hättest ihm nicht so viel auftun sollen. Er ist doch schon so moppelig.“

Das war zu viel. Es ging nicht mehr. Ich konnte einfach nicht noch mehr schlucken. Ich legte den Löffel bei Seite und stand auf. Meine Mom sah mich fragend an, mein Dad schon wieder wütend.

„Setz dich. Wir sind noch nicht fertig.“, meinte er und schob sich einen Löffel mit Eis in den Mund.

Ich schüttelte den Kopf und ging auf den Flur.

Ich hörte wie mein Vater meine Mutter anwies sitzen zu bleiben. Dann hörte ich seine Schritte.

„Setz dich wieder.“, meinte er befehlend.

„Ich werde jetzt gehen.“, meinte ich bestimmt.

„Wenn du jetzt gehst…“, hörte ich noch bevor ich die Wohnungstür hinter mich ran zog.
 

Das war zu viel des Guten gewesen. Ich konnte nicht mehr.

Völlig fertig stieg ich in die nächste Bahn. Ich fuhr bis zu meiner Station und stieg dort aus. Ich tapste durch die frische Nachtluft und verstand nicht warum sie es taten. Doch es lohnte nicht weiter drüber nachzudenken und so schloss ich die Tür zur Wohnung auf.

Ich stieg Treppen. Hatte keine Lust auf den Fahrstuhl zu warten. Oder wollte wieder dagegen angehen das ich dick sei. …

Als ich im 5. Stock ankam, steckte ich wieder den Schlüssel ins Schloss.

Meine Wohnung. Leider war ich nicht alleine.

Reita musste aus seiner beschissenen Lagerhalle ausziehen, es hatte reingeregnet. Also wohnte er vorübergehend bei mir. Ich hasste es.

Überall lag etwas rum. Es war nicht so wie ich es gerne hatte. Es war… es war nicht meins.

Ich hatte keine Lust mehr und wollte nur noch schlafen. All die dummen Sprüche verbannen. Doch als ich in mein Schlafzimmer kam sah ich Reita und Kai. Sie waren gerade mehr als beschäftigt. Ich wusste nicht was gerade mehr verletzte war. Mein Stolz? Oder mein Herz?

Doch i-wie schien mich nichts schocken zu können. Ich drehte mich einfach um und ging in die Küche. Dort nahm ich Reitas Autoschlüssel vom Harken und verließ wieder meine Wohnung. Ich stieg wieder die Treppen hinab und schaute mich auf der Straße kurz nach Reitas Auto um. Als ich es entdeckt hatte, ging ich hinüber, schloss es auf und setzte mich auf die Rückbank. Dann verriegelte ich wieder die Tür und saß einfach da.

Ich weiß nicht wie lange ich so dort gesessen hatte, doch i-wann muss ich mich wohl vor Müdigkeit hingelegt haben und eingeschlafen sein.
 

Als ich dann ein dumpfes Klopfen hörte öffnete ich meine Augen. Es war hell. Ich musste mich erst einmal an das Licht gewöhnen ehe ich mich umsah. //Was zum..??// Ich kam nicht gleich auf den Grund warum ich im Auto lag, doch dann klopfte es erneut und ich blickte zur Scheibe. Sie war leicht beschlagen. Also öffnete ich sie und Kai stand vor mir. Er sah mich besorgt an. Jetzt fiel es mir wieder ein. Mein verwirrter Gesichtsausdruck wich einem wütenden. Ich schob Kai bei Seite und stieg aus. //Au.. verdammt!//, dachte ich und hielt mir meine Schulter. Da hatte ich dann wohl drauf geschlafen. „Ruki.“, sprach mich Kai plötzlich an. „Was?“, fragte ich ziemlich zickig zurück. Er sah mich überrascht an. „Was… warum hast du im Auto geschlafen?“, fragte er mich. Doch ich hatte keine Lust auf dieses Spielchen und sah Kai mit einem vorwurfsvollen Blick an. „Wo sollte ich denn sonst hin? Auf die Couch und euch zuhören?“, fauchte ich ihn an und ging auf den Gehweg. Dann sah ich auch Reita kommen. Er grinste über beide Wangen und sah gut aus. „Da bist du ja.“, lachte er und kam auf mich zu. „Wir hatten schon Angst deine Eltern haben dich zu Abend gegessen.“ XDD //Oh ja Reita… du bist so lustig…// Ich verdrehte die Augen und ging an ihm vorbei. Ich bekam nicht mit wie er zu Kai sah und dieser den Kopf schüttelte. Doch ich spürte nach einer kurzen Zeit seine Hand auf meiner Schulter. „Ruki lass mich das erklären.“ Ich schob seine Hand von mir und drehte mich zu ihm. Ich lächelte, obwohl mir nicht danach war und ich sah ihm auch nicht in die Augen. „Lass gut sein. Mir egal.“, gab ich von mir und ging dann durch die offene Wohnungstür.
 

Der Fahrstuhl war unten und ich drückte den Knopf für die 5. Etage als ich darin stand. //Mir egal… ja klar Ruki… wer sollte dir das abkaufen?// Doch ohne weiter darüber nachzudenken verließ ich den Fahrstuhl und ging zur Wohnungstür. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn herum. Wieder betrat ich meine Wohnung. Ich seufzte und ließ die Tür ins Schloss fallen. Es fehlte etwas. Es fehlte schon einige Wochen. Und immer noch dachte ich drüber nach. Sonst hatte mich immer meine kleine Sabu-chan begrüßt. Sie wusste immer wann ich Heim kam. Sie hörte mich eigentlich schon wenn ich den Fahrstuhl verließ und auf die Wohnungstür zukam. Sie wedelte immer so liebevoll und voller Freunde mit ihrer kleinen Rute. … Ich senkte den Kopf. //Verdammt Ruki… hör auf drüber nachzudenken//, befahl ich mir selbst und ließ die Schlüssel in die kleine Schale fallen. Dann ging ich in mein Schlafzimmer. Ich schüttelte den Kopf als ich zum Bett sah. Es sah nur leicht zerwühlt aus… nix weiter. Dennoch holte ich neue Bettwäsche aus meinem Schrank und zog die alte ab. Dann zog ich die neue drüber. Mein Blick viel auf die Ecke in der das Hundekörbchen gelegen hatte. … Es waren jetzt schon acht oder neun Wochen her. Sie starb an Altersschwäche. Hatte ein schönen Leben und war immer mein ein und alles gewesen. Und i-wie hatte ich mich noch nicht ganz von Sabu-chan trennen können. Die anderen meinten zwar ich sollte mir langsam einen neuen Hund zulegen aber… der Meinung war ich nicht. Ich verwarf den Gedanken an einen neuen Hund schnell und nahm die abgezogene Wäsche mit ins Badezimmer. Dort warf ich sie gleich in den Wäschekorb. Betrachtete mich im Spiegel. Dann wandte ich mich um und ließ die Hüllen fallen. Ich wollte nun duschen. Die Gedanken von mir waschen.
 

Nachdem ich das Wasser anstellte und warm werden ließ, stieg ich in die Dusche. Das Wasser prasselte auf mich hinunter. Es war schön warm und ich atmete tief durch. Das war ein schönes Gefühl. Bereinigend. Ich schloss genießerisch die Augen. Nach kurzer Zeit begann ich zu summen. Ich dachte über den neuen Text nach den ich geschrieben hatte. Mir wollte noch keine Melodie dazu einfallen. Und ich änderte meine Art zu Summen immer wieder. Hätte mir jemand zugehört, der hätte gedacht ich könnte mir die Melodie nicht merken und immer wieder neu anfangen. xD

Dann ärgerte ich mich schließlich. Die passende Melodie wollte mir nicht in den Kopf kommen. Ich griff nach dem Shampoo und verteilte es auf meinen Haaren. Dann spülte ich sie aus. Und beim einschäumen meines Körpers stimmte ich dann einfach den neuen Text an. Ich sang unter der Dusche. Ich war mir ja auch sicher allein zu sein. Der Text gefiel mir. Ich war wirklich zufrieden, aber ohne richtige, feste Melodie war es i-wie noch… noch so … unfertig und… „Ach verdammt.“, fluchte ich plötzlich.

„Ich weiß nich Ruki, das passt i-wie nich rein.“, hörte ich plötzlich eine Stimme. Erschrocken lugte ich aus der Dusche. Wut stieg in mir auf. Wie konnte er es bloß wagen?! Reita saß frech auf dem Rand der Badewanne und grinste mich an.

„Raus!“, schrie ich ihn an. Er wusste das ich nicht gut auf ihn zu sprechen war, aber einfach ins Bad kommen… >___<

Doch so gemütlich Reita war, blieb er sitzen.

„Keine Angst, ich schau dir nix weg.“

„Du sollst raus gehen!“

„Ich will den Text noch zu Ende hören.“

Mir reichte es, ich griff nach meiner Shampoo Flasche und warf sie ihm kurzer Hand zu. Eigentlich hatte ich ja vor ihn abzuwerfen, aber das ging aus meiner Position etwas schwieriger. Er fing sie mit Leichtigkeit und grinste mich frech an.

„Ich hab schon geduscht, danke.“, meinte er und stellte die Flasche neben sich auf die Wanne. Mir entwich ein Knurren. Ich wollte dass er geht. Ich schloss die Duschtür wieder und überlegte unterm Wasser wie ich ihn rausschmeißen konnte. Ohne mich ihm nackt zu zeigen.

„Ruki… sing weiter!“, forderte er.

„Vergiss es. Geh raus!! Ich bin fertig.“

„Na dann. Komm raus.“

Ahh, das hätte er wohl gerne!!

„Baka!! Geh jetzt! Du wohnst bei mir und nicht anders herum!!“, ich wusste das das ziehen würde. Es war ihm nämlich unangenehm i-wo zur Not zu hausen.

Und tatsächlich erhob sich Reita und ging grummelnd raus. Ich seufzte schwer.
 

Es dauerte nicht lange und ich kam fertig angezogen ins Wohnzimmer. Reita saß dort und spielte PS2. Ich setzte mich zu ihm. Er beachtete mich nicht. Dennoch sah ich ihn an. Er sah toll aus, wie immer. Ich wusste nicht warum ich darauf achtete. Mir waren Männer bisher immer egal gewesen. Nur bei Aoi, Kai, Uruha und speziell Reita schaute ich drauf wie sie aussahen. Ich schob es auf die Tatsache dass wir nur zusammen Gazette waren und auch unser Aussehen einen gewissen Reiz hatte. Doch… das war wohl doch nicht alles. Plötzlich sah Reita mich an. Er blickte mir tief in die Augen. Genauso wie ich ihm. Die Spannung war extrem. Keiner sagte ein Wort. Dann öffneten sich seine feinen Lippen einen Spalt breit und ich lauschte angespannt. „Was gibt’s zu Mittag?“

Das konnte doch wohl nicht wahr sein. … Ich sah ihn an… zwinkerte einige male. Hoffte ich hätte mich verhört… aber er meinte es ernst. Er hatte nur drüber nachgedacht ob er mich fragen sollte… was es zu Mittag gab. Ich schüttelte den Kopf und stand auf. //Was bin ich für ein Vollidiot? Was hatte ich erwartet??//

Wütend, auf mich selbst, stampfte ich in die Küche und zog grob einen Topf aus dem Schrank. Ich knallte ihn, gut hörbar, auf den Herd. Schüttelte immer wieder unbewusst den Kopf. Ich bemerkte etwas meine Wange hinunter laufen. Und fast im selben Moment spürte ich seine Hand an meiner Schulter. Er drehte mich zu sich um und unsere Blicke trafen sich erneut. Erschrocken blickte er mir ins Gesicht. „Was ist passiert?“, fragte er besorgt und betrachtete meine Träne. Ich sah ihn an und zog einen Schmollmund. „Ich hab mir grad den Topf aufm Finger geknallt.“, log ich und schaute auf meine Hand. Reita schaute irritiert auf meine Hand. „Welcher?“ Ich schaute auf meine Hand und wählte meinen Zeigefinger aus. „Der.“, meinte ich und hielt ihm den Finger hin. Ich wusste dass unser Verhalten dämlich war. Kindisch und einfach total beschissen. Er nahm meine Hand und hob sie zu seinem Gesicht. Dann küsste er meinen Zeigefinger. Ich blickte zu ihm auf. Die Träne bahnte sich weiter ihren Weg. Warum konnte ich ihm nicht die Wahrheit sagen. Und warum tat er so als wüsste er nicht was in mir vorging. Er wusste es doch… oder nicht? Dann ließ er meine Hand los und strich die Träne mit dem Hahndrücken weg.

„Lass gut sein Ruki. Ich denke wir gehen eben was essen, oder?“ Nein… er wusste es nicht. Er empfand wahrscheinlich nicht einmal was für mich. Ich nickte auf seinen Vorschlag und wandte mich von ihm ab. „Dann komm. Sonst wird es zu spät.“, sagte ich und ging gleich in den Flur. Dort blickte ich in den Spiegel. //Scheiß Gefühle//, sagte ich mir in Gedanken und zog mir Schuhe, Jacke und eine Mütze rüber. Reita folgte mir und zog ebenfalls seine Schuhe und Jacke rüber. Ich griff nach meinen Schlüsseln in der Schale, dann öffnete ich die Wohnungstür und trat ins Treppenhaus. Reita hinterher. Ich verschloss die Tür und drückte den Knopf des Fahrstuhls. //Dann bin ich eben ein Moppel!// …
 

****
 

In der nächsten Woche saßen wir viel über unsere Songs. Wir machten uns ein wenig Gedanken um die Musikalische Aufstellung. Wer mit welcher Gitarre am besten welchen Part spielte und so was. Oft saßen wir tief bis in die Nacht oder sogar bis in den frühen Morgenstunden daran. Aber es war ja auch unsere Arbeit.

Es war gerade Donnerstagmorgen, 2 Uhr in der früh. Aoi und Uruha stritten sich um den Anfang eines Songs. Damit holten sie mich und Reita aus unserem Halbschlaf. Kai ließ sich nicht stören.

„Nein du fängst immer an.“, beschwerte sich Aoi und zog sich das Notenblatt heran.

„Gar nicht wahr.“, wehrte sich Uruha und zog einen Schmollmund.

„Wohl. Bei Bathroom, Nausea & Shudder, Valetta, Silly God Disco...”

“Ob wir da wohl zusammen anfangen...”, protestierte Uruha beim letzten aufgezählten Song.

Aoi schaute schnell auf die Notenblätter. Dann grummelte er, aber zog seinen Mund zu einem Lächeln. „Okay… Sorry. Aber du fängst echt bei vielen an.“

Reita stand auf und zog Aoi die Notenblätter aus der Hand, um die sich die Gitarristen stritten. Er begutachtete sie und seufzte. „Da sind doch genug Gitarren bei…“, meinte er dann und legte die Blätter wieder weg. Uruha lachte. „Ja. Ruki spielt auch ein Paar Akkorde.“ „Nur vier Stück.“, sagte ich halblaut. Es war nicht viel, aber ich dachte es könnte ja passen.

„Und wer soll jetzt anfangen?“, fragte Aoi wieder nach. Er sah uns traurig an und schmollte. Er wollte wohl unbedingt. Ich sah zu Uruha und sah ihn fragend an. Dann lächelte er und nickte.

„Okay Aoi. Part 1 – 3 gehört dir.“, mein Blick flog zum PC. Auch dort waren die Notenblätter längst eingespeichert. „Vier spielst du mit Kai und ab fünf kommen Reita und Uruha dazu.“ Ich gähnte und Reita nutzte den Moment meinen Laptop zu sich zu drehen. „Hey… der Song hat ja auch ein langes Gitarren Ende.“ Dafür hätte ich Reita schlagen können. Aoi und Uru sprangen beide wieder zu den Notenblättern und sahen es sich an. „Ich will!!!“, rief Aoi und vor Schreck fiel Kai vom Rand der Couch. Es gab einen dumpfen Ton als er zu Boden ging und ein leises Murren seinerseits. Wir konnten nicht anders und lachten. Dann stand er allerdings vor uns und schüttelte lächelnd den Kopf. „Was ist denn überhaupt los?“ xD
 

Am späten Vormittag verabschiedeten wir uns von einander und fuhren nach Hause. Ich wollte nur noch schnell duschen ehe ich ins Bettchen fiel. Aber als ich ins Bad kam ließ ich vor Schreck meine Sachen fallen. Reita stand da, ich hatte gar nicht dran gedacht, nackt. So wie Gott ihn schuf. Und Gott hatte seine Sache gut gemacht. ♥

Eigentlich hatte ich gedacht ich würde sofort kehrt machen und mich, rot wie ich war, gleich im Bett verkrümeln, aber ich blieb wie angewachsen stehen. Schaute ihn mir an. Er sah so gut aus. Seine starken Arme hingen so locker wie immer von seinen Schultern. Er war überhaupt nicht angespannt. Er blickte mich nur fragend an. Und ich konnte nix sagen. Was denn auch? Ich wusste ja noch nicht einmal warum ich hier verharrte. Wieso ich mir diesen jungen Mann so eingehend ansah. Ich hatte schon das Gefühl ich würde ihn anstarren. Und dennoch bewegte ich mich kein Stück.

Dann rührte sich allerdings Reita. Er kam auf mich zu. Ich hörte wie er meinen Namen sagte. Er redete auf mich ein, aber ich verstand ihn kaum. Es war alles so… unbeschreiblich. Ich blickte ihm in die Augen, während er mich mein aufgeknöpftes Hemd von den Schultern strich. Es fiel hauchzart zu Boden. Ich schaute nicht einmal weg als er mit einer Hand meine Hose öffnete. Ich stand bloß da, sah ihm in die vertrauten Augen. Ich träumte förmlich. Spürte nur leicht wie meine Hose meine Kniekehlen streifte. Ich bemerkte Reitas fragenden Blick und musste ein wenig lächeln. //Nein Reita… ich trage unter dieser Hose keine Unterwäsche//, fuhr es durch meinen Kopf. Ich stand ihm nackt gegenüber. Das war etwas was ich nie hätte tun wollen. Nicht ich. Wo ich mich selber nicht leiden mochte. Wo ich doch meinem Körper den Krieg erklärte.

Nun stand ich so freizügig vor Reita, dem Mann der mir etwas zu bedeuten scheint.

Wieder legte sich seine Hand auf meiner Schulter. Aber ich konnte und wollte mich nicht bewegen. Bloß das Kribbeln konnte ich nicht unterdrücken und die Gänsehaut die ich bekam. Er war ganz sanft. So vorsichtig. Ich hatte nie darüber nachgedacht wie sanft Reita sein konnte, eigentlich schien er immer Grobmotoriker zu sein. Seine andere Hand nahm mich an die Hand. Er ging auf die Dusche zu. Und er zog mich einfach mit sich. Wir sagten kein Wort. Es war so eine angenehme Stille zwischen uns. Dann kam das tropfen des Wassers dazu. Er nahm mich mit unter die Dusche. Zog meinen Körper dicht zu seinem.

Es war so ein schöner Moment. Tief in Gedanken. Unsere Blicke die sich trafen. Die mehr zu sagen schienen als unsere Worte bisher. All die Zeit die wir zusammen verbrachten. In vielen Momenten dachte ich an Reita. Er war mir so oft im Kopf… nun stand er hier. Vor mir. Nackt in der Dusche, genau wie ich.

Er wollte mich noch näher zu sich ziehen. Die geringe Distanz zwischen uns schließen. Und dann…

„ahhhhhhhhh….“ „Ru… ahhh“ >_______<

„aua…“…
 

Als ich die Augen öffnete lagen wir beide am Boden der Wanne. Das Wasser plätscherte auf uns hinab. Mir schmerzte meine Schulter. Ich sah zu Reita. Er hielt sich seine Hand.

„Is… ist dir was passiert?“, fragte ich vorsichtig und versuchte mich aufzusetzen.

„Ja verdammt!“, meinte Reita bissig und stand auf. Er verließ die Dusche. Ließ mich hier sitzen. Dann jedoch drehte er sich zu mir zurück und machte erst einmal das Wasser aus. Er hielt mir die gesunde Hand hin und ich versuchte mit seiner Hilfe aufzustehen. Ein wahnsinniger Schmerz durchzog meine rechte Schulter. Mit ihr auch der Oberarm und mein Nacken. Reita jedoch sah zurück zu seiner schmerzenden Hand.

„Lass mal sehen.“, meinte ich zu ihm und griff nach dieser. „Sei vorsichtig!“, schimpfte er und besah mit mir zusammen seine Hand. Sein Mittelfinger stand wirklich nicht ganz korrekt. Ich sah ihn fragend an. „Ja das tut weh.“, meinte er und suchte nach einem Handtuch.

Mir reichte er auch eines. „Danke.“

Er selbst warf sich das Handtuch um und ging Richtung Tür. Ich schaute ihm nach.

„Zieh dich an. Wir fahren ins Krankenhaus. Deine Schulter scheint auch was abbekommen zu haben.“, meinte er bloß kurz und verschwand.

„Toll.“, meinte ich leise zu mir selbst. Das konnte doch wohl jetzt nicht wahr sein. Nie war ich Reita so nah… und nie würde ich ihm wieder so nah kommen. Warum musste das geschehen??

Doch ich wollte ihn nicht noch mehr reizen und trocknete mich so gut es ging ab und zog mir leichte Klamotten über.

Reita wartete bereits in der Küche.

Er sagte kein Wort über geschehenes. Vielleicht war es ihm unangenehm?
 

Wir machten uns zumindest gleich auf den Weg nach unten. Stiegen in Rei´s Wagen und er fuhr in Richtung Klinik. Ich sah ihm vom Beifahrersitz an und lächelte leicht.

„Das ist ganz schön doof gelaufen wa?“, lächelte ich und musterte ihn.

„Ja… ist es.“ //Vielleicht wären wir uns noch näher gekommen…// „Wie sollen wir denn nun die neuen Songs aufnehmen?“ Ich erschrak. Waren das seine Gedanken? Seine Sorgen? Ging es ihm denn kein Stück um uns beide?

Ich sagte nix weiter. Ich war definitiv geschockt. Das hatte ich nicht erwartet.

Ich meine… er hatte doch… und… war ich nur ein Spiel? Wie Kai?

Ich sah zum Fenster raus. Was sollte ich denn jetzt denken? Wieder diese Ratlosigkeit.
 

In der Klinik angekommen wurden wir aufgenommen und untersucht.

Resultat: Reita hatte einen gebrochenen Mittelfinger an der rechten Hand.

Ich hatte eine ausgekugelte Schulter und Prellung. Danke. Es tat weh!

Ich bekam eine nette Schlinge in der ich meinen Arm tragen durfte. Oder mich erhängen… je nachdem wie es mir ging.
 

Zurück in meiner Wohnung setzte sich Reita an seinen Laptop. Er schrieb Aoi und Uruha was passiert war. Den Teil mit der Dusche ließ er aus. Kai jedoch rief er an. Ihm erzählte er alles. Genau so wie es passiert war. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte.

Ich saß in der Küche. Mit meinem Kaffee.

Und ich wusste wie Reita nun im Wohnzimmer auf und ab ging und Frohenmutes mit Kai telefonierte. Es machte mich traurig und nachdenklich.

Dann kam er in die Küche und sah mich ernst an. „Hey. Brauchst du noch i-was? Ich würde sonst zu Kai fahren. Ich kann ja was mitbringen. Einkaufen mein ich. Futter. Du kannst nich tragen.“, erklärte er. Ich sah ihn nur an. Schüttelte meinen Kopf. //Nein ich will nichts von Kai//, dachte ich, obwohl er etwas anderes meinte. Und ich wusste auch wie er es meinte… doch… der Gedanke dass er nun auch wieder zu Kai fuhr. „Okay. Dann bis später. Und erzähl nichts okay?“ Mit diesen Worten verschwand er dann. Ich hörte wie er die Treppen runter lief. Ging ungewollt ans Fenster und schaute zu wie er die Straße überquerte, ins Auto stieg und losfuhr. …
 

„Ruki… Ruki.“ Ich hörte plötzlich seine Stimme neben mir. Ich öffnete die Augen und blickte erneut in Reitas Augen. Ich sah mich rasch um. Setzte mich auf. „Was?“ „Schon gut. Du bist wohl eingeschlafen. Es ist fast 22 Uhr. Geh doch ins Bett.“, erzählte er und strich mir über den Kopf. „Kommst du mit?“, rutschte es mir heraus und ich blickte errötet in sein Gesicht. Stille. „Oh entschuldige.“, meinte ich nachdem ich von Reita keine Antwort bekam und stand auf. „Ruki…“ Ich drehte mich lächelnd zu ihm um. „Nee schon gut. Du pennst ja auf der Couch… sorry… hatte ich vergessen.“, meinte ich kurz und verschwand in mein Zimmer.

//Ich Idiot!!!!!// Aufgewühlt und völlig verwirrt setzte ich mich auf mein Bett. „Warum in Gottes Namen…“ //Warum frag ich ihn so was?!// Ich stieg da selber nicht mehr durch.

Es schien ja doch so als wolle ich was von Reita. Und er was von Kai. …
 

Ich schlief die Nacht sehr schlecht. Wachte ab und an auf. Hatte Schmerzen und beschissene Gedanken. Geile Träume und wurde wieder total nervig von der Sonne geweckt. Und zudem war es Freitag. Abendessen mit meinen Eltern stand an. Ich konnte nur hoffen das Tai heute kam.

Ich raffte mich auf und verließ mein Zimmer. Erst einmal ins Bad. Dann Wohnzimmer. Ich blickte mich um. Kein Reita. Doch i-was war noch anders. Es war allerdings etwas zu früh um drüber nachzudenken. Also ging ich in die Küche und fand schon gekochten Kaffee. Ich lächelte. „Hm… danke.“ Dann zog ich den Zettel zu mir ran. Die Schrift war grauenhaft. Reita hatte ich keine schöne Handschrift, aber mit seinem verletzten Finger ging es grad noch so.
 

O-hayo Ruki

Tut mir Leid das ich nicht gewartet habe bis zu aufstehst,

aber ich wollte nicht länger warten.

Ich habe meine Sachen gepackt und bin zu Kai.

Er hat mir angeboten bei sich zu hausen.

Ich weiß schließlich wie ungern du mein Chaos erträgst.

Wenn du allerdings was brauchst

Dann ruf an. Denk dran, du darfst nichts tragen!!

Und wehe du tust es doch!!

Also… ich melde mich.

Lieben Gruß

Reita

P.S. Such dir nen neuen Hund!! Und schlaf nicht selbst mit der

Hundedecke… (so wie gestern auf der Couch) xD
 

Ich atmete tief durch. Schluckte und dennoch stahlen sich ein paar Tränen über mein Gesicht. //Hey… ich bin nich mal mit ihm zusammen und werd verlassen…//, lachte ich ironisch über mich selbst. //So ne verdammte Scheiße!!//

Ich weinte noch ein Weilchen. Denn nicht nur die Tatsache dass er nicht mir bei mir war, sondern viel eher das er jetzt bei Kai war. …

Ich schüttelte meinen Kopf. Das ganze konnte so nicht weiter gehen und ich musste Reita mal dringend wieder NUR als Kumpel und Kollegen betrachten. Vielleicht würde das ja alles viel leichter machen.

Zuerst musste ich aber noch etwas anderes erledigen.

Also zog ich mich an und verließ das Wohnhaus.

Ich stieg in die nächste Bahn und stieg auch i-wo wieder aus.
 

Im Tierheim schaute ich mir einige Hunde an. Ich wollte mir Anregung holen. Den Mut mir wieder einen Hund anzuschaffen.

Doch die vielen einsamen Hunde machten mich traurig.

So viele von ihnen würden nie ein anderes zu Hause außer diese Käfige kennen lernen. Ich verließ das Tierheim so wie ich es betrat.
 

Am Abend saß ich mit meiner Mom, meinem Dad und meinem Bruder am Esstisch. Es war sehr ruhig. Wir wechselten kaum ein Wort. Bloß Tai fragte was ich mit meiner Schulter getan hatte. Schließlich war er Arzt. Und ich ein potenzieller Patient.

Nachdem Essen bot Tai mir an mich Heim zu fahren. Was konnte daran auch schlimm sein?

Natürlich bat ich ihn herein. Meine Wohnung war schließlich leer. So wie immer.

„Wow… wohnst du auch hier oder…“ „Ja.“

„Ich mein ja bloß. Sieht aus wie das letzte Mal als ich hier war.“

„Tut es gar nicht.“, maulte ich leise. Schließlich lag nirgends mehr Hundespielzeug rum.

„Na ja.“, meinte Tai und setzte sich. „Fehlt bloß ein treuer Vierbeiner. Hast du noch keinen Neuen gefunden?“

Ich kam mit zwei Gläsern aus der Küche. „Man kann Sabu-chan nicht einfach ersetzen.“, sagte ich trocken und goss das Wasser ein.

„Du weißt was ich meine…“ „Ja… entschuldige. Ich war heute im Tierheim. Aber alle sahen so traurig aus. Das letzte was ich brauche ist ein Hund mit Depressionen.“

Damit brachte ich Tai zwar zum lachen. Aber mir war gar nicht danach.

„Und was macht die Arbeit?“, lenkte er ab.

Ich war ihm dankbar dafür und nickte. „Japp… alles okay. Haben viel zu tun.“

Und der Restabend blieb Smalltalk. I-wann verabschiedete sich Tai und ich war wieder allein.
 

Ich lag im Bett und schaute zum Fenster hinaus. Ich konnte zwar den dunkel blauen Himmel sehen, aber Tokyo war zu hell um i-welche Sterne erkennbar zu machen.

Dann fiel ich in einen unruhigen Schlaf.
 

***
 

Die nächsten Wochen vergingen schleppend. Wir arbeiteten viel, aßen wenig, schliefen wenig und saßen ständig zusammen.

Reita schien sich mit Kai gut zu amüsieren. Sie waren immer munter. Alberten rum und waren glücklich. Ich entschloss mich das ganze sein zu lassen. Es brachte mich eh nichts voran. Ich benahm mich eben wie vorher auch. Sie waren meine Freunde, meine Kollegen, meine Familie.
 

An einem Samstagmorgen brachte ich Frühstück mit ins den Proberaum. Daher war ich der letzte der kam. Als ich den Raum betrat schauten mich die anderen stumm an.

„Was denn?“

„Du bist blond.“, sagte Uruha trocken und kam auf mich zu. Er sah sich meine Haare genau an und schüttelte seinen Kopf.

„Aber es sieht gut aus.“, lobte mich Aoi.

Ich lächelte. „Danke.“ ^^

Dann kam auch Reita auf mich zu. Sah zu mir runter. Er grinste und ich war schon auf i-einen komischen Spruch vorbereitet. Doch…

„Was hast denn mitgebracht?“

Ich seufzte und gab ihm die Tüte. //Idiot//.
 

Ich hatte mir die Haare blondiert weil ich dringend etwas verändern wollte. Mir war danach. Und es war gut geworden. Das fand ich selbst sogar.
 

„Was wollen wir denn heute alles machen?“, fragte Kai und blickte auf seine Uhr.

„Wieso? Hast du noch Termine?“, fragte Uruha grinsend und ging sich an Kai-chan.

Dieser lächelte und sah zu Reita. „Japp.“ ^^

Auch ich lächelte. „Ich wollte heute Nachmittag auch noch weg. Also machen wir nicht so lange.“ Aoi schüttelte seinen Kopf.

„Dann hätten wir ja auch zu Hause bleiben können.“

„Was gibt’s denn bei dir zu Hause so interessantes?“, fragte Reita frech nach und grinste.

Ich beobachtete die anderen. Ich liebe es wenn sie so rumalberten. Wenn sie glücklich waren. ♥
 

Dann schweifte mein Blick zum Fenster. Draußen regnete es, wie so oft. Die großen Tropfen fielen in die vielen Pfützen und bildeten viele nacheinander folgende Ringe. Es sah eigentlich ziemlich schön aus. auch wenn es ein mistiges Wetter war.
 

„Hey… und wo willst du heut noch hin?“, fragte mich Reita und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich sah ihn erschrocken an. Dann lächelte ich. Er sah so niedlich aus.

„Ähm… ich… Ich suche mir heute einen kleinen Hund aus.“

Die anderen hörten auf etwas zu tun und sahen mich an. Uruha lächelte und auch Kai und Aoi schienen sich für mich zu freuen.

„Das ist schön.“, meinte Uruha. Ich nickte. Dann musste Reita, er konnte es sich schließlich nicht verkneifen, einen Spruch ablassen.

„Dann musst du ihn aber Morgen mitbringen. Er muss sich doch an seine neue Familie gewöhnen.“ ^^ Okay… das war ja in Ordnung. Ich lächelte und nickte. „Klar.“
 

Und nachdem wir bloß ein paar Dinge besprochen hatten und das Frühstück zu einem nachfolgenden Mittagessen zogen, verabschiedeten wir uns danach dann auch schon wieder.

Ich zog mir meine Jacke wieder rüber und trat nach draußen.

„Hey Ruki! Soll ich dich nicht mitnehmen?“, fragte mich Reita. Ich lächelte aber verneinte dankbar.

„Hmmm… na gut, aber nicht das du krank wirst.“, meinte er dann noch leise ehe Kai hinter ihm auftauchte und sich an ihn lehnte. „So… und was machen wir zwei Hübschen heute?“, hörte ich ihn Reita fragen und drehte mich weg.

Ich beeilte mich zur Bahn. Von dieser aus schaute ich wieder nach draußen. Eigentlich gefiel mir der Regen.

Dann kam ich zu Hause an, packte nur ein paar Dinge ein und machte mich dann auch gleich wieder auf den Weg.

Es war eine private Hundezüchterin. Sie hatte vor acht Wochen Welpen bekommen und diese suchten nun ein neues Zuhause.

Ich hatte lange drüber nachgedacht, aber ich war mir sicher es würde mir dann besser gehen. Also fuhr ich wieder mit der Bahn.
 

Als ich dort ankam wurde ich freudig begrüßt. Die Hunde sahen gut aus und waren sehr sozialisiert. Ich durfte mir gleich die kleinen Welpen ansehen und war auch gleich hin und weg.

„Möchten Sie ein männliches oder ein weibliches Tier?“, fragte mich die Züchterin. Ich lächelte. „Ein kleines Mädchen hätte ich gern.“, und bei diesen Worten musste die Besitzerin lachen. Ich nahm dann ein kleines Wau wau hoch und lächelte es mit großen Augen an. I-wie stach mir dieser kleine Knirps sofort ins Auge. „Das ist die Kleinste aus dem Wurf.“, erklärte die Frau mir freundlich. Ich nickte und war mir sicher dass dieses kleine Etwas mein neues Glück sein sollte. „Die hätte ich gern.“, sagte ich entschlossen und kuschelte sie vorsichtig an mich.
 

Am Abend lag ich gemütlich auf der Couch. Die kleine Maus auf meinem Bauch liegend schlief schon halb. Es war ein schönes Gefühl nicht allein zu sein. Und später nahm ich sie auch mit ins Bett. Ich war wirklich glücklich wieder einen Vierbeiner bei mir zu haben und vielleicht hätte ich mir wirklich früher wieder einen holen sollen.
 

Am Sonntag fuhr ich extra früh ins Label. Ich wollte dass sich die Kleine ein wenig umsehen konnte, ohne dass die Jungs sie gleich für sich beanspruchten.

Später kamen dann die Jungs und waren von der Kleinen wirklich sehr angetan.

„Wow Ruki… die is ja süß. Wie heißt sie denn?“, fragte Uruha und schmuste mit der Lütschen.

„Na ja… eigentlich dachte ich an Shibo.“ ^^

Uru verzog das Gesicht. „Du meinst doch nicht –Tod-, oder?“

Ich lachte. „Nein. Ich meinte Shibo, wie Wunsch.“

Aoi nahm sie Uruha ab und lächelte sie an. „Oh ja. Das ist ein schöner Name für die Kleine.“

Und auch Reita und Kai waren von der kleinen Shibo ganz angetan.
 

Ich nahm sie in den nächsten Wochen überall mit hin. Sie sollte sich an mich und daran das ich fiel unterwegs war gewöhnen, aber das tat sie auch. Sie war sehr umgänglich und einfach im Umgang.

Dann stand aber der erste Abend an, an dem ich sie zu Hause lassen musste.

„Ich kann dich nicht mitnehmen Shibo. Wir haben heute ein Konzert. Es ist viel zu viel los und laut wird es auch.“, erzählte ich ihr. Nicht das sie gefragt hatte aber… ^^“
 


 

~~~~~~~~
 

Sou... Danke fürs lesen. ^^
 

Dann zur Erklärung, diesen Teil der FF hab ich schon vor einer Weile geschrieben. Ich konnte, während ich das schrieb gut mit Ruki mitfühlen und hoffe das ich dennoch bald einen weiteren Teil der FF schreiben kann.
 

lg Mero



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mono-kun
2009-07-07T17:38:53+00:00 07.07.2009 19:38
Klingt bis jetzt ganz interessant. Ich mag es, dass das Kapitel so lang ist. Und dein Schreibstil, der auch sehr angenehm zu lesen ist, da er nicht allzu kompliziert formuliert ist.
Ich bin mal gespannt wie's weiter geht.

lg.


Zurück