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Like a crimson sunrise or a waterblue sky full of cherry blossoms

Tatsu-Yukke
von

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36 Ways

„…oder hör dir das an! Verlangend strich Tatsuro über den Körper unter ihm, genoss das innige Stöhnen, das ihm Yukke schenkte und ihn…“

„SATOCHI es reicht!“

Es war früher Morgen, und eigentlich wäre dies die Zeit, in der Miya in Ruhe seinen Kaffee drang, genüsslich eine Zigarette rauchte und sich seelisch auf den bevorstehende Arbeit vorbereiten würde. Doch heute war wieder einmal einer dieser Tage, wo irgendeine chaotische Macht, der Meinung war, das man in schon kurz nach sieben in den Wahnsinn treiben müsse. Und wer würde sich dazu wohl besser eignen, als der höchst eigne Botschafter des Irrsinns selbst?

Satochi indes, saß auf einem der Stühle in Miyas Küche, vor sich sein Netbook, das er erst kürzlich erstanden hatte, da er wohl noch nicht genügend andere technischen Spielereien sein eigen nennen konnte.

Und dieses anzügliche Grinsen das dessen Lippen zierte, schien förmlich festgewachsen zu sein, da er seit seiner Ankunft hier, nichts anderes auf seinen Gesichtszügen zuließ, als eben diesen, für Miya ziemlich dümmlich wirkenden, Ausdruck.

Aber damit hätte er sich trotzdem noch abfinden können, es war schließlich nichts Ungewöhnliches, das Satochi oft, recht unsinnig aus seiner Wäsche blickte. Und eigentlich, kannte Miya ihn nun lange genug das er hätte wissen müssen, dass diese Mimik in solch einer Vehemenz, noch nie etwas Gutes oder Intelligentes bedeutet hatte.

Demzufolge hätte er Satochi auch einfach vor der Tür stehen lassen sollen, schon die Tatsache, dass dieser um solch eine Zeit zu ihm gefunden hatte, hätte ihm eine Warnung sein sollen.

Aber nein!

Er hatte wider seinen gesunden Menschenverstand die Tür nicht wieder zugeschlagen, sondern ihm Einlass gewährt und ihm sogar noch einen Kaffee angeboten.

Und nun stand er schon seit fast fünf Minuten, vor seinem geschlossenen Kühlschrank, die eine Hand fest um dessen Griff geschlossen und innerlich betend, das doch bitte ein Fels aus Verstand auf Satochi niedergehen möge, und diesen davon abbrachte, seine neuste Entdeckung mit ihm teilen zu wollen.

Miya hatte seine derzeitige Position nicht umsonst so gewählt, das er Satochi seinen Rücken zugekehrt hatte, wollte er doch vermeiden, das ihn all diese Dinge, die ihm dieser hier so freizügig vortrug, doch recht peinlich berührten und er sich sicher war, das man dies auch sehr gut in seinem Gesicht würde ablesen können.

„Hier hab ich auch noch was Schönes.“ hörte Miya Satochis heitere Stimme erneut verkünden, worauf er sich kurzerhand den Vorwand, sich umziehen zu wollen, heranzog nur um daraufhin eilig in sein Schlafzimmer stürmen zu können.

Womit hatte er das nur wieder verdient?

Er wusste zwar, dass es eine Nische in ihrer Fanwelt gab, wo sich ihre, meist weiblichen Fans, ihre eigenen kleinen Realitäten über ihre Band und deren Mitglieder geschaffen hatten, aber das es auch so dermaßen intime Fantasien zu ihnen gab, war doch etwas verstörend, oder besser gesagt etwas entblößend, wenn man sie so ungeniert vorgelesen bekam, und das auch noch von einer Person die manchmal selbst in diesen Geschichten eine Rolle zu spielen hatte.

Und Satochi tat seit gut einer Stunde nichts anderes, als ihn damit unterhalten zu wollen.

Er habe diese interessante Seite im Internet gefunden, hatte er gesagt, als er sich an Miyas Küchentisch niedergelassen und unheilschwanend seinen Computer vor sich aufgebaut hatte.

Schon bei diesem Hinweis, hatte Miya gewusst, dass er in der Falle saß, aber dass sie sich dermaßen unangenehm um seine Gelassenheit ziehen würde, hatte er nicht ahnen können.

Sonst hätte er es ja auch gar nicht erst soweit kommen lassen.

Mit einem recht frustrierten Seufzen, ließ Miya sich auf sein Bett fallen und blickte nachdenklich an die Decke des Raumes.

Natürlich war er froh, dass sich in den letzten Wochen, eine Art von Normalität in ihrer Gruppe wiedergefunden hatte, und er freute sich auch ehrlich, dass es zwischen Yukke und Tatsuro nun keine Mauer mehr zu geben schien, die sie voneinander trennte.

Aber so sehr er ihr Zusammensein auch unterstützte, gab es Angelegenheiten von denen er einfach nichts wissen musste und auch gar nichts wissen wollte.

Und das schloß nun einmal deren Sexleben mit ein.

Fanfantasie hin oder her.

Er wollte keine Einzelheiten!

Aber so wie es aussah, würde er dem nicht entkommen können, solange Satochi solch einen Heidenspaß an dieser Sache hatte. Es war wirklich wie verhext. Hätte er früher noch darum wetten können, dass es bestimmt Tatsuro gewesen wäre, der ihnen in allen Farben sein Liebesleben vortragen würde, so war es nun Satochi der sich nicht zügeln konnte, ihn in Verlegenheit ertränken zu wollen, wenn er so hingebungsvoll diese Texte vorlas.

Kurz schloss Miya seine Augen über diese weniger erfreuliche Erkenntnis hin, nur um sie Sekunden später schreckgeweitet wieder aufzureißen.

„Verdammt noch mal! Satochi du und deine dämliche homoerotische Gehirnwäsche.“ zischte er in die Stille, die ihn um gab, und erhob sich unter weiterem Murren wieder von seinem Nachtlager.

Nein, er brauchte wirklich keine intimen Hinweise darüber, wie sich der Beischlaf seiner beiden Freunde gestalten könnte.

Und wenn Satochi ihn nicht wieder damit in Ruhe lassen würde, dann würde er dieses bösartige kleine Netbook einfach verschwinden lassen, und all die anderen die folgen würden auch!
 

Sonnenaufgang.

Mit einem sinnierenden Lächeln, blickte Yukke aus dem Fenster seines Wohnzimmers, das er geöffnet hatte um etwas frische Luft in seine Räume ziehen zu lassen. Zwar konnte er nur vereinzelte Fragmente des Sonnenlichtes ausmachen, aber die Erinnerung, an dieses letzte, und für sein derzeitiges Hochgefühl ausschlaggebendes, Erheben dieses Gestirns, war ihm noch so präsent, als wäre es erst vor wenigen Tagen passiert.

Und doch war schon einiges mehr an Zeit verstrichen, in welcher sich Stück für Stück noch weitere Dinge verändert hatten, die einfach nur auf eine neue und hellere Zukunft hoffen ließen.

Ein Blick zurück in den Raum und auf die Zeitanzeige seines DVD Recorders sagte ihm, dass er noch Zeit habe, bevor er sich auf den Weg zum Proberaum machen müsse.

Tatsuro hatte mit seiner Stimme weitere und großartige Fortschritte gemacht, und sie irgendwann gebeten, wieder mit dem Proben anzufangen, als eine Art des Trainings. Und auch wenn es noch nicht perfekt war, so hatte das Gefühl, das sie sich doch spürbar nach vorne bewegten, einfach etwas das sie alle anzutreiben wusste. Und bei Tatsuro spürte man es am deutlichsten. Dieser gab stets alles was ihm schon möglich war, nur um irgendwann eine weitere akustische Hürde überwinden zu können und ihnen zu verstehen zu geben, wie viel ihm die Musik wirklich bedeutete.

Sie hatten ihren gemeinsamen Weg wiedergefunden.

Ein Weitermachen ohne Tatsuro, wäre für Yukke auch einfach unvorstellbar gewesen.

Tatsuro.

Ob dieser ebenfalls schon munter war? Teto war sicherlich froh, dass sein Herrchen auch wieder einmal bei ihm geblieben war, und ihn nicht ständig alleine ließ. Und auch wenn Yukke noch immer nicht seine Vorsichtig diesen Vierbeinern gegenüber verloren hatte, so sah er auch ein, das er Tatsuro ab und an mit Teto würde teilen müssen. Er hatte zwar keine Ahnung, was die Psyche von Tieren betraf, aber warum sollte Teto nicht auch dazu im Stande sein, das Gefühl empfinden zu können Tatsuro zu vermissen.

So wie er es tat, wenn sie sich über eine gewisse Zeitspanne nicht gesehen hatten.

Und Yukke konnte nicht leugnen, dass er über seine Gedanken an Tatsuro, merklich unruhiger wurde.

Unruhig vor Vorfreude, die ihn stets immer etwas zu früh erwachen ließ.

Er konnte es dann schon kaum noch erwarten Tatsuro wiederzusehen, ihn umarmen zu können und…

Ein sehnsüchtiges Seufzen rutschte über Yukkes Lippen.

Sie hatten diese Richtlinien geschaffen, das sie sich während der Arbeit nicht zu innig miteinander beschäftigten, da es sie nur Ablenken und die anderen zu sehr in die Rolle der Verständnisvollen zwingen würde.

Und eigentlich hatte Yukke auch kein Problem damit, solange er die Möglichkeit bekam, Tatsuro überhaupt einmal am Tag für sich allein in Anspruch nehmen zu können.

Denn er liebte es einfach, wenn Tatsuro ihn küsste, davon bekäme er nie genug. Und er sehnte sich nach dessen Berührungen, wenn sie zusammen auf der Couch lagen und langsam in dieses Spiel verfielen, dass ihr beider Bedürfnis, die Nähe des anderen noch inniger spüren zu können, ihnen vorgab. Doch bis jetzt hatten sie sich nie weiter gewagt, als die Befriedigung des jeweils anderen auf einem noch recht zurückhaltenden Level.

Doch brannte nun seit einiger Zeit ein Feuer in ihm, das deutlich heißer und impulsiver war, doch wusste er einfach nicht, wie er diese damit verbundene Energie umsetzen sollte.

Er wollte mehr von Tatsuro, aber der Weg dieses heftige Verlangen auch besänftigen zu können, schien erneut so unwegsam und auch ein wenig beängstigend, das er bis jetzt, nicht den Mut hatte aufbringen können, Tatsuro zu mehr aufzufordern.

Und Tatsuro war indes so geduldig mit ihm, drängte ihn nie zu etwas, dass er nicht wollte oder von dem er selbst nicht deutlich gemacht hatte, das es in Ordnung wäre mehr zu wagen. Womöglich, so schien es Yukke, legte es Tatsuro damit in seine Hände, wann er bereit für einen weiteren Schritt in ihrer Beziehung wäre, und zwang somit ihm zu liebe, sein eigenes Verlangen, ständig wieder zurück.

Und schon diese Geste allein, war etwas wofür er Tatsuro so unglaublich dankbar war, das er erneut über sich selbst zu murren begann.

Wenn er doch nur nicht so unsicher und, das war der eigentliche Hauptgrund, unerfahren wäre…

Ein erneuter Blick, um sich der Zeit zu vergewissern, ließ Yukke jedoch seine Überlegungen verwerfen und dem beschwingten Gefühl Platz machen, das es keine Stunde mehr dauern würde, bis er Tatsuro wieder bei sich haben durfte.
 

Tatsuros Wagen, stand bereits auf dem Parkplatz, als Yukke aus dem seinen ausstieg und etwas verwunder über das zeitige Erscheinen seines Freundes, einmal prüfend auf das Kennzeichen des Vehikels blickte, das nicht unweit von dem seinen entfernt stand.

Ja, es war definitiv Tatsuros Auto.

Rasch verriegelt Yukke sein Gefährt und trat in schnellen Schritten, den Weg hin zum Gebäude an. Es mochte albern sein, sich so überschwänglich zu fühlen, als hätte man sich Tage lang nicht mehr gesehen, aber Yukke störte sich nicht daran. Denn dieses Gefühl tiefster Zuneigung war echt und ein ums andere Mal so einnehmend, das er einfach nicht dagegen ankam, es gewähren zu lassen.

Es war ruhig in den Gängen, als er sich in die Richtung ihres Proberaumes begab, was Yukke auch nur Recht sein konnte, da er somit der Gefahr entging, dass man ihn ungewollt zu einem Halt auffordern konnte.

Nur noch um eine Ecke und er hätte sein Ziel erreicht gehabt, als er plötzlich am Arm gepackt und in eine der Nischen gezogen wurde, in der eine dieser monströsen Zimmerpflanze ihren Platz gefunden hatte , und welche jetzt, als willkommener Sichtschutz fungieren durfte.

Tatsuro hatte ihn in einer bestimmenden, aber keineswegs groben Geste an eine Wand gepresst und küsste ihn mit einer Leidenschaft, das Yukke für einen Augenblick leicht die Sinne schwanden, bevor er ebenfalls all sein Verlangen in diese Begrüßung legte.

„Mmm Vanille…“ deutete Yukke den Geschmack, der nun auf seinen Lippen lag, was Tatsuro mit einen erheiterten Schmunzeln quittierte.

„Ich dachte, ich biete dir mal etwas Abwechslung.“

Noch einmal fuhr Yukke seine Lippen mit seiner Zunge nach, dem Tatsuro eine leichte Provokation zuschreiben konnte, auf welche er sich aber nur zu gerne einließ.

Yukkes Hände legten sich auf seine Hüften, verstärkten ihren Griff mit der steigenden Intensität ihres Tuns.

Wenn sie sich nicht bald voneinander lossagen würden, dann könnten sie den eigentlichen Grund für ihr hier sein, wohl gänzlich absagen, und so sehr Tatsuro der Gedanke Yukke hier festzuhalten auch reizte, war er sich dennoch bewusst, das Miya und Satochi wegen ihm hier waren, um ihm die Unterstützung zukommen zu lassen, die es brauchte, damit er so bald wie möglich in seine alte Form zurück finden konnte.

Und das wollte er auch würdigen.

Also ließ er schweren Herzens wieder von Yukke ab, der auch ohne Erklärung verstand, dass sie sich langsam zu ihren anderen beiden Freunden dazugesellen sollten, wollten sie deren Verständnis nicht unnötig strapazieren.

Es brauchte ein paar Sekunden, um ihrer Atmung wieder ein normales Tempo zu verleihen, worauf sie ihr Versteck schließlich verließen.

Noch einmal nickte Tatsuro Yukke zu, als sie sich vor der Tür zu ihrem Proberaum befanden, als er diese letztendlich auftat und seine darin befindlichen Freunde mit einem gutgelaunten „Ohayo“ begrüßte.

Satochi erwiderte seinen Gruß, gefolgt von einem innigen Strahlen, wogegen Miya seine Worte einfach nur in das Zettelchaos auf dem vor ihm befindlichen Tisch zu murmeln schien.

Yukke tat es Tatsuro schließlich gleich, nur um daraufhin feststellen zu dürfen, das Satochi ihn recht eindringlich musterte.

„Deine Haare sind etwas durcheinander mein lieber Yusuke.“ meinte dieser daraufhin in einem Ton, der verriet, dass er auch genau wisse, warum dies war.

Nun blickte auch Miya von seinen Papieren auf, und wünschte sich abermals, das Satochi ihn heute Morgen doch einfach in Ruhe gelassen hätte.

Es war nicht schwer zu erraten, was Yukke und Tatsuro vor ihrem Einfinden getan haben mussten, war Satochis Hinweis doch kaum zu übersehen, genau wie der dunkle Rotton der Yukkes Lippen zierte.

Wieder knurrte Miya über die ungewollten Bilder in seinem Kopf, was Yukke dazu verleitete auf ihn zuzutreten und sich zu erkundigen, ob mit ihm alles in Ordnung wäre.

Ja, er würde Satochi dafür noch büßen lassen, das er sich nun so unsäglich dämlich vorkam, das er weder Yukke noch Tatsuro würde in nächster Zeit direkt ins Gesicht sehen können, ohne das sich etwas in seine Fantasie schlich, das dort eindeutig fehl am Platze war.

„Ja…alles Bestens, wirklich.“ Damit erhob sich Miya auch schon etwas zu hastig, um folglich den Plan für diesen Tag zu verkünden, der hoffentlich nicht noch abstraktere Formen annehmen würde, als er es bis jetzt getan hatte.
 

Es war ihm gar nicht so aufgefallen, doch seit er mit Tatsuro zusammen war, hatte er tatsächlich seltener das Bedürfnis zu rauchen verspürt, als es sonst der Fall gewesen wäre.

Vielleicht sollte er es wirklich ganz aufgeben.

Der Rauch schmeckte nun auch viel bitterer, als er es von Früher her in Erinnerung hatte, und überhaupt war es doch eine ziemlich unschöne Angewohnheit. Außerdem konnte er sich nicht vorstellen, dass es Tatsuro mochte, wenn er allzu oft nach einen Aschenbecher schmeckte.

Das leise Quietschen der Metalltür zu der er ich mit seinem Rücken befand, verriet Yukke, das sich jemand zu ihm gesellt hatte und ließ ihn von seiner unangezündeten Zigarette auf und neben sich blicken, wo er schließlich Satochi vor fand.

„Und wie läuft es so?“ erkundigte sich dieser nach einer Weile des Schweigens, und Yukke wusste ganz genau, das Sato nicht auf Informationen zu seinen gesundheitlichen Befinden aus war.

Es war nur eine Frage der Zeit, dass man sie zum neusten Stand ihrer Beziehung befragen würde, war der Weg den es gebraucht hatte sich zu finden, doch für sie alle recht aufreibend gewesen.

„Kann mich nicht beschweren.“ Und wirklich, es gab in Bezug auf Tatsuro nichts zu beanstanden. Dieser gab sich alle Mühe, ihm ihr Zusammensein so fehlerfrei wie möglich zu gestalten, das Yukke nicht glücklicher hätte sein können.

Bis…

Bis auf die Sache die ihn auch heute Morgen schon zu beschäftigen gewusst hatte.

Aber das lag letztendlich auch ganz allein an ihm.

„Das freut mich zu hören.“ Satochi war wirklich froh, dass am Ende doch noch alles in den richtigen Bahnen verlaufen war und Yukke sowie Tatsuro endlich verstanden hatten.

„Ich hab da übrigens was für dich. Ist ganz interessant.“ Yukke konnte verfolgen, wie Satochi etwas aus einer der unzähligen Taschen seiner weiten Hose hervorzog und es ihm daraufhin rüber reichte.

Ein Buch.

Neugierig nahm Yukke es entgegen, verriet der einfarbige, hellblaue Einband nichts über das was es in sich barg. Doch kaum hatte er den Titel gelesen, war er sich sicher, dass ihm das peinliche Empfinden, das ihn nun durchströmte, auch ziemlich deutlich anzusehen sein musste.

Mit dem Ausdruck puren Unglaubens, blickte er zurück zu Satochi, der süffisant vor sich hin feixte, was Yukke sichtlich aus dem Konzept brachte.

-36 Wege wie Mann einen Mann zum Höhepunkt bringt-

Diese Worte ließen keinen Zweifel daran, mit welchem Inhalt dieses Buch bestückt sein würde.

Nur wo um alles in der Welt hatte Satochi solche Lektüre her?

Es war einfach nur unglaublich peinlich, sich mit so etwas konfrontiert zu sehen, und dann auch noch durch einen seiner besten Freunde.

Ein weiterer Gedanke rauschte durch Yukkes Gehirnwindungen.

„Du hast es gelesen?!“ hallte es etwas zu schrill von den sie umgebenden Häuserwänden wieder, was Yukke leicht zusammenschrecken ließ.

„Ich kauf doch kein Buch, nur um es im Regal verstauben zu lassen. Natürlich hab ich es gelesen.“

„Aber…, das…das…, warum liest du solche Bücher?! Ich meine, du…“

Er konnte es nicht aussprechen, aber Yukke war sich sicher Satochi verstand auch so auf was er hinaus wollte.

„Es kann nicht schaden, sich etwas zu bilden. Meinst du nicht?“ gab dieser schließlich unberührt wieder, und genau diese Gelassenheit verwirrte Yukke noch ein Stück mehr.

Fassungslos starrte er von Satochi, auf das Buch in seinen Händen und wieder zu seinem Freund.

Gut, es stimmte das man nie auslernte, aber das…, das war doch etwas völlig anderes.

Nach weiteren tonlosen Versuchen Satochi verdeutlichen zu wollen, das er es doch für recht ungewöhnlich hielt, dass dieser sich mit solch einem Thema befasste, nahm ihm dieser das Buch wieder ab und blätterte kurz darin herum.

„Schau, sogar mit Bildern. Damit man auch nichts falsch macht.“ Yukke war nun mehr als fassungslos, über die Selbstverständlichkeit, mit der ihm Satochi diese Thematik versuchte näher zu bringen, dass er vor Scharm am liebsten im Boden versunken wäre.

Die Erkenntnis, das sich Sato hier wohl reichlich Gedanken über sein Sexleben mit Tatsuro machte, war ziemlich obskur, zog man in Betracht, das er selbst bis jetzt noch nicht viel weiter in seinen Überlegungen dazu war, als bis zu der Tatsache, dass er mehr von Tatsuro wollte.

Wie sich dies aber gestallten sollte, das war der Punkt der ihn stets in diese nicht zu ignorierende Unruhe zu versetzten wusste.

Und nun drückte ihm Sato solch ein Werk in die Hand, als wüsste er genau was ihn seinem Kopf vor sich ging, und das war ebenfalls ein Umstand, auf welchen er einfach nur noch verschämt zu Boden blicken konnte.

War er denn wirklich so berechenbar?

Stand ihm seine Unsicherheit zu dieser Thematik, so ersichtlich ins Gesicht geschrieben?

Kein Wunder das Tatsuro ihn so umsichtig behandelte, was das Ausprobieren der Grenzen in ihrem Liebesleben betraf, wenn selbst Satochi in der Lage war, so einfach in ihm lesen zu können. Womöglich dachte Tatsuro noch, das er in völlige Hysterie ausbrechen könnte, würde er es wagen intimere Wünsche vorzubringen, und er es am Ende lieber gleich dabei beließ, sich mit dem zufrieden zu geben, was man ihm zukommen ließ, und um ihn nicht zu überfordern.

„Wie kommst du darauf?“ Nun war es an Satochi etwas verblüfft drein zu schauen, da er sich nicht sicher war, Yukkes Frage auch richtig zuordnen zu können.

„Was meinst du?“ hakte er schließlich nach, was Yukke ein inniges Seufzen entlockte.

„Das ich keine Ahnung habe, von…“ damit deute er auf das Buch und kaute dabei sichtlich nervös auf seiner Unterlippe herum.

„Erstens, lass bitte von dem Zerbeißen deines Schmollmundes ab, sonst glaubt Tatsuro noch, ich wäre über dich hergefallen und das möchte ich nicht riskieren.“ Yukke lächelte etwas amüsiert, über Satochis Sorge, kam dessen Wunsch aber nach.

„Und Zweitens, es ist nicht so, dass dir ein riesiger Schild um den Hals hängt, wo drauf geschrieben steht, das du dich in Sachen Sex mit einem Mann, nicht so geübt zu verhalten weißt. Doch nach all den Jahren, die wir uns nun kennen, denke ich schon behaupten zu dürfen, meinen kleinen Yu-chan in manchen Dingen ganz gut einschätzen zu können. „

Wieder grinste Satochi aufmunternd.

„Außerdem bin ich mir sicher, dass sich Tatsuro über ein paar anregende Überraschungen zu freuen weiß.“

Yukkes Verschämtheit steigerte sich bei dieser Erkenntnis noch um ein weiteres Level.

„Gott Sato, du bist echt unmöglich!“

„Ich tu was ich kann.“

Nun musste auch Yukke etwas Lachen, selbst wenn diese Situation schon etwas Bizarres an sich hatte, so war er seinem Freund doch irgendwo dankbar, dass er ihm versuchte das alles etwas einfach zu gestalten.

Also griff er wieder nach dem Buch und blätterte nun seinerseits durch die Seite, vermied es jedoch auf einer von denen zu verharren die eine Illustration zeigte.

„Willst du es wieder haben, wenn ich es durch habe?“ grinste nun Yukke etwas verstohlen, was Satochi aber nicht aus seiner allgegenwärtigen Lockerheit brachte.

„Ich hol es mir wieder, wenn Bedarf danach besteht.“ meinte dieser darauf recht simpel, was Yukke etwas verwundert die Augenbrauen heben ließ, brachte ihn diese Aussage doch etwas ins stutzen.

Erneut konnte man vernehmen, wie jemand die Tür hinter ihnen öffnete, worauf Yukke eilig das Buch zu verstecken versuchte und somit von dem Vorhaben, Satochi zu diesen kryptischen Worten befragen zu wollen, abbrachte.

Es mussten schließlich nicht noch mehr Leute in sein kleines, Problem der Unerfahrenheit eingeweiht werden.

Auch wenn er annehmen konnte, das, wenn es für Satochi ein Leichtes war es zu registrieren, Miya es ebenso in Betracht zog.

Dieses stand nun in der geöffneten Tür und blickte prüfend auf seine beiden Freunde, bevor er den Hinweis gab, das sie in fünf Minuten würden weiter machen wollen und sie sich beeilen sollten, mit was auch immer sie noch vor hätten.

Dann fiel die Tür wieder zu und Yukke beförderte das Buch wieder unter seinem Shirt hervor.

„Könntest du es vorerst wieder an dich nehmen? Ich möchte nicht unbedingt, das mich Tatsuro damit erwischt.“

Mit einen verstehenden Nicken und dem neckenden Zerwühlen von Yukkes Frisur, nahm Satochi das Buch erneut an sich und verstaute es dort, wo er es auch zuvor schon getan hatte.

Daraufhin wendete er sich auch schon dem Eingang zu und zog die Tür auf, als er Yukkes etwas zu leise Stimme vernahm.

„Sato…danke…“ hörte er ihn beinahe flüstern, worauf er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte, was Yukke Bestätigung genug zu sein schien, da dieser sich nun an ihm vorbei schob und dazu überging, seine Haare wieder in Ordnung zu bringen, die man ihm grad so wüst durcheinander gebracht hatte.
 

Es war kurz nach achtzehn Uhr, als sie ihre Sachen wieder zusammenräumten, um in einen wohlverdienten Feierabend starten zu können. Miya war stolz auf Tatsuro und seine Ausdauer nicht aufgeben zu wollen, auch wenn es für ihn oft ziemlich anstrengend war. Aber die Fortschritte die sie verzeichnen konnten, sprachen deutlich für sich. Und Miya war sich sicher, dass der Wille den Tatsuro zeigte, zu einem sehr großen Prozentsatz auch Yukke zu verdanken war. Tatsuro wirkte seit ihrem Zusammen sein, einfach viel positiver und stärker in seinen Vorhaben, und motivierte dadurch auch seine Freunde ein gutes Stück mehr.

Ein Blick durch den Raum, und Miyas Aufmerksamkeit erfasste das Bild von Tatsuro, der sich gerade an Yukkes Rücken schmiegte und diesem seine Arme um die Taille legte, ihn näher an sich heran zog.

Er konnte nicht verstehen was sie sagten, nur das leichte Nicken von Yukkes Kopf gab Raum für Spekulationen.

„Da kann man glatt etwas neidisch werden, nicht?“ Satochi war nun an Miyas Seite und verfolgte ebenfalls das Tun seiner beiden Freunde.

Miya antwortete nicht auf dessen Frage, schien ihm jede Antwort, nur der Auslöser für eine unerwünschte Aktion seitens Satochis sein zu können.

Und kaum, dass er diesen Gedanken zu Ende gebracht hatte, spürte er wie dieser seinen Arm um seine Schultern legte und ihn an sich drückte, sodass ihre Wangen aneinander lagen, wie als würde Sato ihn für ein überdimensionales Stofftier halten.

„Ich möchte auch jemanden zum knuddeln haben.“ folgte dann auch schon die Erklärung für diese Anwandlung, worauf Miya energisch versuchte sich aus Satochis Fängen zu befreien, bevor dieser noch auf andere Ideen kommen konnte.

„Lass mich endlich wieder los!“ maulte Miya nun reichlich ungehalten. „Such dir gefälligst eine Freundin bei der du dich ausleben kannst!“

Ein kurzer Seufzer war daraufhin von Satochi zu hören, bevor er wieder von Miya abließ, der sich augenblicklich ein paar Schritte von ihm entfernte.

„Ach Miya-kun, du wärst mir auch viel zu störrisch. Außerdem würde mich beim Küssen dein Bart stören.“

„Huh…!“

Satochi hatte sich eindeutig zu viele von diesen Geschichten durchgelesen!

Doch dieser schüttelte nur leicht mit dem Kopf, als er Miyas empörtes Gesicht einfing.

„Mensch Miya, du warst aber auch schon mal entspannter. Oder hast du deinen Sinn für Humor schon wieder in der Reinigung?“

„Deine Späße sind noch mal mein Ende! Ich hoffe dem bist du dir bewusst!“ zeterte Miya weiter, was nun auch die Aufmerksamkeit von Yukke und Tatsuro erweckte.

„Was ist denn los?“ versuchte Tatsuro die Lage zu erfassen, als er einen zorngeröteten Miya, in etwas Abstand zu einem albern lächelnden Satochi vorfand, die sich aber beide von einer Antwort fernhielten.

„Bis Morgen!“ war schließlich alles, was sie noch von Miya zu hören bekamen, bevor dieser unter ärgerlichem Gemurmel den Raum verließ.
 

Regen.

Yukke mochte das melodische Prassel der unzähligen Tropfen an seinen Fenstern, vor allem wenn sich diese Atmosphäre durch einen lauen Sommerabend zog.

Abwartend blickte er auf sein Handy, das er auf der Armlehne seines Sessels platziert hatte, in welchem er nun schon seit einer Weile saß, und Satochis Buchtipp studierte.

Zum Glück, sah ihn niemand, wenn er sich von einem Kapitel in das nächste las, ständig mit diesem Glühen auf seinen Wangen und nicht selten mit dem Gefühl blanker Sprachlosigkeit beseelt. Sogar einen Fragebogen gab es, der einem nach dem angeben diverser Optionen verrieten, welcher Typ man im Bett wäre und welcher nicht minder minutiös formuliert war, wie der Rest in diesem Werk.

Doch war seine Neugier schließlich doch um einiges ausgeprägter gewesen, als der Drang sich seiner Verlegenheit fügen zu wollen und so hatte er schon das ein oder andere Interessante in Erfahrung bringen können, glaubte jedoch nicht, das er jemals den Mut aufbringen könnte, es selbst einmal in die Tat umzusetzen.

Vielmehr sah er sich in der Position, es an sich erleben zu dürfen, denn wenn er ehrlich war, hatte er schon eine gewisse Vorstellung, was die Rollenverteilung diesbezüglich betraf.

Er mochte es, wenn Tatsuro die Führung übernahm, ihn mit seinen Berührungen umfing wie ein seidenes Tuch, und er das Gefühl verspürte Tatsuro würde seinen gesamten Körper einnehmen, selbst wenn er ihn nur küsste.

Es war das Empfinden dieser sanften Gewalt, das er liebte. Diese energische Leidenschaft, die sich nur auf ihn konzentrierte, nur wegen ihm existierte.

Allein der Gedanke, das er der Grund für Tatsuros Verlangen war, war erregend genug, das er sich schon ein um das andere Mal ziemlich zusammen nehmen musste, um nicht eben jene Gedanken zu einnehmend werden zu lassen.

Zum Beispiel wenn sie probten.

Tatsuros tiefe Stimme zu hören, erinnerte ihn unweigerlich an Situationen recht intimer Art, daran was es zu tun galt, um Tatsuro Laute dieses Intensität entlocken zu können, nach denen er fast schon süchtig war.

Sein Blick richtete sich wieder auf das Buch in seinem Schoß.

Er hatte gelesen, dass man seine Wünsche, dem Partner mitteilen sollte, um nicht der Enttäuschung zu erliegen, sollte dieser nicht alles allein deuten können.

Und Yukke hatte einige Wünsche.

Fantasien.

Aber fehlte ihm noch immer die nötige Entschlossenheit, sich selbst derart offen geben zu können.

Er hatte den Part, für den richtigen Zeitpunkt mehr als einmal gelesen, doch auch nach dem vierten Male, fand er keine Formel, die ihm hätte den optimalen Moment zusammenrechnen können.

Es wäre eine Sache des Gefühls, der Harmonie des Paares, das einen führen sollte, hieß es. Am besten aus einem vertrauten Akt der Zweisamkeit heraus, ohne Zwang und genormte Richtlinien.

Perfektion ergebe sich nicht, aus dem abarbeiten eines zuvor erstellten Planes, sondern aus den Empfindungen die man erlebe und der höchstmöglichen Befriedigung, die man seinem Partner bereiten würde können.

Also bliebe ihm wohl doch nichts anderes übrig, als auf sein Gefühl zu vertrauen, die Zeichen richtig zuordnen zu können, damit es ihnen beiden ein unvergessliches Erlebnis würde werden können.

Das Erklingen einer vertrauten Melodie ließ Yukke sein Mobiltelefon aufnehmen, worauf sich nach dem Drücken der Abnahmetaste und einem etwas rau klingenden „Hey“ seinerseits, Tatsuros Stimme in der Leitung befand.

„Hey.“ hörte Yukke ihn sagen, gefolgt von der Frage, ob mit ihm alles in Ordnung wäre, da seine Stimme etwas seltsam geklungen hätte.

Etwas peinlich berührt, musste Yukke feststellen, das ihn seine Überlegungen zu Tatsuro ein gewisses Maß an Erregung beschert hatte, was kurzerhand auf sein Sprachbild niedergegangen war, weshalb sich folglich dieser kratzigen Ton untergemischt hatte.

Aber das wollte er Tatsuro nicht unbedingt als Erklärung liefern, worauf er sich kurz räusperte und ihm versicherte, dass er nur einen etwas trockenen Hals gehabt hätte.

„Nicht das du dir eine Erkältung eingefangen hast!“ Yukke musste nun etwas lächeln ob der Sorge Tatsuros.

„Keine Panik, mir geht es gut. Und bist du gut angekommen?“

Der Grund, warum er erneut seinen Abend ganz allein verbringen musste, war der, das Tatsuro am Morgen aufgebrochen war, seine Familie für ein paar Tage besuchen zu wollen. Tatsuros Mutter war dies sehr wichtig gewesen, da sie ihren Sohn so lange nicht mehr gesehen hatte und sich nun selbst davon überzeugen wollte, dass es ihrem Spross wieder deutlich besser ging.

„Ja, es lief alles ohne Probleme. So eine Zugfahrt ist auch wesentlich entspannender, als sich bei solch einem Wetter mit dem Auto zu quälen“

Es dauerte eine gute Stunde, bis sie sich wieder voneinander verabschiedeten und Tatsuro versprach, das er sich am nächsten Tag wieder melden würde und ihn wissen ließ, das er ihn jetzt schon ziemlich vermissen würde.

Und Yukke bestätigte ihm, das es ihm nicht anders erging, und er sich auf den Tag seiner Rückkehr freue.

Drei Tage konnten doch eine recht lange Zeit darstellen, wenn man sich so unsäglich verliebt fühlte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  kokuma-chan
2011-06-22T06:25:05+00:00 22.06.2011 08:25
wie niedlich x3
yukke is echt umwerfend knuffig X`D

oh mann~ und dann diese entwicklung mit sato und miya~ ( sato bringt den armen ja echt noch um den verstand x3) XD
ich habs irgendwie kommen sehen, aber wird da wirklich noch was draus?
es bleibt wie immer spannend~ ^^

auf jeden fall wieder ein richtig tolles kapi~ XD
Von:  FLAU
2011-06-21T19:58:50+00:00 21.06.2011 21:58
ohhh wie süß yukke einfach ist ♥
und sato XDD
will er wirklich was von miya?

wieder einmal danke für dieses kapitel ♥♥♥


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