Zum Inhalt der Seite

Time

Von Liebe und Drama
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

1

Tick...
 

Wisst ihr wie das ist? Zu Verlieren, was man liebt, und man kann nichts dagegen machen? Zu atmen, ohne auch nur einen Hauch zu kriegen?

Zu leben und zu wissen, dass es kein Morgen gibt?

Du stehst da und siehst, wie alles langsam wird, wie du spürst, dass alles seine Bedeutung verliert.

Und nur du konntest diesen Schicksalsschlag verhindern.
 

Tack...
 

Das Ticken dröhnt in meinen Ohren.

Zwischen jedem einzelnen Schlag des Zeigers ist immer diese quälende Pause. Zwischen jedem Schlag ist immer diese unendliche hoffnungslose Ungewissheit.

Jedes Mal wird die eine Frage gestellt: ´Leben oder Nichtleben´.

Jedes Mal will ich von diesem Stuhl aufspringen und verlassen...

Verlassen die Menschen, die ich enttäuscht hatte.

Verlassen meine Welt, die ich verriet.

Verlassen den einzigen Menschen, den ich liebe.
 

Tick...
 

Ich spüre die Füße der Menschen, die auf dem Boden trommeln, jedes Paar gefüllt mit unglaublicher Schnelligkeit...

Und dennoch ist alles wie in Zeitlupe.

Warum wollen sie nicht verstehen, dass es hier um ein Leben geht?

Ein unschuldiges Leben.

Ich sage nichts zu ihnen und bleibe still.

Ich sage nicht, was ich jetzt aus den Tiefen meines Herzen, sogar aus meiner Seele, schreien würde.
 

Tack...
 

Zuko...

Wie konnte das nur passieren?

Sonst warst du doch immer so vorsichtig gewesen.

Warum konntest du es nicht kommen sehen?

Warum konnte ich es nicht kommen fühlen?

War es nicht richtig, für was wir einst zusammen mit dem Avatar gekämpft hatten?

Wir haben den Traum von dem Frieden auf der Welt gelebt und gleichzeitig die Regeln gebrochen.

Wieso nur stehst du jetzt, nach all dieser Zeit, nicht mehr an meiner Seite?
 

Tick...
 

Es war je alles mein Fehler!

Nur ich bin Schuld, dass du jetzt dort liegst, umzingelt von Heilern.

Ich spüre ihre Herzschläge mit meinen Füßen.

Jeder Puls jagte den anderen.

Warum war ich nur so dumm!

So blind für die nahende Gefahr.

Ich hätte dich retten können.

Jeder in diesen Raum wusste, dass ich die Einzige mit den ungewaschenen Händen, beschmiert mit Blut war.
 

Tack...
 

Ich muss nicht sehen können, um zu wissen, dass ihre Augen immer auf mich fielen, wenn sie vorbei kamen.

Was konnte ich auch anderes erwarten?

Ich war schließlich die Täterin.

Ich hatte ihn zum Spazieren geführt.

Alles war nur meine Schuld...

Ich leugne nicht mal meine Tränen, die über meine Wangen fielen, direkt auf meinen Schoß.
 

Tick...
 

Die Zeit hielt plötzlich still, als sie begannen zu schreien.

Mein Herz stand still, als ich ihre verzweifelten Worte, Worte vom Tod des Feuerlords, wahrnahm.

Und ich musste mich an den Anfang des Endes zurück erinnern...
 

Rückblende:
 

Durch mein Erdbändigen beförderte ich kleinere Steine gegen die Scheibe eines Fensters.

Schon der Vierte...

Und noch immer kein Zeichen von Zuko...

Verärgert lies ich einen faustgroßen Stein gegen das Glas fliegen. Schließlich wurde das Fenster geöffnet.

In diesem Moment fuhr mir ein leichter Schauer über den Rücken, da ich wusste, wer es war.

Ich ging ein paar Schritte zurück und richtete mein Gesicht nach oben.
 

"Toph!" erhallte die mir wohlbekannte Stimme. Ich lächelte und erhob ebenfalls meine Stimme: "Kommt Ihr, eure Majestät von Feuerlord?"

Er gluckste leise.

"Du sollst mich nicht so nennen!" sagte er, als er langsam an der Mauer herab kletterte, um mich zu erreichen.

"Wie denn sonst? Eure Hoheit von und zu Feuerbändiger?"

"Haha..." murmelte er, bevor er mir einen sanften Kuss auf meine Stirn drückte.
 

"Ich habe dich vermisst, Toph..."

"Ich dich auch, Zuko..."

Dann nahm er meine Hand und lief mit mir den Weg entlang, während wir zu erzählen begannen.
 

"Wie lange ist der Krieg eigentlich her? Vier Jahre?"

Ich nickte, bevor ich antwortete: "Vier Jahre und 52 Tage..."

Er lachte auf.

"Ist ja ganz genau. Fehlt nur noch die Uhrzeit..."

"Machst du dich über mich lustig?" fragte ich und schaute Zuko an, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte.

"Nein, mach ich nicht..."

Daraufhin boxte ich ihn in den Arm, wie ich es meistens in einer solchen Situation machte.

"Hey! Für was war denn das jetzt?"

Lächelnd erwiderte ich: "Du weißt, dass ich so meine Zuneigung zeige..." Mit einem frechen Unterton in seiner Stimme antwortete er: "Ich kann dir auch anders meine Zuneigung zeigen..."
 

Schließlich spürte ich Sand unter meinen nackten Füßen.

Das Rauschen des Meeres und das Brechen der Wellen ertönte in meinen Ohren. Deutlich nahm ich den Geruch von salzigem Wasser wahr.

"Der Strand? Du hast mich kommen lassen für den Strand?"

"Wieso nicht? Ist doch irgendwie romantisch-", bei diesen Worten spürte ich, wie ich langsam rot wurde, "-und wir beiden sind ungestört. Hast du irgendwas gegen den Strand?"

Mein Kopf richtete sich nach unten, während ein Paar meiner Strähnen über meine Augen fielen.

Dann seufzte ich.

"Ich konnte nie die Sonnenuntergänge an Stränden sehen... Das ist irgendwie deprimierend..."

Schließlich boxte ich ihn erneut.

"Hey!"

"Sag das aber keinem! Die denken sonst noch, nach all den Jahren werde ich weich!"
 

Schließlich standen wir nur neben einander, Hand in Hand. Es wurde nichts gesagt.

Es brauchte auch nichts gesagt werden.

Solange wir beide uns hatten, würde alles in der Welt in Ordnung sein.

Das galt nicht nur für unsere kleine, private Welt, sondern für die gesamte Welt, das Band des unendlichen Universums.

Wir waren frei.

Frei wie der Wind, der über seine Welt die Runden dreht.

Frei wie ein Stern, der am Himmel steht.

Frei, wie zwei Liebende nur sein könnten.
 

Eine kühle Brise zog über das Meer und erreichte uns.

Ich atmete die frische Meeresluft tief ein, während Zuko einen schützenden Arm um meine Schultern legte.

Ich lehnte etwas an seinen Körper und seufzte erleichtert.

Nach einiger Zeit schloss ich meine Augen, um dann sofort einen leichten Druck auf meiner Wange spürte.

Ich lächelte leise und flüsterte: "Danke..."

"Für was? Für den Kuss? Das war doch nicht unser erster..."

"Nein..."

"Nein?" wiederholte er.

"Nein..."

Leise war es zwischen uns Beiden während er nachdachte.

"Was dann?"

"Durch dich kann ich den Sonnenuntergang sehen..."
 

All diese Farben, die vor meinem inneren Auge verschwammen und so etwas, das wie eine klare Vorstellung ergab.

Eine Vorstellung von etwas warmen, herzbewegenden.

Etwas wundervolles...

Etwas was ich nur durch Zuko sehen konnte.

Ich konnte mir nicht vorstellen, was passieren würde, wenn er weg wäre.

Das wollte ich auch nicht wissen...
 

Er strich mir ein paar Strähnen von meinen Augen, sanft waren seine Hände. Er riss mich damit aus meinen Gedanken.

Schließlich löste seine zweite Hand sich von meiner und hinterlies eine unheimliche, lieblose Kälte.

Doch nicht lange...

Seine Arme schlang er um meinen Körper, ganz sacht und legte seine Stirn auf die meine.

"Du bist unglaublich..." flüsterte er, als ob nur ich es hören sollte.

"Du bist mein Schutzengel, Toph. Und dafür bin ich dankbar."

Dann lehnte er sich herab und unsere Lippen trafen sich.

Dieser war nicht wie alle Küsse davor, die wir beiden geteilt hatten.

Es war nur ein flüchtiger, herzwärmender und vor allem versprechender Kuss. Er versprach, dass wir beide, was auch immer passieren würde, zusammen bleiben würden.

Schmetterlinge flogen in meinen Bauch umher und verliehen mir ein Gefühl, als ob ich fliegen würde.

Dennoch waren meine Füße fest auf dem Boden.

Dabei spürte ich eine näherkommende Vibration.

Ach... wahrscheinlich nur ein Wanderer...

Meine Augen waren fest geschlossen.

Ich wollte diesen einfachen Kuss nicht lösen.

Nicht jetzt und auch nicht später.

Eigentlich brauchte ich nur ein Wort, um diesen Lippenkontakt zu beschreiben: Perfekt.
 

Und schließlich geschah es...
 

Eine Erschütterung ging durch Zukos Körper.

Ich löste meine Lippen, hielt ihn aber noch in meinen Armen.

Und dann spürte ich, wie sein Atem stockend an meinen Hals fiel.

Seine Kraft schwand.

Langsam...

Eine Flüssigkeit floss um meine Finger, die auf seinem Rücken war.

Ich kannte dieses Gefühl, dieses Elixier des Lebens, das von ihm kam. Oberhalb meiner Finger steckte die Waffe, zu dieser grausamen Tat.

Ein Teil der Klinge schaute noch hervor.

Seine Beine gaben unter ihm nach.

Mit etwas Kraft, die ich in Schock in meinen Körper sammeln konnte, hielt ich ihn, während wir beide in Richtung Boden gingen.

Die Schritte hatten sich schon längst entfernt.
 

"Zuko..." flüsterte ich leise, als sein Kopf in meinem Schoß lag.

"Toph..." kam seine atemlose Stimme.

Mein Herz raste in meinem Brustkorb, als Tränen in meinen Augen hoch stiegen und die Ersten schon über meine Wangen rollten.

"Verlass mich nicht..."
 

Ich holte tief Luft. "HILFE!"
 

Tack...
 

Die Zeit lief wieder in ihrer quälenden Geschwindigkeit.

Es war nur ein Fehler gewesen.

Nur ein Fehler der Heiler.

Zuko lebte...

Das größte Geschenk, was man mir geben konnte.

Doch noch immer-
 

Tick...
 

-noch immer war er in Lebensgefahr.

Die Heiler umzingelten ihn und versuchten ihr Bestes.

Auch unsere alte Freundin, Katara war unter ihnen.

Aang war auch hier und brachte immer wieder frisches Wasser herbei.

Sokka und Suki warteten im Nebenraum auf hoffentlich gute Nachrichten.

Und so hoffte ich...

Zuko konnte mich jetzt nicht einfach so hier warten lassen, in Ungewissheit...
 

Tack...
 

Ich seufzte leise vor mich hin.

Die Person, die diese schreckliche Tat vollbracht hat, kam davon.

Wir wissen nicht, wer es war, oder wieso er oder sie es getan hat.

Ich kann nur eins versprechen: wenn rauskommt, wer es war, dann werde ich mich rächen! Ich war nie eine Freundin der Selbstjustiz, aber in diesem Fall, werde ich wohl meine Prinzipien übergehen müssen...
 

Tick...
 

Ich könnte mir nie ein Leben ohne Zuko vorstellen.

Niemals!

Ich...liebe ihn schließlich.

Er weiß das auch.

Und er liebt mich, das hat er schon oft gesagt und ich weiß auch, dass er es meint.

Er kann mich nicht verlassen, ohne ein letztes Aufwidersehen.

Er lässt mich Dinge fühlen, wie niemand zuvor...

Er lässt mich Dinge sehen...
 

Tack...
 

"Toph?" sagte plötzlich Kataras Stimme neben mir.

Ich schaute auf, die Tränen glitten noch immer über meine Wangen.

"Ja?" fragte ich, fast stimmenlos.

Ihre nächsten Worte machten meinen ganzen Tag, mein restliches Leben aus: "Er wird leben..."
 

Tick...
 

Die Zeit war wieder im normalen Zustand-
 

Tack...
 

Wie auch mein Leben...
 

Tick...
 

Ich sprang aus meinen Stuhl auf und rannte zu dem Bett meines Geliebten. Vorbei an den Heilern, die protestierten.

Kataras Stimme erhallte schnell: "Lasst sie!"
 

Tack...
 

"Zuko..." flüsterte ich, als ich neben ihm stand.

Die Zeit nicht mehr in meinen Ohren dröhnend, suchte ich seine Hand und fand sie.

Sein Atem war noch immer schwach.

Doch er lebte!

Er lebte endlich wieder!
 

"Toph..." kam seine schwache Stimme an mein Ohr, als die Heiler den Raum verließen und nur unsere Freunde hier blieben.

"Du weinst..."

Ich kümmerte mich nicht um diese kleine Tatsache, die nur meine Gefühle zeigte.

"Mir egal! Wie konntest du Hohlkopf mich nur alleine lassen?" fragte ich, unter Tränen.
 

"Ich hätte dich nicht allein gelassen. Du bist doch mein Schutzengel. Und das...", er senkte noch mehr seine Stimme als zuvor, "...hast du wirklich bewiesen."

Ich wusste, dass ich rot wurde.

Mir war das aber egal.

Ich umarmte ihn, ohne nachzudenken.

"Toph...meine Wunde..." keuchte er.

Ich hörte Aang glucksen.

"Beschädige den Feuerlord nicht noch mehr!"

"Komm Aang, lassen wir die beiden Turteltäubchen alleine..."

Somit verließen auch sie den Raum.
 

Wir verfielen in Stille.

"Toph?"

"Ja, Zuko?"

Mit zitternder Hand boxte er mich ganz leicht in den Arm.

"Für was war denn das?" fragte ich, als ich die letzten Tränen aus meinen Gesicht wischte.

Ich wusste, dass er grinste, bei den Worten, die folgten: "So zeige ich meine Zuneigung..."

Ich lachte leise auf.

"Du bist echt ein verrückter Feuerlord!"

"Nein..."

Ich schmollte.

"Nein?"

Für ein paar Sekunden war Stille.

Doch dann sagte er: "Ich bin ein verliebter Feuerlord..."
 

Ich lächelte.

Wieder begannen sich Tränen in meinen Augen zu bilden.

"Du bist echt verrückt!" sagte ich, leicht Kopf schüttelnd.

Dann suchte ich mit meiner Hand sein Gesicht und als ich dieses fand, beugte ich mich über ihn, um ihn zu küssen.
 

Diesmal war es kein Kuss, der ein Versprechen versiegeln sollte.

Es war ein einfacher Kuss, der sagte: Ich liebe dich.

Die Schmetterlinge waren wieder zurück und flatterten wild umher.

Mein Herz raste.

Mein Puls jagte es.

Es war, als ob die Erde nach diesem Kuss untergehen würde.

Wir beide lächelten leicht unter unseren Lippen, da wir wussten, dass wir jetzt eine Zukunft endlich hatten - gemeinsam.
 

Und alles nur, da die Zeit sich endlich wieder in ihrem gewohnten Rhythmus zu laufen begann.
 

Tick...

Tack...

Tick...

Tack...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Souffrances
2009-06-13T14:44:08+00:00 13.06.2009 16:44
-auge zuckt-
woah.
gott
ich muss mich erstmal fangen.
-durchahtme-
okay
also:
ich konnt mir die stelle wo toph um hilfe schreit, perfekt vorstellen >.<
in der ganzen FF hab ich kommen und gehen von gänsehaut bekomm das is echt unnormal xD
unglaublich wie gut du rübergebracht hast, wie klein toph gelitten hat..
und ich muss robin zustimm: wir rbauchen ne fortsetzung! allein um zu wissen, wer für den angriff schuldig sit..(Bei der ebschreibung der waffe, dahcte ich zuerst an Mai die olle eifersüchtige kuh xD)
im großen und ganzen: super FF ich bin noch total geplättet ^3^

Achja und meine lieblingsstelle wo ich unglaublich aufgrinzen musste xD:
Ich lachte leise auf.

>>"Du bist echt ein verrückter Feuerlord!"

"Nein..."

Ich schmollte.

"Nein?"

Für ein paar Sekunden war Stille.

Doch dann sagte er: "Ich bin ein verliebter Feuerlord..."<<
Von:  ElliotAlderson
2009-06-12T19:05:28+00:00 12.06.2009 21:05
Boah.
Jetzt wo ich den ganzen OS in einem Stück gelesen habe, habe ich wirklich Gänsehaut bekommen.
Es ist so wundervoll geschrieben, alles passt perfekt, die Romantik, das Drama, die Sorgen, das Happy End.
Es ist so stimmig, es könnte nicht besser sein.
Ich liebe diesen OS, ehrlich wahr.
Bitte hör nie auf zu schreiben und beschere uns noch mit vielen weiteren tollen Stücken wie dieses.
Hut ab, ich bin überwältigt.
Und ich will ne Fortsetzung ;D


Zurück