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Eisfeuer

Oneshots | Seto x Joey
von

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Ein schlechter Tag

Es war einer dieser schwarzen Tage. Einer dieser Tage, die man am liebsten vergessen wollte, weil alles schief lief, was nur schief laufen konnte. Eigentlich hatte sein schwarzer Tag schon vor einigen Monaten begonnen. Als die Schule zu Ende gegangen war. Schluss. Punkt. Aus. Ende. Kein Unterricht mehr. Keine nervigen Lehrer, keine Hausaufgaben, keine Einträge ins Klassenbuch, weil er zu spät gekommen war, kein Nachsitzen. Und vor allem: Kein Kaiba! Ja, eigentlich klang das alles sehr verlockend und er hatte sich natürlich vor allem auf den letzten Punkt in der Aufzählung sehr gefreut… Allerdings hatte er nach wenigen Tagen feststellen müssen, dass es langweilig war. Langweilig ohne Schule und Nachsitzen und ohne Streitgespräche mit den Lehrern. Und das Schlimmste: Es war langweilig ohne Kaiba. Diese Schmach würde er sich selbst niemals verzeihen können. Er war nicht auf Kaiba angewiesen! Er war Joey Wheeler!
 

Doch trotz dieses wirklich triftigen Grundes änderte sich nichts an dem Umstand, dass er all die Kabbeleien und die Sticheleien und die Wortduelle mit Kaiba vermisste. Natürlich traf er sich immer noch regelmäßig mit Yugi und den Anderen, aber es war nicht dasselbe. Es fehlte die Würze. Das Tüpfelchen auf dem i. Sozusagen das Adrenalin in seinem Leben. Allein schon die Tatsache, dass er sich Tag für Tag mit kleinen Kindern herumschlug – Zivildienst sei Dank – machte sein Leben nicht gerade einfach. Aber nun kam auch noch diese furchtbare Erkenntnis hinzu, die ihn Tag und Nacht verfolgte.
 

Er. Vermisste. Kaiba.
 

Diese drei Worte in einem Satz waren vollkommen absurd und er fragte sich wirklich, von welchem bösen Geist er besessen war, solche Dinge zu denken. Doch Fakt war, dass er es nicht leugnen konnte. Er hatte es immerhin drei Monate lang versucht. Und es hatte nicht geklappt. Also war er zu der weisen Entscheidung gekommen, dass es ihn nicht voran brachte, wenn er seine – und bei diesem Wort in Verbindung mit Kaiba würgte er grundsätzlich jedes Mal – Gefühle länger vor sich selbst abstritt. Diese weise Entscheidung hatte ihm allerdings ebenfalls nicht geholfen. Denn sie änderte nichts an seinem Zustand. Nicht das Geringste.
 

Sein schwarzer Tag hatte mit leeren Batterien begonnen, die seinen Wecker lahm gelegt und ihn zum Verschlafen gebracht hatten. Zwei Stunden zu spät war er im Kindergarten angekommen und hatte sich eine höchst unerfreuliche Moralpredigt anhören müssen. Wen kümmerte es schon, dass er am Verhungern war, weil er auf sein Frühstück verzichtet hatte, oder dass seine Schuhe seine Füße aufscheuerten, weil er in all der Hast vergessen hatte, sich Socken anzuziehen? Niemanden interessiert das. Und das wurmte ihn gewaltig. Nachdem er seine Jacke an den dafür vorgesehenen Haken gehängt hatte, war er zu seiner Gruppe gegangen, um die Kinder zu begrüßen. Schon als Annie heulend auf ihn zu gerannt gekommen war, hatte er geahnt, dass der Tag nicht besser werden würde. Und tatsächlich. Sam und Annie hatten sich um Buntstifte gestritten und nun waren beide dermaßen am Weinen, dass Joey Kopfschmerzen davon bekam.
 

Eine Viertelstunde später hatte er Annie mit Wachsmalstiften getröstet und er hatte sich gefragt, ob er es wagen konnte, schnell etwas zu frühstücken, doch dieser Plan war vereitelt worden, als ihn etwas hart am Kopf getroffen hatte. Und zwar eine Puppe. Er hatte sich ein lautes Fluchen verkniffen und sich zu dem Missetäter umgewandt. Natürlich war Niemand zu sehen gewesen. Jetzt bekam er zu allem Überfluss auch noch eine Beule am Hinterkopf.

Der Tag hatte auch nach diesem tätlichen Angriff keine bessere Wendung genommen. Er war nach der Arbeit in einen Hagelschauer geraten, hatte seinen Bus verpasst und wäre beinahe über einen winzigen Hund gestolpert, was ihm zusätzlich noch eine Schimpfkanonade einer sehr alten und zerknitterten Dame eingebracht hatte. Manchmal hasste er sein Leben.
 

Schließlich kam er völlig durchnässt, mit schmerzendem Kopf und noch schlimmer schmerzenden Füßen nach Hause, schälte sich aus den nassen Klamotten und pfefferte seine Schuhe in die nächste Ecke seines winzigen Flurs.

Er beschloss, den Rest des Tages zu Hause zu bleiben und seinen geplanten Einkauf auf morgen zu verschieben, da er sich wohlmöglich noch selbst umbrachte, wenn der Tag so weiterlief. Er stieg unter die warme Dusche und zog sich anschließend einen dicken Pullover und eine Jogginghose an. Einen Moment lang dachte er darüber nach, die Tageszeitung nach Berichten über die Kaiba Cooperation zu durchforsten, doch dann fiel ihm ein, dass das seine Gefühle – er würgte lautlos – nicht mindern würde. Wieso musste er Kaiba vermissen? Das war bescheuert. Wütend auf sich selbst, auf die ganze Welt und vor allem auf Kaiba stapfte er hinüber zu seiner Kochnische und begann damit, sich eine heiße Schokolade zu kochen. Ein Blick aus dem Fenster sagte ihm, dass der Wind und der Hagel zu einem mittelschweren Sturm geworden waren.

Zu seiner großen Erleichterung lief beim Schokoladekochen alles gut und er goss behutsam etwas von der dampfenden Flüssigkeit in seine Lieblingstasse, als es an der Tür klingelte.
 

Er wandte sich verwirrt um, denn er erwartete keinen Besuch. Wahrscheinlich war es ein Zeuge Jehovas oder wahlweise auch sein Nachbar, der ihm mit seiner üblichen Bierfahne verkündete, dass seine fünfundzwanzigste Freundin ihn verlassen hatte… Doch als er die Tür öffnete war es weder ein Zeuge noch sein Nachbar. Es war Kaiba. Und er war pitschnass. Joey starrte ihn ungläubig an. Seto Kaiba als begossener Pudel vor Joseph Jay Wheelers Tür. Das musste in die Weltgeschichte eingehen.

»Kaiba?«, fragte er vollkommen perplex und sein Herz machte einen Sprung. Adrenalin schoss durch seine Adern und er fühlte die alte Streitlust in sich aufkeimen, die er immer empfand, wenn Kaiba ihn aus seinen blauen Augen musterte.

»Leidest du jetzt schon an Gedächtnisschwund, Wheeler?«, fragte Kaiba herablassend. Joey schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust, während er sich an den Türrahmen lehnte.

»Leider nicht«, gab er angriffslustig zurück. Endlich wieder Streiten mit Kaiba! Der Tag war doch nicht so schlecht, wie er gedacht hatte!
 

»Es regnet draußen«, informierte Kaiba ihn. Joey lachte laut auf.

»Wow, Kaiba! Vom genialen Firmenchef zum Wetterfrosch! Ich bin so beeindruckt!«

Kaiba knurrte ungehalten und etwas Wasser tropfte aus seinen hellbraunen Haaren auf seinen ebenfalls durchnässten Mantel.

»Wieso bist du überhaupt hier?«, erkundigte sich Joey schließlich, da seine Neugier zu groß war, um sie zu ignorieren. Sein Herz flötete ihm gut gelaunt ins Ohr, dass Kaiba ihn wohlmöglich auch vermisst hatte.

»Wie ich schon sagte, es regnet draußen«, gab Kaiba gelassen zurück, aber er sah Joey nicht an. Diesmal war es an Joey zu schnauben.

»Mach dich nicht lächerlich! Du hast eine Limousine mit eigenem Fahrer, du hast einen beknackten Hubschrauber, Kaiba! Jeder Taxifahrer würde dich mitnehmen, weil er Schiss hat, dass er sonst entlassen wird! Zwei Häuser weiter ist ein Café! Also, was willst du hier?«
 

Kaibas Gesichtsausdruck verfinsterte sich.

»Wenn du es unbedingt wissen musst«, sagte er ungehalten und verschränkte nun ebenfalls die Arme vor der Brust, »die Limousine ist in der Werkstatt, meine Ersatz- Limousine hatte zwei Straßen weiter eine Panne und mein Hubschrauber kann bei diesem Wetter nicht fliegen. Abgesehen davon saßen in dem Straßencafé mehrere kichernde Mädchen, die mich allesamt durch die Scheibe angestarrt haben, als wäre ich der Traum ihrer schlaflosen Nächte – was ich vermutlich auch bin – und deswegen bin ich jetzt hier«, erklärte Kaiba hochmütig. Joey lachte erneut. Auch wenn Kaiba so arrogant wie eh und je war, wie hatte Joey es vermisst, sich diese Wortduelle mit ihm zu liefern.

»Wieso hast du nicht den Bus genommen, der praktisch vor der Tür abfährt?«, erkundigte er sich scheinheilig. Kaiba starrte ihn wütend an.

»Wird das hier ein Verhör, Wheeler? Ich habe durchaus das Recht hier zu sein und an deiner Tür zu klingeln und außerdem fahre ich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln! So tief bin ich noch nicht gesunken!«

Joey schmunzelte amüsiert und musterte voller Genugtuung Kaibas nasse Schuhe und seine an ihm klebende Hose.

»Aber so tief, dass du an die Tür des verhassten und verachteten Köters klopft, ja?«

Kaiba schien darauf lieber nicht antworten zu wollen, denn er stieß Joeys Wohnungstür auf und marschierte einfach an dem Blonden vorbei. Joey folgte ihm und schlug die Tür hinter ihnen zu. Seltsamerweise störte ihn dieser Akt der Überheblichkeit nicht. Dunkel fragte er sich, woher Kaibe überhaupt wusste, wo er wohnte.
 

»Komm doch rein«, sagte er sarkastisch, während er Kaiba dabei beobachtete, wie er sich mit hochgezogenen Augenbrauen in Joeys Ein- Zimmer- Wohnung umsah.

»Hier wohnst du, Wheeler?«, fragte Kaiba völlig entgeistert. Joey verdrehte die Augen und ging hinüber zu seiner heißen Schokolade. Er holte eine zweite Tasse hervor, goss den Rest aus dem Topf hinein und wandte sich zu Kaiba um.

»Zieh wenigstens den nassen Mantel aus, bevor du weiter lästerst«, meinte er. Kaiba sah ihn einen Moment lang schweigend an, dann zog er tatsächlich den Mantel aus und hängte ihn über Joeys wackeligen Schreibtischstuhl. Joey griff nach den beiden Tassen und ging zum Sofa hinüber, ließ sich darauf nieder und sah Kaiba auffordernd an. Der starrte das Sofa einige Sekunden lang an, als wollte er seine Sauberkeit und den Preis überprüfen, ließ sich aber schließlich mit verächtlicher Miene darauf nieder.

»Du lebst in einem Loch, Wheeler«, verkündete er. Joey schüttelte den Kopf, sagte aber nichts dazu, sondern hielt Kaiba die Schokolade hin.
 

»Was soll ich damit?«, fragte Kaiba und sah angeekelt auf die braune Flüssigkeit hinunter. Joey grummelte.

»Du hattest offenbar auch einen schlechten Tag«, sagte er schließlich. Kaiba schnaubte, wie er es so oft tat und wie Joey es vermisst hatte.

»Und was hat das mit diesem Gebräu zu tun?«

»Das ist Schokolade!«, erklärte Joey ungeduldig. Als Kaiba ihn weiterhin mit hochgezogenen Augenbrauen ansah, verzog Joey seinen Mund zu einer entnervten Schnute.

»Nimm einfach! Schokolade macht glücklich… manchmal…«

Kaiba schnaubte schon wieder. Joey grinste. Dann, ganz langsam, als wäre er nicht sicher, ob Joey ihm die Schokolade ins Gesicht schütten wollte, nahm Kaiba tatsächlich die Tasse in die Hand und starrte hinein. Joey lachte.

»Was ist so witzig, Wheeler?«, fragte Kaiba schneidend.

»Ach nichts… Nur, dass ich mit meinem Erzfeind hier auf meinem Sofa sitze und heiße Schokolade trinke…«

Ein weiteres Schnauben. Joey war zufrieden. Vielleicht würde der Tag nicht so schlecht enden, wie er angefangen hatte.

Briefe von Joey

Sehr sehr sehr sinnlos. Komplett OOC (und das bei Joey...). Und sehr kurz. Vielleicht mag es ja trotzdem jemand.

Viel Spaß beim Lesen,

Liebe Grüße!

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Hey Kaiba,
 

Mathe ist mal wieder total langweilig und ich hab nichts zu tun, weil ich diese dämlichen Kurvendiskussionen echt nicht peile. Mal ehrlich, wer hat das überhaupt erfunden? Ich hab keine Ahnung, wozu ich so was später brauchen soll. Es gibt so viele coolere Sachen, die ich jetzt machen könnte. Mit Tris Burger- Wettessen. Oder ne Runde Playstation.
 

Stattdessen langweile ich mich zu Tode und ehrlich gesagt, siehst du auch so aus, als würdest du dich zu Tode langweilen. Schaust mal wieder aus dem Fenster. Ich frag mich echt, wie du das machst, dass du selbst noch arrogant und selbstgefällig aussiehst, wenn du nur gelangweilt aus dem Fenster schaust.
 

Ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass unser Mathelehrer jede Woche in der gleichen Hose zum Unterricht kommt? Und die Haare, ohne Scheiß, ich würd meinen Arsch drauf verwetten, dass das ’n Toupet ist. Sieht jawohl absolut lächerlich aus. Sind eigentlich alle Mathelehrer so hässlich? Muss am Fach liegen. Wobei, wenn ich so an unsere Geschichtslehrerin denke…
 

Eigentlich bin ich gegen Schönheits- OPs, aber die hätte es echt nötig. Tea lästert immer über ihren dicken Hintern. Allgemein lästern Mädchen ganz schön viel. Ich lästere eigentlich nur über unsere Lehrer. Und natürlich über dich. Aber das mach ich ja ganz öffentlich und so, das sollst du ja schön alles hören, sonst wäre es echt langweilig.
 

Sag mal, hab ich mich verguckt oder hast du eben entnervt die Augen verdreht? Macht der Pauker da vorne grad irgendwas falsch? Ich mein, mit deinem Superhirn würdest du einen Fehler zehn Kilometer gegen den Wind riechen. Man kennt das ja.
 

Kaiba, der Klugscheißer.
 

Ist das eigentlich scheiße, wenn man so’nem Superhirn- Image immer gerecht werden muss? Mich würd’s total nerven. Ich frag mich, wieso ich eigentlich grad dir ’nen Brief schreib. Aber wahrscheinlich ist alles besser, als dem Kerl da vorn mit den falschen Haaren zuzuhören. Ohne Witz jetzt, das ist garantiert ’n Toupet. Wenn ich mit der Schule fertig bin, reiß ich’s ihm vom Kopf. Dann wissen wir es endlich und er kann mich nicht dafür nachsitzen lassen.
 

Um wieder auf meine Frage zurück zu kommen: Wieso ich dir schreib. Also ich glaub, ich schreib wegen letzter Woche. Als du vier Tage nicht da warst. Wegen irgendwelchen niedrigen Aktienkursen und all so’nem Scheiß. Mit solchen langweiligen Sachen beschäftige ich mich halt nicht. Jedenfalls war’s echt langweilig ohne dich. Hab mich tierisch gefreut, als du dann wieder in die Schule gekommen bist und so. Aber du hast ja immer nur ’nen blöden Spruch auf den Lippen, wenn’s um mich geht.
 

Ich glaub, wenn ich du wäre, würde ich mir wünschen, jemand anderer zu sein. Muss doch echt deprimierend sein, immer so verbittert zu sein, keine Freunde zu haben und so. Eigentlich mag ich dich echt, Kaiba. Wenn du nur nicht so ein arrogantes Arschloch wärst. Du könntest öfter mal lachen. Nicht dieses Welteroberungslachen, das so irre klingt, dass es einem echt Angst einjagen kann. Ich mein so’n nettes Lachen. Wie meins. Haha.
 

Sag mal, was zur Hölle sind eigentlich Nullstellen? Die größte Null hier in der Klasse ist der Kerl da vorn mit seinem Toupet und der ekligen Kordhose… Für die Erkenntnis brauch ich echt keine Kurvendiskussion! Aber ich glaub, es läutet gleich. Vielleicht schaff ich’s ja irgendwann mal, dich zum Lachen zu bringen. Also, so richtig, ohne Weltherrschaftskack. Ah, es läutet wirklich. Bis zur nächsten Stunde, Kaiba.
 

Joey (und nicht Köter!!! Der ist nämlich echt alt der Witz!)
 

P.S.: Ich glaub, ich bin in dich verschossen. Scheißdreck, Alter.

Briefe von Seto

Noch kürzer. Die Antwort auf Joeys Brief. Shonen Ai ist mit der Lupe zu suchen, mal sehen, wer die kläglichen Hinweise findet :D Allein die Tatsache, dass Kaiba antwortet, ist OoC. Aber was soll's.

Viel Spaß damit :)

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Wheeler,
 

ich muss schon sagen, dass du es manchmal tatsächlich noch schaffst, mich zu überraschen. Dass du in Mathe eine Niete bist, wusste ich schon immer, aber dass du die Zeit deines Unverständnisses auch noch damit verschwendest, Liebesbriefe an mich zu schreiben, finde ich unfassbar. Du tust mir beinahe ein wenig Leid. Das war ein ganz schön kläglicher Versuch, deine primitiven Gefühle irgendwie anständig in Worte zu fassen. Abgesehen davon ist der Versuch auch komplett vergeblich. Aber falls es dich beruhigt: Das Leben ist nur eine Reihe von vergeblichen Versuchen. Vor allem so ein klägliches Leben wie deine Existenz.
 

Übrigens beschreibt eine Nullstelle die Stelle im Koordinatensystem, an der der Graph die Abszissenachse schneidet. Und ja, die Ausgeburt an Unfähigkeit – unser Mathelehrer – hatte tatsächlich gleich zwei Fehler gemacht, aber das könntest du mit deinem kleinen Gehirn wahrscheinlich nicht erfassen, deswegen will ich dich damit nicht überfordern.
 

Du solltest deine Briefe, die du nicht abzuschicken gedenkst, nicht zusammengefaltet in den Papierkorb schmeißen, wo sie jeder finden kann. Wenn jemand Anderer dieses lächerliche Schriftstück von dir gefunden hätte – wenn man deine Sauklaue überhaupt als Schrift bezeichnen kann – dann hätten sie dich wohlmöglich in die geschlossene Anstalt gebracht. Oder ins Tierheim. Da müsstest du dich übrigens auch nicht mit Nullstellen herumschlagen, du solltest dir einen Umzug wirklich überlegen.
 

Ich frage mich gerade, ob du in jedem Fach so gelangweilt aussiehst, wie in Geschichte. Wahrscheinlich. Gibt es eigentlich ein Fach, mit dem dein Gehirn nicht grenzenlos überfordert ist? Wenn ich das richtig sehe, kritzelst du irgendwelche Sachen auf deinen Block. Diese Fettflecken da oben in der Ecke des Papiers sind wirklich widerwärtig, Wheeler. Und du solltest dir unbedingt wenigstens einmal im Monat die Haare kämmen. Auch wenn du wohlmöglich noch nie im Leben eine Bürste gesehen hast.
 

S. K.
 

P.S.: Hast du schon mal an einen kompetenten Nachhilfelehrer gedacht?

Stolz überwinden

Es war ungewohnt. Sehr ungewohnt. Zwei Jahre lang hatte er in einer mehr oder weniger festen Beziehung gelebt und jetzt war er plötzlich wieder Single. Natürlich hatte er diesen Umstand seiner eigenen Entscheidung zu verdanken und alles in allem war es nicht so schlimm, wie er gedacht hatte. Zwei Jahre Hin und Her, zwei Jahre Beleidigungen, Belastung, Achterbahnfahrt… Und nicht ein einziges Mal hatte er etwas in der Richtung gehört wie »Ich mag dich« oder gar »Du bist mir wichtig«. Natürlich nicht. Wenn man mit Seto Kaiba liiert war, dann durfte man solche Unmöglichkeiten nicht erwarten.
 

Joey schob sich seinen Kugelschreiber zwischen die Lippen und runzelte die Stirn, während er einige Sätze seines Protokolls durchstrich. Das Studentendasein war angenehm, auch wenn ihm die Klausuren und das Lernen dafür gehörig auf den Wecker gingen. Aber immerhin hatte er die Aufnahmeprüfung bestanden – nicht zuletzt mit Setos Hilfe – und studierte nun im dritten Semester Tiermedizin.

Er machte ein paar Notizen und fragte sich dunkel, wieso er damals überhaupt angefangen hatte, mit Kaiba anzubandeln. Irgendwann hatten sie sich nach einem heftigen Streit geküsst. Und dann hatten sie sich zwei Wochen gar nicht mehr gesehen, bis Seto vor seiner Tür aufgetaucht war und ihn erneut so heftig geknutscht hatte, dass Joey beinahe die Luft weggeblieben war.
 

Seto war immer öfter gekommen. Und dann hatte Joey irgendwann gesagt, dass er auf dieses schweigende Knutschen keine Lust mehr hatte und Seto sich ausmehren sollte, ob er eine Beziehung versuchen wollte, oder nicht. Er lachte schnaubend auf, als er sich daran erinnerte, wie Seto ihm daraufhin einen Vertrag auf den Tisch geknallt hatte. Typisch für den millionenschweren Geschäftsmann hatte der Vertrag Dinge enthalten wie »Keinen übermäßigen Kontakt in der Öffentlichkeit…«. Joey hatte nicht unterschrieben und wundersamer Weise waren sie trotzdem ein Paar geworden. Er hatte sich nichtsdestotrotz an die meisten Punkte im Vertrag gehalten. Vielleicht aus Angst, Seto zu verlieren. Er war sich nicht sicher.
 

Genervt legte er den Kugelschreiber beiseite und stand auf. Wieso machte er sich immer noch solche Gedanken über Seto? Er selbst hatte entschieden, dass er nicht mehr mit dem Anderen zusammen sein wollte, jetzt war er Single und trauerte ihrer gemeinsamen Zeit nach? Sicher nicht! Eine Beziehung mit einem gefühlsunfähigen Menschen zu führen, war schwierig. Oder besser mit einem Menschen, der seine Gefühle nicht zeigen konnte. Denn Joey hatte gelernt, dass Seto durchaus fühlte. Nur verbarg er diese Tatsache hinter seinem arroganten Gesicht und seinem distanzierten Auftreten.
 

Joey heftete das halbfertige Protokoll in seinen Ordner und verstaute diesen in seinem überladenen Regal neben dem Schreibtisch. Seufzend fuhr er sich durch die blonden Haare, die ihm wie immer widerspenstig ins Gesicht fielen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er in einer Stunde bei seinem Praktikantenjob sein musste. Und Dr. Bader schätzte es nicht, wenn sein Praktikant zu spät kam. Also packte Joey seine Tasche und schlüpfte in seine Turnschuhe, ehe er sich zu Fuß auf den Weg zur Tierarztpraxis machte, in der er seit wenigen Monaten arbeitete. Er hätte auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können. Aber er hatte das Gefühl, dass er seinen Kopf bei einem Spaziergang besser wieder frei bekommen würde, als in einem überfüllten Bus.
 

Fünf Stunden später roch er durchdringend nach Desinfektionsmittel und hatte sich seines weißen Kittels entledigt, den er in der Praxis trug. Er sollte sich dringend eine weiße Hose und ein weißes Shirt anschaffen. In diesem Kittel sah er nämlich ausgesprochen bescheuert aus. Er verabschiedete sich von Alice, der Arzthelferin und vom Doc persönlich, ehe er seine Tasche über die Schulter warf. Er mochte den Job, er mochte Alice und den Doktor. Für den Rückweg nahm er den Bus, bereute es aber schon nach der ersten Station, weil zwei nervige, lärmende Kinder ihn belagerten. Er stieg drei Stationen zu früh aus und ging den Rest zu Fuß. Es war bereits dunkel, als er seine Tür aufschloss und seine Tasche in eine Ecke pfefferte. Eine Woche war es her, dass er seine Beziehung zu Seto beendet hatte. Und egal wie befreit er sich nun fühlte, er konnte es nicht leugnen, dass ihm etwas fehlte. Jemand. Aber, das hoffte er zumindest, dieser Umstand würde sich schnell verflüchtigen.
 

*
 

»Mr. Kaiba, hier sind die Verkaufsstatistiken, die Sie angefordert haben.«

»Legen Sie sie hier hin«, sagte er gereizt und sah nicht von seinem Laptop auf, als seine Sekretärin eine Mappe auf seinem Schreibtisch ablegte und sich eilends wieder entfernte. Er war schlecht gelaunt. Schon seit einer Woche. Der Grund dafür waren natürlich lediglich die sinkenden Aktienkurse und die gescheiterten Verhandlungen mit einer größeren Firma aus Europa… und nicht etwa dieser elende Köter, der es gewagt hatte, ihn, Seto Kaiba, abzuservieren. Auch wenn er es vorzugsweise als das ‚Auslaufen eines Vertrages’ bezeichnete – auch wenn Wheeler diesen Vertrag nie unterschrieben hatte – so war es doch letztendlich nichts Anderes, als sitzen gelassen werden. Und was für lächerliche Gründe Wheeler angegeben hatte! Zu viele Streits. Zu wenige Emotionen von seiner Seite. Keine Unternehmungen. Was für ein ausgemachter Schwachsinn!
 

Er griff nach der Mappe, die seine Sekretärin ihm gebracht hatte und schlug sie auf. Keine der Zahlen und Diagramme hinterließen irgendeinen Sinn in seinen Gedanken. Verärgert legte er die Mappe wieder zur Seite und massierte sich mit der linken Hand die Schläfe. Er konnte so nicht arbeiten. Das war wirklich die Höhe! Als würde er die Gewissheit brauchen, dass Wheeler wie ein Hund auf ihn wartete. Er brauchte Niemanden, außer vielleicht seinen kleinen Bruder. Aber sicherlich nicht Wheeler.

Wütend riss er eine seiner Schreibtischschubladen auf und zog ein mitgenommen aussehendes Papier daraus hervor.
 

»Hey Seto!
 

Heute war es stressig in der Uni, ich hab mich mit einem der Professoren angelegt und dann gab’s später Stress beim Tutorium. Ich bin froh, wenn die Woche rum ist. Wochenende! Du sitzt wahrscheinlich grad in deinem Büro und arbeitest dich mal wieder zu Tode. Ich dachte, ich schreib dir kurz, weil ich an dich gedacht hab. Lass uns nachher irgendwas Geiles essen! Ich freu mich,
 

Joey«
 

Er schnaubte und knüllte den Brief zusammen. Dann beförderte er ein zweites Stück Papier aus der Schublade.
 

»Hey Seto!
 

Blöd, dass wir uns gestern nicht mehr gesehen haben. Aber ich musste echt dringend für diesen Test lernen, hatte eigentlich keine Lust drauf. Vielleicht können wir uns morgen sehen? Würd mich freuen,
 

Joey«
 

Nach und nach zog er insgesamt fünfundvierzig Briefchen aus der Schreibtischschublade, schlug sie zu und knüllte jedes Papier einzeln zusammen. Eine Weile lang starrte er mit grimmiger Genugtuung auf den Berg zerknitterten Papiers. Dann stand er abrupt auf und schritt hindurch, als könnte er seine Wut damit irgendwie lindern. Diese affigen Briefe, die Joey ihm immer geschrieben hatte und die er, Seto, dann im Briefkasten seiner Villa gefunden hatte. Oder die ihm von seiner Sekretärin mit einem verhaltenen Lächeln direkt ins Büro gereicht worden waren. Solche Sentimentalitäten lagen ihm nun einmal nicht…
 

»Ich verlange ja keine Kerzen und Liebesschwüre«, hallte Joeys Stimme durch seine Gedanken, während er durch die Gänge seiner Firma schritt, ohne einen der vorbeihastenden Angestellten zu grüßen, »aber ich dachte, dass du dich nach zwei beschissenen Jahren wenigstens einmal dazu hinreißen lassen könntest, mir zu sagen, dass du mich magst…«

Er knurrte, was einen vorbeieilenden Postboten erschrocken zusammen zucken ließ, doch Seto störte sich nicht daran.

»Mittlerweile denk ich mir, dass das alles sowieso ne Scheißidee war. Ich mein, du und ich… Ich frag mich echt, wie wir dazu gekommen sind. Du hast doch nie aufgehört mich zu verachten, weil ich keinen IQ von 200 und ein paar Millionen in der Tasche hab. Wahrscheinlich war ich sowieso nur zum Ficken gut und das muss ich mir echt nicht mehr geben…«
 

Mitten im Gang blieb er stehen. Das war doch alles unerhört. Ihm so etwas zu unterstellen! Er sollte Wheeler verklagen! Einen Moment lang war er versucht, seinen Anwalt anzurufen und Joey wegen Rufmords anzuklagen… aber er war zu realistisch, um sich selbst einreden zu können, dass das irgendwie helfen würde. Mürrisch und widerwillig musste er es sich eingestehen: Er hatte sich an Joey gewöhnt. An seine Anwesenheit, sein Lachen, seine blöden Briefchen und daran, dass sie zusammen waren. Und dass er es nicht wirklich ertragen konnte, all das nicht mehr zu haben. Es störte ihn, dass nicht alles nach seinem Plan lief. Er war immerhin Seto Kaiba und alles hatte so zu sein, wie er es haben wollte! Und mit einem finsteren Blick und geballten Fäusten wurde ihm sehr deutlich bewusst, was oder besser wen er haben wollte.
 

*
 

Joey saß mit einem Teller auf seinem ziemlich zerschlissenen Sofa und hatte den Fernseher an. Gerade schaute er eine Actionkomödie und lachte leise zwischen zwei Gabeln, als es an der Tür klingelte. Er schluckte seine Nudeln hinunter und stellte den Teller auf seinem zerkratzten Couchtisch ab, ehe er zur Tür ging und öffnete. Immer noch leise über den Film glucksend wartete er darauf, wer ihn jetzt noch besuchte. Das Glucksen blieb ihm im Halse stecken, als er Seto sah, der immer zwei Stufen auf einmal nahm, ihn einen Moment lang grimmig anschaute und dann in den Flur drängte. Joey war so überrascht, dass er sich nicht rührte und erst den Mund öffnete, als Seto mit einem Tritt seine Tür in die Angeln zurückbeförderte.

»Was…«, begann er, doch da hatte der Brünette ihn schon auf den Mund geküsst. Er küsste ihn so heftig, dass Joey kaum Luft bekam. Setos Finger schlossen sich um seine Handgelenke und er drückte Joeys Arme über seinem Kopf an die Wand. Einen Moment lang konnte Joey nicht denken, weil der Kuss, den er seit einer Woche vermisste, ihm das Gehirn vernebelte. Doch dann gab er ein wütendes Grollen von sich und stieß Seto von sich.

»Atmen wird ja so überbewertet!«, fauchte er wütend.
 

Der Größere funkelte ihn aus seinen blauen Augen einen Moment lang schweigend an.

»Wheeler, das ist absolut nicht akzeptabel!«, sagte er. Joey runzelte die Stirn.

»Was?«, fragte er verwirrt.

»Das alles natürlich!«, entgegnete Seto wütend, offenbar ungehalten darüber, dass Joey nicht begriff, was er mit seinen kryptischen Aussagen meinte.

»Wenn du nicht sofort mit der Sprache rausrückst, dann kannst du wieder gehen!«, schnauzte Joey und fuhr sich mit dem Handrücken verärgert über den Mund, da seine Lippen verlangend kribbelten.

»Du kannst nicht einfach den Vertrag beenden!«

Joey hob die Brauen. Natürlich sollte das in etwa heißen »Du kannst nicht einfach Schluss machen«, aber der große Seto Kaiba konnte seinen Stolz selbstverständlich nicht über den Haufen werfen. Nicht einmal für ihn.

»Ich habe diesen Vertrag nie unterschrieben, Kaiba«, sagte er kühl und verschränkte die Arme vor der Brust.

Er legte besondere Betonung auf das letzte Wort und sah mit einiger Genugtuung, dass es Seto irritierte, so von ihm genannt zu werden.

»Das tut überhaupt nichts zur Sache«, sagte der Brünette schließlich und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust.
 

Joey schnaubte und schüttelte den Kopf. Er hatte es ja geahnt.

»Du kannst es einfach nicht, oder? Deinen Stolz für zwei beschissene Sekunden über Bord schmeißen? Der große Seto Kaiba kann alles, nur über Gefühle reden, das kann er nicht«, sagte er nüchtern und wandte sich um. Seto schwieg, als Joey zurück ins Wohnzimmer ging, sich auf sein Sofa setzte und seinen Teller Nudeln wieder in die Hand nahm, um weiter zu essen.

»Ich habe jeden deiner beknackten Briefe in meinem Firmenschreibtisch aufgehoben, die ganze letzte Woche konnte ich wegen dir nicht arbeiten, Wheeler, weil ich alle fünf Minuten einen dieser bescheuerten Zettel hervorgekramt habe und das ist alles deine Schuld! Und jetzt unterstellst du mir auch noch…was?«

Joey hatte sich heftig verschluckt und hustete, während er den Teller hastig abstellte und sich mit der Faust auf die Brust klopfte, bis er wieder Luft bekam.
 

»Du hast sie aufgehoben?«, fragte er völlig verdattert. Seto schnaubte und wandte den Blick ab. Joey erhob sich und ging um sein Sofa herum, starrte den Firmenchef an und legte den Kopf schief.

»Hast du etwa Liebeskummer?«, stichelte er. Seto funkelte ihn wütend an.

»Und wovon träumst du nachts, Wheeler?«

»Na wieso bist du sonst hier, Kaiba?«

Eine Stille folgte, in der sie sich anstarrten. Joey würde nicht nachgeben. Auch wenn er zugeben musste, dass sein Herz wie verrückt hämmerte. Seto hatte die Briefe aufgehoben…

»Weil…«

Seto brach ab. Offensichtlich brachte er es nicht über die Lippen, was auch immer er sagen wollte. Joey verdrehte die Augen.

»Herrgott, geh doch einfach nach Hause und lass mich endlich in Frieden. Ich hab keine Lust mehr auf diese Spielchen.«

»Ich spiele nie, Wheeler«, raunzte Seto ihn an und Joey schüttelte den Kopf.

»Das ist ein netter Versuch, mir zu sagen, dass du mich nicht verarscht hast. Aber ehrlich gesagt bin ich es Leid, jeden deiner Sätze zu interpretieren, um mir einbilden zu können, dass du mal was Nettes gesagt hast!«
 

Er wandte sich erneut ab.

»Mach die Tür zu, wenn du…«

»Wheeler, ich will dich zurück.«

Joey drehte sich zu Seto um. Der Brünette starrte aus dem Fenster. Joey starrte wiederum ihn an.

»Weil…?«, bohrte er nach. Ganz langsam wandte Seto ihm das Gesicht wieder zu.

»Weil ich mich an dich gewöhnt hab, Wheeler. Weil ich nicht arbeiten kann, wenn ich nicht weiß, ob du auf mich wartest und weil deine nervige Existenz sich nicht mehr von meiner trennen lässt!«

»Ohne das ‚nervig’ wäre es gar nicht so schlecht gewesen…«

»Joey…!«

»War nur n Witz!«

Besondere Talente

»Also… ich hab das nicht so ganz verstanden, was genau willst du von mir, Kaiba?«
 

»Wheeler, ich habe dich ja schon immer für unterdurchschnittlich intelligent gehalten, aber gerade sprengst du jede Skala von Dummheit.«
 

»Danke für das Kompliment. Kann eben nicht jeder einen IQ von 300 haben. Dafür habe ich andere Qualitäten!«
 

»Die müssen mir entgangen sein, Wheeler.«
 

»Das liegt daran, dass du dich nie richtig mit mir beschäftigt hast, Kaiba. Ich bin zum Beispiel ein Ass im Pizza- Wettessen, ich kann gleichzeitig meine Socken anziehen und dabei Zähne putzen und ich bin einzigartig begabt darin, dir auf den Wecker zu gehen.«
 

»Das sind natürlich alles lebenswichtige Talente. Ich hatte nichts Anderes von dir erwartet.«
 

»Du bist ja nur neidisch, weil du nicht so eine stimulierende Wirkung auf Menschen hast.«
 

»Wheeler, du weißt, was stimulierend bedeutet? Ich bin so beeindruckt!«
 

»Jap. Stimulierend bedeutet, dass du jedes Mal ein Rohr bekommst, wenn du an mich denkst. Warst du nicht wegen irgendetwas in der Art hier?«
 

»…«
 

»Der große Seto Kaiba versucht wirklich alles mit einem Vertrag zu regeln… warte mal, wie war das noch mal…?«
 

»Wheeler…«
 

»Ach ja… ’…wird von dem Betroffenen (Joseph Jay Wheeler) verlangt, sich nicht mehr in Sichtweite von Seto Kaiba zu begeben...’. Ich bewundere deinen Einfallsreichtum, Kaiba. Gib doch einfach zu, dass du auf mich stehst!«
 

»Wheeler, du bist halb nackt im Garten meiner Villa herum gesprungen, was glaubst du, was für einen Eindruck das auf die Presseleute gemacht hat, die mein Anwesen jeden Tag belagern?«
 

»Naja, da hatten sie endlich mal was zu gucken. Ich stell’s mir ansonsten ziemlich langweilig vor, deine Villa anzustarren. Wirklich viel abgehen tut da sicherlich nicht.«
 

»Wheeler, das tut nichts zur Sache. Wegen dir zerreißen sich sämtliche Zeitungen über mich! Ein Exhibitionist in Seto Kaibas Garten! Ich hätte dich auch einfach gleich verklagen können.«
 

»Hast du aber nicht. Weil du es doch eigentlich geil fandest.«
 

»Wheeler, an dir ist absolut nichts geil, um es in deiner ordinären Sprache auszudrücken.«
 

»Also kommen wir noch mal auf dein Rohr zurück…«
 

»Ich hatte nie….«
 

»Das behauptest du! Aber wie gesagt, du hättest mich einfach verklagen können, Kaiba. Hast du aber nicht. Weil du mich ja nicht haben kannst, wenn ich im Knast sitze. Die Zeitungen spekulieren doch sowieso schon, ob wir was miteinander haben.«
 

»…«
 

»Also gib doch einfach zu, dass du mich sexy findest.«
 

»Wheeler. Du magst vieles sein, aber sicherlich nicht sexy!«
 

»Ich würde selbst noch in Gummistiefeln sexy aussehen.«
 

»Ach wirklich. Das will ich sehen, Wheeler.«
 

»Das glaub ich dir gerne, dass du das sehen willst. Ich könnte mich in deinen Garten stellen, nur mit Shorts und Gummisti-…«
 

»Ich warne dich, Köter…!«
 

»Nur n Witz. Ich hab das ja auch nur gemacht, weil ich mit Tristan gewettet hab, dass ich fünfzehn von diesen Kokoskeksen in den Mund kriege, aber letztendlich haben nur dreizehn reingepasst. Das war nun mal der Wetteinsatz, kein Grund zur Aufregung!«
 

»Wheeler, ich habe dir die Zeitungsartikel bereits vorgelegt…«
 

»Ja, na und? Jetzt denken die zur Abwechslung mal, dass du nicht ein totaler Langweiler bist, ist doch nett.«
 

»Vielleicht überlege ich mir das mit dem Vertrag noch mal und verklage dich doch, Köter!«
 

»Naja, dann führe ich dir die Gummistiefel eben nicht vor.«
 

»…«
 

»Willst du sie sehen?«
 

»Baggerst du mich etwa an, Wheeler?«
 

»Naja, du traust dich ja nicht, es einfach zuzugeben, dass du auf mich abfährst und dass du nach der Gartenaktion immer ein Rohr kriegst, wenn du daran denkst, wie ich halb nackt aussehe. Irgendwer muss ja hier die Zügel in die Hand nehmen.«
 

»…«
 

»Das ist auch eins von meinen Talenten, Kaiba. Und jetzt zeig ich dir noch, wie gut ich im Strippen bin, ok?«
 

»Wheeler!«
 

»Ich wusste, das würde dir gefallen. Ich hol nur eben die Gummistiefel!«

Mätresse

Achtung: Kurz und deprimierend!

______
 

Die Tür schlug zu und Joey blieb allein zurück. Das große Hotelzimmer wirkte plötzlich kalt und abweisend auf ihn, wie ein Paar gewisser, blauer Augen, die ihn nur sehr selten nicht so ansahen, als sei er Dreck. Joey drehte sich auf den Bauch und vergrub sein Gesicht im Kissen. Draußen regnete es und das minderte seine schlechte Laune nicht sonderlich. Er könnte einfach aufhören. Er sollte wirklich damit aufhören. Er wusste, dass es schlecht für ihn war und trotzdem tat er es immer wieder. Immer wieder, wenn ein kleiner Zettel in seinem Briefkasten steckte, mit einem Ort und einer Uhrzeit, dann war er da. Er kam niemals zu spät und das wollte schon etwas heißen. Wenn Kaiba rief, dann sprang er, sich durchaus bewusst, dass er sich verhielt wie ein treudoofer Hund seinem Herrchen gegenüber.
 

Seine Finger krallten sich etwas fester ins Kissen. Es war ein wenig, als würde er Drogen nehmen, nur dass seine Droge in diesem Fall Sex mit Seto Kaiba hieß. Er durfte Kaiba nicht anrufen, ihn nicht sehen, wenn es außerhalb eines dieser lauschigen Treffen war, die meistens in wechselnden Hotels stattfanden, damit auch bloß Niemand davon erfuhr, dass der reiche, allmächtige Seto Kaiba eine heiße Affäre mit dem Straßenköter namens Joey Wheeler hatte. Seit über einem halben Jahr schliefen sie nun miteinander und Joey erinnerte sich daran, dass er am Anfang begeistert davon gewesen war. Von dieser ungezwungenen Liebelei ohne Liebesschwüre und Versprechungen. Aber mit der Zeit hatte er sich eingestehen müssen, dass da mehr war. Dass er angefangen hatte, mehr für Kaiba zu empfinden, als es ihm gut tat. Er hatte angefangen, Kaiba zu vermissen, sich zu wünschen, nicht nur mit ihm zu schlafen.
 

Aber natürlich würde Seto Kaiba seine Gefühle niemals erwidern. Der Firmenchef konnte durchaus zärtlich zu ihm sein, selbstverständlich nur beim Sex. Danach ging er meist sofort, Joey durfte ihm nicht folgen und musste – so war die Regel – eine halbe Stunde länger im Zimmer bleiben, damit Niemand auf den Gedanken kam, sie wären zusammen im Hotel gewesen.

Natürlich hatte er Kaiba kein Wort über seine Gefühle gesagt. Aus Angst, sich selbst bloßzustellen, sich lächerlich zu machen… und aus Furcht, er würde Kaiba verlieren, wenn er ihm sagte, dass da mehr war als nur sexuelle Anziehungskraft.

Ja, in ihm war Platz für mehr. Mehr als nur Sex und Berührungen im Dunkeln und Heimlichkeiten. Aber Kaiba würde diesen leeren Raum in ihm niemals ausfüllen und Joey fragte sich immer wieder, wann er es endlich schaffen würde, von Kaiba loszukommen.
 

Soweit Joey wusste, schlief Kaiba mit Niemandem sonst. Natürlich redeten sie nicht viel… eigentlich sprachen sie gar nicht, wenn es nicht gerade irgendeine Schmutzigkeit war.

Er vermisste Kaiba. Kaiba jedoch hatte sich längst daran gewöhnt, dass Joey da war, wenn er es wollte. Kaiba hatte sich an ihn gewöhnt. Und Gewöhnung war nicht wirklich eine Grundlage für irgendeine Art von Beziehung. Wenn Joey länger darüber nachdachte, konnte er sich überhaupt keine Beziehung mit Kaiba vorstellen. Aber er konnte den Wunsch danach nicht einfach so abstellen. Es war lächerlich.
 

Mühsam stemmte sich Joey aus dem Bett, verzog kurz das Gesicht angesichts der Schmerzen in seinem Unterleib und tapste ins angrenzende Bad, um zu duschen. Das war die beste Art, diese dämliche halbe Stunde zu überbrücken.

Das heiße Wasser auf seiner Haut wusch die finsteren Gedanken leider nicht fort und er fand sich schließlich bei der Frage wieder, ob sein Geld noch für ein Taxi reichte. Immerhin hatte er keine Lust vom Regen durchnässt zu Hause anzukommen. Eine Grippe war das Letzte, was er gebrauchen konnte.
 

Selbstverständlich hatte sein Geld nicht für ein Taxi gereicht und so ging er eine dreiviertel Stunde später durch den Regen. Er versuchte sich zum hundertsten Mal einzureden, dass er Kaiba kannte, wie ihn sonst keiner kannte. Das mochte vielleicht sein. Sie teilten ein Geheimnis und Kaiba vertraute ihm soweit, es nicht auszuplaudern. Doch egal wie körperlich nahe sie sich auch sein mochten, Joey hatte Kaibas Innerstes niemals erreicht, wie sehr er auch versucht hatte, ihm näher zu kommen.

Als Joey zu Hause ankam, fror er entsetzlich und fand sein Leben nicht zum ersten Mal in den letzten Monaten zum Kotzen. Er schälte sich aus den nassen Klamotten, zog einen warmen Pullover an und warf sich auf die Couch. Wenn sie ein Paar wären, hätte Kaiba ihn nach Hause gefahren. Dann hätten sie sich in diesem Hotel getroffen. Wenn sie ein Paar wären, dann würde er jetzt vielleicht nicht heulen, während er sein Gesicht ins Sofakissen drückte.
 

*
 

Fünf Tage später war er beinahe am verschmachten. Er kam sich wirklich vor wie ein Drogenjunkie. Dabei wusste er, dass er für Kaiba nichts Anderes als sein persönlicher Callboy war. Bei Anruf Ficken. Wieso ließ er das mit sich machen? Wo war all sein Stolz geblieben? Kaiba hatte ihm das Rückgrat gebrochen und nun hatte Joey das Gefühl, als würde der Ältere mit jedem weiteren Treffen auf ihn eintreten. Wie lange würde er das noch aushalten? Die Antwort war einfach. Er hatte die Grenze bereits überschritten.

»Wheeler… ich hab dir doch verboten, mich anzurufen!«

Er hatte es tatsächlich gewagt. Aber er wollte Klarheit haben, er wollte seinen Stolz zurück. Immerhin war er Joey Wheeler und nicht irgendein dahergelaufener Jemand, der sich von Seto Kaiba benutzen ließ. Das war er nie gewesen.

»Wann können wir uns wieder sehen?«, fragte er. Er bemühte sich, seine Stimme fest klingen zu lassen. Zu seinem Unmut hörte er, dass sie ein wenig zittrig klang.

»Wheeler, du kennst das Spiel. Ich werde dir eine Nachricht zukommen lassen, wenn-…«
 

»Kaiba, das ist schon lange kein Spiel mehr!«

Ein höhnisches Schnauben am anderen Ende. Er hatte es ja gewusst. Es war sinnlos, Kaiba irgendwelche Gefühlsregungen zu entlocken, wenn man nicht Mokuba hieß.

»Ach nein, Wheeler? Was sollte es sonst sein? Wieso führen wir dieses sinnlose Telefonat überhaupt?«

Joey deutete es als gutes Zeichen, dass er wütend war und nicht todtraurig.

»Eigentlich wollte ich dir das nicht sagen, aber verdammt noch mal: Ich mag dich!«

Einen Moment herrschte Stille am anderen Ende. Joey Herz pochte etwas zu schnell für seinen Geschmack.

»Wheeler, ich habe zu arbeiten. Du hörst von mir auf dem üblichen Weg…«

Klick.
 

Da war sie. Seto Kaibas unglaublich emotionale Reaktion auf Joey Wheelers indirekte Liebeserklärung. Ja, er hätte es wissen müssen. Zornig und verletzt warf er das Telefon auf sein Sofa und blieb einige Sekunden lang regungslos im Wohnzimmer stehen. Er hatte stark sein wollen, indem er Kaiba nie gesagt hatte, was er fühlte. Indem er sich selbst erniedrigt hatte, weil er Kaiba nachlief wie ein Hund. Aber das musste ein Ende haben. Er würde sonst nie wieder in den Spiegel sehen können, wenn er es nicht beendete.

Als er abends seinen Briefkasten öffnete, fand er einen zusammen gefalteten Zettel, der nur von Kaiba sein konnte. Joey war sich sicher, dass er einen Ort und eine Uhrzeit beinhaltete. Einen Moment lang starrte er den Zettel an, dann riss er ihn in kleine Schnipsel und warf die Überreste des Briefes auf den Boden, wo sie in einer Pfütze landeten.

Er hatte Kaiba verloren und seinen Stolz zurückbekommen. Ein guter Tausch. Und sicherlich würden die Tränen irgendwann versiegen, wenn er sich nur genug bemühte. Immerhin war er Joey Wheeler und Joey Wheeler gab niemals auf.

______
 

Anmerkung: Ich überlasse es eurer Fantasie, was in dem Brief stand. Und ob Kaiba, wenn es denn Ort und Uhrzeit war, wirklich nur Sex wollte, oder vielleicht etwas Anderes.

Maskenball

So! Hier ist Nr. 7 und ich hoffe, es gefällt euch ein bisschen. Diesmal habe ich mich tatsächlich an Kaibas Sicht gewagt *hüstel*

Für Nasti <3

Liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen!

________________
 

Es war eine Zumutung. Ja, genau das war es. Er, Seto Kaiba, allgemein bekannt als Genie und Inhaber der Kaiba Corporation stand in diesem Pulk nichtsnutziger Vollidioten, die sich zu einem primitiven Ereignis namens Maskenball versammelt hatten. Wäre ihm nicht von seiner Marketingabteilung nachdrücklich eingebläut worden, dass sein Erscheinung auf diesem Kindergartenfest nur gut für die PR sein konnte, wäre er jetzt in aller Ruhe in seinem Büro und würde sich ganz entspannt um sehr viel wichtigere Dinge kümmern, als um verkleidete Mädchen, die ihm hechelnd und kichernd nachstellten, um ihm möglichst auffällig zu zuzwinkern, um einen Tanz mit ihm zu erhaschen. Ihm war vollkommen klar, dass es dabei lediglich um sein ausgesprochen gutes Aussehen und sein möglicherweise noch attraktiveres Bankkonto ging, daher interessierten ihn diese weiblichen Aasgeier überhaupt nicht.
 

Er hielt einen Drink in den Händen – der ganz nebenbei gesagt eine absolut billige Erdbeerbowle war – und ihm von einem vorbeigehenden Kellner zwinkernd in die Hand gedrückt worden war. Nachdem er das Getränk probiert hatte, war er einen Moment lang der Versuchung erlegen gewesen, den Kellner zu verklagen, aber das ließ sich auf später verschieben, wenn er nicht mehr von hechelnden Weibern in Prinzessinnen- und Feenkostümen belagert wurde. Wenn er sich nur diese behängten Christbäume in ihren rosafarbenen Alpträumen ansah, wusste er sehr genau, wieso er sich noch nie für Mädchen in seinem Alter interessiert hatte. Und wenn er schon bei seinem Anwalt anrief, um den Kellner zu verklagen, dann könnte er gleich noch einen Erlass durchsetzen, der schrilles Gekicher in seiner unmittelbaren Umgebung zur strafbaren Handlung erklärte.
 

Unwirsch stellte er das Gebräu, das man ihm angedreht hatte, beiseite und schob sich durch die Menge, darauf bedacht möglichst weit von der Horde kichernder Mädchen fort zu kommen. Die Tanzfläche war überfüllt und überall am Rand lungerten Reporter, die natürlich wegen ihm hier waren. Dann konnten sie gleich eine Story darüber veröffentlichen, wie heruntergekommen viele Jugendliche in seinem Alter waren, wie sie sich mit billiger Erdbeerbowle betranken und so peinlich ausgelassen tanzten, dass man es genauso gut für einen afrikanisches Fruchtbarkeitsritual hätte halten können. Auch wenn er sich ungern wiederholte – selbst in Gedanken – so fiel ihm zu diesem Pulk doch nur ein Wort ein: Primitiv.
 

Das Wort Maskenball mochte für viele einen eleganten Beigeschmack haben, aber seiner Meinung nach war diese Veranstaltung lediglich ein Faschingsfest für Kleinkinder mitten im Juli. Als Abschlussfeier getarnt. Immerhin musste er von sich jetzt an nicht mehr mit diesen Hormonschleudern herumschlagen, sondern konnte sich voll und ganz seiner Firma widmen.

»Seto, würdest du mit mir-«

»Nein.«

Er wich einem violett- gekleideten Mädchen aus, dessen Kostüm sehr entfernt an eine Aubergine erinnerte, und atmete tief ein und aus, um nicht auf der Stelle diesen Schauplatz der hormongesteuerten Alptraummenschen – Jugendlichen – zu verlassen. Wenn er eine einigermaßen hübsche, in einem einigermaßen ansprechenden Kostüm steckende, junge Dame entdecken würde, dann würde er sie einfach zum Tanz bitten, nur um sich vor der Flut der Verehrerinnen zu schützen. Auch wenn sich die Reporter dann wohlmöglich darum reißen würden, ein Foto von ihm und seiner Auserwählten zu bekommen.
 

Gerade als er sich umdrehte, um einer weiteren Horde zu entkommen, standen drei weitere Mädchen vor ihm. Mit hochgezogenen Augenbrauen registrierte er das manische Glimmen in ihren Augen, das nur Mädchen an den Tag legen konnten, die zu allem entschlossen waren. Also sah er sich um, ließ seinen Blick über die Menschenmenge am Rand schweifen und trat rasch zwischen den drei psychopathisch aussehenden Mädchen hindurch auf eine hübsche Blondine zu, die ein cremefarbenes Kleid trug und unruhig auf ihren hohen Schuhen hin- und hertrippelte.

Ohne Zeit zu verschwenden und sie zu einem Tanz zu bitten, nahm er sie bei der Hand und zog sie hinter sich her, durch das rötliche Dämmerlicht auf die Tanzfläche, wo viele seiner ehemaligen Mitschüler sich eng aneinander pressten und sich mehr oder weniger rhythmisch zur Musik drehten. Die Blondine starrte ihn so perplex an, als wäre er ein Geist. Er fühlte schon Empörung in sich aufkeimen, weil sie nicht einem Ohnmachtsanfall nahe war, immerhin war er Seto Kaiba! Aber dann sah er etwas genauer hin und erstarrte.
 

»Ähm…Kaiba?«
 

»Wheeler.«
 

»Du trägst ein Vampirkostüm…«
 

»Scharf beobachtet Wheeler. Was viel wichtiger ist: Du trägst ein Kleid. Und du hast lange Haare.«
 

»Haarteil«, entgegnete die Ausgeburt des Chaos. Er konnte es nicht fassen. Von allen Mädchen, die am Rand standen und ihn anhechelten, griff er nach der Hand derjenigen, die gar kein Mädchen war, sondern nur Joseph Jay Wheeler in einem Kleid. In diesem Moment brach ein Blitzlichtgewitter los und Wheeler kniff die Augen zusammen, als er Anstalten machte, sich von ihm zu lösen. Seto hielt ihn eisern fest.

»Ich warne dich Wheeler. Du wirst für heute Abend ein Mädchen sein, oder ich verklage dich auf Millionenhöhe!«, zischte er. Joey blinzelte und starrte ihn verwirrt an.

»Welchen Teil des Satzes hast du nicht verstanden? Den mit dem Mädchen, oder den mit der Millionenhöhe?«

Ein rebellischer Ausdruck breitete sich auf dem Gesicht vor ihm aus und der Köter warf die falschen Haare mit einem Schwung in den Nacken. Auch wenn Wheeler wirklich zu nichts zu gebrauchen war, als Mädchen machte er sich fast gar nicht so übel.
 

»Wieso sollte ich für dich ein Mädchen spielen?«, fragte der Blondschopf. Das zeigte wieder einmal Wheelers schlichtweg unvorhandenen Intellekt.

»Wheeler… du spielst bereits ein Mädchen. Du trägst ein Kleid!« - ein Blick hinunter auf den Boden - »Und hohe Schuhe! Ich muss zugeben, ich bin angesichts dieser absolut unfassbar lächerlichen Tatsache etwas verwirrt.«

»Du bist verwirrt!?«, maulte Wheeler und drehte sich weiterhin folgsam mit ihm im Kreis – er vermutete, dass Wheeler immer noch an die Klage in Millionenhöhe dachte – während die Reporter sich schier zerfleischten, um ein Bild von ihnen zu erhaschen, »Schön! Ich auch!«

»Wieso solltest du verwirrt sein, Wheeler? Ich trage immerhin kein Kleid.«

»Nein, aber du tanzt mit mir, dem Straßenköter, dem Chaoten, deinem erklärten Erzfeind, Kaiba. Und du trägst ein Vampirkostüm!«
 

Er hatte keine Ahnung, was an einem Vampirkostüm anstößiger sein sollte, als an einem Jungen in Kleid, hohen Schuhen, mit Haarteil und offenbar rasierten Beinen. Er wollte allerdings besser nicht auf den Teil mit dem Straßenköter eingehen.

»Wie kommst du überhaupt dazu ein Kleid zu tragen?«, fragte er spöttisch. Die Mädchen warfen Wheeler Blicke zu, als wären sie bereit, ihn sofort zu erwürgen und zu zerfleischen, sobald Seto ihn losließ.

»Ich hab eine Wette verloren«, sagte der Blondschopf zerknirscht.

»Mal wieder«, entgegnete er herablassend und zog eine seiner Augenbrauen hoch. Sofort brauste der Köter auf.

»Was geht dich das bitte an, hä? Such dir doch wen anders zum Tanzen, ich wurde heute schon von zig Kerlen angebaggert und jetzt kommst auch noch du, das ist echt die Krönung meiner Misere!«

Das war jawohl die Höhe! Alle Mädchen auf diesem Ball rissen sich darum, mit ihm zu tanzen und Wheeler wagte es, diese Ehre als Höhepunkt seiner Misere zu bezeichnen? Seit wann kannte Wheeler überhaupt Worte wie Misere?
 

»Wheeler, pass auf, was du sagst!«, zischte er ungehalten und nur für den Fall, dass der unverschämte Köter versuchen sollte, wegzulaufen, zog er ihn etwas näher an sich, was am Rand der Tanzfläche ein wahres Kreischkonzert auslöste. Irgendwo weiter hinten erkannte er Taylors dümmliches Gesicht, das sich vor Lachen nicht mehr einzukriegen schien. Wenn er schon den Kellner und die Weiber verklagte, konnte er Taylor der Liste gleich noch hinzufügen.

»Ach, halt doch die Schnauze, Kaiba. Wenn ich nicht so nett wäre, dann würdest du morgen als schwules Supergenie in den Zeitungen stehen«, murrte er ungnädig und starrte über Setos Schulter hinweg auf irgendeinen Punkt an der Wand über all den Reportern. Seto dachte darüber nach, auch Wheeler zu verklagen.

»Wir gehen raus«, sagte er.

»Hä?«

Ausgeburt der Dummheit. Er bewies immer wieder, dass er diesen Titel verdient hatte.

»Raus, sagte ich!«
 

Und er zerrte Wheeler hinter sich her durch die Menge, an den Reportern vorbei und hinaus auf die Terrasse, wo er einige knutschende Pärchen mit einer Anklage- Drohung verscheuchte, dann schloss er die Terrassentür.

Wheeler wimmerte, ließ sich auf dem Rand eines ausgesprochen geschmacklosen Blumenkübels nieder und zog sich die mörderisch hohen Schuhe aus.

»Scheißteile. Ich peil echt nicht, wie Frauen damit jeden Tag rum rennen können«, klagte er wehleidig. Er war nicht nur erbärmlich dumm, er war auch noch eine Memme. Auch wenn Seto zugeben musste – und das würde er mit ins Grab nehmen – dass Wheeler im Kleid und mit langen Haaren ein ziemlich hübsches Mädchen abgab.

»Es kann sein, dass ich jetzt ab und an auf dich zurückgreifen muss«, sagte er betont lässig und beobachtete den Köter dabei, wie er seine Füße massierte.

»Was? Zurückgreifen?«, fragte er verwirrt. Seto verdrehte die Augen.

»Diese Paparazzi denken, du seiest meine Freundin. Bevor noch Gerüchte aufkommen, die mich in schlechtem Licht dastehen lassen, werde ich dich ab und an als Freundin in Anspruch nehmen.«
 

Wheeler starrte ihn von unten herauf an und er schien so fassungslos zu sein, dass Seto sich fragte, ob er nicht eventuell wirklich unterbelichtet war. Was war an seinen Ausführungen denn so schwer zu verstehen gewesen?

»Bei dir sitzt auch ne Schraube locker, oder?«, erkundigte sich der Köter mit seinem dreisten Gossenjargon.

»Wheeler, das ist nicht verhandelbar. Es geht um meinen Ruf und den Ruf der Firma. Wenn du darauf bestehst, kann ich dir auch ein entsprechendes Honorar zahlen«, erklärte er sachlich. Wheeler hatte sich barfuß erhoben, die Schuhe baumelten in seiner linken Hand und er sah Seto kopfschüttelnd an.

»Darum geht’s gar nicht, Alter. Ich wollte nur sagen: Glaub ja nicht, dass ich solche Schuhe für dich anziehe!«

Überzeugende Methoden

Mal wieder was Kurzes und total Albernes. Aber diese Dialog- Sachen machen einfach unglaublich viel Spaß! Danke an all die lieben Kommentarschreiber, die sich die Zeit nehmen, um mir Feedback dazulassen. Viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße,

Ur

____________________
 

»Sag mal Kaiba, du hast doch deinen eigenen Fanclub, oder?«
 

»Neidisch, Wheeler?«
 

»Sehe ich so aus, als bräuchte ich einen beknackten Fanclub, um mein Ego zu polieren?«
 

»Willst du wirklich eine Antwort darauf haben?«
 

»Das ist wieder typisch! Ich stelle dir eine einfache Frage und du wirst gleich wieder beleidigend!«
 

»Dass du einfache Fragen stellst, bestätigt deinen niedrigen Intelligenzquotienten, würde ich meinen…«
 

»Ach, halt die Schnauze, Kaiba! Ich will gar keinen IQ von 300 haben, wenn ich dann so ein arrogantes Arschloch wäre wie du!«
 

»Ja, mir ist klar, dass du lieber dumm sterben würdest, als zuzugeben, dass du neidisch auf mich bist, Wheeler.«
 

»Ich fass es echt nicht, dass ein einziger Mensch so eingebildet sein kann!«
 

»Ja, meine Genialität sprengt dein Verständnis, das habe ich mir gedacht.«
 

»Jetzt lass doch mal diese fiesen Sprüche! Ich wollte dich was fragen!«
 

»Na dann, frag doch, Wheeler. Oder brauchst du dafür eine Gebrauchsanweisung?«
 

»Hattest du jemals ein Date?«
 

»Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Köter.«
 

»Also heißt das ‚Nein’. Das hab ich mir schon gedacht, dass mit dir keiner auf ein Date gehen will.«
 

»Wheeler, wenn du wüsstest, wie viele Anfragen auf Rendezvous ich schon bekommen habe, dann würde dir sicherlich schwindelig werden. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob du bis dahin zählen kannst.«
 

»Also bis Null zählen ist keine Kunst, Kaiba.«
 

»…«
 

»Ich hab mich nur gefragt, wie du das anstellen würdest, wenn du mal versuchst, ein Mädchen rumzukriegen. Blumen schicken? Würde zu dir passen. So ein riesiger, unpersönlicher Strauß mit vorgedruckter Karte!«
 

»Wohl kaum, Wheeler. Ich habe es nicht nötig, irgendwelchen Mädchen Blumen zu schicken. Sie stehen auch so bei mir Schlange. Wie du selbst gesagt hast, ich habe einen Fanclub
 

»Nur weil du einen Fanclub hast, heißt das nicht, dass du auch Dates hast. Karten schreiben ist sicher nicht so dein Ding. Oder schickst du Roland, damit er die Mädchen entführt?«
 

»Wheeler, du bist lächerlich.«
 

»Vielleicht schreibst du ja Gedichte! Was für eine Vorstellung!«
 

»Ich halte nichts von Gedichten.«
 

»Das habe ich mir schon gedacht. Aber mach dir nichts draus, Kaiba, ich bin auch kein Fan von Gedichten.«
 

»Das interessiert mich herzlich wenig.«
 

»Sei nicht immer so negativ. Ich weiß ja, es muss deprimierend sein, keine Dates zu haben…«
 

»Wheeler, hast du denn Dates?«
 

»Klar. Ständig. Die Mädchen stehen auf meinen Humor!«
 

»Ach sagen sie das immer?«
 

»Wieso höre ich da diesen Unterton? Frauen mögen Männer mit Humor!«
 

»Deswegen habe ich einen Fanclub und du nicht, richtig, Wheeler?«
 

»…«
 

»Plötzlich so sprachlos, Wheeler?«
 

»Wenn du Dates mit den Mädchen aus deinem Fanclub hättest, müssten sie keine Schilder basteln, auf denen steht: ‚Seto, ich will ein Kind von dir!’. Sie würden dann einfach die Kondome durchstechen oder die Pille weglassen.«
 

»Wheeler, was soll das? Kannst du nicht irgendjemanden nerven, den das interessiert?«
 

»Wie könnte ein Mädchen dich denn dazu überreden, auf ein Date mit ihr zu gehen?«
 

»Wheeler, willst du ein Date mit mir, oder warum hackst du so darauf herum?«
 

»…«
 

»Wheeler…?«
 

»Guck nicht so scheiße, Kaiba! Ich hab nie gesagt, dass ich ein Date mit dir will!«
 

»Also gut, Wheeler. Dann demonstriere ich dir meine Methode, Mädchen zu Dates zu bitten…«
 

»Was soll…hm…hmpf!«
 

»…«
 

»…«
 

»So Wheeler. Und jetzt kannst du mich mit diesem Thema in Ruhe lassen!«
 

»Spinnst du? Du hast gesagt, so bittest du Mädchen auf Dates! Nur weil ich kein Mädchen bin, heißt das nicht, dass du mich so küssen kannst, ohne mich auf ein Date zu bitten!«
 

»…«
 

»Wenn du willst, bastele ich ein Schild auf dem steht: ‚Seto Kaiba küsst wie ein Gott.’«
 

»Wheeler!«

Phänomenal egal

»Nett von dir, dass du mir fünf Minuten deiner wertvollen Zeit geopfert hast, echt… Dann leg ich am besten auch gleich mal los… Nicht, dass du jetzt irgendwie denkst, ich würde mich für dich interessieren. Also… weil ich hergekommen bin, um mit dir zu reden. Das wäre ja eine komplette Fehleinschätzung, also bitte, guck nicht so skeptisch, ok? Lass mich einfach meinen Text runterrattern und dann geh ich wieder, als wäre ich nie hier gewesen.
 

Erstmal will ich klarstellen, dass du eigentlich wie Luft für mich bist. Unterbrich mich jetzt bloß nicht! Also, wo war ich… ach ja, Luft für mich. Genau. Dass ich manchmal einfach so vor deiner Villa rumhänge, hat damit nichts zu tun, das hat alles ganz andere Gründe.
 

Aber darum geht’s ja hier gar nicht… Und es geht auch nicht darum, dass ich nachts manchmal stundenlang wach liege und nicht schlafen kann. Das ist ja nicht deswegen, weil ich irgendwie verknallt in dich wäre und deswegen an dich denken muss, sondern höchstens, weil ich dich nicht mag.
 

Also, verstehst du? Du bist nämlich gar nicht mein Typ. Kein Stück. Ich hab’s lieber blond und vollbusig und… na ja, ich schweife ab. Du bist total unwichtig. So unwichtig, wie es nur geht.
 

Und dein Bild aus dieser komischen Zeitung, die es letztens am Kiosk gab… na diese mit dem ganzen Wirtschafts- Kack drin… das hängt nur zufällig an meiner Wand, ist jetzt nicht so, als hätte ich das da aus irgendeinem bekloppten, romantischen Grund hin gehangen. Eigentlich ist das nur an meiner Wand, damit ich mir jeden Tag vor Augen halten kann, wie bescheuert ich dein Gesicht finde!
 

Im Prinzip will ich nichts von dir, du bist mir egal und so. Ehrlich. Übrigens find ich deinen Gesichtsausdruck grade total beschissen, das will ich dir mal sagen! Und ehrlich… auch wenn ich dir jetzt das Herz breche… In Wirklichkeit bin ich mal SO GAR NICHT in dich verknallt… Echt, kein Stück… Das war eigentlich auch alles, was ich sagen wollte. Ja… Auch wenn du jetzt sicher sehr enttäuschst bist, ich musste es dir einfach gestehen.«
 

»…«
 

»Also… willst du nichts dazu sagen?«
 

»Wheeler. Das war mit Abstand die mieseste Liebeserklärung, die ich jemals in meinem Leben bekommen hab. Und glaub mir, es waren viele.«
 

»Du bist nicht nur arrogant, sondern auch viel zu anspruchsvoll, Arschloch…«
 

»Wheeler, bitte. Erspar mir die Ergüsse deiner Vulgarität…«
 

»Meiner…meiner was?«
 

»…«
 

»Also, krieg ich jetzt noch ne Antwort, Kaiba?«
 

»Ehrlich gesagt, ist das Einzige, was mir dazu einfällt…«
 

»Ja? Nun spuck’s schon aus! Ein böses Wort von dir und alles ist beim Alten. Also komm, du tust dich doch sonst auch nicht schwer damit, mich zu beleidigen!«
 

»Wheeler… du bist mir vollkommen egal.«
 

»Na, es geht doch! Und jetzt? Hast du noch Zeit ein bisschen rumzumachen, oder musst du wirklich schon weiter arbeiten?«
 

»…«

Ein Stück vom Kuchen

»Ich hab keine Ahnung, was du hast, es war echt nicht so schlimm!«
 

»Obwohl ich weiß, dass du ein Exemplar Mensch mit besonders geringer Intelligenz bist, Wheeler, hätte ich gedacht, dass dir klar ist, dass meine Villa natürlich zu jeder Tages- und Nachtzeit videoüberwacht wird und auch Presseleute dauernd darauf lauern, irgendeinen Skandal aufzudecken…«
 

»Ach, Skandal. Stell dich nicht so an, Kaiba, es war doch lustig!«
 

»Ich fürchte, mir entfällt deine Art von Humor Wheeler. Muss daran liegen, dass mein IQ außerhalb deiner Reichweite liegt.«
 

»Mit anderen Worten, du bist zu blöd, um ‘nen guten Witz zu verstehen, selbst wenn er dir nackt vor der Nase rumtanzt.«
 

»Wheeler! Meine Geduld ist ohnehin rar gesät, ich habe wirklich besseres zu tun, als mich mit dir über deinen unterirdisch schlechten Humor zu streiten!«
 

»Selbst wenn die Presseleute Bilder gemacht habe, ist das doch total egal! Was wollen sie denn schreiben? ‚Chef der Kaiba Corporation hatte zwei knutschende Teenager in seinem Garten!‘. Wow. Was für eine Schlagzeile! Erstens war es dunkel und zweitens hat dein Garten erstaunlich wenig mit dir zu tun. Auch wenn du gern denkst, dass die Welt sich um dich dreht.«
 

»Dann hättest du deinem minderbemittelten Kumpanen auch wo anders die Zunge in den Hals stecken können, Wheeler! Und nicht nur das!«
 

»Ja, ja. Ich habe in den Schnee gepinkelt. Vor deiner Villa. Na und? Hast du DNA-Proben gesammelt und sie zum Beweis an irgendein teures Labor geschickt, um mich zu verklagen?«
 

»Wheeler, du hast ‚Kaiba ist schwul‘ in den Schnee gepinkelt!«
 

»Ich weiß, was ich in den Schnee gepinkelt hab. Tristan fand es witzig.«
 

»Das beweist nur, was ich vorhin über deinen grottenschlechten Humor gesagt habe, Wheeler! Und jetzt zur Sache. Du wirst diese Erklärung unterschreiben, dass dein Verhalten nichts damit zu tun hat, dass du irgendwelche Einblicke in mein Privatleben hast, sondern dass du gegen besseres Wissen in den Garten meiner Villa eingedrungen bist und–«
 

»Ich unterschreib gar nichts. So wie ich dich kenne, gibt’s irgendwo was Kleingedrucktes, wo ich meine Seele an deine Firma verkaufe. Oder noch schlimmer, meine Jungfräulichkeit!«
 

»…«
 

»Im Übrigen sehe ich nicht ein, was so tragisch an meinen Einblicken in dein Privatleben sein soll, wir wissen schließlich beide, dass du noch nie eine Freundin hattest und heimlich auf meinen Hintern guckst, wenn du denkst, dass ich nicht hinsehe. Also hab ich nicht gelogen! Abgesehen davon ist auch nichts Schlimmes dran, schwul zu sein, Kaiba. Ich dachte, du stehst da drüber, echt. Ich bin enttäuscht von dir.«
 

»Wheeler, es ist absolut vermessen von dir zu glauben, dass ich jemals auf deinen–«
 

»Ach, komm, Kaiba! Du warst eifersüchtig, weil ich Tristan geknutscht hab, und nicht dich! Ich weiß, ich bin heiß begehrt, aber es kann eben nicht jeder ein Stückchen vom Kuchen abhaben.«
 

»Du machst dich absolut lächerlich, Wheeler.«
 

»Na, dann kannst du ja jetzt gehen und deine Erklärung mitnehmen. Ich treff mich nämlich gleich noch mit Tristan. Zum Sex. Hier, auf diesem Sofa, von dem ich übrigens nicht gedacht hätte, dass du dich drauf setzt. Wegen Flöhen und so. Und dann werde ich Tristan mich vögeln lassen und HMPFGH–«
 

»…«
 

»ICH HAB ES JA GEWUSST! EIFERSÜCHTIG! HA!«
 

»Wheeler, halt die Schnauze.«
 

»So vulgär, Kaiba?«
 

»Du weißt, was vulgär heißt?«
 

»Fick dich, Kaiba!«
 

»Tatsächlich hatte ich andere Pläne.«
 

»Wer hätte gedacht, dass die Idee mit deinem Vorgarten tatsächlich klappen würde…«
 

»Wheeler…!«
 

»Was denn? Du siehst, ich bin schlauer, als du denkst! Und es hat funktioniert!«
 

»…«
 

»Wolltest du jetzt noch ein Stück von diesem umwerfenden Hintern, oder soll ich mich doch mit Tri… Hmpfgh–«



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Kommentare zu dieser Fanfic (133)
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Von:  Junshin
2022-11-18T11:31:22+00:00 18.11.2022 12:31
aaaaawwww ( * . * ) chu~ wie süß
Einfach unglaublich schön und wie immer richtig gut geschrieben
Von:  Hinachi
2015-07-24T22:15:30+00:00 25.07.2015 00:15
Die letzte fand ich am besten! Ich mag den Humor gepaart mit Sarkasmus in deinen Geschichten!
Von:  Frigg
2014-08-15T05:31:20+00:00 15.08.2014 07:31
Ich glaube, die FF habe ich vor jahren mal gelesen gehabt bzw. angefangen zu lesen, weil sie noch nicht abgeschlossen war. Ich bin ein böser Schwarz-leser, bitte Gnade! Dafür lasse ich mal einige Jahre später einen Kommentar zurück, weil ich sie gefunden habe.
Dein schreibstil ist toll. Er gefällt mir echt gut und die Idee mit den Briefen ist klasse!
Von:  Yamis-Lady
2014-05-03T19:00:14+00:00 03.05.2014 21:00
*kugel*
jajaa~ XDDDD
ich glaube, dazu muss man nichts sagen, hö höhö~
einfach nur toll *__________*
ich will mehr >////<
Von:  Yamis-Lady
2014-05-03T18:56:09+00:00 03.05.2014 20:56
haha, joey wie er leibt und lebt >XDDD
sehr süß, lustig und einfach nur puppyshipping ♥ *_____*
Von:  Yamis-Lady
2014-05-03T17:03:38+00:00 03.05.2014 19:03
awww, so göttlich wie die beiden sich zanken *______*
hihi~
mir fehlt die serie so sehr T____T
*seufz*
naja *hüstel*

diese dialog-geschichten sind echt klasse und so wie du es geschrieben hast gleich nochmal mehr =D
weiter sooo ♥
Von:  Yamis-Lady
2014-05-03T16:50:14+00:00 03.05.2014 18:50
ganz ehrlich: am anfang des OS hab ich mich egfragt, ob joey im kleid/als mädchen auftauchen wird... und dann war es wirklich so!!
herrlich x'DDD
haha ♥
und das seto ihn 'in anspruch nehmen will', uuuh~ X//D
mwahaha ♥
mal sehen, welche schuhe joey dann tragen muss >XD
Von:  Yamis-Lady
2014-05-03T16:36:39+00:00 03.05.2014 18:36
OAO
also... ich mag happy endings viel lieber, das muss ich ganz ehrlich sagen
und ich war grad echt fest der meinung, weil der zettel eben so schnell da war, dass seto sich zwar mit ihm treffen wollte, aber... naja... eventuell hätte sie doch noch etwas mehr geredet XD
thihi~
gnaah.... magst du dazu nciht ne fortsetzung schreiben? x'D
Von:  Yamis-Lady
2014-05-03T16:29:44+00:00 03.05.2014 18:29
XDDDD
*kugel*
ohjeee~
*seto pat*
jaja, so ein eisklotz hats nicht leicht in der nähe von feuer x'D

wieder ein sehr tolles kapitel *________*
Von:  Yamis-Lady
2014-05-03T16:22:31+00:00 03.05.2014 18:22
aaww, das ende *________*
soo toll ♥♥♥
*fiep*
aber ein paar sätze mehr wären auch nciht schlecht gewesen >////<
dennoch ist das ein seeeehr toller OS *________*


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