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Er kotzt gleich Regenbögen

von

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6

So, next one. Hoffe, es gefällt!

Ab jetzt kann es aber ei bisschen dauern, weil die vorgeschriebenen Kaitel aufgebraucht sind.

Hoffe es gefällt.
 


 

...................................6......................................
 

Gegen drei war Kira mit dem kleinen Mist Balg aus der Schule wieder da.

Kato überschlug sich fast vor Freude...

Nüchtern begrüßten er und Setsuna sich, bevor Kato sich in Kira’s mittlerweile nicht mehr stinkendes Zimmer verzog.

Die beiden waren im Wohnzimmer.

Lange.

Kato’s Stärke war das Warten nicht gerade...kurz war er versucht eines von Kira’s Büchern zu lesen, dachte sich dann aber doch, dass das zu viel wäre.

Fernsehen viel flach, das Wohnzimmer war ja besetzt.

Musik hörte er bereits.

Nach fast zwei Stunden wäre es doch bestimmt okay mal ein bisschen zu nerven...

Unglaublich wie schwer es war seine Zeit rumzubringen, wenn man nicht high war und Zeit dadurch ihre Bedeutung verlor.

Kaum setzte er die Kopfhörer ab hörte er Setsuna einen Witz über eine Aufgabe reißen und Kira darüber lachen.

Das nervte ihn am meisten.

Dass Kira immer lachte, wenn er mit der braunen Seuche zusammen war.

Ätzend, diese Harmonie.

„Kiraaaaaaaaaaaaaaaaa...“, maulte er als er ins Wohnzimmer kam.

„Ja?“

„Langweilig...“

„Hier sind schöne Matheaufgaben, die dir bestimmt auch nicht schaden könnten...“

„...“

„Lies was.“

„...“

„Wie hast du deine Tage alleine rumgerbacht?“

„Rumliegen...glotzen.“

„Oh Mann. Du könntest allerdings mal Pizza bestellen. Ich hab Hunger.“

Kira. Unverbesserlicher Pizza-Freak. Dass er das nicht ansetzte...

„Uh ja. Für mich auch! Meine Konzentration ist eh weg. Kann ich nicht einfach übermorgen noch vorbeikommen?“, warf Setsuna ein und hatte seine Bücher schon so gut wie zugeklappt.

„Meinetwegen. Ich merk schon, dass du nichts mehr wirklich aufnimmst...Also dann, Pizza.“

Er griff nach dem Telefon und Kato funkelte Setsuna an.

Auch noch mitessen wollen...

Konnte das Nervenbündel nicht abziehen?

„Oh Mann. Mathe macht mich fertig...“, grunzte der Kleine und stütze sich ganz natürlich an Kira ab.

„Ich weiß. Du lässt dich nicht genug drauf ein.“ Er wuschelte dem Kleinen durch die Haare und Kato fühlte sich übergangen.

„Soll ich euch die Wohnung für ein kleines Schäferstündchen überlassen?“

„Eifersüchtig?“, stichelte Setsuna und grinste ihn an.

Kato versuchte ihn so nüchtern wie möglich anzusehen.

„Klar.“ Ironie stand ihm ganz gut, fand er. Es war eine wunderbare Art die Wahrheit auszusprechen ohne dafür belangt zu werden.

Das war doch alles so erbärmlich und lächerlich. Kaum flüchtete er sich nicht mehr in diesen ganzen Drogen- Dreck, da registrierte er, dass Kira ihm mehr bedeutete, als er je angenommen hätte und war wegen so einer Kleinigkeit gleich eifersüchtig.

Das durfte doch nicht wahr sein.

Vielleicht sollte er sich doch etwas Gras besorgen und ein paar Pillchen...

„Kato?“

„Hmm?“

„Lass das.“

„Was?“ Konnte er Gedanken lesen?!

„Ich sehe, dass dein Gehirn irgendeinen Scheiß ausbrütet.“

Er kannte ihn einfach zu gut. Kato war innerlich zwiegespalten.

Einerseits war da der alte Trotz, der einfach aus Prinzip nicht alles tun wollte, was Kira ihm sagte, das Bedürfnis wieder ein bisschen das Arschloch raushängen zu lassen und sich was auf der Straße zu besorgen. Die geistige Abhängigkeit zu besiegen würde ihn soviel mehr Leid und Arbeit kosten als der körperliche Entzug, das war ihm klargeworden.

Und daher rührte auch seine zweite Empfindung, dieses sich zu ihm hingezogen fühlen, bei ihm bleiben und für sich haben wollen.

Einerseits schämte er sich seiner Gefühle, andererseits hatte er das Gefühl etwas gefunden zu haben an das er sich klammern konnte.

Auf der einen Seite fand er es schön, dass der Schwarzhaarige ihn so gut kannte, andererseits hatte er Angst er könne Kato seine Gefühle ansehen.

Sein Kopf begann zu schmerzen.

Es war alles viel zu viel.

Er sehnte sich nach Ruhe in seinem Kopf, einem Schuss.

Kira’s Blick lag eindringlich auf Kato und er kam langsam in die Wirklichkeit zurück.

„Bestell mir eine Hawaii...“, sagte er.

„verträgst du das schon?“

„Wird sich zeigen.“

Kira sah ihn noch einen Augenblick undefinierbar an bevor er der Bestellung noch eine Pizza Hawaii hinzufügte.

„Eine dreiviertel Stunde werden wir uns wohl noch beschäftigen müssen stellte er fest, als er aufgelegt hatte.

Kato stöhnte auf. Eine dreiviertel Stunde mit Mudo?

Der Braunhaarige schien ähnlich zu denken, denn er blickte ihn unglücklich an.

„Ich sollte euch zwei zusammen in einen Raum stecken und gehen. Mal sehen wer da am Ende übrig bleiben würde...“

Kira lehnte sich in seinem Sessel zurück und schloss kurz die Augen.

Setsuna und Kato schwiegen. Was sonst sollten sie tun? Beiden war die Situation unangenehm.

Es wäre vermutlich bis zum Eintreffen des Pizzaboten so gewesen hätte Setsuna nicht das Kartenspiel auf Kira’s Fernsehtisch entdeckt.

„Wie wär’s damit?“, fragte er und deutete auf denn Stapel.

„Als wenn du ein gescheites Kartenspiel beherrschen würdest...“, stichelte Kato.

„Wetten ich zieh dich beim pokern ab?“

„Von wegen.“

„Na dann wäre das ja geklärt.“, sagte Kira. „Ich-“, er nahm sich eines seiner zahlreichen Bücher „werde jetzt dieses Buch weiterlesen und ihr erleichtert euren Geldbeutel oder was auch immer.“

Und schwupps. Mit einem Grinsen hatte der Herr sich aus der Affäre gezogen und die beiden alleine gelassen.

„Das war mies.“, sagte Setsuna.

„Bestimmt hat er das Kartenspiel extra dahingelegt.“

„Ja...zuzutrauen wäre es ihm. Spielen wir?“

„Du wirst so verlieren!“ Er würde dem kleinen schon zeigen wessen Revier das hier war!
 

Kato würde es nie offen zugeben, aber Mudo war ein würdiger Gegner. Es gab außer ihm selbst nur eine Person die besser bluffte, auch besser als er. Diese Person las gerade ein Buch, dessen Inhalt Kato wahrscheinlich nicht einmal mit Lektürenschlüssel verstehen würde.

Was Kato ebenfalls nie zugeben würde war, dass Mudo nett sein konnte.

Nicht, dass sie besonders freundlich zueinander waren, aber keiner von ihnen erwähnten die wunden Punkte Drogen oder Sarah.

Zumindest nicht negativ.

Als Mudo gerade eine Runde verloren hatte sah er ihn an. Ganz ernst aus großen braunen Augen.

„Du, Kato. Ich finde echt krass, dass du es geschafft hast...“ Ohne ein weiteres Wort von beiden mischte er die Karten weiter.

Sollte er doch seine Schwester vögeln...Hauptsache er ließ „seinen Sempai“ in Ruhe.

Aber Mudo’s Kompliment erweckte auch Angst in Kato.

Es war noch lange nicht vorbei. Was würde passieren, wenn er diese Wohnung verließ, wenn er wieder draußen war, auf sich gestellt, wenn Kira nicht da war um auf ihn aufzupassen.

Er wusste, wäre er jetzt alleine, er würde sich wieder betäuben. Vielleicht würde er mir Kleinigkeiten anfangen, aber am Ende würde er wieder beim Heroin landen.

Hier in dieser Wohnung hatte er eine Festung, aber was war da draußen?

Und früher oder später würde ihm die Decke auf den Kopf fallen und Kira konnte nicht immer bei ihm sein.

Sie spielten noch eine ganze Weile ohne dass viel geredet wurde- abgesehen von den obligatorischen Flüchen und Beleidigungen bei einer Niederlage und dem Spott und Hohn dem anderen gegenüber bei einem Sieg- bis es endlich an der Tür klingelte.

Unisono jubelten die beiden, sprangen auf und hechteten Richtung Tür, erreichten sie sogar noch vor Kira.

„Jungs. Ich habe das Geld.“, sagte Kira trocken und schob die beiden Fressmonster von der Tür weg.

Er drückte den Summer- etwas das Kato glatt vergessen hätte. Wenn er Pizza bestellt hatte war der Pizzabote immer direkt nach oben gekommen, weil die Haustür kaputt war. Irgendjemand hatte das Schloss so demoliert, dass sie sich nicht mehr schließen ließ.

Etwas außer Atem kann der übergewichtige Pizzabote die Treppe heraufgewatschelt. Kato konnte sich vorstellen, dass Kira süffisant grinste. Er hatte Kato auch immer ausgelacht, wenn dieser schlapp gemacht hatte. Was häufig passiert war, denn die Drogenkondition war nicht die beste.

Der Pizzabote schnaufte und verfluchte den Architekten des Hauses wahrscheinlich für seine Idee den Aufzug wegzulassen.

Kato konnte das nachfühlen. Allerdings beängstigte ihn der Pizzabote auch. Ob der wohl zu viel von seiner eigenen Ware aß?

Setsuna schienen ähnliche Gedanken durch den Kopf zu gehen, denn er blickte den Mann ebenso abschätzig an.

Und Kira, der glänzte natürlich wieder im Vergleich zu dem grobschlächtigen, übergewichtigen Mann.

Wieder ein Ego-Punkt für ihn.

Er bezahlte die Pizzen und schloss die Tür wieder. Kato und Setsuna blickten ihn mit großen Augen an. Seufzend hielt er ihnen ihre Kartons hin und beobachtete amüsiert, wie die beiden sich unverzüglich in die Küche begaben.

„Können ja doch miteinander...“, murmelte er.

Kira setzte sich gemütlich hin und aß seine Pizza gesittet. Natürlich. Setsuna und Kato futterten als hätten sie seit Ewigkeiten nicht gegessen. Was auf Kato ja auch passte. Und es war ein wunderbares Gefühl wieder etwas zwischen die Zähne zu bekommen.

„Sooooo.“ Setsuna strich sich über den gut gefüllten Bauch. „Ich muss dann jetzt auch los... Sarah wartet...“ Blick zu Kira.

„Ich bring dich zur Tür.“

Uh, Kato verstand. Zuhörer nicht erwünscht. Gut, wenn die beiden meinte. Er verschränkte die Arme und tat als hätte er nicht gemerkt, dass er übergangen wurde. Bemerkte er ja normalerweise auch nicht.
 

„Steiger dich da nicht zu sehr rein, Kleiner.“, sagte Kira und legte seinem kleinen Freund die Hand auf die Schulter.

„Ich fürchte dafür ist es zu spät. Es tut jedes Mal so weh sie zu sehen...aber ohne sie ist es noch schlimmer.“

„Du weißt, ich stehe hinter dir.“

„Dafür bin ich dir so dankbar. Ohne dich wüsste ich nicht, was ich machen soll.“

Kira lächelte warm.

„Sempai?“

„Hm?“

„Vielleicht solltest du Kato auch mal so anlächeln. Er mag dich sehr...“

Und schwups war der Junge mit einem Augenzwinkern durch die Tür verschwunden.

Was war das denn?

Kira schüttelte den Kopf über die Allüren des Kleinen und begab sich zurück in die Küche.

„Und jetzt?“, fragte Kato.

„Ich muss Hausaufgaben machen...“

„Och nöööö.“

„Och doch. Schau fern. Dann holen wir deine Sachen. Und heute Abend gehen wir raus.“

Kira verschwand in sein Zimmer und Kato vor den Fernseher. Wollte er denn wirklich mit Kira auf die Piste gehen? Natürlich würde es Spaß machen, wäre da nicht die Gewissheit, dass es Frauen geben würde.

Kato musste über sich selbst lachen. Als er noch Heroin genommen hatte, war er jedem Rock hinterher gerannt.

Aber wie hieß es so schön? Wenn Alle Stricke reißen ist es auch zu spät sich zu erhängen.

Er würde es schon packen.

Hauptsache er dachte nicht dauernd an das Heroin. Denn das teilte sich mit Kira sein Gehirn. Und beides machte ihn wahnsinnig.
 

Es war der erste Abend für Kato an dem Kira richtig besoffen war und er nahezu nüchtern. Seines Magens wegen hatte er nur zwei Bierchen getrunken.

Erstaunlich war aber, dass man Kira nicht ansah wenn er betrunken war außer man kannte ihn, kannte ihn gut.

Er redete ohne zu lallen, aber sein Wortschatz wurde grober.

Er ging geradeaus ohne Schlangenlinien, aber das Feste in seinen Schritten fehlte.

Er war schlagfertig, aber die Antworten kamen nicht wie aus der Pistole geschossen.

Er besaß nach wie vor seinen Charme, aber er war weniger dunkel und gefährlich als viel mehr dreist und verwegen. Siebzig Prozent seiner Prügeleien hatte Kira betrunken gestartet.

Die anderen dreißig hatte Kato gestartet und Kira hatte ihn im wahrsten Sinne des Wortes raushauen müssen.

Und was besonders wichtig war: Wenn Kira betrunken war flirtete er ohne Unterlass.

Wenn Kato betrunken war störte es ihn nicht.

Aber er war quälend nüchtern, quälend clean.

Und die Versuchung in ihm wuchs sich abzuschießen, vollzudröhnen und zu krepieren.

Fünf Damen hatten sich zu ihnen gesellt, oder besser zu Kira. Ihn, Kato, beachteten sie kaum.

Auch das war okay. Das Problem war schließlich nicht, dass die Frauen ihn nicht beachteten, sondern, dass sie Kira generell zu viel Aufmerksamkeit schenkten.

Kato wusste auch direkt welche die Ehre haben würde am Ende von Kira flachgelegt zu werden: Die ausländische Dame ganz links, Europäerin. Gut gebaut. Blond. Blauäugig.

Und das Schlimmste war, dass Kato sich nicht in seine Bude zurückziehen konnte.

Sie hatten seine Sachen heute rübergebracht und beschlossenen, dass sie die ausziehbare Couch aus Kira’s Zimmer mit der im Wohnzimmer vertauschen würden, damit jeder etwas Privatsphäre hatte. Aber allzu dick waren die Wände nicht...

Natürlich könnte Kato auch auf Beutezug gehen, aber er verspürte nicht die geringste Lust dazu.

Kira schien zu merken, dass etwas mit ihm nicht stimmte und sah ihn etwas verschleiert an.

„Alles klar bei dir?“

„Ich...fühl mich nicht besonders. War vielleicht doch keine so gute Idee. Ich könnte einfach schon mal vorgehen. Du kommst dann einfach nach, wie wär’s?“

„Sicher, dass der Weg alleine geht?“

„Sehe ich aus als würde ich gleich umfallen?“

„Nein, aber als seiest du sehr schlecht drauf. Gehe nicht über den Bahnhof und ziehe keine neue Ladung rein...“

„Ich ruf dich von deinem Telephon aus an.“

„Ist gut.“

„Bis später.“

Die kalte Luft tat gut. Kato hoffte, dass sie ihm den Kopf klären würde. Damit er nicht an Kira in seinem schwarzen Hemd dachte, an sein schwarzes Lächeln mit dem er die Frauen umgarnte.

Aber es half nichts. Insgeheim hatte er gehofft, dass Kira ihn nicht gehen lassen würde, beziehungsweise, dass er mit ihm ging. Seufzend zündete Kato eine Zigarette an und zog seine Jacke enger. Nacht war es immer so verflucht kalt.

Er wollte noch nicht in die Wohnung zurück, auch wenn er es Kira versprochen hatte.

Wieso sollte er sich so einschränken lassen? Mr. Handsome machte schließlich gerade Aufrisse, da konnte Kato doch auch noch einen kleinen Spaziergang machen. Nicht dass er Anfing sich seiner Gefühle wegen unterbuttern zu lassen. Überhaupt, was waren schon Gefühle? Es würde vorbei gehen.

In seinem trotz achtete Kato nicht darauf wohin seine Füße ihn trugen und war natürlich wieder an den alten Tatorten gelandet. Hier ganz in der Nähe war Bobby immer unterwegs.

Er könnte ihn einfach mal besuchen, sagen dass er clean geworden war. Und wenn er gelegentlich mal einen Joint rauchte war das doch sicher okay. Man konnte ja nicht gleich alles von ihm verlangen. Nur ein bisschen seine Sehnsucht betäuben. Das war alles. Mehr nicht.

„Wo willst du hin, Yue?“

Kato erstarrte. Er war ihm also doch nach. Einerseits war er froh darüber, andererseits erschrocken. Was musste Kira jetzt nur von ihm denken.

„Nirgendwo. Ein bisschen laufen. Nur so.“

„Sicher. Irgendwohin. Der Mensch ist eben doch ein Gewohnheitstier.“

„Bist du schon fertig?“, fragte Kato aus Trotz. Er wollte nicht über sich reden.

„Ich hab mir die Nummer aufgeschrieben...mir war nicht wohl dabei dich alleine zu lassen...“

„Mit Recht.“, dachte Kato. Kira hatte also seinen Abendfick vernachlässigt. Irgendwie machte ihn das stolz. Er wusste, dass der Schwarzhaarige jetzt angesäuert war, aber er genoss es trotzdem, dass er heute Abend nicht über diese Blondine rüberrutschen würde.

„War vielleicht auch mein Fehler so früh mit dir rauszugehen...“

Kato stutzte. Hatte Kira gerade einen Fehler gestanden?

„Ich schätze es ist nicht so einfach seine Angewohnheiten zu kontrollieren.“

„Deswegen musst du ja auch immer eine Frau ficken, wenn du raus gehst.“

Kato biss sich auf die Zunge. Verdammt.

Kira zog eine Augenbraue hoch.

„Du benimmst dich komisch Kato.“

„Hast du ein Problem damit?! Es ist nicht so einfach sich wieder einzufinden. Alles ist so verfickt anders.“

„Und das macht dir Angst? Tja. Du wirst dich dem stellen müssen. Das Leben nimmt keine Rücksicht.“

Warum war er denn nur immer so kalt? So grausam?

„Und deswegen lässt du mich ins kalte Wasser springen.“

„Wollte ich, ja. Aber ich hab dann doch den Rettungsring raus geholt.“

„Wie gnädig von dir!“, spie Kato aus. Er fühlte sich so wertlos. Als würde Kira nur auf ihn herabschauen, ihn als Experiment benutzen.

Was war so schwer daran zu ihm genauso sanft zu sein, wie zu Mudo? Den konnte er doch auch anlächeln und umarmen, ihm mut zu sprechen.

„Mach endlich Nägel mit Köpfen Kato. Entscheide dich einfach.“

„Einfach? Einfach! Nicht jeder ist so ein kaltes, arrogantes Arschloch wie du, nicht jeder-“

„Meinst du mir ist alles leicht gefallen?! Aber ich hab mich aufgerafft.“

„Ohhh jaaaa. Der große Kira-sama. Er kann sich immer kontrollieren. Nicht jeder ist so beschissen perfekt, das solltest du auch mal kapieren.“

„Du machst es einem leicht auf dich runterzuschauen, Kato.“

Kato spürte einen tiefen Schmerz durch seinen ganzen Körper fahren als hätte man ihn gerade hinterrücks erdolcht.

„Und du...“ Er wollte Kira sagen, dass er es einem leicht machte ihn zu hassen. Aber er konnte es nicht. Verdammt er hasste diesen Mann nicht. Diesen Penner, der so arrogant über ihm thronte, ihn beleidigte, auf ihn herabsah und trotzdem aus irgendeinem Grund noch bei ihm war. Er hasste Kira nicht. Und er wollte nicht lügen, auch wenn er ihn verletzen wollte in diesem Moment in dem er selber diesen unglaublichen Schmerz fühlte.

„Ich?“

„Vergiss es Kira. Du hast ja doch nichts anderes zu tun als dich gut zu fühlen, wenn du siehst wie viel schlechter ich es mache.“

„Vielleicht sollte ich doch woanders unterkommen. Ich hab ja noch nicht gekündigt.“

„Du willst also einfach aufgeben.“

„Kira! Verdammte scheiße. Ich habe keine Lust mich von dir wie einen Haufen Dreck behandeln zu lassen! Du findest es vielleicht geil, wenn man dir in den Arsch tritt, aber ich nicht! Machst du das mit Mudo auch so, du Penner?“

„Nein. Mudo versteht es auch ohne dass man ihn anmacht. Aber dich kann man nicht mit Samthandschuhen anfassen.“

„Ach und warum nicht?“

„Weil du einen dann für Schwäche verachtest. Darum.“

Kato erinnerte sich. An Sozialarbeiter, die er für ihre „weiche Art“ verlacht hatte, an die „weichherzigen Loser“ in seiner Stufe, die „ach so pädagogischen Lehrer die ja doch nur Schlappschwänze sind“. Er erinnerte sich daran, dass man ihm beigebracht hatte stark zu sein. Er erinnerte sich daran, dass er sich bei jeder Beleidigung, jeder Prügelei nichts mehr gewünscht hatte als jemanden, der ihn geborgen hielt.

„Nein. Das stimmt nicht. Ich habe es nur nicht anders gelernt.“

Kira legte den Kopf leicht schief. Er lächelte wieder. Bedeutete Lächeln bei ihm etwas anderes als bei normalen Menschen?

„Langsam scheinst du dich selber zu verstehen. Wir sind uns gar nicht so unähnlich.“

Er bemerkte Kato’s Frösteln und hielt ihm wortlos seine Jacke hin. Zögernd nahm Kato sie an.

„Wie meinst du das?“

„Irgendwann Kato. Irgendwann.“

Kato zog seine Jacke über, während er sich über diesen Mann wunderte.

„Lass uns gehen.“, sagte Kira und ging an ihm vorbei.

Das war es also. Keine Klärung der Auseinandersetzung, denn der Herr hatte keine Lust mehr.

Aber Kato fehlte die Kraft seinem Trotz nachzugeben und stehen zu bleiben, so dass er Kira einfach hinterherlief, sich fest in seine Jacke einmurmelnd. Diese Wärme tat gut. Oder war es vielleicht doch eher die Wärme der Geste, die ihm gut tat?

Er wurde aus Kira nicht schlau. Aber er hatte ja noch Zeit. Irgendwann...
 

Sooo, das war's dann auch wieder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Cheshire-
2009-05-26T07:04:41+00:00 26.05.2009 09:04
;________; Ach Kato-lein tut einem so Leid.
*giggle* udn er ist eifersüchtig auf Setsuna~ X3
Ach ja was mir aufgefallen ist Sarah wird hier ohne h geschrieben ;D
*das nebenbei so aufgefallen ist XD*
Ach fand ich das cool, als Kira die Olle sitzen gelassen hatte und dem kleinen Ex-Junkie hinterher~
Wobei es ja klar war das Kato wieder etwas abdriftet o-o
*____* Der Schluss war irgendwie süß~
*sich schon auf das nächste chapter freut*
-^.^-
;D dafür warte ich auch eine Weile <3~


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