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Dann habe ich umsonst gelebt

von

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Es gab nicht viel zu sagen. Das Schweigen erfüllte den Raum, machte die Stimmung bedrückend, während die Zeit scheinbar still stand. Gackt zeichnete mit dem Finger das Muster des Holztisches nach, das dunkle Braun hielt seinen Blick fest und einen Moment lang hatte er das Gefühl, zu fallen. Er zuckte, eine Träne löste sich aus seinem Augenwinkel und zersprang auf der Tischkante wie tausende kleine Diamanten in denen sich das Licht spiegelte. Mit leerem Blick schaute er auf und Mana schaute zurück, die Augen halb geschlossen, wie immer. Sein Desinteresse war für ihn wie ein Stich mitten ins Herz, kurz, aber schmerzhaft.

„Es ist okay.“, hörte er sich sagen, doch sein Gegenüber zuckte nur die Schultern.

„Ich hatte nichts anderes erwartet.“

Natürlich interessierte es ihn nicht, wie schwer es Gackt fiel, diese Worte auszusprechen und dass er lieber sterben würde, als ihn gehen lassen zu müssen. Die Tränen liefen weiter, lautlos und unbeachtet. Er wischte sie mit dem Handrücken weg, doch sofort liefen neue nach.

Mana stand auf, ging zum Fenster und starrte hinaus. Sein Blick blieb verschlossen, die Arme hatte er vor der Brust verschränkt. Er würdigte ihn nicht eines Blickes. Gackt starrte ihn an, musterte seinen Rücken, den angespannten Nacken. Er erinnerte sich an die Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, die glückliche Zeit. Er schaute in den Spiegel zu seiner Rechten und erkannte sich selbst nicht mehr, sein Blick war müde und traurig, wie der eines alten Greises. Er war doch noch so jung...

Mana schien inzwischen in seiner eigenen Welt zu sein. Freute er sich auf sein zukünftiges Leben... ohne ihn?!

Gackt umklammerte seinen eigenen Oberkörper, die Schmerzen wurden nahezu unerträglich. Einen Moment lang sah er sich selbst an einer Wand stehen, und sah Mana, wie er mit einem Messer auf sie einstach, immer und immer wieder. Doch dann war das Bild verschwunden und er war wieder hier, saß am Küchentisch und weinte.

Ihm wurde almählich schlecht, es waren zu viele Gefühle auf einmal...

„Hast du mich denn überhaupt jemals geliebt?“

Mana schaute ihn nur entnervt an, seufzte und zuckte wieder die Schultern. „Vielleicht.“

„Ich meinte mich als Person.“, fauchte Gackt und die Messerstiche raubten ihm den Atem. „Nicht meinen Körper!“

Er schaute wieder zur Seite, aus dem Fenster. „Ich glaube nicht.“

„Dann habe ich umsonst gelebt.“

Einen Augenblick schwieg Mana, nur wenige Sekunden, die Gackt vorkamen als sei es eine kleine Ewigkeit.

„Meinst du?“, flüsterte er nur und seine Stimme klang heiser. Als hätte er tatsächlich noch Gefühle führ ihn...

Neue Hoffnung brannte in Gackts Herz auf, doch diese Hoffnung wurde im selben Moment wieder zerschlagen. Er sah Mana gehen, und wusste, dass es für immer war.

Er hatte das Gefühl zu fallen, immer tiefer in die endlose Leere seines Verstandes. Und dann war da nichts mehr.



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