one and only
“Komm schon. Streng dich mal ein bisschen an!” Leicht genervt krabbelte Rose über den Fußboden im Schulsprecherzimmer. Sie hasste es. Warum hatte sie sich nur auf so einen Schwachsinn einlassen müssen? Lily, ihre Cousine sah ihr lachen dabei zu, wie Rose versuchte, ihre Ostergeschenke zu finden.
Das Einzige, was sie tröstete, war die Tatsache, dass auch die anderen ihre Geschenke so bekommen hatten. Albus war der erste gewesen. Ihn hatte sie bereits vor Stunden geweckt, damit er alles finden konnte. Leicht genervt hatte er ihr den Wunsch erfüllt und war dann überglücklich gewesen, als sie zu James verschwunden war. Es war aber auch wirklich nicht die feine englische Art, dass sie sie alle zwang, auf Muggelart die Geschenke zu suchen. Hugo hatte Rose schon vorgewarnt, aber das rette sie trotzdem nicht, denn Lily hatte keine Ruhe gegeben, bis Rose angefangen hatte, zu suchen.
Schnaufend richtete sie sich auf. “Und was genau bringt es dir, dass alle durch die Gegend kriechen und sich zu Obst machen?”
Lily legte den Kopf schief und sah Rose fragend an. “Zum Obst machen? Das ist eine Tradition und die wird auch in Hogwarts weitergeführt!” Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihre Cousine durchdringend an.
Rose gab auf. Gegen sie war einfach kein Kraut gewachsen, also ließ Rose es einfach über sich ergehen.
“Das letzte schaffst du auch noch!” Lily sah Rose aufmunternd an. Nicht nur, dass Rose in die unmöglichsten Ecken gekrochen war, nein, sie hatte sich auch sicher drei große blaue Flecken zugezogen.
Sie fuhr sich durch die roten Harre und sah genervt zu Lily. “Schwörst du mir, dass es nur noch ein einziges ist?”
Eifrig nickte Lily. Sie hatte wirklich jedes Geschenk schwierig versteckt, aber das letzte war etwas besonders. Sie hoffte, dass Rose es bald finden würde. Es war eine Fotocollage von ihrer Zeit in Hogwarts, denn Lily wusste, dass es Roses letztes Jahr war und wie sehr sie an der Schule hing.
Versteckt war das Geschenk hinter dem großen Schrank, in dem Scorpius, ihr Schulsprecherpartner und sie ihre Schulsachen aufgeräumt hatten. Es war ein ganz schönes Stück Arbeit gewesen, das Geschenk dort zu verstecken.
Belustigt sah sie Rose dabei zu, wie sie wieder und wieder akribisch jeden einzelnen Winkel des Zimmers absuchte. Lily spürte genau, dass Rose nahe am Platzen war, aber sie wollte ihren Spaß haben, schließlich machten es die anderen oft genug anders herum. Heut e waren eben sie mal dran!
Erschöpft ließ sich Rose auf die Couch sinken. Sie hatte keine Lust mehr. Sollte das letzte Geschenk doch bleiben, wo die Alraunen wuchsen!
“Komm schon Rose! Ich bitte dich!” Lily versuchte es mit dem Bettelblick, der eigentlich immer funktionierte. Aber heute hatte sie kein Glück. Rose schüttelte den Kopf. “Nein, ich mag nicht mehr. Ich hab alles abgesucht und da ist einfach nichts mehr!” Mit einem gigantischen Schmollmund sah sie an Rose vorbei in den Kamin.
Doch noch bevor Lily weiter auf sie einreden konnte, ging die Tür auf und Scorpius kam mit Albus hinein. Scorpius spürte sofort, dass etwas nicht stimmte, deshalb ging er zum Sofa, lehnte sich über die Lehne und sah Rose an. “Hat dir jemand ein Buch geklaut?” Mit hochgezogener Augenbraue musterte er sie. Sie schüttelte nur mit verbissener Miene den Kopf.
“Was ist es denn dann?” Noch immer lehnte er sich neben sie.
“Frag das mal Lily!”, kam es gepresst von ihr. Sie musste sich stark zusammen reißen um nicht ihre Wut an ihm auszulassen. Über das Niveau waren die beiden seit Weihnachten hinaus, als sie sich unabhängig voneinander etwas geschenkt hatten.
Neugierig wanderte sein Blick weiter zu Al’s Schwester. Sie sah ihn unschuldig an und meinte: “Sie soll nur noch ein Geschenk suchen, dann ist sie fertig!”
AL stöhnte auf. “Sag nicht, du hast das bei den Anderen auch gemacht?” ´Man konnte deutlich das Grauen aus seinem Blick lesen.
Als sie nickte, seufzte er nur auf und flüsterte zu Rose: “Ich entschuldige mich hiermit für dieses unprofessionelle Verhalten!”
Sie nickte nur schwach und rieb sich die Stirn.
Scorpius hatte währenddessen verständnislos zwischen allen hin und her gesehen. “Darf ich nun auch an dem Gespräch teilhaben?”
Rose drehte ihren Kopf ein Stück zu ihm und meinte: “Lily will, dass ich meine Ostergeschenke auf Muggelart suche. Und nun fehlt mir noch eins. Wobei ich mir sicher bin, dass ich schon alles abgesucht habe! Wirklich, ich habe keine Idee, wo ich noch suchen könnte.”
Neugierig sah Scorpius sie an. “Auf Muggelart suchen? Cool! Das würde ich auch gern mal versuchen!” Rose sah ihn entsetzt an. “Das ist nicht dein Ernst, oder?”
Als er sie aber mit großen begeisterten Augen ansah, wusste sie, dass es ihm mehr als nur ernst war.
“Dann also los.” Sie schob sich schwerfällig aus dem Sofa und sah ihn verzweifelt an. “Ich verspreche dir, dass ich dir deine Sachen dann auch noch verstecke, da kannst du gleich noch mehr suchen!” Dass Lily und Albus sie neugierig ansahen, bemerkte sie gar nicht, denn sie war damit beschäftigt, sich ein lachen zu verkneifen, als Scorp begeistert nickte.
“Ich hoffe, du bist noch genauso motiviert, wenn wir das Geschenk gefunden haben sollten.”
Er schien sich da aber keine Gedanken zu machen, denn er winkte nur ab. “Das passt schon.”
Rose sah zu Scorpius. Sie wartete, dass er anfing, zu suchen. Doch nach ein paar Sekunden merkte sie, dass er sie neugierig und erwartungsvoll ansah. “Ich dachte, du willst mir beim Suchen helfen?” Sie zog eine Augenbraue nach oben und verschränkte die Arme vor der Brust. “Ja, will ich ja auch. Du musst mir nur zeigen, wie es geht!” Er sah sie an, als hätte Rose das wissen müssen.
Nun sichtlich genervt strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht und sah Scorpius herausfordernd an. “Du willst mir doch jetzt nicht etwas sagen, dass du nicht weißt, wie man Geschenke sucht?”
Er sah sie wieder mit großen Augen an und schüttelte den Kopf. “Nein, ich habe so was noch nie gemacht. Aber es klang spannend. Ich liebe Schatzsuchen, früher, als ich noch kleiner war, hat mein Dad mir ein Baumhaus gebaut und jeden Tag hat er mir Proviant versteckt und ich musste mit Hilfe einer Schatzkarte sehen, wie ich dort hinkomme. Du musst mir also nur die Karte geben und ich zeige dir, wo das Geschenk ist!” Seine Wangen hatten sich vor Freude rot gefärbt, während die anderen ihn alle sprachlos anstarrten.
Der immer coole Scorpius Malfoy hat als kleines Kind in einem Baumhaus gespielt und mit Hilfe von Schatzkarten seine Nahrung gesucht.
“Was?”, fragte er leicht verunsichert.
Rose gab ein Glucksen von sich. “Nichts. Ich erklär dir, wie das laufen wird. Also man sucht das jeweilige Geschenk ohne Karte. Pass auf, ich werde es dir zeigen. Mach die Augen zu.”
Sobald er die Augen zuhatte, rannte sie in ihr Zimmer und holte die Geschenke, die sie für ihn besorgt hatte.
Er stand noch immer mit geschlossenen Augen neben der Couch und wartete darauf, dass sie wieder zurückkommen würde.
Sie nahm die Tüte, die sie in der Hand hatte und nahm das erste Geschenk hinaus.
Blutschokolade. Sie wusste, dass er sie liebte, auch wenn sie sich nicht so ganz erklären konnte, warum. Als sie mal davon gekostete hatte, hatte sie sich danach ordentlich übergeben.
Leise schlich sie zu einem Regal und versteckte die Tafel Schokolade zwischen zwei Büchern. Dann ging sie zu Lily und Albus, die jetzt zusammen auf dem Sessel saßen und sie neugierig musterten.
Rose stellte die Tüte ab und ging dann wieder u Scorp. “Also gut. Mach die Augen wieder auf und suche dein erstes Geschenk. Das ist übrigens einfach versteckt, also kein Vergleich zu den guten Einfällen von Lily!”, meinte sie sarkastisch und warf ihr einen undefinierbaren Blick zu.
Scorpius hatte die Augen wieder geöffnet und sah sich neugierig um. “Und was muss ich jetzt suchen?”
Rose schüttelte ihren Kopf. “Genau das ist ja der Trick. Du weißt nicht, nach was du suchst und du weißt auch nicht, wo du suchen musst. Wenn die zwei Probleme nicht wären, hätte ich das Geschenk schon längst selber gefunden.”
Scorpius schien in genau dem Moment zu begreifen, auf was er sich da eingelassen hatte. “Ich muss also sozusagen blind suchen?”
Rose nickte. Auch als er den anderen einen fragenden Blick zuwarf, bekam er nur ein Nicken.
Vorsichtig sah er wieder zu Rose. “Bekomm ich wenigstens einen Tipp?”
Sie grinste: “Das ist also dein erstes Mal?” ´Die beiden letzten Worte betonte sie extra, was seine Wirkung nicht verfehlte. “Ich schaff das auch so. schließlich klappen bei mir alle erste Male!” Mit blitzenden Augen sah er zu ihr und fing dann an, in ihrem gemeinsamen Schulsprecherzimmer nach etwas zu suchen, was vorher nicht da gewesen war.
Er suchte jetzt schon zehn Minuten und hatte noch immer nichts gefunden. Langsam verzweifelte er. Er hatte schon einige Male um Tipps gegeben, aber noch nichts erreicht. Die drei blieben hart, wobei Rose es schon ein wenig leid tat. Wenn sie alleine gewesen wären, hätte sie ihm geholfen, aber mit Lily und Albus dabei war es etwas anderes. Lily, weil sie total närrisch war und Al, weil er es genoss, seinen Freund mal verzweifelt zu sehen.
Frustriert fuhr sich der blonde durch die Haare und sah wieder zu Rose, die unauffällig auf das Bücherregal sah.
Er überlegte einen Moment und drehte sich dann wieder rum. Langsam ging er auf das Regal zu und kniete sich dann auf den Boden. Langsam arbeitete er sich an dem Regal hoch und suchte Reihe für Reihe durch. Als er endlich wieder aufrecht stand, fiel es ihm in die Augen. Eine Tafel Schokolade fiel ihm ins Auge und zögerlich griff er danach.
“Blutschokolade!”, rief er begeistert, als er sah, was er in der Hand hielt. Freudestrahlend drehte er sich zu Rose um und grinste sie an.
“Ich denke, diesmal esse ich sie lieber allein.”
Sie nickte nur und meinte: “Hilfst du mir jetzt bei meinem Geschenk?”
Er grinste: “Klar, nur ich kann dir helfen. Der einzig wahre Geschenkefinder wird dir tatkräftig zur Seite stehen.”
Al und Lily brachen in Gelächter aus, als sie hörten, wie er sich nannte. Es war aber auch wirklich absurd.
“Ich habe genug. Die beiden suchen jetzt schon eine halbe Stunde. Ich gehe essen.” Al stand auf und ging. Schließlich hatte er keine Lust ewig zu warten. Auch Lily schien genug zu haben, denn sie schloss sich ihrem Bruder an. “Ich glaube, du hast Recht. Ich habe heute noch nichts gegessen und deshalb werde ich mitkommen. Sollen die beiden doch sehen, wie sie es finden.”
Etwas geschockt sahen Rose und Scorp auf die geschlossene Tür.
“Na toll.”, fluchte sie. “Jetzt werde ich es nie finden!” Frustriert sah sie Scorpius an.
Der lächelte nur und flüsterte: “Sei froh, dass sie endlich weg sind. Ich habe nur darauf gewartet!” Und schon zückte er den Zauberstab und meinte: “Accio Ostergeschenk!” Und tatsächlich schwebte hinter dem Schrank ein Bilderrahmen hervor. Langsam ließ Scorpius ihn in Roses Arme segeln. Vorsichtig fing sie ihn auf und sah ihn genauer an. Scorp trat hinter sie und sah ihr über die Schulter.
Viele verschiedene Bilder sahen ihr entgegen. Auf allen war sie zu sehen. Sie und ihre Freunde. Alle aus Gryffindor, ihre Familie und auch Scorp. Lächelnd betrachtete sie das Riesenbild und fuhr vorsichtig mit der Hand darüber.
“Das sieht hübsch aus!”, flüsterte Scorp hinter ihr. Sie nickte leicht und spürte, wie sich langsam aber sicher eine Gänsehaut über ihren Körper zog. So wie immer, wenn er ihr näher kam. Sie mochte dieses Gefühl. Aber gleichzeitig war es ihr auch unangenehm.
“Dann hol ich dir jetzt mein Geschenk, in Ordnung?” Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand er in sein Zimmer und kam dann mit einem kleinen Gegenstand wieder. Vorsichtig legte er sein Geschenk in ihre Hand. Neugierig wartete er auf ihre Reaktion. Gespannt sah sie in ihre Hand und sah dort einen kleinen runden Gegenstand liegen. Sie legte ihren Kopf schief und sah ihn fragend an. “Ein Spiegel? Benehme ich mich etwa wie eine kleine Tussi?” Sie verstand nicht so richtig, was er ihr damit sagen wollte.
“Nicht doch!” Er schüttelte lächelnd den Kopf und griff dann in seinen Umhang. Als er seine Hand öffnete, lag darin das genaue Gegenstück zu dem Spiegel in Roses Hand.
Sie sah von ihrem zu seinem Spiegel und dann machte es klick. “Ein Zweiwegespiegel!”, rief sie begeistert.
Er nickte nur und grinste sie an. “Danke schön! Aber wieso schenkst du mir so was wertvolles?” Ungläubig sah sie ihn an.
“Ich schenke nur besonderen Menschen etwas wertvolles.”, murmelte er.
Der leichte Rotschimmer in seinem Gesicht war nicht zu übersehen. Mit großen Augen sah Rose ihn an. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Eine Weile starrten sie sich schweigend und mit rasendem Herzen an, bis Rose sich blitzartig nach vorn beugte und ihre Lippen für ein paar Sekunden auf seine legte.
Dann löste sie sich wieder von ihm und verschwand so schnell sie konnte, in ihr Zimmer, damit er ihren roten Kopf nicht sah.
Sie wusste nicht, was da passiert war, sie wusste nur, dass es das beste war, was sie jemals gemacht hatte.
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so das wars auch schon, hoffe, es hat euch gefallen!!!!
lg emmett
