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Von Sternschnuppen und roten Rosen

von

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Der erste Seelenkristall

Bunny war unfähig sich zu bewegen. Was sie gerade gesehen hatte, verschlug ihr die Sprache. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken.

Fighter hielt noch immer ihr Schwert in der Hand. Einige Sekunden passierte gar nichts. Dann keuchte sie auf einmal. Aus ihrem Mundwinkel lief ein Blutrinnsal. Mit einem gequälten Ausdruck auf dem Gesicht, fiel sie nach hinten und ließ das Schwert los.

„MAMORU!“ Bunny hatte ihre Stimme wiedergefunden und stürmte nun nach vorn. Uranus war zu geschockt um sie weiter aufzuhalten.

Endymion lag noch immer am Boden. Er stützte sich auf seinem linken Unterarm ab und hielt die rechte Hand samt Schwert in die Höhe. Blut lief daran herunter. Auch seine Augen blickten starr und weit geöffnet geradeaus. Sein Herz schlug rasend schnell. Er erinnerte sich, wie er Bunnys Stimme gehört hatte. Sie hatte seinen Namen gerufen und er hatte sich umgedreht. Fighter hatte die Gelegenheit für einen letzten Angriff genutzt. Die Zeit, in der sie zustieß verlief für Endymion wie in Zeitlupe. Er hatte ihr Schwert aufblitzen sehen und sich ihr wieder zugewandt. Geistesgegenwärtig hatte er mit aller Kraft sein Schwert wieder hochgerissen und ihr entgegengestreckt. Vermutlich hatte ihn nur die Tatsache, dass er den längeren Arm hatte gerettet. Sein Schwert hatte getroffen während ihres kurz vor seinem Körper innegehalten hatte.

Wie in Trance lag er da. Aus weiter Ferne vernahm er erneut Bunnys Stimme. Aus seinen Augenwinkeln sah er, wie sie auf ihn zustürmte und ihn umarmte. Er konnte ihre Tränen auf seiner Haut spüren.

Auch in die anderen Sailorkriegerinnen kam langsam wieder Leben. Sie machten vorsichtig einige Schritte auf das Geschehen zu. Sailor Star Healer und Sailor Star Maker lösten sich aus der Menge und liefen zu der am Boden liegenden Fighter. „Seiya!“, riefen sie. Als sie sie fast erreicht hatten, schlug ein schwarzer Blitz direkt vor ihnen ein und warf sie zurück. Sie schrien auf. Aller Augen ruhten nun auf dem Geschehen. Wo der Blitz eingeschlagen hatte, stand nun Ambris. Sie lachte kalt auf. „Der Kampf ist vorbei!“, rief sie. „Nun hole ich mir, was mir zusteht!“ Sie drehte sich zu Fighter um und warf ihren Umhang ab. Sie trug ein rotes Triangeltop und einen roten Minirock. Um ihren Hals hing eine Miniaturform der schwarzen Kugel, die sie Fighter gegeben hatte. Sie war blutrot. Ambris hielt die Hand vor ihren Hals. Die Kugel löste sich und schwebte nun zwischen ihren Handflächen. Sie begann zu leuchten. Fighters Kugel reagierte auf dieses Leuchten mit einem leichten blinken, dass sich auf ihren gesamten Körper ausdehnte. Leichte Strahlen kamen von überall aus ihrem Körper und liefen auf die Kugel zu. Sie schien Fighters Lebenskraft zu absorbieren. Zuletzt leuchtete die Kugel stark auf, bevor sich etwas in ihr materialisierte. Zuerst drehte es sich sehr schnell um sich selbst. Als es endlich zur Ruhe kam, war es besser zu erkennen. Es war ein länglicher, dunkelblauer Kristall. In diesem Moment verwandelte sich Fighter zurück in Seiya. Ambris grinste. „Sehr schön!“, murmelte sie, dann streckte sie die Hand nach der Kugel aus.

„Sailor Star, lähme sie!“ „Sailor Star, halt sie auf!“ Healer und Maker hatten sich aufgerappelt und griffen nun den Feind an. Widerwillig drehte Ambris sich um, um die Angriffe abzuwehren. Sie schickte den beiden Kriegerinnen einen Energieschwall entgegen, der sie erneut von den Füßen riss. Unentschlossen sahen die anderen Kriegerinnen zu. Die Zwillinge machten einen Schritt nach vorne. „Kommt schon, wir müssen ihnen helfen!“, sagte Sailor Earth zu den anderen. Doch keiner schien sich so richtig rühren zu wollen. „Was ist los?“, fragte Fullmoon nach. Alle blickten betreten zu Boden. Uranus meldete sich als erste zu Wort. „Er hat es nicht verdient, dass ihm geholfen wird! Er hat unser aller Leben und unser aller Zukunft aufs Spiel gesetzt!“ „Er hat einen Fehler gemacht! Nichts weiter!“, schrie Sailor Fullmoon. „Einen fatalen Fehler, der uns alle das Leben hätte kosten können! Auch euch! Denkt doch nur daran, was geschehen wäre, wenn er gesiegt hätte! Dann gäbe es euch gar nicht!“ Sailor Fullmoon schüttelte energisch den Kopf. Sie wollte das nicht hören. „Dann mach ich es eben allein!“, rief sie und stürmte los. „Sakura, warte!“, rief ihr ihre Schwester nach, doch die hörte nicht zu. Als sie Ambris erreicht hatte, griff sie an. „Mondstein, flieg und sieg!“, rief sie und warf ihr Diadem. Ambris wehrte es ab und warf auch sie zu Boden. In der Zwischenzeit griffen Healer und Maker wieder an.
 

Sailor Moon beobachtete das Kampfgeschehen. Sie hatte Endymion in Sicherheit gebracht und kümmerte sich nun um ihn. Innerlich war sie hin und hergerissen. Einerseits wollte sie helfen, andererseits wollte sie bei Mamoru bleiben. Sie dachte nicht eine Sekunde daran, dass Seiya das verdient haben könnte.
 

Sailor Earth stellte sich vor die anderen. „Will denn keiner von euch helfen?“, fragte sie in die Runde. Keiner antwortete. „Seht doch“, sagte sie und deutete auf den Kampf. „Jeder der drei weiß so gut wie ihr, dass Seiya selbst schuld ist. Doch sie sind sich ihrer Aufgabe bewusst! Sailor Star Healer und Sailor Star Maker sehen Seiya noch immer als Verbündeten, als Freund, als jemanden, der beschützt werden muss! Und meine Schwester sieht sich als Sailorkriegerin. Als Teil einer Gemeinschaft, in der man sich gegenseitig hilft. Jeder macht mal einen Fehler!“ Langsam hoben die inneren Kriegerinnen den Kopf. Sie wussten, dass Momoko Recht hatte. „Aaahrgh….“ Maker schrie auf, als sie gegen einen Baum geschleudert wurde. Doch sie stand sofort wieder auf und kämpfte weiter. Sailor Earth seufzte. Noch immer wollte keiner helfen. „Hört mir zu!“, rief sie. „Es geht nicht länger nur um Seiya, hier geht es um die Welt wie ihr sie kennt! Wisst ihr überhaupt, was das ist, was in der Kugel schwebt?“ Jetzt horchten alle auf. „Es ist Seiyas Seele!“ Ein kalter Schauer lief den Sailorkriegerinnen über den Rücken. „Was?“, fragte Jupiter entsetzt. „Ja! Jede Seele besitzt eine ungeheure Kraft. Sehr mächtige Seelen, wie die von Seiya, materialisieren sich in Seelensteinen. Das sind Kristalle in verschiedenen Formen. Wenn sie ihm gestohlen wird, wird er nie mehr so sein wie früher! Er wird alles verlieren, seine Erinnerungen, seine Empfindungen, einfach alles! Und das ist nicht alles! Wenn seine Seele unseren Feinden in die Hände fällt, wird sie sie mächtiger machen. Und wenn wir nichts unternehmen, werden sie die Erde vernichten!“ Die Mädchen wurden unruhig. Jetzt begriffen sie erst den Ernst der Lage. Es ging hier nicht nur um Seiya, sondern um sie alle. „Worauf warten wir dann noch?“, fragte Mars. Gemeinsam rannten sie los. Nur Uranus und Neptun waren noch unentschlossen. Währenddessen waren Healer, Maker und Fullmoon erschöpft zu Boden gegangen. Ambris lachte und wollte sich wieder Seiya zuwenden, als: „Merkur, schick das Eis des Nordens!“ Überrascht, auf einmal eine solche Übermacht gegen sich zu haben wich Ambris nachdem sie Merkurs Angriff abgewehrt hatte ein kleines Stück zurück. „Jupiter, schick den weißen Blitz!“ Ambris wurde einige Meter zurückgeworfen. „Na wartet!“, rief sie und schleuderte ihnen schwarze Energie entgegen. „Los, lass uns zusammen angreifen!“, sagte Venus. Mars nickte. „Venus, schick den Strahl der Liebe!“ „Mars, schick den Strahl des Feuers!“ Die Attacken verbanden sich und trafen Ambris hart. Sie flog rückwärts gegen einen Baum und blieb benommen liegen.

„Schnell! Das ist unsere Chance!“ Sailor Earth rief die Kriegerinnen zusammen. Sie versammelten sich um Seiya. Auch Uranus und Neptun kamen. Mit Jupiters Hilfe hatte Sailor Moon Endymion ebenfalls mitgebracht. „Es muss jetzt sehr schnell gehen. Merkur! Du musst die Kugel berühren und dich konzentrieren!“ Sailor Merkur nickte und tat wie ihr geheißen. Sie streckte die Hand aus und berührte die leuchtende Kugel, die jetzt über Seiya schwebte. Nichts geschah. Verwirrt sah Merkur Sailor Earth an. „Du musst ihm verzeihen.“, sagte diese mit weicher Stimme. „Nein! Er ist selbst Schuld!“ Uranus hatte die Hände zu Fäusten geballt. „Uranus! Lass gut sein“ Neptun hielt sie zurück. Merkur senkte den Blick. Verzeihen… Das war gar nicht so einfach. Sie dachte an den Kampf mit Mamoru. Noch kannte sie den Grund ja gar nicht… Und Uranus hatte schließlich gesagt, dass Seiya selbst Schuld sei! Außerdem konnte sie es nicht tolerieren, dass Seiya den Prinzen angriff. …Hatte er ihn denn angegriffen? Oder war es andersherum gewesen? Sie wusste es nicht. Hatte Seiya nicht auch die Chance verdient sich zu rechtfertigen? Vielleicht hatte Momoko ja Recht. Sie war eine Kämpferin für Liebe und Gerechtigkeit. Lag es als solche nicht in ihrer Natur zu verzeihen?

Während Sailor Merkur noch nachdachte, begann der blaue Stein in ihrem Diadem zu leuchten. Plötzlich erschien vor ihr ein hell leuchtendes blaues Licht, wie schon bei Sailor Venus. Langsam nahm es Gestalt an. Als das Leuchten aufhörte, schwebte vor Sailor Merkur ein schimmernder Dreizack in der Luft. Den mittleren Zacken zierte das Zeichen des Merkur. Ehrfürchtig sahen die Kriegerinnen zu. Dann griff Merkur nach dem Dreizack. Eine ungeheure Macht durchströmte sie.
 

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„Super hinbekommen.“ Ambris kam langsam wieder zu sich. Als sie nach links blickte, sah sie wer gesprochen hatte. Es war Ebris. „Ach sei ruhig!“, knurrte Ambris und wollte sich erheben. Doch Ebris hielt sie zurück. „Du hast versagt. Überlass es jetzt uns.“ „Uns?“ Eine weitere Gestalt tauchte hinter Ebris auf. „Buh!“, sagte die Gestalt und lachte leise. „Undris!“, zischte Ambris. Die Gestalt verneigte sich. „Stets zu Diensten.“ „Du bleibst jetzt erst mal hier und wir werden uns die Seele holen!“, sagte Ebris. Undris schnipste mit den Fingern und aus dem Boden wuchsen mehrere Lianen, die sich um Ambris Körper schlängelten und sie fesselten und knebelten. Dann wandten sich Ebris und Undris dem Sailorteam zu.
 

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„Sehr gut! Jetzt musst du die Seele in seinen Körper zurückschicken!“, sagte Sailor Earth. Merkur nickte. Sie hob den Dreizack. „Merkur, Gott des Handels-“ Bevor Merkur den Satz zu Ende bringen konnte, wurde sie angegriffen. Alle wandten sich um. Zwei Frauen liefen auf sie zu. Sie ähnelten der Angreiferin von vorhin, doch sie war nicht bei ihnen. „Geht weg von ihm! Überlasst uns die Seele und euch wird nichts geschehen!“ „Das könnte euch so passen! Uranus, schick den tosenden Wind!“ Sailor Uranus griff Ebris an, doch Undris lenkte die Attacke mit einem Gegenangriff ab.

Sailor Earth drehte sich zu Merkur. „Schnell!“, rief sie. „Du musst seine Seele retten!“ Merkur nickte. Alle Sailorkriegerinnen stellten sich nun vor sie um sie abzuschirmen. Auch Healer, Maker und Fullmoon waren wieder auf den Beinen. Doch so leicht gaben sich Ebris und Undris nicht geschlagen. Undris schnipste wieder und ließ ihre Lianen aus dem Boden sprießen. Sie schlangen sich um Merkurs Bein und rissen sie in die Luft. Ihr Schrei rief Sailor Jupiter auf den Plan. „Donnerschlag, flieg!“ Ihre Attacke zertrennte die Liane und Merkur fiel zu Boden. „Mars! Macht des Feuers, sieg!“ Sailor Mars reagierte schnell und hielt Undris in Schach, damit Merkur fortfahren konnte. Ebris stellte sich breitbeinig hin und streckte die Hände zum Himmel. Sofort kamen mehrere Regenwolken herbei und das Wasser floss in Strömen auf die Kriegerinnen nieder und drückte sie zu Boden. „Saturn, schicke den Schild des Lebens!“ Aus dem Nichts tauchte plötzlich Sailor Saturn auf. Ihr Schutzschild hielt den Regen zurück. Merkur hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt. „Merkur, Gott des Handels. Schick mir die Kraft zu heilen!“ Der Dreizack begann wieder hell zu leuchten. Als er die schwarze Kugel berührte, zerbrach sie und setzte den Seelenkristall frei. „Und was jetzt?“, fragte Sailor Venus. „Ich weiß nicht, mehr kann ich nicht tun.“, meinte Merkur. Die Zwillinge gingen auf Sailor Moon zu. Sie streckten die Hände aus und schlossen die Augen. Als sie sie wieder öffneten, hielten sie ein neues Mondzepter darin. Der Stab war unten rosafarben und oben weiß. Oben aufgesetzt war ein pinker Bogen in Herzform. Die Spitze schließlich bildete ein kleiner goldener Stern. „Schon wieder ein neuer Mondstab?“, fragte Sailor Jupiter. Sailor Earth nickte. „Das ist der Stab, den Sailor Moon eigentlich erst sehr spät in der Zukunft hätte erhalten sollen. Doch nun ist es notwendig, dass sie ihn schon jetzt bekommt. Er allein ist in der Lage die Seelen wieder in die Körper zu schicken.“ Zögernd streckte Sailor Moon die Hand aus. Als sie den Stab berührte, erstrahlte er und in dem herzförmigen Bogen bildete sich ein zartsilberner Nebel.

Ebris und Undris griffen immer weiter an und Sailor Saturn hatte Mühe ihren Schild aufrecht zu erhalten. „Macht…schnell…!“, sagte sie.

Sailor Moon nickte ihr zu und machte sich dann bereit. Die übrigen Sailor Kriegerinnen stellten sich um sie herum, um sie zu beschützen wenn Saturns Schild zusammenbrechen sollte. „Macht des Mondes, erwache!“ Der silberne Nebel wurde dichter und begann zu blinken. Der Kristall von Seiya schien auf dieses Blinken zu reagieren. Er näherte sich dem Mondzepter, bis er sich schließlich im Innern des Nebels befand. Nun hob Sailor Moon den Stab über ihren Kopf. Er wurde immer länger, bis er schließlich den Boden erreichte. „Macht des Lichtes, hilf zu heilen!“ Dabei klopfte sie mit dem Stab auf den Boden. Ein gleißendes Licht erhellte den Park. Es durchdrang Sailor Saturns Schild und traf Ebris und Undris. Sie wurden rückwärts mehrere Meter davon geschleudert und blieben außer Sichtweite bewusstlos liegen. Als das Licht wieder verschwand, leuchtete der Seelenkristall. Der Stab wurde wieder kürzer und Sailor Moon richtete ihn nun auf Seiyas noch immer leblosen Körper. Der Seelenkristall löste sich wieder aus dem Nebel und schwebte auf seinen Herkunftsort zu. Als er Seiyas Körper berührte, verschwand er wieder darin.
 

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Das leise klonk ihrer Schuhe verfolgte sie. Sie ging einen langen, schwarzen Gang entlang, an dessen Ende sich eine Tür befand. Sie achtete nicht auf die Gestalten um sie herum. Die beiden Wächter, die die Tür flankierten, ließen sie passieren. Sie öffnete die Tür und betrat den dunklen Raum dahinter. Er war voller Monitore. Auf manchen sah man gar nichts, andere zeigten nur graue Pixel. Manche zeigten jedoch auch Personen oder Orte. Sie schritt auf den einzigen Sessel im Raum zu. Während des ganzen Weges verzog sie keine Miene. Es war nicht das erste Mal, dass sie hier war. Sie wusste, dass nicht viele hierherkamen. Nur die besten. Sie war eine von ihnen. Jeder andere wäre beim Erreichen des Sessels auf die Knie gegangen um dem Meister den Gehorsam zu beweisen. Sie war nicht jede andere. Sie setzte sich auf eine der Lehnen und sah auf die Bildschirme. Bald schon spürte sie eine Hand an ihrem Rücken. „Ihr habt mich her befohlen?“, fragte sie. „Ja… Es sieht so aus, als müsstest du früher eingreifen als erwartet.“ Sie nickte. Was auf den Bildschirmen passierte, blieb ihr nicht verborgen. Sie wusste, was sie tat. Immer. „Du weißt was ich will. Du weißt, was das Wichtigste ist.“ Sie nickte abermals. Dann erhob sie sich wieder. „Warte…. Nimm das. Sie werden es brauchen.“ Sie nahm eine kleine schwarze Schachtel in Empfang, verbeugte sich kurz und verließ den Raum dann wieder.
 

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Langsam kam Seiya wieder zu sich. Einen Moment lang wusste er nicht wo er war, doch als er die Kriegerinnen entdeckte, kam die Erinnerung wieder. Als er sich umsah, erkannte er Sailor Moon, die sich um Endymion kümmerte. Sein Herz wurde schwer. Also hatte er verloren? Aber wenn es so war, wieso lebte er dann noch? Uranus, die als erste bemerkt hatte, dass er zu sich gekommen war, schien seine Gedanken erraten zu haben. „Sailor Moon hat dich gerettet. Nicht, dass du es verdient hättest, aber sie werden die Wahrheit schon noch erfahren!“ Sie hatte so leise gesprochen, dass keiner sie hören konnte. Als die anderen sahen, dass er wach war, scharten sich einige von ihnen um ihn um ihm aufzuhelfen und ihn nach seinem Befinden zu fragen. „Geht es wieder?“, fragte Healer. Selten sah man sie so besorgt. Seiya nickte und versuchte zu lächeln. Es versetzte ihm einen Stich, wenn er daran dachte was geschehen würde wenn die anderen die Wahrheit erfahren würden. Und das würden sie sicher, wenn es Endymion besser ging.

Noch sah er allerdings ziemlich erschöpft aus. Seit dem Kampf hatte er kein Wort mehr gesagt. Es hatte ihn viel Kraft gekostet Fighter zu besiegen. Seine Umgebung nahm er nicht klar wahr. Er konnte zwar Sailor Moon neben sich sehen, doch er war unfähig ihr zu danken. Alles was er tun konnte, war sie anzulächeln. Doch seine Geliebte verstand ihn auch ohne Worte.
 

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Ambris lag da und konnte sich nicht rühren. Soeben waren Ebris und Undris besiegt worden. Sie grinste innerlich. °Das kommt davon, wenn man mich hintergeht!°, dachte sie. Doch sie hatte nicht lange Zeit sich darüber zu freuen. Neben ihr erschien eine weitere Frau. Sie war komplett gelb gekleidet und trug ein gläsernes, hohles Oval an einer Kette. Sie verdrehte die Augen bei Ambris´ Anblick. Sie schnalzte kurz mit der Zunge, ohne die Lippen wirklich zu öffnen. Augenblicklich fielen die Fesseln von Ambris ab. Diese erhob sich. „Danke, Olaris.“, sagte sie. Die andere Frau reagierte nicht darauf. Stattdessen öffnete sie kurz die kleine Schachtel, die sie bei sich trug. Heraus kam ein leichtes rotes Glitzern. Es schwebte auf die Kugel um ihren Hals zu und verschwand darin. Sie fühlte sich mit einem Mal viel stärker. Ohne ein weiteres Wort drehte Olaris sich um und schritt zu Ebris und Undris. Sie öffnete die Schachtel erneut. Heraus schwebten ein blaues und ein grünes Glitzern. Sie fügten sich ebenfalls in die Ketten ein. Eine Sekunde später erwachten die beiden und sahen sich benommen um. „Was ist los?“, fragte Undris. „Der Wind hat sich gedreht.“, sagte Olaris.
 

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„Aber was ist denn nun eigentlich genau passiert? Wieso habt ihr gekämpft?“, fragte Sailor Jupiter Seiya. Statt zu antworten, drehte er den Kopf beiseite. „Na los, du solltest es ihnen endlich erzählen.“ Uranus hatte die Arme verschränkt und sah Seiya mitleidlos an. Böse funkelte Seiya sie an, doch als er die erwartungsvollen Mienen der anderen sah, wurde ihm klar, dass es soweit war zu beichten. Allerdings schien das Schicksal ihm noch einen Aufschub geben zu wollen, denn in diesem Augenblick betraten die vier Frauen wieder die Lichtung. Um auf sich aufmerksam zu machen, schossen sie einen kleinen Strahl schwarzer Energie in die Nähe der Sailor Kriegerinnen. „Na sieh mal einer an, wenn das nicht die Prinzessin des weißen Mondes ist!“ Olaris hatte das Wort ergriffen. Sailor Moon erhob sich. „Wer seid ihr? Und was wollt ihr?“ „Mein Name ist Olaris und ich bin gekommen um mir die Seele zu holen!“ Mit diesen Worten begann sie einen Angriff. Mit einer einfachen Handbewegung schickte sie eine Druckwelle los. Sailor Saturn stellte sich vor Sailor Moon. „Saturn-“ „Oh nein, diesmal nicht!“, rief Undris. Sie schnipste und ließ ihre Lianen aus dem Boden schießen, die sich sofort um Saturn schlangen und sie fesselten. „Uranus, flieg!“ Gerade noch rechtzeitig konnte Uranus die Druckwelle abwehren. „Na warte!“ Ebris hob die Hand und hauchte in Uranus´ Richtung. Ihr Atem wurde zu einem Eisstrahl, der Sailor Uranus zurückwarf und am Boden festfror. „Uranus!“ Neptun wollte Uranus zu Hilfe kommen, doch als sie das Eis berührte, ging es auch auf ihren Körper über.

„Donnerschlag, flieg!“ „Feuerringe, fliegt und siegt!“ Mars und Jupiter griffen Ebris und Undris an, doch Olaris gelang es ihre Angriffe mit einer Handbewegung abzuwehren. „Sailor Star, lähme sie!“ „Sailor Star, halt sie auf!“ Healer und Maker griffen gemeinsam Ambris an. „Pah, Kinderspiel!“, sagte sie und streckte ihre Hand aus. Sie schickte einen Feuerstrahl los, der die Attacken neutralisierte und dann auf Healer und Maker losging. Er griff sie nicht direkt an, sondern bildete einen Feuerring um sie herum, der sie gefangen hielt. „Feuer gegen Feuer! Mars! Macht des Feuers, sieg!“ Sailor Mars machte einen Schritt nach vorn und begann einen Zweikampf mit Ambris. Auch Ebris setzte zum Angriff auf Mars an. „Nicht so schnell! Merkur! Macht des Wassers, sieg!“ Merkur kam ihr zuvor und auch die beiden begannen zu kämpfen. „Wie wärs mit uns beiden?“, rief Undris und schickte ihre Lianen auf Jupiter los. „Jupiter! Macht des Donners, sieg!“

„Dann bleiben wohl nur noch wir zwei übrig!“, rief Venus Olaris zu. Dann wendete sie sich an die Zwillinge. „Ihr bleibt hier und passt auf Sailor Moon, Mamoru und Seiya auf, okay?“ Die Mädchen nickten. „Venus! Macht der Herzen, sieg!“ Olaris konterte Venus´ Angriff mit einer weiteren Druckwelle.

„B-Bunny… Kümmere dich nicht um mich, du musst ihnen helfen!“, keuchte Mamoru. Sailor Moon sah ihn an. „Mach dir keine Sorgen, die Zwillinge sind doch bei mir.“ Er lächelte ein wenig gequält. Sailor Moon erwiderte sein Lächeln, dann erhob sie sich. „Ich verlasse mich auf euch!“, sagte sie zu den Zwillingen, dann lief sie zu den anderen. Es sah gar nicht gut aus. Sailor Mars und Ebris hatten beide einen Feuerstrahl losgeschickt und in der Mitte zwischen den beiden trafen sie aufeinander und hielten sich gegenseitig in Schach. Jupiter hatte nicht so viel Glück gehabt. Sie war von einer Liane erwischt worden, die sich an ihrem Bein immer weiter nach oben schlängelte. Trotz ihrer erbitterten Gegenwehr, war sie fast besiegt. Sailor Merkur hatte Ebris zwar mit ihren Seifenblasen verwirren können, wurde dann jedoch von deren Regen erneut niedergedrückt. Kurzzeitig hatte es Sailor Venus geschafft Olaris mit ihrer Feuerherzenkette zu fesseln, doch sie hatte sich befreit und ihre Druckwellen wurden von mal zu mal stärker. „Wartet, ich helfe euch!“, rief Sailor Moon und eilte herbei. „Mondstein, flieg und sieg!“ Ihr Diadem zerschnitt die Liane an Jupiter. Die Zeit reichte ihr um einen Gegenangriff zu starten. „Jupiter, schick den weißen Blitz!“ Durch Ebris´ Regenwolken hatte Jupiters Blitz einen Wirt und traf Undris verstärkt. Undris schrie auf vor Schmerz und sank zu Boden. „Mondstein, flieg und sieg!“ Sailor Moon schickte ihr Diadem erneut los, doch diesmal schickte Jupiter einen Blitz mit. So war die Attacke stark genug um Ambris´ Feuerstrahl und Ebris´ Wolke aufzulösen. Mit vereinten Kräften gelang es den Kriegerinnen auch Ebris und Ambris zu Fall zu bringen. Durch die Niederlage der drei wurden Uranus, Neptun, Saturn, Healer und Maker befreit. Nun war nur noch Olaris übrig. Sie wehrte einen erneuten Angriff von Sailor Venus ab und sah sich dann um. „Ihr Versager!“, rief sie. „Steht auf!“ Sie schnalzte und ihre Mitstreiterinnen kamen wieder zu sich.“ Dann schickte sie eine weitere Druckwelle auf das Sailor Team los. „S-Sailor Star… strafe s-sie!“ Sailor Star Fighter sah wieder aus wie früher, doch sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Ihr Angriff vermochte es nur die Druckwelle abzulenken und so brachte sie in der Nähe einen Baum zu Fall. „Seiya!“ Die Zwillinge kamen herbeigerannt um Fighter zu stützen, die schon wieder zusammenbrach. „Sehr schön!“, zischte Olaris. „Jetzt kann ich es zu Ende bringen!“ Sie berührte das Oval an ihrer Kette und es verdoppelte sich. Eines blieb an der Kette zurück und das andere hielt sie nun an der Hand. „Hol dir die Seele!“, rief sie, holte weit aus und warf es dann. Schnell stellten sich die Sailorkriegerinnen vor Fighter, bereit das Oval abzuwehren. Es flog rasend schnell und kam rasch näher. Doch anstatt Fighter anzugreifen, flog es an der Gruppe vorbei. Alle wandten den Kopf um ihm nachzusehen. Sailor Moon erkannte als erstes, was das wahre Ziel war.

Mühsam hatte Endymion es geschafft aufzustehen. Er hatte gesehen, dass Seiya sich verwandelt hatte um den anderen zu helfen und er wollte nicht als einziger nur zusehen. Also ging er den anderen nach. Er war langsam, dass wusste er. Doch besser spät als nie! Als er den Blick hob, sah er gerade noch etwas auf sich zufliegen, als es ihn auch schon mit voller Wucht traf. Er spürte einen stechenden Schmerz, und schrie kurz auf. Dann verlor er das Bewusstsein. „NEEEEIIIN!!!“, schrie Sailor Moon und rannte zu Endymion. Das Oval hatte seinen Körper frontal getroffen und war an der Rückseite wieder ausgetreten. Die Wucht hatte ihn das Bewusstsein verlieren und zu Boden gleiten lassen. Das Oval schwebte nun dicht über ihm. Es blinkte nun wie schon die Kugel bei Seiya. Und wie auch schon da reagierte Endymions Körper auf das Blinken. Goldene Fäden strömten auf das Oval zu. Doch sie kamen diesmal nicht allein aus seinem Körper, sondern wie es schien auch aus dem Boden. Und den Bäumen. Und dem Wasser. Und den Steinen. Ja, von überall her. Sie alle trafen sich in dem ovalen Körper. Es war unmöglich für Sailor Moon und die anderen sich zu bewegen. Scheinbar hielten die goldenen Fäden sie zurück. Es dauerte erheblich länger als bei Seiya, doch als endlich alle Strahlen zusammengekommen waren, erhellte ein solch starkes Leuchten den Park, dass sich alle geblendet die Augen verdecken mussten. Einige Sekunden lang schien das Licht, dann erlosch es wieder. Sailor Moon nahm die Hand von den Augen die sich sofort mit Tränen füllten, als sie nach vorn blickte.

Endymion hatte sich in Mamoru zurückverwandelt und lag reglos am Boden. Über ihm schwebte das Oval, doch nun war es nicht mehr hohl. Prächtig und glänzend strahlte Mamorus Seelenkristall in seinem Gefängnis – es war der goldene Kristall.

Als Sailor Moon bemerkte, dass sie sich wieder rühren konnte, lief sie los. „NEEEIN!“, rief sie immer und immer wieder. Sie bemerkte nicht, was sich hinter ihr abspielte.

Als der goldene Kristall erschien war Sailor Moon den anderen Kriegerinnen schon ein gutes Stück voraus. Als nächstes folgten die Zwillinge, doch plötzlich blieb Sailor Fullmoon stehen. Ihre Sailor Earth bemerkte es und wandte sich um. Im Gesicht ihrer Schwester sah sie panische Angst. „Was ist los?“, schrie Sailor Earth nun ebenfalls panisch. Die anderen erreichten die beiden gerade, als Sailor Fullmoon sich in Sakura zurückverwandelte. Sailor Jupiter konnte sie gerade noch auffangen, als sie nach hinten fiel. Sailor Earth stieß einen erstickten Schrei aus, als sie die Ursache für das Geschehen sah. Die Brosche ihrer Schwester hatte jeglichen Glanz verloren und war schwarz geworden. Der Kristall im Innern fehlte. „NEIN! Sakura, wach auf, bitte!“ Momoko schüttelte den leblosen Körper ihrer Schwester. Sie wachte nicht auf.

Vor Mamoru angekommen ließ Sailor Moon das Mondzepter erneut erscheinen. „Oh nein, diesmal nicht!“ Wie aus dem Nichts war plötzlich Olaris neben ihr aufgetaucht und hatte sie beiseite gestoßen. Sie streckte die Hand aus. Keiner der Sailorkrieger konnte schnell genug reagieren – schon hielt sie ihn in der Hand. Bei ihrer Berührung verlor der Kristall an Glanz. Als Sailor Moon sich wieder erhob hielt die Feindin den Kristall in der einen Hand und ließ mit einer Bewegung der anderen den Körper Mamorus´ neben sich her schweben. „Nein, du bekommst ihn nicht!“, schrie Sailor Moon und stürmte auf sie los. Doch Olaris lachte nur gehässig und schleuderte eine gewaltige Druckwelle los, die über den gesamten Park fegte und alle Sailorkrieger von den Füßen riss. Dann schwebte sie in die Luft. „Na los, wir verschwinden!“, rief sie ihren drei Gefährtinnen zu, die augenblicklich herbeikamen. Ambris hatte den Moment der Druckwelle genutzt um sich auch Sakuras´ Körper zu schnappen. „Sehr gut!“, sagte Olaris und grinste. „Ich danke dem Sailorteam für dieses mächtige Geschenk. Mit diesem Kristall werden wir endlich in der Lage sein unsere Ziele zu erreichen.“ Und mit einem letzten böswilligen Lachen verschwanden die vier. Zurück blieben die fassungslosen Sailorkriegerinnen, eine vollkommen verstörte Sailor Earth und eine am Boden zerstörte Sailor Moon.

Ihre Knie hatten nachgegeben und so sank sie auf den Boden. Mit gesenktem Kopf saß sie da, dann beugte sie sich nach vorn und hämmerte mit den Fäusten auf den Boden. Die Tränen flossen ihr nun in Strömen über das Gesicht. Im gesamten Park war es still. Keiner der Krieger sagte ein Wort und auch kein Vogel war zu hören in dieser düstersten aller Minuten.

In einer letzten verzweifelten Geste bäumte Sailor Moon sich auf und schrie sich die Seele aus dem Leib.

„MAAAAMOOOORUUUUU!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  PrincessOfMoon
2009-07-17T18:27:40+00:00 17.07.2009 20:27
Ohhhhhhhhhh mein Gott!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich bin zutiefst geschockt *schnief* das kann doch nicht sein *heul*
Ich muss bald wissen, wie es weiter geht., sonst sterbe ich *heulend zusammenbrech*

aber trotzdem wieder supi kapi ;)

lieben Gruß da lass


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