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When I look up into the sky...

CloudxReno
von

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Savin' me

(Reno PoV)
 

Es ist herrliches Wetter. Die Sonne scheint, nur wenige Wolken verzieren den Himmel, die Luft ist warm…

Und ich stecke mal wieder voll in der Scheiße. Das ist zwar eigentlich nichts Neues für mich, als ein Turk gerate ich eben öfters mal in schwierige Situationen. Wenn man dann aber auch noch ein Mensch wie ich ist, der gerne mal vom Pech verfolgt wird, sieht es noch schlechter aus, aber trotzdem noch nicht lebendbedrohlich. Man gewöhnt sich dran.

Aber das hier topt echt alles.

Ich stehe hier in einer Sackgasse. Vor mir Monster, hinter mir Monster und überhaupt überall Monster. Mitten im Nirgendwo. Warum ich hier bin? Fragt Rufus. Der wird es sicher gerne erklären. Ich erinnere mich noch an Satzfetzen wie: „leerer Stützpunkt“, „Wichtige Dokumente“ und „Gar kein Problem.“

Hahaha.

1.Dieser Stützpunkt war nicht wie erwartet leer, sondern das Nest einer netten Monsterspezies, die mich nun als Snack auserkoren haben.

2.Haben eben diese Monster die tollen und achsowichtigen Dokumente scheinbar aufgefressen.

Und 3.: Und wie das ein Problem ist, wenn man alleine (Rude durfte im Hauptquartier bleiben und Papierkram erledigen) gegen eine Horde von Bestien kämpfen muss, die ein wenig wie Spinnen aussehen, aber um einiges gefährlicher sind. Die Viecher können nämlich, wie ich bereits feststellen durfte, mit ihren Beinen Dinge zerschneiden. Meine Jacke ist zerfetzt und Meine Seiten und mein Rücken haben schon einiges abbekommen.

Schwer atmend halte ich meinen elektromagnetischen Schlagstock krampfhaft umklammert. Meine einzige Waffe. Und lustigerweise haben die Spinnen Monster auch noch eine gewisse Immunität gegen Elektroschocks.

Hach, ich liebe solche Tage, an denen man zum Mittagessen von Spinnen degradiert wird.

Aus dem Augenwinkel sehe ich wie eines der Monster wieder versucht mich anzugreifen. Es stakst mit einer Geschwindigkeit auf mich zu, mit der man bei diesen langen Beinen gar nicht rechnet. Schnell reiße ich meinen Schlagstock hoch und wehre eines seiner Beine ab. Das Viech lässt ein Zischen hören und begibt sich zurück zu den Anderen. Auch wenn die Angriffe nicht sonderlich stark sind, kann ich langsam nichts mehr gegen sie ausrichten. Meine Arme werden bereits schwer.

Ich sinke noch ein wenig weiter zusammen. Noch ein paar Angriffe und ich bin hin.

Auch wenn ich nicht an Dinge wie Wunder glaube, hätte ich jetzt gerne eines.

Gerade als mein Gehirn mein Leben vor meinen Augen noch einmal abspielen will, höre ich ein lautes Grollen. Wie das Grollen einer Maschine. Schnell hebe ich den Kopf um zu sehen woher dieser Lärm kommt. In meine letzten Minuten will ich eigentlich nicht von so einem Geräusch belästigt werden. Auch die Spinnen scheinen sich bei ihrem Mittagessen äußerst gestört zu fühlen und wenden sich in die Richtung, aus der das Grollen kommt. Aufgeregtes Zischen geht durch die Reihen der Monster, als der Urheber des Grollens in Sicht kommt. Mein Wunder…?

Oder auch nicht.

Es ist Cloud Strife auf seinem Motorrad, eines seiner gewaltigen Schwerter in der Hand, bereit zum Angriff. Auch die Monster merken, dass der Kerl gefährlicher ist, als ich es momentan bin (Ich kann auch sehr gefährlich sein wenn ich nicht gerade von einem Haufen wild gewordener Spinnen angegriffen werde!) und wenden sich nun Cloud zu.

Eigentlich di Chance zu verschwinden, aber irgendwie wollen meine Beine sich nicht bewegen. Also schaue ich bewegungslos zu, wie Cloud sich seinen Weg durch die Monster erkämpft. Sein Motorrad hat er in sicherer Entfernung abgestellt. Ungläubig beobachte ich, wie ein Monster nach dem nächsten wegfegt und sich gezielt in meine Richtung bewegt. Als er schließlich vor mir steht starre ich ihn an. Mag sein das ich ziemlich dümmlich dabei aussehe, denn er hebt eine Augenbraue und mustert mich. „Du bist verletzt.“, stellt er nach seiner Prüfung fest.

Ach nee.

Satt zu antworten versuche ich mein übliches Grinsen wieder aufzusetzen (was mir auch halbwegs gelingt) und mich etwas aufrechter hinzustellen. Doch meine Beine wollen genau das Gegenteil und knicken weg. Bevor ich jedoch auf den Boden krache fängt Cloud mich auf und hält mich fest. „Kannst du stehen?“, fragt er mich, immer noch mit hochgezogener Augenbraue. „Ich würde ja gerne, yo, aber leider wollen meine Beine nicht.“, antworte ich möglichst lässig, obwohl mein Rücken höllisch brennt, meine Beine sich anfühlen wie Blei und meine Arme schmerzen, als ob sie gleich abfallen würden. „Hn.“

Glorreiche Antwort Cloud, ehrlich.

Ohne irgendein weiteres Wort oder Brummen, lässt er vorsichtig los, sodass ich auf dem Boden sitze. Dann dreht er sich in Richtung Fenrir und stapft davon. Will er mich jetzt hier so sitzen lassen? Gerade als ich anfangen will ihm hinterher zu brüllen, sehe ich, wie er mit Fenrir neben sich her geschoben, zurückkommt. Verdutzt beobachte ich, wie er seine Maschine vor mir abstellt und dann zu mir kommt. „Hn.“, macht er und hält mir seine Hand hin. „Danke, yo“, erwidere ich, als ich nach seiner Hand greife. Mit Leichtigkeit und doch vorsichtig zieht Cloud mich auf die Füße, um mir danach aufs Motorrad zu helfen und schließlich selbst auf Motorrad steigt. Vor mir. Bevor er Fenrir startet sagt er: „Halt dich an mir fest, sonst fällst du.“

Ich will gerade protestieren (Ich halte mich doch nicht wie ein Mädchen am Fahrer fest!), als er das Motorrad startet und sofort mit gefühlten zweihundert km/h losschießt, schreie ich überrascht auf und klammere mich an ihn.

Ich habe gerade irgendwie das Gefühl, der Kerl amüsiert sich. Er beschleunigt nämlich.

Ich kralle mich fester an seine Hüfte. Ich hab ja eigentlich nichts gegen Tempo, aber mit einem Typen wie Cloud ist das was anderes.

Immer noch fahren wir mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und ich weiß nicht mal wohin. Ich würde ja gerne fragen, aber bei dem Fahrtwind hört er mich sicher eh nicht. Denke ich. Grummelnd klammere ich mich noch ein wenig mehr an Cloud und versenke mein Gesicht zwischen seinen Schultern. Ich will schließlich nicht, dass jemand mich erkennt. Warum meine Arme sich allerdings so fest um Cloud schlingen ist mir selbst ein Rätsel.

Lieber nicht zu sehr darüber nachdenken.

Inzwischen fahren wir wohl durch die Stadt und der Wolken-Boy hat das Tempo gedrosselt. Bis er plötzlich ganz stehen bleibt. Überrascht schaue ich hoch. Cloud war genau vor dem Gebäude stehen geblieben, in der sich meine Wohnung befindet. „Yo, woher weißt du wo ich wohne?“

Er zuckt mit den Schultern und dreht sich halb zu mir um. Verblüfft sehe ich, dass er grinst. „Hängst du schon so sehr an mir, dass du mich jetzt nicht mehr loslassen willst?“, fragt er und schaut mich mit hochgezogener Augenbraue an.

Ups.

Schnell lasse ich ihn los und rutsche sofort vom Motorrad und lande (mal wieder) auf meinen vier Buchstaben. Immer noch lächelnd steigt Cloud vom Motorrad ab und hilft danach mir auf die Beine zu kommen. Hilfsbereit legt er meinen Arm um seine Schultern und schling seinen Arm um meine Hüfte. Zielstrebig geht er auf das Gebäude zu.

Mein Unterbewusstsein versucht mir mitzuteilen, dass Cloud meiner Frage ausgewichen ist, doch momentan bin ich mit anderen Dingen beschäftigt. Nämlich mit meinem Arm um Clouds Schultern. Clouds Arm um meine Hüfte. Cloud neben mir.

Oha.

Confusion

(Reno PoV)
 

Völlig in Gedanken versunken stolpere ich neben Cloud her. Diesen scheint das allerdings nicht zu stören, sondern zieht mich stur weiter. Vor der großen Haustür des Wohngebäudes bleibt er stehen. „Gib mir den Schlüssel.“, fordert er.

„Hä?“ Total aus meinen Gedanken gerissen starre ich ihn verständnislos an. Genervt rollt er mit den Augen. „Den Haustürschlüssel, Reno. Die Tür ist abgeschlossen.“, hilft Cloud mir auf die Sprünge. „Ah.“

Meine Antworten strotzen gerade so vor Intelligenz.

Kurz krame ich mit der freien Hand (die andere liegt ja noch auf Clouds Schulter) in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel und überreiche ihn dann Cloud. Nachdem die Tür offen ist, zieht Cloud mich weiter zur Treppe. Das Gebäude ist zwar nicht sehr groß, aber wenn Cloud mich jetzt fragt, wo meine Wohnung ist, würde ich es nicht wissen. Mein Gehirn ist irgendwie blockiert. Doch anscheinend braucht Strife keine Wegbeschreibung, denn er schleift mich nun, nicht minder zielstrebig als eben, die Treppe hoch, meinen fragenden Blick gekonnt ignorierend.

„Cloud, woher…?“ Doch der Blondschopf lässt mich nicht ausreden. „Welcher Schlüssel ist für die Wohnung?“ fragt er. Selbst mein lahmendes Gehirn bemerkt, dass er mir nicht in die Augen schaut.

Interessant.

Meine Augen verengen sich ein wenig und ich antworte ohne meinen Blick von ihm zulassen: „Der kleinste, runde Schlüssel.“ Ohne auch nur einmal zu mir zu schauen, schließt Cloud die Wohnungstür auf und geht mit mir im Schlepptau hinein.

Und bleibt sofort wieder wie angewurzelt stehen. „Was zum?“ Halb geschockt blickt er sich um.

Damit hättest du nicht gerechnet, was?

Breit grinsend schaue ich ihn an. „Mein Wohnzimmer, yo.“, sage ich und kann mir kaum das Lachen verkneifen. Sein Gesichtsausdruck ist aber auch wirklich genial. Wieder mal einer dieser Momente die man für immer auf ein Bild bannen möchte, aber man natürlich keine Kamera dabei hat. „Es ist hier so…“ „Ordentlich?“, frage ich nach. Ein Nicken seinerseits, bestätigt mich. „Nun, du hast den Kühlschrank noch nicht gesehen.“, scherze ich und beobachte Blondies Reaktion. Clouds Augen weiten sich und ich breche in schallendes Gelächter aus.

Ganz schlecht.

Im nächsten Moment packt mich der Schmerz an meinem Oberkörper, den ich bis eben erfolgreich ausgeblendet hatte. Cloud reagiert sofort und bringt mich halb tragend zu meinem Sofa. Mein geliebtes Sofa. Ich hab’s echt schon vermisst. Es ist kuschelig und mit einem roten, weichen Stoff überzogen. Ich liebe dieses Sofa einfach. Kaum hat Cloud mich darauf abgelegt geht’s mir schon besser.

Positive Schwingungen und so.

Doch der Blondschopf scheint noch nicht der Meinung zu sein, dass ich fit genug bin, um allein gelassen zu werden. Im Gegenteil, er unterzieht mich abermals einer kritischen Prüfung. „Hast du irgendwas zum verarzten da?“, fragt er mich. Und ich dachte jetzt kommt irgendetwas Dramatisches. Wäre auch zu schön gewesen. Wäre aber auch absolut uncloudig gewesen. Mit einem Seufzen deute ich auf die Tür zum Badezimmer. „Hinter dem Spiegel sind ’n paar Sachen.“ Kaum habe ich zu Ende geredet, verschwindet das Wölkchen auch schon im Bad. Wozu die Eile? Mir geht’s blendend. Zumindest so lang ich auf meinem Sofa liege.

Ein leises Rumpeln kommt aus dem Bad. Kurz danach kommt Cloud wieder heraus, eine kleine Tube, Pflaster und Verband in den Armen und legt das Zeug auf den kleinen Couchtisch vor mir ab. Unschlüssig schaut er von mir zu dem Verbandszeug. „Traust du mir etwa nicht zu, das ich mich selbst verarzten kann?“, frage ich ihn und Cloud antwortet mit ernstem Gesicht „Das nicht. Eher, dass du es gar nicht erst versuchst.“

Erwischt.

„Und wenn schon, yo.“, murmele ich und wende mich von ihm ab. Ich brauche nicht sein Gesicht zu sehen, um zu wissen, dass er triumphierend grinst. Seit wann grinst der so viel? Grummelnd gebe ich mich geschlagen, ziehe mir mein ziemlich zerfetztes Hemd aus und schmeiße es in Richtung Badezimmer (früher oder später werde ich es in den Wäschekorb, der im Bad steht schmeißen.). Als ich nach der Tube greifen will, bemerke ich, dass Cloud sich neben mich gestellt hat. „Soll ich dir helfen? Du siehst die Verletzungen ja kaum und außerdem musst du dich schonen.“, meint er und schaut mich abwartend an. Misstrauisch mustere ich ihn. Ich verstehe immer noch nicht warum er das tut. Ich weiß nicht was ich denken soll. Am liebsten würde ich ihn rauswerfen, damit ich in ruhe denken kann. Doch mir bleibt wohl nichts anders übrig, denn ich bezweifle, dass er sich mit einem einfachen ‚Nein’ zufrieden gibt.

Ohne einen Kommentar reiche ich ihm die Salbe. Er nimmt sie und setzt sich neben mich auf die Couch. „Ich fange bei deinem Rücken an.“, verkündet er und beginnt die kühle Salbe auf meinen Rücken zu schmieren. Als seine Hände meine Haut berühren, läuft mir ein Schauer über den Rücken. Ich beiße mir auf die Lippen.

Oh mein Gott.

Was war das? Auch Cloud scheint etwas bemerkt zu haben, denn er fragt besorgt: „Hab ich dir wehgetan?“ Völlig überfordert mit dieser Situation schüttele ich nur den Kopf und versuche meine Gedanken zu sortieren. Ich spüre, wie Clouds Hände ihre Arbeit wieder aufnehmen und meinen Rücken weiter mit Salbe eincremen. Wieder läuft mir ein Schauer über den Rücken. „Bist du sicher, dass das nicht weh tut?“, fragt er, immer noch mit besorgter Stimme. Für mich und meine verwirrten Gedanken wird’s jetzt einfach zu viel ich drehe mich schnell zu ihm herum und schaue ihm direkt in die Augen. „Wieso interessiert es dich eigentlich, yo? Warum hast du mich überhaupt gerettet?“, frage ich scharf und starre ihm weiter in die Augen. Doch er versucht meinem Blick aus zu weichen. Ohne ein Wort zu sagen, steht der Blondschopf auf und geht zur Haustür. Dort bleibt er stehen und murmelt: „Ich verliere nicht gerne Menschen die mir was bedeuten.“ Jetzt kapier ich noch weniger als vorher. Der Verursacher für das Chaos öffnet die Tür und verlässt, ohne sich noch einmal zu mir um zu drehen, meine Wohnung. Er lässt mich hier einfach völlig überfordert und konfus zurück. Fassungslos und mit weit aufgerissenen Augen starre ich auf meine Haustür, die Cloud hinter sich geschlossen hat.

Die Stellen, an denen er meine Haut berührt hat, brennen.

Things are getting worse

(Reno PoV)
 

Das penetrante Klingeln meines Handys reist mich aus dem Schlaf. Grummelnd drehe ich mich auf den Bauch und drücke mein Gesicht ins Kopfkissen. Die Sonne scheint schon, doch ich habe das Gefühl, gerade mal fünf Minuten geschlafen zu haben. Die ganze Nacht lang konnte ich nicht schlafen, weil in meinem Kopf Chaos geherrscht hatte. Ein Chos, an dem ganz allein Cloud schuld ist! Blödmann.

Das Handy klingelt weiter. Demonstrativ ziehe ich mir die Decke über den Kopf. Einfach tot stellen, dann gibt der Anrufer schon auf… Irgendwann. Hoffe ich… Langsam geht mir dieses Klingeln auf die Nerven! „Verdammt…“, murmele ich und schlage die Decke zurück und stehe im Zeitlupen Tempo auf. Leicht taumelnd und grummelnd schnappe ich mir mein Handy von der Kommode. Rude. Seufzend drücke ich auf den kleinen grünen ‚annehmen’ Knopf. „Morgen“, grummele ich und vernehme gleich darauf ein leises Lachen von Rude. „Hast du dich wieder tot gestellt, Reno?“, fragt er.

Ich brauche definitiv einen neuen Plan.

„Und wenn schon.“, murmele ich und begebe mich in mein Wohnzimmer und von da aus in die Küche. Ich brauch dringend ’ne Tasse Kaffee. „Du solltest dich mal auf den Weg machen. Rufus und Tseng sind schon am ausrasten wegen irgendwelchen Akten.“, meint Rude. „Sonst noch was?“, frage ich und seufze genervt. „Ja. Tseng meinte, dass wenn du bis um zehn Uhr nicht hier erscheinst, kommt er persönlich zu dir mit deiner Kündigung.“ Schnell schaue ich auf die Uhr. Die Tasse, die ich eben aus einem Schrank genommen habe, fällt mir aus der Hand und zerschellt mit einem unschönen Geräusch am Boden. Es ist viertel vor zehn. „Bin schon fast da!“, versichere ich Rude und lege hastig auf.

Den Kaffee kann ich jetzt wohl vergessen.

Schnell renne ich ins Bad und springe unter die Dusche. Fürs Haare föhnen werde ich wohl kaum Zeit haben.

„Scheiße!“, fluche ich als ich aus dem Bad komme und sehe, dass es gleich zehn ist. Wenn jetzt hier irgendjemand denkt, ich hyperventiliere, dann lass dir gesagt sein, dass mit Tseng bei so was nicht zu spaßen ist. Wenn der sagt, er kommt um zehn mit meiner Kündigung (was für jemanden wie mich eine nette, kleine, geladene Pistole bedeutet), dann kommt er auch um zehn mit meiner Kündigung. Schnell schnappe ich mir meinen EMR und meine Schlüssel und haste aus der Wohnung. Ich kann von Glück reden, dass das neue Shin-Ra Gebäude nicht weit von hier ist, doch wenn man den ganzen Weg sprintet, kommt es einem doch etwas länger vor.

Völlig außer Atem (und mit nassen Haaren) stolpere ich in den Eingangsbereich und weiter zum Aufzug. Oben bei den Büros angekommen, kommt mir auch schon Tseng entgegen, der sich wohl grade auf den Weg zu mir machen wollte. Angestrengt versuche ich „Hey, Punktkopf!“ zu sagen, doch es hört sich eher wie „He… Pu… kopf…!“ an. Tsengs Gesichtausdruck verfinstert sich „Ich hoffe für dich, dass du die Akten hast, Reno.“, sagt er und weist mich an, ihm zu folgen. Immer noch um Luft ringend schlurfe ich ihm hinterher zu Rufus’ Büro. Ich hole noch einmal tief Luft und begebe mich dann in die Höhle des Löwen.

Das wird jetzt unschön.

Eine geschlagene Stunde später lasse ich mich völlig entkräftet auf meinen Stuhl vor meinem Schreibtisch fallen und lege meine Stirn vorsichtig auf die Tischplatte. Natürlich haben es Rufus und Tseng nicht eingesehen, dass ich die Akten unmöglich beschaffen konnte. Ihrer Meinung nach, war ich wohl einfach nur zu faul, und die Monsterspinnen seien nur eine Ausrede. Die Verletzungen kommen natürlich auch nicht von denen, sondern von irgendeiner Schlägerei, die ich mir wohl völlig besoffen geliefert habe. Ich gebe ja zu, dass ich gerne (und viel) Alkohol trinke, aber ich werde doch bei einer Schlägerei nicht verletzt! Okay, vielleicht hin und wieder mal ’n blauen Fleck, aber ich lasse mich doch nicht aufschlitzen! Ich spüre, wie Rude mir einen Blick zu wirft. Ich schaue hoch und sehe, dass seine Mundwinkel leicht zucken. „Frag schon.“, fordere ich und lege meinen Kopf wieder auf den Tisch. „Monsterspinnen?“ Sein Lachen ist sogar in seiner Stimme zu hören.

Toller Freund.

Ich werfe ihm einen vernichtenden Blick zu, doch Rude ist gegen so was irgendwie immun (genauso wie gegen Dackelblick, Tränen, tot stellen,…) und schaut mich nur abwartend an. „Die waren riesig, yo. Und schnell.“, grummele ich. „Die haben mich eingekesselt, yo. Von den Akten habe ich nur noch zwei kleine Fetzen entdeckt, die voll gesabbert waren.“ „Und wie bist du da weg gekommen?“, fragt Rude und ich schaue ihn verblüfft an. „Du glaubst mir?“ Rude lächelt. „Klar.“ Am liebsten würde ich ihm um den Hals fallen und heulen. „Ruuude~ du bist der Beste!“

Ich weiß, Stimmungsschwankungen.

„Also?“, hakt mein bester Kumpel nach. „Cloud.“, antworte ich schlicht und habe sofort das Gefühl, dass etwas in meiner Magen Gegend mich ganz heftig zwickt. Rude sagt nichts, sondern wartet darauf, dass ich fortfahre. Mir entwischt ein Seufzen als ich weiter spreche. „Er hat mich wohl irgendwie gesehen und musste dann natürlich seine Superheld Nummer abziehen. Er hat die Spinnenviecher platt gemacht, yo. Dann hat er mich auf seinem Motorrad nach Hause gefahren. Woher weiß der Kerl eigentlich wo ich wohne?!“, rege ich mich wieder auf. Meine Augen verengen sich, als ich es um Rudes Mundwinkel schon wieder zucken sehe. „Was ist so lustig?“ „Nichts.“, antwortet Rude und widmet seine Aufmerksamkeit wieder den Papieren auf seinem Tisch. Schweigen füllt den Raum und ich versinke in meinen Gedanken. Warum wusste Cloud wo ich wohne? Warum hat er so was Kryptisches gefaselt bevor er gegangen ist? Menschen die ihm viel bedeuten? Pah! Er hat das ganze nur schlimmer für mich gemacht. Jetzt hab ich nicht nur Wunden, sondern auch noch zwei wild gewordene Tyrannen, die mich momentan zu gerne tot sehen würden.

Einfach großartig.

Die Zeit zieht sich dahin wie Kaugummi. Ich hänge schon seit Stunden lustlos über den Berg Papierkram, den mir Tseng aufgehalst hat und Rude tippt irgendwas an seinem PC herum. Genau als die Uhr auf Punkt Acht springt, drückt Rude den Ausschaltknopf an seinem Computer. Hoffnungsvoll blicke ich zu ihm. Was er bemerkt. Er seufzt und fragt rhetorisch beim aufstehen „Wie wäre es mit einem Bier zum Feierabend?“ Meine gute Laune kommt mit einem Schlag zurück und enthusiastisch springe ich auf. „Ich nehme das als ein ja.“, sagt mein Glatzköpfiger Freund als ich schon zur Tür hinaus stürme.

Hach, dieser Tag ist herrlich!

Fröhlich summend gehe ich neben Rude her zum Parkplatz, zu seinem Wagen, seinem Firmenwagen. Ein schickes, metallic schwarzes Auto, welches ich nie fahren darf, warum auch immer (dafür lasse ich die anderen nicht mit dem Helikopter fliegen). Also setze ich mich brav auf den Beifahrersitz, während Rude auf der anderen Seit Platz nimmt und den Motor anlässt, der sogleich anfängt zu schnurren. Irgendwie vermisse ich ein Grollen. Wie von einem Motor- ich meine natürlich wie das eines Helikopters. Ich schließe meine Augen und vertraue darauf, dass Rude uns schon zu einer guten Bar bringen wird. Ich mache die Augen erst wieder auf, als Rude den Wagen stoppt. Völlig entspannt steige ich aus und gehe mit meinem Kumpel das kurze Stück bis zur Eingangstür. Ich schau hoch zum Schild über der Tür. 7th Heaven. Und genau in diesem Moment sehe ich ihn. Wie er sich von der Theke weg dreht und in die Küche geht. Sein stacheliger Blondschopf ist nicht zu verfehlen. Cloud Strife.

Das Zwicken in meinem Magen meldet sich zurück.

Reaction and Realization

(Reno PoV)
 

Nervös rutsche ich auf meinem Platz hin und her und versuche möglichst nicht in Richtung Küche zu schauen. Ich schicke Rude einen Todesblick, woraufhin der nur amüsiert grinst.

Er weiß ganz genau, dass diese Bar der letzte Ort ist, wo ich jetzt sein will. Aber Rude hatte schon immer ein Talent dazu, so was zu ignorieren, wenn er meint, dass es das Beste für mich wäre. „Jetzt schau nicht so Reno. Das ist nur zu deinem Besten.“, meint Rude ruhig, nachdem ich ihm einen weiteren vernichtenden Blick zu geworfen habe.

Siehste?

Gerade als ich meinen Mund öffne, um zu protestieren, kommt Tifa zu unserem Tisch gewackelt. „Das Übliche?“, fragt sie und schenkt uns ihr übliches Lächeln. Rude nickt und fragt: „Wo ist denn Cloud? War er nicht eben noch da?“ Wenn Blicke töten könnten, würde Rude jetzt tot umfallen. „Der ist in der Küche.“, antwortet Tifa Augen rollend. „Aber ich glaube er versteckt sich vor jemanden.“, fügt sie noch kichernd hinzu. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Cloud aus der Küche Tifa böse anfunkelt. Wenn Blicke töten könnten, würde Tifa jetzt tot umfallen. Cloud muss mit dieser Labertasche auf zwei Beinen viel durchmachen. „Ja, Reno würde sich am liebsten auch verstecken.“, antwortet Rude ihr vergnügt mit einem Seitenblick auf mich. Mistkerl.

Lachend macht sich Tifa auf, um unsere Getränke zu holen. Ich höre noch wie sie an der Küchentür sagt „Du solltest dich mit Reno zusammen tun, Cloud! Ihr seid beide auf der Flucht vor jemandem.“, und dann in der Küche verschwindet. Mein Blick trifft den von Cloud. Und ich bin mir sicher, dass wir in diesem Augenblick beide dasselbe denken.

Wenn die wüsste.

Schnell versuche ich meinen Blick wieder von Cloud zu lösen, doch ich kann mich nicht von ihm abwenden. Seine Augen scheinen mich gefangen zu halten. In meinem Bauch macht sich ein Kribbeln breit und das Einzige, was ich denken kann ist, dass Clouds blaue Augen aussehen wie der Himmel. Ich lege den Kopf ein wenig schief und starre weiter in seine Augen, sehe den Makoglanz und etwas, was ich nicht beschreiben kann. Dieser Ausdruck…

Tifa, die gerade an unseren Tisch zurückgekehrt ist, reist mich aus meiner Trance. „Alles okay, Reno?“, fragt sie besorgt und ich nicke ihr knapp zu. Sofort schnellt mein Blick zurück zu Cloud, der nun mit, wie mir auffällt, leicht rosa Wangen die Gäste an der Theke bedient. Irgendwie niedlich.

Argh?

Reno an Hirn: Streiche das Wort „niedlich“ im Bezug auf Cloud Strife!! Das ist ein Mann! Männer sind nicht niedlich und schon gar nicht der! Oder? Ich betrachte den Anderen genauer (unter anderem auch, um seinem Blick nicht noch einmal zu begegnen und wieder in diesen hypnotisierten Zustand zu verfallen.). Er hat ein Hellblaues T-Shirt an, durch das seine Oberarme gut erkennbar sind. Seine Arme sehen eigentlich nicht danach aus, als ob sie ein riesiges Schwert halten, geschweige denn damit kämpfen könnten. Aber da ja ich schon verflucht oft Bekanntschaft mit Cloud und seinem Schwert gemacht habe (und zwar nicht nur positive wie gestern), weiß ich das man ihn nicht unterschätzen darf. Verstörend.

Wie wohl der Rest seines Körpers aussieht?

In meinem Kopf erscheint plötzlich ein Bild von Cloud. Ein Cloud, der nur noch ziemlich spärlich bekleidet ist. Und mir wird plötzlich heiß. Sehr heiß. Ich spüre, wie das Blut mir in die Wangen schießt. Schnell richte ich meinen Blick auf die Tischplatte und kneife sogar noch die Augen zu, damit der imaginäre Cloud verschwindet. Pustekuchen. Der Cloud in meinem Kopf verändert sich. Jetzt hat er noch weniger Klamotten am Körper, um nicht zu sagen gar keine.

Das Blut schießt mir in einen ganz anderen Bereich. Vor Schreck reiße ich meine Augen wieder auf, schaue mich nach einer Fluchtmöglichkeit um und stelle entsetzt fest, dass der reale Cloud mir auch wieder seine verdammte Aufmerksamkeit schenkt. Sofort schaue ich weg, doch ein unangenehmes Ziehen weiter unten verrät mir, dass es zu spät ist. Hastig springe ich auf, werfe einen entschuldigenden Blick zu Rude, den ich jetzt einfach mit seinem Bier sitzen lasse und steuere im Laufschritt auf die Tür nach draußen zu. Ich spüre Clouds verwirrten Blick im Nacken, doch ich drehe mich nicht um. Hab ich eine Wahl? Ich kann ihm ja schlecht sagen „Yo, Cloud! Sorry, aber ich brauch wegen dir jetzt ganz dringend eine kalte Dusche!“

No way in hell.

Das Letzte was der Wolken-Boy von mir sieht, ist mein langer Zopf. Schnell entferne ich mich vom 7th Heaven, auf dem schnellsten Weg zu meiner Wohnung. Auf halber Strecke fange ich an zu rennen, denn der Cloud in meinem Hirn ist immer noch da und das Ziehen wird alles andere als schwächer. Ich ignoriere das Gekeife der alten Dame die ich in meiner Hast zur Seite schubse und den empörten Blick einiger Mütter, die ihre Kinder weg ziehen, wenn sie mich sehen, wie ich die Straße lang renne, mit eindeutiger Beule in der Hose.

Leicht keuchend schmeiße ich die Haustür hinter mir zu. Ich schaffe es noch meine schwarze Jacke in eine Ecke zu werfen, bevor ich taumelnd ins Bad laufe, um dort die nächste Zeit zu verbringen.

Frisch geduscht setze ich mich wenig später auf mein geliebtes Sofa. Wie konnte das nur passieren? Und vor allem, wieso wegen Cloud? Cloud… Der benimmt sich schon seit gestern so komisch. Erst rettet er mir den Arsch und bringt mich dann nach Hause, um mich dort auch noch zu verarzten. Und anstatt einfach zu sagen, warum er das getan hat, faselt er kryptisch daher
 

„Ich verliere nicht gerne Menschen die mir was bedeuten.“
 

Was sollte das heißen? Menschen die ihm was bedeuten… Wie kann ich ihm denn viel bedeuten? Früher hat es ihn doch auch nicht gekratzt ob ich verletzt bin oder nicht. Es war sogar zu 95% immer seine Schuld! Okay, damals wusste er nicht recht wer er ist. Und ja, wir waren damals auch nicht gerade nett.

Aber trotzdem!

Heute war er auch so verwirrend. Erst seine Flucht in die Küche, dann seine rosa Wagen nachdem wir uns angeschaut hatten. Ich verstehe sein Verhalten nicht, ebenso wenig wie mein eigenes. Das Kribbeln im meinem Bauch. Dieses merkwürdige Gefühl gestern, als er meinen Rücken berührte. Seine Augen die mich so faszinierten. Meine Verlegenheit und meine alles andere als jugendfreie Fantasie.

Und die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag.
 

Ich habe mich unglaublicher weise in Cloud Strife verliebt.

From Hell to Heaven

(Reno PoV)
 

Eine Woche.

Eine ganze verdammte Woche ist seit dem Abend im 7th Heaven vergangen. Und es hat sich nichts verändert. Ich hab einfach nicht den Mumm aufgebracht zurück zur Bar zu gehen, nicht genug Mumm, um Cloud unter die Augen zu treten. Was bis jetzt auch noch nicht passiert ist, da ich ihn in dieser einen Woche nicht mehr begegnet bin.

Und ich bin auch nicht scharf drauf.

Ein Seufzen entwischt mir und handelt mir sofort drei alarmierte Blicke ein. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Rude und Elena einen besorgten Blick tauschen und wie Tsengs Hand sich an seinem Kaffeebecher verkrampft. Vorsichtig kommt Elena auf mich zu. „Reno… Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“, fragt sie zaghaft. Ich bin diese Frage langsam leid. „Na klar, was soll denn schon sein?“, fauche ich gereizt und Elena weicht eingeschüchtert ein paar Schritte zurück. Rude legt ihr eine Hand auf die Schulter. „Hör mal Reno. Wir wissen alle, dass irgendwas nicht stimmt. Ich kann mir auch vorstellen was. Aber wenn du nicht mit uns darüber redest-“ „Wer hat denn gesagt, dass ich darüber reden will?!“, unterbreche ich ihn laut und werfe ihm einen vernichtenden Blick zu. Es ist sowieso alles eine Schuld! Erst lässt er mich allein auf Mission gehen und dann schleppt er mich auch noch ins 7th Heaven!

Grade als ich anfangen will Rude anzubrüllen, saust eine Kaffeetasse knapp an meinem Kopf vorbei und zerschellt hinter mir an der Wand. „Heiliger Chocobo!! Tseng!“, brülle ich und starre geschockt einen über alle Maßen genervten und vor unterdrückter Wut zitternden Tseng an.

Ich bin ja so tot.

„Reno, ich habe es satt. Am ersten Tag war’s ja noch ertragbar. Jeder hat schließlich mal einen schlechten Tag, aber das hier geht zu weit! Du bist seit einer verdammten Woche depressiv und raubst mir mit deinem Geseufze und Gemaule den letzten Nerv. Also mach, dass du dein Problem löst, oder ich werfe demnächst mit ganz anderen Dingen!!“ Schwer atmend steht der Schwarzhaarige da und funkelt mich an. „Worauf wartest du noch?! Raus hier. Sofort!“

Und ich nehme die Beine in die Hand.
 

Ich weiß nicht wie lange ich gelaufen bin oder wohin. An irgendeinem Punkt wurde das alles egal. Ich vergaß, dass ich vor Tseng davonlief und auf einmal lief ich vor Cloud weg. Vor Cloud und allem, was in den letzten Tagen passiert ist. Vor meinen Gefühlen. Vor mir selbst.

Ich bin ein Feigling.
 

Meine Beine machten meinem verzweifelten Lauf allerdings ein Ende, als sie, nach einer gefühlten Ewigkeit, einfach wegknickten. Also sitze ich jetzt hier. Total erschöpft, schwitzend und völlig außer Atem. Verdammt… verdammt verdammt verdammt.

Schlimmer kann es nun wirklich nicht mehr kommen.

Und dann höre ich ein Grollen. Das Grollen. Fenrirs Grollen. Verzweifelt versuche ich aufzustehen, wieder davon zu laufen, mich zu verstecken. Doch meine Beine können mich einfach nicht mehr tragen. Geschlagen sacke ich wieder auf dem Boden zusammen und schaue demonstrativ in eine andere Richtung, als Cloud sein Motorrad abstellt und auf mich zukommt. Ich beiße fest die Zähne zusammen und wappne mich für alles, was er mich jetzt an den Kopf werfen könnte.

Doch gegen all meine Erwartungen, sagt Cloud nichts. Er setzt sich einfach schweigend neben mich auf den Gehweg. Kurz spüre ich, dass sein Blick auf mir ruht, doch aus den Augenwinkeln sehe ich, wie er sich abwendet um den von Wolken bedeckten Himmel zu betrachten. Es herrscht Stille zwischen uns und es ist merkwürdig. Normalerweise hasse ich Stille und breche sie gerne mit irgendeinem lauten Gequatsche oder der Gleichen. Aber jetzt ist es eigentlich ziemlich angenehm.

Trotzdem hätte ich da noch ein oder zwei Fragen an den Blonden. Und ich wäre nicht ich, würden sie nicht sofort rausplatzen. „Was tust du eigentlich hier? Warum bist du nicht am Arbeiten?“ Cloud wirft mir einen schnellen Blick zu. Er scheint abzuwägen, ob er mir die Wahrheit erzählen sollte oder nicht. Die Antwort scheint ja zu sein, denn er öffnet den Mund um zu sprechen, allerdings ohne mich anzuschauen. „Tifa hat mich rausgeworfen und gearbeitet hab ich schon die ganze Woche nicht.“

Mein Mund verzieht sich zu einem kleinen Lächeln als ich antworte: „Kommt mir irgendwie bekannt vor…“ Cloud schaut zu mir und ich erwidere seinen Blick. Es ist derselbe Gesichtsausdruck wie damals und ich bin wieder ganz in seinem Bann gefangen. Doch diesmal verstehe ich es. „Hat Tifa dich wegen zu viel Geseufze und schlechter Laune rausgeschmissen?“, frage ich ihn und beobachte seine Reaktion genau. Seine Augen weiten sich verblüfft. „Woher…?“ Mein Lächeln wird zu einem Grinsen und ich komme dem Blonden ein Stück näher. Als er nicht zurückweicht antworte ich leise, aber mit sicherer Stimme. „Vielleicht, weil es mir genauso ging…?“ Clouds Augen leuchten auf und ich überwinde mit einer kleinen Bewegung den restlichen Abstand zwischen uns. Meine Lippen berühren die seinen sanft. Clouds Augen schließen sich halb und er erwidert den Kuss ohne zu zögern. Eine seiner Hände verirrt sich in meinen Nacken und vergräbt sich dort in meinem Haar. Meine Hände liegen auf seinem Rücken und ich ziehe ihn noch ein Stück näher zu mir. Die andere Hand des Blonden krallt sich in meine Jacke.

Als wir uns wieder von einander lösen, scheint eine Ewigkeit vergangen zu sein. Leicht außer Atem lehnt Cloud seine Stirn an meine und schaut mir in die Augen. „Ich denke, wir sollten reden.“, sagt er, sieht aber alles andere als überzeugt aus. Ich lache und bewege meinen Kopf leicht nach vorne, sodass meine Nase an seine stupst. „Ja, sollten wir. Aber nicht jetzt. Später. Viel später…“, murmele ich und werde sofort von dem lächelnden Blonden in einen weiteren Kuss gezogen.

When I look up into the sky...

Die Sonne schien und der blaue Himmel wurde von ein paar fluffigen, weißen Wolken verziert.

Völlig entspannt lagen zwei Männer im Gras. Der eine hatte seine Augen geschlossen und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Der andere, etwas kleinere, lag direkt neben ihm. Er strich mit einer Hand sachte über das Gras und beobachtete gedankenverloren die wenigen Wolken am Himmel.

Ein Seufzen entwich Clouds Lippen. Sofort öffnete Reno seine Augen und setzte sich auf. Fragend blickte er den Blonden an. „Stimmt was nich’? “ Cloud schüttelte den Kopf. “Nein, alles okay. Es ist nur…” Wieder blickte er zu den Wolken. „Ich hasse Wolken.” Völlig verdutzt starrte Reno ihn an. „Warum das denn? Wo du doch sogar so heißt…!” Lachend warf er sich zurück ins Gras, um Clouds Schlag zu entgehen. Finster starrte der Blonde ihn an. „Du bist nicht der Erste der das sagt, glaub mir.“ Er schüttelte wieder den Kopf und fuhr fort. „Wolken sind einfach furchtbar. Sie sehen alle gleich aus, keine ist auf irgendeine Weise besonders.“

Der Rothaarige hatte sich wieder aufgesetzt und schaute ihn schweigend an, dann richtete er ebenfalls seinen Blick auf die Wolken. „Weißt du, ich mag sie eigentlich. Sie sehen so schön weich aus.“ Er grinste und zog dann, an Cloud gewandt eine Augenbraue hoch. „Und von wegen sie sind nicht individuell. Sie sehen alle verschieden aus. Jede hat eine andere Form. Jede Wolke ist etwas Besonderes.“ Sein Grinsen wandelte sich zu einem zärtlichen Lächeln. „Die Wolken erinnern mich an dich. Du hast auch so viele verschiedene Seiten an dir. Du bist nie gleich. Das mag ich an dir.“ Clouds Wangen färbten sich rosa und er wandte den Blick ab. „Quatschkopf.“, murmelte er, doch ein kleines Lächeln konnte er nicht zurückhalten. Triumphierend grinsend beugte Reno sich zu Cloud hinunter. „Weißt du was? Ich nenn dich ab jetzt Wölkchen.“ Mit nun hochrotem Gesicht schnellte Clouds Kopf wieder zu Reno hoch und er sagte mit bemüht drohendem Tonfall: „Wage es ja nicht!“ Reno unterdrückte ein Lachen und legte seine Hände links und rechts an Clouds Gesicht. „Sehe ich etwa so aus als würde ich so was machen?“, fragte er mit gespielt ernsthaften Ton. Er zog den Kleineren näher zu sich heran und Cloud murmelte nur „Idiot.“, bevor Reno den letzten Abstand überwand und ihn küsste. Cloud legte mit einem zufriedenen Seufzen seine Hände auf die des Rothaarigen und als sie sich wieder voneinander lösten, blickte er ihm tief in die Augen.

„Ich liebe dich.“

Vor Verblüffung weiteten sich Renos Augen erst ein Stück, doch dann nahmen sie einen unendlich liebevollen Ausdruck an. Er verschwendete keine Zeit damit nach den richtigen Worten zu suchen, sondern ließ Cloud durch sein Handeln seine Gefühle für ihn spüren.
 

When I look up into the sky…
 

I can see you.
 

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An dieser Stelle ein sehr sehr großes Danke! an alle die diese Fanfiction gelesen haben und für alle Favos und Kommentare!!
 

Eure Lania



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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von:  Nokio
2010-08-17T13:17:23+00:00 17.08.2010 15:17
Ne echt schöne FF. Eigentlich mag ich das Pairing nicht aber ich finde sie klasse^^
Von:  --Nyx--
2010-07-19T18:58:19+00:00 19.07.2010 20:58
ohhh wie schön >.< das ende war ja sooo knuffelig ^^
Von:  --Nyx--
2010-07-19T18:55:25+00:00 19.07.2010 20:55
raahhh hilfe ich hab nen zuckerschock >.< das war jaaa soooo süß xD und tseng war ja einfach nur genial ^^
Von:  --Nyx--
2010-07-19T18:47:38+00:00 19.07.2010 20:47
süüüüüüüüüüüüüüüüßßßßß einfach nur süßßßß xD ahhaha und an reno, es ist echt nicht nett alte damen zu schubsen und mit ner beule in der hose sooo durch die gegend zu rennen ist auch nich wirklich der bringer >.<
Von:  --Nyx--
2010-07-19T18:41:27+00:00 19.07.2010 20:41
ich find diese ff echt gut gelungen ^^ mir gefällt, wie du die charas darstellst xD das mit tseng und der kündigung fand ich toll >.<
Von:  --Nyx--
2010-07-19T18:35:15+00:00 19.07.2010 20:35
super geschrieben xD
Von:  --Nyx--
2010-07-19T18:30:14+00:00 19.07.2010 20:30
das erste kapi hat mir sehr gut gefallen ^^ freu mich aufs nächste, muss schnell weiterlesen^^
Von: abgemeldet
2010-03-12T10:55:29+00:00 12.03.2010 11:55
Haaa, ich hab ihn endlich gelesen! Asche über mein Haupt, dass ich es nicht eher geschafft habe! *allen PC-Firmen dieser Welt einen düüüüsteren Blick zuwerf*
Das ist so.... kitschig! Aber eigentlich auch ganz süß!! Du eben =D
Das Beste fand ich Clouds Wolkenphobie *lach*

Aber sonst echt super! Schade, dass sie schon vorbei ist...
(Ich warte auf eine ganz Bestimmte. Immer noch ^^)

Von:  KleinReno
2010-02-22T13:41:56+00:00 22.02.2010 14:41
Wie süß!!!
Cloud, das kleine Wölkchen.
Die beiden sind einfach nur zum knuddeln.
Der Epilog ist toll geworden.
So mit den Wolken.
Einfach eine tolle Geschichte.
Echt klasse ^^

Liebe Grüße
Von:  Wolfs_Tatze
2010-02-22T02:34:02+00:00 22.02.2010 03:34
Ich find die FF total süß ^^

Reno is einer meiner Lieblings- Charas aus FF..... Hab irgendwas für rothaarige Kerle übrig.......

Freu mich auf ne Fortsetzung ^^


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