Ein regnerischer Abend
Kapitel 2
Ein regnerischer Abend
Der restliche Tag verging relativ schnell und aus dem morgendlichen Sonnenschein wurden große schwarze Wolken. Das Läuten ertönte und alle sprangen auf, um endlich zu verschwinden. Viele meckerten, denn sie hatten keinen Regenschirm dabei, da es langsam anfing zu regnen. Auch Misaki wollte sofort ins Maid-Cafe, damit sie heute früher zu Hause war und eher schlafen gehen konnte, doch leider wurde ihr dieses Vorhaben von ihrem alten Direktor Herr Satsuki, der vor ihrer Klassentür stand, unterbunden.
„Ayuzawa-san. Würdest du bitte mit mir kommen? Ich möchte mit dir ein paar Dinge besprechen.“ Etwas verwirrt nickte sie nur und folgte dann dem Direx in sein Büro. Dort angekommen, erblickte sie auch schon Herr Nishimura, den baldigen neuen Direktor ihrer Schule. Noch immer musste sie an gestern denken und hoffte, dass er dies schnell vergessen würde.
„Wir wollten mit dir als Schülersprecherin-“, fing Herr Satsuki an, „nur ein paar Dinge klären, wegen dem Führungswechsel von dem du ja jetzt schon weist. Die Schule sollte dies allerdings erst nächste Woche erfahren, also hoffe ich doch, dass du heute nichts erzählt hast.“
„Nein.“, erwiderte Misaki höflich und lächelte leicht, „Ich dacht mir bereits so etwas.“
„Schön. Dann können wir ja anfangen die wichtigsten Dinge zu klären…“, fing er an und so wurden daraus gleich einmal 1 ½ Stunden in der die Schwarzhaarige zu spät zu ihrem Nebenjob kam. Genauso wie gestern. Und wieder musste sie sich bei Satsuki entschuldigen und versprach auch gleich heute dafür noch einmal länger zu bleiben. Heute an ihrem „Lieblings“tag. Dem Maskentag
„Guten Tag mein Herr!“, begrüßte sie den hereinkommenden Gast freundlich, doch als sie ihn erkannte, konnte sie nur die Augen verdrehen:
„Der schon wieder!“ Usui musste lachen.
„Selbst unter der halben Maske kann man sofort erkennen was du denkst, Ayuzawa.“, grinste er und setzte sich auf seinem Stammplatz. Die Zeit wollte für Misaki einfach nicht vergehen. Ständig kratzte die Maske und dann verrutschte sie wieder, sodass sie nichts sehen konnte. Außerdem spürte sie immer den Blick von Usui und den drei Volltrottel, die natürlich auch nicht fehlten in ihrem Rücken. Und jedes Mal wenn sie den Namen ihrer Chefin hörte, musste sie an ihren alten und neuen Direktor denken und das Gespräche, das sie erst heute Nachmittag geführt hatten. Schon jetzt wusste sie, dass bei Herr Nishimura nichts so sein würde wie zuvor.
Als der Arbeitstag sich dann doch zu Ende neigte, war sie nur noch froh nach Hause zu kommen. Schnell verabschiedete sie sich noch von ihren Kolleginnen und konnte nur seufzen, als sie den heftig herabfallenden Regen sah. Natürlich hatte auch sie keinen Regenschirm dabei. Immerhin begann der Tag mit Sonnenschein und verlief bis zum Nachmittag immerhin schön und ganz akzeptabel abzulaufen. Resigniert setzte sie ihr Käppi auf und schritt auf die regenüberzogene Straße, um schnellst möglichst nach Hause zu kommen.
Doch kaum hatte sie ein paar Schritte getan, spürte sie keinen Regen mehr auf ihrem Pullover und eine Person mit Schirm stand neben ihr. Der fehlte ihr grade noch.
„Usui.“, sagte sie nur trocken und gelangweilt und ging auch schon weiter. Der Blondschopf folgte ihr auch gleich.
„Warum so mürrisch heute, Ayuzawa?“, fragte er mit einem kecken Grinsen im Gesicht, doch ihr war heute überhaupt nicht mehr nach Konversation zu Mute und so beantwortet sie seine Frage nur knapp.
„Ich bin immer mürrisch.“
„Na… aber heute schon ganz besonders. Selbst im Maid-Cafe hat man’s gemerkt. Keine sarkastischen Bemerkungen oder Boshaftigkeiten. Du konntest froh sein, dass du die Maske trugst, sonst hättest du noch die Gäste verschreckt mit diesem Gesicht.“
„Na und?“ Usui seufzte, während er neben ihr herging und den Schirm über sie beide hielt.
„Wer ist dieser neue Rothaarige?“
„Kouiji Fuyama.“
„Und ist er in deiner Klasse? Woher kommt er?“
„Ja. Keine Ahnung.“
„Was wollte der Direx von dir?“
„Was frägst du heute so viel?“, war Misakis plötzliche Gegenfrage, da ihr diese Ausfragerei vollkommen auf die Nerven ging. Ihrem Gegenüber viel nichts Besseres ein, als nur die Schultern zu heben und doof zu grinsen. Das brachte, das Fass schon fast zum überlaufen, doch noch in letzter Sekunde entschied sie sich dagegen jetzt ein großes Tamtam zu veranstalten und versuchte einen Schritt schneller zu gehen als Usui, was ihr auch im ersten Moment gelang. Einfach nur nach Hause, waren ihre Gedanken. Der Bondschopf hingegen war sich gerade unschlüssig was er machen sollte. Er war sich sicher gewesen, dass sie sich aufregen würde, doch stattdessen ging sie einfach nur weiter. Irgendwas musste er doch tun um ihre Stimmung aufzuheitern.
-STUPS-
Das Fass verlor gerade den ersten Tropfen.
-STUPS-
Der Tropfen stieg zu einem Wasserfall heran und das Fass lief über.
„TAKUMI USUI!! Lass mich verdammt noch mal in Ruhe und piecks mich nicht andauernd!“, fauchte sie wütend, als er ihr zweimal mit seinem nun zusammen geklappten Regenschirm leicht in den Rücken gestupst hatte. Der Regen prasselte nun mit voller Kraft auf sie hinunter, doch schien es keinen von beiden richtig zu stören.
„Macht aber Spaß!“, entgegnete er nur und grinste wieder einmal total doof während er seinen Regenschirm lässig über die Schulter legte.. Dadurch wurde Misaki nur noch lauter und ging ihm schon fast an die Gurgel. Sie beschimpfte ihn. Gestikulierte wild und vertiefte sich so auf ihre Rede und Beleidigungen, sodass sie erst aufhörte, als Usui sich schon den Bauch vor lauter lachen halten musste.
„Pff!“, war darauf nur ihre Antwort und wollte auch sofort kehrt machen und gehen, doch der eben Beschimpfte hielt sie am Oberarm fest.
„Nun? Geht’s dir jetzt wieder besser?“, lächelte er und sah ihr tief in die Augen. Im ersten Moment wollte sie schon wieder loslegen, doch dann viel ihr auf, dass es ihr wirklich geholfen hatte und es ihr nun besser ging. Den ganzen Tag hatte immer irgendetwas nicht gepasst und jetzt hatte sie dem Ganzen endlich Luft lassen können und auch sogleich hatte sie sich wohler gefühlt.
Laut seufzend musste nun auch die Schwarzhaarige lächeln.
„Danke Usui.“
Es ist leider wieder nicht sehr lang geworden, doch ich fand das hier, als einen passenden Schluss.
Hoffe es hat euch gefallen und im nächsten Kapitel wird’s auch wieder etwas spannender! ;) Danke auch an meine paar Kommentarschreiber! : )
Kritik erwünscht.
The Grining_Cat