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Broken Darkness

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Ein Tag wie jeder andere Untertitel: Mit düsteren Gedanken

Der Sommer neigte sich dem Ende zu und die Wolken zogen sich über dem Meer zusammen. Der Wind war schon recht kühl und ich schlang mir die Jacke etwas enger um. »Ist dir kalt?«, fragte Jacob neben mir. Ich schüttelte den Kopf: »Nicht so richtig.. Es wird wirklich Herbst, was?« Er grinste: » Na klar. Heute ist schon der 2. September.« »Und das ist gut, oder wie?«, kicherte ich belustigt. »Hey, immerhin hast du in acht Tagen Geburtstag und in elf Tagen deine Mum.« »Danke für die Information, ich hätte es bestimmt vergessen.«, erwiderte ich und verdrehte die Augen. Er war wirklich wild darauf, hatte sich mit Alice zusammengetan und die beiden planten eine gemeinsame Geburtstagsparty. Ich wusste nicht, wer weniger begeistert war- Mum oder ich. Wir waren beide keine Partyfans, schon gar nicht wenn sie von Alice ausgerichtet wurden. Sie übertrieb gerne. Jacob nahm meine Hand: » Ich weiß gar nicht, was wir auf deine Torte schreiben sollen. Eine fünf oder eine sechzehn..« »Das sollte vielleicht meine Mum entscheiden..«, murmelte ich und drückte seine Hand. Seit ich denken konnte, war er an meiner Seite. Am Anfang war er mein Spielgefährte gewesen, dann war er ein großer Bruder. Und jetzt war er mein bester Freund- etwas mehr- und er war immer mein Beschützer. Ich kicherte. Manchmal war Jacob kindischer als man es von ihm erwartete. »Was ist so lustig, Nessie?«, fragte er verwirrt. Ich schüttelte nur den Kopf und schmiegte mich an ihn. Wie auf Kommando summte mein Handy und wir wussten schon wer es war, bevor ich aufs Display schaute. » Bella!«, sagten wir wie aus einem Mund und wir behielten recht. Ich hatte kaum abgehoben, da tönte ihre melodische Stimme ungeduldig heraus: »Nessie, wo bist du so lange? Es ist nach neun!« Ich stand widerwillig auf: »Ja, ich weiß. Ich wollte gerade aufbrechen.« Jacob verkniff sich ein Lachen. »Schatz, du solltest um neun schon zu Hause sein.«, antwortete sie tadelnd. »Ich bin gleich da, versprochen.« » Jake soll dich begleiten, aber wehe ihr fahrt mit den Motorrädern!«, warnte sie noch, dann legte sie auf. » Typisch, Bella. Besorgt wie eh und je.«, lachte Jake und zog mich mit. Ich folgte ihm bereitwillig, als ich sah, dass er das Auto nehmen wollte. Zu Fuß wären wir doppelt so schnell gewesen, aber ich freute mich noch etwas Zeit mit ihm zu haben. »Das Auto?«, fragte ich gespielt erstaunt. »Bella sagt doch immer, wir sollen nicht auffallen. Das hat sie davon.«, lachte er und quetschte sich auf seinen Sitz. Was ganz sicher nicht einfach war, immerhin war er über zwei Meter groß. Ich rutschte auf den Beifahrersitz und musterte ihn von der Seite. Eigentlich wäre er jetzt fast dreiundzwanzig, sah von der Größe aus wie siebenundzwanzig, war jedoch im Alter von siebzehn Jahren stehengeblieben. Da kam mir eine Frage in den Sinn über die ich nie nachgedacht hatte: » Gehst du eigentlich noch zur Schule?« Jacob prustete los: » Zur Schule? Ich müsste seit 4 Jahren in der gleichen Klasse sein, Dummchen.« Ich wurde rot. Das war ja vollkommen logisch. Er hörte auf zu lachen und fragte besorgt: » Aber du würdest gern zur Schule gehen, oder?« Ich nickte langsam: » Es würde mich schon reizen. Stell dir vor, ich würde mich sogar auf Tests und Arbeiten freuen.. Aber ich weiß, dass es unmöglich ist. Ich würde zu sehr auffallen.« Jacob legte mir seine rechte Hand auf meine: » Ich weiß, was du meinst. Aber du bist auch so sehr klug, du brauchst keine Schule.« Er lächelte mich an. Ich verdrehte die Augen: » Darum geht's nicht.« »Ich weiß. Du willst einfach etwas Normales in deinem Leben, was?« Wieder hatte er recht. »Du bist bald...erwachsen, dann kannst du wenigstens die Highschool besuchen.«, sagte Jacob beruhigend und ich sah schon das Haus über die Bäume ragen. »Vielleicht hab ich dann ja gar keine Lust mehr. Sehen wir uns morgen?« Mit gerunzelter Stirn schaute er nach draußen: » Nein, leider nicht. Seth, Leah und ich haben..etwas zu besprechen und das könnte dauern. Ich könnte mir auch besseres vorstellen..« »Seit dein Rudel sich vergrößert, krieg ich dich ganz schön selten zu sehen..«, erwiderte ich mürrisch. »Übertreib nicht. Es ist nicht „mein“ Rudel und wir sind auch nicht sehr viel größer geworden.«, gab er zurück und sträubte sich. Ich kicherte: » Jake, die anderen hören auf dich und ihr seid mittlerweile zu neunt. Wenn ich daran denke, dass alles nur mit Seth und Leah angefangen hat.« Das verdüsterte die Stimmung. Als Jake sich vor fast fünf Jahren von Sam's Rudel trennte und die Clearwaters ihm folgten, diente das alles zur Vorbereitung gegen das Auftauchen der Volturi. Obwohl das alles vergangen war, hing diese Tatsache immer noch wie dunkle Wolken über uns. »Wir sind da.«, drang Jacobs Stimme zu mir durch und ich erschrak darüber, wie sein Ton sich verändert hatte. Knapp und ungewohnt kühl. Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn wie üblich auf die Wange: » Gute Nacht. Wir sehen uns..ruf einfach an.« Er drückte mich kurz und schaute mich weich an: » Ja, schlaf gut. Und pass auf dich auf.« Ich stieg aus, lächelte ihm noch mal zu und schlug die Tür zu.
 

»Da bist du ja endlich.«, tadelte meine Mum als ich in die Küche kam. »J-ja..Wir sind mit dem Auto gekommen.«, ich warf ihr einen Blick zu und wartete ihre Reaktion ab. Sie nickte zufrieden: » Wenigstens tut ihr alles, um nicht aufzufallen, das ist beruhigend.« Ich holte mir ein Joghurt aus dem Kühlschrank und fragte so beiläufig wie möglich: » Jacob und Alice fragen sich, welche Zahl sie für die Torte verwenden sollen..was sagst du dazu?« Sie versteinerte. »Mum, jetzt tu doch nicht so. Es ist nur ein Geburtstag. Und auch wenn du nicht älter wirst- ich werde es. Lass ihnen doch die Freude.«, versuchte ich sie zu überreden, doch ich klang nicht sehr überzeugt. Sie lächelte mir nachsichtig zu: » Jaah, lassen wir ihnen den Spaß. Und was dein Alter angeht- sie sollten das einfach auslassen. Und jetzt geh ins Bett, es ist längst Schlafenszeit.« »Mum..«, erwiderte ich nur, aber ihr strenger Blick ließ mich verstummen. » Ich geh ja schon..Gute Nacht.«, murmelte ich. »Warte noch mal kurz. Gehst du morgen wieder zu Jake?«, fragte sie forsch. Ich war ziemlich verdattert. Sie schlug selten so einen Ton an, wenns um Jacob ging. »Nein, er hat morgen was vor..wieso?« Sie setzte sich aus reiner Gewohnheit und bedeutete mir, das selbe zu tun. Also ließ ich mich neben ihr nieder. » Du bist ziemlich viel mit Jacob zusammen..«, fing sie an. Ich unterbrach sie: » Ja, aber Mum, das war doch schon immer so!« Sie seufzte: » Das weiß ich auch, Liebes. Aber du bist langsam kein Kind mehr und ich glaube, das was du für ihn empfindest...ist auch nicht mehr dieses geschwisterliche Gefühl.« Langsam dämmerte mir, was meine Mutter sagen wollte und ich reagierte vermutlich gleich, wie sie es damals getan hatte. Ich lief knallrot an, rutschte widerstrebend hin und her und wollte am liebsten versinken: » Mum, bitte! Tu mir das nicht an! Sag nicht, dass du mich aufklären willst!« »Lass es uns einfach hinter uns bringen, ich bin auch nicht scharf drauf, aber ich bin deine Mutter.« »Mum, ich weiß, du willst deinen Pflichten nachkommen, hälst es für nötig, oder was auch immer. Aber ich bin intelligent und vernünftig und ich werde so schnell nichts tun, was dem entspricht, das du dir vorstellst.«, ich war aufgestanden und wollte so schnell wie möglich weg. »Du hast vielleicht recht. Also, gute Nacht.«, sie war mindestens so erleichtert wie ich.

Als ich in mein provisorisches Zimmer geflohen war (provisorisch deswegen, weil meine Eltern das Zimmer im Häuschen für mich umbauten und ich solange hier schlief), überkam mich erst richtige Erleichterung. Normalerweise war es alles andere als leicht, einem Gespräch zu entgehen. Nur gut, dass meine Mum darüber auch nicht gerne redet, dachte ich mir und kicherte. Dann wurde ich mürrisch. Ich konnte mich selbst nach fünf Jahren nicht damit abfinden, die einzige in der Familie zu sein, die schlafen musste. Schlafen war reine Zeitverschwendung. Ich verpasste den ganzen Spaß, den meine Familie nachts hatte..Doch wenn ich es mir recht überlege, dachte ich, ist es besser so. Denn alle Tätigkeiten musste ich nun wirklich nicht mitkriegen, um Himmels Willen. Ich zog mich um und machte es mir auf dem Bett bequem. Meine Gedanken wanderten zu Jacob und zu unserem Gespräch, das wir vor einiger Zeit geführt hatten.
 

»Jacob, wieso bist du eigentlich immer bei mir?«, hatte ich gefragt als wir einen unserer Strandausflüge gemacht hatten. Er hatte mir zögernd geantwortet: »Das, liebe Nessie, ist eine lange Geschichte.« »Wir haben den ganzen Tag Zeit.«, hatte ich ihm gesagt. Er hatte gelacht: » Da hast du recht. Und so lang ist sie eigentlich auch gar nicht.« Ich hatte ihn neugierig angesehen und er war gezwungen, mir zu antworten: » Wir sind aufeinander geprägt.« »Geprägt? Das heißt genau?« »Wir sind Seelenverwandte..nein, mehr noch. Wir sind füreinander geschaffen. Nichts kann uns trennen. Wir gehören für immer zusammen.«, hatte er grinsend erklärt und mir anschließend einen Kuss auf die Stirn gedrückt.
 

Geprägt..Konnte man die Prägung umgehen? Ich mochte Jacob, zweifellos. Doch es tat mir irgendwie weh zu wissen, dass dafür diese Prägung verantwortlich war. Ich werde gezwungen ihn zu mögen, resignierte ich und seufzte. Man hatte keine Wahl..oder vielleicht doch?
 

Ich konnte nicht ahnen, wie schnell ich eine Antwort darauf bekommen würde. Bevor ich jedoch noch weiter darüber nachdenken konnte, war ich auch schon eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  LucyCameronWeasley
2009-04-15T12:27:36+00:00 15.04.2009 14:27
muhahaha XDDD *sehr geistreich* XD
Von: abgemeldet
2009-04-14T15:54:23+00:00 14.04.2009 17:54
Das scheint ja noch spannend zu werden^^
Du schreibst nicht schlecht.xD
jaja, die Prägung. Ist so ein Thema für sich. Und deswegen les ich gleich weiter
lg

Von:  Veilchen
2009-04-09T12:51:29+00:00 09.04.2009 14:51
wow ^^
du scheibst echt supiii gefällt mir gut =)
mach weiter so ^^
Von:  LucyCameronWeasley
2009-04-07T15:22:00+00:00 07.04.2009 17:22
waaah, danke ihr beiden x33 *freudentränen vergießt* XDD
Von: abgemeldet
2009-04-07T14:11:25+00:00 07.04.2009 16:11
Hat schon was, gefällt mir.
Ich wüsste nicht wie ich damit umgehen sollte wenn ich in die Richtung geprägt wäre >.<
Muss ich nachher gleich mal weiterlesen. ^^
Von:  Jarmina
2009-04-07T12:03:56+00:00 07.04.2009 14:03
Wow, du schreibst echt toll!^^ Der Anfang ist auf jeden Fall schon sehr vielversprechend. *FF zu favos pack*


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