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Like Dew Drops

Das junge und wilde Leben des Katsuya.
von

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Armer schwarzer Kater.

Die verbleibenden, freien Tage verbrachte Katsuya damit, nur knapp dem Tod der Langweile zu entgehen.

Er verkroch sich in der stickigen Wohnung, nicht gewillt diese jemals wieder zu verlassen, was ihn jedoch beinahe verrückt werden ließ.

Nicht wissend, was mit sich anzufangen, rutschte er ein ums andere Mal über den gefliesten Küchenboden, drehte sich Kreis oder aber schubste sich rutschend von Schrank zu Schrank.

Eine andere Beschäftigung bestand darin den Flur mit Vorderrollen zu passieren, er selbst kam sich dabei mehr als bescheuert vor, dennoch schien es ihm die einzig spaßige Beschäftigung.

Einmal hatte er aus Wut seinem Lieblingsteddy einen Arm abgerissen, es daraufhin so schrecklich bereut, dass er sich sehr oft bei dem armen Herrn Bär entschuldigte, sowie ihn ungeschickt flickte. Beinahe hätte er geweint, so Leid hatte es ihm getan, dafür schleppte er das Plüschtier von nun an immer bei sich durch die Wohnung.

Früh legte er sich in sein weiches Bett, doch seine Gedanken, welche immer wieder zu dem stinkenden Eisberg abdrifteten, hielten ihn schließlich vom schlafen ab, so dass am Montagmorgen, an dem die Schule wieder begann, tiefe, dunkle Augenringe sein sonst so schönes Gesicht zierten.
 

Resigniert seufzend stand er vor dem Spiegel, welcher ihm die nackte Wahrheit zeigte.

Er fuhr sich über das Gesicht. Das grelles Licht brannte in seinen Augen. Langsam stellte er den Wasserhahn an, aus welchem das Wasser prasselte. Das Geräusch drang laut an seine Ohren.

Er nahm es intensiv war.

Bald war er nur noch von dem verschmelzendem Rauschen des eisigen Wassers umgeben, das ihn wie eine Woge der Vergessenheit davon trug.

In eine andere Welt.

Das Licht flackerte und mit ein lauter Knall holte ihn in die harte Welt der Realität zurück.

Verdattert wanderten seine müden Augen umher und erkannten eine durchgebrannte Glühbirne.

Auch der Geruch von Verschmortem kam ihm erschreckend intensiv vor.

Seine Sicht verschwamm vor seinen Augen und er krallte sich am kalten Rand des Waschbeckens fest, um nicht zusammenzusinken.

Ein flaues Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit.

Schnell sprang er auf die Toilette zu, öffnete den blauen Deckel mit bunten Fischen, um sich darüber zu beugen und seinen Mageninhalt zu entleeren.

Erschöpft legte er seinen Kopf auf die Klobrille.

Nur wegen Kaiba.

Die Aufregung ihn nun in der Schule anzutreffen, ließ ihn schweißnasse, kalte Hände bekommen.

Klare, durchsichtige Perlen bildeten sich auf seiner Stirn.

Und alles nur wegen des Geldsacks.

Nur wegen ihm ging es dem Blonden nun so schlecht.

Der war ganz allein daran Schuld.

Dieser verdrehte, verquere, unnormale Außerirdische vom Planeten Ich-bin-besser-als-du.

Noch immer zitternd, richtete er vorsichtig auf.

Der bittere Geschmack lag weiterhin auf seiner Zunge, es widerte ihn an.

Er warf sich eisiges Wasser ins Gesicht, drehte es nach einer gefühlten Stunde, eigentlich waren es jedoch höchstens fünf Minuten, ab und schnappte sich seine Tasche.

Aus dem Haus schlug ihm die kühle, frische Luft entgegen, die sich höchst angenehm auf seiner erhitzten Stirn anfühlte.

Einige Vögel zwitscherten zu der frühen Morgenstunde ihr Lied und es roch noch nach dem Sommerregen der letzten Nächte.

Tief sog der Blonde den Duft, in den sich der Geruch von blühenden Blumen, rauschend grünen Blättern und nassen Gräsern mischte, ein.

Von den die Allee säumenden Bäumen tropften nasskalte, dicke Tropfen auf Katsuya, der den ein oder anderen versuchte mit der Zunge aufzufangen.

Völlig vertieft und in Gedanken versunken, bemerkte er die moosbewachsene, glitschige Schicht auf dem Weg vor ihm nicht. Den Halt verlierend, schlug er so der Länge nach hin.

Ärgerlich rappelte er sich auf und blickte sich um, ob jemand das Spektakel beobachtet hatte.

Er schnaufte wie ein Nashorn und trat gegen einen Baum, von welchem prompt ein Schwall Regenwasser prasselte.

Nun stand er da, wie ein begossener Pudel.

Er hasste sein Leben wirklich zutiefst und nun fing er schon an über sich selbst schlechte Hundewitze zu machen.

Das ging zu weit!

In Selbstmitleid versunken, sprach er sich ein:
 

"Armer schwarzer Kater." zu.
 

Es half nicht.

Sich den Dreck aus dem Gesicht wischend, setzte er seinen Schulweg fort.

Am großen schmiedeisernen Tor blieb der Braunäugige abrupt stehen, als hindere ihn eine unsichtbare Barriere am Weitergehen.

Seufzend blickte er an dem einsamen, grauen Gebäude hoch.

Er würde den Eisberg wiedersehen.

Wollte er das?

Wieder stieg die Übelkeit in ihm auf, doch er unterdrückte den Brechreiz.

Plötzlich wurde er angerempelt.
 

"Pass auf, wo du im Weg rumstehst.", ertönte die ihm nur allzu bekannte, kalte Stimme hinter ihm.

Ein eisiger Schauer lief über den Rücken des Blonden.

Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus, denn er konnte den Atem des Brünetten an seinem Ohr spüren.

Was würde jetzt kommen?
 

"Ach übrigens. Du bist dreckig." Kaiba musterte ihn abschätzend.

"Und nass."
 

Katsuya konnte das höhnische Grinsen förmlich spüren und schlug wild um sich.

Er würdigte den anderen jedoch keines Blickes, sondern betrat ignorant das Schulgebäude.

Nachdem er sich auf dem WC gesäubert hatte, suchte er sich einen Platz weit hinten, am Fenster des Klassenraumes.

Seine Freunde betrachteten ihn geschockt und voller Sorge.

Der aufgeweckte Blonde sah geradezu erschreckend krank und am Rande eines Nervenzusammenbruchs aus.
 

Mit einem trägen Kopfschütteln gab Katsuya ihnen jedoch zu verstehen, dass er im Moment nicht sprechen wolle.

Er verfluchte diesen Tag, dieses Leben und mit allem Vorrang diese schreckliche Person von einem Kaiba.

Katsuya fühlte sich fiebrig und kränklich, die alleinige Schuld daran gab er Kaiba.

Während die, in seinen Ohren viel zu laute Schulglocke zur ersten Stunde schrillte, der Lehrer zu reden begann, sah er nur abwesend aus dem Fenster.

Blütenblätter segelten schwer von dicken Tropfen am Fenster vorbei.

Mit einem dumpfen Laut, ließ er seinen pochenden Kopf auf die Tischplatte plumpsen.

Er versank im Land der Träume, was ihm im Moment alte Frauen mit riesigen Warzen und einen halbnackten Kaiba bot.

Als er spürte, wie Speichel aus seinem offenen Mund floss, schreckte er hoch.

Wie peinlich.

Er sah sich um.

Blaue Augen ruhten auf ihm, der schöne Mund war zu einem grässlich auslachenden Grinsen verzogen.

Gluckernd und sich aufplusternd, schlug er mit der flachen Hand gegen seine Stirn.
 

"Jonouchi Katsuya. Nach Hause in dein Bett mit dir. Krank und unkonzentriert kann ich dich hier nicht gebrauchen."
 

Der widerlich wurstige Finger seines dicken Lehrers zeigte auf die Tür.

Mit glasigem Blick sah er diesen an, seine Wülste aus Fett schienen zu wabern, er rieb sich die Augen.

Die Übelkeit kam im neuen Anflug zurück.
 

"Aber nein. Mir... geht es -"

Ein plötzliches Würgen unterbrach ihn.

Schnell grapschte er nach seinen Sachen und floh aus dem Raum. Das Kopfschütteln seines Lehrers, die besorgten und verwunderten Blicke seiner Mitschüler, aber auch der minderkalte Blick Kaibas entgingen ihm.
 

Als er seine Wohnung erreichte und in die Küche wankte, musste er feststellen, dass der Brünette scheinbar doch nicht für seinen momentanen Gesundheitszustand verantwortlich war.

Auf dem Küchentisch stand noch der Rest Kartoffelsalat, den er am vorherigen Abend in sich hereingestopft hatte.

Aufgerissen und gierig verschlungen, ohne darüber nachzudenken und nun die Konsequenzen von über zwei Monate abgelaufen Mayonnaise-Lebensmitteln spürend, hielt er sich den Bauch und starrte fassungslos auf das Haltbarkeitsdatum.
 

Warum immer er?

Da konnte man nicht anders, als ständig in Selbstmitleid zu versinken.

Es war natürlich vollkommen klar, dass er sich neben dem ganzen Stress eine Lebensmittelvergiftung zu zog.

Pah, Jonouchi Katsuya strotzte nur so vor Lebenskraft.

Er trotzte abgelaufenen, mit grünem Flaum überzogenen Lebensmitteln.

Innerlich entschuldigte er sich bei dem Eisberg.
 

Er schwankte, die weiße Küche verschwamm in einem Strudel und Katsuya brach mit einem genervten Gesichtsausdruck zusammen. Er blieb regungslos auf dem blanken Boden liegen.
 

Anscheinend konnte ihm eine Vergiftung doch etwas anhaben.
 

-
 

Auflösung:

"Hör auf damit. Du siehst aus wie ein Affe." (Seid ihr gut ;D)

und:

"Gehen wir da jetzt rein oder was?"

"Was denkst du denn, du Schlaumeier?"

und so weiter. XD

*Kuchenhinstell*

Für Euch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  berenike
2009-11-18T15:03:21+00:00 18.11.2009 16:03
*lecker Kuchen, über Kuchen herfall, nach 3 Minuten zusammen raufen, nein ich muss wiederstehen...*

Also ich liebe deine FF jetzt schon, und dank mal Little_Puppy! ohne sie würdest du mich als nerviger Kommischreiber und FF-Leser nicht haben^^

Weiter so, *kuchenstück nehm*
Ich mag bei dir selbst diese "langweiligen" Kapiteln!
Von: abgemeldet
2009-08-03T22:38:52+00:00 04.08.2009 00:38
von wem du wohl das auf dem boden rumrutschen hast?;)
hhhäää????:D

toller schraibstil-so als wäre man unmittelbar dabei!
*schön*
Von:  Prinzessin_Dachi
2009-05-29T15:11:19+00:00 29.05.2009 17:11
Der arme Katsuya ... kann verstehn, wies ihm geht.
Auch wenn er "nur" krank is, find ich das Kapitel voll knalla =D
Diese Liebe fürs Detail ... *hach* =D



Von:  soraya-solan
2009-05-29T10:54:36+00:00 29.05.2009 12:54
Das kriegt auch nur Joey hin. *kopf schüttel*
Ein Pechtag ohne Ende.
Aber vielleicht kann ihn ja Seto retten?
Bin gespannt.

LG Ss
Von:  GeezKatsu
2009-05-29T10:48:46+00:00 29.05.2009 12:48
Huch, mit einer Lebensmittelvergiftung ist nicht zu spaßen! Die hatte ich auch mal und der Magen musste ausgepumbt werden. Hatte mich schon gewundert wie ein einzelner Mensch bei jemanden den er mag würgen muss ;)

Das Cap war ein wenig kurz und gab im Endeffekt nur Preis, das er krank war *schnute-zieh*
Und lass mich raten, der Arzt ist der Dr. Kaiba? xD


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