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Like Dew Drops

Das junge und wilde Leben des Katsuya.
von

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Immer erst die Gedanken.

Es geht los, ich wünsche euch viel Spaß.
 

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Der Regen prasselte unaufhörlich gegen die Fensterscheiben, warf im Spiel mit dem Licht des Kamins Schattenmuster auf den Boden. Die Luft flimmerte, als könne man an ihr ersticken.

Eingewickelt in eine warme Wolldecke saß er auf dem Boden.

In den warmen Augen, welche im Kaminlicht fließendem Bernstein ähnelten, glänzte Chaos. Gedanken wirbelten stetig wie schweres Laub im Herbstwind.

Gemächlich räkelte er sich, zu lange schon saß er dort, um sich zu wärmen. Er schloss die Augen ließ das Licht, die Wärme auf sich scheinen, um sich dann langsam zu erheben, wobei die Decke über seinen schlanken Körper rutschte und zu Boden fiel. Ungeachtet ließ er sie liegen und wandte sich dem Fenster zu. Seine großen Augen sahen hinaus, erblickten in der trüben Ferne das riesige Gebäude der Kaiba Corporation. Seine Sicht verschwamm durch den Regen der noch immer auf die Straßen fiel.

Seine Gedanken wanderten umher.

Er erinnerte sich ein paar Tage zurück.
 

Es war ein schöner Spätsommertag.

Das Laub der Bäume wog leicht im Sommerwind, das Rauschen wirkte beruhigend, friedlich.

Katsuya saß auf einer Bank unter einem großen Kirschbaum und reckte den Kopf ‘gen Sonnenschein. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als eine erneute, sanfte Brise über sein Gesicht wehte.

Seine Haare bauten sich leicht auf, um sofort wieder zurückzufallen. Entspannt saß er dort und genoss die Stille, bemerkte den heimlichen Beobachter nicht, der sich ihm nun näherte.

Der Blonde atmete zufrieden aus. Die Vögel sangen ihr Lied.

Alles schien perfekt, es fehlte nur noch -
 

“Na, Köter. Hast du dein verstecktes Talent entdeckt? Dumm rumsitzen und nichts tun?”
 

Als die schneidende Stimme ertönte, legte sich Gänsehaut auf die Arme des Blonden.

Zögernd schlug er die Augen auf.

Seto Kaiba.

Der fleischgewordene Alptraum eines jeden Katsuya.

Er stöhnte entnervt.

Konnte man nicht mal irgendwo seine Ruhe vor dem Großkotz haben?

Die Ärmel seines blauen Hemdes hatte er hochgekrempelt, was so gar nicht zu dem sonst so geordnetem Brünetten passte, aber anscheinend wurde sogar einem Kaiba warm.

In Gedanken versunken, vergaß er mit einem bissigen Kommentar zu antworten.

Eine leichte Brise ließ die brünetten Haare tanzen, fegte Kirschblütenblätter umher, welche sich in Katsuyas schimmerndem Blond verfingen.

Unmerklich schluckte Kaiba.
 

“Was ist los? Hast du dir deine kleine Hundezunge angebissen?”
 

Der Blonde wollte den Mund öffnen, um etwas zu erwidern, doch Kaiba, welcher ihm plötzlich gefährlich nahe kam, verschlug ihm die Sprache.

Was sollte das werden?

Katsuya blickte den anderen zweifelnd an.
 

Er konnte den unwiderstehlichen Geruch des Aftershaves, welches sein Gegenüber trug.

Ein Hauch von Röte legte sich auf seine Wangen, er schluckte, während sein Herz laut und wild gegen den viel zu kleinen Brustkorb schlug.
 

Eine aufkommende Böe ließ einige der brünetten Strähnen Katsuyas Wange streicheln, was ein prickelndes Gefühl und einen Schauer hinterließ.

Erschrocken hob der Blonde den Blick und schaute unmittelbar in die kalten, eisblauen Augen.
 

Dieser verdammte Scheiß-Kaiba.

Was bezweckte er mit seiner penetranten Art arme, kleine Leute wie ihn zu beschatten?

Er konnte ihn zum Tod nicht ausstehen.
 

Er konnte den Blick nicht von dem nahezu perfekten, fein geschnittenen Antlitz abwenden.

Der Besitzer kam noch näher, bis nur noch wenige Zentimeter ihre Lippen trennten.
 

Katsuya schluckte hart. Sein Magen drehte sich schmerzhaft und ihm wurde übel.

Von Kaibas Lippen schien ein unheimlicher Bann auszugehen.
 

“Was ist? Soll ich dich wieder zum Leben erwecken?”, wisperte Kaiba mit ironischer Stimme gegen seine Lippen.
 

Der Blonde zog seine Augenbrauen zusammen und erwachte aus seiner Starre.

Ruckartig fuhr er hoch, schubste den gehässig grinsenden Kaiba zurück.
 

"Man, Kaiba. Du bist einfach nur penetrant. Warum beschattest du mich? Hast du den komischen Drang mich ständig verfolgen und belästigen zu müssen? Ich hab keinen Bock auf die Scheiße, du Vollidiot."
 

Das war zwar eine für ihn ziemlich untypische Antwort, aber er hatte tatsächlich nicht die geringste Lust auf diesen Drecksack.

Der Tag war einfach zu schön um ihn sich verderben zu lassen und auf die Palme zu gehen.

Der reiche Pinkel konnte ihn mal. Ganz gewaltig.
 

Katsuya schnitt Kaiba eine komische Grimasse, drehte sich um und ging einfach davon.

Hach.

Das war ein gutes Gefühl.

Er fühlte sich gut und erleichtert.

Insgeheim reckte er triumphierend die Fäuste in die Luft. Endlich einmal das letze Wort gehabt.

Haha, Kaiba konnte ihn echt am Allerwertesten lecken.
 

Er grübelte, komische Bilder stiegen ihm in den Sinn.

Er kniff die Augen zusammen, warum musste er sich immer alles bildlich vorstellen?

Das war geradezu grauenhaft.

Nichtsdestotrotz war es ein gutes Gefühl Kaiba stehen zu lassen.

Das sollte er öfter mal probieren.
 

Hinter ihm hörte er den Brünetten etwas rufen.

Wahrscheinlich irgendeine Beleidigung.

Hm.

Er zuckte mit den schmalen Schultern, zeigte dem anderen den Stinkefinger ohne sich umzudrehen oder anzuhalten.
 

Katsuya verlangsamte seine Schritte, genoss bei seinem Spaziergang nach Hause die letzten Sonnenstrahlen des Tages.

Er kickte einen kleinen Stein vor sich her.

Immer wieder wanderten seine Gedanken zu den sich seinen nähernden blassen Lippen.

Der Blonde schüttelte den Kopf.

Er fragte sich gerade nicht tatsächlich wie sich die Lippen des Größeren auf seinen anfühlten?

Nein, definitiv nicht.

Das ging zu weit.
 


 

Nun stand er am Fenster und beobachtete die Welt durch einen Regenschleier.

Nachdem dies geschehen war, hatte es natürlich angefangen ohne Unterlass zu regnen.

Katsuya ärgerte sich, hatte er sich doch darauf gefreut noch einige Wochen Sommer zu genießen.

Nachdenklich knabberte er an seiner Unterlippen, griff zur Seite und entnahm der auf dem Fenstersims stehenden Packung einen Keks, welcher eine Spur aus Krümeln hinterließ.

Verloren stand er da und stopfte sich einen Keks nach dem anderen in den Mund.
 

“Wfaf foll daf allef nur wferden?" murmelte er abwesend, mit vollem Mund vor sich hin, das dabei Krümel aus seinem Mund vielen bemerkte er nicht.
 

Nun belästigte Kaiba ihn nicht nur in der Schule sooft es nur ging, sondern auch in seinen Gedanken.

Er wurde das Gefühl nicht los, wissen zu wollen, was noch hätte an diesem Tag geschehen können.
 

Er schüttelte den Kopf.

Nichts.
 

Er drückte sein glühendes Gesicht gegen die kalte Scheibe und widmete sich wieder der trüben Welt.

Um sein Gesicht herum beschlug die Scheibe.

Noch immer flimmerte die Luft um ihn.

Er blähte die Wangen auf, entfernte sich ein Stück von der Scheibe, hauchte mit seinem heißen Atmen, so dass die Scheibe erneut beschlug.

Genüsslich leckte er sich über die blanken Zähne, schmeckte noch immer den Keks, schrieb mit seinem Finger auf die beschlagene Scheibe.

Lange starrte er es an, plusterte sich auf und verschwand aus dem Zimmer.

Er kroch nun in sein großes Bett und vergrub sich unter den vielen Decken und Kissen.

Unruhig wälzte er sich umher, fand keine Ruhe.

Laut schmatzend, fuhr er sich durch seine blonde Mähne und ließ die Hand anschließend über sein Gesicht fahren.

Er erinnerte sich an Kaiba, wie gut er aussah.

Waren die blassen Lippen und der Körper des Größeren wohl so kalt wie sein Verhalten?

Wahrscheinlich schon.

Er vermutete ja, dass Kaiba von einem anderen Planeten stammte und gänzlich aus Eis bestand.

Aus Eis und ohne Herz.

Der Blonde kicherte bösartig, verzog sein Gesicht, schnitt eine Grimasse und drehte sich auf den Bauch.

Warum dachte er nur immer wieder an den stinkenden Kaiba?
 

Er grummelte und schloss die Augen, um beinah sofort einzuschlafen.
 


 

Zurück blieben die Worte auf der Fensterscheibe:
 

Fuck you, Kaiba.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Anonym_
2009-06-30T21:46:10+00:00 30.06.2009 23:46
Ich liebe deinen Schreibstil.
Von:  Prinzessin_Dachi
2009-05-28T11:40:10+00:00 28.05.2009 13:40
Oh Rooooooooooosi is DAS schön =D
Gefällt mir total gut und ich hab jetz total Bock auf American Cookies!
Bin begeistert von deinem Talent ... ich glaub, das spornt mich an meine endlich mal fertig zu schreiben.


Von:  GeezKatsu
2009-05-26T21:34:51+00:00 26.05.2009 23:34
Wie melodramatisch, aber gefällt mir. Es gibt viele FF-Autoren die einfach nur grob alles beschreiben. Doch deine Feinmechanik und wie du sie in den passenden Situationen einsetzt stach mir sofort ins Auge. Doch das typisch Kitschige mit dem brasselnden Kaminfeuer hast du geschickt wieder mit Humor und Schmatzgeräusche verdrängt >.<
Wenn du ENS verschickst, sei so lieb und mach dir die Mühe meinen Namen mit raufzusetzten ;)
Von:  soraya-solan
2009-03-09T13:58:34+00:00 09.03.2009 14:58
Da ist wohl mehr als beide vermuten.
Eine Anziehungskraft, die sie nicht erwartet haben.
Ich bin gespannt wie es weiter geht
und wann sie es sich eingestehen.

Wer würde nicht über sie herfallen,
wenn man mit einem von beiden allein im Raum wäre.
Obwohl hätte man eine Chance?
Ich glaub nicht. *seufz*
Dann überlass ich es doch lieber ihnen
und schaue ihnen zu. ;) *grins*

Sag mir bitte Bescheid wenn es weiter geht.
Danke.

LG Ss


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