Nachforschung
So, hier ist schon das nächste Kapitel. Viel Spaß damit. Hoffe die Überraschung im letzte Kapitel,dass Kai doch nicht der Tote war hat euch gefallen.
Kapitel 3: Nachforschungen
Langsam lockerten sich die dichten Wolken am Himmel. Die ersten Sonnenstrahlen ließen die Pfützen verdunsten, während die Straßen dicht belebt waren. Mitten in der Innenstadt parkte Yuriy seinen Wagen auf einem leeren Parkplatz. Seine blauen Augen ruhten auf dem Beifahrersitz. In einer durchsichtigen Tüte lag ein Beweismaterial vom vierten Mord. Der silberne Pflock glänzte im Licht, während an der Spitze noch etwas Blut war. Er brauchte das Beweismaterial, da er es jemand bestimmten zeigen wollte, der ihm vielleicht mehr Informationen dazu geben konnte. Es war nur ein winziger Hoffnungsschimmer, aber wollte er jede Spur verfolgen. Er konnte einfach nicht diese roten, leeren Augen vergessen, welche ihn so anklagend angesehen hatten. Yuriy wusste, er hätte nichts tun können um diesen Mord zu verhindern, trotzdem machte ihm der Vorfall zu schaffen. Er schüttelte den Kopf, und ergriff das Beweismaterial, welches er in seine Innentasche steckte. Es wurde Zeit einen Freund zu besuchen.
So schwang sich der Rothaarige aus den Wagen und schloss ab. Schweigend schritt er durch die Straße, während seine blauen Augen über die Passanten glitten. Unbeschwert schnatterten sie über alltägliche Probleme. Sie wirkten unbekümmert, ja schon fast naiv. Niemand von ihnen hatte jemals eine Leiche gesehen, sicherlich war es ihnen auch egal, dass erneut jemand gestorben war. Solange es sie nicht selbst betraf verdrängten sie es. Yuriy selbst hatte das Glück nicht. Er stellte sich jeden Tag dem Tod.
Plötzlich hielt er inne und blieb vor einem Kiosk stehen. Die Tagesmeldung prangte groß auf der ersten Seite: „Polizei untätig! Viertes Mordopfer gefunden!“
Abfällig schnaubte Yuriy. Die Presse konnte sich immer das Maul zerreißen, doch hatte sie keine Ahnung. Sie machten die Polizei fertig, kritisierte ihre Arbeit, dabei taten sie doch ihr Bestes. Es gab halt keine Beweise, nichts was ihnen helfen konnte.
Wütend verengten sich die blauen Augen, während er die Zeitung ergriff.
„Gestern wurde die vierte Leiche in einer Mordserie gefunden und die Polizei tappt weiterhin in Dunkeln. Wie viele müssen noch sterben, damit die Polizei endlich was unternimmt. Ebenso wurde der Presse keine weiteren Mitteilungen zur Verfügung gestellt. Entweder, sind sie so unfähig, dass sie keine haben, oder aber sie lassen es die Bevölkerung nicht wissen, da jeder von uns betroffen sein kann? Daher raten wir ihnen, verbarrikadieren sie ihre Fenster und gehen sie nachts nicht mehr hinaus. Sobald wir weitere Informationen erlangen werden wir sie ihnen unverzüglich mitteilen. Dpa“
Leise knurrte Yuriy auf und steckte die Zeitung wieder zurück in den Ständer. Wie er diese Presse doch hasste. Sobald die Zivilsten dies lasen, würde eine Panik sich ausbreiten. Warum konnte die Presse nicht einmal ihren Mund halten? Yuriy wusste schon, warum er Reporter abgrundtief verabscheute.
Mit schlechter Laune steuerte er ein Bücherladen an, in Lettern stand dort der Name des Geschäfts. Schon trat Yuriy in den düstern Laden, und ein leises Glöckchen erklang beim eintreten. Die Atmosphäre im Laden war düster und geheimnisvoll, während sich in den Regalen bis an die Decke Bücher stapelten. Neue, alte, gebrauchte. Es gab unzählige, die von dem Händler verkauft wurden. In der Luft lag die Witterung von Papier, welches vielen Bücherfans das Herz höher schlagen ließ. Yuriy war kein Bücherfan und er würde wohl kaum diesen Laden betreten, wenn er nicht Hoffnung hatte hier weiter zu kommen.
So trat er durch den Laden auf den Tresen zu. Hinter der Theke stand ein hochgewachsener junger Mann, dessen langes, silbernes Haar zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden war. Die blauen Augen wirkten klug und tiefgründig. Sicherlich hatte er jedes Buch gelesen, was er hier verkaufte, wenn nicht sogar noch mehr. Garland Krabel hatte vor Jahren mal Studiert, doch als er seinen Abschluss erlangte orientierte er sich um. Seine Leidenschaft waren schon immer Bücher und damit verdiente er sich nun sein Lebensunterhalt. Doch während seines Studiums hatte er sich mal mit Geschichten und Legenden befasst. So hoffte Yuriy, dass Garland irgendwas wusste, dass ihm weiter helfen konnte.
Der Silberhaarige hob den Kopf und strahlte, als er Yuriy erkannte. „Ah, mein Lieblingspolizist besucht mich mal wieder. Es ist schon lange her, dass wir uns zuletzt gesehen haben. Ich dachte schon, du würdest niemals mehr ein Fuß in meinen Laden setzen.“
„Ich bin dienstlich hier Garland“, erklärte Yuriy knapp und legte das Beweismaterial auf den dunklen Holztresen. „Ich dachte du könntest mir vielleicht weiterhelfen, jedoch ohne herumzuerzählen, worum es hier geht.“
Garland lehnte sich vor und stützte die Ellenbogen auf die Theke. Lächelnd klimperte er mit den Wimpern. „Du kennst mich doch Schätzchen. Niemals würde ich was weiter erzählen, aber lass uns mal sehen was du mir mitgebracht hast.“ Schon griff er nach der Plastiktüte und hob sie an. Nachdenklich betrachteten seine blauen Augen das Beweismaterial. Ein langer, schmaler Körper, der am Ende spitz zu lief und silbrig glänzte. „Wenn du meine fachmännische Meinung wissen willst, ist dies ein Pflock.“
Ein Knurren schlug ihm entgegen, während Yuriy ungeduldig mit den Fingern auf die Theke trommelte. „So weit war ich auch. Aber ich benötige mehr Informationen. Die Opfer wurden damit gepfählt und sicherlich will der Täter damit irgendwas sagen. Ich weiß nur nicht was.“
Nachdenklich strich Garland sich über die Schläfe, während er sich den Pflock besah. „Nun dann würde ich an deiner Stelle mal das hinnehmen was du hast. Sogar du müsstest Geschichten dazu kennen. Vampire. Vielleicht waren die Opfer gewissermaßen Blutsauger der Gesellschaft und haben welche ausgebeutet und das hier ist nur Symbolisch zu meinen. Andererseits gibt es auch in älteren Kulturen das Prinzip von Vampirismus in Zusammenhang mit Göttern. So saugt beispielweise der afrikanische Asambosam das Blut aus dem Daumen der Schlafenden, während der armenische Berggeist Daschnavar dem Wanderer das Blut aus den Fußsohlen zieht. Vampirismus ist weit verbreitet und ein wirklich interessantes Thema. Doch in einige Kulturen gab es Blutopfer. Nehmen wir zum Beispiel einmal das alte Rom, oder Griechenland, welche das Menschenopfer kannten. Dot wurden Menschen geopfert, da ihre Götter Blutzoll forderten auch wenn das Blut und Fleisch nicht immer aus freien Stücken gegeben wurde.
Entweder will jemand etwas okkultes, wie ein Menschenopfer machen an irgend einen Gott, oder aber etwas ganz anderes.... Warte mal... Irgendwo hatte ich glaube ich mal was über einen silbernen Pflock gelesen in Zusammenhang mit Vampirismus.“ Nachdenklich kräuselte sich die Stirn des Langhaarigen, während Yuriy nur die Augen verdrehte. Er wollte keinen Vortrag über Vampirismus, sondern einen Anhaltspunkt. Leider schaltete Garland, wenn man ihn hetzte, auf stur und half einem gar nicht. So konnte er nur warten.
Plötzlich schnipste Garland. „Nun weiß ich es wieder. Es war in einem Buch in Zusammenhang mit einem Rumäner namens Vladislav Dracul. Dieser lebte von 1431 bis 1466. Die Namensbedeutung lasse ich mal weg, da es mir weniger um Dracul geht. Heutzutage würde man aber den Namen Dracula verwenden, welcher in der Fiktion zu einem Vampir gemacht wurde, ob er wirklich einer war, weiß ich nicht. Ach ich schweife schon wieder ab... Also es ging um einen Kontrahenten des Vladislav Dracul, mit dem Namen Van Helisng.“
Abfällig schnaubte Yuriy. „Garland, das war ein Film. Das hatte nichts mit der Realität zu tun, auch ich kenne den gleichnamigen Film zu Van Helsing.“
Leicht verengte Garland seine Augen. „Ich spreche nicht von dem Film Yuriy. Es gab wirklich einen Van Helsing, welcher jedoch von der heutigen Literatur etwas verändert wurde. Ich habe ein Bild in einem Buch von ihm gesehen und an dessen Gürtel hing etwas. Eine Waffe des Lichts, welcheer die böse Kreatur tötete. Er stellte sie selbst her und es war ein silbernen Pflock.“
„Was?!“
Zustimmend nickte der Buchhändler. „Ja, es war ein silbernen Pflock, ich bin mir ziemlich sicher. Diese Waffe sollte jede Kreatur töten können. Silber war tödlich für Werwölfe, und ein Pflock durchs Herz für Vampire, zu der damaligen Zeit hatte man sehr starke Angst vor diesen fiktiven Gestalten... Aber nun, wo ich nachdenke... Van Helsing soll damals mit diesem silbernen Pflock Menschen getötet haben, welche von anderen als Vampiren beschimpft wurden. Ein silberner Pflock direkt durchs Herz.“
Fahrig streicht Yuriy sich durch das rote Haar. Alles was er hörte, machte es nicht gerade besser. Er hatte es mit einem Irren zu tun, der an Vampire glaubte. Auch wenn das noch immer nicht die Bissspuren und das verschwundene Blut erklärte. „Es ist also möglich, dass der Mörder ein Nachahmungstäter ist, der diesen Van Helsing verehrt und die Geschichten glaubt. Oder er verbindet irgendwas mit diesem Mann. Das hilft mir leider überhaupt nicht weiter.“
„Nun vielleicht doch. Ich muss nur noch etwas nachlesen, da ich mir nicht sicher bin. Doch tauchten in der Geschichte immer wieder Männer wie Van Helsing auf, die sich sogar nach ihm benannten. Sie alle trugen so einen Pflock. Vielleicht gab es ein Zusammengang zu all diesen möchte gern Van Helsing. Ich muss nur in den Büchern nachforschen und einige andere um Hilfe bitten. Van Helsing war nicht mein Fachgebiet, aber denke ich, dass wir etwas finden mit genügend Zeit.“
„Ich habe keine Zeit Garland! Die Presse sitz mir in den Nacken. Trotzdem danke für deine Hilfe. Forsche bitte über diesen Kerl nach, auch wenn ich bezweifle, dass etwas dabei rauskommt. Momentan ist dies aber der einzigste Anhaltspunkt den ich habe. Finde bitte auch mehr über diesen Pflock raus. Ich muss wissen wie man so was macht, denn vielleicht weiß ich so wo der Kerl ihn herbekommt“, erklärte Yuriy, während er die Tüte mit dem Pflock Garland abnahm und wieder sicher verstaute. Der Besuch hatte kaum was gebracht, außer einigen Gesichten. Van Helsing und Vampire, das war absolut lächerlich.
„Mach ich. Versprochen. Ich ruf dich an, sobald ich was habe“, versicherte der Silberhaarige nickend.
„Danke. Ich muss nun zum Leichenschauhaus und sehen ob wir vielleicht dieses mal Spuren haben an der Leiche. Irgendwann muss er doch einen Fehler begehen.“ So wand Yuriy sich ab und verließ den Laden. Die Sonne blendete seine Augen, so das er sie kurz schließen musste. Tief holte er Luft. Diese Spur würde ins nichts führen, dessen war er sich sicher, doch wo sollte er sonst ansetzen? Es gab nichts~... Und nun würde er nur abwarten können, bis der nächste Mord geschah um dort vielleicht Beweise zu finden. Es war zum verrückt werden. Aber erstmal würde er zum, Leichenschauhaus fahren. Die Hoffnung starb zuletzt und vielleicht gab es doch einen Hinweis an der Leiche. Andern falls würden ihm bald die Ideen ausgehen.
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