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Die Abenteuer von Mr. Bär und Mr. Baguette

von

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Abenteuer auf "hoher" See

Abenteuer auf „hoher“ See
 

Mr. Bär und Mr. Baguette ruderten in ihrem Boot über das Meer. Hin und wieder fegten kräftige Windböen über sie hinweg und wackelten am Boot. Hinter ihnen erstreckte sich immer noch die Insel die sie gerade verlassen hatten. Und mit ihr auch Blaah!, der jetzt sicher in Schwierigkeiten steckte. Was Mr. Bär herzlich an seinem Plüschhintern vorbei ging.

„Mr. Bär, isch hAbe nachgedacht...“

„Hat es wehgetan?“

„.... wir sollten sur Insel surück fahren, meinst du nischt?“

„... Nein, das meine ich nicht!“ Mr. Bär schüttelte den Kopf und ruderte demonstrativ ein paar Meter weiter. Mr. Baguette ließ sein Ruder los. Es landete mit einem normalen „Platsch“ im Wasser. Ein unnormales Platsch wäre auch nicht angemessen gewesen. „Was tust du denn da???“ rief Mr. Bär und wusste es ja schon. Er ruderte los und das Boot drehte sich im Kreis. „Verdammt!“

„Ich rudere nischt weiter. Wir kehren um.“ sagte Mr. Baguette und verschränkte die Arme vor der Brust. Wenn er nicht so lächerlich aussehen würde, wäre das fast eindrucksvoll gewesen. Sein Schnurrbart stand spitz und unbestechlich ab.

Mr. Bär grummelte, sah aber ein, dass es sinnlos war darüber zu streiten. Er konnte Mr. Baguette über Bord werfen und würde dann immer noch im Kreis paddeln. Es war aussichtslos.

„Soll ich euch erklären wie Paddel funktionieren?“ fragte der kleine Dr. Seestern.

„Zur Hölle, NEIN!“ keifte Mr. Bär. Aber das ist wie mit der Frage „Darf ich mich setzen und dabei sitzt man schon, ohne das jemand zugestimmt hat.“

„Also Paddel, die kitzeln das Wasser, das schüttelt sich und dabei wird das Boot nach vorne getrieben. Kitzelst du nur an einer Stelle dann geht’s im Kreis rund.“

„Das war das Cleverste, das isch je gehÖrt hAbe!“ rief Mr. Baguette begeistert.

„Das war noch dümmer als die Geschichte mit den Gurken die nur noch gerade sein dürfen um verkauft zu werden. Ach nein, das Gesetz wurde ja wieder geändert“ schloss Mr. Bär „Also los, fahren wir zu der Insel zurück und helfen dem Blödmann.“

Mr. Baguette klatschte begeistert in die Hände. Dann guckte er über den Rand des Bootes. Das Paddel schwamm irgendwo in Richtung offenes Meer. Mr. Baguette guckte ihm nach wie ein Reh auf der Fahrbahn ein herankommendes Paar Scheinwerfer. Das sind bestimmt zwei nebeneinander fahrende Motorräder. Ich bleib einfach in der Mitte sehen und sie fahren an mir vorbei. Der Witz ist wirklich alt.

„Wir hAben da ein Problem... äh mes amié.“ Er deutete auf das davon treibende Paddel. Mr. Bär hob das verbliebene Paddel hoch in die Luft und wollte es Mr. Baguette gerade über den Schädel ziehen als eine plötzliche Windböe ihn umwarf und das Paddel ebenfalls im Wasser landete. „Unausgesprochene Flüche!!“ Mr. Bär tobte über Kieselstein wie eine Gewitter über ein Schwimmbad.

„Kannst du schwimmen?“ fragte Mr. Baguette vorsichtshalber Akzentfrei. Er wollte nicht der letzte Schwimmer im Becken sein, den dann der Blitz trifft.

Mr. Bär glotzte ihn an als ob es die dümmste Frage war, die jemals gestellt wurde. Und vermutlich lag sie in der Hitliste auch direkt hinter: „Kann ich mal deine Handynummer haben“ die per SMS geschickt wurde.

„Sehe ich so aus?“ Mr. Bär zeigte sich in seiner vollen Pracht. Die bestand aus Plüsch, einer gestreiften Hose und einem Halstuch, das über einem langweiligen weißen T-Shirt hing.

„Ähm...“ antwortete Mr. Baguette und Mr. Bär unterband den Rest der Antwort „NEIN. So sehe ich nicht aus. Ich bin aus Plüsch. Ich bin gut darin bis auf den Grund zu sinken und Algen anzusetzen.“

„Isch kann auch nischt schwimmen... das lernt man nischt von Knäckebrot.“

„Bevor wir sterben, werde ich dich essen!“

„Isch dachte, du isst nischt?“

„Ich werde es versuchen!“ Mr. Bär wetze demonstrativ seine nicht vorhandenen Zähne. Mr. Baguette wich ein paar Zentimeter zurück.
 

2.
 

„Was sollen wir jetzt tun mon freré? Isch sehe keinen Ausweg.“ Er seufzte resignierend.

„Ich sag es nur ungern, aber ich auch nicht. Mit den Händen paddeln wird bei der Strömung nichts nutzen.“

„Ich hab eine Idee!“ rief Dr. Seestern.

„Klappe!“ keifte Mr. Bär zurück.

„Isch hÖre!“ meinte Mr. Baguette und hielt sich demonstrativ die Hände hinter die Ohren. Er sah aus, als wolle er mit ihnen wegfliegen. Dr. Seestern warf sich in die Brust und sagte laut und deutlich: „Wie wäre es, wenn ihr eure Kleidung zusammennäht. Dadurch bekommt ihr ein Segel und der Wind treibt euch zur Insel zurück!“ Dann atmete er tief durch. Das war das Merkwürdigste, das er jemals gesagt hatte. Mr. Bär glotzte ihn an. Dann glotzte er Mr. Baguette an. Dann Cremé Brühlee die an der Spitze des Ruderbootes ohne Ruder lag und leise vor sich hin schnarchte.

„Kommt nicht in Frage!!“ sagte er und meinte es so.

„Willst du lieber versuchen mich zu essen?“ fragte Mr. Baguette akzentfrei und leicht verärgert. Dieser Bär konnte wirklich ein richtiger Miesepeter sein.

„Wir können es drauf ankommen lassen!“ antwortete er gereizt.

„Isch nischt.“ Mr. Baguette zog seinen Pullover, das Halstuch und die Hose aus. Mr. Bär guckte energisch interessiert in eine andere Richtung. So wie die Leute auf Bahnhöfen wenn sie sahen das Jemand anderes verprügelt wurde. „Es reischt nischt“ hörte er Mr. Baguette sagen. Mr. Bär überwand seinen inneren Schweinehund und gab ihm ein Leckerli. Er zog sein Halstuch aus und reichte es Mr. Baguette ohne hinzusehen. „Immer noch nischt.“ Mr. Bär grummelte und kniff die Augenbrauen soweit zusammen, dass es knirschte. Dann zog er das T-Shirt und die Hose aus und reichte sie rüber.

„Danke mon amié... jetzt fehlt nur noch....“ sagte ein zuversichtlicher Mr. Baguette in Unterwäsche.

„Die Unterhose kriegst du nicht!!!“ kreischte Mr. Bär.

„Ähm, die will isch auch nischt, Mr. Bär. Wirklich nischt!! *hust* Aber isch brauche eine Faden...“ Er sah sich suchend um, entdeckte aber nur einen schlafenden Hamster, einen Seestern im Taucheranzug und einen mannsgroßen Teddybären in einer weißen Unterhose. Sein Blick wanderte an Mr. Bär lang. Mr. Bär bemerkte es, drehte sich genervt um und keifte: „Glotz mich gefälligst nicht so an!“ Ein Glitzern stand in Mr. Baguettes Augen und er streckte die Hand nach Mr. Bär aus. Der wiederum verpasste ihm eins mit beiden Fäusten. Was nicht gerade wehtat. „Deine Naht... sie... das ist ein Faden... den brauch ich!“ murmelte Mr. Baguette dessen Gesicht gerade nähere Bekanntschaft mit dem Holzboden von Kieselstein gemacht hatte.

„WAS?“ kreischte Mr. Bär fast hysterisch.

„Zum NÄhen, Mr. Bär, für das Segel, nes pas?“ Er richtete sich wieder auf und rieb sich die Nase.

„Von mir werden keine Teile verwendet, kapiert??“ Mr. Bär war außer sich vor Wut. Das hier war der bisherige Gipfel ihres bekloppten Abenteuers und es war schrecklicher denn je. Wären sie doch bei den Vampiren geblieben. Mistverflucht.

„Je schneller isch das Segel genÄht habe, desto schneller können wir unsere Sachen wieder anziehen, nischt?“ antwortete Mr. Baguette mit einem freundlichen Lächeln.

„Worauf warten wir noch?“ rief Mr. Bär übergeschnappt und löste den Faden der seinen Bauch in der Mitte zusammenhielt. Etwas Watte fiel auf den Holzboden. Was für andere eine lebensgefährliche, wenn nicht tödliche Verletzung gewesen wäre, ist für einen Teddybär... nun ja, ein Ärgernis. Mehr nicht. Mr. Bär beugte sich nach unten um die Watte wieder aufzusammeln. Dabei fiel noch mehr Watte raus.

„Isch hElfe dir gleich mon amié, warte noch einen Moment!“ flötete Mr. Baguette fröhlich und zog eine Nähnadel aus seiner Baskenmütze.

Mr. Bär wollte sich nicht fragen was die Nadel dort tat. Er wollte es nicht wissen.
 

3.
 

Der Plan des kleinen Dr. Seestern ging auf. Das Segel brachte sie sicher zurück an Land. Dort trennten sie es wieder auf und Mr. Baguette nähte auch noch den Bauch des rumkeifenden Mr. Bär wieder zu. Er sah jetzt etwas schief aus, aber zumindest blieb die Watte wo sie hingehörte.

„Wir sollten suerst su Blaah! gehen und dann überlegen was wir wegen die Paddel unternehmen, was sagst du?“

„Ich sag heute gar nichts mehr!“ antwortete Mr. Bär und strafte seine Worte damit Lügen. Dann trottete er Mr. Baguette hinterher. Zurück im Schloss war Blaah! bereits weg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Snu
2009-09-01T17:10:34+00:00 01.09.2009 19:10
Wie sieht eigentlich Mr. Bär aus? *Bild haben wollen*
Deine Satzlängen sind jetzt VIEL besser! Aber deine Vergleiche sind noch viel genialer!
(... z.B. Mr. Bär glotzte ihn an als ob es die dümmste Frage war, die jemals gestellt wurde. Und vermutlich lag sie in der Hitliste auch direkt hinter: „Kann ich mal deine Handynummer haben“ die per SMS geschickt wurde. ...)

In diesem Kapitel ist mir Mr. Bär sehr sympathisch! ^^
Ansonsten: du solltest eventuell noch auf deine (manchmal nicht vorhandenen) Beistriche achten ...


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