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Die Prophezeiung

SPOILERS!!!!
von

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Weiß nicht rot...

ENDLICH!

Ein neues Kapitel.^^ Ich bin stolz auf mich und das noch vor meiner „großen“ Reise. Hab ich mein Ziel, also doch noch geschafft. *jubel*

Diese Mal gibt es auch nicht wirklich viel zu sagen. Außer, dass ich manchmal an meinem Stil zweifle. Es kommt mir so vor, als hätte ich „nur“ wörtliche Rede und würde das andere drum herum zu sehr unter den Tisch fallen lassen. Oder bilde ich mir das nur ein.
 

Ah und bevor ich es noch gänzlich vergesse:

Dieses Kapitel ist für enni, die vor ein paar Tagen Geburtstag hatte und Dark-Angel, die mir einen Zero Kiryu geschenkt hat! ♥
 

Dann mal gutes Lesen und mal sehen, ob sich eure Theorien erfüllt haben. XD
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Weiß nicht rot...
 

Auch Aidou und Kain hatten es bemerkt, doch noch bevor sie reagieren konnten, hörten beide die Tür in der Mitte ihrer Zimmer aufgehen und eilige Schritte nach unten rennen. Aidou verdrehte genervt die Augen. Damit war die Nacht wohl schon wieder vorbei, dachte er verärgert und ließ sich resignierend noch einmal in die Kissen fallen. Er war so froh bald wieder in seinem eigenen Bett schlafen zu können! Egal wann und wie lange er wollte!

Kain ging es nicht viel anders. Auch wenn er es in Gegenwart seines Cousins oder Yuki niemals zeigen würde, so war auch er wenig begeistert, jetzt schon aufstehen zu müssen - besonders nicht aus diesem Anlass. Doch anders als Aidou stand er gleich auf und zog sich um.
 

Zero stand im Foyer und sah sich um. Auch, wenn er schon vier Jahre hier in dieser Stadt lebte, so hatte er dieses Hotel bisher nur von außen gesehen – und mehr wollte er auch gar nicht sehen, fand er gleich, nachdem er es betreten hatte. Es war viel zu dekadent.

„Kann ich ihnen helfen?“, fragte der Wachmann, der ihn gerade bemerkte hatte. Anscheinend waren einfache Besucher um diese Morgenstunde eine Seltenheit.

„Nein, danke. Ich warte auf jemanden.“, antwortet er kurz.

„Auf wen, wenn ich fragen darf und haben sie schon bescheid sagen lassen?“

Zero überlegte, was er diesem Menschen am besten antworten sollte. Er konnte ihm ja schlecht sagen, dass Yuki seine Anwesenheit auch so bemerken würde.

„Zero.“, hörte er Yukis verwunderte Stimme, die ihm somit eine Antwort ersparte.

„Kennen sie den Herrn?“, fragte der Wachmann sie gleich, der sie zuerst von oben bis unten gemustert hatte.

„Ja, natürlich. Es ist alles in Ordnung.“, sagte Yuki und sah den Wachmann gar nicht richtig an. Sie konnte ihren Blick einfach nicht von Zero lösen. Was machte er hier?

Der Wachmann nickte stumm und entfernte sich anschließend leise.

„Zero, was machst du hier?“, platze sie gleich heraus und sah ihn mit großen Augen an.

„Ich...“, begann er zögerlich. „Können wir reden?“, fragte er schließlich und Yukis Augen wurden nur noch größer. Es gab keinerlei Anzeichen von Feindseligkeit oder Ungeduld, dass er schnell wieder gehen wollte, überlegte sie.

„Ja.“, antwortete sie bloß, weil sie zu mehr einfach nicht in der Lage war. „Ähm... Hier?“, fragte sie und zeigte auf den Kamin und die Sitzplätze davor, die noch vollkommen unbesetzt waren, „oder möchtest du gern wo anders hin?“

„Nein, dass geht schon.“, antwortete er und Yuki hatte plötzlich den Eindruck, dass er erschöpft wirkte. Gar nicht mehr so, wie am Abend zuvor.

Sie setzten sich beide und Zero warf noch einmal einen kurzen Blick nach hinten.
 

„Er hat uns bemerkt.“, sagte Aidou reichlich desinteressiert und gähnte herzhaft.

„Hast du etwas anderes erwartet?“, erwiderte Kain trocken.

„Was sollen wir jetzt machen?“, kam eine anderen gelangweilte Frage und die anderen ignorierend.

„Es würde nicht viel bringen, wenn wir uns einmischen. Anscheinend will er nur mit ihr Reden. Wir sollten hier warten.“

„Hier?“, fragte Aidou ungläubig und sprach ein wenig zu laut. Sie standen hinter der Ecke des Treppenaufganges und lugten hin und wieder dahinter hervor, um sehen zu können, was zwischen Yuki und Zero geschah.

Das war definitiv unter seiner Würde!

„Was wollen wir denn hier? Wir verstehen sowieso nicht, was sie sagen.“, warf er schwach ein, wusste aber gleichzeitig, dass er sich das hätte sparen können.

„Um notfalls eingreifen zu können.“, antwortete Kain sachlich.

„Aber er weiß, dass wir da sind.“

Entnervt sah Kain nun seinen Cousin an. „Das hier ist der letzte Tag, also reis dich zusammen, sonst werde ich Kaname-sama von deinen Kleinkindverhalten berichten.“, zischte er.

Augenblicklich verstummte Aidou und sah nun ebenfalls hinter der Ecke hervor. An dem Bild, hatte sich aber nichts geändert.
 

Zero und Yuki saßen noch immer in den Sesseln, die vor dem Kamin standen. Gerade hatte man ein paar neue Holzscheite aufgelegt und das Feuer labte sich bereist daran.

Zero wartete bis der Hausmeister wieder gegangen war. Nachdem sie endlich wieder allein waren – fast allein – atmete er noch einmal durch.

Yuki sah ihn noch immer gespannt an. Sie hatte es nicht gewagt, ihn nach seinen Dasein zu fragen. Dafür kannte sie ihn immer noch zu gut. Vielmehr musste sie warten, bis er von sich aus erzählte.

„Ich möchte mich für mein Verhalten gestern Abend entschuldigen.“, sagte er schließlich leise.

Erstaunt blickte sie ihn an, schüttelte dann aber den Kopf. „Dafür musste du dich nicht entschuldigen. Du hast dir Sorgen um sie gemacht, da ist es nur natürlich, dass du so reagiert hast. … Du... hast gedacht, dass wir... ihr vielleicht etwas angetan haben könnten. Ich kann das verstehen,... zumindest versuche ich es.“, wisperte sie.

„Ja, das habe ich wirklich gedacht.“, bestätigte Zero ihr Worte und Yuki war darüber nur wenig erschüttert. „Trotzdem war mein Verhalten nicht richtig. Ich hätte meine Wut nicht so äußern sollten. Du hattest recht. Es ging ihr gut und ihr war nichts passiert. Ich muss euch eigentlich noch dankbar sein, dass ihr sie nach Hause gebracht habt. Sie ist zu unvorsichtig, wenn sie am Wasser ist. Ich weiß nicht, wann sie sonst nach Hause gekommen wäre.“

„Zero, du musst dich nicht rechtfertigen. Ich mag Ai sehr. Ich würde ihr niemals etwas antun.“

Zero sah ihr einen Moment in die Augen und Yuki hatte das Gefühl, als wollte er etwas erwidern, überlegte es sich dann aber doch scheinbar anders.

„Ich weiß nicht, ob ich das glauben kann.“, sprach er dann, noch immer im Flüsterton.

„Natürlich.“ Ein trauriges Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht, was Zero nicht entging. „Aber solltest du dich nicht viel mehr bei Ai entschuldigen?“, sprach Yuki und versuchte dabei etwas natürlicher zu klingen.

„Das habe ich bereits.“, antwortete Zero und mied ihren Blick. Etwas was er seit Beginn des Gespräches häufig tat, wie Yuki auffiel. „Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe und das tut mir leid. Ich hätte nicht so reagieren sollen. Es ist nur... Ai ist mir sehr wichtig.“ Er sprach so leise, dass Yuki Mühe hatte ihn zu verstehen und doch war sie sich der Worte sicher. Aber sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Vielleicht sollte sie das auch gar nicht.

„Was würde mich erwarten, wenn ich zurück ginge?“, fragte er sie plötzlich unvermittelt.

Zero sah ins Feuer, aber trotzdem entging ihm ihr verdutzter Gesichtsausdruck nicht. Er konnte es ihr nicht einmal verdenken. Er konnte es ja selbst nicht glauben, dass er wirklich darüber nachdachte!

„Das... uhm... Es hat sich nicht viel verändert. Die Schule gibt es noch, Kurosu ist immer noch Rektor, nur das Yagari jetzt unterrichtet ist neu.“

„Die Night Class gibt es also auch noch?“

Sie nickte kurz. Er schien aber nicht weiter darüber überrascht zu sein. „Die Schüler verhalten sich anständig und folgen den Regeln. Es gibt zwei Vertrauensschüler und sie wissen auch, wer oder was die Night Class ist. Ihr Erinnerungen sollen aber verändert werden, wenn sie die Schule verlassen, wenn sie das möchten.“

„Mmh.“, brummte Zero und Yuki hörte die Unzufriedenheit daraus. „Suchen sie noch nach mir?“, fragte er weiter und klang dabei so sachlich, als würde er über das Wetter reden. „So weit ich mich erinnere, lag gegen mich ein Haftbefehl vor.“

Yuki blickte unsicher auf ihre Hände. „Ja.“

Ein Lächeln legte sich auf Zeros Gesicht und er schüttelte mit dem Kopf. Yuki verstand nicht ganz, was diese Geste zu bedeuten hatte, aber sie wollte auch nicht nachfragen. Sie verstand es schon als äußerst gutes Zeichen, dass er überhaupt mit ihr darüber redete.

„Wenn ich also zurückgehe, würde ich ihnen direkt in die Arme laufen, nicht wahr?“

„Das... uhm... Sie müssen nicht wissen, dass du da bist. Yagari würde nichts sagen und der Rektor sowieso nicht. Außerdem sagte er, dass man mit dem jetzigen Präsident reden könnte. Du bist keine Gefahr für sie und du hast ein geregeltes Leben. Sie haben keinen Grund, dich zu jagen. Den hatten sie nie.“

Ein spöttisches Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Wenn es doch nur so einfach wäre.

„Was ist mit der Night Class? Es wird ihnen sicher nicht entgehen.“, fragte er weiter.

Auch wenn er nach der Night Class fragte, wusste Yuki sehr wohl, wen er damit eigentlich meinte.

„Keine Sorge, du wirst nichts mit ihnen zu tun haben.“, antwortete sie ihm selbstsicher.

Zero starrte nachdenklich ins Feuer und erhob sich dann. Er musste zurück und Vorbereitungen für das Geschäft treffen. Yuki tat es ihm gleich. Er würde zurückgehen, dachte sie glücklich. Er würde es tatsächlich tun!

„Zero, wenn du möchtest, kannst du noch heute Nacht mit uns zurückfahren.“, sagte sie übereifrig.

„Auf gar keinen Fall!“, erwiderte er etwas zu heftig. Yuki sah ihn erschrocken an. „Tut mir leid. Aber ich habe mich noch nicht entschieden. Außerdem würde es vorher noch ein paar Dinge geben, die ich klären müsste.“

„Ja, natürlich. Bitte entschuldige. Aber je eher du es tust, desto eher könntest du wieder hierher zurückkehren.“

„Ich weiß.“, erwiderte er und drehte sich zum Gehen um.

Yuki sah ihm hinter her und fühlte sich plötzlich unglaublich erleichtert. Wenigstens konnte sie nun Yagari etwas mitteilen. Zumindest dachte er nun schon einmal darüber nach! Das war mehr, als sie gestern noch zu hoffen gewagt hatte!

Dann sah sie sich einen Moment in der Halle um. Was sollte sie jetzt tun? Bis zur Abreise am Abend war noch genügend Zeit, aber noch einmal zu Bett zu gehen, konnte sie sich auch nicht vorstellen. Dafür war sie zu aufgewühlt. Sie könnte sich also noch mal in der Stadt umsehen. Da Zero jetzt arbeiten musste, würden Aidou und Kain vielleicht nicht unbedingt darauf bestehen, sie zu begleiten. Besonders bei Aidou konnte sie sich vorstellen, dass er sich gern noch Mal hinlegen wollte. Sie blickte nach links und sah einen blonden Haarschopf schnell hinter der Ecke verschwinden. Amüsiert lächelte sie. Auch sie würde froh sein, wenn sie wieder ohne ihre zwei Bewacher aus dem Haus gehen konnte.
 

Der Tag verlief für Yuki ruhig und entspannt. Kain und Aidou hatten sie tatsächlich allein gehen lassen. Natürlich erst nachdem sie ihnen mehrmals versichert hatte, dass Zero nur gekommen war um sich für gestern zu entschuldigen, dass er jetzt sowieso auf Arbeit war und dass sie einen großen Bogen um bedrohlich aussehende Männer machte. Yuki fühlte sich zeitweise wie ein kleines Kind, dem man alles zehn Mal sagen musste und das nicht in der Lage war, auf sich selbst acht zu geben. Aber sie wollte auch nicht wiedersprechen. Zumal sie sich bewusst war, dass Kaname bei ihrer Rückkehr einen ausführlichen Bericht von Aidou und Kain verlangen würde.

Den Vormittag verbrachte Yuki hauptsächlich in dem Teegeschäft, welches sie endlich in Ruhe aufsuchen konnte. Sie probierte sich durch die verschiedenen Sorten und am Ende konnte sie sich nur schwerlich entscheiden. Sie wusste, dass ihr Adoptivvater wohl von allen Sorten begeistert sein würde. Sie entschied sich für fünf Sorten allein für ihn, eine für Yagari, eine für Kaname und drei für sich selbst. Es waren alles unterschiedlich Zusammensetzungen, die sie kaufte, nicht ohne den Hintergedanken von jeder doch noch irgendwie eine Tasse bekommen zu können.

Sie schlenderte durch die Straßen, sah sich die Häuser an und erreichte sogar den Bahnhof. Diesen sah sie sich aber nicht näher an. Es gab noch zu viel zu sehen, als dass sie sich an einem Ort besonders lange aufhalten wollte. Immerhin wollte sie möglichst alles sehen.

Yuki liebte diese Stadt. Selbst wenn sie nur ein paar Tage hier gewesen war, so fühlte sie sich heimisch. Sie würde die engen Straßen und Gassen, die Mentalität und Freundlichkeit der Leute vermissen, wenn sie wieder zu Hause sein würde. Sie konnte nur zu gut verstehen, warum Zero sich gerade hier nieder gelassen hatte. Hier konnte er zurückgezogen von den Vampiren und Huntern leben, umgeben von Menschen, die selbst die einfachsten Dinge, Handwerke und Traditionen noch schätzen und bewahrten. Etwas was sie sich bei ihm hätte niemals vorstellen können, aber was sie jetzt umso besser verstand. Für einen Augenblick dachte sie wehmütig, dass sie ihren Status als Reinblut gern gegen solch ein Leben eintauschen würde.
 

Am späten Nachmittag waren die drei Vampire noch einmal auf dem Weg zum Gasthaus „Zum goldenen Glück“. Sie kamen mit dem Auto, da Yuki darauf bestanden hatte, sich von Zero und Ai zu verabschieden.

Als sie das Wirtshaus betraten, war dieses leer. Das Mittagsgeschäft schien vorüber und die Gäste zum Abendessen waren noch nicht da. Frau Sayuka sah sie und begrüßte sie so freundlich, wie sie es auch die letzten Tage schon getan hatte.

„Ist alles in Ordnung mit ihnen?“, fragte sie dann und Yuki sah sie verwundert an.

„Ja, warum fragen sie?“

„Er hatte gestern so schlechte Laune, wie schon lange nicht mehr. Ich hab gesehen, wie sie Ai zurückgebracht haben und es würde mich nicht wundern, wenn er sie an ihnen ausgelassen hat.“

„Oh, nein. Es ist alles in Ordnung. Es war... nur ein Missverständnis.“, antwortete Yuki und lächelte sie an.

„Manchmal sollte er sich wirklich zusammenreisen.“, sagte Frau Sayuka und Yuki merkte, dass diese ihr wohl nicht ganz glaubte.

„Das ist ja wohl meine Sache.“, erwiderte Zero, der wie das erste Mal, aus der Küche kam.

„Ja, ja. Ich weiß schon.“, antwortete Frau Sayuka resigniert. Dieser Mann würde sich nie etwas sagen lassen. „Ich lass euch dann mal allein.“

Sie ging in die Küche und die vier sahen sich einen Moment schweigend an.

„Warum seid ihr schon wieder da?“, fragte Zero leicht genervt. Nur weil er darüber nachdachte eventuell zurückzugehen, hieß das nicht, dass er sie deswegen auch ständig um sich haben wollte. Er musste erst einmal selbst darüber nachdenken.

„Ich wollte mich nur ordentlich von euch verabschieden.“, sagte Yuki. „Es war mir wichtig.“

Zero sah sie flüchtig an. Spielte sie damit auf ihre Trennung von vor zwanzig Jahren an?

„Was ihr geht schon?“, hörten sie nun Ais klare Stimme vom oberen Stockwerk kommen.

Sie kam die Treppe heruntergehüpft und hatte einen Teller in der Hand, auf dem sich anscheinend ihr Mittagessen befunden hatte.

„Ja, auch wenn ich gern noch ein bisschen bleiben würde.“, gestand Yuki offen und lächelte sie freundlich an.

„Ich komm gleich wieder und bring das nur schnell in die Küche. Noch nicht weggehen!“, befahl sie und verschwand in der Küche.

„Warum bringt sie ihren Teller nach unten?“, fragte Yuki etwas verwundert.

„Ich koche für sie hier unten mit, das ist einfacher.“, antwortet Zero ihr.

Ai kam sofort wieder und strahlte sie mit großen, grünen Augen an.

„Warum müsst ihr denn schon gehen?“, fragte sie gleich weiter.

„Wir sind schon sehr lange unterwegs und haben nach Zero gesucht. Wir möchten endlich wieder nach Hause. Außerdem gibt es jemanden der auf mich wartet.“, erklärte Yuki ihr.

Zero stieß einen verächtlichen Laut aus und Ai sah kurz zu ihrem Papa. Sie kräuselte die Nase, was Yuki nicht entging. Anscheinend hatte sie begriffen, wen sie meinte.

„Könnt ihr nicht noch ein bisschen bleiben? Wir trinken auch gleich noch Kaffee.“, fragte Ai sie.

Am liebsten hätte Yuki sofort ja gesagt, doch sie wusste, dass sie Zeros Geduld nicht noch mehr strapazieren durfte. Seine und die von ihren Begleitern auch nicht.

„Tut mir leid, das geht nicht.“, antwortete sie ihr deshalb schweren Herzens. „Ich habe mich sehr gefreut dich kennen zu lernen, Ai. Ich hoffe wir sehen uns wieder.“

Diese nickt zwar, schien aber mit dem plötzlichen Abschied ganz und gar nicht zufrieden.

Yuki wandte sich nun an Zero, der die beiden beobachtet hatte. „Ich werde ihm sagen, dass du wenigstens darüber nachdenkst kurz zurückzukommen. Ich glaube es wird ihm besser gehen, wenn er endlich ein paar Antworten bekommt.“ Auch er nickte und Aidou und Kain sahen sich ein wenig verwundert an. Yuki würde ihnen endlich erzählen müssen, was es eigentlich genau war, das sie Zero die ganze Zeit hatte dringend ausrichten wollen.

„Was?! Wir fahren zu dir nach Hause?“, fragte Ai aufgeregt. Es konnte doch nur darum gehen! Ihr Papa hatte ihr heute Morgen schließlich gesagt, dass Yuki ihn gefragt hatte, ob er noch einmal zu dieser Cross Akademie fährt, wegen Yagari und so. „Oh, das wird bestimmt toll!“

„Nein, tun wir nicht.“, dämpfte Zero sofort ihren Enthusiasmus. „Ich denke lediglich darüber nach, aber ich habe mich noch nicht entschieden. Aber selbst, wenn ich fahren würde, dann ohne dich.“, machte er ihr klar. Auf keinen Fall würde er sie dahin mitnehmen.

„Du... willst mich nicht mitnehmen? D-Du… Du willst mich allein lassen?“, fragte sie stotternd. Bei jedem ihrer Worte waren ihre Augen ein Stück größer geworden und die nackte Angst sprach daraus. Etwas was Zero nicht entging, er aber überhaupt nicht nachvollziehen konnte.

„Es wäre nur für ein paar Tage. Ich muss ein paar Dinge klären und dann würde ich gleich zurückkommen. Du musst dir keine Sorgen machen.“

„Nein, Papa! Bitte nimm mich mit! Du darfst mich nicht hier lassen!“, sagte sie aufgebracht und ihre Stimme war zittrig. Ihre Augen waren gerötete. Jeden Moment würde sie anfangen zu weinen, dass war selbst Yuki bewusst.

„Ich sagte nein.“, wiederholte Zero einmal, „und darüber diskutiere ich auch nicht mit dir.“

„Aber du hast versprochen, dass... d-du... Bitte, nimm mich mit! Papa!“ Die erste Träne lief ihre Wange herunter und bald darauf folgten die nächsten. Ihre Stimme war brüchig und klang fast wie ein Flehen.

„Ai, was soll denn das?“, fragte Zero verwundert und vielleicht auch ein wenig erschrocken. So kannte er sie gar nicht. „Es würde doch nur ein paar Tage dauern.“

Sie antwortete nicht, sondern weinte nur noch heftiger. „Nein... G-Geh... nicht...“, presste sie zwischen zwei Schluchzern hervor und klammerte sich an Zeros Jacke. „… nicht ohne mich…“

Yuki sah unsicher zu Zero, der selbst etwas überfordert mit Ais Verhalten schien. Ihr Weinen war herzzerreisend und ging ihr durch Mark und Bein. Sie biss sich auf die Lippen. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie Ai sofort erlaubt mit zu kommen.

„Jetzt, reicht es aber.“, sagte Zero und klang nun wütend. „Dieses Mal wirst du deinen Willen nicht bekommen.“

Abermals hob er sie hoch und sie klammerte sich sofort an ihm fest. Den Kopf vergrub sie an seiner Schulter und schluchzte heftig, während er sie nach oben trug. Immer wieder wimmerte sie die gleichen Worte. „B-Bit-te nimm m-mich mit.“
 

Erschrocken hatte Yuki die Szene beobachtet und wusste nicht, was sie tun sollte. So etwas hätte sie nie erwartet. Wieso war es plötzlich dazu gekommen? Selbst jetzt, als Zero bereits mit ihr auf dem Flur sein musste, konnte sie Ais Flehen noch hören, genauso wie das Schluchzen, welches ihr Herz zu sprengen drohte. Noch nie hatte sie etwas Schmerzvolleres gehört. Es war ihre Schuld, fuhr es ihr durch den Kopf. Ohne weiter darüber nachzudenken, folgten sie den beiden. Vielleicht konnte sie Ai ja gut zureden, sie so beruhigen. Aber sie konnte auf keinen Fall dort unten stehen bleiben oder gar abfahren!

„Yuki!“, zischte Aidou genervt, währenddessen sein Cousin einen Seufzer ausstieß?

„Und nun?“

„Warten wir.“, antwortete Kain und machte sich daran die ebenfalls nach oben zu gehen.
 

Yuki betrat Zeros Wohnung und Ais Weinen war noch nicht weniger geworden. Sie folgte dem Laut in Ais Zimmer. Dort sah sie, wie Zero sie gerade wenig sanft herunter ließ. Er löste ihre Finger von seiner Jacke und sofort krümmte sich Ai zusammen. „Nein! Nein!“, schrie sie in ihr Kissen und Zero betrachtete sie einen Moment. Yuki konnte sehen, dass es ihm selbst leid tat, was er gesagt oder getan hatte, aber sie wusste auch, dass er seine Meinung nicht ändern würde. Zu wenig vertraute er ihr und zu viele Sorgen machte er sich um Ai. Trotzdem wünschte sie, sie könnte irgendetwas tun.

„Wenn du dich wieder beruhigt hast, reden wir weiter.“, sagte Zero und schaffte es dennoch seine Stimme entschlossen klingen zu lassen.

„Nein... bitte... Papa!“, schluchzte sie noch einmal kläglich, doch da Zero schloss die Tür hinter sich und das Weinen drang nur noch gedämpft zu ihnen. Aber es war noch genauso herzzerreisend und jagte Yuki Gänsehaut über den Rücken.

„Zero, was ist...“, fragte sie und sah wieder nervös zur Tür.

„Ich weiß es nicht. Das ist das erste Mal, dass sie sich so aufführt.“, antwortete er ihr angespannt. Er wusste selbst nicht, wie er in so einer Situation reagieren sollte. Dass sie nun auch noch hier war, machte die Sache nicht gerade leichter. Er dreht sich um, doch aus den Augenwinkeln sah er, wie Yuki an die Türklinge fasste und sie öffnen wollte.

„Lass das!“, fuhr er sie an. „Sie kann nicht immer alles haben.“

„Ja, aber...“ Sie sah unschlüssig zur Tür und dann wieder zu Zero, der bereits in der Küche war. Nur äußerst widerwillig folgte sie ihm.

„Zero, es tut mir leid. Ich wollte wirklich nicht...“

„Schon gut. Sie muss lernen, dass nicht immer alles nach ihrem Willen geht. Sie beruhigt sich auch schon wieder.“

Jetzt erschienen auch Aidou und Kain im der Küche und Zero stieß einen genervten Laut aus. Er konnte sich nicht erinnern, sie nach oben gebeten zu haben und Ais anhaltendes Weinen, Schluchzen und Schreien strapazierten seine Nerven zusätzlich.

„Yuki, wir sollten wirklich los. Wir brauchen sowieso schon fast drei Tage ehe wir wieder zu Hause sind. Du hast doch nun alles erledigt. Lass uns endlich fahren.“, beschwerte sich Aidou und musste sogar die Stimme erheben, um Ais zu übertönen.

„Aber, ich... ich will erst warten bis Ai sich wieder beruhigt hat.“, versuchte sie schwach zu überzeugen.

„So wie sich das anhört, kann das noch Stunden dauern. Wir sollten jetzt endlich nach Hause fahren!“, erwiderte er ungeduldig.

„Nein, es ist schließlich meine Schuld.“, wiedersprach sie ihm heftiger. Sie wusste, dass es albern war, aber sie konnte doch nicht einfach so fahren, ohne zu wissen, warum sich Ai so verhielt und vor allem, ob mit ihr und Zero dann auch wieder alles in Ordnung sein würde.

„Yuki!“

„Aidou!“, wies Kain seinen Cousin zurecht. Auch, wenn er recht hatte, mit dem was er sagte, so hatte er noch lange nicht das Recht so mit Yuki zu reden, egal wie gut sie befreundet waren. „Wir können auch noch die paar Minuten warten. Wie es scheint beruhigt sich Ai langsam.“, sagte er dann ruhiger.

Alle vier lauschten den Geräuschen aus dem Nebenzimmer. Das Schluchzen war plötzlich abgehakter und sehr viel leiser. Hin und wieder hörten sie Ai zwischendurch heftig husten und Yuki hatte Mühe dem Impuls nicht nachzugeben sofort zu ihr zu gehen. Man sollte ein Kind doch trösten!

Nur wenige Augenblicke später, war es gänzlich still geworden. Es war kein Husten und auch kein Schluchzen mehr zu hören.

„Na endlich!“, stieß Aidou erleichtert aus.

„Zero?“, fragte Yuki besorgt, die sah, dass sich auf sein Gesicht ein seltsamer Ausdruck gelegt hatte. Er wirkte zwar noch immer angespannt, doch schien sich auch noch etwas anderes daran zu spiegeln. War es Verwunderung? Schuld? Hilflosigkeit? Sie wusste es nicht genau zu sagen.

Er ging an ihnen vorbei, zu Ais Zimmer. Unschlüssig blieb er davor stehen. Er wusste, dass er sie eigentlich noch länger allein lassen sollte und dass es der Situation nicht förderlich war, wenn er jetzt schon wieder mit ihr darüber sprach. Aber er konnte den Gedanken einfach nicht ertragen, sie weinend allein zu lassen – auch wenn es vielleicht ihrer Erziehung diente. Sie war schließlich erst elf.

„Ai?“, fragte er vorsichtig, doch er bekam keine Antwort. Wahrscheinlich bockte sie jetzt. Davon würde er sich aber nicht beirren lassen.

Er öffnete die Tür. „Na, hast du dich wieder beruhigt?“, wollte er sie fragen, doch als er sie sah, blieben ihm die Worte im Halse stecken.

Ai lag mit dem Bauch auf dem Boden, ihr Gesicht vollkommen bleich und verschwitzt. Die blonden Haare waren nass und klebten in ihrem sonst so hübschen Gesicht. Der Mund stand offen, als wollte sie gerade noch etwas sagen. Selbst die Spuren ihrer Tränen, die sie vorher noch sie heftig geweint hatte, waren kaum noch sichtbar. Alles war weiß.

Weiß nicht rot.

Atmete sie? Lebte sie noch?

Er sah es nicht.

Er wusste es nicht.

Was hatte er getan?

Noch einmal... Wieder war es seine Schuld... Warum?

Er sah dunkles Blut vor sich. Ein toter Körper. Der Tod.

Nicht noch einmal...

Bilder vermischten sich; Vergangenheit und Gegenwart; rissen ihn mit sich, wie ein unaufhaltsamer Strom, tief hinab in die Finsternis seiner Schuld.
 

Yuki wartete eigentlich darauf, dass sie hörte, wie Zero mit Ai sprach, dass alles wieder gut war. Doch nachdem Zero die Zimmertür geöffnet hatte, war kein Laut mehr zu ihnen gedrungen. Ob auch wirklich alles in Ordnung war?

Sie hielt das Warten einfach nicht mehr aus. Sie ging zu Ais Zimmer und war etwas überrascht Zero dort reglos stehen zu sehen.

„Zero?“, fragte sie ihn leise und ging noch einen Schritt weiter. Er antwortete ihr nicht. Kurz glaubte sie Ais weißen Pullover auf dem Boden liegen zu sehen. Aber bestimmt irrte sie sich. Neugierig drückte sich Yuki an ihm vorbei. Was starrte er nur die ganze Zeit an?

„AI!“, stieß sie entsetzt aus, als sie sie leblos am Boden liegen sah und erstarrte selbst.
 

Erst durch ihren Schrei, wurde er aus seinen Erinnerungen gerissen, als wäre er in kaltes Wasser gefallen. Er stürzte auf sie zu. Nur unbewusst nahm er war, wie auch Aidou und Kain das Zimmer betraten.

Hastig hob er sie hoch, nahm sie in seine Arme und berührte mit zitternden Fingern ihre Stirn. Sie fühlte sich kalt und nass an.

„Ai.“, flüsterte er heißer und strich fieberhaft über ihr Gesicht, doch sie rührte sich nicht.

Ein schwacher Atemzug streifte seine Hand und Erleichterung durchströmte ihn. Es bedeutete, dass sie noch lebte. Doch nur kurz hielt dieses Gefühl an. Noch immer lag sie blass und bewusstlos in seinen Armen. Sein Körper fühlte sich auf einmal taub an, kalt und weit von ihm entfernt. Wie alles andere, was ihn vor wenigen Augenblicken noch umgeben hatte.

„Ai...“, sagte er noch einmal verzweifelt. Seine Gedanken drehten sich. Immer wieder sah er ein anderes Bild von seinen Augen.

Eines dem jetzigen nicht unähnlich und genauso grausam.
 

Nur einen Bruchteil eines Sekunde hatten Aidou und Kainz die Szene beobachtet.

„Wir holen einen Arzt.“, hatte Kainz gesagt und war mit Aidou gleich darauf nach unten gerannt.

Yuki schluckte heftig. Ihre Beine zitterten und sie fühlte die Angst in ihrem Körper. Vorsichtig ging sie auf Zero zu, sah wie sehr er das Kind an sich presste und die Verzweiflung seine Gesicht verzerrte.

Irgendetwas musste sie tun. Sie versuchte sich zu beruhigen, nachzudenken, was zu tun sei. Sie musste ihm helfen, sie musste ihr helfen.

Behutsam legte sie ihr Hände auf die seinen. Erschrocken sah er sie an. Noch nie hatte sie so viel Angst in seinen Augen gesehen.

„Wir... Wir sollten sie ins Bett legen und ihre Kleidung wechseln.“, sagte sie mit trockener Kehle. „Kain und Aidou holen einen Arzt. … Es wird sicher alles gut werden.“, sagte sie und war selbst erstaunt, wie sie es schaffte so ruhig dabei zu klingen.

Er nickte kurz und trug Ai zu ihrem Bett.
 

Nervös standen die fünf in der Küche: Frau und Herr Sauce, Yuki, Aidou und Kain. Sie hatten bisher nur wenig gesprochen und wenn dann nicht mehr als ein paar Wortfetzten, um das Geschehene zu erklären. Allerdings wusste niemand was eigentlich dazu geführt hatte. Sie alle wartete darauf, dass Zero und der Arzt Ais Zimmer wieder verließen und sie endlich erfuhren, was passiert war, aber vor allem, wie es Ai jetzt ging.

Seit einer halben Stunde war der Arzt da – er war gekommen, kurz nachdem sie Ai umgezogen hatten – und noch immer war nichts aus dem Nachbarzimmer zu ihnen gedrungen.

Frau Sayuka seufzte laut.

„Er macht sich bestimmt schreckliche Vorwürfe.“, sagte sie schließlich. Yuki nickte leicht.

„Ich versteh das nicht. Es ging ihr doch gut.“, sagte die Wirtin weiter und wiederholte sich dabei. Ihr Gesicht und ihre Stimme zeugten von äußerster Besorgnis. „Wie kann sie denn plötzlich das Bewusstsein verlieren?“

„Wir wissen es nicht.“, antwortete Yuki ebenfalls noch einmal und sah immer noch auf ihre Finger. Sie hoffte, bald eine Antwort von Zero zu erhalten.
 

Noch immer saß der Arzt an Ais Bett und untersuchte sie. Bisher hatte er nichts Eindeutiges feststellen können und Zero wusste nicht, ob er erleichtert darüber sein sollte oder noch besorgter.

Das alles war seine Schuld! Er hätte sie nicht so behandeln sollen. Er hätte vernünftig mit ihr reden sollen, bis sie es verstanden hätte!

„Ich kann wirklich nichts ungewöhnliches feststellen.“, sagte der Arzt nun und entfernte das Stethoskop. „Ihre Herztöne sind gleichmäßig, genauso wie ihre Atmung. Puls und Blutdruck sind ebenfalls normal. Sie hat kein Fieber und auch wenn ich ihren Bauch abtaste, kann ich nichts finden. Ich bin sicher es geht ihr gut.“, sagte er und legte das Stethoskop in seine Tasche. „Rein körperlich geht es ihr gut.“

„Sind sie sich sicher?“, fragte Zero zweifelnd. Es musste doch einen Grund geben!

Natürlich gab es den, dachte er verbittert. Das würde er sich nie verzeihen können.

„Ja, ich habe sie zweimal untersucht und kann wirklich nichts finden. … Sie sagten sie hätte angefangen mit weinen, weil sie ihr erzählt haben, sie würden ohne sie verreisen?

Zero nickte.

„War vielleicht das der Auslöser?“

Verwirrt sah Zero ihn an. „Ich verstehe nicht ganz, was sie damit meinen.“

„Hat sie vielleicht Angst von ihnen getrennt zu sein, allein zu sein?“

Ausdruckslos sah Zero den Mann an, doch dieser redetet weiter. „Vielleicht hat ihr Körper bei der Vorstellung daran überreagiert und konnte es nicht verkraften. Gab es einmal eine Situation, die so eine Angst hervorgerufen haben könnte, vielleicht einen Augenblick in dem etwas Schlimmes geschehen ist und sie allein war?“

Kalter Schweiß brach ihm aus, als er diese Worte hörte und das Entsetzen stand auf seinem Gesicht, als er abermals leicht nickte. Wie konnte er nur so dumm gewesen sein und es nicht bemerkt haben?!

„Wenn das so ist, könnte sie durchaus eine Panikattacke gehabt haben. Das kann bei einigen Menschen zu Kurzatmigkeit, bis hin zu Atemnot führen. Außerdem ist sie noch ein Kind. Wenn sie ohnehin schon geweint hat, war ihr Körper noch angreifbarer.“

Zero hörte ihm zu und es lief ihm eiskalt den Rücken herunter. Was hatte er diesem Mädchen nur angetan?

Der Arzt griff in seine Tasche und nahm eine kleine braune Flasche und eine neue Spritze heraus. Die Spritze zog er an der winzig kleinen Öffnung am Deckel der Flasche auf.

„Ich gebe ihr ein Vitaminpräparat, damit sie schneller wieder zu Kräften kommt. Sie sollten mit ihr darüber reden und die Ursache ihrer Angst klären. Wenn sie die kennen, wird es ihnen beiden leichter fallen zu reagieren und vor allem auch damit umzugehen. Sie sollten vielleicht über eine psychologische Behandlung nachdenken, wenn es solche Auswirkungen auf sie hat. Aber darüber können sie in Ruhe entscheiden. Wenn sie noch Fragen haben, stehe ich ihnen gern zur Verfügung.“

Er setzte die Nadel an Ais Oberarm an, stach kurz hinein und drückte die Flüssigkeit nach oben. Als er die Spritze wieder hinaus zog, quoll ein winziger Tropfen Blut aus ihrem Arm, den der Arzt zwar sofort abtupfte und ein Pflaster über die Stelle klebte, aber trotzdem hatte Zero es bemerkt. Ihm wurde schlecht davon.

„Danke.“, antwortete er leise.

Der Arzt packte seine Sachen zusammen und Zero begleitete ihn nach draußen. Er wollte ihn bis zur Tür bringen, doch dieser lehnte dankend ab, er würde den Weg auch allein finden.

Noch bevor Zero die Tür wieder geschlossen hatte, standen die anderen im Flur und sahen ihn mit besorgten und fragenden Augen an, die eine Antwort verlangten.

„Es geht ihr gut und sie schläft jetzt. Er glaubt, dass sie eine Panikattacke hatte oder so ähnlich. Es kann damit zusammenhängen, dass ich gesagt habe, ich würde ohne sie reisen. Ich weiß nicht... Ich muss sie fragen.“, flüsterte er und lehnte sich erschöpft gegen die Tür. Er wünschte sie würden gehen, andererseits wusste er nicht, ob er jetzt schon wirklich allein sein wollte.

Frau Sayuka ging auf ihn zu und berührte ihn kurz verständnisvoll am Arm. „Es wird schon alles wieder gut werden. Wenn der Arzt sagt, es ist nichts Ernstes, dann glauben wir das auch. Ich weiß zwar nicht genau, worum es geht, aber es ist ganz bestimmt nicht deine Schuld, hörst du? Nicht, dass du dir das jetzt einredest. Es konnte ja niemand ahnen, dass sie so reagieren würde. Aber ich kann verstehen, dass du dir Vorwürfe machst. So ist dass nun mal, wenn man Kinder hat.“

Zero nickte kurz. Er wusste sehr wohl, was diese Worte bedeuteten.

„Kann ich kurz zu ihr? Dann lassen wir euch auch wieder allein.“, fragte sie ihn noch einmal und wieder nickte Zero. Frau Sayuka wandte sich Ais Zimmer zu und betrat es leise.

Zero sah, wie sie sich vorsichtig über Ai beugte und ihr über die Wange streichelte.

„Herr Sayuka,...“, wollte Zero ansetzen, doch dieser ließ ihn gar nicht ausreden.

„Selbstverständlich musste du heute nicht arbeiten. Wir haben es früher auch ohne dich geschafft, da wird es diesen Abend auch noch mal gehen.“, kam ihn dieser zuvor. Selbst auf seinem Gesicht hatte sich Besorgnis geschlichen.

„Danke.“

„Nicht doch. Wir wollen schließlich alle, dass es ihr bald wieder besser geht.“

Frau Sayuka kam aus Ais Zimmer und zog die Tür leise an.

„Wenn noch irgendetwas ist, wir sind unten.“, sagte die Wirtin zu ihm. Dann verließen sie und ihr Mann die Wohnung.

Zero ging zurück zu Ai und Yuki folgte ihm.

„Zero, es tut mir wirklich leid. Das...Ich...wollte nicht... “, stammelte sie mit gedämpfter Stimme.

Er schüttelte kurz den Kopf. „Ich sagte doch, dass du nichts dafür kannst. Vielmehr muss ich... Danke.“, wisperte er. Yuki sah ihn erstaunt an, doch er sah zu Ai. Sie wusste nicht, was sie empfinden sollte. Sie war glücklich über diese Reaktion von ihm, hätte sie sie doch vor ein paar Tagen noch vollkommen unmöglich gehalten, aber sie wünschte die Umstände wären andere. Aber seinen Gesichtsausdruck, den sie bei ihm gesehen hatte, als sie Ai fanden hätten sie am liebsten vergessen, doch sie wusste, dass es unmöglich war. Nur einmal hatte sie so viel Schmerz, Leid und Verzweiflung bei ihm gesehen. Und auch da, wollte sie es am liebsten vergessen. Noch immer ohne Erfolg.

„Du musst dich nicht bedanken. … Auch ich hatte Angst um sie.“

Sie schwiegen eine Weile und Yuki betrachtete nachdenklich Ai. Eigentlich wollten sie bereits vor einer guten Stunde aufbrechen und sie wusste, dass Kain und Aidou wohl von ihr erwarten würden, dass sie es auch taten, sobald sie sicher sein konnte, dass es Ai besser ging und es sich nicht um etwas Bedenkliches handelte, aber irgendwie...

Yuki wollte jetzt nicht einfach abreisen. Nicht bevor sie noch einmal Ais Lachen gesehen hatte. Sie würde es sich nie verzeihen, wenn sie jetzt fuhren und sie irgendwann einmal erfahren würde, dass es ihr doch nicht so gut gegangen war. Auch mit ihrem Gewissen könnte sie das nie vereinbaren. Und vielleicht war es unter diesen Umständen ein Abschied für immer, doch daran wollte sie nicht einmal denken.

„Ai?“, hörte sie Zero plötzlich fragen und seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Ihre Augenlider begannen zu flattern und ihr Kopf bewegte sich etwas. Sie wachte auf.

Yuki sah die Angespanntheit in Zeros Gesicht und die Nervosität. Jetzt würde sich zeigen, ob der Arzt wirklich recht gehabt hatte.
 

Nur sehr schwerfällig öffnete sie die Augen. Alles war verschwommen und undeutlich. Nur ein paar Umrisse nahm sie war. Und ihre Augen fühlten sich so schrecklich schwer an. Sie konnte sie nicht länger offenhalten, ließ sie erneut zufallen.

„Ai?“, hörte sie noch einmal jemanden Flüstern. Die Stimme war ihr vertraut. Mühselig öffnete sie die Augen erneut und strengte sich an, etwas zu erkennen. Es dauerte einen Moment, aber es gelang ihr. Vor ihr saß ihr Papa und... Yuki.

Sanft strich ihr jemand über die Wange. Bestimmt ihr Papa, dachte sie. Seine Hände waren so groß und warm, es konnte nur ihr Papa sein.

„Ai, erkennst du mich?“, fragte er sie mit leiser Stimme.

Sie nickte kurz mit dem Kopf und langsam gelang es ihr den Schlaf etwas abzuschütteln.

„Wie geht es dir, Ai?“, fragte Zero sie sanft und strich ihr noch immer zärtlich über die Wange.

„Gut, glaube ich...“, flüsterte sie heißer. „Was... Was ist passiert?“

„Trink erst einmal ein Schluck.“, erwiderte er und setzte ein Glas Wasser an ihre Lippen. In einen Zug trank sie das Glas leer, als sie aber bemerkte, was es war, verzog sie angeekelt das Gesicht.

„Bäh, Wasser.“, murmelte sie.

Zero lachte kurz erleichtert auf. Wenn sie wieder rummäkeln konnte, schien es ihr wirklich besser zu gehen. Er stellte das Glas wieder auf ihren kleinen Nachttisch und sah sie nachdenklich an.

„Du warst bewusstlos. Erinnerst du dich nicht?“

Ai überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf.

„Woran erinnerst du dich?“, fragte er sie geduldig. Sie schwieg. Dann antwortete sie langsam: „Ich war in meinem Zimmer und du... du wolltest... ohne mich verreisen...“ Während sie diese Worte tonlos aussprach, weiteten sich ihre Augen vor Angst erneut und auch ihr Atem wurde auf einmal schneller.

„Ai, beruhige dich.“, mahnte Zero sie sanft und streichelte ihren Arm. „Ich werde jetzt nirgendwo hingehen, du kannst also unbesorgt sein.“

Sie nickte kurz und beruhigte sich spürbar.

„Was ist dann passiert?“, fragte er sie weiter.

„Ich habe geweint und dann... dann ist mir plötzlich ganz schwarz vor Augen geworden. Ich habe keine Luft mehr bekommen, konnte nicht atmen...“

„Du hattest Angst, nicht wahr?“, presste Zero hervor. Die Vorstellung, dass er allein der Auslöser dafür war, drehte ihm den Magen um.

Wieder nickte Ai.

„Warum? Warum hast du solche Angst, wenn ich sage, ich würde ohne dich verreisen?“

Ai sah zur Seite und atmete schwer aus. Sie nahm „Hase“ in den Arm und verbarg ihr Gesicht hinter dem Stofftier.

„Ai, warum?“, fragte Zero noch einmal, aber noch immer genauso geduldig.

„Ma- Mami hat gesagt, dass... dass to-san verreisen wollte. … Er hat gesagt, er wollte schon bald wieder kommen, nur ein paar Tage, aber er... Er kam... kam nicht mehr zurück. Mami hat ganz viel geweint und gesagt, dass er... dass mein to-san gestorben ist.“, erzählte Ai stockend und presste „Hase“ nur noch mehr an sich.

Zero stieß scharf die Luft aus. Er könnte sich selbst ohrfeigen.

„Warum hast du mir das bis jetzt noch nicht erzählt?“

Ai zuckte kurz mit den Schultern. „Ich weiß nicht... ich habe es vergessen.“

Er bemühte sich um seine Selbstbeherrschung. Hätte er das nur früher gewusst! Er hätte ihr all den Kummer ersparen können! Dann hätte er es doch niemals erst in Erwägung gezogen ohne sie zu reisen!

„Es tut mir leid.“, murmelte Ai nun. „Ich habe wirklich nicht daran gedacht. Ich wollte dich nicht belügen.“, entschuldigte sie hastig und war dabei sich wieder zu sehr aufzuregen.

„Scht.“, beruhigte Zero sie und legte einen Finger auf ihre Lippen. „Ich glaube dir ja und ich mache dir auch keine Vorwürfe.“

Verwirrt sah Yuki von einen zum anderen. Irgendetwas war gerade geschehen, dass sie verpasst hatte. Warum hatte Ai so aufgebracht reagiert?

„Du solltest noch ein bisschen schlafen und dich ausruhen.“, sagte er sanft und deckte sie wieder zu.

Ai nickte nur zu bereitwillig. „Muss ich morgen zu Schule?“, fragte sie müde.

„Nein. Der Arzt hat dich ein paar Tage krankgeschrieben. Du sollst dich in Ruhe erholen. … Aber das ist noch lange kein Grund so zu grinsen. Du musst schließlich auch alles nachholen, was du versäumst.“, sagte er sofort, als er das breite Grinsen auf ihrem Gesicht sah.

Ais Lächeln verschwand bei dieser Vorstellung augenblicklich. Sie hatte also nichts durch ihr Kranksein gewonnen, sondern eher das Gegenteil. Es nachholen zu müssen, fand sie noch schlimmer. Es dauerte schließlich auch länger.

Sie sah nun zu Yuki und sah sie recht erstaunt an. Es wunderte sie, dass sie noch immer da war.

„Reist ihr heut wirklich noch ab?“, fragte sie schließlich.

„Nun ja... Ich habe leider keinen Grund mehr hier zu bleiben.“, antwortete Yuki traurig und kam einen Schritt näher. „Aber ich wollte wenigstens noch sehen, wie es dir geht.“

„Oh... Aber könnt ihr nicht doch noch bleiben. Noch einen Tag?“

„Warum denn?“, fragte Yuki neugierig. Sie wusste, dass sie zurückkehren musste, dass sie von jemandem erwartete wurde, der sich nach ihr sehnte und den sie genauso vermisste und trotzdem hoffte sie beinah, dass Ai ihr einen Grund gab, noch zu bleiben.

„Weil ich... weil ich...“ Ai biss sich auf die Lippen und suchte krampfhaft nach einer Antwort. Womit konnte sie sie nur überzeugen? „Weil ich gern mit dir Eis essen gehen würde!“, sagte sie dann schnell.

„Huh?“, fragte Yuki verwirrt. Was war das denn für ein Grund? Sie hörte wie Zero seufzte und den Kopf schüttelte.

„Papa hat mir erzählt, dass du Eis genauso gern magst, wie ich und es gibt hier ein Café in dem das Eis super lecker schmeckt!“, erzählte sie aufgeregt und ihre Augen begannen bei den Worten zu leuchten.

Perplex sah Yuki sie an.

„Ai, was... wie...“

„Ai, sie werden wohl kaum deswegen hier bleiben. Sie haben selbst genug Verpflichtungen.“, redete nun Zero dazwischen.

„Och bitte...“, begann Ai zu betteln. „Bitte, bitte. Nur einen Tag und das Eis ist wirklich lecker. Außerdem geht es mir dann bestimmt viel schneller wieder besser.“

Yuki sah sie einen Moment an. Ihre grünen Augen hatten etwas, was Yuki faszinierte und dem sie nicht wiederstehen konnte. Außerdem wurde sie sich langsam bewusst, wie Ai es immer schaffte Zero so zu beeinflussen – wie sie es geschafft hatte ihn so zu verändern. Man konnte ihr nur schwerlich etwas abschlagen, wenn sie einen so um etwas bat.

„Also gut.“, stimmte Yuki schließlich zu. „Wenn du sagst, es würde dir dadurch schneller wieder besser gehen, dann muss ich ja bleiben. Außerdem will ich wissen, ob es wirklich so gut ist, wie du sagst.“

„Danke!“, rief Ai freudig.

„Nein, wir haben doch schon Oktober. Eis sollte man da nicht mehr essen“, warf Zero ein. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass Yuki ihr so etwas versprach. Ein Versprechen, was sie sowieso nicht halten konnte.

„Eis kann man immer essen!“, wiedersprachen die zwei Mädchen sofort und sahen ihn Ernst an. Wie konnte er nur so etwas sagen?! Ai und Yuki warfen sich einen kurzen Blick zu und mussten dann kichern.

Zero stöhnte kurz genervt auf. „Meinetwegen, aber danach wirst du Yuki nach Hause fahren lassen.“

Wieder nickte Ai brav.

„Ai, schlaf jetzt bitte. Ich will mir nicht länger sorgen um dich machen müssen.“, versuchte es Zero noch einmal. Doch kaum hatte er es ausgesprochen vielen Ai auch schon die Augen wieder zu.

„Bleibst du hier?“, murmelte sie und war schon fast eingeschlafen. „Solange bis ich wieder aufwache?“

„Natürlich, bleibe ich hier. Ich bringe Yuki und die anderen noch zur Tür und komme dann sofort wieder.“, beantwortete Zero ihre Frage.

Yuki sah ihn verwundert an. Diese Szene kam ihr so bekannt vor. Sie selbst hatte Kaname-sama oft gebeten, bei ihr zu bleiben, wenn sie krank war. Auch er hatte es ihr damals versprochen, doch jedes Mal, wenn sie aufgewacht war, war sie allein gewesen und sein Platz leer. Er war nicht bei ihr geblieben. Er war gegangen.

Und immer, wenn sie nach ihm sehen wollte, hatte sie hin und wieder Zero sitzend vor ihrer Tür vorgefunden. Die Stelle an der er gesessen hatte, war immer merkwürdig warm gewesen, erinnerte sie sich.

Sie betrachtete ihn weiter und plötzlich war es ihr, als würde der Schleier gelüftet. Erschrocken sah sie ihn an. Erst jetzt wurde er klar, warum er da gesessen hatte!

Er hatte sicher gehen wollen, dass es ihr gut ging! Das sie nicht allein war. Wieso hatte sie es nicht früher bemerkt? Warum wurde es ihr erst jetzt bewusst? Dabei war es doch offensichtlich.

Sie sah wie Zero Ai noch einmal liebvoll über die Haar strich und ihr dann vorsichtig einen Kuss auf die Stirn hauchte. Während sie ihn in seinem Handeln beobachtete, wusste sie, dass er noch immer an diesem Platz sitzen würde, wenn Ai am nächsten Morgen aufwachte. Er würde nicht von ihrer Seite weichen, so wie sie ihn darum gebeten hatte.

„Auch als ich krank war, warst du immer bei mir. Ich danke dir dafür.“, sprach sie, ohne vorher genauer darüber nachzudenken. Aber sie bereute ihre Worte auch nicht.

„Niemand ist gern allein, wenn es ihm schlecht geht.“, antwortet er und wich ihren Blick abermals aus. „Ich will nicht, dass du ihr etwas versprichst, was du nicht halten kannst.“

Irritiert sah Yuki ihn an. Wieso dachte er, sie würde es nicht halten können?

„Ich werde mein Versprechen aber halten. Wir reisen einen Tag später. Ich habe gesagt, ich werde mit ihr Eis essen und das meinte ich auch so.“

„Aber du kannst nicht einfach hierbleiben. Ich nehme an, dass... er schon auf dich warten wird und Aidou und Kain werden sicher auch nicht sehr erfreut darüber sein.“

„Mag sein, aber wenn ich es ihm erkläre, wird er sicher Verständnis dafür haben.“, konterte sie. Sie konnte schließlich auch ihre eigenen Entscheidungen treffen.

„Ich will nicht, dass du jemanden von ihr erzählst.“, wiedersprach Zero sofort und das heftiger als beabsichtigt, so dass es wie ein Zischen klang. „Das gilt auch für die anderen beiden.“

„Was? Aber warum nicht?“, fragte sie verständnislos.

„Sie hat mit all dem nichts zu tun. Ich will nicht, dass sie noch tiefer dahinein gerissen wird. Es reicht schon, dass sie offenbar einen Narren an dir gefressen hat.“

„Aber, Zero, dass... ich...“

„Wie du weißt, sucht man immer noch nach mir. Was glaubst du, würden sie machen, wenn sie erführen, dass ich mich eines Kindes angenommen habe? Ai wäre die Erste, die auf ihrer Liste stehen würde, um mich zu bekommen.“

Yuki nickte kurz. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. „Ich verstehe. Ich werde es Aidou und Kain sagen.“

„Gut. Es ist besser, wenn ihr jetzt geht.“

„Was ist mit morgen?“, fragte sie noch, als sie sich bereits auf dem Flur stand, wo Aidou und Kain die ganze Zeit auf sie gewartet hatten.

Zero atmet einmal tief durch. „Wir werden morgen Nachmittag bei eurem Hotel sein.“

„Danke und Zero... du sollest dich ebenfalls etwas ausruhen.“

Er antwortete nicht sondern brachte sie zur Tür. Yuki sah den verärgerten Blick auf Kains und Aidous Gesichtern und sie wusste, dass es noch sehr viel schlimmer würde, wenn sie ihnen nun von ihrem Versprechen erzählte.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Soho... ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr damit geschockt. Es tat mir ja selber Leid, was ich Ai angetan habe und eigentlich wollte ich auch vorher schon Schluss machen, aber ich dachte, dass kann ich euch nicht antun und schließlich, wollen wir in der Story auch mal weiter voran kommen.^^ Das fällt mir offenbar so schon schwer genug. *hüstel*
 

Das nächste Kapitel – kann man wieder – etwas dauern. Ich hab einfach keine Zeit, um schneller zu schreiben. ;_; Es tut mir wie immer furchtbar leid.

Aber... das nächste Kapitel wird toll. Zumindest gefällt es mir sehr gut. XD
 

Also, dann! Bis bald hoffentlich.
 

lg maidlin
 

PS: In diesem Kapitel habe ich sogar einen Lieblingssatz.^^; Eigentlich hab ich mehrere, aber einer gefällt mir besonders gut. *ähem* Vielleicht könnt ihr ihn ja erraten. Es ist nicht unbedingt aus einer wörtlichen Rede. XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Asu91
2009-06-26T13:32:07+00:00 26.06.2009 15:32
Ich bin schon wieder die Letzte... das sollte mir allmählich zu denken geben. TUT MIR SCHRECKLICH LEID!

Jetzt aber...

Mir hat das Kapitel - wie nicht anders zu erwarten - gefallen. Mir ist da was aufgefallen und das find ich toll xD Vielleicht bin ich da noch zu früh dran, aber ich finde allein die Tatsache wie Yuuki und Zero miteinander am Anfang reden, kommt einer allmählichen Versöhnung gleich. Natürlich dauert es noch einige Kapitel, aber ich finde es gut, wenn sie mal wieder ganz normal reden so wie früher als Teenager. Also mehr von diesen Gesprächen bitte xD (Aber ich will dich nicht unter Druck setzen, du bist ja im Kopf mit der Story schon viel weiter).

Was du ebenfalls wieder gut getroffen hast (ich meine ich hätte es beim letzten Kapitel schon mal gesagt), ist Zeros Unentschlossenheit. Zero ist nicht jemand, der von jetzt auf gleich etwas entscheidet. Er denkt immer erst in Ruhe nach und entscheidet dann. Auch hier wenn es darum geht (für wie lange auch immer) zurückzugehen.

Yuuki gefällt die Stadt, huh? *wunderschönes Bild vor Augen hat und jetzt ganz groß ausschweifen könnte, es aber nicht tut* Noch etwas, was mich glücklich macht xD Ja, Yuuki lass das Vampirdasein hinter dir. Wer braucht schon den Reinblutstatus xD

Die arme Ai. Sie tat mir richtig leid. Yuuki ist ihr sehr ans Herz gewachsen und umgekehrt. Und als sie dann plötzlich ohnmächtig war, ist mir das Herz stehen geblieben. Die Arme hat ja ein arges Trauma aus dem Vorfall von damals entwickelt. Konnte ja keiner ahnen. Die Kleine hat ja nur noch Zero. Mal sehen was er jetzt macht. Er macht sich ja Vorwürfe dass er sie so geängstigt hat. Aber mitnehmen kann er sie auch nicht wirklich. Zu gefährlich. Obwohl Ai ruhig mal diesen Schleimscheißer Kaname - sry für diese vülgare Ausdrucksweise - kennen lernen soll.

Dein Lieblingssatz hmm mir wäre ja spontan ein anderer eingefallen als Angel und Enni. Jetzt steh ich damit ganz allein da... ach egal ich riskiers XP Ich sag "Für einen Augenblick dachte sie wehmütig, dass sie ihren Status als Reinblut gern gegen solch ein Leben eintauschen würde." Das ist nämlich mein Lieblingssatz XPPPP

Hoffe du hast in London noch eine große Portion an Inspiration bekommen^^
Von: enni
2009-06-23T17:53:12+00:00 23.06.2009 19:53
WEIß NICHT ROT...
..Its cold..white snow...What is "WHITE"? What is "snow"? It is something that is not RED. Something that is "RED"..is what?

Sorry das tut hier absolut nichts zur sache, aber das ist das erste, was mir einfiehl als ich deinen Titel zu diesen Chapter lass...^^° Verzeih diesen nutzlosen satz! XD

Zuerstmal darf ich sagen, meine Theorie daß Zero unten stand war richtig, war aber auch nicht sonderlich schwer zu erraten. *grins* Und ich hab mich gleich am anfang weggeschmissen, bei der szene mit Aido und Kain hinter der Ecke des Treppenaufganges, die ab und an hervorspitzen. Das war so schön zum vorstellen! >.<

So und jetzt muss ich mich leider outen, ich muss zugeben, ich hätte wie Zero gehandelt, als Ai das weinen wegens des mitkommens anfing... ganz genauso. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich zuerst beim durchlesen gedacht, Ai weint mit absicht um ihre Ziele durchzusetzen! Ja zu diesen Zeitpunkt ging ich 100%ig mit Zero gemein! Umso mehr hat auch mich Ais Panikattacke mitgenommen. Die war wirklich überraschend und hat mich ganz schön mitgenommen. Mit sowas hatte ich echt nicht gerechnet. Toll geschrieben!

Was mir auch sehr gefallen hat, war Zeros reaktion auf Ais Panikattacke, seine Hilflosigkeit und alles was in ihm in dem moment vorging war gut geschrieben, obwohl ich glaube, du hättest das auch noch ein wenig dramatischer und schmerzvoller aus Zeros sicht machen können...^^°. Obwohl wir haben ja meistens eh soviel Leid von Zero intus, daß es so auch gepasst hat. [Sadist ist...]^^° Frau Sayukas aufmunterung fand ich übrigens sehr wahr und schön. Es ist wirklich schön, daß auch Zero jemanden hat, der ihn aufmuntert und hilft!

Und ach... es hat mir so gut gefallen, das zusatzkapitel bei dir in deiner FF wiederzufinden. Wie passend und wie schön! ♥ Klasse das du das so eingebaut hast.


Aber.. diesmal hab ich auch kritik! Das sind dinge die mir aufgefallen sind. Ich war mir nicht ganz sicher, ob du das auch so siehst, aber ich wollte es einfach mal gesagt haben und ich bin sicher du wirst mir das nicht übel nehmen.. also ich will jetzt nicht motzen, aber kann es sein, daß dein Aido und auch Kain ständig nur am mäkeln und maulen etc. sind? Ich weiß natürlich das Aido gern mäkelt und auch das Kain nicht immer glücklich über Aidos wege ist ^^ (verständlich) aber ich hab irgendwo das gefühl bekommen, daß die beiden in deiner FF fast nichts anderes machen außer maulen ^^° (achtung das ist nicht böse gemeint, aber es erschien mir jetzt fast so o_O). Auch das Zero Yukis Blick häufig meidet. Zero der meister des starrens meidet oft unsicher jemandens Blick? Selbst wenn es Yuki sein sollte, ich glaube nicht. Das sieht ihn irgendwo nicht ähnlich. Bitte nehme mir diese Kritik nicht übel, weil sie nicht böse gemeint ist.

Zu deinen anderen befürchtungen kann ich dich beruhigen, du hast nicht nur wörtliche rede benutzt, auch drumherum ist genug dabei, also in der hinsicht keine sorge :D

Deinen Lieblingssatz.. ganz ehrlich diesmal muss ich passen. ICh hab soviel auf das drumherum und auf die charas und auf die fast nicht vorhandenen Fehler geschaut (und nebenbei noch auf die wirlklich tolle stelle mit Ais Panikattacke), daß ich deinen Satz völlig aus den Augen verloren habe. ICh werd mir das ganze noch mal demnächst durchlesen und nur nach diesen Satz suchen und falls ich ihn dann finde ihn in ein extrakommi stecken. Ich hoffe das geht dann auch noch XD.

ABer so fand ich dein Kapitel wirklich wieder richtig toll. Und ich freu mich schon auf das nächste!!!

hdmdal enni

Von:  Mina_Murray
2009-06-22T13:32:14+00:00 22.06.2009 15:32
Ich freue mich langsam darauf, wenn sich die Geschichte von dieser Stadt wegbewegt - dieser Teil zieht sich schon arg lang hin und ein anderer Handlungsort könnte vieles voranbringen. Das heißt, ich hoffe auf spannende Entwicklungen dadurch, dass Yuki noch ein paar Tage länger bleiben will.

Ich empfand es auch als ziemlichen Schock, dass Ai so zusammengebrochen ist. Also hat sie ein starkes trauma wegen ihrem leiblichen Vater und vermutlich auch wegen ihrer Mutter, dass ist vermutlich auch nicht so schadlos an ihr vorbeigegangen, wie ihre doch recht fröhliche Art bei Zero vermuten lässt. Ich kann es aber total verstehen, dass er sie nicht zur Reise mitnehmen will, jetzt würde ich es erst recht nicht tun. Aber ohne Reise keine Handlung mehr, was nun? Ich bin gespannt...

Ich frage mich auch, was Zero damit meint, wieder so hilflos zu sein. Ist es tatsächlich wegen Ichiru und ihren Eltern oder hast du dir da noch was anderes ausgedacht? Da erwarte ich nichtmal eine Antwort >_<

Insgesamt ist es schön, dass die Atmosphäre zwischen Yuki-tachi und Zero etwas besser geworden ist und dass Yuki nicht mehr um jeden Schritt alleine betteln muss. Gerade wegen ihrer Erkenntnis ist Yuki diesmal recht angenehm und die Nettigkeiten zu Ai sind auch schön- passend, dass du sie und Ai einmal als "die beiden Mädchen" bezeichnest. Reif ist Yuki ja nun nicht gerade xD

Glg Mina
Von:  Dark-Angel132
2009-06-22T05:30:06+00:00 22.06.2009 07:30
Eigentlich müsste ich ja so langsam loslaufen, aber die Zeit nehm ich mir jetzt einfach schnell. Ich bin leicht verwundert das du mir zusammen mit enni ein Kapitel widmest, dabei lieg ich schon ein paar Chapter zurück.. *seufz* Vielen Vielen Dank!

Ich kann lenia nur zustimmen. Zero ist in diesem Kapitel wirklich sehr liebenswert gewesen! (Und das noch ein bisschen mehr als normal.) Es war total toll wie du die Situation der beiden, zusammen vor dem Kamin beschrieben hast. Diese hin und herreißende Atmopsphäre konnte man regelrecht herauslesen.

Und dann kam die Sache mit Ai.. Ein Anfall dieser Art war schon recht unerwartet. Mir ist die Luft weggeblieben, als Zero ihr Zimmer betreten hat und er gesehen hat wie "leblos" sie in ihrem Bett lag. Zum Glück ist nicht es dann doch nichts schlimmeres gewesen.

Zu deinem Lieblingssatz, war es vielleicht : " Alles war weiß. Weiß nicht rot." [?]
Das war dieses mal nämlich wirklich schwer! >.<

So und zum Schluss regiert die Schadenfreude das Kaname noch länger auf Yuuki warten muss und die Spannung auf den nächsten Chapter. Brilliant!
Von:  lenia
2009-06-21T18:51:37+00:00 21.06.2009 20:51
hm~ deinen lieblingssatz hab ich noch nciht gefunden...vll wirts ja ncoh

aber man ehrlich. ich liebe das chap. und ich liebe ai noch mehr als zuvor. zero wird immer toller....
Und Yuuki mir langsam wieder symaptischer ;)
Tolle beschreiben und wunderschpön gestalltet.
Meine leiblingsszene war jetzt eigendlich die, wo Yuuki ne erkenntnis hat (war das dein lieblingssatz???)
Endlaich hat sie mal eingestehen, das zero um längen besser ist als Kaname. Er hält wenigstens seine versprechen. Gott wie ich ihn vergöttere *schmacht*
weiter so maidlin. ich will bald das neue chap lesen ^^
bin schon voller vorfreude.

hdgdl.
lenia


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