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Fuchsherz

[NaruHina]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Fuchsherz
Teil: 1/7
Autor: SorceressKonan
Fandom: Naruto
Rating: PG-14(?)
Warning: AU, Language, mehr?
Pairing: Naruto x Hinata, über den Rest bin ich mir noch nicht im Klaren.
Disclaimer: Nix gehört mir und ich krieg auch kein Geld.

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Jaja, ich weiß, noch eine neue Fic, obwohl LiA noch nicht mal ein 2. Kapitel hat und der Rest meiner FFs auch mehr oder weniger brach liegt. *drop* ABER das hier ist ein Wichtel und darum erlaubt. Oder so. Wie auch immer...
Ich werd die FF so kurz wie möglich halten, aber ein paar Kapitel könnt ihr noch erwarten. Sie ist AU und Fantasy, spielt aber in der realen Welt (irgendwie).
Die Kapiteltitel sind Zeilen aus Lyrics.

Ich weiß nicht genau, inwiefern sich diese Story noch entwickeln wird - natürlich habe ich meine Eckpunkte alle zusammen und auch mein Ende steht schon, aber der Plot ist viel ungeplanter als bei meinen anderen FFs. (Pein & Co. zum Beispiel haben sich sehr heimlich in die Story geschlichen. öö) Ich bin recht zufrieden mit der momentanen Entwicklung, aber das hier ist trotzdem ein kleines Experiment. uu"

Widmung: Für Lusami
Auch wenn wir uns jetzt gegenseitig bewichteln, war ich doch recht froh, dass ich dich gezogen habe. :D Die FF hat mir einige Mühe bereitet und sie wird es auch noch tun, denn sie hat mehrere Teile. Ich hoffe, dass stört dich nicht. (Wenn doch, schreib ich dir was neues. XD")
Eigentlich wollte ich nach Rabenschwinge, das immer noch nicht fertig ist, keine mehrteiligen Wichtel mehr verschenken, aber ich wollte dir eine Freude machen, außerdem konnte ich bei der Idee nicht wiederstehen und die erfordert mehr als nur ein Kapitel.
Naja... Du weißt ja, was ich von SessRin halte, darum hat sich das von ganz allein ausgeschlossen, und Beyblade ist momentan echt nicht meins, also blieb nur noch NaruHina. Aber ich glaube, so wie du dieses Pairing liebst, stört dich das nicht. >D
Ich hoffe sehr, dass es dir gefällt. ♥ Komplett anzeigen

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The air is full of wonder

Postumschläge, Stapel von Papier und dicke Mappen, zwischen denen die Schüsseln und das Besteck nur noch wenig Platz fanden, bedeckten den Frühstückstisch, als Hinata die kleine Küche betrat.

Hinter den beiden schmalen Fenstern, die auf die auf die Straße hinausgingen, in der das kleine Antiquitätengeschäft lag, über dem sie wohnten, lag noch tiefe Dunkelheit, nur der schwache Schein von Straßenlaternen erhellte die Nacht. Bald würde die Sonne aufgehen und Tokyo in ihr helles Licht tauchen, aber noch war es nicht so weit – der Winter lag kalt über dem Land.

Ihr Cousin Neji saß auf der Eckbank über einen weiteren dicken Ordner gebeugt und schrieb mit seiner krakeligen Schrift auf einem Block, der daneben lag. Er blickte nicht einmal auf, als sie eintrat, grunzte ihr aber ein „Morgen.“ entgegen, während der Kugelschreiber weiter über das Papier kratzte.

Hinata störte sich nicht daran, wusste sie doch, dass er es nicht böse meinte, und auch, dass er um diese Zeit selten wirklich anzusprechen war. Obwohl er wohl schon länger auf sein musste, der Unordnung und der bereits kalten Tasse Kaffee nach zu urteilen, die unberührt neben ihm stand.

„Soll ich dir einen neuen Kaffee machen?“, wollte sie wissen und trat an die Küchenschränke, um diverse Dinge herauszuholen. Sie erhielt nur ein weiteres Grunzen zur Antwort, aber das reichte ihr.
 

Im Grunde hätte sie die Frage nicht einmal zu stellen brauchen. Es lief doch jeden Morgen gleich ab. Neji war immer wach, wenn sie in die Küche kam, neben ihm eine kalte Tasse Kaffee, den er sich gemacht hatte und den sie jeden Morgen wieder in den Abguss goss, weil er nicht mehr genießbar war.

Dann setzte sie sich zu ihm um ihre Schüssel zu füllen und nahm drei Bisse, ehe sie wieder aufsprang um den zweiten Morgenmuffel des Haushaltes aus dem Bett zu trommeln und ihre jüngere Schwester dann zum Frühstückstisch zu schleifen, wo Neji inzwischen seinen Papierkram etwas zur Seite geräumt hatte und an seinem Kaffee nippte. Hanabi stolperte noch im Halbschlaf hinter ihr her, ließ sich aber auf die Bank verfrachten und nahm gehorsam die Stäbchen zur Hand.

Hinata strich den Rock ihrer Schuluniform glatt und setzte sich erneut. „Gibt es etwas Neues?“, wollte sie dann von Neji wissen und machte sich ihrerseits an das Essen.

Sie liebte diese Morgen mit ihrer Familie. Das war im Grunde die einzige Zeit, wo sie wirklich zusammen saßen und Ruhe hatten. Auch wenn ihr Vater eher selten da war und es so nur sie drei waren, Hanabi, Neji und Hinata selbst. Die meiste Zeit befand sich Hyuuga Hiashi auf irgendeiner wirren Reise quer über verschiedene Kontinente.

Aber wahrscheinlich war sie die einzige, die diese Zeit des Tages so genoss. Für Neji bedeutete der Morgen Arbeit, die er vor dem Frühstück erledigte, und für Hanabi einfach nur früh aufstehen, was sie hasste wie kaum etwas anderes.
 

„Heute kommt die Ladung, die Hiashi-ji-sama angekündigt hat. Ihr könnt beim Katalogisieren und Einräumen helfen.“

„Och nee!“, jammerte Hanabi sofort los. „Ich wollte eigentlich...“

„Ist mir egal, Hanabi, ich kann das unmöglich alles alleine machen.“, fuhr ihr Cousin dazwischen und Hinata, bestrebt einen Streit zu verhindern, erklärte sofort: „Wir sind sicher schnell damit fertig.“

Neji blickte sie an, als wollte er sagen, dass er damit nicht so sicher war, aber zu ihrer Erleichterung schwieg er und auch Hanabi stopfte sich lieber noch einen Bissen in den Mund.

„Sag mal, hast du gestern nicht gesagt, dass du etwas benötigst, Imouto?“, wollte das ältere Mädchen wissen und lenkte damit weiter vom Thema ab.

„Ja.“, antwortete Hanabi brummig. „Geld. Wegen dem Ausflug in ein paar Tagen.“

„Wo geht ihr hin?“

„Ins historische Museum.“ Das jüngere Mädchen klang alles andere als begeistert.

„Da ist es doch schön!“ Hinata gab sich die beste Mühe, optimistisch zu klingen. Für sie mochte ein Museumsbesuch ein Spaß darstellen, allerdings wusste sie gut, dass ihre kleine Schwester das anders sah. Sie lief lieber draußen herum, selbst wenn es so kalt und grau war wie jetzt.
 

Hanabi warf ihr einen vielsagenden Blick zu und erklärte dann: „Wenn ich den ganzen Tag von altem Gerümpel umgeben bin, will ich das während der Schule nicht auch noch sein.“ Sie schwieg einen Moment und fügte dann hinzu: „Außerdem müssen wir dann immer Partnerarbeiten machen und ich hasse alle anderen.“

‚Alle anderen’ konnte in Hanabis Wortschatz je nach Situation etwas anderes bedeuten – diesmal waren es ihre Klassenkameraden.

Im Grunde jedoch war damit jeder gemeint. Außer den Leuten, die Bescheid wussten über die magische, zauberische Welt, der die Familie Hyuuga schon seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden angehörten.

Und schon seit Generationen wandelten sie auf dem schmalen Pfad zwischen beiden Welten, zwischen der Welt der Magie, der Neitherworld, und der anderen ‚Welt’, in der der Großteil der Menschheit sein tristes Leben fristete, der Otherworld.

Harry Potters Zaubererwelt konnte sich absolut nicht mit ihrer Welt vergleichen. Ihre Welt war anders, ein Siedekessel verschiedener Völker und Kulturen, verschiedener Spezies. Außerdem war es nur ein Buch. Ein gutes Buch, zugegeben, aber Fiktion blieb Fiktion und hatte nie genug mit der Realität zu tun, um relevant zu sein.

Wo die beiden Namen für die verschiedenen 'Welten' herkamen, wusste allerdings niemand her.

Hanabi jedoch hasste die Otherworld und vor allem ihre Einwohner – weil die sie ebenfalls nicht mochten. Hinata konnte das ganz genau nachvollziehen, ging es ihr ebenfalls nicht anders. Neji auch nicht, doch er stand ihnen und ihrer Welt inzwischen mit indifferenter Gleichgültigkeit gegenüber.
 

„Es… es sind nicht die gleichen Sachen wie hier. Da sind ganz viele Interessa...“

Hanabi machte eine heftige Bewegung mit ihren Armen, wobei ihr die Stäbchen aus der Hand rutschten und quer durch die Küche flogen. „Das weiß ich auch!“, schnappte sie. „Es ist trotzdem langweilig! Hör auf, so zu tun als wärst du meine Mutter oder so!“ Damit sprang sie auf und rannte hinaus. Zwei Türen knallten und sie trat heftiger auf, als sie musste. Zum Glück wohnte niemand unter ihnen...

Hinata blickte ihr nach und seufzte. Warum reagierte Hanabi so? Sie wollte doch nur das Beste und irgendwer musste sich doch um solche Sachen kümmern…? Seit ihre Mutter tot war, war ihre Familie still und leise, ihre Wohnung dröhnte vor Schweigen und ihr Vater war nur noch sehr selten zu Hause.

„Nimm das nicht schwer.“, sagte Neji in die Stille hinein. „Sie meint das nie so.“

Hinata senkte den Kopf und schwieg einen Moment. Das wusste sie doch. Es tat trotzdem weh. Sie erhob sich. „Ich … muss jetzt gehen. Wir haben eine Besprechung für die Zeichen-AG. Ich bin nach der Schule rechtzeitig da und helfe dir, auch wenn Hanabi nicht kommt.“

„Du kannst dir beim Heimweg ruhig Zeit lassen, ich hab auch eine Vorlesung heute.“, antwortete ihr Cousin kühl und leerte seine Tasse. „Im Übrigen erwarten wir ein Päckchen von Pein. Allerdings habe ich wie immer keine Ahnung, wann und wo sein Bote aufkreuzt.“

„Oh... j...ja.“ Wie auch jedem anderen der Neitherworld war ihr der Name 'Pein' ein Begriff. Er hatte Macht, er hatte Geld und er hatte Leute – seine Akatsuki. Darüber hinaus hatte er auch einige seltsame Methoden, hielt sich aber gern im Hintergrund und sonst wusste man so gut wie nichts über ihn. Er war ein lebendes Mysterium und das allein machte ihn gefährlich, interessant und faszinierend zugleich.

Was er auf lange Sicht wollte, wusste allerdings niemand. Die Spekulationen gingen von seiner Ruhe über die Weltherrschaft bis hin zur Öffnung eines Höllentores, was beide Welten in Unglück stürzen würde und in der Regel wollte jeder dies verhindern, aus den einen oder anderen Gründen.
 

Hinata wusste nicht, was sie von diesen Gerüchten halten sollte, Neji allerdings war der festen Meinung, dass keines davon stimmte, also machte er weiter mit Pein Geschäfte. Und selbst wenn es nicht so gewesen wäre – er hätte es wahrscheinlich trotzdem gemacht.

Sie hoffte allerdings, dass sein Bote nicht an ihrer Schule vorbeischaute. Das war vor zwei Jahren schon einmal passiert und hatte für ein paar hässliche Gerüchte gesorgt. Sie wollte diese Erfahrung nicht wiederholen. Sie hatte schon genug Probleme mit ihren Klassenkameraden. Im Grunde waren es dieselben, die auch Neji und Hanabi hatten, nur dass die beiden es nicht störte, dass man sie ausgrenzte, Abstand von ihr hielt – oder Schlimmeres.

„Ich ... ich gehe jetzt.“, erklärte sie und huschte aus dem Raum, um ihre Tasche zu holen und noch einen kurzen Blick in den Spiegel zu werfen, um zu sehen, ob ihre Frisur und die Schuluniform auch richtig saßen.

Auf dem Weg durch den vollgestellten Flur zum Ausgang klopfte sie an die Tür ihrer Schwester, die mit einem großen, schwarzen Papier verziert war, auf dem Keep out! stand. „Hanabi, geh auch rechtzeitig, ja? Nicht, dass deine Lehrerin sich schon wieder beschwert.“

„Jaja!“, blaffte das jüngere Mädchen zurück und Hinata war nicht sicher, ob ihre Schwester es tatsächlich soweit realisiert hatte, nachher auch daran zu denken. Aber sie wusste nicht, was sie noch sagen konnte, außer den Satz zu wiederholen. Aber das war selbst ihr zu dumm, weil Hanabi sie ganz genau verstanden hatte. Außerdem hätte ihre Schwester das noch mehr aufgeregt, vielleicht sogar so viel, dass sie extra zu spät gegangen wäre.

Darum verabschiedete sie sich nur kurz, schlüpfte in ihre Schuhe und verließ die Wohnung. Die Haustür führte in einen dunklen Flur, der ebenfalls vollgestopft war mit Kartons und anderen Kisten. An einem Ende führte eine Treppe nach unten in einen weiteren Gang, von dem jedoch mehr Türen abgingen.
 

Eine davon führte in den vorderen Laden, andere in den anderen Verkaufsraum, in dem sie nur Besuch der Neitherworld zuließen. Beide Räume waren allerdings miteinander verbunden. Andere Türen führten in diverse Hinterzimmer, die zum größten Teil als Lagerräume verwendet wurden.

Hinata stieß die Tür auf, die in den Hinterhof führte, und eilte die Straße entlang. Ihr Rucksack hing schwer über ihrer Schulter, aber das störte sie nicht. Der Himmel hatte schon einen helleren Ton angenommen und die Sterne waren beinahe ganz verblasst. Die Schule befand sich zwei Straßenbahnstationen weiter und als sie die U-Bahn-Station verließ, war es bereits hell geworden.

Menschen bevölkerten die Straßen und es war auf seine eigene Weise immer wieder ein Schock, wenn sie die Treppe hochstieg und plötzlich mitten in einer Menschenmasse stand – nicht, dass die U-Bahn nicht stets voll war, aber es war doch etwas anderes, an solchen Stellen sammelten sich die Menschen, während Straßen ... einfach Straßen waren.

In dem Viertel, in dem sich das kleine Geschäft der Hyuuga befand, war selten viel los. Die Schule umfasste eine riesige Anlage mit sechs Gebäuden, Sportplatz, Hof und einem großen Garten. Es waren nicht unbedingt schöne Bauten, aber Hinata mochte die Schule.

Die Schüler mochte sie nicht, darum fühlte sie sich hier auch selten wohl. Glücklich war sie nur in den Zimmern, die ihre AG nutzte, oder den stillen Flecken, die der Garten bot, den sonst sowieso kaum jemand betrat. Wer dort hinein ging, wollte seine Ruhe haben.

Hinata wollte meistens ihre Ruhe haben, auch wenn sie wirklich gern mit anderen Mädchen oder auch Jungen zusammensitzen würde und dazugehören wollte. Aber niemand wollte sie dabei haben, also zog sie sich zurück und versuchte, niemandem auf die Nerven zu gehen oder im Weg zu stehen.
 

Noch war kaum jemand da und die meisten Leute würden auch erst in einer Stunde kommen. Einige Autos standen bereits auf dem Lehrerparkplatz und durch die Tür sah sie gerade eine Gestalt verschwinden – vielleicht jemand aus ihrer AG? Suzume-Sensei, die die Verantwortung für sie trug, hatte alle gebeten, heute rechtzeitig zu der Besprechung zu erscheinen. Die meisten würden sich daran halten.

Ihre AG war ein seltsam zusammengewürfelter Haufen, bei dem Hinata auch die einzige Person kennen gelernt hatte, die sie an dieser Schule als einen Freund bezeichnen würde, Hoshiro Shiho.

Es war ein meist stilles, freundliches Mädchen mit einer dicken Brille und ständig unordentlichen Haaren, ganz egal, was sie damit versuchte. Zudem wirkte sie auf Hinata immer als der Typ 'verwirrte Wissenschaftlerin', die ständig etwas vergaß, verlegte oder Leute versetzte, während ihr überdurchschnittlich kluger Verstand mit dem Mathematik- oder Physikproblem beschäftigt war.

Selbst für die AG hatte sie sich nur aus Versehen angemeldet und nie wieder geschafft, sich abzumelden. Trotzdem nahm sie sie – wie auch alles andere, was mit der Schule zu tun hatte – übermäßig ernst. Man konnte jedes Mal, wenn sie etwas nicht so gut gelungen war, wie sie es sich wünschte, glauben, dass die Welt bald unterginge. Dabei hatte sie nicht einmal Zeichentalent, weswegen sie die Hälfte ihrer Arbeiten, die sie beendete, als 'nicht gelungen' einstufte.
 

Es war schon seltsam, dass jeder, der aus der Hyuuga-Familie stammte, nur die Freaks und Außenseiter anzogen. Shiho, Lee, Nejis bester und wohl auch einziger Freund außerhalb der Neitherworld, sowie die stille Kanna, mit der Hanabi liebend gern herumstrolchte, ähnelten sich kein Stück, aber sie waren alle merkwürdig und anormal auf ihre eigene Art und Weise.

Inzwischen hatte Hinata die Tür des Hauptgebäudes erreicht und drückte sie auf. Die drei Zimmer, die die Zeichen-AG verwendete, lagen im hintersten Winkel dieses Baus, in den außer ihnen kaum jemand kam.

Hinata war das ganz recht so. So gab es wenigstens niemand, der ihr spöttische Bemerkungen nachrief oder sie mit irgendwelchen Dingen aufzog, von denen sie sich lieber fernhielt. Und Yamanaka Ino, Hinatas größte Plage, die Geißel ihrer Oberschulzeit, dachte nicht im Entferntesten daran, dorthin zu kommen.

Ihre beste Freundin jedoch schon – was allerdings auch daran lag, dass sie ebenfalls Mitglied der Zeichen-AG war. Zum Glück schien Haruno nicht viel davon zu halten, sie auch noch während dieser Zeit zu piesaken.

Tatsächlich hielten die beiden unterschiedlichen Mädchen einfach Abstand, während der Stunden, in denen sie zusammen zeichneten, und redeten kaum miteinander. Vielleicht waren Haruno Sakura diese Stunden ebenso heilig wie sie für Hinata waren.

Die Schritte der Schwarzhaarigen hallten laut in den leeren Gängen wieder. Ansonsten war nichts zu hören. Vielleicht war sie doch die erste und hatte sie sich geirrt und die Person vorhin war gar nicht aus der AG. Oder...
 

Sie bog um die Ecke und rannte unvermittelt in jemanden hinein, der schneller lief als sie. Der Aufprall warf sie nach hinten, so dass sie der Länge nach auf den kalten Boden fiel. „Au...“, jammerte sie unwillkürlich und versuchte, sich wieder hoch zu rappeln. Morgen hatte sie bestimmt einen blauen Fleck...

„Oh, verdammt! Das tut mir echt Leid.“ Die raue, aber sehr angenehme Stimme eines Jungen durchschnitt ihre Gedanken wie ein Messer. Hinata blickte auf und direkt in mandelförmige Augen von der Farbe des Sommerhimmels...

Für einen Moment setzte ihr Atem einfach aus und ihr Herz blieb stehen, ehe sich die Welt in doppelter Geschwindigkeit weiter zu drehen schien.

Erst nach einem Augenblick fiel ihr auf, dass sie ihn – seine Sommerhimmelaugen – anstarrte.

Dann bemerkte sie die kräftige Hand, die ihr entgegengestreckt wurde, um ihr aufzuhelfen.

Dann das freundliche Grinsen, das das braungebrannte Gesicht zierte...

Ohne Nachzudenken griff sie nach der dargebotenen Hilfe und ließ sich auf die Beine ziehen. Ihre Hand fühlte sich an, als würde sie in Flamme stehen. Aber keine schlechten Flammen, die sie verbrannten, sondern andere... sanfte... reinigende... Flammen wie Wasser und heißes Sternenlicht...
 


 


 

„Naruto!“

Lärmendes Hämmern an der Zimmertür und die laute, genervte Stimme ließen den Angebrüllten auffahren, dass er aufrecht im Bett saß. „Wie? Was?“, wollte er desorientiert wissen und kurz darauf wurde die Tür aufgeschoben und sein Adoptivvater streckte seinen Kopf in das unordentliche Zimmer hinein. Dessen Hand tastete nach dem Lichtschalter und der Junge kniff die Augen zusammen, als das helle Deckenlicht aufflammte.

Umino Iruka war ein freundlicher, sanftmütiger Mann und so sah er auch aus. Er hatte dunkelbraune, ruhige Augen und nussbraunes Haar, das er stets am Hinterkopf zusammengebunden trug. Seine Kleidung bestand momentan aus einem locker sitzenden Anzug, auch wenn er keine Krawatte trug und das Jackett offen über den Gürtelbund hing. Das einzige, was nicht in dieses Bild passte, war die Narbe, die sich über Wangen und Nase zog.

„Wenn du nicht bald auf bist und frühstückst, werde ich ohne dich fahren, okay?“

„Wie?“, war die verwirrte Antwort und Iruka schloss für einen Moment die Augen. „Ich meine, ich hab noch ein paar Dinge zu erledigen, aber du solltest dich trotzdem beeilen, wenn du nicht in die Schule laufen willst.“

„Aber ich weiß den Weg doch gar nicht!“, kam sofort der Protest und Naruto rieb sich die Augen und fuhr sich dann mit einer Hand durch die zotteligen, blonden Haare.

„Darum beweg dich und du kannst mit mir fahren.“

„Aber es ist doch noch so früh!“

„Und es ist unser erster Tag – wir sollten etwa früher da sein. Komm jetzt.“ Der Mann schloss die Tür, während er noch sagte. „Frühstück steht auf dem Tisch und ich bin in meinem Arbeitszimmer. Beeil dich!“
 

„Jaja.“, kam die lahme Antwort und der Junge ließ sich wieder nach hinten ins Bett fallen und zog die Decke über den Kopf. Drei Minuten später sprang er wie gebissen aus dem Bett und stürzte auf die Tür zu, wobei er über einen Stapel Bücher stolperte und unter lautem Poltern zu Boden ging, was dazu führte, dass er einen Karton und eine Kiste umriss, die ihren Inhalt über ihm verteilten. Wahrscheinlich lachte Iruka in seinem Arbeitszimmer sich gerade etwas ab bei der Vorstellung, wie Naruto in seiner eigenen Unordnung begraben lag.

Mühsam wühlte der Junge sich aus seiner Unordnung heraus und blickte sich in seinem Zimmer um. Es sah chaotischer aus, als selbst er es gewohnt war. Auf der anderen Seite zog er auch nicht jeden Tag um und bis jetzt hatten sie noch nicht viel Gelegenheit dazu gehabt, irgendetwas einzuräumen. Zu viel hatte sie während der letzten Tage beschäftigt und nun würde auch noch die Schule beginnen. Das hieß, Unterricht für Naruto und auch für Iruka, wenn auch auf etwas andere Weise, denn der Mann war Lehrer.

Iruka hatte das Licht angelassen, denn draußen war es noch dunkel. Dass er auch immer so früh los musste! Das war ja nicht zu fassen, konnte man hier denn nicht ausschlafen?! Warum musste unbedingt sein Adoptivvater ein solch konsequenter Frühaufsteher sein? Und wenn er schon so früh aufstehen musste, warum musste Naruto es auch?! Es reichte doch, wenn einer von ihnen so verrückt war, oder?

Der Junge seufzte und fuhr sich erneut durch sein zottiges, blondes Haar in dem vergeblichen Versuch, noch etwas Ordnung hineinzubringen um vielleicht doch der Bürste zu entgehen. Dann stand er auf und schleppte sich endlich ins Bad.
 

Als er wieder daraus auftauchte, schien er ein völlig anderer Mensch zu sein. Sein Haar war noch nass; der missmutige Ausdruck war aus seinem Gesicht verschwunden und hatte einem leichten Lächeln Platz gemacht.

„Hast du deine Sachen schon zusammengepackt?“, fragte Iruka aus seinem Arbeitszimmer, aus dem er auch danach auftauchte. Er trug eine Aktentasche unter dem Arm und in den Händen ein weiteres Bündel Blätter.

„Hö?“, hakte Naruto verdutzt nach und stürzte sich auf den westlich gedeckten Frühstückstisch und die drei Toasts, die noch auf einem der Teller lagen.

„Ich hab dir doch gestern gesagt, du sollst deine Tasche richten, damit du das jetzt nicht mehr tun musst.“

„Jaja.“ Naruto verdrehte die Augen, hatte er den Vorschlag doch wie die meisten seines Ziehvaters einfach in den Wind geschlagen.

„Na los, beeil dich. Ich will auf keinen Fall an meinem ersten Arbeitstag zu spät kommen. Und du willst das sicher auch nicht.“

„Aber ich hab noch nicht einmal gefrühstückt!“

„Wenn du auch so spät aufstehen musst!“ Iruka rauschte wieder aus der Küche, diesmal ohne Blätter und Tasche, um noch etwas zu holen. Naruto starrte einen Moment auf seinen Teller und entschied dann, dass ein gemütliches Frühstück es nicht wert war, den Weg zur Schule selbst zu suchen.

Er schnappte sich die Toasts und stürmte in sein Zimmer, wobei er eine Spur von Krümeln hinter sich herzog. Iruka konnte sich darüber aufregen, wie er wollte – Naruto störte sich nicht an Krümeln und außerdem würden sie bald noch viel mehr Dreck machen, wenn sie endlich zum Auspacken kamen.
 

Zehn Minuten später stürmte er wieder aus seinem Zimmer, ohne Toasts, aber mit seinem Rucksack und brav in Schuluniform. Er hatte es sogar geschafft, die Krawatte zu binden und sah – wenn man von dem wilden blonden Haar und dem verwegenen Grinsen absah – aus wie ein Musterschüler, den kein Wässerchen trüben konnte.

Dabei war immer einer der schlechtesten Schüler gewesen, obwohl Iruka einiges daran setzte, ihn stetig zu bessern. Wahrscheinlich war das der einzige Grund, warum er es überhaupt geschafft hatte, an der Oberschule aufgenommen zu werden, wenn auch mit Ach und Krach. Aber Naruto interessierte sich einfach nicht für Schule. Er hatte wichtigere Dinge in zu tun und Tolleres mit seinem Leben vor.

Der Trip zur Schule war relativ kurz; früher hatten sie außerhalb des Ortes gewohnt, in der sie beide zur Schule gingen, jetzt nur noch ein Viertel entfernt. Theoretisch konnte man laufen – oder die U-Bahn nehmen. Naruto musste sich nur noch etwas besser zurechtfinden. Dazu hatte er auch noch keine Zeit gehabt.

Tatsächlich waren die beiden Tage, die er bereits in Tokyo war, angefüllt gewesen mit diversen Dingen, dass er nachher einfach ins Bett gefallen war wie ein Stein. Wenn sich die ganze Sache mit dem Umzug erledigt hatte, konnte er sich an andere Dinge machen.

Dann konnte er auch endlich seine Suche wieder aufnehmen. Auch wenn Iruka sagte, es wäre hoffnungslos. Viele Anhaltspunkte hatten sie tatsächlich nicht, aber von solchen Kleinigkeiten hatte der Blonde sich noch nie aufhalten lassen.

Außerdem hatte er den Brief. Und alles, was er davor erfahren hatte, was überhaupt zu dem Brief geführt hatte. Das bedeutete, dass er irgendwo hinkommen konnte, sonst wäre der sicher nicht gekommen. Es musste einen Weg geben.
 

An der Schule angekommen, schleppte Iruka ihn ins Sekretariat, wo er rasch mit einem Stundenplan und den üblichen Anweisungen abgefertigt wurde, während sein Adoptivvater noch einmal vor die Direktion zitiert wurde.

Mit einem Stapel Blätter in der Hand verließ Naruto das Sekretariat wieder und blickte den langen Gang hinunter, in dem er stand. Von den Fenstern aus, die gegenüber der Wand lagen, konnte man in den großen Schulhof sehen, der von Bäumen gesäumt wurde. Einige Tischtennisplatten und ein kleiner Basketballplatz, der im Grunde nur aus den beiden Körben bestand, befanden sich darauf, aber noch war nur die einsame Gestalt eines Jungen zu sehen, der über den Hof auf die Tür zuschlenderte. Kein Wunder, immerhin war es noch lange, bis die Schule wirklich anfing...

Nur er, Naruto, hatte natürlich das Pech, schon viel früher da zu sein und nur, weil sein Ziehvater nicht zu spät, sondern viel zu früh kommen wollte. Und was sollte er jetzt mit der restlichen Zeit anfangen? Rumlaufen?

...was vielleicht gar keine so schlechte Idee war. Er konnte sich mit den Gebäuden vertraut machen und die Zimmer suchen, in denen er heute Unterricht hatte. Oder so etwas. Dann hätte er wenigstens etwas zu tun und würde nicht tatenlos irgendwo herumlungern. Auch wenn es langweilig war.

Also setzte er sich in Bewegung und ging den Gang hinunter. Seine Schritte verursachten nur hin und wieder ein leises Geräusch und sonst war auch nicht viel zu hören. Nur hin und wieder eine Stimme oder das Klappen einer Tür und natürlich die Geräusche, die von der Straße herauf drangen.
 

Naruto wusste nicht warum, aber seine Schritte und Bewegungen waren schon immer sehr leise gewesen, es schien einfach natürlich zu ihm zu kommen. Er wusste, dass viele Leute es nicht bemerkten oder erst nach einiger Zeit und dann zugaben, es niemals von ihm erwartet zu haben.

Im Generellen war er eher laut und auch sein Aussehen sprang jedem sofort ins Gesicht, vermutlich darum, weil er blond war. Es gab nun mal selten blonde Japaner – vermutlich hatte er irgendwo einen Westländer im Stammbaum. Aber genau wissen konnte er das ja nicht. Vielleicht würde sich das auch lüften, wenn er endlich seine Suche beendet hatte?

Naruto löste mit einem Seufzer die Krawatte, knöpfte das Jackett auf und streckte sich. Iruka hatte ihm schon einen seltsamen Blick zugeworfen, als er in seinem Musterschüler-Look erschienen war, den niemand an ihm gewöhnt war. Das hier war besser.

Dann ließ er den Flur mit den Lehrerzimmern und dem Sekretariat hinter sich und wanderte einen weiteren Gang entlang, ehe er die Treppe an dessen Ende hinunterstürmte. Er bog um die Ecke und krachte direkt in jemanden hinein. Jemand, der kleiner und schmaler war als er und mit einem Schmerzenslaut auf dem Boden landete.

Es war ein Mädchen, vielleicht so alt wie er, mit blasser Haut, als würde sie nie an die Sonne kommen, und langem schwarzen Haar, das wie ein seidener Schleier wirkte. Sie war hübsch, mit einem süßen Gesicht und schneeweißen Augen.

Einen Moment starrte er sie verdutzt an, dann kam das Leben in ihn zurück. „Oh, verdammt! Das tut mir echt Leid.“ Er streckte die Hand aus, um ihr aufzuhelfen. Die Kleine blickte auf und er konnte einen ersten, richtigen Blick auf ihre hübschen Züge werfen. Yep. Sie war definitiv süß.
 

Für einen Moment starrte sie ihn nur an, dann röteten sich ihre Wangen und sie blickte etwas zur Seite, griff aber nach der dargebotenen Hand und ließ sich bereitwillig auf die Beine ziehen. „Das wollte ich wirklich nicht. Ich hab nicht gedacht, dass um diese Zeit jemand hier ist.“ Er lachte verlegen und rieb sich den Hinterkopf. „Tut mir echt Leid.“

„I... wir ... haben eine Be...Besprechung.“, stotterte das Mädchen und ließ seine Hand los, als hätte sie sich verbrannt. „Na...nachher, we...gen der AG.“ Anscheinend schien sie weder zu wissen, was sie sagen noch wo sie hinsehen sollte.

„Du hast dir nichts getan, richtig?“, hakte er nach, um ihr ein wenig weiterzuhelfen.

Ein hastiges Kopfschütteln folgte, wobei das schöne Haar in alle Richtungen flog. „Mi...mir geht es gut.“ Sie schielte ihn unter den dunklen Ponysträhnen hervor an und er grinste sie freundlich an, worauf sie wieder rot wurde. Das war ... irgendwie süß. Sie schien mehr als nur schüchtern zu sein.

„Ich bin Uzumaki Naruto.“, erklärte er aus einer Laune heraus. „Ich bin neu hier. Mein Ziehvater und ich sind erst vor kurzem hergezogen, darum ist das alles hier noch etwas fremd für mich. Er wird hier Lehrer.“

„O...oh.“, antwortete sie und blickte nach links und rechts, ehe sie sich ein Herz zu fassen schien und sich höflich verbeugte. „I...ich bin Hyuuga Hinata. A...aber...“ Sie wirkte nicht, als wüsste sie, wie sie das, was sie dachte, in Worte fassen sollte. „Ich ... bin wi...“
 

„Hyuuga-chan!“ Die Stimme ließ das Mädchen erstarrten. Sie drehte sich um zu dem Jungen, den Naruto vorhin hatte über den Hof schlendern sehen. Zumindest glaubte der Blonde das, genau konnte er es nicht sagen, dazu war er vorher zu weit weg gewesen.

Es war ein hochgewachsener, schlanker Junge mit glattem, kurzgeschnittenem, schwarzen Haar und einem Lächeln, das Naruto einen Schauer über den Rücken jagte. Es wirkte wie erstarrt oder festgemeiselt in dem ebenmäßigen, markanten Gesicht des anderen. Er trug die Schuluniform und eine Tasche unter dem Arm und eine Zeichenmappe in der anderen Hand.

„Sai-kun.“ Das Mädchen verbeugte sich höflich und lächelte dem anderen Jungen zu. Anscheinend kannten sich die beiden recht gut.

„Tag.“, sagte Naruto, eher der Höflichkeit halber, als dass er den Jungen sympathisch fand.

Der warf ihm einen verwirrten Blick zu, lächelte aber weiterhin und fügte nach einigen Augenblicken hinzu: „Guten Morgen.“

Komische Type. Der Kerl war echt bizarr. Naruto war beinahe glücklich darüber, dass er sich wieder dem Mädchen zuwandte. „Kommst du nicht mit?“

„I... ich komme gleich nach.“, war die Antwort.

Anscheinend stotterte sie weniger, wenn sie die Leute kannte. Oder hatte Naruto etwas so Schreckliches an sich, dass er ihr Angst einjagte? Er blickte an sich hinunter. Nein. Er sah ganz normal aus. Vielleicht hatte er ja was im Gesicht?Verwirrt zupfte er an seinem T-Shirt.

„Davon, dass du ihn anstarrst, wird er auch nicht größer.“, erklärte Sai plötzlich und Naruto blickte auf, direkt in ein höflich lächelndes, aber starres Gesicht. Einen Moment starrte er ihn nur an, ehe ihm die Worte bewusst wurden und die darin enthaltene Anspielung wurde ihm schnell klar. „Was zum...?! Für wen hältst du dich eigentlich, du Grinsebacke?“ Sein Ausbruch ging scheinbar unbemerkt an Sai vorbei, denn dessen Gesichtsausdruck änderte sich kein Stück. Vielleicht war seine Fratze so eingefroren... Geschähe ihm recht.
 

„Ich sage nur, was offensichtlich ist.“, antwortete der Schwarzhaarige ungerührt.

„Sa...Sai-kun, bi...bitte.“, jammerte Hyuuga, aber keiner der Jungen achtete auf sie.

Naruto explodierte. Er mochte manche Beleidigung über sich ergehen lassen, aber das war zu viel! Kein dahergelaufener, dauergrinsender ... Idiot beleidigte einfach sein... seine... „Sag das nochmal und ich werd dafür sorgen, dass du nicht so bald wieder dumme Bemerkungen machst, weil ich dir den Kiefer brechen werde!“, schnappte er und hielt dem Jungen die Faust unter die Nase.

Der betrachtete den Blonden skeptisch und bemerkte: „Jemand, mit einem so kleinen...“

Naruto holte aus. Er sah, dass sich Sais Augen erstaunt – aber nicht erschrocken oder gar ängstlich – weiteten und der andere sich auf den Schlag gefasst machte, den er nicht mehr abwenden konnte.

Doch das Mädchen tat das einzige, was ihr in dieser Situation einfiel, und trat einfach zwischen sie. Naruto war sich sicher, dass jeder andere nicht hätte stoppen können. Selbst er hätte sie beinahe getroffen und der Schlag hätte ihr mehr als nur weh getan. Und das hätte er nicht gewollt.

Keine drei Zentimeter von ihrem Kopf entfernt, stoppte seine Faust. Sie hielt die Augen geschlossen und hatte sich geduckt in Erwartung des Treffers, der nie kam. Schuldbewusst ließ Naruto seine Hand sinken. Iruka sagte ihm immer wieder, dass er zu schnell die Kontrolle verlor.

„Deine Körperbeherrschung ist viel besser, als ich dachte.“, bemerkte Sai sachlich und warf Naruto damit völlig aus der Bahn.
 

Er druckste einen Moment herum und knurrte dann: „Ich schlage doch keine Mädchen und schon gar nicht solche wie Hyuuga.“

Diese hatte inzwischen gemerkt, dass der erwartete Schlag nicht kommen würde, und schielte unter den zur Abwehr erhobenen Armen erst zu Naruto, dann zu ihrem grinsenden Freund. Nach einem Augenblick ließ sie die Arme sinken und trat zurück. „Bitte, nicht schlagen.“, sagte sie, diesmal ohne Stottern und mit einem bestimmten Ton in der Stimme. Sie wollte noch etwas hinzufügen, als eine weitere Person ihren Namen rief.

„Hinata-chan!“

Sofort hellte sich ihr Gesicht auf und sie drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam. „Shiho-chan!“

Es war ein weiteres Mädchen mit hellem Haar von einer undefinierbaren Farbe irgendwo zwischen braun und blond. Sie war dünn, beinahe schon dürr, trug ihren Pollunder links herum und die Krawatte falsch gebunden und auf ihrer Nase saß eine riesige, runde Brille. Neben einem großen Rucksack, der bis zum Platzen gefüllt zu sein schien, hielt sie einen Ordner und zwei weitere Bücher unter dem Arm und machte ganz allgemein einen sehr wirren Eindruck, der sich noch verstärkte, als sie hinzufügte: „Hallo, Sai-kun. Und ... wer auch immer du bist.“
 

Sie blickte Naruto einen Moment verwirrt an, als erwarte sie, ihn zu kennen. Dann schob sie das Thema offenbar beiseite, denn sie wandte sich an Hinata und plapperte los: „Ich dachte schon, ich wäre zu spät. Wenn meine Mutter mich nicht geweckt hätte, hätte ich das ganze Treffen verschusselt. Aber wenn ihr noch hier seid, kann es ja nicht zu spät sein, richtig? Ich hab nämlich vergessen, wann genau es war, nur dass es heute war. Weil ich es meiner Mutter gesagt habe.“

Sai blickte auf seine Uhr und erklärte gelassen: „Wir sind zu spät, das Treffen hat vor drei Minuten angefangen.“

„Oh nein!“, rief Hinata aus. „Wir kommen zu spät!“

Naruto blickte verwirrt von einem zum anderen und fragte sich, von was sie redeten und ob sie immer so waren. Er verstand etwa die Hälfte. Vielleicht gab es an dieser Schule nur Freaks. Ha! Dann würde er ja perfekt hineinpassen. „Naja, ihr seht aus, als hättet ihr noch was zu tun. Vielleicht trifft man sich ja mal wieder. Ich schau mich hier noch etwas um. Bis dann.“

„A...auf Wie...Wiedersehen.“ Hyuuga verbeugte sich höflich und das andere Mädchen lächelte zerstreut und fügte ein „Byebye.“ hinzu.

Sai sagte gar nichts, sondern blickte ihn nur an, die Augenbrauen zusammengezogen und das Lächeln für einen Moment verschwunden. Misstrauisch warf Naruto ihm einen Blick zu und schob sich dann an dem Trio vorbei, um den Gang weiter hinunter zu schlendern.
 


 


 

„Wer war das?“, wollte Shiho wissen, als der blonde Junge weit genug weg war, und blickte ihm nach.

„E...er ist neu.“, antwortete Hinata leise und wusste nicht, was sie genau denken sollte. Es war alles so schnell gegangen. Erst der Zusammenstoß und dann hatten sie plötzlich geredet und ... dann war Sai gekommen, mit dem sich Uzumaki Naruto anscheinend gar nicht verstand.

Kein Wunder. Sai war ... seltsam. Zumindest für jemanden aus der Otherworld. Sai dagegen war einer der wenigen Schüler an dieser Schule, die wie Hinata der Neitherworld angehörten und schon das machte ihn anders.

Der erstarrte Gesichtsausdruck des Jungen, der nicht fühlen konnte und doch immer höflich sein wollte und darum ständig lächelte, hob diese Tatsache nur hervor, anders als bei Hinata, die ihre Augen als Laune der Natur abschreiben konnte. Shiho war eine der wenigen, die Sais Verhalten nicht störte. Falls sie es überhaupt bemerkte, was Hinata manchmal bezweifelte.

„Shiho-chan, dein Pollunder ist falsch herum.“, bemerkte sie leise.

Das Mädchen blickte an sich hinunter und wirkte sie nicht so, als bemerkte sie, was Hinata meinte. „Ich trage die Rückseite nach vorn? Aber...“

„Nein, links herum.“

„Oh.“ Die Hellhaarige wirkte einen Moment sehr verdutzt. „Und so bin ich die ganze Zeit herumgelaufen? Wie peinlich.“

Hinata lachte nervös und nahm ihrer Freundin die Bücher und den Rucksack ab, damit sie ihre Kleidung richten konnte.

„Wir sollten jetzt gehen.“, bemerkte Sai und ging ohne Umschweife weiter den Gang entlang. „Suzume-sensei wird nicht begeistert sein.“

„Wa...warte auf uns, Sai-kun!“, rief Hinata hinter ihm her und kurz danach folgten die beiden Mädchen ihm rasch.
 

Der restliche Tag verlief beinahe wie jeder andere Schultag. Die einzige Unregelmäßigkeit war Uzumaki Naruto, der zu Beginn der ersten Stunde von der Lehrerin mitgebracht wurde. Er schlenderte herein, begrüßte die Klasse lässig und mit einem breiten Grinsen, während Hinata dachte, sie wäre unter den musternden Blicken, denen er ausgesetzt war, im Boden versunken.

Sie tat es beinahe, als er sie bemerkte und ihr zuwinkte, was ihr die Aufmerksamkeit der anderen Schüler einbrachte. Stattdessen blieb ihr nur übrig, sich und ihr rotes Gesicht hinter ihren Büchern zu verstecken.

Die Blicke richteten sich aber rasch wieder auf den blonden Jungen, der sich zwischen Haruno Sakura und Yamanaka Ino auf seinen neuen Platz fallen ließ und ein paar Bücher auspackte, während die Lehrerin die Anwesenheitsliste durchging und die beiden Mädchen ihn mit ihren gierigen Augen taxierten.

Während des Unterrichts bemerkte Hinata, dass ihre Aufmerksamkeit für den Unterricht immer wieder schwand. Normal fiel es ihr nicht schwer, sich den Lehrern zu widmen und dem, was sie zu erzählen hatten, selbst wenn es oder auch sie langweilig waren.

Heute hatte sie ein Problem damit, denn der Neue, der so unvermutet in ihre Klasse und auch ihr Leben gerannt war, ließ sie nicht mehr los und ihr Blick wanderte von der Tafel oder ihrem Buch immer wieder zu Uzumaki Naruto.

Er war kein besonders aufmerksamer Schüler, aber man bemerkte, dass er sich bemühte. Zumindest jetzt noch. Hinata war nicht dumm und das, was sie bis jetzt von ihm gesehen hatte, deutete darauf hin, dass seine Aufmerksamkeit schwinden würde je länger er hier war.
 

Irgendwann während der dritten Stunde begannen ihr Dinge an ihm aufzufallen. Dinge, die nicht stimmten, die einfach nicht zu dem passten, was er war oder zumindest sein sollte. Dinge, die nicht kompatibel waren mit dem Bild, das der Rest der Welt in ihm sah. Vielleicht sogar mit dem, was er in sich selbst sah.

Es waren Kleinigkeiten, die eine oder andere Tonlage seiner Stimme, Bewegungen, die zu geschmeidig waren, Reaktionen, die zu schnell kamen, und auch die Körperbeherrschung, die er am Morgen an den Tag gelegt hatte, als er seinen Schlag stoppte, was ihn aus dem Gleichgewicht hätte werfen sollen.

Er bemerkte Leute, die hinter ihm standen, obwohl er sie nicht hätte bemerken sollen, er fing Hinatas Blicke auf, die immer verwirrter wurden, je länger der Tag voranschritt, was eigentlich nicht hätte sein dürfen.

Hinata mochte nicht wissen, wer oder was Naruto war, aber sie wusste, dass sie eine Gabe hatte. Sie konnte sehen. Tiefer, schneller, weiter, stärker, besser und mehr als ein normaler Mensch. Byakugan nannte man die Augen der Hyuuga in der Neitherworld, Weißaugen.

Wenn sie nicht wollte, dass man ihre Blicke nicht auffing, fing man sie meistens nicht auf. Naruto tat es dennoch. Und jedes Mal warf er ihr ein Grinsen zu, was ihre Wangen rot anlaufen und sie sich verlegen abwenden ließ.

Aber die Beobachtungen blieben und ihre Aufmerksamkeit schwenkte bald wieder zu ihm, während ihr Hirn fieberhaft arbeitete und nach Erklärungen und anderen Informationen suchte.

Am Ende des Schultages stand für sie fest, dass Naruto kein Mensch war.

Aber auch, dass er selbst keine Ahnung davon hatte und auch kein Mitglied der Neitherworld war. Sie fragte sich, ob sie es ihm sagen sollte. Ob es nicht vielleicht ein zu großer Schock war oder ob er es überhaupt wissen wollte.

Sie entschloss sich, erst Neji zu fragen und Hanabi darüber zu erzählen – die beiden wussten meist Rat und wenn nicht, konnten sie ihr doch helfen. Schon allein, um die Verwirrung, die in ihr herrschte, etwas zu entwirren und das nur, weil sie zuhörten. Sie würde Neji nachher fragen, wenn sie gemeinsam das Lager aufräumten. Da hatten sie immer Zeit und auch Ruhe.
 

Hinata packte ihre letzten Bücher in ihren Rucksack und stand auf. Gerade hatte ihre Schule für diesen Tag geendet und sie wollte so schnell wie möglich nach Hause. Schon allein, weil sie Neji versprochen hatte ihm zu helfen, auch wenn er gesagt hatte, dass sie sich Zeit lassen konnte.

Aber sie hatte die Schultür noch keine zehn Meter hinter sich gelassen, als ihr jemand ins Auge sprang. Beinahe hätte sie genervt aufgestöhnt. Neji hatte ihr gesagt, dass Peins Bote kommen würde. Sie hatte gehofft, er würde sie bei der U-Bahnstation abfangen. Nicht auf dem Schulhof. Die Gerüchte...

Aber Diskretion war noch nie die Stärke dieses jungen Mannes gewesen, der dort in der Nähe des Tores stand und sich suchend nach ihr umsah. Am liebsten wäre sie umgekehrt und hätte einen anderen Weg genommen, aber da hatte er sie schon entdeckt und kam grinsend auf sie zu.

„Hyuuga!“ Urameshi Deidara war nicht richtig groß, aber hochgewachsen und schlank und sehr auffällig. Sein langes, blondes Haar war in einem hohen Pferdeschwanz zusammengefasst, nur ein paar Ponysträhnen fielen in das hübsche Gesicht und er war beinahe vollständig in schwarzes Leder gekleidet. Nur auf dem Rücken der Motorradjacke befand sich die rot-weiße Wolke Peins. Das wusste sie, weil er die Jacke immer trug.

Im Hintergrund vor dem Schultor konnte sie zwei schwarze Motorräder erkennen. Auf dem einen saß eine schwarzhaarige, hübsche Frau, die Hinata nicht kannte. Aber sie wusste von Deidaras Freunde auch nichts und wollte es eigentlich auch gar nicht.
 

Sie lief schneller auf ihn zu und bedeutete ihm hastig, etwas zur Seite zu weichen und nicht so ganz im Blickfeld von allen Schülern zu stehen, die die Schule verließen. Die Blicke, die ihnen bereits jetzt zugeworfen wurden, ließen Hinata schwitzen. Sie war sich sicher, ihr Gesicht war erneut knallrot – das wievielte Mal war das an diesem Tag?

Deidara folgte ihrer Aufforderung glücklicherweise und trat mit ihr in den Schatten eines Baumes. „Hier.“, sagte er und zog ein Päckchen von der Größe eines Taschenbuches aus seiner Umhängetasche. Es war in Packpapier gewickelt und mit kräftigen Bändern verschnürt. „Pass gut darauf auf, da sind mehr als nur die paar Wasserdiamanten und Hiruiseki drin, die ihr sonst mit der Post bekommt, hm.“

Hinata nickte und nahm es entgegen. Ihr war das klar. Sie wusste zwar nicht, was genau Neji mit Pein abgemacht hatte, aber nur die wirklich wertvollen oder gefährlichen Sachen brachten Peins persönliche Boten, anstatt der normalen Post. Meistens fielen die Dinge unter beide Kategorien. „Da...danke.“

Wenn sie mehr Mut hätte, hätte sie ihm gesagt, dass er nächstes Mal doch bitte nicht auf den Schulhof marschieren sollte. Auch die Lehrer stellten unangenehme Fragen. Aber das brachte sie einfach nicht hin, als er sie angrinste und dabei die vier spitzen, viel zu großen Eckzähne enthüllte, die eines der vielen für sie leicht zu sehenden Anzeichen waren, die zeigten, dass Deidara kein Mensch war.

Sie wusste nicht genau, was er war, sie wusste nur, dass er ein Feuerdämon war. Zu einer Hälfte japanisch, über die andere Hälfte wusste sie allerdings nicht Bescheid, wo auch das Problem in der Bestimmung lag. Wahrscheinlich war er europäisch, was zumindest die goldene Haarfarbe erklären würde und auch die Eckzähne.
 

„Wir sehen uns, hm.“, verabschiedete er sich und schlenderte wieder zum Schultor zurück, wo er sich auf die freie Maschine schwang, ehe er den Motor aufheulen ließ und mit seiner Freundin im Straßenverkehr verschwand.

Hinata blickte ihm nach und versuchte mit aller Macht, die Blicke der Schüler zu ignorieren und das Geflüster, das bis zu ihr drang, auch wenn sie keines der Worte verstand. Aber sie wusste auch so, dass sie über sie redeten und über Deidara. Dann nahm ihren Rucksack ab, um das Päckchen darin zu verstauen.

„Hey, Hyuuga!“ Die Stimme riss sie aus ihrer Tätigkeit. Es war keiner ihrer wenigen Bekannten an der Schule, auch nicht Shiho oder Sai. Sie blickte auf und sah Uzumaki Naruto auf sich zukommen. Schüchtern warf sie ihm ein Lächeln zu, ehe sie sich wieder ihrer Aufgabe zuwandte.

Als sie den Reißverschluss wieder geschlossen hatte, stand der Junge neben ihr und blickte sie freundlich an. „Interessante Freunde hast du da.“, bemerkte er locker und blickte zur Straße, wo von Deidara nichts mehr zu sehen war.

„E...er ist nicht mei...mein Freund.“, flüsterte Hinata leise. „Nu...nur ein Bote.“

„Hö?“, war die etwas verwirrte Antwort und sie erklärte: „Wi...wir haben einen An...Antiqutätenladen. Ma...manche Dinge kann man nicht mit der Post schi...schicken und er überbringt man...manchmal was.“
 

„Und warum dann hier auf dem Schulhof und nicht im Laden? Wäre doch logischer?“

Sie hob die Schultern. Das war ihr auch unklar, aber man stellte die Handlungsweisen von manchen Leuten einfach nicht in Frage. „E... es ist ha...halt so.“, murmelte sie. Was sollte sie tun? Einfach auf das Tor zugehen und Naruto folgen lassen? Stehen bleiben und mit ihm reden? Etwas anderes? Ihre Hände spielten nervös mit dem Saum ihres Pollunders.

Naruto lachte. „Freak.“ Er schwieg einen Moment nachdenklich. „Als ich euch heute morgen begegnet bin, dachte ich, es wäre eine Schule für Freaks.“, fügte er dann grinsend und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

Hinata fühlte sich, als hätte er ihr einen Schlag versetzt. Er hielt sie für einen Freak? Für eine von denen, die seltsam waren und nie dazugehörten, weil sie anders waren, für einen Außenseiter?

Und warum traf sie das so hart? Jeder andere dachte das von ihr, aber das schmerzte sie nicht. Zumindest nicht auf diese stechende, wütende Art wie Narutos Worte es taten.

„Ich hätte da so toll reingepasst.“, fuhr er ungerührt fort und ließ seinen Blick über den Schulhof schweifen, der noch immer voller Leute war. „Aber nein, anscheinend hab ich mich doch geirrt, es ist einen normale Schule.“

Sie starrte ihn an. Hatte er sich gerade selbst als Freak tituliert, wenn er es auch etwas anders formuliert hatte? War er stolz darauf? Was sollte sie darauf sagen?

Anscheinend erwartete er gar keine Antwort, sondern fuhr fort: „Ich geh jetzt. Iruka hat noch länger Unterricht, also muss ich laufen, kannst du mir sagen, wo die nächste U-Bahn-Station ist? Wir sind erst seit ein paar Tagen in Tokyo und außer dem kleinen Lebensmittelladen an unserer Straßenecke kenne ich noch nichts hier.“ Er lachte.
 

„Ähm... I... da hinten. Nu...nur die Straße hinunter. I...ich muss da auch i...immer hin.“

Das Gesicht ihres Gegenüber hellte sich sofort auf. „Dann können wir ja gemeinsam hingehen. Dann kannst du mir vielleicht gleich sagen, welche Bahn ich nehmen muss.“ Er verzog missmutig das Gesicht und lief dann los, ohne auf ihre Antwort zu warten.

Hinata starrte ihm nach und fragte sich, ob er tatsächlich Freundschaft mit ihr schließen wollte. Womit hatte sie so viel Glück verdient?! Konnte sie so etwas überhaupt ertragen? Naruto war wie ... Licht und blendete sie stärker als die Sonne.

Sie konnte es sehen, sie stand jetzt an einem Scheidepunkt. Wenn sie jetzt sagen würde, sie hätte noch etwas zu tun, würde sie Naruto wieder verlieren. Wenn sie ihn begleiten würde, würde sich so viel verändern. Würde das Licht bleiben. Würde Naruto bleiben.

Vielleicht würde sie einfach umkehren, weil sie zu feige war. Weil sie sich nicht traute, ihm zu folgen, in diesem Licht zu stehen.

Aber ihre Mutter hatte immer gesagt, sie sollte sich ihren Mut nehmen und ihrem Herzen folgen, und ihr Vater hatte gesagt, er vertraue auf sie. Ein einziges Mal hatte er es getan kurz nach der Beerdigung seiner Frau und dann war er gegangen und für Monate in der Weltgeschichte verschwunden.

„Wa...warte auf mich!“, rief sie und lief los. Naruto grinste sie an, als sie zu ihm aufschloß. Für einige Minuten gingen sie schweigend nebeneinander her, nur mit dem Lärm der Menschen und Autos um sie herum.
 

„Hey.“, sagte er dann auf einmal. „Tut mir Leid wegen heute morgen. Aber dein Freund hat mich einfach total provoziert. Und ich mag es nicht, wenn man sich über die Größe mei...“

„Bitte!“ Sie war knallrot geworden und presste sich die Hände auf die Wangen. „Ni...nichts sagen, ich we...weiß schon.“

Naruto grinste entschuldigend.

Einen Moment schwiegen sie beide erneut, dann sagte Hinata: „Sai... Sai-kun ist so. Er meint es nicht böse u...und denkt sich nichts dabei. Du so...solltest es einfach ig...ignorieren. Da...das tun alle.“

Er kratzte sich am Kopf. „Das ist schwer, aber ich versuch's. Aber nicht für ihn.“ Das Grinsen, das er ihr zuwarf, traf sie mitten ins Herz. „Ich mach's für dich. Na los, komm schon.“

Die Wintersonne schien hell und klar auf sie hinunter und tauchte Narutos Haar in ein helles Licht, dass es aussah, als trüge er einen Heiligenschein. Seine Haut wirkte beinahe golden und die Augen waren der Himmel des Sommers.

Er mochte kein Mensch sein. Für diesen einen Moment jedoch erschien er ihr wie ein Gott.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß nicht, vielleicht ist es jemandem aufgefallen, aber manche Dinge/Charaktere waren nicht aus Naruto, sondern aus einem anderen Fandom - das wird in dieser FF öfter vorkommen. Die meisten dieser Dinge haben eigentlich keine Bedeutung, außer etwas Detail und Vielfalt in die Story zu bringen, allerdings werden mindestens zwei Charaktere eine größere Rolle bekommen. (Keine wirklich große, falls euch das Sorgen macht. ^^" Aber sie werden anwesend sein.)

Bis dann
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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von:  Yumi-san_89
2014-04-14T18:31:22+00:00 14.04.2014 20:31
Niedlich. Ich mag deinen Schreibstil :) Kann es sein, dass du das Kapitel schon mal hochgeladen hast? Ich könnte schwören, dass ich das schon mal gelesen habe ;)
Von:  fahnm
2014-04-13T01:13:28+00:00 13.04.2014 03:13
Cool^^
Diese FF ist Hammer mäßig.
Mach weiter so^^
Von:  Lusami
2011-02-17T23:22:21+00:00 18.02.2011 00:22
Sooo, ich schreibe dir nochmal ein paar Kommis, weil's doch schon ziemlich lange her ist :)

Zu ersteinmal bin ich wieder total begeistert *_* Deine Art, zu schreiben, ist einfach unglaublich <3 und ich mag es ziemlich, dass du auch andere Fandoms einbaust. (Jetzt fällt mir erstmal auf, wo ich Kanna hinstecken muss XD;)

Anyway, ich geh mal zu Kapitel 2~ <3
Von: abgemeldet
2010-09-19T11:24:50+00:00 19.09.2010 13:24
Man echt super interessante Story hab zwar erst das 1. Kapitel gelesen aber finds echt klasse wie und wo du die Charaktere eingebunden hast^^
Von:  Rukia-sama
2009-04-14T13:32:05+00:00 14.04.2009 15:32
Hehe^^
Also die Idee find ich schonmal spitzöö~
Ts, behandeln die die erstmal wie ne Außenseietrin.
Die haben sowas gutes wie Hinata garnicht verdient >_<
Außer Naruto vllt?^^
Von: abgemeldet
2009-01-23T14:38:40+00:00 23.01.2009 15:38
Das hört sich ja klasse an.
Ich denke, das Naruto warscheinlich das stärkste aller Wesenheiten ist.
Jedenfalls wenn man bedenkt, was er im Manga ist.

Ich sage nu8r "König der Dämonen"
Aber naja, wir werden sehen.
Wirklich sehr gut geschrieben

JLP
Von:  _Hinata-chan_
2009-01-22T19:33:46+00:00 22.01.2009 20:33
Super Kapi.^^


Von:  Naruto-1995
2009-01-06T19:33:59+00:00 06.01.2009 20:33
Heyy =DD Ich find deine FF echt KLASSE =DD ich schreib dir auch noch zum 2 Kapi später ein Kommi ^^

Cucu ^^ Lg Naruto ^^
Von:  Michan-chan
2009-01-02T23:07:35+00:00 03.01.2009 00:07
Klasse Idee und Umsetzung. Macht Spaß zu Lesen. Mach weiter so.

Michan-chan
Von:  vulkan_chan
2009-01-02T20:52:40+00:00 02.01.2009 21:52
zwei dinge, die ich an der FF mochte, bevor ich sie überhaupt gelesen habe:
1) es ist AU
2) es ist von dir.
und jetzt alles was ich liebe, nachdem ich das erste kapitel gelesen habe: ^^

zuerst mal die idee einer übersinnlich begabten Hinata, die durch ihre andersartigkeit zum aussenseiter wird. ich finde dass der schüchternen hinata diese rolle wirklich ausgesprochen gut steht. und dass sie als einzige ihrer familie mit dieser ausgrenzung ein problem hat ist auch so typisch hinata! Dass du die weißen Augen als merkmal für ihre andersartigkeit angeführt hast, war ein ganz besonderes schmankerl. ^^
generell finde ich es sehr gelungen, wie du auf die mehr oder weniger kleinen äußeren untrschiede zu den 'normalen' Menschen hingewiesen hast.

Hanabi ist cool. ^^sie hat natürlich ehm.. ja... ihre eigenen ansichten und steht den menschen eher negativ gegenüber, aber ich mag diese darstellung trotzdem sehr, auch weil sie so ganz anders als hinata ist.

hinatas freundin war auch super. (alee ziehen die freaks an xD) so genial, dass sie die alltägluchen dinge nicht mehr gebacken kriegt. gefällt mir wirklich auserordentlich gut. ein sehr interessanter chara, der schon allein eine ff wert wäre. ^^

wo wir bei freunden sind: sai war super. (jetzt weiß ich warum du gesagt hast er sei eine pest zu schreiben xD) du hast ihn meiner ansicht nach super getroffen! besser geht es gar nicht!

was mir außerdem gefallen hat, war, dass man den zusammenstoß von hinata und naruto aus beiden perspektiven lesen konnte. die zwei sind so süß!
hinatas besonders ausgeprägte beobachtungsgabe kam sehr gut herraus, weil sie nach nur einem tag sofort gewusst hat, dass naruto ihr ähnlicher ist, als man meinen möchte, aber nicht weiß, dass er begabt ist.
ich freue mich wirklich auf die nächsten kapitel 8auch wenn ich eigentlich nicht so sehr auf romantik FFs stehe, diese ier hat einfach viel mehr als das und hinata ist so super getroffen, dass es spaß macht ^^)

übrigens hat min herz geleuchtet, als ich gelesen habe, dass sie in der kunst AG ist. ^-^x)

sie hat mir etwas leid getan, als der bote in ihrer schule aufgetaucht ist. die rolle war wieder perfekt besetzt und die schwarzhaarige frau war doch kagura, oder?

ach, die ff ist einfach rundum super und mal wieder etwas, was ich in der form und in diesem wahnsinnig gut durchdachten Konstrukt noch nicht gelesen habe.
wieder ein meisterwerk alla sorca! ^-^

fürs protokoll: dein schreibstil ist toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll toll..... aber das weißt du ja. x3 (ich meine es trotzdem ernst!)


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