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Der Regen für die Wüste

Ein Herz ohne Liebe ist wie ein Garten ohne Blumen (1. Teil der Wüstentriologie)
von

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Ikirus Leiden

Rund um Gaara herum tobte der Kampf. Um sich herum sah er entweder Feind oder Kamerad sterben. Leute wurden durch Felsen zerquetscht, durch Schwerter verstümmelt oder aufgespießt, durch Marionetten vergiftet oder durch andere Mordinstrumente umgebracht.

Zwei Stunden tobte die Schlacht schon. Zwei Stunden war es her, dass Ikiru ihn und sein Dorf gerettet hatte. Zwei Stunden war es her, dass er nicht wusste ob Ikiru überhaupt noch lebte.

Er hatte sich geschworen sie, seine und ihre Freunde und sein Dorf zu beschützten. Seit er Ikiru zur Krankenstation gebracht hatte kämpfte er wie jeder aus seinem Dorf. Anfangs hatte er mit seinem Sand über dem Feld geschwebt, hatte aus der Luft Leute niedergemacht, wie ein Vogel. Entweder hatte er sie umgebracht oder nur kampfunfähig gemacht. Die Schlacht zerrte allmählich an seinen Kräften und er spürte, dass seine Leute auch langsam müde wurden.

Gerade als er dachte, dass die Schlacht endlich ein ende finden musste, passierte es: Gaara sah gerade noch wie ein riesiger Felsbrocken auf ihn zuflog und konnte gerade noch ausweichen, konnte aber nicht verhindern, dass der Fels über seinen Rücken schabte. Der Rest seiner Sandrüstung fiel nun gänzlich ab. Wenn er noch Angriffe starten wollte, musste er sie aufgeben.

Gaara schaute in die Richtung aus der der Angriff gekommen war. Vor ihm stand ein ziemlich großer, hässlicher Mann in voller Kampfausrüstung und grinste ihn gehässig an.

„Hallo, junger Kazekage.“, lachte er. Gaara erkannte dessen Stimme. Das war der Kerl, der ihnen am Anfang den Kampf angesagt hatte. Sein „Dann fahrt alle zur Höhle!“ klang ihm noch in den Ohren. Gaara funkelte ihn zornig an. Wenn er diesen Kerl umbrachte, der die Armee sicher anführte, war der Kampf vorbei für dessen Armee.

„Tolle Aktion vorhin.“, spottete der Kerl. „Wie habt ihr es geschafft ein Drittel der ganzen Armee in einer halben Minute zu vernichten?“

„Wir hatten eine Geheimwaffe!“, zischte Gaara ihn an. Der Mann schien zu überlegen. Dann leuchteten seine Augen in plötzlicher Erkenntnis auf.

„Das Mädchen.“, flüsterte er. Er starrte Gaara einen kurzen Moment ungläubig an. Dann lachte er schallend auf.

„Der Kazekage hat sich allen Ernstes hinter einem kleinen Mädchen versteckt?“

Der Hohn tropfte ihn förmlich von den Lippen. Plötzlich steckte er die Hand in eine Tasche und warf etwas blitzschnell zu Gaara rüber und hechtete dann hinter einen Leichenberg. Vor Gaaras Füßen landete ein spielgroßer Stein…auf dem eine Briefbombe klebte.

`Eine Granate! ´

Gaara hechtete hinter einen toten Körper der in de Nähe lag und drückte sich so flach auf den Boden wie er konnte.

BAMM

Über ihm flogen Steinsplitter durch die Gegend und metzelten sowohl Feind als auch Freund nieder. Gaara zischte auf als er spürte wie sich Steinsplitter in seinen Rücken bohrten. Dann war es vorbei. Gaara lag still und hob ein wenig denn Kopf um die Umgebung zu begutachten. Im Umkreis von drei Metern krümmten sich Männer, die von der Granate getroffen worden waren. Gaara versuchte kein Laut von sich zu geben.

„Komm raus, Junge!“, schrie der Kerl. „War das kleine Steinchen schon zu viel für dich?“

Er hörte wie Schritte seinem Versteck näher kamen. Der Kerl war noch vier Schritte entfernt. Drei. Zwei.

`Jetzt!!! ´

Mit einem Satz sprang Gaara auf und lies Sand her vorschnellen. Bevor der Kerl nur zucken konnte hob der Sand ihn an den Armen und Beinen in die Höhe. Als er Zwei Meter über dem Boden schwebte, trat Gaara vor ihn. Arme und Beine von sich gestreckt konnte der Kerl nichts mehr machen. Der Mann sah ihn aus Hasserfüllten Augen an.

„Mistkerl!“, zischte er. Gaara ging nicht darauf ein. Der Sand drückte langsam zu. Er registrierte, dass alle Kämpfer um sie herum sich ihnen zugewandt hatten. Das war der entscheidende Kampf.

„Alle aus dem Dorf Iwa-Gakuure, hört her!“, schrie er ihn die Menge. „Sollte es irgendjemand auch nur noch einmal wagen in die Nähe dieses Dorfes zu kommen oder es noch mal anzugreifen, dann…“ Er ließ den Satz extra offen stehen. Er wandte sich wieder dem Hauptmann zu. Der Kerl hatte von ihm keine Gnade zu erwarten.

„Ich habe für deine Männer eine Botschaft.“, zischte Gaara ihn an.

„Ver-“ Er zerquetschte den rechten Arm des Mannes worauf dieser gequält aufschrie.

„-schwin-“ Der linke Arm.

„-det“ Das linke Bein.

„von“ Das rechte Bein. Blut tropfte auf Gaaras Gesicht.

„hier!!!“ Gaara riss dem Kerl die zerquetschten Gliedmaßen vom Körper. Die Schreie des Mannes hallten über das ganze Schlachtfeld. Noch immer hielt Gaaras Sand den Mann in der Luft. Auf einmal fing der Kerl an zu lachen während er immer blasser und blasser wurde, je mehr Blut aus ihm raus tropfte.

„Noch ein paar letzte Worte?“, fragte Gaara ihn höhnisch. Der Kerl kicherte unheimlich und spuckte auf ihn hinunter.

„Ich werde…die kleine…Schlampe von dir…in der Höhle…grüßen!“, kicherte er.

Es ertönte ein Knirschen, dann landeten der Kopf und die Überreste des Mannes in dessen entsetzten Armee. Alle Männer starrten Gaara an. Was sie vor de Augen hatten war ein Monster von Mensch mit roten Haaren, blutüberströmten Gesicht und einem mörderischen Blick in den Augen. Mit Schreien des Entsetzens ergriffen sie die Flucht.

Hinter Gaara ertönten die Jubelrufe seiner Männer. Sie hatten gesiegt.

Er merkte kaum wie seine Geschwister neben ihn traten und ihm die Hände auf die Schulter legten. Die Drei standen einen Moment lang einfach nur da, froh dass alles vorbei war. Schließlich drehte Gaara sich zu seinen Geschwistern um.

„Ihr müsst zur Krankenstation.“, meinte er müde aber besorgt. Zwei von Kankuros Fingern standen in einem unnatürlichen Winkel ab und an Temaris Bein klaffte ein tiefer Schnitt.

„Du aber auch.“, entgegnete sie und hob die Hand die auf seiner Schulter gelegen hatte und auf der ein wenig Blut kleben geblieben war. So gingen die Drei erschöpft zurück ins Dorf.
 

„Wie geht es ihr?“, fragte Gaara Hinata.

Seit sie in das Dorf zurückgekommen waren wurden alle Verletzten zur Krankenstation geführt. Diejenigen die nicht schwer verletzt waren halfen die Toten zu bergen oder anderen Verletzten zu helfen. Gaara und seine Geschwister wurden unweigerlich als erstes behandelt, obwohl alle drei anfangs protestierten. Kankuros Finger wurden wieder gerichtet und bandagiert und Temaris Beinwunde wurde genäht und verbunden.

Gaaras Rücken beanspruchte etwas mehr Zeit. Ungefähr 20 Steinsplitter hatten sich in seinen Rücken gebohrt, ihm schien das jedoch reichlich wenig auszumachen. Dennoch saß er jetzt auf dem Boden und Hinata bearbeitete seinen Rücken, wobei sie ihn so wenig anfasste wie sie nur konnte. Er kam sich vor wie eine heiße Kartoffel.

Hinata seufzte bei seiner Frage auf.

„Ich weiß es nicht genau.“, murmelte sie. Mit einem Ruck zog sie ihm den letzten Splitter raus und bandagierte dann seinen Rücken. Sie erhob sich und murmelte noch er solle unbedingt denn Rücken schonen, dann wollte sie gehen.

„Warte.“, sagte Gaara während er sich ein T-Shirt und seinen Mantel wieder anzog. Sein Rücken machte sich protestierend bemerkbar, aber er ignorierte den Schmerz gekonnt.

„Bring mich zu ihr!“

Hinata starrte ihn für einen kurzen Moment lang an, dann nickte sie. Sie führte ihn durch die Reihen der Verletzten oder halb Toten bis sie fast am ende der Station waren.

Dort waren Temari, Kankuro, Kiba, Shino und Akamaru und saßen neben einem Haufen von Decken.

„Wo ist sie?“, fragte Gaara. Kiba sah ihn funkelnd an. Als wäre hier alles seine Schuld. Dann deutete er auf den Deckenhaufen. Mit gerunzelter Stirn beäugte Gaara das Gewühl genauer…und entdeckte einen Schopf schwarzen, langen, lockigen Haares. Er starrte Hinata an.

„Was hat das zu bedeuten?“ Hinata schaute weg.

„Als ihr sie hier hergebracht habt war sie bis aufs äußerste unterkühlt. Ihre Körpertemperatur beträgt nur 25 Grad und sie ist in den letzten drei Stunden kaum wärmer geworden.“

Gaara starrte Hinata an, dann Ikiru. Lebhaft stand ihm noch vor Augen was sie getan hatte. Niemals würde er wieder etwas Derartiges von ihr verlangen. Sie hatte sie alle gerettet und hatte fast mit dem Leben dafür bezahlt. Er ertastete unter den Decken ihre Hand und zuckte zusammen als er merkte wie kalt sie war. Fast mechanisch zog er seinen Mantel aus und legte ihn noch zusätzlich auf die Decken. Dann entfernte er sich, die ungläubigen Blicke der anderen im rücken, um den Verlust seiner Leute zu ermitteln. Sie waren zwar siegreich aus dem Kampf hervorgegangen aber jeder Sieg forderte auch Opfer. Ikiru war der noch lebende Beweis.
 

Die Kälte der Nacht umfing das von der Schlacht gezeichnete Dorf. Einen ganzen Tag hatte es gedauert die Toten zu bergen und sie zu identifizieren. Die Leichen der Feinde wurden verbrannt. Die feindliche Armee hatte ihre Toten und Verletzten nicht wieder geholt, sondern einfach liegen lassen.

Gaara saß erschöpft neben Ikirus Lager und war allein. Die Anzahl der Gefallenen aus dem Dorf betrug 512.

512 Männer. Das war über ein viertel der Männer aus dem gesamten Dorf. Die Anzahl der Verletzten betrug 867, davon waren 317 schwer verletzt.

Der Kazekage war erschöpft und wollte nur noch seine Ruhe haben. Er hatte sich zu Ikiru begeben, deren Zustand immer noch unverändert war. Sie reagierte nicht auf Ansprechversuche und lag ansonsten bibbernd unter den Decken. Das schien auch das einzige Lebenszeichen von ihr zu sein.

Erschöpft betrachtete Gaara das Mädchen. Im Feuerschein schien ihre Haut zu glühen, bei Tageslicht sah man jedoch dass ihre Haut bläulich und weiß war. Ihre Wangen waren eingefallen und ihr Körper schien sich immer weiter zu verdünnen und zu verkleinern. Gedankenverloren strich Gaara ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Immer wieder dachte er daran, dass sie alle wegen ihr noch am Leben waren. Er glaubte nicht, dass er ihr dies je richtig auszahlen konnte.

`Wenn sie doch wenigstens wach wäre. ´

Er wusste nicht wie er ihr danken sollte. Es schmerzte ihn in der Brust sie so zu sehen. Er hatte wirklich ein wenig angst, dass er sich bei ihr nie würde bedanken können. Wie gerne würde er jetzt ihre Stimme hören. Wieder strich er mit dem Finger über ihr Gesicht, strich über sie eiskalte Wange. Selbst jetzt sah sie für ihn wunderschön aus. Noch einmal strich er mit dem Finger über ihr Gesicht.

In dem Moment zuckte sie. Er erstarrte mitten in der Bewegung. Er machte es noch mal. Wieder zuckte sie und drehte sich, zu seiner Überraschung, sogar zu ihm herüber. Sein Herz klopfte laut.

„Ikiru.“, flüsterte er leise. Er ertastete ihre Hand. Sie war immer noch kalt, aber er meinte einen leichten Händedruck zu spüren. So saß er da, hielt Ikirus Hand und strich ihr immer wieder mit dem Finger übers Gesicht. Sie schien tatsächlich auf seine Berührungen zu reagieren. Er legte eine Hand an ihre Wange.

„Ikiru.“, flüsterte er wieder.

„Was zum Teufel noch mal machst du da?!?“

Gaara fuhr herum. Hinter ihm stand Kankuro und starrte ihn ungläubig an. Gott weiß wie lange er schon dort stand. Schnell zog er seine Hand von ihrer Wange, behielt aber ihre Hand in seiner.

„Gar nichts.“, fauchte er. Sein Bruder glotzte ihn an.

„Das sieht für mich aber nicht nach „Gar nichts“ aus, mein Lieber.“

Beide merkten nicht, dass sie die Stimmen erhoben hatten. Um sie herum lugten verschlafenen Gesichter neugierig zu ihnen rüber.

„Es ist nichts.“, fauchte Gaara wieder. Langsam wurde er wütend.

„Was ist hier los?“ hinter Kankuro tauchte Temari auf, neugierig warum ihre Brüder solchen Lärm machten.

„Er kuschelt.“, murmelte Kankuro.

„Ich kuschle nicht!!!“, zischte Gaara nun ziemlich bedrohlich aber für alle gut hörbar. Rings um sie alle herum raschelte der Sand bedrohlich.

Zornig starrte er seine Geschwister an. Das hielt Kankuro aber nicht davon ab Temari kurz ins Ohr zu flüstern, was er gesehen hatte. Nun war es seine Schwester, die ihn blöd anschaute.

„Du hast was…“

„Es stimmt nicht!“, konterte Gaara bevor sie überhaupt aussprechen konnte. Temari plapperte weiter.

„Was ist überhaupt in der letzten Zeit mit dir los. Du fragst mich total untypisch Dinge. Du fragst mich über Frauen aus und…“

„Temari!“ Gaaras Ton war mehr als drohend.

„…und über Babys!“

„Babys?!?“ Alle die im Umkreis von zwei Metern mitgehört hatten starrten zuerst Gaara dann Ikiru an…oder versuchten besser gesagt auf Ikirus Bauch zu schauen. Gaara spürte wie er vor Zorn und Scham rot anlief.

„NEIN!!!“, schrie er. Er lies Ikirus Hand los, sprang auf und war kurz davor auf seine Geschwister los zugehen. Der Sand um sie herum wirbelte auf und bildete einen kleinen Sandsturm.

Alle Verletzten versteckten sich unter ihren Decken vor dem Zorn des Kazekagen. Dieser konnte sich gerade noch beherrschen seine Geschwister nicht zu erwürgen. Dann stampfte er davon. Zurück lies er ein sehr verwirrtes Geschwisterpaar. Diese schauten wieder auf Ikiru hinunter. Diese gab kleine Wimmerlaute von sich und ihre Hand schien nach der Hand zu tasten die sie eben noch gehalten hatte. Kankuro und Temari starrten auf das Mädchen. Dann murmelten beide gleichzeitig:

„Wir haben ein Problem!“

Ihr kleiner Bruder war anscheinend der Pubertät voraus und eine Stufe weiter.

Dann liefen sie los um Hinata zu holen.
 

Ikirus Zustand besserte sich zusehends. Ihre Körpertemperatur stieg wieder an und schon bald waren die vielen Decken nicht mehr nötig. Am dritten Tag nach der Schlacht hatte sie wieder normale Körpertemperatur. Jedoch eine Sache machte allen Sorgen.

Ikiru wachte nicht auf. Ihr Zustand war stabil, aber sie öffnete nicht die Augen. Keiner wusste wieso.

Eine Sache fiel Temari jedoch auf. Ikirus Zustand hatte sich schlagartig gebessert, seit Kankuro Gaara bei ihr gesehen hatte. Sie schien aus irgendeinem Grund auf Gaara zu reagieren.

Seit sich ihre Gesundheit gebessert hatte, lag Ikiru in ihrem Zimmer. Sie war nicht mehr ein Fall für die Krankenstation, aber es wachte immer noch jemand bei ihr rund um die Uhr. Alle wechselten sich ab.

Alle bis auf Gaara. Er hatte sich, seit Kankuro und Temari ihn bei Ikiru gesehen hatten, bei Ikiru nicht mehr blicken lassen.
 

Sie lief eine wunderschöne Wiese entlang. Ihr langes, lockiges, schwarzes Haar wehte ihr um den Kopf und sie sog die wunderbaren Gerüche der Natur in sich auf.

Gerade hatte Mama ihr wieder etwas Tolles gezeigt. Sie hatte mit Wasser einen Vogel geheilt, der mit dem Bein in einem Dornenbusch hängen geblieben war. Mama hatte nur ein wenig Wasser benutzt und schon war das Bein wieder heil gewesen.

Wie toll Mama doch ist. Eines Tages will sie auch genauso sein wie Mama.

In diesem Moment hört sie Mama rufen. Mama sagt sie muss wieder nach Hause.

Sie läuft die Wiese wieder zurück, der Stimme von Mama entgegen.

Dann ist da plötzlich ein Stein. Sie stolpert und fällt mit dem Gesicht genau ins Gras…mit den Augen genau in einen Haufen junger Brennnesseln.

Der Schmerz in ihren Augen ist unerträglich. Sie heult auf und reibt sich die Augen und schreit nach Mama. Sie hört Mama schreien. Mama kommt und nimmt sie in den Arm und läuft mit ihr nach Hause, während sie sich weiter die Augen reibt und schluchzt. Ihre Augen tun so weh. Mama soll machen, dass es aufhört.
 

Hinata schaute auf. Ikiru bewegte sich in ihrem Bett. Sie wimmerte und stöhnte.

„Ikiru?“, fragte Hinata sanft und schüttelte sie leicht. Sie reagierte nicht sondern fing mit der Faust an sich über die Augen zu reiben und zu wimmern.

„Mama, es tut weh.“, wimmerte Ikiru.

Hinata erstarrte. Dann lief sie raus. Vor der Tür wartete Kiba.

„Bleib du kurz bei ihr.“, sagte sie und lief in die Richtung wo Temaris Zimmer lag.
 

Sie hörte Mama laut mit Papa diskutieren.

Mama hatte ihr ein kühles Tuch auf die Augen gelegt und gesagt sie soll aufhören zu reiben.

Sie hört wie Mama zu Papa sagt ihre Augen sind nicht mehr zu retten.

Sie hört wie Mama und Papa zu ihr kommen und sie trösten.

Mama sagt sie kann nie wieder sehen.

Mama sagt sie sei blind.
 

„Sie hat Alpträume?“

Gaara schaute von seinem Papierkram auf. Vor einer Minute kam Temari ins Zimmer gelaufen und sagte, dass sich Ikiru hin und her warf und vor sich hin wimmerte. Temari nickte.

„Ihr Problem liegt nicht an ihrer körperlichen Verfassung, sondern an ihrer seelischen.

Es ist fast so…“ Temari schien nach dem Richtigen Wort zu suchen. „..als wäre sie in ihren Alpträumen gefangen.“

Gaara schaute seine Schwester an. Er erinnerte sich, wie Ikiru auf ihren letzten Alptraum reagiert hatte. Er nickte.

„Passt weiter auf sie auf.“, sagte er schließlich. „Wenn etwa wichtiges passiert, dann ruft mich.“

Temari schaute ihn einen Moment prüfend an, dann verließ sie das Zimmer.
 

Zwei Jahre war es her, seit sie blind geworden war. Aber Mama und Papa hatten ihr gezeigt, wie sie mit Hilfe ihres Bluterbes doch sehen konnte.

Es machte ihr nicht viel aus. Sie konnte etwas sehen und das war gut.

Dann kam Papa zu ihr. Papa sagt, dass Freunde und Großeltern krank seien. Mama geht Freunde und Großeltern besuchen.

Am nächsten Tag kommt Papa nach Hause und sagt Nachbarn sind krank.

Sie will am nächsten Tag Freunde besuchen, aber die sind auch krank.

Am nächsten Tag kommt Mama nach Hause und weint. Mama sagt Freunde und Großeltern sind tot.

Papa kommt nach Hause und hat ein ganz seltsames Gesicht. Papa sagt Nachbarn und ihre Freunde seien tot. Sie fängt an zu weinen.

Am morgen wacht sie auf und geht zu Mama. Sie erschrickt. Mama ist krank.
 

Hinata schaut auf Ikiru hinab. Sie glühte förmlich. Seit zwei Stunden wälzte Ikiru sich hin und her, ohne Pause und kam einfach nicht zur Ruhe. Ihr Körper wurde immer wärmer. Hatte Hinata noch vor drei Tagen Angst gehabt, Ikiru könnte erfrieren, hatte sie nun Angst sie würde verglühen. Hinata bekam langsam Angst. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Sie lief wieder zur Tür. Im Flur standen Kiba, Shino und Kankuro, Temari war kurz weg.

„Es wird schlimmer. Bleibt ihr mit mir bei ihr?“

Ohne ein Wort gingen alle Jungs in den Raum und setzten sich ans Bett. Akamaru legte sich sogar auf Ikirus Füße und so warteten sie alle zusammen.
 

Mama ist krank. Mama darf nicht krank sein. Sie hat Angst. Sie spürt wie Mama immer schwächer wird. Alle anderen waren auch zuerst nur krank gewesen und nun sind alle anderen tot.

Alle aus dem Clan sind tot. Freunde, Verwandte, Bekannte. Nur Mama, Papa und sie sind noch da. Mama darf nicht auch noch krank sein.

Mama ruft sie zu sich. Mama sagt sie ist ein tolles Mädchen. Sie würde mal eine tolle Frau werden.

Papa weint. Papa sagt ohne Mama wird der Clan endgültig sterben. Mama lächelt sie an. Sie legt sich neben Mama. Sie würde Mama nicht allein lassen.

Der nächste Tag ist da. Sie wacht neben Mama auf. Mama rührt sich nicht mehr und sie fängt an zu weinen. Mama ist tot.
 

Temari kam in Ikirus Zimmer. Zu ihrer Überraschung waren alle anwesend, alle waren ums Bett versammelt.

Gerade als Temari etwas sagen wollte, schrie Ikiru auf. Alle zuckten zusammen. Es war ein Laut des Leidens gewesen, so schrecklich als wäre gerade jemand gestorben.

Ikiru warf sich hin und her, schrie und weinte. Sie ging nicht auf Hinatas Beruhigungsversuche ein und auch nicht auf die der anderen, Sie schrie unaufhörlich weiter.

`So, jetzt reichst!!! ´

Temari stürmte aus dem Zimmer, Sie würde Gaara hier herbringen. Ikiru schien ja nur auf ihn allein zu reagieren. Temari würde notfalls ihren kleinen Bruder an den Ohren herbeiziehen. Ikirus Leiden musste enden.
 

Papa weint. Papa sagt jetzt ist der Clan endgültig tot. Dann schaut er sie an, wie sie weint und trauert. Sein Blick ist ganz seltsam…sie mag diesen Blick überhaupt nicht.

Dann kommt Papa langsam auf sie zu. Greift sie an den Armen und zieht sie zu sich herüber.

Sie will da nicht. Papa machte ihr Angst.

Papa sagt der Clan sei doch noch nicht ganz tot. Noch kann der Clan reinblütig bleiben und das Bluterbe weiterleben.

Nein, sie möchte das nicht. Papa soll sie nicht anfassen.

PAPA SOLL SIE NICHT ANFASSEN!!!
 

Temari stürmte ins Zimmer als Gaara gerade aus dem Bad kam und sich ein dünnes Hemd anzog. Er starrte sie an. So aufgeregt hatte er Temari noch nie erlebt.

„Es wird schlimmer!“, sagte sie. „Du musst kommen!“

Gaara schaute sie prüfend an. In einem solchen Befehlston hatte Temari noch nie mit ihm gesprochen. Sie duldete keinen Widerspruch. Schließlich nickte er und folgte Temari aus dem Zimmer. Er bewegte sich langsam, er war wieder so schrecklich müde. Aber er würde nicht schlafen, nicht jetzt.

Also folgte er Temari zu Ikirus Zimmer. Seit Kankuro ihn bei Ikiru gesehen hatte war er nicht mehr bei ihr gewesen. Im Inneren war er sogar froh, dass Temari ihn holte. Jetzt hatte er wenigstens einen Grund zu ihr zu gehen.

Kurz bevor sie vor Ikirus Zimmer spürte er es schon. Hitze.

`Oh, nein! ´

Und bevor er nur etwas anmerken konnte, hörte er Ikiru schreien.

„Nein, nein, fass mich nicht an!!! FASS MICH NICHT AN!!!“

Ohne auf Temari oder auf sonst irgendetwas zu weiter achten, riss er die Tür auf. Da lag sie und schrie sich die Seele aus dem Leib. Dann spürte er die Hitze. Ihm wurde wieder unerträglich heiß…und allen anderen im Zimmer auch. Sie keuchten erschrocken auf und krümmten sich zusammen. Er tat es ohne groß nachzudenken.

„Alle sofort raus! RAUS HIER!!!“, schrie er. Alle starrten ihn ungläubig an, sie hatten jetzt erst bemerkt, dass er in der Tür stand. Und sein Anblick schien alle zu erschrecken. Innerhalb von drei Sekunden waren alle draußen und Gaara knallte die Tür hinter ihnen zu. Dann wandte er sich Ikiru um. Die Hitze war fast unerträglich, ihm wurde schlecht und er glaubte sein Schädel würde gleich platzten. Aber konnte sie nicht weiter so leiden lassen. Jetzt konnte er wenigstens einen Teil seiner Schuld begleichen, jetzt würde er sie retten.

Er lief zu ihrem Bett, befreite sie aus den Decken, in der sie sich verfangen hatte und hob ihren wild um sich schlagenden Körper hoch. Sie war für ihn ein Fliegengewicht, aber er hätte sie doch fast fallen gelassen als er merkte wie heiß sie war. Dennoch drückte er sie an sich. Er musste sie irgendwie abkühlen und er kannte im Moment nur eine Möglichkeit.

Mit Ikiru im Arm stürmte er ins Bad, schlug die Tür zu und stellte die Dusche an, eiskalt.

Er keuchte auf als das eiskalte Wasser auf ihn nieder prasselte. Aber es war ihm egal. Er hielt Ikirus um sich schlagenden Körper immer noch fest aber hielt ihn gleichzeitig so, dass das Wasser auf sie nieder prasseln konnte. Immer noch schrie Ikiru. Gaara dachte gerade, dass sie sich vielleicht nie beruhigen würde, als Ikiru die Augen aufschlug. Ihre Augen huschten umher und schienen ihn zu bemerken und auch nicht. Und so plötzlich wie sie angefangen hatte zu schreien hörte sie auf. Ihre Augen starrten ins Leere und ihr Körper wurde schlaff.

„Ikiru?“, fragte Gaara. Sie reagierte nicht. Auf einmal packte ihn die Angst. Was wäre, wenn sie ihn wieder ins Nichts entglitt? Was wäre, wenn sie in seinen Armen…

`Nein, bitte nicht! ´

„Ikiru!“, rief er laut. Keine Reaktion. Er schüttelte sie leicht, strich ihr mit der Hand zitternd über das Gesicht. Keine Reaktion.

`Nein, ich werde sie nicht verlieren!!! ´

„Ikiru!!!“, schrie er. Auf einmal fing sie an zu weinen. Sie schluchzte auf und Tränen kullerten ihr aus den blinden Augen, bei dem Wasser kaum zu sehen. Wie in Zeitlupe hob sie die Arme und streckte sie nach ihm aus.

Unendliche Erleichterung packte ihn. Er drückte ihren Kopf an seine Brust und platzierte ihre Arme so, dass sie um seinen Hals lagen.

Dort saßen sie beide, unter der eiskalten Dusche, und hielten sich eng umschlungen. Das eiskalte Wasser kühlte beide Körper rapide ab. Dass seinen Haut von der Kälte langsam blau anlief, kümmerte ihn nicht und er schien es auch nicht zu merken. Ikiru an sich gedrückt saß er da und wartete.

„Ich verlor mein Augenlicht als ich 10 war.“

Gaara zuckte zusammen. Einen Moment glaubte er sich die Stimme nur eingebildet zu haben, aber dann merkte er wie Ikiru ihm ins Ohr flüsterte. Er hielt ganz still und lauschte.

„Meine Mutter hatte mir gezeigt, was sie mit Wasser alles bewerkstelligen konnte. Sie hatte gerade das Bein eines Vogels geheilt. Ich wusste sofort, dass ich so was auch können wollte. Voller Tatendrang lief ich auf einer Wiese umher, bis meine Mutter mich zu sich zurück rief. Ich lief zurück, aber ich stolperte über einen Stein…und fiel mit den Augen genau in einen Busch junger Brenneseln.“

Gaara schauderte als er daran dachte. Es musste quallvoll gewesen sein.

„Meine Augen brannten höllisch. Ich schrie nach meiner Mutter und sie lief mit mir im Arm nach Hause. Zu Hause untersuchte sie mich und versuchte meine Augen noch zu retten. Ich hörte sie und meinen Vater streiten. Meine Mutter meinte die Brenneseln, in die ich gefallen war, hätten meine Augenäpfel leicht verätzt und die Iris hätte sich komplett über der Pupille zusammengezogen. Sie sagte meine Augen seien nicht mehr zu retten. Ich war blind.“

Grauen erfüllte Gaara. Mit 10 sein Augenlicht zu verlieren war bestimmt schlimm. Er drückte sie noch etwas fester an sich.

„Die nächsten Zwei Jahre lernte ich von meinem Vater wie ich mit Hilfe meines Bluterbes doch noch sehen konnte. Ich konnte sehen, aber auch irgendwie nicht, ich erkannte die Gefühle von anderen Leuten in dem ich sie nur ansah. Alle behandelten mich wie eine heiße Kartoffel, hatten Mitleid mit mir oder Angst.

Eines Tages suchte eine Epidemie den Clan heim. Nach und nach starben Freunde, Verwandte und Bekannte. Zum Schluss waren nur noch meine Mutter, mein Vater und ich übrig. Es war schrecklich. Mein Vater musste die Toten entweder schnell verscharren oder verbrennen, damit sich diese Pest nicht ausbreitete. Es machte ihn langsam verrückt. Kurz darauf erkrankte auch meine Mutter.“

Gaara zuckte zusammen. Mutter. Sie hatte ihre Mutter verloren.

„Ich erkannte, dass sie auch starb. Sie sagte mir, dass ich ein tolles Mädchen sei und bestimmt mal jemand Bedeutendes sein würde. Dann starb sie.“

Ikiru schluchzte auf. Der Verlust ihrer Mutter musste unheimlich schwer gewesen sein. Fast wollte Gaara schon, dass sie nicht weitererzählte. Aber er lies sie weitererzählen.

„Mein Vater war außer sich. Er tobte und schrie dass der Clan nun endgültig tot sei. Dann merkte ich wie er mich ganz seltsam anstarrte. Langsam kam er auf mich zu…und murmelte es gäbe doch noch eine Möglichkeit den Clan reinblütig wieder auferstehen zu lassen.“

Gaara erstarrte. Zorn packte ihn. Wie konnte man auch nur daran denken.

„Dieses miese Arschloch!“, flüsterte er. Zu seinem Entsetzten sprach Ikiru weiter.

„Er packte mich und zog mich zu sich herüber, aber ich wollte nicht. Er riss an meinen Kleidern, riss sie auf, ich schrie er solle aufhören und dann…dann erstarrte er auf einmal.“

Ikiru schluchzte auf und fing an zu zittern. Gaara ahnte schon was jetzt kam.

„Er erstarrte vollkommen, seine Haut bekam Risse, es war ein fürchterliches Geräusch zu hören und als ich von ihm weg kroch meinte ich seinen entsetzten Blick auf mir zu spüren. Und dann…dann zerplatzte er in tausend Stücke.“

Ikiru heulte auf. Ihre Fingernägel krallten sich in seinen Rücken und zerkratzten ihm die Haut. Blut lief seinen rücken runter.

`Hör auf! ´ Aber sie sprach mit Schluchzen in der Stimme weiter.

„Ich war außer mir vor Angst. Ich krabbelte von der Leiche meiner Mutter und den Überresten meines Vaters weg und stieß dabei eine Kerze um. Sofort fing das ganze Haus Feuer. Ich lief raus, raus aus dem Dorf während sich das Feuer von Haus zu Haus weiterarbeitete. Ich lief in den Wald. Am nächsten Morgen war vom Yorokobi-Clan nichts mehr übrig…bis auf ein verbranntes Dorf und einem kleinen, blinden Mädchen.“

Gaara spürte wie ihm schlecht wurde. Er drückte Ikiru noch fester an sich und strich ihr mit der Hand über den Rücken und die Haare. Eine solche Geschichte hätte er von ihr nicht erwartet. Wie konnte man dies einem 12-jährigen Mädchen antun. An einem Tag Mutter und Vater verloren, den Vater in Notwehr umgebracht. Die letzten fünf Jahre alleine als Blinde umhergeirrt, die wegen ihrer Fähigkeiten auch noch als abnormal abgestempelt wurde.

Gaara wollte all das am liebsten von ihr wegwischen. Wenn es eine Möglichkeit gäbe sie das alles vergessen zu lassen, dann würde er diese ergreifen.

Sanft strich er ihr über die Haare. Er wiegte sie hin und her wie ein Kind. Er merkte gar nicht wie die Zeit verstrich, nur dass sie nach einiger Zeit eingeschlafen war.

Was er jedoch nicht bemerkte, war sich die Tür einen Spalt öffnete und Temari kurz rein schaute. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, schloss sie die Tür schnell wieder.

Als Gaara sicher war, dass Ikiru endlich zur Ruhe gekommen war und ruhig schlief, stellte er die Dusche ab und hob sie hoch, nachdem er sie in ein Handtuch gewickelt hatte. Er schlotterte vor Kälte, aber schließlich ging er aus dem Bad. Er hatte sich noch nie in seinem Leben so elend gefühlt.
 

Temari versuchte zu verarbeite was sie gerade gesehen hatte. Ihr kleiner Bruder Gaara unter der Dusche…mit einem Mädchen im Arm. Und ganz offensichtlich hatte er sie auch noch getröstet. Das war so was von untypisch für ihn, dass sie es noch nicht einmal gewagt hatte diese unglaubliche, aber durchaus romantische Szene, zu stören. Sie würde einfach so tun als hätte sie nichts gesehen.

Sie wartete mit Kankuro in Ikirus Zimmer, wobei sie Kankuro deutlich gemacht hatte nicht ins Bad zu gehen. Was ganz schön schwer war.

Gerade als Kankuro ins Bad stürmen wollte, ging die Tür auf. Heraus kam Gaara mit der offensichtlich schlafenden Ikiru im Arm, beide bis auf die Haut durchnässt. Ohne sie anzusehen legte er Ikiru, die er in ein Handtuch gewickelt hatte, aufs Bett. Beide starrten ihren kleinen Bruder an und beobachteten wie er eine Decke über sie legte, wobei er ihnen den Rücken zudrehte. Das weiße Hemd, das er trug, war am Rücken zerrissen und Blut sickerte aus Schnitten, die aussahen wie Kratzspuren von Fingernägeln.

„Gaara?“, fragte Kankuro leise. Gaara drehte sich zu ihnen um und beide führen zurück.

Vor ihnen stand zwar ihr kleiner Bruder, aber so hatten sie ihn noch nie gesehen. Seine Haut war blau und er zitterte am ganzen Körper vor Kälte, sein blutrotes Haar klebte ihm nass im Gesicht und seine Augen wirkten leer. Er sah fast so aus wie ein typischer Schockpatient. Er schien tief in Gedanken versunken.

„Gaara, geht es dir gut?“, fragte Temari ihn. In dem Moment kam Bewegung in ihn.

„Ich muss…“, setzte er an, dann klatschte er die Hand vors Gesicht und stürmte aus dem Zimmer.

„Wer ist der Kerl und was hat er mit Gaara angestellt?“, murmelte Kankuro. Beide glotzten hinterher. Als sie auf den flur traten erblickten sie ein perplexes Team, das mit offenem Mund in die Richtung schaute in der Gaara verschwunden war.

„Kümmert euch kurz um Ikiru.“, sagte Temari und lief dann zusammen mit Kankuro in Richtung Gaaras Zimmer. Sie meinte schon im Flur ein trockenes Würgen zu hören und das Rauschen einer Dusche. Beide stürzten ins Bad.

Da saß Gaara am Boden der Dusche, in voller Bekleidung, und ließ heißes Wasser auf sich nieder prasseln. Die Geschwister starrten das Etwas an, was ungefähr so aussah wie ihr kleiner Bruder…und das fünf Minuten lang.

„Okay, das reicht jetzt!“, meinte Temari schließlich und stellte die Dusche ab. Sie nahm ein Handtuch und legte es Gaara um die Schulter und schaute ihm ins Gesicht.

„Wann hast du das letzte Mal was gegessen?“, fragte sie streng. Gaara schaute sie leicht böse an.

„Egal.“, murmelte er.

„Nein es ist nicht egal!“, fauchte Temari. „Hör auf einen auf sturen Bock zu machen. Und verhalte dich wenigstens einmal wie ein normaler Mensch! Ich sehe nicht weiter zu, wie du langsam…“

„Temari!“

„…in deinem Loch versinkst!“

„Du bist nicht meine Mutter!!!“, fauchte Gaara. Temari brach ab. Eine Minute funkelten sie sich an. Dann seufzte Temari auf.

„Dann trink wenigstens etwas.“, sagte sie sanft. Gaara schaute sie einen Moment lang an. Dann nickte er. Temari ging kurz raus und brachte ihm ein Glas Vitaminsaft. Dann zog sie Kankuro aus dem Zimmer und wartete vor der Tür.

„Wieso warten wir?“

„Psst!“

Sie standen ungefähr fünf Minuten vor der Tür, bis sie aus dem Zimmer etwas hörten. Ein Geräusch als würde ein Körper gegen die Wand sacken und dann ein dumpfer Aufprall. Temari stürzte ins Zimmer.

Dort lag Gaara auf dem Boden…und schlief. Triumphierend hockte sie sich neben ihn. Kankuro starrte sie an.

„Was hast du mit ihm gemacht?“

Mit einem Grinsen zog sie etwas aus der Hosentasche. Schlaftabletten. Kankuro glotzte.

„Du hast unseren kleinen Bruder unter Drogen gesetzt?!?“

„Ist dich egal. Hauptsache er schläft und kommt endlich zur Ruhe. Hilf mir mal.“

Zusammen hoben sie ihn hoch und trugen in zu seinem Bett. Temari zog ihm noch die nassen Sachen auf und steckte ihn in trockene. Dann verdunkelte sie das Zimmer und lies ihren kleinen Bruder tief schlafend zurück.
 


 

OMG zwingt mich nie wieder dazu so ein trauriges Kapitel zu schreiben. Ich war selbst fast am heulen, ich hasse es andere leiden zu lassen. trozdem viel spaß
 

Nachste Woche : Kein guter Tag. ;):)

Evelina



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Snakee
2009-09-29T21:04:55+00:00 29.09.2009 23:04
also ihc bin zwar erst bei kapitel 7 abaer ich finde die storie so toll das ich sie mir aufs handy in ner txt datei ziehen und unterwegs also auf dem weg zur arbeit oder schule im bus weiterlesen werd

kann nähmlich schon nichmer warten bis ich wieder daheim bin und weiterlesen kann
Ich finde die story so tragisch und auch mit so viel herz verfasst
ich hab selten etwas so tolles gelesen

echt großartiger schreibstil

weiter so
Von: abgemeldet
2009-02-15T20:29:22+00:00 15.02.2009 21:29
hilfe....wirklich traurig:(
die armen.....
hdgdl.<3
Nadine!
Von:  Momoline
2009-02-14T22:00:56+00:00 14.02.2009 23:00
OMG...*wein* AUA! Miene Augen taten mir ja schon weh wo ich das mit den Brenneseln gelesen habe, aber...

gaara war in diesem kapitel wirklich super süß~~~
wah ich will auch von ihm getröstet werden...(aber bitte nicht unter diesen Umständen... XD)

bitte schnell weiter, ja??? =)

deine CoffeeJunkie
Von:  violeta
2009-02-14T19:07:29+00:00 14.02.2009 20:07
Ich finde das Kapitel ist super traurig
Die arme Ikiru
Ich freu mich schon auf das nächste kapitel^^
lg
Violeta
Von:  Temari-nee-chan
2009-02-14T16:35:56+00:00 14.02.2009 17:35
Dann zwing du uns nicht nochmal so ein trauriges Kappi zu lesen:( das war ja schrecklich:( DAs Leiden von ihr, Gaaras Verzweiflung und dieses Ende.

Ich hoffe dass es ein Happy End gibt. Vor allem für Ikiru und Gaara.

*snief*


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