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Der Regen für die Wüste

Ein Herz ohne Liebe ist wie ein Garten ohne Blumen (1. Teil der Wüstentriologie)
von

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Krieg(in vielerlei Hinsicht)

Keine Stunde später hatten sich der komplette Rat, als auch die komplette Militär- und Abwehreinheit von Suna-Gakure im Besprechungssaal eingefunden. Ikiru hatte ihre Freunde und Gaaras Geschwister aus den Betten geworfen, mit der Begründung, dass es eine dringende Besprechung geben wurde. Einzelheiten hatte sie bewusst nicht gesagt.

Als alle da waren, wenn auch ein wenig mürrisch, dass man sie mit leichter Gewalt aus dem Bett geholt hatte, richtete sich Gaara auf und legte die Botschaft auf den Tisch.

„Es tut mir Leid, dass ich euch schon so früh aus dem Bett hohle, aber wir haben ein ernsthaftes Problem.“

Wenn vorher noch jemand im Saal gemurmelt oder gemurrt hatte, war er jetzt still. Wenn der Kazekage sagte, man hatte ein ernsthaftes Problem, dann hatte man ein ernsthaftes Problem.

„Ihr erinnert euch, dass gestern Jemand aus Iwa-Gakure hierher kam und mit mir geredet hat.“

Ikiru horchte verwirrt auf. Sie schaute zu Hinata.

„Was meint er?“ Hinata schaute sie an.

„Gestern kam ein Bote aus Iwa ins Dorf gestürmt. Das war so gegen Vormittag.“

Da habe ich noch geschlafen! Ikiru klatschte sich im Inneren dafür eine, dass sie das verpasst hatte. Hinata fuhr fort.

„Ich hatte gerade mit Temari und Kankuro gesprochen, als dieser Bote unverzüglich den Kazekagen sprechen wollte. Erst nach einigen körperlichen Untersuchungen lies man ihn zu ihm. Wir waren die ganze Zeit vor der Tür und hörten wie sie drinnen heftig diskutierten. Er kam nach einer halben Stunde wieder raus, offensichtlich stinksauer und mit rotem Gesicht. Wir sorgten dafür, dass er aus dem Dorf ging ohne jemanden zu verletzten, denn das wäre mit Sicherheit passiert. Worum es in dem Gespräch ging, hatte der Kazekage nicht erwähnt.“

Ikiru überlegte kurz. Sie erinnerte sich daran, dass Gaara ein wenig erschöpft gewirkt hatte, so als hätte er einen heftigen Streit oder Konflikt hinter sich. Das muss kurz danach gewesen sein, als sie aufgewacht war. Gaara sprach jetzt weiter.

„In dem Gespräch ging es um eine Kriegsvereinigung mit Iwa-Gakure. Ich habe mit ihm diskutiert und ihm gesagt, dass dieses Dorf sich keinem anderen verpflichten muss und wir kein Interesse am Krieg haben. Er war deswegen nicht so begeistert, vor allem nicht als ich ihm erklärt habe, dass wir einen Friedensvertrag mit Konoha beschlossen haben. Eine weitere Nachricht würde ich später erhalten, sagte er.“

Er machte eine kurze Pause, damit alle diese Informationen aufnehmen konnten. Neben sich hörte Ikiru, wie Akamaru ein wenig winselte, so als würde er etwas ahnen.

„Heute Nacht habe ich eine weitere Botschaft bekommen.“

Gaara deutete auf den Zettel. Alle schauten ihn gespannt an.

„Iwa-Gakure hat uns den Krieg erklärt!“

Erst herrschte eine geschockte Stille, dann wurde hier und dort erschrocken nach Luft geschnappt. Bei Hinata spürte Ikiru Entsetzen, bei Shino und Kiba Grimmigkeit, der Rat und die Kazekagefamilie wirkten aber gefasster als erwartet, so als hätten sie nichts anderes erwartet.

„Wir müssen nun um die Sicherheit unseres Dorfes reden. Deswegen bitte ich jetzt die Militär- und die Abwehreinheiten mir die Lage zu berichten.“

Zwei Männer traten vor und fingen an die Anzahl der Ninjas und Waffen aufzuzählen. Das wesentliche Problem war, dass die Iwa-Ninja fast alle Erd-Techniken benutzen und das stellte für das Dorf, dass nur aus Fels und Stein bestand, eine große Gefahr dar. Außerdem waren sie zahlenmäßig untelegen.

Temari schlug deswegen vor alle Dorfbewohner, bis auf die kampftauglichen Männer, zu evakuieren. Dem stimmte der ganze Rat zu.

Kiba wurde neben ihnen nervös. Noch keiner hatte ihnen Aufgaben zugeteilt und sie waren schließlich hier um das Dorf mit zu unterstützen. Gerade als Kiba was sagen wollte, sprach der Kazekage Shino an.

„Shino Aburame, da du der Teamanführer deiner Gruppe bist, teile ich dir eure Aufgaben mit. Euer Team wird sich im Inneren des Dorfes aufhalten und dort aufpassen, dass keine Feinde ins Dorfinnere gelangen. Des Weiteren werden Hinata und Ikiru die Schwesterstation, die auf dem Marktplatz aufgebaut wird, um die Verletzten zu versorgen, beschützten.

Alle aus Team 8 nickten und stimmten zu, Ikiru aber war wie erstarrt.

Er will mich nicht kämpfen lassen?!

Ikiru begriff nicht. Sie war eine ausbildete Kämpferin und hatte alle Qualifikationen um in eine Kriegsschlacht mit einbezogen zu werden. Er wusste das, aber warum lies er sie nicht kämpfen?

„In Ordnung, bereitete alles mögliche vor!“

Damit erhoben sich alle von ihren Plätzen und gingen Richtung Ausgang. Ikiru blieb jedoch stehen. Sie musste das hier klären. Hinata zupfte an ihrem Ärmel.

„Ikiru, komm schon.“

Sie bewegte sich keinen Zentimeter. Gerade als Hinata sie mitziehen wollte, wurde sie daran gehindert.

„Ikiru, bleib hier, ich muss mit dir reden!“

Gut, ich habe auch nicht vor so schnell zu gehen!

Nachdem Hinata mit verwirrter Miene und Kiba mit grimmigem Gesicht endlich gegangen waren, waren beide allein. Gaara saß immer noch auf seinem Platz, den Kopf gesengt. Ikiru funkelte ihn inzwischen an.

„Was soll das?“

Gaara hob den Kopf. Ikiru spürte wieder diese große Müdigkeit und Erschöpfung, aber sie ging nicht darauf ein, weil er ihr nicht antwortete. In diesem Moment war es ihr egal.

„Wieso hast du mich nicht in den Kampf mit einbezogen?“

Er antwortete immer noch nicht. Er schaute sie nur an. Und das machte sie wütend und zwar richtig wütend.

„Antworte mir endlich!“, fauchte sie. Allmählich verlor sie die Beherrschung. Endlich antwortete er ihr. „Ich habe das aus gutem Grund getan. Erstens ist es zu gefährlich, weil wir zahlenmäßig unterlegen sind.“

„Wie viele sind sie denn?“, fragte sie herausfordernd.

„Das ist jetzt nicht wichtig.“

„Oh doch und zwar, weil…“

„Zweitens,“ unterbrach er sie, „bist du eine Frau und als…“

„EINE FRAU?!?“, schrie sie. Das hatte das Fass zum überlaufen gebracht. „DU LÄSST MICH NICHT KÄMPFEN, WEIL ICH EINE FRAU BIN???“

Jeder wäre bei diesem Gefühlsausbruch zusammengezuckt. Gaara sah sie nur ruhig an. Er nickte. Ikiru stand schnaubend vor ihm und kam langsam wieder zu Atem.

„Ist das dein Ernst?“

Er nickte wieder und schien allmählich genervt.

„Und was ist mit Temari? Ist sie keine Frau oder was? Ist dir das bei ihrer Oberweite etwa noch nicht aufgefallen?!“, fauchte sie sarkastisch.

Jetzt war es doch offensichtlich zufiel, das ging definitiv in den persönlichen Bereich. Gaara stand mit einem Ruck auf. Ikiru stand ihm gegenüber und zuckte nicht zurück. Dafür war sie viel zu wütend.

„Geh nicht zu weit!“, fauchte er jetzt. Sie merkte, dass er sauer war, aber sie machte weiter.

„Ich kann doch nichts dafür, wenn du für so etwas blind bist, mein Lieber.“

Sie funkelten sich gegenseitig an, was gar nicht so leicht war.

„Wieso sollte ich dich in den Kampf mit einbeziehen?“, fragte er sie nun.

„Wieso solltest du nicht?“, konterte sie. „Oh, stimmt ja, ich bin eine Frau.“ Der Spott war nicht zu überhören.

„Was willst du bitte gegen eine Armee ausrichten? Sie mit Eisrosen bewerfen?“, höhnte er nun.

Ikiru erstarrte.

Du mieses Arschloch!!!

„Willst du wissen, was ich draufhabe?“, fragte sie leise.

„Ich zittere schon vor Angst.“, spottete er.

Ikiru fing an zu zittern vor unterdrückter Wut.

„Okay.“, murmelte sie. Er lachte leise.

Jetzt reicht es!

„OKAY, DU BLÖDMANN!“, schrie sie. „ICH WARTE AUF DEM DACH!!!“

Damit drehte sie sich um und ging zur Tür.
 

Hinata, Kiba, Shino, Temari und Kankuro waren, nachdem sie sich aus dem Beratungssaal zurückgezogen hatten, vor der Tür stehen geblieben, um auf beide zu warten.

Sie unterhielten sich gerade über die mögliche bevorstehende Schlacht, als sie von drinnen her laute Stimmen hörten. Sofort waren alle still und versuchten zu lauschen. Das war unverkennbar Ikirus Stimme. Alle konnten kaum etwas verstehen.

„Was ist darin los?“, fragte sich Hinata. Ikiru schrie sonst nie durch die Gegend. Sie wollte gerade ein Ohr an die Tür legen, als die Stimmen lauter wurden und alle ein paar Wörter verstanden.

„…….Frau…..ich…..Oberweite……blind!“

Alle starrten mit offenem Mund auf die Tür.

„Worüber reden die denn da bitte?“, murmelte Kiba. Gerade als er die Tür aufmachen wollte, ging diese mit einem Ruck auf und heraus kam eine wutschnaubende Ikiru, mit kirschrotem Gesicht und einem mörderischen Blick in den Augen. Alle wichen einen Schritt zurück, als sie an ihnen vorbeilief und in Richtung ihres Schlafzimmers ging. Hinata wollte schon hinter ihr her, als diese anfing zu schreien.

„GAARA, KOMMST DU ENDLICH?!“

Alle starrten sie mit offenem Mund an. Seit wann redete sie ihn mit seinem Namen an und auch noch so?

Hinata sprintete ihr hinterher. „Ikiru, was ist los?“

Sie antwortete nicht, sondern verfluchte weiterhin den Kazekagen. Hinata wiederholte ihre Frage.

„Ich werde gegen ihn kämpfen!“

Hinata blieb wie angewurzelt stehen, sodass Kiba und Shino in sie reinliefen.

„B-B-Bitte was?“, quiekte Hinata.

„Du hast schon verstanden.“, fauchte Ikiru. „Dieser Blödmann kann sich auf was gefasst machen!“
 

Besagter Blödmann war immer noch im Beratungssaal. Als Temari und Kankuro in den Saal kamen, sahen sie ihren kleinen Bruder auf einem Stuhl am Tisch sitzen, das Gesicht in einer Hand verborgen und leise vor sich hinfluchend.

„Was ist hier los?“, fragte Temari. Bevor ihr Bruder antworten konnte kam von oben wieder Geschrei.

„GAARA, BEWEG DEINEN FAULEN HINTERN HIER HOCH!“

Temari starrte die Decke an und Kankuro klappte die Kinnlage runter. Von Gaara kam ein genervtes Stöhnen.

„So war das nicht geplant.“, murmelte er.

„Bitte?“, kam es von seinen Geschwistern. „Was war nicht geplant?“

„Das sie so einen Aufstand macht. Da will ich sie zu ihrem eigenen Schutz nicht in den Kampf mit einbeziehen, und was passiert…“

Temari und Kankuro starrten ihren Bruder an. Seit wann kümmerte ihn das Wohl anderer, besser gesagt das Wohl einer Frau?

Bevor einer von beiden etwas Weiteres sagen konnte, kam wieder ein Ruf von oben.

„GAARA, KOMM ENDLICH!!!“

Gaara stöhnte wieder und Temari glaubte etwas wie „zu laut“ von ihm zu hören. Es rührte sich keiner, bis Temari zögernd sagte: „Wenn du vorhast dich mit ihr anzulegen, dann lass es sein.“

Gaara rührte sich immer noch nicht.

„GAARA!!!“

Plötzlich stand Gaara ruckartig auf und ging mit entschlossenem Blick aus dem Saal. Temari und Kankuro tauschten einen kurzen Blick miteinander, dann liefen sie ihrem Bruder hinterher, der in Richtung seines Zimmers ging.

„Was hast du vor?“, fragte Kankuro.

„Mich fertig machen.“, kam es von vorne.

„Wofür?“

Sie erreichten Gaaras Zimmer und blieben davor stehen. Gaara drehte sich zu seinen Geschwistern rum und meinte mit einem leicht gequälten Gesichtsausdruck: „Wofür wohl.“

Damit knallte er seinen perplex aussehenden Geschwistern die Tür vor der Nase zu.
 

Inzwischen war Ikiru in ihrem Zimmer und zog sich dünne Hand- und Beinschoner an wären ihre Teamkameraden ihr mit offenem Mündern dabei zuschauten.

„Ikiru, du hast nicht wirklich das vor, was du eben behauptest hast?“, fragte Hinata.

Ikiru hörte ihr gar nicht zu, sondern zog sich die Schuhe aus und ging dann ins Bad. Zu Überraschung aller drehte sie den Wasserhahn des Waschbeckens voll auf und lies ihr Badezimmer nach kürzester Zeit überfluten. Kiba und Hinata glotzten sie blöd an, Shino schien jedoch zu verstehen, sagte aber nichts.

„Ikiru,“, fragte Hinata zögernd, „wieso lässt du dein Badezimmer überfluten?“

Sie ging zum Waschbecken um das Wasser abzudrehen. Da drehte sich Ikiru blitzschnell um und packte Hinata am Arm.

„Wage es nicht!“, zischte sie bedrohlich.

Hinata zuckte zurück und starrte ihre beste Freundin ängstlich an. So hatte sie sie noch nie erlebt.

Ikiru öffnete die Tür zum Balkon und ging dann aus ihrem Zimmer in Richtung Dachtreppe, die anderen hinterher. Gerade als Hinata, Shino und Kiba aus Ikirus Zimmer traten, ging der Kazekage an ihnen vorbei. Alle blieben wie angewurzelt stehen.

Zu ihrem Entsetzen hatte dieser ebenfalls Kampfkleidung an und er trug seine Sandflache auf dem Rücken.

Wie alle so blöd dastanden und Ikiru und Gaara hinterher glotzten, kamen Temari und Kankuro angelaufen.

„Will er etwa auch…?“, murmelte Kiba.

Die Geschwister nickten. Zusammen stürzten sie alle dem Kazekagen und Ikiru hinterher.
 

Als Gaara das Dach betrat, wartete Ikiru bereits auf ihn. Gerade als er etwas sagen wollte, hob sie blitzschnell ihren Arm und zeigte auf die Tür. Hinter ihr tauchte auf einmal Wasser auf, wie es schien kam es aus ihrem Zimmer, und schoss auf ihn zu. Gerade als er dachte er müsste sich verteidigen, schoss das Wasser an ihm vorbei. Es sammelte sich am kompletten Rahmen der Tür und vereiste dort mit einem knacksenden Geräusch. Zurück blieb eine zehn Zentimeter dicke Eisschicht rund um die Tür. Er fragte sich gerade was das sollte, als er nahende Schritte an der Tür hörte.

RUMMS

Mit einem Knall knallten mindestens fünf Körper gegen die Tür. Gedämpft hörte er Flüche und die Stimmen von Ikirus Team und seinen Geschwistern.

„Sie haben die Tür verriegelt!“

„Kiba, greif mir nicht an den Hintern!“

„Tue ich nicht!“

„Schnell auf eins der Nachbardächer!“

Damit entfernten sich die Schritte und es herrschte Stille. Gaara schaute Ikiru an.

„Vorsichtsmassnahme.“, meinte sie nur auf seinen Blick hin.

Dann ging sie in die Mitte des Daches und wartete dort auf ihn.

„Wollen wir anfangen?“, meinte sie nur.

„Eins müssen wir vorher noch klären, meine Liebe.“, meinte er leicht amüsiert. In gewisser Weise war diese Situation doch ein wenig lustig. „Ich werde nicht gegen dich als Feind antreten! Ich biete dir deswegen dies an.“

Er machte eine kurze Pause. Ikiru lies ihn sprechen.

„Ich unterziehe dich hiermit einer Prüfung. Wenn du es schaffst mich ernsthaft zu bedrohen oder ich dich, dann endet dieser Kampf und zwar sofort. Wenn ich finde, dass du es würdig bist in diesem Krieg mitzumachen, dann lasse ich dich kämpfen.“

Er hatte gründlich darüber nachgedacht und er fand, dass dies die einzige Lösung sei mit ihr auszukommen.

Sie sah ihn einen Moment lang an und schien zu überlegen. Dann fing sie an zu grinsen.

„Einverstanden.“
 

Viel Spaß, mein Lieber.

Ikiru fing an sich auf das Wasser in ihrem Zimmer zu konzentrieren. Sie ließ beide Arme langsam emporheben und das Wasser in ihrem Zimmer erhob sich, kam aus dem Fenster auf das Dach. Gut 100 Liter Wasser schwebte jetzt über ihrem Kopf.

Sie beobachtete seine Stimmung. Er fühlte keine Furcht oder Entsetzten, nein, bei ihm spürte sie, dass er beeindruckt, überrascht und vor allem fasziniert war.

Mit einem Grinsen konzentrierte sie sich auf das Wasser über ihren Köpfen. Dann lies sie dies ein wenig erhitzen, sodass es zu Nebel wurde. Sie verteilte diesen Nebel über das ganze Dach und ließ ihn extra dicht und fast undurchschaubar. Ihr machte dies gewiss nichts aus. Sie konnte trotz der Feuchtigkeit in der Luft immer noch sehr gut „sehen“.

Jetzt spürte sie bei ihm doch leichte Verwunderung. Sie lachte, als sie sich seinen Gesichtausdruck vorstellte.

„Tja, mein Lieber. Gleiches Recht für alle. Wenn ich nichts sehen darf, darfst du auch nichts sehen.“

Dann zog sie aus ihrem Hemdärmel denn Griff eines Schwertes. Sie wollte extra ihre Waffe für den Nahkampf gebrauchen. Mit einem mentalen Befehl vereiste rund um den Schwertgriff das Wasser.

Nach einer Minute hatte sie ein leuchtendes, bläulich, scharfes Schwert in der Hand. Ihre Lieblingswaffe.

In dem Moment wunderte sie sich, warum er sie nicht angegriffen hatte. Er hatte sich noch nicht vom Fleck gerührt. Er hatte nicht zugeschlagen, als sie den Nebel erschaffen hatte und auch nicht als sie mindestens zwei Minuten lang sich auf die Erschaffung ihres Schwertes konzentriert hatte.

„Wieso tust du nichts? Hast du Angst?“

Sie wartete auf seine Antwort. Dann hörte sie aus dem Nebel heraus sein leises Kichern. Unweigerlich lief es ihr kalt den Rücken runter.

„Wie sag man so schön: Ladys First.“

Mit einem Grinsen stürmte sie auf in los, das Schwert zum Zuschlagen erhoben. Gerade als sie ihm ein Streich quer über die Brust versetzten wollte, steckte ihr Schwert auf einmal irgendwo fest. Sie versuchte es zu bewegen es funktionierte jedoch nicht.

„Was ist…?“, stammelte sie.

Er kicherte wieder. „Schon mal was von „Sand“ gehört, Schätzchen?“

Da erst registrierte sie das Etwas an ihrem Schwert. Rund um das Schwert spürte sie nichts. Es war als wäre dort etwas was sie nicht sehen könnte.

Sand!

Seine Waffe war genau das, was sie nicht sehen konnte. Vertrocknete, zu winzigen Körnern zermalmte Erde. Sie lies einen saftigen fluch vom Stapel.

„Woher wusstest du das?“, zischte sie. Biologisch gesehen war dieser Kerl ihr absoluter Todfeind.

Sie meinte ihn wieder kichern zu hören. „Eigentlich habe ich so was geahnt.“, sagte er. „Aber das Sand deine Absolute Schwäche ist habe ich erst vor einer Minute herausgefunden. Und nur damit du es weißt. Meine Waffe war schon immer der Sand, schon als ich auf die Welt kam.“

Dann geschah etwas Merkwürdiges. Sie hörte ein Rascheln und auf einmal löste sich seine Gestalt vor ihr in Luft auf.

Überrascht schrie sie leicht auf.

„Was hast du gemacht?“

„Ich habe mich mit einer Sandrüstung umhüllt.“ Sie hörte ihn irgendwo aus dem Nebel lachen. Es war unheimlich. „Lass uns Verstecken spielen, kleine Ikiru.“

Jetzt brach bei Ikiru der Schweiß aus. Wie konnte sie gegen etwas kämpfen, das nicht da ist? Wie konnte sie gegen das Nichts kämpfen?

Und da fiel ihr die Lösung ein.

Nichts!!!

Damit fing sie an sich zu konzentrieren. Und dann spürte sie es. Blitzschnell kam ein riesiges Nichts auf sie zu. Schnell lief sie zur Seite und spürte wie das Nichts ihr hinterher folgte. Sie konzentrierte sich wieder auf ihre Umgebung, suchte die Umgebungen ab, wo sie nicht spürte. Und da „sah“ sie ihn. Sie machte ein Kehrtwende und lief auf das Nichts zu, das sie verfolgte. Mit einem mentalen Befehl lies sie das Wasser um den Sand vereisen, sodass dieser in der Bewegung erstarrte. Dann ließ sie das Wasser in den Sand sickern und machte ihn so unbrauchbar.

Glücklich, dass sie eine Lösung für ihr Problem gefunden hatte, lachte sie kurz auf. Irgendwo im Nebel meinte sie ein leises „Clever“ zu hören. Dann sendete sie Befehle um die Umgebung um ihn herum und ohne dass er es merkte schwebten auf einmal mindestens zehn Eiszapfen um ihn herum.

Mit einem Lachen stürmte sie auf ihn zu. Die Eiszapfen sausten auf ihn zu und fanden auch ihr Ziel. Sie hörte seinen leisen überraschten Ausruf und merkte wie der Sand teilweise von ihm abfiel. Mit einem Grinsen stürmte sie auf ihn zu und setzte das Schwert an seiner Brust an.

Gerade als sie dachte, dass sie gewonnen hatte, lachte er ebenfalls auf. Und auf einmal spürte sie einen heftigen Druck auf ihrer Brust, der sich stark verstärkte. Sie keuchte überrascht auf. Eine riesige Hand hatte sich um ihren Brustkorb geschlungen und übte dort heftigen Druck aus.

Ikirus Konzentration auf den Nebel schwand und der Nebel lichtete sich. Gleichzeitig fiel seine Rüstung um ihn herum komplett ab.

Und dort standen sie, beide durchweicht vom Nebel, sie mit einer Sandhand um den Brustkorb und er mit einem Schwert an der Brust.

„Wenn du versuchst mich zu erstechen, wirst du zerquetscht.“, meinte er ruhig.

„Wenn du versuchst mich zu zerquetschen, wirst du erstochen.“, entgegnete sie.

So standen sie mindestens drei Minuten da, ohne das einer von ihnen etwas tat.

Dann spürte sie wie der Druck auf ihrer Brust abnahm. Im gleichem Moment ließ sie ihr Schwert sinken. Beide schauten sich eine Zeit lang an.

Dann stöhnte er kurz auf und lachte. Sie schaute ihn nur verwundert an. Plötzlich hörte er auf und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Fast wäre sie zurückgezuckt, ließ es jedoch bleiben als sie merkte, dass er sie ohne Einschränkungen respektierte und er tief von ihr beeindruckt war.

„Du hast bestanden.“

Ihr Gesichtsausdruck war wirklich nicht zu beschreiben. Es lag sowohl Überraschung als auch Freude und Ungläubigkeit in ihrem Gesicht.

„W-wirklich?“, stotterte sie.

Er grinste. „Ich spreche bestimmt nicht chinesisch. Und ich bin außerdem nicht der Typ für Scherze.“

Was dann geschah, war für ihn eine unglaubliche Erfahrung. Sie stieß einen Freudenschrei aus und warf sich ihm in die Arme. Total überrumpelt von dieser Aktion viel er fast hinten über. Ihre Arme um seinen Hals schnürten ihm wortwörtlich die Luft ab.

„Danke, danke, danke!!!“, lachte sie.

Sie drückte ihn fester.

„Ikiru?“

Sie merkte gar nicht, dass sie ihn immer noch festhielt.

„Ich krieg keine Luft!“, brachte er heißer hervor.

Sofort ließ sie von ihm ab und lief rot an.

Während er sie nach einem tiefem Lufthollen gründlich musterte, merkte sie erst, dass mit ihm etwas nicht gestimmt hatte. Er wäre fast umgefallen, als sie ihn umarmt hatte. Und er war müde, unendlich müde.

„Ikiru, da ich dir nun erlaubt habe im Kampf mitzukämpfen, unterstehst du ab sofort meinen Kommando.“ Er sagte alles mit einer solchen Autorität, dass Ikiru nicht wagte eine Bemerkung zu machen. „Du wirst das tun was ich sage, mir zuhören, wenn ich was sage und du wirst nicht wagen mir in jeglicher Weise zu widersprechen. Haben wir uns verstanden?“

Ikiru konnte nur nicken. Sie fühlte tiefen Respekt gegenüber ihm und allein aus Dankbarkeit würde sie ihm nicht widersprechen.

„Verstanden!“

Sie lächelte ihn an. Sie wollte gerade etwas sagen als sie von der Tür her laute Geräusche hörten. Sie hatten die anderen völlig vergessen. Zusammen gingen sie zur Tür und Ikiru entfernte den „Türschutz“. Das hatte zu Folge, dass alle aufeinander fielen. Alle schrieen wild durcheinander.

„Kiba, du greifst mir schon wieder an den Hintern!“

„Tue ich nicht!“

„Tust du wohl.“

„Nein!!!“

„Wer ist es den sonst? Hinata ist ein Mädchen, Kankuro ist mein Bruder und Shino…macht so was nicht!“

„Leute, die Tür ist auf.“

Alle verstummten und schauten nach oben zu Gaara und Ikiru, die sich vor lachen kaum halten konnte. Sofort bombardierten alle sie mit Fragen. In kurzen Sätzen schilderte Ikiru ihren Freunden den Kampf und sagte dann noch mit Stolz in der Stimme, dass sie kämpfen durfte.

„Wirklich?“

„Bist du dir sicher?“

„Ikiru, dass kann gefährlich werden!“

Ikiru schaute alle ernst an. Und mit einem Blick auf Gaara sagte sie schließlich:

„Ich weiß, aber so kann ich wenigstens mehr tun.“

Gaara schaute ihr tief in die Augen. „Komm gleich in mein Büro.“

Sie lächelte ihn kurz an und nickte.

Dann ging sie vom Dach und ließ Gaara mit seinen Geschwistern allein.
 

Kaum waren sie weg, schnallte sich Gaara seine Kürbisflache mit dem Sand vom Rücken und setzte sich auf den Boden, angelehnt ans Geländer.

„Alles in Ordnung?“, fragte Temari.

„Alles ist bestens.“, murmelte er.

„Hast du wirklich deine Meinung geändert?“, fragte ihn sein Bruder. Der nickte nur. Temari pfiff leise durch die Zähne.

„Dann muss sie ich ja schwer beeindruckt haben. Du änderst sonst nie so schnell deine Meinung.“

Gaara grummelte nur. Er war zu müde um viel zu sagen.

„Wie viel Prozent hat sie deiner Meinung nach gegeben?“

Gaara überlegte kurz.

„Sie hat Wasser in ein riesiges Nebelfeld verwandelt, ein Schwert mit Hilfe der Luftfeuchtigkeit erschaffen und meinen Sand teilweise eingeeist.“

Seine Geschwister glotzten ihn blöd an.

„Wie viel Prozent?“

„Ich würde sagen 15%.“, sagte der Kazekage nach einer Weile.

„15%!!!“, schrie Temari auf. „Sie erzeugt Nebelfelder mit Hilfe eines laufenden Wasserhahns und es sind deiner Meinung nach nur 15%?!?“

„Noch nicht mal, würde ich fast schon behaupten. Sie war danach kein Stück müde.“ Sein Bruder schaute ihn mit merkwürdigen Gesichtsausdruck an.“

„Wie viel hast du gegeben?“, flüsterte er.

Darauf herrschte eine ganze Weile Schweigen.

„16%!!!“, sagte er schließlich leise.

„WAS!!!“, schrieen beide gleichzeitig los. Das tat seinem dröhnenden Kopf überhaupt nicht gut und er seufzte kurz auf.

„Über 15%??? Du gibst bei manschen Kämpfen nicht mal 5%, wieso sind es auf einmal über 15%???“

Darauf gab er keine Antwort. Er hatte in dem Kampf nichts gesehen und musste so mehr Kraft in den Sand fließen lassen, dann hatte sie einen Teil seiner Kraft mit Eis zerstört und dann hatte sie ihn beinahe noch aufgespießt.

„Gaara, wann hast du das letzte mal geschlafen?“

Er zuckte zusammen. Nicht dieses Thema. Schnaubend stand er auf und ging ohne ein weiteres Wort an seine besorgten Geschwister vorbei. Die besorgten Fragen überging er, auch dann als sie ihn bis zu seinem Zimmer folgten. Mit einem Knall schlug er ihnen die Tür vor den Nasen zu und schloss ab.

Im Stillen beantwortete er die Frage mit: Knapp eine Woche.
 

Eine Stunde später waren Ikiru und Gaara in dessen Büro allein.

„Die Lage sieht wie folgt aus. Wir haben einen Spion ausgesendet, der uns die Lage der feindlichen Armee mitteilen soll. Wir sollten…“

Ikiru schweifte mit ihren Gedanken währenddessen ab und dachte über die Lage der anderen Dorfbewohner nach, die nicht in den Kampf mit einbezogen wurden, hauptsächlich Frauen und Kinder.

Die Frauen die hilflos waren und sich um die kleinen Kinder und Babys kümmern mussten. Seit heute morgen wurden alle evakuiert und sicher in Richtung Gebirgsgegend gebracht.

Wenn Ikiru an kleine Kinder und Babys dachte, wurde ihr immer warm ums Herz. Der flaumige Haarschopf von den Kleinen und…

„Und was meinst du zu der ganzen Sache?“, fragte Gaara und unterbrach sie in ihren Gedanken. Oder fast, denn halb war sie noch mit Babys beschäftigt.

„Ich find sie auch süß.“, sagte sie.

Gaara starrte sie an als wäre sie verrückt geworden.

„Du findest Kriegswaffen süß?“

Sie hörte ihm kaum zu.

„Wovon redest du bitte?“, fragte er.

„Nah, von Babys.“ Dass sie sich gerade vor dem Dorfherrn mal wieder zum Affen macht,e hatte sie noch nicht wirklich signalisiert.

„Babys?!?!“

Sie fühlte so große Ungläubigkeit bei ihm, dass sie dadurch wachgerüttelt wurde. Erst dann merkte sie, was sie da von sich gab. Ikirus Gesicht nahm die Farbe seiner Haarfarbe an.

„Ähhhhhh…“ Mehr brachte sie nicht raus.

Er sah sie streng an. „Könntest du dich jetzt bitte auf das Thema oder wenigstens auf den Ernst der Lage konzentrieren?“

„Sicher.“, flüsterte sie.

Als er jedoch wieder in Richtung Militär und Krieg zu reden anfing, schweiften ihre Gedanken wieder ab und gingen automatisch wieder zu den Babys zurück.

Als sie noch hatte sehen können, hatte sie sich immer gefragt wie ihre Babys später aussehen würden. Und sie fand vor allem eine Kombination von Haar- und Augenfarbe besonders toll.

„Was würdest du sagen?“ Abermals wurde sie von ihm unterbrochen. Und es passierte das gleiche wie vorher.

„Rote Haare und blaue Augen sind toll.“

Einen Moment herrschte Schweigen. Dann merkte sie langsam wachsende Ungeduld bei ihm.

„Kannst du bitte aufhören an Babys zu denken!“ Er klang gereizt.

„Sicher.“ piepste sie. Ihm Inneren klatschte sie sich links und rechts eine.

In seinen Gedanken dachte er über ihr Gebrabbel nach.

Was meinte sie mit rote Haare und blaue Augen? Das wäre ja eine Farbkombination von Haar- und Augenfarbe. Die blauen Augen wären wohl von ihr, aber von wem die roten Haare. Der einzige Kerl den ich mit roten Haaren kenne…

Auf einmal wurde ihm ziemlich heiß im Gesicht. Wenn Ikiru sehen könnte hätte sie gesehen, dass sein Gesicht knallrot anlief.

…bin ich!

Ikiru wurde währenddessen wieder auf Gaara aufmerksam und merkte mit ziemlicher Verwunderung, dass ihm etwas ganz offensichtlich peinlich war.

„Vielleicht reden wir gleich weiter.“, murmelte er auf einmal. Ikiru sah ihn total erstaunt an und wunderte sich, warum er auf einmal ihre „Besprechung“ unterbrach. Dann stand er auf und ging zur Tür. Kurz bevor er das Zimmer verließ, drehte er sich noch einmal zu ihr um.

„Wieso zum Teufel denkst du an Babys, wenn wir uns im Krieg befinden?“

Zu seiner Verwunderung fing Ikiru an zu kichern.

„Gaara, das sind die Gedankensprünge einer Frau. Die muss ein Mann nicht verstehen.“

Er starrte sie eine Weile an. Auf der einen Seite wollte er wissen was sie damit meinte, aber auf der einen Seite hielt er sie für ein wenig…

„Aha.“, sagte er darauf nur. Sie kicherte wieder.

„Wurdest du es gerne wissen?“

Verdammte Gedankenleserei!

„Bestimmt nicht.“, sagte er. Damit ging er aus dem Zimmer.
 

„Temari, ich muss dich was fragen.“

Kurz nachdem er aus dem Zimmer raus war, war er in die Küche gelaufen um seine Schwester aufzusuchen. Sie war gerade dabei den Abwasch vom Mittagessen zu beseitigen.

Seine große Schwester schaute ihn verwundert an. In seinen 17 Lebensjahren hatte ihr kleiner Bruder sie noch nie etwas gefragt. Noch verwunderter war sie, als er sich zu ihr an die Spüle stellte und ebenfalls anfing denn Abwasch zu machen. Nachdem sie ihn ungefähr eine Minute lang angestarrt hatte, widmete sie sich wieder dem Geschirr.

„Was möchtest du denn wissen?“, fragte sie vorsichtig.

„Was sind die Gedankensprünge einer Frau?“

„AUTSCH!“

Das Messer, das Temari in der Hand gehalten hatte, war etwas zu fest an der Klinge angefasst worden. Sie blutete leicht am Finger und hielt sich diesen in den Mund, während sie ihren Bruder fassungslos anstarrte.

„Bitte was?!?“

Ihr Bruder sah sie nur erwartungsvoll an. Wie ein kleines Kind. Temari überlegte kurz, ob sie ihm eine Antwort geben sollte, möglichst ohne ihn wütend zu machen.

„Gaara, du bist ein Mann. Ein Mann muss die Gedankensprünge einer Frau nicht verstehen!“

Wie erwartet verfinsterte sich sein Gesicht ein wenig. Aber er schien nicht wütend.

„Das ist schon das zweite Mal, dass ich das höre.“

Temari glotze. Woher ist er bloß auf dieses Thema gekommen? In dem Moment ging er wieder in Richtung Tür. Temari nahm das Messer wieder in die Hand.

„Denken Frauen oft an Babys?“

„AUUUUTSCH!!!“

Zum zweiten Mal schnitt ihr das Messer in die Hand.

Wenn er noch weiter solche Fragen stellte habe ich bald eine Hand weniger.

„Ja, Frauen denken oft an Babys, kleiner Bruder.“, murmelte sie leise. Damit drehte er sich wieder um, Temari ebenfalls.

„Denken sie auch daran mit wem sie sie bekommen?“

KLIRR

Gut, dass sie das Messer aus der Hand gelegt hatte, das Glas was sie gehalten hatte, war jedoch nicht mehr zu retten.

Mit offenem Mund starrte sie ihn an, unfähig ein Wort zu sagen. Bevor sie wieder bei Fassung war, zuckte ihr kleiner Bruder mit den Schultern und ging aus der Küche.

Temari war gerade dabei die Scherben aufzusammeln, als Kankuro reinkam.

„Was ist den hier passiert?“

„Kankuro, wir haben ein Problem.“

Er runzelte die Stirn. „Ach ja?“

„Ja!“

„Und zwar?“ Er schenkte sich ein Glas Wasser ein.

„Unser kleiner Bruder ist anscheinend endlich in der Pubertät!“

KLIRR
 

Ikiru saß seit ihrem Erlebnis in seinem Büro auf dem Dach und dachte darüber nach. Wieso hatte er so merkwürdig reagiert? Okay, es ist verständlich, dass er verwirrt war, wenn er über die momentane Kriegssituation redete und sie an Babys dachte.

Sie musste wirklich versuchen mit ihren Gedanken nicht so sehr abzuschweifen. Und noch etwas beschäftigte sie. Wieso war er so müde? Sie hatte ihn seit ihrer Ankunft im Dorf, und das war vor knapp einer Woche gewesen, noch nie schlafen sehen.

Schlafmangel konnte zu Halluzinationen, Geisteskrankheit und im schlimmsten Falle zum Tod führen.

Er musste doch irgendwann schlafen.

Sie beschloss mal mit ihm darüber zu reden. Genau in diesem Moment spürte sie, dass er hochkam. Sie blieb sitzen und wartete bis sich die Tür zum Dach öffnete. Sie drehte sich zu ihm um, während er langsam auf sie zukam. Irgendetwas an seinem Gang irritierte sie. Er schien leicht zu schwanken. Ikiru stand aus einem inneren Impuls her auf.

„Guten A-… GAARA!!!“

Bevor sie nur den Satz beenden konnte, merkte sie wie sich wortwörtlich sein Körper abschaltete. Vor einer Sekunde sah sie noch wie sein Blut und seine Kraft durch seinen Körper liefen, aber auf einmal funktionierte gar nichts mehr. Er knickte mit den Knien ein und fiel wie in Zeitlupe zur Seite.

Ikiru handelte ohne es wirklich zu merken. Blitzschnell war sie bei ihm und fing seinen Körper gerade noch auf, bevor er mit dem Kopf auf die Kante des Daches schlug. Sein Gewicht drückte sie mit zu Boden und auf einmal saß sie da und hatte seinen Oberkörper in ihrem Arm.

„GAARA!“, schrie sie und schüttelte ihn leicht. Er reagierte überhaupt nicht.

Schreckliche Angst packte sie. Was war mit ihm?

Auf einmal hörte sie seine gleichmäßigen Atemzüge. Sie erstarrte…und war ganz aufgeregt als sie merkte, dass er noch atmete.

Sie versuchte Ruhe zu bewahren und versuchte sich an das wenig Medizinische zu erinnern, was sie mal gelernt hatte.

Schnell knöpfte sie seine Jacke und sein Hemd auf und legte ein Ohr auf seine Brust. Sie hörte einen regelmäßigen Herzschlag und seufzte auf. Sie fühlte den Puls, welcher auch normal war und legte eine Hand auf seine Stirn. Sie war kühl und ansonsten fühlte er sich nicht heiß oder zu warm an.

Wieso war er dann umgekippt?

Und dann traf es sie wie ein Schlag. Er hatte gleichmäßigen Puls und Atemzüge und schien ansonsten vollkommen in Ordnung zu sein, bis auf die Tatsache, dass er auf einmal einfach umgefallen war. Die einzige logische Erklärung ließ sie blöd aus der Wäsche gucken.

Er schläft?!?

Ikiru starrte die schlafende Person in ihren Armen an. Er war mitten im Gehen eingeschlafen?

Okay, der Kerl ist wirklich müde.

Wenn er bis zur Erschöpfung umfällt, wie lange schlief er dann bitte nicht? Das war extrem ungesund, Ikiru erinnerte sich daran, dass sie dies einmal zu ihm gesagt hatte.

Etwas stieß gegen Ikirus Arm und sie schaute auf. Er hatte im Schlaf gezuckt und tat es wieder und wieder. Es sah fast so aus als wollte er nicht schlafen.

Instinktiv nahm sie ihn fester in den Arm und wurde dabei sofort rot. Hier saß sie, den Dorfherrn auf ihrem Schoß und sah aus wie ein begossener Pudel.

Was mache ich denn jetzt?

Genau in dem Moment musste sie gähnen. Sie selbst hatte fast zwei Nächte nicht geschlafen und war selber ziemlich müde. Da sie ihn nicht wecken wollte, versuchte sie sich nicht zu bewegen. Das letzte was sie dachte bevor sie einschlief, war, dass ihr das niemand auf der Welt abkaufen würde.
 

Langsam öffnete Gaara die Augen…und wunderte sich warum er hinauf in den Himmel starrte. Dann registrierte er, dass er auf dem Boden lag und er sich so schlapp fühlte wie nach einem heftigen Kampf. Er schloss die Augen wieder und fing leise an zu fluchen.

Ich bin wohl eingeschlafen. Ganz toll!

Aber wieso tat ihm dann nichts weh. Bis jetzt war ihm nur ein einziges Mal passiert das er im Gehen eingeschlafen war und das war in seinem Büro gewesen, knapp eine Woche nach…

Ihm schauderte unwillkürlich. Seit dem Zeitpunkt versuchte er so gut wie es geht nicht zu schlafen. Aber die Erfahrungen mitten während der Arbeit mit dem Kopf auf den Tisch zu knallen und danach eine ganze Weile lang Kopfschmerzen zu haben, hatte er bis jetzt als sehr unangenehm empfunden.

Er fragte sich ernsthaft wie lange er es zwei Jahre so durchgehalten hatte. Die Beulen am Kopf und einmal sogar ein kleines Veilchen hatten seine Geschwister zu besorgten Fragen getrieben. Seit der Sache vor zwei Jahren beschäftigten sie sich viel intensiver mit ihm, als die Jahre seines Lebens davor. Ein weiterer Grund das Schlafen zu hassen. Oh ja, er hasste es abgrundtief zu schlafen. Deshalb versuchte er auch so lange wach zu bleiben, wie es geht.

Bevor er weiter denken konnte, kitzelte ihn auf einmal etwas im Gesicht. Er öffnete wieder die Augen...und hatte auf einmal eine Haarsträhne im Gesicht hängen. Zu müde um sie wegzuschieben sah er sie an. Es dauerte ungefähr eine Minute bis sein Gehirn registrierte, dass es nicht sein Haar war, dass ihm im Gesicht hing. Und das er nicht nur auf dem Boden lag.

Nein, das Haar war schwarz, lang und lockig und er lag gewiss nicht nur auf dem Boden.

Schwarz, lang, lockig?!?

IKIRU!!!

Mit einem Aufschrei fuhr er hoch und knallte mit dem Kopf voll gegen ihre Nase. Mit einem Schrei fuhr sie hoch, ziemlich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Er krabbelte ein paar Schritte von ihr weg und starrte zu ihr rüber wie sie sich die Nase hielt und lautstark fluchte.
 

„Was soll der Scheiß?!“, schrie sie und schielte auf ihre leicht blutende Nase.

Hat er vollkommen den Verstand verloren?

Ikiru merkte, dass er sie ansah…und zwar auf sehr seltsame Art. Er hatte die Hände in seine Oberarme gekrallt und schien sie anzustarren. Nein, viel mehr schien er ins Leere zu starren.

„Gaara?“, fragte sie zaghaft und kroch zu ihm rüber. War mit ihm vielleicht doch etwas nicht in Ordnung? Sie hörte genau hin. Er schien vor sich hinzumurmeln. Sie lauschte genauer.

„Wieso hat sie mich angefasst, was ist hier los, wieso hat sie mich angefasst?????“

Sie starrte ihn an.

Was ist denn mit dem los?

„Gaara?“

Sie tippte ihn ganz vorsichtig an…und schrie erschrocken auf als er wortwörtlich in die Luft ging.

„Wieso hast du mich angefasst???“

Sie starrte ihn vollkommen perplex an. „Wie bitte?“

„Wieso hast du mich angefasst?!?“ Er war vollkommen außer sich, was Ikiru überhaupt nicht verstand. Und das machte sie wütend.

„Wieso? DU FRAGST ALLEN ERNSTES WIESO?! HÄTTE ICH DICH ETWA VERDAMMT NOCHMAL FALLEN LASSEN SOLLEN, MITTEN AUF DIE DACHKANTE, WO DU DIR VERDAMMT NOCHMAL DAS GENICK HÄTTEST BRECHEN KÖNNEN?!?“

Er reagierte immer noch nicht, sondern funkelte sie nur an. Jetzt erst merkte er, dass sein Hemd und seine Jacke offen waren. Er funkelte sie noch wütender an als vorher. Ikiru bemerkte diese Geste und sie wurde richtig sauer.

„SCHAU MICH NICHT SO AN!!! WENN DU MIR JETZT AUCH NOCH DEN VORWURF „KÖRPERLICHE BELÄSTIGUNG“ ENTGEGENSCHLEUDERST, WIRST DU KENNENLERNEN, WAS BEI MIR KÖRPERLICHE BELÄSTIGUNG HEIßT?!!“

„Entschuldigung?“

Beide fuhren herum. „Was?!!“

Der Bote, der in der Tür stand, zuckte zusammen. Der Anblick musste wirklich seltsam aussehen. Ikiru stand mit blutender Nase und zerzausten Haar und mit einem Gesicht als würde sie gleich jemanden umbringen da. Gaara stand mitfreigelegten Oberkörper, leicht rotem Gesicht und mit einem verwirrten und zornigen Blick vor ihr.

„Eine Nachricht vom Spion.“, piepste er.

Gaara kam langsam auf ihn zu und entriss ihm den Brief. Kaum war seine Aufgabe getan, verschwand der Bote auch schon.

Schweigend las er den Brief durch. Ikiru wollte ihn gerade weiter anschreien als sie merkte, dass etwas überhaupt nicht stimmte. Seine Stimmung schlug von Zorn auf Ungläubigkeit und schließlich zu blanken Entsetzen um.

„Was ist los?“, flüsterte sie erschrocken. Er antwortete nicht, sondern sah sie mit einem undeutbaren Blick an. Dann stürmte er los.

„Hey, warte mal!“, schrie sie ihm hinterher. Er antwortete ihr immer noch nicht. Er lief im Eiltempo zu zwei Türen.

„Temari, Kankuro!“, schrie er an die Türen. Zwei Sekunden später standen seine Geschwister vor ihnen.

„Ruft sofort den Rat zusammen!“, befahl er ihnen. Sein Ton unterstrich die Worte noch und schon waren beide weg ohne eine Frage gestellt zu haben. Dann ging er in den Versammlungssaal, Ikiru dicht hinter ihm. Dort warteten sie, bis sich der Raum mit allen Ratsmitgliedern gefüllt hatte.

„Ich habe gerade Nachricht von unserem Spion erhalten.“, eröffnete der Kazekage das Gespräch. „Er teilt uns die Lage und die Größe der Armee mit.“ Es folgte eine Pause. Er schien nachzudenken wie er es allen mitteilen konnte. „Die Armee des Feindes hat die dreifache Kampfkraft.“, sagte er schließlich.

Die Stille die folgte war nicht zu beschreiben. Im ganzen Raum herrschte Entsetzten und Ungläubigkeit. Auch Ikiru war erstarrt vor Schreck. Die dreifache Kampfstärke.

Suna-Gakure hatte eine Kampfkraft von ungefähr 200 Mann. Dann hatte die feindliche Armee ungefähr 600 Mann. Diese Zahl war überwältigend…und sie konnten es nicht mit so einer Armee aufnehmen. Außer…

Ikiru zuckte zusammen und Angst drohte ihre Kehle zu verstopfen. Sie wollte es nie wieder machen, dass hatte sie sich vor neun Jahren geschworen.

In dem Moment erhob Gaara wieder die Stimme.

„Ich weiß, dass wir gegen diese Armee nicht viel ausrichten können. Und ich zwinge niemanden hier zu bleiben.“ Er senkte den Kopf, während alle im Saal ihn anstarrten. „Wer nicht hier bleiben will, um unser Dorf zu verteidigen, der sollte bis heute Abend aus diesem Dorf verschwunden sein.“ Er schaute in die Runde, jedem sah er tief in die Augen. „Wer kämpfen will soll heute Abend an der Dorfmauer sein.“

Mit einem Wink erklärte er die Versammlung für beendet. Als sich der Saal langsam leerte, kehrte Ruhe ein. Die einzigen die noch da waren, waren Ikiru und Gaara.

„Wir haben keine Chance.“, murmelte er zu ihr. Ihr Streit auf dem Dach war vergessen. Vor Ikiru saß ein Junge, der wusste, dass er und sein Dorf dem Untergang geweiht waren.

Ikirus Herz raste. Sie wollte ihn nicht so sehen. Im Inneren wusste sie, was zu tun war, aber ihr Verstand erlaubte ihr nicht an das zu denken was die Situation retten könnte. Aber ihn so zu sehen ließ ihr Innerstes die Oberhand gewinnen.

„Wer sagt, dass alle Hoffnung verloren ist?“, murmelte sie leise.

Gaara sah sie an. „Ich bewundere deinen Mut aber es gibt keine Hoffnung.“

Sie sah ihn an, mit traurigen und leeren Blick. „Doch die gibt es.“ Sie saß ihm tief in die Augen oder versuchte es. „Ich bin eure Hoffnung.“

Sie spürte, dass er sie mit Zweifel, Überraschung und Ungläubigkeit anstarrte und gewiss hielt er sie für verrückt. Es war ihr egal. Sie hatte ihren Entschluss gefasst.

„Wir wären mit der doppelten Kampfkraft noch ebenbürtig gewesen, aber gegen die dreifache Kampfkraft haben wir keine Chance. Wenn du es also nicht schaffst ein Drittel der Armee auszulöschen, dann sind wir erledigt. Und ich glaube nicht, dass du das kannst.“

Gaara sah sie an, versuchte ihr mit diesen Argumenten klarzumachen, dass es vorbei war. Aber sie sah ihn nur an, mit einem Gesichtausdruck den er nicht deuten konnte. Eine Mischung von Entschlossenheit lag in ihrem Blick aber auch Angst…und noch etwas anderes. Sie sagte nichts, sondern fing an zu lächeln, ein sehr trauriges aber entschlossenes Grinsen. Ihm lief es auf einmal kalt den Rücken runter.

„Das kannst du doch nicht, oder?“, flüsterte er.

Sie lächelte nur. „Vertraue mir einfach.“

Das kann sie doch nicht ernst meinen?!

Damit ging sie raus und ließ einen vollkommen verwirrten Kazekage hinter sich. Ja, sie war bereit es wieder zu tun. Für ihn. Sie dachte an all die Momente zurück in denen sie ihm begegnet war. Sie teilten die gleichen Gefühle, die gleichen Ängste. Ikiru musste sich eingestehen, dass sie ihn sehr mochte.

Nein, Ikiru gestand sich ein…, dass sie ihn liebte.
 

Am Abend gingen Ikiru und ihre Team-Mitglieder zur Dorfmauer. Keiner von ihnen sagte ein Wort, sie alle dachten, dass sie ihrem Tod entgegengingen. Kurz bevor sie an der Dorfmauer waren, hörten sie sie schon. Es war wie ein Vibrieren in der Luft, dass Brüllen der Armee, die vor der Dorfmauer auf ihre Opfer wartete.

Hier trennten sich die Wege von Hinatas Team und Ikiru. Hinata musste mit den anderen die Krankenstation überwachen. Ikiru stieg die Dorfmauer hinauf. Dort erwarteten sie Gaara und seinen Geschwister. Zu Überraschung Gaaras hatte sich kein einziger Kämpfer im Dorf zurückgezogen. Und Gaara fiel noch etwas auf…und zwar was Ikiru trug.

Sie war in einer blau-grauen hauchdünnen Rüstung gekleidet. Sie bestand eigentlich nur aus Arm- und Beinschienen und darunter trug sie ein blaues Kampfkleid. Sie sah aus wie…es war nicht zu beschreiben, wie sie für ihn aussah. Sie trat ihm mit derselben Kampfesstärke, Mut und Entschlossenheit entgegen, wie vor dem Kampf auf dem Dach.

Sie nickte ihm zu. Gaara lächelte leicht zurück. In dem Moment dröhnte eine Stimme zu ihnen hoch.

„Kazekage, noch kannst du kapitulieren. Wenn du dich bereit erklärst mit unserem Dorf zu kämpfen, dann werden wir dein Dorf nicht dem Erdboden gleichmachen. Entscheide!“

Gaara blickte mit einem solchen Stolz und solcher Gelassenheit der Armee entgegen, dass kein Zweifel bestand was er sagen würde.

„Vergisst es! Dieses Dorf wird nicht zu euren Verbündeten zählen und auch nicht zu eurer Marionette werden.“

Seine Worte wurden noch durch das Kampfgeschrei seiner Armee unterstützt. Wieder ertönte die Stimme, diesmal zornig.

„Dann fahrt alle zur Hölle!“

Und mit einem ohrenbetäubenden Brüllen stürmte die Armee auf das Dorf zu. Ikiru zuckte zusammen.

Jetzt ist es so weit!

Sie trat zu Gaara und legte ihm eine Hand auf den Arm. Er schaute sie an.

„Vertraust du mir?“, flüsterte sie. Gaara sah sie mit einem Gesichtsausdruck an den seine Geschwister nicht deuten konnten.

„Ich vertraue dir.“, flüsterte er zurück und legte seine Hand auf ihre. Ikiru spürte wie ihre Augen anfingen zu brennen. Mit entschlossener Miene trat sie an den Rand der Mauer. Eine einzige Träne lief ihr übers Gesicht.

Lebe wohl.
 

Gaara schaute ihr zu. Er hatte keine Ahnung was sie vorhatte und was sie ihm im Versammlungssaal mitteilen wollte. Aber aus irgendeinem Grund vertraute er ihr voll und ganz.

Ikiru trat bis an den Rand der Mauer. Dann hob sie die Arme über den Kopf und fing an vor sich hinzumurmeln.

Und dann passierten so viele Dinge in zehn Sekunden auf einmal, dass es für alle nicht zu glauben war. Der warme Abend wurde auf einmal eiskalt. Die Luft schien förmlich einzufrieren, man konnte seinen Atem sehen. Ikirus Körper schien sich auf einmal zu verändern. Vor Gaaras Augen und zu seinem Entsetzten wurde sie immer dünner und dünner, ihre Haut lief blau an, ihre Augen drehten sich nach hinten und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Und auf einmal blieb die Armee die dem Dorf entgegen stürmte einfach stehen.

Gaara starrte verwundert auf die Armee. Das erste Drittel der Armee schien einfach stehen geblieben zu sein. Der Rest der Feinde wunderte sich warum es vorne nicht weiter ging. Gaara fokussierte mit seinen Augen einen Mann…und fuhr unwirkürlich zusammen.

Die Haut des Mannes war blau angelaufen und sein ganzer Körper schien vereist. Er bewegte sich kein Stück mehr, nur seine Augen huschten mit einem Ausdruck des Entsetzens hin und her.

Dann ertönte ein Geräusch. Gaara lief es kalt den Rücken runter. Es war ein Geräusch, als wurde ein Eiswürfel unter heißes Wasser gehalten werden und unter der Hitze zerspringen.

Zuerst ertönte es nur hier und dort leise.

Klick. Klick.

Dann wurde es immer lauter. Und kurz bevor es passierte wusste Gaara was passieren würde.

Auf einmal explodierte der ganze Teil der eingefrorenen Armee. Die Menschen explodierten vor den Augen ihrer Kameraden und der Armee des Kazekagen. Ein entsetztes Schreien ertönte aus vielen Kehlen. Vereiste Körperteile flogen durch die Luft. Gaara starrte alles mit solch einem Entsetzen an, als wäre all das nicht wahr. Das musste ein Alptraum sein. Vor seinen Augen war ein Drittel der feindlichen Armee innerhalb einer halben Minute ausgelöscht worden.

Entsetzt starrte er zu der Verursacherin…und lief sofort zur Kante der Mauer. Ikiru wankte hin und her. Bevor Gaara bei ihr war, verschwand sie vor seinen Augen und stürzte die Mauer herunter. Er merkte nicht mal was er tat. Ohne zu Überlegen sprang er hinterher, hörte nicht die entsetzten Schreie seines großen Bruders und seiner großen Schwester. Er fiel die Mauer herunter, sah nur noch Ikiru, wie sie ihrem Tod entgegenstürzte.

Nein!

Er kam näher.

Nein

Er kam noch näher.

NEIN! Ich werde sie nicht verlieren!

Mitten in der Luft umschlang er ihren Körper mit den Armen, drückte sie an sich und ließ gleichzeitig Sand emporsteigen. Kurz bevor sie beide hart auf der Erde aufschlugen, landeten sie durch seinen Sand sanft auf dem Boden.

Gaara hatte Ikirus Körper an sich gepresst. Kurz danach landeten seine Geschwister neben ihm. Sie starrten die beiden nur an, entsetzt und erleichtert.

„Wie hat sie das geschafft?“, flüsterte Kankuro. Er konnte es nicht glauben.

„Ist egal.“, murmelte Gaara. Er merkte gar nicht, dass er mit den Händen über Ikirus Rücken strich. Er drückte sie noch fester an sich.

„Sie hat es geschafft. Sie hat uns gerettet.“

Dann merkte er, dass sie vor seiner Armee gelandet waren. Er stand auf.

„Angriff!“, schrie er und schon löste sich die vollkommen überraschte Armee aus ihrer Erstarrung und lief mit Kampfgeschrei in die Schlacht. Gaara hob Ikirus Körper auf seine Arme und lief ins Dorfinnere. Sie musste sofort auf die Krankenstation. Sie war viel zu leicht in seinen Armen, er konnte nicht ein merkliches Lebenszeichen von ihr spüren.

Sie hatte alles nur für ihn getan. Er hatte ihr vertraut. Und das hatte sein Vertrauen mit ihr gemacht. Als er auf der Krankenstation ankam, übergab er sie sofort Hinata. Auf die erschrockenen Ausrufe und das Verlangen von Antworten ging er nicht ein. Er legte Ikiru in Kibas Arme und lief wieder zurück.

Er konnte nicht bei ihr bleiben. Sie hatte ihr Leben für ihn aufs Spiel gesetzt. Jetzt musste er sein Leben, durch die von ihr ermöglichte Chance, auch riskieren. Durch sie konnten sie nun gewinnen. Er würde sie, ihre Freunde und sein Dorf beschützen.
 


 


 

hechel...keuch...ächzt...

ich glaub nicht, dass ich nochmal so ein langes Kapitel schreiben werde.

Der schluss ist mir nicht leicht gewesen

habt trozdem viel spaß

Evelina
 

PS:nächste woche Ikirus Leiden :);)



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-02-09T19:02:28+00:00 09.02.2009 20:02
ja echt hammer.....
wie schon gesagt fasst das zu einem buch....
denkerin und schreiberin ...passt perfekt<3
freu mich auf ikirus lieden:)
hdgdl.Nadine!
Von:  violeta
2009-02-08T11:49:14+00:00 08.02.2009 12:49
Wow!
Ich finde das Kapitel einfach nur super!
Es ich klasse geworden^^
Ich freu mich auf das nächste Kapitel^^

lg Violeta
Von:  Momoline
2009-02-07T14:00:29+00:00 07.02.2009 15:00
Wow o.O
ein echt geniales kapitel...
witzig, spannend, traurig und bombastisch.
bei dem abschnitt, wo es hies, das gaara in die pupertät käme, habe ich tränen gelacht XXXD (sowie bei den babys)
zum schluss:

jetzt MUSS gaara sie einfach 10000% respektieren! wenn sie so eine leistung vollbring....

hoffentlich geht es bald weiter! freu mich schon!
deine CoffeeJunkie
Von:  Temari-nee-chan
2009-02-07T12:26:54+00:00 07.02.2009 13:26
Wow ich bin wirklich von Ikiru beeindruckt. Sie hat es tatsächlich geschafft Gaaras Dort einen Vorteil zu bringen. Dabei hat sie ihr Leben riskiert. Ich denke dass jetzt sie den vollen Respekt hat. Sie liebt Gaara daher hat sie alles riskiert. Und ich glaube auch wenn Gaara es noh nicht weis und sich noch nich eingestanden hat. Auch er empfindet längst Liebe für Ikiru. Ich hoffe sehr, dass sie überlebt und dass nicht alles umsonst war.

LG und Weiter:D


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