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Drachenkind

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mmh... was soll ich sagen? Ich weiß es nicht... Ich denke das Kapitel erklärt sich von selbst... hoffe ich mal.
Also wünsche ich euch recht viel Spaß! Wir lesen uns wie immer am Ende!

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Besuch um Mitternacht

Am nächsten Morgen, als sie erwachte, spürte Annie es in sich. Zumindest glaubte sie es zu spüren. Gleichzeitig wusste sie jedoch, dass das eigentlich nicht möglich war. Bis vor zwei Tagen hatte sie ja auch noch nichts dergleichen empfunden. Warum sollte es jetzt anders sein? Weil sie es wusste? Sollte das allein genügen, um sie das Wesen in ihrem Körper empfinden zu lassen?

Noch nie hatte sie so etwas gehört und doch... es war da. Annie konnte es regelrecht vor ihrem Auge sehen, wie es sich in ihrem Leib ausbreitete und sie von innen vergiftete. Das tat es doch oder nicht? Es war ein Kind Barringtons. Nichts Gutes konnte von diesem Mann kommen.

Sie starrte weiterhin nach oben. Das Dach aus feinstem Stoff spannte sich über sie und schien eine eigene Welt zu schaffen. Eine Welt in Gefangenschaft.

Annie richtete sich langsam auf. Was sollte sie tun? Was blieb ihr zu tun übrig?

Die Tür wurde aufgestoßen und Jonathan trat ein. Um seinen Mundwinkel hatte er einen scharfen Zug. Ein Zeichen dafür, dass er sich bei ihr nicht länger zu verstellen gedachte.

„Wie geht es euch?“, fragte er sie mit Gleichgültigkeit in der Stimme.

Sie antwortete ihm nicht.

„John wird gleich bei euch sein. Er freut sich sehr darüber. Endlich wart ihr ihm doch zu etwas nützlich.“

Erschrocken sah Annie ihn an. Woher wusste er es?!

Als hätte er ihre Gedanken geahnt, zog sich einer seiner Mundwinkel nach oben. „Ihr Bruder hat es uns erzählt. Offenbar hatte er Angst, dass euch etwas zustoßen könnte, wenn John sich nicht beruhigen ließe. Er war sehr... ungehalten.“

„Ihr müsst unglaublich glücklich sein.“, erwiderte Annie bissig.

„Oh...das bin ich.“, antwortete er kurz. Annie sah in misstrauisch an. Sie hatte erwartete, dass er sich nicht länger zurückhalten würde, war doch nun das eingetreten, von dem er die ganze Zeit erzählt hatte. Warum verhielt er sich nun anders? Sie schüttelte über ihre Gedanken sofort angewidert den Kopf. Was kümmerte es sie, was in diesem Mann vorging? Sie sollte froh sein, dass er sich ihr nicht näherte. Wer wusste schon, wie lange das anhielt? Dennoch machte es sie nur umso misstrauischer. Niemals würde sie ihm dieses Verhalten glauben.

„Ich werde ihm sagen, dass ihr bereit seid ihn zu empfangen.“, wandte sich Jonathan Semerloy ab.

„Nein, bin ich nicht, aber das interessiert euch auch nicht.“, sagte sie und biss sich im gleichen Moment auf die Zunge. Warum konnte sie nicht einfach den Mund halten? Aber der Gedanke diesen Mann wieder zu sehen, ertrug sie einfach nicht. Selbst, wenn er sich an nichts erinnern konnte. Sie konnte es umso besser. Nie würde sie es vergessen.

„Das ist wirklich äußerst bedauerlich.“, antwortete Jonathan merkwürdig ruhig, doch um seine Mundwinkel legte sich abermals ein kleines Lächeln. Offenbar genoss er es ungemein zu wissen, wie sehr sie diesen Mann hasste und doch nichts dagegen tun konnte.

Annie biss die Zähne zusammen, um nicht weiter zu antworten. Sie wusste, dass er genau das wollte und sie wusste ebenso sicher, dass jedes ihrer Worte an Barrington herangetragen werden würden.

Jonathan verließ ihr Zimmer und nur wenige Augenblicke später erschien Barrington vor ihr. Wie von selbst drückte sich Annie in die Kissen zurück, um sich so klein, wie möglich zu machen und so viel Abstand, wie möglich zwischen sich zu bringen. Vergebens. Barringtons fleischiges, mit Narben übersätes Gesicht blickte drohend auf sie herab und sie spürte, dass er bereit war seine ganze Wut an ihr auszulassen. Egal ob er nun etwas getrunken hatte oder nicht.

„Was sollte dieses Verhalten?!“, fragte er sie scharf und seine Stimme hallte durch den Raum.

Stumm sah sie ihn an, rang sich dann doch zu einer Antwort durch. Auf keinen Fall, wollte sie ihn weiter provozieren. Sie hatte am eigenen Leib erfahren, wozu er in der Lage war, auch wenn das wohl nur ein Bruchteil war.

„Ich weiß nicht, was ihr meint.“, antwortete sie ruhig.

Barrington funkelte sie an und begann dann vor ihrem Bett auf und ab zu laufen. Annie hatte den Verdacht, dass er es tat, damit er ihr keine Gewalt antat und somit anderweitig beschäftigt war. Nicht, dass er um sie besorgt war. Die Vorstellung allein war lächerlich, aber wahrscheinlich weil sie sein Kind in sich trug.

„Erst seid ihr tagelang zu nichts zu gebrauchen, schließt euch in eurem Zimmer ein und liegt im Bett wie eine Tote und dann erfahrt ihr, dass ihr ein Kind erwartet und ihr brecht heulend zusammen! Wenn ich auch nur ansatzweise geahnt hätte wie kümmerlich ihr seid und wie schwach, hätte ich mir niemals die Mühe gemacht euch zur Frau zu nehmen. Ihr könnt von Glück reden, dass euer hübsches Gesicht euch Dinge erspart hat, die sonst jede andere erwartet hätten.“, sagte er scharf. „Aber... wie ich höre hat sich meine Geduld und Großzügigkeit nun doch noch ausgezahlt. Ihr erwartet ein Kind. Glück für euch. Ich weiß nicht, wie lange ich diesen jämmerlichen Anblick noch hätte ertragen können. Nicht einmal im Bett seid ihr noch eine besondere Freude.“

Annie sah ihn unverwandt an und biss sich wieder auf die Zunge, so dass es schmerzte. Sie durfte nichts sagen, redete sie sich selbst ein. Sie durfte sich von seinen Worten nicht weiter provozieren lassen.

„Doch ich frage mich...“, fuhr Barrington in einem anderen Ton fort, „was euch an diesem Kind so verzweifeln lässt?“ Er blieb stehen und sah sie abwartend an. Erwartete er wirklich eine Antwort von ihr? Als wäre das nicht offensichtlich.

„Wisst ihr wie demütigend es für mich ist, wenn meine Frau – MEINE FRAU – erfährt ein Kind zu erwarten und dann nichts besseres zu tun hat, als zwei Tage lang durchzuheulen?! ERKLÄRT EUCH!“ Doch er ließ ihr gar keine Gelegenheit dazu, denn er hatte sich bereits in Rage geredet.

„Und kaum ist euer Bruder da, beruhigt ihr euch auf wundersame Weise! Als wäre nie etwas gewesen! Ich hoffe für euch und euren Bruder, dass ihr eine gute Erklärung habt, sonst Gnade euch Gott! Denn ich werde es gewiss nicht tun!“, schrie er sie an.

Annie erzitterte. Schlagartig erinnerte sie sich an Semerloys Worte, die Drohung die er unausgesprochen gelassen hatte, die dennoch unmissverständlich war.

Man würde sie und Alexander beschuldigen, sie hätten... Sie konnte es nicht einmal zu Ende denken, so sehr ekelte sie der Gedanken an. Wie gern würde sie diesem Monster von Mann die Wahrheit sagen! Wie gern würde sie ihm sagen, dass sie es einfach nicht ertragen konnte, von ihm ein Kind zu bekommen! Doch sie konnte nicht. Es würde alles nur noch schlimmer machen. Diese Hilflosigkeit, dieses Gefangen sein - nicht nur in diesem Raum, sondern in ihrem Leben - trieb sie fast in den Wahnsinn. Niemals würde sie es bis zum Ende ihres Lebens in diesen Mauern aushalten können. Wenn dieses Kind geboren war, würde sie nach einem Weg suchen dem zu entkommen.

Und sie wusste, dass es ihr wohl nicht auf dem Weg der Lebenden gelingen würde. Aber das Kind... meldete sich eine leise Stimme in ihr, so dass sie überrascht zusammenzuckte.

„Was ist?! Ich erwartet eine Antwort von euch!“, fuhr Barrington sie abermals laut an und ein Schwall seines Mundgeruchs traf sie.

„Nein.“, sagte sie, ohne dabei einzuatmen.

„Was nein?!“

„Ich... war... überwältigt.“, sagte sie zögernd und suchte nach den richtigen Worten einer Lüge. „Ich... bin erst zwanzig.“, antwortete sie langsam und vermied es ihm in die Augen zu sehen. „Ich fühle mich noch nicht bereit ein Kind zu bekommen. Ich habe nicht... erwartet, dass es... so schnell geschehen würde.“

Keines ihrer Worte war gelogen, stellte sie fest. Es stimmte alles und doch spürte sie tief in ihrem Herzen, dass es nicht ganz stimmte. Wäre es das Kind eines anderen gewesen, wäre es seins... sie biss sich auf die Lippen, damit der Schmerz sie aus dieser trügerischen und naiven Fantasie zurückriss.

„Pah! Als ob ihr mit dem Kind etwas zu tun hättet!“, stieß Barrington aus und er klang dabei reichlich amüsiert. Als wäre die Vorstellung einer Mutter, sich um ihr Kind zu kümmern, das lächerlichste, was er je gehört hatte. Entgeistert sah sie ihn an. Sie hatte es geahnt, hatte es so kommen sehen, aber dass es wirklich so sein sollte, entsetzte sie zutiefst. War sie denn wirklich nicht mehr als ein Objekt, nur dazu da ein Kind in die Welt zu setzen? Ah... sie vergaß, schalte sie sich selbst. Sie war nichts in seinen Augen, egal ob er Alkohol zu sich genommen hatte oder nicht.

„Dann braucht ihr euch auch nicht zu wundern, wenn ich mich nicht so über das Kind freuen kann, wie ihr es vielleicht gern gesehen hättet.“, sagte sie endlich und machte damit nur einem sehr geringen Teil ihrer Wut Luft.

Verdutzt sah er sie an, dann brach er in schallendes Gelächter aus.

„So gefallt ihr mir schon viel besser! Diese Spitzzüngigkeit steht euch außerordentlich gut! Eure Augen funkeln dann regelrecht. Offenbar bekommt euch die Schwangerschaft bereits jetzt. Mal sehen, ob ihr diese Energie auch anderweitig einzusetzen wisst.“

„W-Was?“, stammelte sie. Er konnte doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, dass sie jetzt, in diesem Zustande... Niemals. Das konnte nicht sein ernst sein!

„Aber... ihr könnt nicht.“, versuchte sie ihn daran zu hindern und sah bereits mit wachsender Angst, wie er sich die Schuhe abstreifte.

„Warum nicht?“, fragte er desinteressiert und entkleidete sich dabei weiter.

„D-Das K-Kind... es... könnte ihm schaden.“

Er hielt in seiner Bewegung inne. Das Hemd bereits halb über den Kopf gestreift, so dass das Fett seines dicken Bauches, über der Hose hing, ihr regelrecht entgegenstarrte. Dann entkleidete er sich weiter.

„Offenbar seid ihr heute besonders vergnüglich. Aus eurem Mund kommen lauter seltsame Sachen.“ Seine Stimme war ruhig und doch konnte sie die Schärfe aus jedem seiner Worte hören. Es war ihm egal, wie es ihr ging, dass hatte sie begriffen, aber dass ihm auch das Kind egal war, schockierte sie vielleicht noch ein wenig mehr. Wollte er denn keinen gesunden und schönen Erben haben, wie es Semerloy beschrieben hatte?

„Aber-“, wollte sie erwidern, doch er ließ sie nicht einmal dazu kommen.

„Kein aber! Ich hab nie davon gehört, dass es dem Kind schaden kann, wenn man während der Schwangerschaft den Beischlaf vollzieht.“ Als er die Hand hob zuckte Annie unwillkürlich zusammen. Die Erinnerung an seinen Schlag saß noch immer tief und auch, wenn sie sich selbst geschworen hatte keine Angst zu zeigen, ließ sich ihr Körper nicht so einfach überzeugen. Sie wusste, dass er in der Lage war ihr noch weitaus schlimmeres anzutun und doch ängstigte sie bereits dieses bisschen.

Sie war nicht stark. Sie hatte es sich einreden wollen, warum wusste sie nicht einmal mehr.

Die hörte das klirren von Metall auf dem Boden. Wahrscheinlich hatte er sich gerade der Hose entledigt. Starr blickte sie nach unten. Ihr Herz zitterte, als er sich vollständig entkleidet hatte. Sie wollte gehen, fort von diesem Ort, weit weg. Ganz egal wie, ganz egal wohin.

„Es wird höchste Zeit, dass wir dieses freudige Ereignis auch gebührend feiern.“, sagte Barrington lächelnd. Jeden anderen Menschen machte ein Lächeln schöner, doch bei ihm wirkte es grotesk und unheimlich. Wieder blitzte etwas in seinen Augen auf und ließ ihr das Blut gefrieren.
 

Man hatte eine Wanne in ihr Zimmer gebracht und sie mit heißem Wasser gefüllt. Es war ihr egal, dass die Männer viel zu tragen hatten. Keine Sekunde länger konnte sie seinen Gestank an sich haften lassen. Sie würde ersticken, wenn sie es nicht sofort abwusch.

Aber egal, wie oft sie sich auch nach jedem Mal gewaschen hatte, egal wie lange oder wie gründlich, sie hatte das Gefühl nie wieder anders riechen zu können, als nach ihm. Ihr drehte sich der Magen um und sie musste all ihre Kraft aufbringen, um sich nicht in das Wasser zu erbrechen.

Das Wasser war heiß, vielleicht zu heiß, aber dieser Schmerz war erträglicher, als all der andere. Annie legte eine Hand auf ihren Bauch. Jetzt da sie es ganz sicher wusste, glaubte sie es nicht nur spüren zu können, sondern auch die Veränderung an ihrem Körper zu bemerken. Es war nur gering und sie wusste, dass ihr Leib in den nächsten Monaten noch mehr anschwellen würde. Dennoch löste es in ihr kein Gefühl der Glückseligkeit aus, wie es sonst wohl üblich wäre.

Annie tauchte in der kleinen Wanne unter. Wie gern würde sie wieder im See im Wald baden. Sie würde niemals an diesen Ort zurückkehren. Sie hielt den Atem an. Die Geräusche, die zuvor bereits nur gedämpft in ihr Zimmer gedrungen waren, verschwanden nun ganz und eine Stille senkte sich über sie. Sie hörte nur das leise Rauschen des Wassers, welches sich um ihren Körper schmiegte. Ihr Haar wirbelte auf den sanften, kleinen Wellen. Sie stellte sich vor, dass ihre Gedanken mit dem Wasser davon getragen wurden, dass es ihren Kopf spülte, um Platz für etwas Neues zu schaffen. So blieb sie eine Weile im Wasser. Selbst als ihre Lungen zu schmerzen begannen, weigerte sie sich immer noch aufzutauchen.

Denn etwas hatte sich geändert. Vor ihren Augen war ein Leuchten erschienen, das heller und heller wurde, je länger sie unter Wasser blieb. Annie fühlte, dass etwas dabei war zu geschehen, dass sie kurz davor war, etwas zu erfassen. Es lag greifbar vor ihr und doch konnte sie es nicht berühren. Das seltsame Leuchten beruhigte sie, gab ihr etwas von Kraft zurück, von der sie sich nicht hatte vorstellen können, sie überhaupt noch zu besitzen. Es ließ sie den Schmerz in ihrer Seele vergessen. Das Leuchten veränderte sich und nahm langsam vor ihr Gestalt an. Die Konturen waren schwach und verschwommen. Was war es?

Annie versuchte sich stärker zu konzentrieren und an dem Bild festzuhalten und den Schmerz in ihren Lungen weiter zu ignorieren. Doch sie konnte ihm nicht länger entkommen. Das Bild entglitt ihr, noch bevor sie es überhaupt richtig gesehen hatte und sie fuhr mit einen Keuchen aus dem Wasser nach oben.

Gierig sog sie die Luft ein. Sie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und versuchte dem Zittern Herr zu werden. Annie atmete ein paar Mal tief ein und aus. Dabei spürte sie den Schmerz jedes Mal aufs Neue. Dennoch fühlte sie sich so lebendig, wie lange nicht mehr. Was war gerade geschehen? Was war das für ein Bild?

Sie schüttelte den Kopf. Sicher war es nur ihre Fantasie, die sie das hatte sehen lassen. Trotzdem klang das beruhigende Gefühl auch jetzt noch nach. Irritiert stieg sie aus der Wanne und wickelte sich eilig in ein großes Handtuch. Sie nahm ihre Kleidung und nachdem sie sich abgerieben hatte, zog sie sie an. Dann setzte sie sich vor den Kamin und begann ihr Haar zu bürsten. Ihr Blick war in die Flammen geheftet und sie versuchte eine ganze Zeit lang, dieses Gefühl zu ergründen, der Gestalt, die sie vor ihrem inneren Auge gesehen hatte, eine festere Kontur zu geben. Doch je mehr sie es versuchte, desto mehr schien sie wieder zu verschwimmen.

Sie legte die Bürste beiseite. Dann erhob sie sich und ging zum Fenster. Es begann schon wieder zu dämmern. Diese kurzen Tage mochte sie nicht so gern. Selbst im Licht schien alles so trist und grau und die Nacht holte sie so schnell ein. Man hatte keine Gelegenheit sich am Tag zu erfreuen.

Annie stellte sich sein Bild vor. War er es gewesen, den sie gesehen hatte? Vielleicht.

Resignierend seufzte sie. Es brachte sie nicht weiter darüber nachzudenken. Aber sie dieses merkwürdige Ereignis hatte ihr auf noch merkwürdigere Weise zu einer Entscheidung verholfen. Sie wusste nicht, was dazu geführt hatte, doch seit sie die Wanne verlassen hatte, trug sie diesen Gedanken bereits in sich. Jetzt, da sie am Fenster stand mit dem wärmendem Feuer im Rücken und einer Welt vor sich, die sich zum Schlafen niederlegte, sah sie es klar und deutlich vor sich. Sie wusste nun, dass es das einzig Richtig war. Alles andere würde sie sich selbst nicht verzeihen können.

Annie würde dieses Kind in ihr beschützen. Sie wusste nicht, ob sie es jemals lieben konnte, wenn man ihr nicht einmal erlaubte ihm eine Mutter zu sein, aber sie wollte es beschützen. Nicht nur in den nächsten Monaten, bis es geboren sein würde, sondern auch danach. Sie wollte es versuchen. Immerhin war dieses Kind noch wehrloser als sie selbst. Es brauchte jemanden, der es beschützte und darauf acht gab. Barrington würde es ganz gewiss nicht tun.
 

Die Sonne war bereits ganz unter gegangen, als sich ihre Türen erneut öffneten und Jonathan abermals eintrat. Seit dem Morgen hatte sie ihn nicht mehr gesehen und sie konnte nicht sagen, dass sie ihn besonders vermisst hatte. Sie blickte nicht von ihrer Strickarbeit auf, die sie seit langem wieder einmal in die Hand genommen hatte. Nachdem sie sich entscheiden hatte, das Kind zu akzeptieren und für sein Wohl zu sorgen, war ihr Kopf klarer geworden und sie versuchte sich wieder auf andere Dinge zu konzentrieren.

„John will euch sprechen.“, sagte er sofort, ohne ein Wort des Abendgrußes zu verlieren.

„Warum kommt er dann nicht her?“, erwiderte sie. Das Wissen, um die Schwangerschaft hatte sie mutiger gemacht. Man würde ihr nichts tun, solange das Kind in ihr war. Und sie brauchte diesen Mut, um das durchzusetzen, was sie erreichen wollte. Außerdem wusste sie sehr genau, was sie bei Barrington sollte.

Sie sah aus den Augenwinkeln, wie Jonathan sie musterte. Ein Leuchten war in seine Augen getreten und sie hoffte, dass er nicht bemerkte, wie sich ihr vor Unwohlsein die Nackenhaare aufrichteten. Dieser Mann war ihr einfach unheimlich.

„Ich wüsste nicht, warum er sich vor euch rechtfertigen sollte. Er will euch sehen und zwar gleich.“, erwiderte er fest und löste den Blick nicht von ihr.

„Dann richtet ihm aus, dass ich zu müde bin. Was immer er von mir will, kann auch bis morgen warten. Ich gehe zu Bett.“

„Vor dem Essen?“, fragte er spitz.

„Ja. Mir ist schlecht.“, antwortete sie kurz. Sie legte ihr Strickzeug beiseite und wandte sich von Jonathan ab. „Wenn ich mich jetzt entschuldigen würdet.“, sagte sie, um deutlich zu machen, dass er gehen sollte.

Annie ging zu ihrer Kleidertruhe und nahm ein neues Nachthemd heraus. Gerade als sie sich wieder erheben wollte, wurde sie plötzlich am Handgelenk gepackt und unsanft nach oben gezogen. Sie drehte sich herum und sah in die kalten Augen von Semerloy. Doch sie war zu erschrocken, über die Tatsache, wie nah sein Gesicht dem ihrem war, um weiter darüber nachzudenken.

„Ihr solltet vorsichtig sein, mit dem was ihr sagt. Nur weil ihr ein Kind von ihm erwartet, heißt es nicht, dass ihr euch alles erlauben könnt. Ich kann euch versichern, dass John zu dem, was er euch im betrunkenen Zustand bereits angetan hat, auch nüchtern in der Lage ist. Noch weitaus schlimmer, als ihr es euch vorstellen könnt.“, sagte er scharf.

Annie bemühte sich nicht zurückzuweichen, seinem Blick stand zu halten und darauf zu achten, dass ihre Stimme möglichst gleichgültig klang, während sie die nächsten Worte sprach.

„Das ist mir durchaus bewusst. Wenn ihm aber das Leben seines Kindes nichts wert ist, soll es mir gleich sein.“

Sie beobachtete Semerloy genau und sah für einen kurzen Augenblick eine Veränderung in seinen Augen. „Was meint ihr damit?“

„Ich nehme an John will, dass ich diese Nacht bei ihm liege. Wahrscheinlich hat er schon vor dem Essen so viel getrunken, dass er nicht einmal mehr laufen kann.“ Doch dafür reicht es bei ihm immer, dachte sie bitter.

„Das meinte ich nicht!“, fuhr er sie an. Da war es wieder gewesen, dieses Blitzen in seinen Augen. Irgendetwas stimmte nicht. Vielleicht sollte sie doch aufpassen, was sie sagte, überlegte sie kurz. Aber nun hatte sie einmal begonnen und würde dabei bleiben.

„Nun, ich...“, mit einem Ruck befreite sie ihren Arm aus seinem Griff und rieb sich das Handgelenk. „Nachdem mich mein... Mann...“, es hörte sich an, als hätte sie dieses Wort ausgespuckt, „heute Morgen aufgesucht hat, fand ich... Blut auf meinen Bettlaken.“ Noch bevor Semerloy etwas erwidern konnte, sprach sie mit fester Stimme weiter. „Ihm ist doch ein Erbe so wichtig. Er wird niemals einen bekommen, wenn er mich und das Kind nicht zufrieden lässt. Offenbar bekommen uns seine Besuche nicht. Er sollte davon absehen, will er das Leben des Kindes garantieren. Sollte er dennoch darauf bestehen, werde ich mit euch kommen.“

Annie blicke ihn direkt an, um keinen Zweifel aufkommen zu lassen. Sie sah wie sein Kiefer angespannt arbeitete. Sie betete gleichzeitig, dass sie die richtigen Worte gewählt hatte. Wenn sie Semerloy überzeugen konnte, würde Barrington nicht weiter danach fragen. Jonathan Semerloy würde dann dafür sorgen, dass John sie nicht mehr behelligen würde – zumindest die nächsten paar Monate nicht. Das sollte ihr erst einmal reichen. Vielleicht würde er bis dahin vollkommen das Interesse an ihr verlieren.

„Zeigt es mir!“, forderte er sie auf.

„Geht in die Wäscherei, dort werdet ihr es finden oder fragt eine der Kammerfrauen. Ich habe das Laken selbstverständlich wechseln lassen.“

Ja, das hatte sie und sie hatte davor auch dafür gesorgt, dass man tatsächlich einen Blutfleck finden konnte. Behutsam strich sie über den Nadelstich an ihrem Finger.

Ein unheimliches Lächeln umspielte seine Züge. Jenes Lächeln, bei dem sie am liebsten davon laufen würde, jenes Lächeln, was sie nur umso mehr an seine Worte erinnerte. Er trat einen Schritt auf Annie zu und sie konnte ihm nicht ausweichen, da die Kleidertruhe direkt hinter ihr stand. Im nächsten Moment war sie jedoch dankbar dafür. Davonzulaufen würde nur wieder ihre Schwäche offenbaren. Also reckte sie ihm stattdessen das Kinn entgegen, bereit für jede Antwort und Reaktion von ihm.

„Das werde ich.“, sagte er und blieb doch nicht stehen. Er stand direkt vor ihr, so sah, dass sie glaubte seine Körperwäre spüren zu können. Mit dem Kopf beugte er sich zu ihr. Sein Atem auf ihrer Haut, ließ sie erschaudern. Er war nicht ekelerregend, wie der von Barrington, sondern süßer und einladender. Vielleicht war das einer der Gründe, warum die Kammerfrauen ihm heimliche Blicke zuwarfen, dachte sie kurz.

„Ihr seid wirklich bewundernswert.“, flüsterte er gegen ihr Ohr und ein Schauer rann durch ihren Körper. Seine Stimme war rau und doch... lag darin nicht die Kälte, die sie von ihm kannte. Ihr Herz schlug laut in ihrer Brust und sie glaubte, es würde vor Angst jeden Augenblick stehen bleiben. Es war doch Angst oder nicht?

„Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich bereits danach sehne euren Mund zu schmecken. Ob eure Zunge mit anderen Dingen genauso scharf ist, wie mit Worten? Ich würde es am liebsten sofort herausfinden wollen.“ Seine Lippen streiften ihr Ohr und zeichneten es nach. „Leider werde ich mich noch etwas in Geduld üben müssen.“ Dann sah er ihr in die Augen und sein Blick riss sie aus ihrer Erstarrung zurück. Sie hob die Hand und wollte ihm zeigen, was sie davon hielt, als er sie mit seiner abfing.

„Na, na, na. Noch einmal werdet ihr nicht die Gelegenheit dazu bekommen.“, sagte er tadelnd, doch seine Augen schienen etwas anderes zu sagen. Semerloy drehte ihre Hand in seiner und hauchte schließlich einen Kuss auf den Handrücken. Wieder ergriff sie ein Schauer.

„Ich werde mit ihm sprechen. Der Arzt wird es bei seinem nächsten Besuch sicher bestätigen.“, sagte er und Annie nickte dumpf. Was war gerade geschehen?, fragte sie sich, als sich Jonathan bereits anschickte, den Raum zu verlassen.

Das Knallen der Tür ließ sie zusammenfahren und erst da merkte sie, dass sie wieder allein war. Erschöpft sank sie auf den kalten Boden. Dieses Gespräch hatte mehr an ihren Kräften gezerrt, als die vorherigen.

Vielleicht hatte sie sich doch übernommen.
 

Alexander war über ihre Entscheidung, alles für das Kind tun zu wollen, weitaus erleichterter als sie angenommen hatte. Es waren drei Tage seit seinem letzten Besuch vergangen und Annie hatte diese Tage in Ruhe verbracht. Barrington war nur einmal sehr zornig in ihrem Zimmer erschienen, um sie zu fragen, ob Semerloys Worte wahr wären. Sie hatte nur ein Nicken zu Stande gebracht. Umso unglaublicher erschien ihr seine Reaktion, denn John Barrington hatte von diesem Moment an tatsächlich von ihr abgelassen – allerdings nur, bis der Arzt sie noch einmal gründlich untersucht hätte.

Barrington war bei der nachfolgenden Untersuchung anwesend und achtete sehr genau darauf, was der alte Doktor Storm tat und wie er sie untersuchte und selbstverständlich befragte er ihn, ob es wirklich stimmte, was seine Frau erzählte. Annie brauchte Doktor Storm nicht einmal anzusehen, da hatte er ihr bereits zugestimmt. Für die Entwicklung des Kindes sei es wirklich besser, wenn sich auch die Mutter so viel wie möglich schonte. Diese Aussage musste John Barrington zähneknirschend hinnehmen. Sollte dem Kind nun dennoch etwas zustoßen, würde er sie allein verantwortlich machen, hatte er ihr gleichzeitig gedroht. Und was genau das bedeutete, hatte er ihr mit einer unmissverständlichen Handbewegung deutlich gemacht.

Annie versuchte nicht daran zu denken, als sie Alexander gegenüber saß. Sie konzentrierte sich allein auf sein Gesicht und seine Worte und erlaubte ihren Gedanken nicht weiter in die Zukunft zu wandern. Es würde alles gut werden und wenn nicht... dann wäre sie vielleicht von ihrem Kummer erlöst, dachte sie doch einen kurzen Moment. Sofort schüttelte sie den Kopf. Sie wollte nicht daran denken. Sie wusste, dass sich jeder solcher Gedanken auf das Kind übertragen würde und das wollte sie auf keinen Fall. In den kommenden Monaten würde sie genug Zeit haben sich auszuruhen. Barrington würde sie sicher so schnell nicht mehr zu Gesicht bekommen. Nur die Mätressen taten ihr leid. Er hatte vorher schon viele besessen, doch nun würde er noch ungehaltener mit ihnen umgehen. Annie hatte sie gesehen. Es waren recht junge Dinger, teilweise noch jünger als sie. Aber sie musste auch an ihr eigenes Wohl denken.

„Was ist mit dir Annie? Ich dachte nun da du dir sicher bist, bist du etwas glücklicher.“

Sie schrak kurz auf und sah Alexander an. Schon wieder hatten ihren Gedanken sie gelenkt.

„Entschuldige.“, sagte sie sanft lächelnd. „Das war alles etwas zu viel auf einmal.“

„Kannst du wieder schlafen?“, fragte er sie besorgt.

„Es geht. Jetzt da ich weiß, was mir fehlt, fühle ich mich beruhigter und Barrington lässt mich auch zufrieden, dennoch fällt es mir schwer mich über meinen Zu-... das Kind zu freuen.“, antwortete sie ehrlich.

„Ich verstehe dich, aber du hast dich richtig entschieden. Ich bin froh, dich nicht mehr in dem Zustand anzutreffen, wie das letzte Mal. Besonders nicht mit diesen Gedanken, die du in dir getragen hast.“, sagte er ernst. Sofort beschlich Annie ein schlechtes Gewissen, denn die negativen Gedanken waren nicht gänzlich verschwunden. Doch Alexander sprach weiter und bemerkte es nicht. „Ich hätte auch nichts anderes von dir erwartet.“

„Wie meinst du das?“ Was hatte er von ihr erwartet?

„Annie, du bist niemand der andere einfach im Stich lässt. Nur deswegen bist du doch hier oder nicht?“, sprach er sanft und nahm ihre Hand in seine. „Du bist ein guter Mensch, manchmal denke ich viel zu gut für diese Welt. Du kannst andere nicht sich selbst überlassen. Nicht, wie ich es getan habe.“

„Alexander.“, mahnte sie ihn. Sie würde nicht noch einmal darüber reden.

„Ich weiß.“, antwortete er kurz. „Trotzdem... Das Kind ist auch ein Teil von dir. Ich habe niemals geglaubt, dass du es verstoßen könntest.“

Annie lächelte schwach. „Vielleicht hast du recht.“, gestand sie sich ein. „Aber ich weiß nicht, ob ich es jemals lieben kann. Ich darf es nicht.“

Alexander nickte traurig, wissend wovon sie sprach. „Du weißt, dass du dir das nicht wirst aussuchen können.“, sprach er die Wahrheit aus, auch wenn er sie damit vielleicht quälte.

Zögernd nickte sie. „Ich kann es versuchen oder? Wenigstens das bleibt mir. Ich will das Kind in mir beschützen, aber ich werde versuchen es nicht zu lieben. Es wird mir Schmerzen ersparen, wenn es nicht bei mir bleiben darf.“

„Ja, versuch es.“, stimmte er schließlich zu, seine Augen sprachen aber etwas anderes.

„Hast du es ihm erzählt?“, fragte sie ihn schließlich unsicher.

„Nein, ich habe es dir versprochen und daran halte ich mich auch.“

„Aber du hast es Barrington gesagt.“, erwiderte Annie. Sie wollte ihm keinen Vorwurf machen, er hätte es ohnehin erfahren, dennoch beunruhigte es sie. Wann war es geschehen, dass sie ihrem Bruder nicht mehr vertraute?

„Ich musste es tun, Annie. Du kannst dir nicht vorstellen, wie wütend er gewesen war. Er war bereits außer sich, als ich hier erschienen war. Er hat mich überhaupt nur zu dir gelassen, in der Annahme, dass du mir schon erzählen würdest, was los ist. Nur so konnte ich dich sehen! Als ich dein Zimmer wieder verlassen habe, stand er direkt vor mir und ich wollte... ich wollte es ihm wirklich nicht sagen. Ich wollte dein Vertrauen nicht missbrauchen und ihn davon überzeugen zu warten, bis du dich selbst an ihn wendest. Aber er... hat darauf bestanden.“

Annie sah ihn mit großen Augen an und wusste, dass es etwas gab, was er ihr nicht erzählte. Sein Ton hatte ihn verraten. Doch sie entschied sich nicht danach zu fragen. Sie hatte das Gefühl im Moment einfach nicht mehr ertragen zu können.

„Ich verstehe, was du sagen willst.“, sagte sie dann. „Und Draco weiß wirklich nichts davon?“

„Nein. Ich habe es nur Susan gesagt, im Vertrauen, als wir allein in unserem Schlafgemach waren. Sie wird es ihm nicht sagen. Sie ahnt, was zwischen dir und ihm war.“ Annie wollte bereits erleichtert aufatmen, als sie Alexanders nachfolgende Worte, doch noch in Unruhe versetzten.

„Allerdings... war er der Erste, der mir nach meiner Rückkehr begegnet ist. Er saß in der Küche, als ich eintrat. Ich muss gestehen, ich war von dieser Neuigkeit selbst sehr... überrascht und auch... durcheinander. Ich denke er hat gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war und er hat mir auch nicht geglaubt, als ich es verneinte.“

„Du meinst er ahnt etwas?“

„Ja. Er hat wirklich ein sehr gutes Gespür, aber er hat nicht weiter danach gefragt. Ich werde ihm heute nach meiner Rückkehr sagen, dass alles in Ordnung ist. Du fühltest dich nur nicht wohl, aber nun geht es dir schon wieder besser. Mach dir keine Gedanken, er wird es nicht herausfinden.“, versuchte er sie zu beruhigen. „Es geht dir doch wirklich besser oder nicht?“, fragte er sie noch einmal.

Annie war von dieser Frage etwas überrascht, war sie in ihren Gedanken doch immer noch bei Draco. Sie musste sich kurz sammeln, um ihren Bruder antworten zu können.

„Ja, es geht mir besser. Der Arzt hat Barrington davon abgeraten mich... weiter aufzusuchen. Das hilft mir sehr, mich endlich darauf einzustellen.“

Alexander nickte kurz, offenbar zufrieden mit der Antwort. „Was ist mit diesem Jonathan Semerloy? Das letzte Mal verhielt er sich äußerst merkwürdig.“

„Mach dir keine Gedanken. Er hat nicht noch einmal etwas gesagt oder getan, was mich beunruhigt hätte. Es ist alles in Ordnung.“

Ihr Bruder ließ ein leises Brummen hören. Offenbar nahm er es erst einmal so hin, auch, wenn er ihr wohl nicht ganz glaubte.

„Bist du dir wegen Draco wirklich sicher?“, fragte Annie noch immer zweifelnd.

Alexander atmete einmal angestrengt aus. Anscheinend wollte er nicht mehr über ihn reden. Dennoch antwortete er ihr. „Weder Susan noch ich werden es ihm sagen und er wird mich nicht mehr in die Stadt begleiten. Andere Menschen meidet er. Er wird es ganz gewiss nicht erfahren. Zumindest nicht in nächster Zeit, aber ich... denke, irgendwann wird es dennoch passieren. Er ist nicht dumm.“

„Ich weiß, nur jetzt noch nicht. Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn er es erführe. Ich kann es dir nicht einmal beschreiben.“

„Warum hast du solche Angst davor?“, fragte Alexander. Offenbar konnte er die Gefühle seiner Schwester, für diesen fremden Mann noch immer nicht nachvollziehen.

„Ich weiß es nicht. Ich kann es dir nicht genau sagen. Ich habe nur Angst, dass er irgendetwas tun wird, was ihn ins Verderben stürzen könnte.“

„Aber er war es, der dich gehen ließ. Er wusste, dass du ein Leben an der Seite eines anderen Mannes führen würdest – mit allen Verpflichtungen.“, erwiderte er, etwas schärfer als beabsichtigt.

„Ich weiß. Ich kann mir nicht vorstellen, wie viel Überwindung es ihn gekostet haben muss. Er...“

„Was?“, fragte Alexander weiter, als sie abbrach und in ihren Gedanken versunken vor sich hinstarrte.

Annie schüttelte den Kopf. Nein, das konnte sie ihrem Bruder nicht anvertrauen. Es war ein viel zu kostbarer Schatz, als dass sie hätte darüber reden können. Mit niemanden.

„Ich vermisse ihn. Es sind fast drei Monate, die ich nun hier bin. Trotzdem fühlt es sich an, wie eine Ewigkeit.“, gestand sie. Sie hörte Alexander scharf ausatmen.

„Ich weiß, aber du weißt, warum ich ihn nicht hierher bringen kann.“, sagte er wie schon oft zuvor.

„Natürlich und das will ich auch gar nicht. Es wäre furchtbar, wenn er ihn sehen würde.“

„Wer? Barrington oder Draco?“

„Es wäre gleich.“

Wieder atmete Alexander aus und Annie wusste, dass es ihn frustrieren musste, dass er nicht wusste, worum es ging und er auch nicht mehr nachfragen wollte.

„Solange er niemanden umgebracht hat, soll es mir egal sein.“, sagte er schließlich und wollte ihr offenbar zeigen, dass er sich ein für alle Mal damit abgefunden hatte, weder von ihr noch von ihm etwas zu erfahren.

„Nein!“, rief sie etwas zu laut, erschrocken, dass er überhaupt so etwas denken konnte. „Wie kommst du denn darauf?“

„Schon gut.“, wehrte er ab und hob zum Zeichen die Hände dafür.

„Glaubst du das wirklich?“

„Was?“

„Das er dazu in der Lage wäre? Ich meine Draco. Glaubst du er wäre in der Lage jemanden... umzubringen?“, flüsterte sie, mit aufgerissenen Augen. Sie kannte keine Antwort darauf, denn sie hatte bisher nicht darüber nachgedacht. Annie wusste, wie sehr Draco Barrington verabscheute und sie wusste auch, dass der Drache in ihm, immer einen Teil seiner Persönlichkeit ausmachen würde. Aber jemanden töten? Sie wollte sich das nicht vorstellen. Ein Mord würde ihn in ihren Augen beschmutzen, etwas von dem nehmen, was sie an ihm so sehr liebte: diese Unschuld und Reinheit.

Aber was dachte sie da? Das waren nur ihre eigenen selbstsüchtigen Gedanken und Wünsche. Draco ließ sich nicht beeinflussen und wenn er Barrington gegenüberstand und die Gelegenheit hätte, würde er wohl nicht zögern. Und doch... ein kleiner Teil wünschte sich, dass dem nicht so wahr, dass mit seiner Menschwerdung, die Schwelle zum Töten größer geworden war.

„Ich weiß nicht.“, antwortete Alexander. „Ich sagte doch, dass er schwer einzuschätzen ist. Ich denke... er wäre durchaus in der Lage dazu. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er wie ein wildes Tier ist, dass nur vorrübergehend gezähmt wurde. Jeden Augenblick könnte es sich daran erinnern, was es eigentlich ist und schnapp dann erbarmungslos zu.“

Annie sah ihn schweigend an. Konnte man so viel über Draco erfahren, wenn man nur mit ihm zusammen lebte und nichts über seine wahre Natur wusste? Sie selbst hatte dieses Gefühl ebenso gehabt, aber sie hatte ihn nie als Bedrohung empfunden. Andererseits war ihre Sicht auf ihn sowieso eine andere, als Alexanders. Sie liebte Draco und sie hatte in seinen Augen nichts dergleichen erkennen können. Am Anfang vielleicht, aber dann nicht mehr. Aber sie wusste auch, dass er vielleicht immer noch mit seinem Leben als Mensch haderte. Etwas, dem sie sich schuldig gemacht hatte.

„Vielleicht hast du recht.“, stimmte sie ihrem Bruder zu.

„Danke sehr. Das ist nicht gerade sehr beruhigend.“

„Du brauchst nicht besorgt zu sein. So lange, wie er Barrington nicht begegnet, wird nichts geschehen. Er könnte der einzige sein, der Draco daran erinnert, was einmal war. Wobei er es wohl nie vergessen wird.“, sagte sie so leise, dass Alexander es kaum verstand.

„Doch genug davon.“, sagte sie dann endlich entschlossen und setzte ein Lächeln für ihren Bruder auf. Sicher war Alexander schon ganz darauf erpicht, ihr zu erzählen, wie es um Susans Schwangerschaft stand. Das auftretende Leuchten in seinen Augen verriet ihn.
 

Barrington ließ ihr auch in den nachfolgenden Tagen ihren Frieden. Er kam nicht mehr zu ihr und erkundigte sich nur noch über Jonathan über den Zustand des Kindes. Es beruhigte sie, dass sie diesen Mann nur noch selten sah, meistens bei den Mahlzeiten. Allerdings suchte Jonathan sie dafür immer häufiger auf. Er stand dann in ihrem Zimmer und redete mit ihr über irgendwelche Dinge, die sie nicht im Geringsten interessierten. Sie wollte ihm nie antworten, doch immer schaffte er es sie zu provozieren. Manchmal stand er auch einfach nur da und beobachtete sie. Annie versuchte ihn zu ignorieren, zeigte ihm die gleiche Kühle und Reserviertheit, wie zuvor, doch sie konnte sich den Gedanken nicht verwehren, dass es genau das war, was Jonathan immer wieder zu ihr zog. Wie die Motte, die immer wieder zum Licht fliegt.
 

Die kurzen Momente Sonnenlicht zerrten langsam an ihren Nerven. Aber schon in der übernächsten Nacht, würde das neue Jahr beginnen und mit einem neuen Jahr, würde auch der Frühling zurückkehren. Das war das einzige, war ihr Hoffnung machte.

Annie stand am Fenster und sah wie so oft nach draußen. Manchmal machte sie dies stundenlang und es wurde ihr nie langweilig. Selbst, wenn sie vom Schnee bedeckt war, schien sich die Landschaft ständig zu verändern. Auf dem Hof herrschte immer ein reges Treiben und auch, wenn sie ihr Gemach nicht oft verließ, bekam sie doch vieles mit, was um sie herum geschah. Die Kammerfrauen bemühten sich zuweilen auch gar nicht ihren Klatsch und Tratsch leise zu verbreiten.

Wieder war Vollmond. Es war eine klare Nacht und die Sterne strahlten, wie tausende von Glühwürmchen im Sommer. Abermals ließ das silberne Mondlicht den Schnee glitzern, als wären es Diamanten, die zur Erde gefallen waren.

Immer, wenn sie den Vollmond ansah, musste sie an Dracos Worte denken. Das tat sie ohnehin schon, aber bei Vollmond hörte sie die Geschichte der Monddrachen noch einmal. Wie er sie mit seiner weichen und leisten Stimme erzählte hatte. Allein die Erinnerungen ließ sie leicht erzittern. Die Monddachen waren aus dem Wunsch entstanden, dem Mond so nah zu sein, wie kein anderer. Sie verehrten den Mond, waren fasziniert von ihm und Annie konnte es verstehen.

Natürlich hatte Annie den Mond auch schon als schön empfunden, bevor Draco ihr davon erzählt hatte und natürlich wusste sie auch um dessen Kraft, aber nun sah sie ihn vollkommen anders. Immer wenn sie zum Vollmond sah, wusste sie, dass er den gleichen Mond ansehen würde. Sie stellte sich vor, was er empfinden würde und versuchte ebenso zu fühlen. Der Mond... eine Macht, die es selbst vermocht hatte, Drachen aus tiefster Dunkelheit in strahlenden Wesen zu verwandeln, ihnen eine Erinnerung zu geben, die ewig währen wird. Er hatte diesen Wesen ein ewiges Gedächtnis geschenkt.

Obwohl Annie nicht sicher war, ob es wirklich ein Geschenk war. Die Monddrachen würden es wohl so sehen. Mit jeder Generation wurden sie intelligenter. Aber für Draco, würde es wohl auf ewig ein Fluch sein. Er würde alle diese Erinnerungen in sich tragen, so lange bis seine menschliche Hülle vergehen würde. Immer würde er sich an das erinnern, was einst war und immer würde er sich danach zurücksehnen. Nur mit dem Tod, würde es aufhören und dann würden seine Erinnerungen mit ihm sterben.

Annie zog den Umhang, der über ihren Schultern lag, fester zusammen. In den letzten Tagen hatte sie sich angewöhnt damit zu schlafen. Sie hatte das Gefühl, dass das Bett trotz der Bettwärmpfanne zu schnell auskühlte. Sie ging zu Bett und dachte noch immer an die Geschichte, die er ihr erzählt hatte. Auch, wenn sie wusste, dass sie wahr war, so kam sie ihr immer noch unwirklich vor. Fantastisch. Einzigartig. Traumhaft.

Und vielleicht würde ihr in diese Nacht ja ein Traum mit ihm gegönnt sein. Jeder Traum mit ihm brachte ihr mehr Schlaf, als eine ganze Nacht es vermochte.
 

Es war dunkel. Kein Licht drang zu ihr. Nur Schwärze und unsägliche Hitze umgab sie. Sie drehte den Kopf. Wo war sie? Sie wusste es nicht, sie konnte es sich nicht einmal vorstellen und doch barg dieser Ort etwas Vertrautes. Aber diese Hitze, diese Dunkelheit... Wo war das Licht? Annie wusste irgendwie, dass sie sich in einer Höhle befand, die unglaublich klein war. Die Wände hätten sie sicher verschlungen, wenn sie nicht ohnehin schon in ihren gefangen gewesen wäre. Doch sie bewegte sich vorwärts, sicher, dass schon bald ein Ausgang kommen würde. Und immer war Hitze und Dunkelheit ihr ständiger Begleiter. Nachdem sie scheinbar eine Ewigkeit gelaufen war, spürte sie, wie die Luft langsam klarer wurde. Es war noch immer finster, aber die frische Luft allein schien sie zu beleben und schneller werden zu lassen. Auch, wenn sie nicht richtig wusste, wohin sie ging.

Ihre Augen waren so sehr an die Dunkelheit gewöhnt, dass sie es sofort bemerkte, als sie sich veränderte. Das Schwarz schien transparenter zu werden und sich langsam in ein dunkles Grau zu verwandeln. Die Luft wurde noch kühler und doch fror sie nicht. Plötzlich hatte sie den Drang schneller zu laufen, um den vielversprechenden Ausgang bald zu erreichen. Denn nur dieser konnte die Quelle der süßen, kühlen Luft sein und des silbernen Lichtes, das das Schwarz auflöste.

Sie erreichte den Höhlenausgang kurz darauf und wie von selbst, blickte ihr Kopf nach oben in den dunkelblauen Nachthimmel hinein. Der Mond war noch da, dachte sie beruhigt, als wäre ihre größte Sorge gewesen, er könnte in den wenigen Stunden des Schlafes verschwunden sein. Er war wunderschön und er erschien ihr so nah, so voll, als bräuchte sie nur eine Hand auszustrecken und sie könnte ihn berühren.

Eine nie gekannte Sehnsucht wuchs in ihr. Sie wollte dieser Schönheit so nahe sein und ihn besitzen, ganz gleich, was sie dafür auf sich nehmen müsste.

Plötzlich hielt sie inne. Was spürte sie auf einmal auf ihrem Rücken? Annie wagte es nicht sich umzudrehen, aber sie wusste, dass sie da waren: große, mächtige Schwingen. In der tiefe der Erde waren sie ihn nutzlos erschienen, hatte sie sie fast vergessen doch nun... Vielleicht würden sie sie bis zu dieser herrlichen, silbernen Scheibe, die so viel zu versprechen schien, tragen. Sie breitete die Schwingen aus, schlug mit ihnen und ein heftiger Wind spielte um ihre Beine. Aber er riss sie nicht zu Boden. Annie wagte nicht an sich herunter zu sehen, aus Angst den Zauber damit zu brechen. Also sah sie nach oben zum Mond, während sich ihre Beine langsam von der festen Erde lösten, die sie so lange gefangen gehalten hatten. Obwohl es doch der einzige Ort war, der ihr Schutz bot.

Sie würde es schaffen. Sie könnte nicht mehr leben, wenn sie die glänzende Scheibe nicht erreichte. Höher und höher flog sie in den Himmel hinein. Die Welt unter ihr wurde klein und doch sah sie alles: Wälder, Hügel, Ebenen und Lebewesen, die wie sie nur des Nachts herauskamen.

Sie flog weiter. Ihr wurde kalt und sie merkte, wie sehr es sie anstrengte. Etwas, was sie sehr überraschte. Dennoch gab sie nicht auf. Sie würde es schaffen. Nur noch ein Stück. Annie spürte, wie der Mond ihr Kraft verlieh. Er würde sie willkommen heißen. Sie wusste nicht woher sie diese Sicherheit nahm. Sie wusste es einfach. Sie flog weiter nach oben. Irgendwann verspürte sie einen Schmerz in ihren Schwingen. Wie lange war sie schon auf dem Weg?

Wohl noch nicht lange genug, denn der Mond war noch immer in unerreichbarer Ferne. Sie schien ihm einfach nicht näher zu kommen. Dennoch gab sie nicht auf. Aber der Schmerz wurde größer und die Luft um sie herum kälter. Für jemanden, der nur die Hitze der Erde kannte, war es eine Qual. Aber sie war schon zu weit gekommen. Annie blickte nicht zurück. Ihre Augen waren unverwandt auf den Mond geheftet, schienen sein Leuchten in sich aufzunehmen und ihr noch ein wenig mehr Kraft zum weiter fliegen zu geben.

Trotzdem wurde ihr umso kälter, je höher sie kam. Ihr Herz schlug immer langsamer und schwerer in ihrer Brust. Es zog sie wie ein riesiger Stein nach unten. Aber sie ließ es nicht zu. Die Sehnsucht war übermächtig. Gewiss fehlte nicht mehr viel und sie würden den Mond erreichen. Sie würde sterben, wenn sie es nicht tat.

Das Fliegen fiel ihr schwerer. Ungekannter Schmerz drang durch ihren Körper und ließ sie erstarren. Sie blickte noch immer zu der hellleuchtenden Quelle ihrer Sehnsüchte. Dann hörte sie auf zu sein.
 

Im gleichen Moment erwachte Annie schweißgebadet in ihrem Zimmer auf Barringtons Anwesen. Ihr Atem ging schwer und ihre Lungen schmerzen, als wäre sie stundenlang umhergerannt. Hämmernd schlug ihr Herz gegen die Rippen. Doch noch schlimmer war die Übelkeit, die sie empfand. Sie hatte schon oft von dieser Geschichte geträumt. Sie war empfindlich für so etwas. Doch noch nie zuvor, war es so real gewesen. Sie glaubte sich an den Moment ihres eigenen Sterbens erinnern zu können.

Annie zwang sich dazu durchzuatmen. Den Kopf auf die Hände gestützt, rang sie nach Atem und mit der Übelkeit. Noch nie war einer ihrer Träume so intensiv und real gewesen. Sie brauchte ein Schluck Wasser. Vielleicht würde es dann aufhören. Gerade wollte sie die Decke zurückschlagen, um ihren Becher zu füllen, als eine Stimme die Stille des Zimmers zerschnitt.

„Schlecht geträumt?“, fragte er sie und Annie erstarrte augenblicklich. Sie hob den Blick und auch, wenn der Raum halb im Dunkeln lag erkannte sie diesen Mann sofort. Sie sah direkt in die unergründlichen Augen von Jonathan Semerloy.


Nachwort zu diesem Kapitel:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Tja... das war es auch schon wieder und dieses Mal habe ich es doch tatsächlich geschafft, das Kapitel von rund 7500 Wörtern auf ca. 7450 zu kürzen! Ich nenne das Fortschritt. >.<

Ich hoffe es ist nicht zu viele Fehler drin. Ich weiß, ich übersehen öfters welche, aber heute hab ich das Gefühl überhaupt nichts mehr mitzubekommen. Scheiß Klimaanlage im Zug!

Okay... Ich hoffe wir lesen uns auch beim nächsten Mal frisch und munter!

lg maidlin
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: enni
2010-10-26T13:12:24+00:00 26.10.2010 15:12
Was hier ist noch kein Kommi??? Das muss man ganz schnell ändern! ^^ Here we go!

1.Absatz

*Geht in den Keller und sucht nach einer Mistgabel! In ermangelung deren, wird dann die Fleischgabel benutzt um Barrington diese mit aller Wucht in seinem fetten Wanst zu treiben!*
Die arme Annie liegt da wie ein haufen Elend und muss sich mit dieser schlimmen sache auseinandersetzen, wärend unser großer Held Barrington von davon lamentiert, wieviel "Geduld und Großzügigkeit" er doch in annie gesteckt hat! *PIEKS* Einmal mit der Fleischgabel fest zusticht!
Dann darf sich Annie auch noch anhören, daß sie mit dem Kind nichts zutun haben wird sondern nur als Brutkasten missbracht wurde *PIEKS* und zu guterletzt darf sie dann auch noch Barringtons Geduld und Großzügigkeit über sich ergehen lasse... Sowas nenn ich einen beschissenen Tag! *PIEKS*
Meinen Glückwunsch Maidlin, wenn du vorhattest mir Barrinton noch unsyphatischer zu machen, dann darf ich dir freudenstrahlend mitteilen, daß hast du geschafft. *Fleischgabel richtung Barrington wirft!* XD Ernsthaft Hasszustände kann man zu der abneigung eigenlich schon nicht mehr sagen! XD Ich freu mich jetzt schon wenn es den Typ an den Kragen geht! ^^

2. Absatz

Eine Million mal waschen, würde Annie wohl von Barringtons Gestank nicht befreiten, aber anscheinend kann es was anderes, daß Bilder erzeugt. XD Es ist schön, daß Annie zu der überzeugung kommt, daß dieses Kind nichts für seinen erzeuger kann und das sie dieses kleine Wesen in sich beschützen möchte. Es ist ein mutiger Entschluss und macht mir Annie noch symphatischer als sie eh schon ist. Richtig so Annie.

3. Absatz

Semerloy... der kerl hat wirklich etwas an sich, daß man nicht einschätzen kann! Undurchsichtig ohne Ende und .... gerade deswegen wohl eine deiner Interessantesten Figuren! XD Ich mag ihn nicht und find ihn trotzdem auf gewisse weiße unwiederstehlich, weil er mysteriös geschrieben ist. So muss man jemanden erstmal beschreiben! *lach* So kann man sagen, ich geniese Annies zusammetreffen mit Semerloy irgendwie, auch wenn er mir die Nackenhaare zu Berge stehen lässt! XD

4. Absatz

Ohh Alexander, welch kluge Worte an deine Schwester! Schön für ihn, daß er sich so sicher ist, daß Annie das Kind annehmen würde. Es ist ja schön, daß er mit seinen Besuchen Annie das leben leichter macht, aber eine wirkliche Hilfe ist er nicht. Schlimm ich weiß, aber ich kann ihn einfach immer noch nicht leiden. Das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern. :D
ABer gut das Barrington Annie jetzt wenigstens mit seinen Körperlichen Gelüsten in ruhe läßt. Wenigstens etwas... und Annie war klug etwas Blut auf den Laken zu tropfen! XD

5. Absatz

Creepy! Semerloy ist creepy! XD Es würde mich wohl auch wahnsinnig machen, wenn ich ständig angestarrt werden würde oder provoziert. Was kommt mit dem Kerl noch? >.<

6. Absatz

Winterdepression! XD
Es ist aber sehr schön wie du den Mond und wie du Annie so liebevoll und sehnsüchtig beschreibst. Es erweckt fast den Wunsch sich selber im dunklen rauszustellen und den Mond anzusehen. Besonders wenn er im Schnee leuchtet. :D Ganz toll geschrieben. ^^

7.Absatz

Einfach nur Cool, wie du diesen Traum beschreibst. Ihren Wunsch den Mond zu erreichen! Das gefühl mit den Schwingen und die kalte Luft. Wirklich ich kann das alles bildlich wundervoll vor mir sehen.

8,Absatz

So ein Traum, und dann bekommt man am schluss Semerloy serviert. Wow! XDDDD Na den hätte ich auch nicht gern als zuschauer. Annie sollte sich fragen, ob sie nicht ausversehen etwas gesagt hat, was Semerloy stutzig machen könnte. Ich hoffe es doch nicht. Der Kerl soll wirklich nichts wissen, das Draco schaden könnte. Aber das werd ich dann später sehen! Xp

Ich freu mich immer auf eine neues kapitel dieser Geschichte darum, schreib schnell! XD

hdgdl enni




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