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The Wasted Time of Our Lives

von

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罪を償う - Tsumi wo tsugunau - Atone for One's Sins

Es klopfte an die Tür. Ich drehte instinktiv das Blatt Papier auf die andere, unbeschriebene Seite. „Ja?“ Megumi trat ins Zimmer. Sie schaute mich an, als hoffte sie, sie störte nicht.

„Das Essen ist gleich fertig. Ich wollte dich nur fragen, ob du mitessen willst.“

„Ja. Gerne.“ Ich hatte - bis auf die eine Woche bei meinen Eltern - Megumis Kochkunst vermisst.

„Schreibst du wieder einen Song?“, fragte sie mit dem Blick auf dem leeren Blatt vor mir.

„Ja.“, antwortete ich ihr.

„Wenn du erst noch daran arbeiten willst, ist das auch kein Problem. Wir können auch erst spät-“ „Nein. Er ist sowieso fertig.“, meinte ich im Aufstehen und bereute es sofort. Einerseits, weil ein scheinbar leeres Blatt vor mir lag, und andererseits, weil ich ahnen musste, dass sie danach fragen würde.

„Darf ich ihn lesen?“ Was sollte ich ihr sagen?

„Wenn du gerne möchtest.“, stellte ich es ihr frei. Ich wusste nicht, warum ich das tat. Ich wusste nur, dass ich es bei Gackt nicht getan hätte.

„Sehr gerne sogar.“, lächelte sie und kam zum Schreibtisch, griff nach dem Blatt, und für einen Augenblick überlegte ich, mein Angebot doch wieder zurückzuziehen. Doch ich ließ es, ließ sie sie lesen. Meine tiefsten Gedanken.
 

Koutai no Niwa
 

I am sitting in this garden of change

Waiting for me - to change
 

I sit and wait, day after day

Hoping that you will look my way

But nothing changes
 

You were gone long ago

You spread your wings and flew

Into another world, for you -

Had changed

~You had completely changed~
 

I watch the flowers bloom - My past

Will stay the same - at last

Nothing will ever change
 

I stay the same, stay colourfast

The flowers change their colours fast

I envy them
 

Why does nothing change for me?

Why do I stay the same although I try?

Although I want to see another me

Another one that does not cry
 

Birds singing, butterflies passing by

I wait for you - time is passing by

~So slowly, so slowly~

You would not come back
 

Everything around me is changing

Changing all the time, further and further

It would not stop changing

I would not start -
 

I am sitting in this garden of change

Trying to, waiting for me to - leave

Just as you did - one second
 

Why does everything change except for me?

Why do I stay the same although I try?

Although I want to see another me

I hate to ask myself why
 

Die Idee hierfür kam mir gleich am ersten Tag dieser drei Wochen, die ich in meinem Zuhause verbringen würde. Sie war seit dem Teetrinken im Garten in meinem Kopf gewesen und jetzt hatte ich sie endlich auf Papier gebracht, nachdem ich zuerst versucht hatte, mich dagegen aufzulehnen. Doch es war aussichtslos. Ich musste diesen Text schreiben. Ich hätte es gleich am ersten Tag tun sollen.

Würde sie ihn verstehen? Würde sie wissen, von welcher Person ich sprach? Würde sie mich darauf ansprechen? Würde ich es ihr anvertrauen? Wie würde sie reagieren?

„Wirklich schön...“, war ihr erster Kommentar, der mich lächeln ließ. „Ich glaube, ich habe nicht alles verstanden - du weißt ja, dass mein Englisch nicht so gut ist... Aber, was ich verstanden habe, ist schön. Der Text gefällt mir wirklich.“ Sie legte ihn wieder zurück auf den Tisch, dieses Mal mit der Schrift nach oben.

„Schön, dass du ihn schön findest...“, entgegnete ich und plötzlich wurde ich mir bewusst, dass ich dieselben Worte am Tag zuvor bereits gehört hatte. Ihre Worte aus meinem eigenen Mund, und meine aus dem Gackts.
 

Während dem Essen sprachen wir über unwichtige Dinge. Smalltalk. Es war der einfachste Weg.

Nach dem Essen hatte sie sich riesig gefreut, dass ich ihr half, die Küche aufzuräumen. Doch es war das Mindeste. In meinen Augen.

Danach ging ich zurück in mein Arbeitszimmer, legte mich auf das Sofa, das für die nächsten Wochen auch mein Bett sein würde, und las ‚Angel’s Tale’. Nach nicht viel mehr als einer halben Stunde klopfte es an der Tür.

„Ja.“, bat ich sie herein. Megumi öffnete die Tür

„Ah, du bist beschäftigt. Ich wollte dich nur fragen, ob du zum Abendessen zu Hause sein wirst.“ Ich fragte mich, ob sie damit wissen wollte, ob sie für mich würde mitkochen müssen oder ob ich im Weg sein würde oder nicht. Ein grausamer Gedanke schoss mir durch den Kopf: Hatte sie bereits einen anderen? Wollte sie ihn heute Abend hierher einladen? - Nein, das konnte nicht sein.

„Also... Ich weiß es nicht.“, antwortete ich ihr ehrlich. Es war der Moment, indem ich mir bewusst wurde, dass ich Gackt längst hätte anrufen sollen. Ich hatte es ihm versprochen. Vorgestern.

„Ich gehe jetzt auf jeden Fall einkaufen.“, ließ sie mich wissen. Es hörte sich an, als wollte sie sicher gehen, dass ich es wusste, und als hoffte sie, dass ich mitkommen würde.

„Willst du, dass ich mitkomme?“, fragte ich mehr oder minder direkt. Ich konnte Gackt auch später noch anrufen. Jederzeit.

„Ich will dich nicht von irgendetwas abhalten.“ , sagte sie schnell. Ich fragte mich, ob sie das nur aus Höflichkeit sagte.

„Nein, nein, tust du nicht. Ich kann mitkommen. Ich kann ja jederzeit weiterlesen.“ Ich legte das Lesezeichen hinein und das Buch beiseite. Dann stand ich auf und folgte ihr aus dem Raum.

„Wie findest du den Roman?“, fragte sie mich plötzlich, als wir mit Schuheanziehen beschäftigt waren. Ich spürte eine eigenartige Stimmung.

„Also... Ich finde ihn ganz gut. Vor allem dafür, dass er eigentlich Sänger und nicht Schriftsteller ist.“ Mein Blick erstarrte kurzweilig. Ich sparte, Megumi gegenüber, Gackts Namen ebenso aus, wie ich es damals, Gackt gegenüber, mit Megumis Namen getan hatte. Kein gutes Zeichen.

„Ich habe noch gar nicht zu lesen angefangen.“, sagte sie mit entschuldigendem Unterton.

„Warum hast du ihn dir überhaupt gekauft?“, fragte ich sie, als ich wieder in der Realität war.

„Es hat mich interessiert, ob er auch das noch kann, schätze ich.“ Ich war mir nicht ganz sicher, ob nicht ein großer Funken Neid in ihrer Stimme glühte.

Sie öffnete die Haustür, ging hindurch, wartete nicht auf mich. Ich trat ebenfalls hinaus, schloss die Tür hinter mir. Vor der Garage wartete sie dann. Doch nicht auf mich, sondern darauf, dass sich das Garagentor öffnete. Ich ging zu ihr und sie fragte mich: „Willst du fahren? Ich fahre doch so selten.“ Und ich fragte mich, ob sie mich nur deshalb mitnehmen wollte.
 

„Mei-chan?“, sprach ich sie an, während ich Auto fuhr. Wir waren auf dem Weg nach Hause.

„Ja?“ Ich dachte im ersten Moment, sie würde meinen Namen sagen. Ohne „chan“ anzuhängen.

„Hättest du Lust, mit mir demnächst einen neuen Teppich für das Wohnzimmer aussuchen zu gehen?“ Sie blickte mich überrascht an. „Ich würde dir gerne einen neuen schenken.“ Seit ihrem Sturz war mir dieser Gedanke nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Und jetzt ging ich jeden Tag über diesen kahlen Wohnzimmerboden und musste ihr endlich dieses Angebot unterbreiten, bevor mich der ständige Gedanke daran wahnsinnig machte. Ich hatte ohnehin ein schlechtes Gewissen, dass ich ohne Blumen zu ihr ins Krankenhaus gekommen war. Und dass ich sie mehrere Tage hatte warten lassen auf meine Entscheidung. Und dass Joseph unseren Streit mitanhören konnte. Und dass sie wegen des Streits überhaupt im Krankenhaus gelandet war. Und dass ich sie betrogen hatte. Ich wollte es wieder gutmachen. Ich wollte alles wieder gutmachen. Ich wusste nur nicht, wie.

„Klar, das hatte ich sowieso demnächst vor.“, meinte sie beschwingt. „Gut, dass du mich daran erinnerst. Das wollte ich schon letzte Woche machen, aber... du kennst mich ja.“ Sie lächelte.

Ich lächelte zurück. Ja, ich kannte sie. Besser als jeder andere. Und doch war sie mir nun fremd.

Es tat weh.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Earu
2009-01-11T20:37:00+00:00 11.01.2009 21:37
=_= du quälst deine Leserschafft, weißt du das?
Hyde wird mir in diesem Kapitel leicht unsympathisch, weißt du das? Kann sein, dass ich gakuhai-vertsockt bin, aber dieser Satz, dass er gackt auch später noch anrufen könne, nachdem er ihn schon seit zwei tagen warten lässt, find ich extrem fies von ihm. Als ob Megumi jetz der Dreh- und Angelpunkt seines Lebens wäre ... ich seh es schon kommen, sie nutzt das aus v.v
Von: abgemeldet
2009-01-11T20:13:02+00:00 11.01.2009 21:13
Noch mal sorry, Earu... ^^' *insgeheim fies grins* *muhahahahaha...*


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