step three - "love letters" to Seto
Danke für die lieben Kommis! =D
Tag 2, noch 27 Tage bis zum Abschlussball.
Domino City
Kaibavilla
06:15
"Master Kaiba, ihre Post"
"Danke Roland," murmelte Seto und nahm den kleinen Packen Briefe entgegen.
Er nippte an seinem Kaffee und begann die Briefe zu öffnen.
"Du Seto?" fragte sein kleiner Bruder Mokuba der gerade an einem Schokoladencroissant rumknabberte, "mit wem gehst du eigentlich zum Abschlussball?"
Überrascht schaute Seto von einer Rechnung auf. "Woher weisst du das mit dem Abschlussball?"
"Joey meinte gestern, dass eure Stufe einen veranstaltet und, dass es einen Tanzwettbewerb gibt" der Kleine trank einen Schluck Kakao und grinste seinen Bruder an, "also, mit wem gehst du?"
"Ich werde zu diesem antiquierten Paarungsritual nicht hingehen. Überhaupt habe ich Besseres zu tun." Der Brünette nahm sich den nächsten Brief vor und schlitzte ihn mit einem Buttermesser auf.
"Du bist langweilig Seto! Alle gehen hin, und es ist wahrscheinlich das letzte Mal, dass ihr euch alle seht!" Moki konnte seinen Bruder nicht verstehen.
"Natürlich werde ich die Meisten wieder sehen, ich habe ,aus unserer Stufe alleine, schon 20 Bewerbungen für Jobs in meiner Firma vorliegen," murmelte er, während er den nächsten Brief durchlas.
"Du bist sowas von uncool!" stellte Moki fest und kramte in seiner Schultasche rum. "Roland, fahren sie schon mal die Limousine vor"
"Natürlich Master Kaiba"
"Seto? Du musst das hier unterschreiben!" sagte Moki und legte seinem Bruder ein Formular neben den Teller."Es ist für die Klassenfahrt, eine Erlaubnis des Vormundes, schwimmen gehen zu dürfen, und in einer kleineren Gruppe die Stadt besuchen zu können" ätzte er seine Lehrerin nach.
"Du kannst schwimmen?" fragte Seto grinsend und legte die Briefe weg, um sich das Formular anzusehen.
"Haha!" grummelte Moki und schaute auf den Stapel Briefe . "Hey, der da ist für uns beide!" er deutete auf einen Brief ,bei dem die Adresse aus zusammengeschnittenen Zeitungsbuchstaben bestand.
Seto runzelte die Stirn.
'Wie in einem billigen Erpresserfilm' dachte er und schlitzte den Brief auf.
'IcH hAbE SchNuFFi, WenN IhR IHn WieDerSEHEN WoLLt GebT mIR eine MiLLiOnEn YeN oDer TaNZunterrICHT OdER IhR SeHT IhN NIE WIEdeR!' las er und gab den Brief Mokuba, ein Foto purzelte aus dem Umschlag raus, welches einen blonden jungen Mann zeigte, der auf einen kleinen blauen Stoffdrachen, mit einem Foto von Seto und Mokuba auf dem Bauch, deutete.
'Wheeler,du Idiot!' dachte er und hob eine Augenbraue an 'denkt der kerl echt, man erkennt ihn nicht wieder, wenn er sich einen kleinen schwarzen Balken über die Augen malt?"
Er schüttelte den Kopf und sah von dem Bild auf, in Mokubas tränenüberströmtes Gesicht.
"Moki, was hast du?" fragte er überrascht.
"Schnuffiii!" quengelte der Kleine und zerknitterte den Brief.
"Ach komm ich kauf dir einen Neuen" sagte Seto und legte den Brief auf den Tisch.
"Ich will keinen Neuen, ich will meinen Schnuffi! Ich hab ihn schon seid ich klein war!"
"Ich werd doch keine Millionen an den kleinen Schwachmaten verschenken, weil er einen Stoffdrachen gekidnappt hat!"
"Dann gib ihm Tanzstunden! Du holst mir Schnuffi zurück! Mir egal wie!" er stand auf und lief, die Tür zuknallend, raus.
"Verdammter Köter!" murmelte Seto und trank den letzten Schluck seines Kaffees.
Domino City
Domino High
09:30
"Hier hast du einen Scheck über eine Millionen Yen, und jetzt gib mir das blöde Stofftier!" sagte Seto und warf joey den Scheck auf den Tisch.
Joey, der gerade in sein Pausenbrot gebissen hatte, verschluckte sich an dem Bissen und kippte hustend mit dem Stuhl um.
"Jetzt steh auf und nimm dein verfluchtes Geld" sagte Seto und erstach Joey fast mit seinem Blick.
"Hey, so geht das nicht!" nörgelte Joey und setzte sich wieder hin. "Du sollst mir Tanzstunden geben!"
"Auf deinem Brief stand, entweder 1 Millionen Yen ODER Tanzstunden, hier hast du das Geld! Also gib mir das Stofftier!" Seto verschränkte die Arme vor der Brust und sah Joey kühl an.
"Die Millionen Yen waren doch nicht ernst gemeint! Das gehört halt zu jedem Erpresserbrief dazu!" Joey nahm den Scheck und versuchte ihn Seto wieder zurück zu geben.
"Hör mal zu Wheeler, meinst du echt, eine läppische Millionen würden mich in den Ruin treiben? Mit so einer lächerlichen Summe wische ich mir den Hintern ab, nimm es, und gib mir endlich das Stofftier!" so langsam verlor Kaiba seine Geduld. Mokuba würde ihm den Rest seines Lebens die Hölle heiß machen, wenn er das Stofftier nicht zurück bekam.
"Tut mir leid Kaiba, Tanzstunden oder ich gebe ihn nicht raus!" sagte Joey bestimmt und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich könnte Mokuba jedes erdenkliche Stofftier was er haben möchte kaufen!" Kaiba stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab und schaute Joey wütend an.
"Aber er will Schnuffi, und den gibt es nur gegen Tanzstunden!" und das war Joeys letztes Wort. Er schnappte sich seine Tasche und stürmte aus der Klasse raus.
Auf dem Schulhof lief er schnurstraks zu Yugi und den Anderen.
"Oh man! Kaiba ist echt ne harte Nuss" er warf seine Tasche auf eine Bank und nahm Tris sein Trinkpäckchen aus der Hand.
"Was hat er denn getan?" fragte Tris und holte sich kopfschüttelnd sein zweites Trinkpäckchen aus seiner Schultasche.
"Er hat mir einen Scheck über eine Millionen Yen auf den Tisch geknallt!" moserte er und nibbelte an dem kleinen durchsichtigen Strohhalm.
Es herrschte plötzlich eine beunruhigende Stille.
Joey sah zwischen seinen Freunden, die ihn ungläubig anstarrten, hin und her.
"Was denn?" fragte er.
Yami meldete sich als erstes zu Worte: "Du hast das Geld doch angenommen, oder?"
"Yami!" rief Yugi entsetzt und piekste ihm in die Rippen.
"Was denn? Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul!" sagte Yami und Tristan nickte nur eifrig.
"Es wäre nicht richtig so viel Geld einfach so anzunehmen!" sagte Yugi und sah Joey an "du hast es doch nicht genommen, oder?"
Alle sahen ihn erwartungsvoll an.
"Natürlich nicht!" maulte er vorwurfsvoll und warf das leere Trinkpäckchen in den Mülleimer neben der Bank.
"Argh, du Depp!" riefen Yami und Tristan.
Thea und Yugi nickten zufrieden.
"Wofür wollte er dir das Geld denn geben?" fragte Thea und strich einige Brotkrümel von ihrem Rock.
"Ich habe Schnuffi entführt"
...
"WAS?" riefen alle Vier im Chor.
Zur info: Alle wussten, da sie auch mit Moki befreundet waren, dass Schnuffi Mokubas geliebter kleiner Stoffdrache war.
Er hatte ihn schon seid seiner Kindheit, und es war ein Foto von ihm und Seto auf seinem Bauch genäht.
Er war das erste Geschenk, welches Seto Mokuba gemacht hatte und er liebte ihn sosehr wie er Seto liebte.
"Joseph Wheeler, ich bin enttäuscht von dir!" rief Thea und stemmte ihre Hände in die Hüften.
"Wie kannst du nur?" Yugi funkelte ihn wütend an, wobei er aber, traurigerweise, eher aussah wie ein wütendes kleines Kuschelhäschen.
"Man Joey, du gehst echt aufs Ganze!" kopfschüttelnd sah Tris seinen besten Freund an, "und verstehe ich das jetzt richtig, dass du dir Tanzstunden damit erpressen willst?"
"Genau!" sagte Joey und kickte leicht beschämt einen Stein weg.
"Da hättest du doch einfach mich fragen können!" rief Thea und boxte ihm in die Seite.
"Ja, aber ich dachte.." fing er an, aber Thea unterbrach ihn.
"Du dachtest wohl, ich würde meinen, du stehst auf mich, oder? Das hast du doch gedacht, richtig?", keifte sie und gab ihm eine Kopfnuss.
"Aua", quengelte Joey und duckte sich vor weiteren Schlägen. "Ist ja gut, ist ja gut! Ich kann es jetzt auch nicht mehr ändern!"
"Richtig! Und ich werde dich auf keinster Weise dabei unterstützen Joseph!", sie schnappte sich ihre Tasche und stampfte wütend zurück zum Schulgebäude.
Joey sah ihr hinterher. Warum wussten Frauen immer was Männer dachten? War er denn so leicht zu durchschauen?
Er wandte sich wieder den Anderen zu, die zuckten nur mit den Schultern.
'Weiber...", dachte er und machte sich mit den Anderen auf den Weg zurück in ihre Klasse.
Domino High
13:15
Joey schlenderte gemütlich über den Schulhof.
Die Anderen waren schon ohne ihn gegangen, womöglich wollten sie ihm damit zeigen wie sehr sie seine Tat missbilligten.
Obwohl Yami und Tris ihm zugezwinkert hatten, als Thea sie aus dem Klassenraum heraus gescheucht hatte.
Er kickte seufzend einen Stein aus dem Weg und dachte über seine nächsten Schritte nach.
Da Kaiba nicht so reagiert hatte, wie er es gerne gehabt hätte, musste er sich wohl etwas Neues überlegen.
Er blickte zum Schultor und blieb wie angewurzelt stehen.
Kaiba und sechs seiner Bodyguards standen da.
Panik kroch in ihm hoch, würde Kaiba ihn hier auf dem Schulhof verprügeln lassen?
Langsam bewegte er sich einige Schritte nach hinten, er hörte Kaiba "Schnappt ihn euch" sagen und das war sozusagen sein Startschuss.
'Besenkammer, Besenkammer, ich versteck mich in der Besenkammer', raste ihm durch den Kopf, während er auf die Eingangstür der Schule zusprintete.
Nicht gerade der Masterplan, aber etwas anderes viel ihm nicht ein.
Keuchend rannte er die Treppen hoch, er sah durch die Glastür wie sich der Hausmeister gerade von dieser wegbewegte.
'Abgeschlossen?', dachte er und BATSCH!...
Klebte er an der Glasscheibe.
Er rutschte ziemlich unelegant zu Boden und als er seine Augen öffnete sah er vier schwarzgekleidete Männer mit Sonnenbrillen über sich stehen.
"Ich bin noch Minderjährig!", presste er quietschend hervor, als sie ihn hochhoben und zu Kaibas Limousine zerrten. "lasst mich los! Ich kenne meine Rechte! Das ist Freiheitsberaubung! Ich zeig euch alle an!", schnatterte er.
Kaiba stand gegen seine Limousine gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, da und starrte ihn eiskalt an.
Seine Bodyguards ließen ihn vor seine Füße fallen.
"Durchsucht ihn!", zischte er.
Sofort wurde er von oben bis unten abgetastet, und zwei der Schränke durchwühlten seinen Rucksack, schmissen einfach alles auf den Bürgersteig.
"Heeey!", rief er und versuchte die Männer von sich weg zu drücken."wenn ihr was kaputt macht, müsst ihr es bezahlen!"
"Master Kaiba, er hat ES nicht bei sich", sagte einer der Bodyguards und sie stellten sich alle in einer Reihe hinter Joey auf.
"Ja meint ihr denn, ich bin so blöd und nehm das Ding mit zur Schule?", blaffte Joey und starrte Kaiba wütend an.
"Ich hatte wirklich gedacht das du 'so blöd' bist, aber wie ich sehe kann auch ich mich irren."
"Aaaargh! Ich schieb dir dein 'so blöd' gleich sonst wo hin!"
"Nein danke, Roland fahren sie mich zu Wheelers Wohnung, dann werden wir halt diese auf den Kopf stellen.", Kaiba wollte sich gerade umdrehen, aber Joey hielt ihn fest.
"Einen scheiss wirst du tun! Das wäre nämlich Hausfriedensbruch, das dürft ihr nur mit Polizeilicher Genehmigung, und in anbetracht der Tatsache, dass ich lediglich ein kleines Stofftier gekidnappt habe, wirst du diese nicht bekommen!", 'HA! dachte er, 'gut, dass ich das vorher bei Wikipedia nachgeschaut habe! Da bist du platt, was Kaiba?'
"Wheeler, du kannst mit deinem Wikipediawissen so viel rumpralen wie du willst, ich kann mir die besten Anwälte der Stadt leisten, also würde aus der Stofftieraffäre doch noch so ein richtig großes Ding werden."
Joey schluckte, woher wusste Kaiba das mit Wikipedia? War er wirklich ein so durchschaubarer Mensch? Erst Thea, dann Kaiba, vieleicht war er wirklich zu simpel gestrickt.
Wenn er bedachte das-
"Was starrst du mich so an Köter? Hängst du wieder in einem deiner Tagträume?", hörte er Kaiba schnarren, er schüttelte schnell seinen Kopf und richtete sich auf.
"Durchsuch meine Wohnung so viel du willst, das Stofftier wirst du dort nicht finden! Ich habe es nämlich versteckt! Gib mir endlich diese verdammten Tanzstunden oder ich verbrenne Schnuffi!", er drehte sich auf dem Absatz um und stolzierte weg.
"Master Kaiba, sollen wir noch zu Wheelers Wohnung fahren?"
Domino City
Joeys Wohnung
13:52
Keuchend stolperte Joey das Treppenhaus hoch und kramte seinen Schlüssel aus der Tasche.
'Ist er schon hier gewesen?', fragte er sich, während er panisch mit dem Schlüssel das Schloss traktierte.
'Ach verdammt, beruhig dich!', dachte er und versuchte noch einmal, in aller Ruhe, die Tür zu öffnen.
Der Flur sah in Ordnung aus, die Küche das Wohnzimmer und das Bad auch.
Er öffnete die Tür zum Schlafzimmer seines Vaters einen Spalt breit.
"Dad?", fragte er in den Raum hinein.
"Bin hier, komm rein Joey" nuschelte sein Vater.
Er öffnete die Tür und sah seinen Vater in einem Gewühl aus Decken auf seinem Bett liegen.
"Was gibt es denn Joey? Ich hatte Nachtschicht, ich will schlafen", muffelte er und drehte sich im Bett um.
"Waren hier irgendwelche Männer und haben dich nach etwas gefragt?", fragte Joey und kniff die Augen zusammen.
"Seto, einer deiner Klassenkameraden hat angerufen und mich gebeten, in deinem Zimmer nach einem blauen Stoffdrachen zu suchen, hab aber keinen gefunden."
Joey atmete erleichtert aus.
"Gut, das war alles, schlaf gut Dad.", Joey wollte gerade raus gehen, als sein Vater ihn noch einmal zurückrief.
"Joey? Du machst ja keinen Ärger oder?", fragte er.
"Nein Paps, ich hab es mir nur ausgeliehen um es...ehm abzuzeichnen, und vergessen es heute wieder mitzubringen"
"Aaahja", sein Vater hob eine Augenbraue an, sagte aber nichts weiter.
Seufzend schloss Joey die Tür hinter sich.
Er hatte auch schon mal bessere Ausreden gehabt.
"Ich wollte es abzeichnen!", äffte er sich flüsternd nach und raufte sich die Haare.
Zum Glück hatte sein Vater nicht sein geheimes Geheimversteck gefunden.
Er ging in sein Zimmer und schloss ab, dann zog er die Rolladen herunter und hängte noch ein Bettlaken vor das Fenster.
'Sicher ist sicher', dachte er und begann den Kleiderschrank ein wenig zur Seite zu rücken. 'es geht ja nichts über eine hübsche Portion Paranoia!'
Dahinter tat sich ein fußballgroßes Loch in der Wand auf, dass er damals, aus Frust auf seinen Vater, hinein geschlagen hatte, als dieser noch Alkoholiker war.
Hätte er denn wissen können, dass die Wand nur mit Rigipsplatten verkleidet war? NÖ!
Aber als Versteck war dieses Loch ziemlich nützlich.
Er zog das Stofftier, welches er in eine Plastiktüte gepackt hatte, damit es nicht dreckig wird, heraus, nahm sich eine Zeitung und Papier und verfasste den nächsten Brief.
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Und CuT! =D
