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Kerzenschein und Weihnachtszeit

Ein Naruto Adventskalender
von

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Weihnachten

~24~
 

Es war noch dunkel in Konohagakure. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und die Morgenluft schien noch etwas kälter zu sein, da ein eisiger Wind durch das kahle Geäst der Bäume wehte.

Kaum einer der Dorfbewohner war um diese Zeit bereits auf den Beinen, denn immerhin war Weihnachten und niemand würde es wagen, an diesem besonderen Tag einen Angriff zu starten. Schon seit ewigen Zeiten feierten die fünf Länder diese besondere Zeit im Jahr und noch nie hatte es irgendeinen Übergriff gegeben. Obwohl jedes Land und jedes Ninjadorf seine eigenen Bräuche und seine eigene Art hatte, dieses Fest zu feiern, war das, was Weihnachten wirklich ausmachte, überall gleich.

Eine einzige, dunkle Gestalt huschte durch die Gänge des Hokage-Turms, schob sich an den Wänden entlang und sah sorgfältig in jeden Flur, bevor sie ihn betrat.

Doch wie vermutet fand sie weder auf dem Gang, auf dem sich das Büro der Hokage befand, noch in der Nähe des großen Versammlungssaals eine Menschenseele.

Sie wollte sich gerade wieder erleichtert abwenden, als sie plötzlich das schwache Licht erblickte, welches durch den schmalen Spalt unter der Tür zum Versammlungssaal hindurch schien. Vorsichtig legte sie ein Ohr an die Tür und lauschte angestrengt. Sie hörte tatsächlich die Stimmen einiger Menschen, die wirr durcheinander redeten.

Shizune stieß sich erschrocken von der Tür weg und musterte diese besorgt, dann jedoch hörte sie ein lautes „Echt jetzt!“ und sogleich legte sich ein erleichtertes Lächeln auf ihr Gesicht.

Vorsichtig und darauf bedacht, kein unnötiges Geräusch zu erzeugen, drückte sie die Klinke herunter und öffnete die Tür einen Spalt breit, um zu sehen, was genau in dem Raum dahinter vor sich ging.

Sie staunte nicht schlecht, als sie die jungen Shinobi sah, wie sie aus dem sonst so tristen Versammlungsraum einen Saal zauberten, der denen, die in den alten Weihnachtsgeschichten beschrieben wurden, ernstlich Konkurrenz machte.

Die Fenster waren mit kleinen selbstklebenden Leuchtsternen verziert, an den Deckenbalken hingen Mistelzweige und die Tische, die überall im Raum verteilt aufgestellt worden waren, waren mit wunderschönen Gestecken aus Tannengrün und Christrosen geschmückt. Inmitten des Raumes stand ein Tannenbaum von beachtlicher Größe. Er erstrahlte geradezu den gesamten Saal mit seinen Lichtern und Christbaumkugeln, die kleine bunte Lichtpunkte auf den Boden und an die Wände warf.

Shizune hielt den Atem an und konnte kaum den Blick von den kleinen Holzfiguren abwenden, die ebenfalls an einigen der Zweige hingen. Immer wieder schaute sie sich alles an und kam kaum aus dem Staunen heraus.

Erst die Stimme von Kurenais Schülerin holte sie zurück in die Realität, die jedoch, anders als sonst, nicht weniger schön war, als das, was man sich in Gedanken vorzustellen vermochte.

„Shizune-san? Wa-was machen sie denn da?“, Hinata stellte den kleinen Karton, den sie soeben noch in ihren Händen gehalten hatte, vorsichtig auf den Boden und schob ihn etwas beiseite.

Tsunades Assistentin zuckte kurz zusammen, dann jedoch, als sich langsam die Blicke aller Anwesenden auf sie richteten, strich sie sich mit einem verlegenen Lächeln eine Haarsträhne aus dem Gesicht und trat langsam in den Raum. Sie schloss die Tür hinter sich leise und blickte die jungen Leute einen nach dem anderen an. „Nun, ich dachte ich hätte etwas gehört und habe mir Sorgen gemacht, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte.“, sie kicherte hinter vorgehaltener Hand und fuhr dann fort, während ihr Blick noch einmal durch den herrlich geschmückten Raum schweifte, „wie es scheint, habe ich wohl richtig gehört. Ihr habt wirklich hervorragende Arbeit geleistet! Das sieht unglaublich schön aus!“

„Natürlich! Wir sind extra schon vor zwei Stunden aufgestanden, damit es perfekt wird! Echt jetzt!“, Naruto grinste breit und widmete sich sogleich wieder dem großen Karton, in dem sich einfach keine weitere Lichterkette finden ließ.

Shizune lächelte leicht, dann jedoch legten sich ein paar Sorgenfältchen auf ihre Stirn: „Es ist wirklich sehr schön, aber Tsunade wird davon nicht begeistert sein.“

Ein allgemeines Gemurmel ging durch die Runde, während sich die jungen Shinobi fragende und verständnislose Blicke zuwarfen.

Die junge Assistentin seufzte leise und senkte den Kopf. Wie sollte sie es ihnen bloß beibringen? Sie alle freuten sich schon seit Wochen auf das bevorstehende Weihnachtsfest und wie es schien hatten sie mindestens ebenso viel Zeit in die Vorbereitungen investiert.

Eine warme Hand legte sich plötzlich, vorsichtig auf ihre angespannte Schulter und ließ die Grübeleien zerplatzen wie einen Luftballon. Eine sanfte, dunkle Stimme fasste in wenigen Worten, all die Befürchtungen und Fragen zusammen, die durch den Raum flogen: „Aber Shizune-san, das können sie doch nicht ernst meinen. Jeder ist begeistert von Weihnachten, es erfüllt die Herzen mit Freude und Glück.“

Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass der junge Akademielehrer hinter ihr stand, denn bereits im nächsten Augenblick war er um sie herum gegangen und stellte einen weiteren Karton auf den Boden. Sofort widmete sich Lee diesem und fand einige wunderschöne, weihnachtliche Kostbarkeiten.

Shizune beobachtete ihn mit einem fast schon sehnsüchtigen Blick, wie er kleine Glöckchen und Schleifen mit Goldrand aus der Kiste hervorholte.

Immer noch waren die Blicke der Anwesenden auf die junge Frau gerichtet, die nun noch einmal seufzte und dann beschloss, zu erzählen: „Wie ihr wisst, hat Tsunade ihre Familie sehr früh verloren. Zuerst verstarb ihr jüngerer Bruder Nawaki und später auch ihr Ehemann Dan, beide haben das Weihnachtsfest geliebt und es wurde jedes Jahr gefeiert, als gäbe es keinen Morgen. Tsunade hatte es geliebt und schon Wochen im Voraus war sie voller Vorfreude darauf.“ Gespannt, als würde Shizune eine Geschichte erzählen, was sie ja in gewisser Weise auch tat, hatten sich die Anwesenden auf nahe Sitzgelegenheiten oder auf den Boden gesetzt und lauschten gespannt. Die junge Assistentin lächelte, dann räusperte sie sich kurz, um mit der ‚Geschichte’ fortzufahren: „Nun…ich erinnere mich noch sehr gut daran, als ich klein war. Das Weihnachtsfest war immer etwas ganz Besonderes, überall leuchteten Kerzen und der Duft von Zimt und Glühwein lag in der Luft. Wir haben Plätzchen gebacken, alles mit Misteln und Tannengrün geschmückt, Schneemänner gebaut und wir sind sogar über den Weihnachtsmarkt gegangen. Ich durfte dabei helfen, den Weihnachtsbaum zu schmücken und dabei hat meine Tante mir Geschichten erzählt, warum es den Schnee gibt, wozu die Menschen ein Fest wie Weihnachten feiern und weshalb es so wichtig ist, dass man sich auf diese Zeit besinnt.“ Ein leichtes Lächeln huschte bei den letzten Worten über ihr Gesicht und es schien für einen Augenblick so, als würde sie in dieser längst vergangenen Zeit verweilen wollen, dann jedoch richtete sich ihr Blick wieder auf ihre jungen Zuhörer und das Lächeln erstarb langsam, „niemand hatte mehr an den Geist geglaubt, der der Weihnachtszeit innewohnt, als Tsunade. Bis eines Tages das Wichtigste aus ihrem Leben verschwinden sollte, dass sie hatte. Der Krieg zerstörte nicht nur Gebäude und vernichtete ganze Wälder, nein, er nahm auch einer kaum vorstellbaren Zahl an Menschen das Leben, anderen Menschen nahm er die Verwandten, die Freunde, die Geliebten. Tsunade verlor die wichtigsten Menschen in ihrem Leben und somit auch den Glauben an etwas so glückliches und Gutes wie Weihnachten. Ich habe Jahr für Jahr, nachdem wir Konohagakure verlassen hatten, immer wieder versucht, sie daran zu erinnern, was ihr dieses Fest einmal bedeutet hat, doch jedes Jahr wurde Weihnachten ein Desaster und für Tsunade nicht mehr, als eine weitere schlechte Erfahrung und Grund genug, dieses Fest ein für alle Mal zu vergessen.“

Als sie mit ihren Ausführungen geendet hatte, bereute sie fast schon, überhaupt davon gesprochen zu haben, denn ihre Zuhörer waren sehr still geworden und schauten traurig zu Boden. Auch Iruka, der sich an eine nahe Wand gelehnt hatte, sah mit einem nachdenklichen und deprimierten Blick nach draußen, wo die Sonne langsam aufzugehen schien.

Fieberhaft suchte Shizune nach einem passenden Wort des Trostes, doch angesichts dessen, dass sie selbst nicht bester Laune war, fiel ihr nichts ein, dass Tsunades Schützlingen wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hätte.

Es war schließlich Naruto, der fand, wonach sie suchte: „Na das ist doch wohl umso mehr ein Grund dafür, dass wir Weihnachten feiern! Wie soll Oma Tsunade denn wieder glücklich werden, wenn sie kein Weihnachtsfest feiern will!? Das ist doch bescheuert! Echt jetzt!“

Beschwichtigend hob sein ehemaliger Sensei die Hände: „Aber, aber, Naruto! Du musst die Hokage auch verstehen. Wenn Weihnachten traurige Erinnerungen an ihre Familie hervorruft, müssen wir das akzeptieren. Es wäre nicht fair von uns, sie mit etwas zu konfrontieren, dass sie verletzen könnte!“

„Das ist doch nicht wahr! Und was heißt eigentlich konfertieren, Sensei Iruka? Es geht hier doch nicht ums konfertieren oder um Schmerz! Sie selbst haben uns doch immer wieder gesagt, dass wir uns nicht unterkriegen lassen dürfen und, dass man manchmal eine Chance ergreifen muss, auch wenn sie mit Verletzungen verbunden ist!“, Narutos Blick strotzte nur so vor Entschlossenheit, als er einmal tief Luft holte, um fortzufahren, „Weihnachten ist doch nur einmal im Jahr und es ist etwas Besonderes! Wir müssen Oma Tsunade davon überzeugen, dass es etwas Gutes ist und dass sie es braucht, um glücklich zu werden. Wenn es sein muss, dann trage ich sie mit meinen eigenen Händen hierher und zeige ihr das allertollste Weihnachtsfest, dass sie jemals gesehen hat!“

Bei der Ansprache des jungen Uzumaki war es mucksmäuschenstill in dem großen, festlich geschmückten Saal geworden und alle Augen waren auf ihn gerichtet, der Mühe hatte, wieder regelmäßig zu atmen. Dann stellte sich Sakura neben ihn und lächelte: „Ich finde, Naruto hat Recht! Weihnachten sollte niemand alleine verbringen, auch nicht die Hokage!“ Nach und nach stimmten sie alle zu, sodass Iruka nicht umhin kam, ihnen ein stolzes Lächeln zu schenken. Sofort machten die jungen Shinobi sich wieder an die Arbeit und widmeten sich wieder dem Raum, der noch immer nicht komplett fertig geschmückt war. Erst als Iruka Shizunes nachdenklichen Gesichtsausdruck bemerkte, wurde ihm der eigentliche Konflikt wieder bewusst und er seufzte leise. Er beobachtete die junge Frau besorgt und versuchte eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten die Beste war, als die junge Assistentin sich plötzlich erhob und der Tür zu wand. Langsam folgte er ihr, als sie den Raum verließ: „Shizune-san, bitte entschuldigen sie, aber Weihnachten ist für diese jungen Menschen etwas ganz Besonderes, deshalb auch diese Reaktion. Machen sie sich bitte keine Sorgen, ich werde noch einmal mit ihnen reden und ihnen zu erklären versuchen, dass wir Verständnis haben müssen.“

Die Angesprochene drehte sich noch einmal um und schenkte dem jungen Lehrer ein strahlendes Lächeln: „Nein, bitte Iruka-san. Sie müssen sich nicht für ihr Verhalten entschuldigen! Und sie müssen auch nichts erklären, ich habe eine viel bessere Aufgabe für sie! Helfen sie ihren Schützlingen dabei, die Lichterketten aufzuhängen, damit auch ja niemand von einer Leiter fällt.“ Sie kicherte leise und auch der junge Mann ließ ein leises Lachen verlauten.

Dann sagte sie noch mit einen leichten Zwinkern: „Ich werde dann mal schauen, was es zu Essen gibt, denn ein Weihnachtsfest ohne besonderes Essen geht schließlich nicht.“

Iruka sah ihr noch nach, bis sie in der Schwärze des Ganges verschwunden war.
 

Gelangweilt starrte sie den Stapel Unterlagen an, der sich wieder einmal auf ihrem Schreibtisch ausgebreitet hatte und versprach ihr die Zeit so langweilig wie möglich zu vertreiben. Doch, da Shizune sich heute noch gar nicht hatte blicken lassen und auch keine Anstalten machte ihrer Lehrmeisterin einen Besuch abzustatten, war es der Hokage viel zu blöd, über den Berg Arbeit zu meckern oder ihn liegenzulassen. Es kam so gut wie nie vor, dass ihre Assistentin sich einmal einen freien Tag nahm. Was mochte bloß los sein?

Bereits zum fünften Mal an diesem Mittag legte sie den Stift beiseite und erhob sich von ihrem Schreibtischstuhl, um einen weiteren Blick auf das verschneite Dorf zu werfen. Sie hatten tatsächlich weiße Weihnachten und der Himmel schickte bereits die nächsten Schneeflocken auf die Erde. Tsunade seufzte leise, während sie die sternförmigen Flocken beobachtete. Es war lange her, dass sie an Weihnachten gedacht hatte, bevor sie in ihre Heimat zurückgekehrt war. Nachdem sie das Fest nicht mehr mit Nawaki und Dan hatte feiern können, hatte sie es vollends aufgegeben überhaupt noch einen Gedanken daran zu verschwenden.

Doch seit sie nach Konohagakure zurückgekehrt war, war sie ständig mit diesem Thema konfrontiert worden. Wohin sie sich auch bewegt hatte, überall waren die Häuser mit Lichtern geschmückt, die Melodien alter Weihnachtslieder hatten die Straße erfüllt und die Menschen waren beseelt von Vorfreude und Zufriedenheit.

Sie hatte in der Vorweihnachtszeit viel Gelegenheit gehabt, über ihre Vergangenheit und die Dinge die sie nicht mehr ändern konnte, nachzudenken und obwohl sie dem kaum aus dem Weg hatte gehen können, war es nicht einmal halb so schmerzhaft gewesen, wie sie erwartet hatte.

Lächelnd stellte die Hokage fest, dass an dieser Tatsache eine blonde, idealistische Nervensäge wohl nicht ganz unschuldig war.

Tsunade ließ sich wieder in ihren Stuhl fallen und betrachtete die kleine Kerze auf ihrem Schreibtisch, die Shizune ihr, der Weihnachtszeit zuliebe dorthin gestellt hatte.

Ein leichtes Lächeln zierte ihre Gesichtszüge, bevor sie sich nun wirklich der Arbeit zuwandte.
 

„Du hast wirklich Nerven, Shizune! Erst lässt du dich den ganzen Tag nicht einmal bei mir blicken und dann tauchst du wie aus heiterem Himmel auf und meinst mich irgendwohin mitschleppen zu müssen!? Ich versteh immer noch nicht, was das Ganze soll!“, Tsunade zog eine gespielt mürrische Miene, während sie sich von ihrer Nichte durch die Gänge des Hokage-Turms schleifen ließ.

„Tsunade, jetzt warte doch erst einmal ab. Du warst heute so fleißig und hast alle Akten durchgearbeitet! Dafür darfst du jetzt auch etwas Spaß haben.“, Shizune grinste die Hokage verschwörerisch an, was diese nur mit einem Seufzen beantwortete.

Endlich erreichten sie die Tür zum Versammlungsraum und Tsunade musterte diese irritiert. Sie hatte mit einer Bar gerechnet oder etwas Ähnlichem, aber doch nicht mit diesem hässlichen, alten Raum, der eine Renovierung dringend nötig hätte.

Gerade wollte sie ihre Gedanken laut aussprechen, als sie den verunsicherten und ängstlichen Blick ihrer Nichte bemerkte. Diese hatte ihre Hand bereits auf die Türklinke gelegt, machte jedoch keine Anstalten sie herunter zu drücken.

„Shizune? Was hast du denn?“, die Hokage schaute ihre junge Assistentin besorgt an.

Die Angesprochene sah ihre Tante kurz an, dann lächelte sie entschlossen und öffnete kurzerhand die Tür.

Das Erste, was Tsunade sah, war der Tannenbaum, wie er seine wunderschön geschmückten Zweige nach allen Seiten ausstreckte und wie seine kleinen Lämpchen ein warmes, weihnachtliches Licht verströmten, das bis zu ihr auf den kalten und finsteren Flur drang.

Shizune beobachtete sie angespannt, als die Hokage langsam den Saal betrat und sich mit einem nicht zu deutenden Blick umsah. Sie betrachtete die Tische mit ihren hübschen Gestecken, die mit Sternen beklebten Fenster und die Lichterketten und Kerzen, die ebenso wie der Baum, den Raum in ein angenehm warmes Licht tauchten.

Tsunades Blick schweifte von der weihnachtlichen Dekoration zu den jungen Dorfbewohnern, die dafür verantwortlich waren und sie mit bangen Gesichtern beobachteten.

Dankbar und glücklich schenkte sie ihnen ein aufrichtiges Lächeln: „Ich danke euch!“

Sogleich wich das angespannte Schweigen einem ausgelassenen Lachen und die Hokage sah aus dem Augenwinkel, wie Naruto sie, wie immer breit angrinste.

Es war ein wundervolles Fest. Shizune hatte in letzter Sekunde für ein sehr vielseitiges und herrlich duftendes Weihnachtsessen gesorgt. Alte Weihnachtslieder erfüllten den Raum und überall duftete es nach Lebkucken und frisch gebackenen Weihnachtsplätzchen.

Alles schien perfekt, bis sich plötzlich eine der Lichterketten unbemerkt von der Decke löste, zu Boden fiel und ein kaum bemerkbares Hindernis bildete.

Shizune trug gerade ein Tablett mit heißem Tee durch den Saal, als sie plötzlich über ebendieses Hindernis stolperte und gegen den großen Tannenbaum prallte. Sogleich schreckte sie zurück, als auch schon die ersten Christbaumkugeln klirrend auf dem Boden zersprangen.

Da der Baum, aufgrund erheblichen Zeitmangels nicht so sorgfältig befestigt wurde, wie es aufgrund seiner Größe notwendig gewesen wäre schwankte er nun bedrohlich und es war abzusehen, dass er innerhalb weniger Augenblicke umkippen würde.

Die junge Assistentin wollte ihn stützen, doch Iruka hielt sie fest und rief die Feiernden zur Vorsicht auf.

Natürlich hatten längst alle bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war, sodass der wunderschön, geschmückte Weihnachtsbaum mit einem lauten Knall, gefolgt von Klirren und Nadeln, die sich nun im ganzen Raum verteilten. Die kleinen Lichter flirrten kurz noch einmal auf, bevor sie allesamt erloschen und als einzige Lichtquelle die halb abgebrannten Kerzen zurückließen. Schweigend betrachteten die Anwesenden das, was von ihrer Weihnachtsfeier noch übrig geblieben war. Es war ein trauriger Anblick, wie der Baum inmitten des Raumes lag und nicht nur einen der Buffet Tische, sondern auch ein paar der anderen Tische und Geschenke, die man unter ihn gelegt hatte unter sich begraben hatte.

Iruka tröstete gerade eines die kleine Moegi, als Shizune sich resigniert auf einen der noch vorhandenen Stühle fallen ließ und laut seufzte: „Ach Tsunade, es tut mir so Leid. Ich hab gedacht, dass es dieses Jahr klappen würde. Doch jetzt….es ist wieder ein Desaster, wie in all den Jahren zuvor.“

Tsunade legte ihr eine Hand auf die Schulter: „Es ist doch nicht deine Schuld, Shizune.“

Auch dieses Mal war es wieder die Stimme des Überraschungsninja, die sie aufhorchen ließ: „Das ist doch überhaupt nicht wahr!“

Die Hokage und ihre Assistentin, sowie alle anderen Anwesenden sahen den Jungen verwirrt an. „Na schön, der Weihnachtsbaum ist umgekippt, die Geschenke sind unter ihm begraben und die Lichterketten sind ausgegangen. Na und? Das heißt doch noch lange nicht, dass Weihnachten vorbei ist!“

Iruka seufzte leise und lächelte seinen ehemaligen Schüler traurig an: „Lass gut sein, Naruto. Ich denke, es reicht jetzt!“

Der Blondschopf hob eines der Holzfigürchen vom Boden auf, dass den Sturz heil überstanden hatte und lächelte: „Weihnachtsbäume, Lichterketten und Geschenke sind schon etwas Tolles, das stimmt! Aber diese Dinge machen doch kein Weihnachten aus! Auch wenn es keinen Weihnachtsbaum und keine Geschenke gibt, ist doch trotzdem Weihnachten! Also für mich ist dieses Weihnachten das allerschönste, weil ich mit meinen Freunden zusammen bin! Weil wir uns zusammen freuen und sogar Oma Tsunade hat gelacht.“

Nun mischte sich auch Lee ein: „Er hat Recht! Weihnachten ist das Fest der Liebe, welches man im Kreis seiner Freunde und seiner Familie feiern sollte.“

Shizune hob vorsichtig den Kopf und sah die jungen Shinobi überrascht an und auch Tsunade schien nicht minder verwirrt von ihren Schützlingen.

„All diese Bräuche und Traditionenen rund um das Weihnachtsfest haben doch im Grunde alle eine gemeinsame Basis, nämlich die, dass man füreinander da sein sollte.“, sagte Neji und lächelte dabei, während Tenten ihm nickend beipflichtete und seine Hand nahm.

Selbst Uchiha Sasuke kam nicht umhin, ein gutes Wort zu verlieren: „ Weihnachten ist eine Zeit, in der niemand allein sein muss.“

Naruto musterte seinen Teamkameraden eine ganze Weile, ebenso wie all die anderen Menschen, die neben dem umgekippten Baum standen und von dem sprachen, was das Weihnachtsfest eigentlich ausmachte.

Wenige Augenblicke später standen sie alle auf der Terrasse unter den Hokage aus Stein. Der Himmel war übersäht von Millionen von Sternen und kleine Schneeflocken fielen auf sie hernieder, während sie wie gebannt mal auf den Sternenhimmel, mal auf das Dorf schauten, welches sie ihre Heimat nannten.

Es war still, bis auf gelegentliches, leises Flüstern.

„Sakura.“

Mit leicht geröteten Wangen wandte die junge Frau sich ihrem Teamkameraden zu.

Sasuke zupfte verlegen an seinem Stirnband herum, dann jedoch schenkte er ihr ein leichtes, jedoch aufrichtiges Lächeln: „Vielen Dank. Für alles, Sakura.“

Tsunade betrachtete ihre jungen Schützlinge zufrieden, als sie eine Stimme hinter sich hörte: „Das ist doch das perfekte Ende, nicht wahr?“

Erstaunt drehte sie sich um und erblickte einen kleinen braunen Hund, der anstatt seines üblichen Konoha Stirnbandes eine Nikolausmütze trug. Direkt hinter ihm stand Kakashi und blickte gerade von seinem Buch auf, um seinem treuen Begleiter eine Antwort zu geben: „Nein Pakkun. Das ist der perfekte Anfang.“

Die Hokage nickte lächelnd, als sie plötzlich einen Schrei vernahm, der ganz typisch für Uzumaki Naruto war.

„Hinata-chan! Daa! Eine Sternschnuppe!“ Sogleich richteten sich die Blicke der Konoha-Nins zum Himmel, an dem ein helles Licht mit erstaunlicher Geschwindigkeit vorüberzog.

Naruto schloss die Augen und wünschte sich etwas.
 

~Weihnachten ist nicht nur da, wo Lichter brennen, sondern überall dort, wo wir die Welt ein wenig heller machen.~
 

FROHE WEIHNACHTEN!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2009-01-01T23:49:24+00:00 02.01.2009 00:49
Wow O.o Ich wünschte die Geschichte hätte ich schon vor Weihnachten gelesen! Wieder eine schöne Geschichte mit Tsunade *schwärm* Und überhaupt Geschichten zur wirklichen Bedeutung von Weihnachten und gegen den Materialsimus finde ich sowieso superschööööön ^_^
Von:  Silencer
2008-12-25T18:39:54+00:00 25.12.2008 19:39
FROHE WEIHNACHTEN!
Das war wirklich ein echt suuuupeeer Kappi! Naruto hat alle wieder ermutigt, das finde ich wünderschön! Was er sich wohl gewünscht hat?
Deine Geschichten waren wirklich toll, sie haben mir sehr gefallen. Die Gefühle hast du sehr gut ausdrücken können und du hast keine Charakterfigur ausgelassen oder im Hintergrund stehen gelassen. Ein grooooßes Lob an dich, echt jetzt!
Ich freue mich schon total auf Silvester! Ich werde da sein, darauf kannst du dich verlassen! *smile*

Lg GoddessSherry
Von:  MissLunatic
2008-12-24T17:56:26+00:00 24.12.2008 18:56
Wow. Wirklich ein schönes Ende und Anfang zugleich :). Die Szene, in der Shizune erzählt, hat mich iwi an den Schöne-und-das-Biest-Weihnachtsfilm erinnert. ;) Aber trotzdem war es ganz Naruto. Hätte nie gedacht, dass du mit Shizune starten würdest, du Überraschungs-Glückskeks.^-^ Es war jedenfalls einfach nur genial, wie du den Sinn von Weihnachten rübergebracht und alle Geschichten in den Charazitaten noch einmal zusammengefasst hast. Einfach nur schön! Schreib weiter so und ich freu mich auch schon auf Sylvester und die Fanfictions, die da kommen :) Aber jetzt erstmal: Frohe Weihnachten!
Von:  MoonlightWhisper
2008-12-24T17:19:20+00:00 24.12.2008 18:19
Dir auch frohe Weinachten sensai
Nochmal danke für das süße Geschenk....
Habs gerade in der Hand
Und die Geschichte war so toll
lg
Suki
Von:  Chibii
2008-12-24T12:51:28+00:00 24.12.2008 13:51
wie toll *-*
das is ein hammer tolles kapi und ich freu mich schon auf silverster ^^
hmm was naruto sich bloß gewünscht hat?? erfahren wir das auch iwann?? ich hoffe es doch ;)
du bist einfach spitze!! wie du das alles "durchgehalten" hast und wie auf die ganzen tollen ideen gekommen bist.. ich bin begeistert!!
*kekse hinstell*
Frohe weihnachten auch dir^^


LG ace_of_night
Von:  Zaubermaus
2008-12-24T12:01:14+00:00 24.12.2008 13:01
Juhu endlich bin ich auch mal die rsten...
schöner abschluss
Freu mich auf Silvester...
Wird bestimmt toll
Lg
Kyoko


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