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Malus Sanguis

~Rise of the Phoenix~
von

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Ein Sturm zieht auf

Ein grauer Sommertag, die Wolken hatten sich vor die warme Sonne geschoben, die die letzten Tage die Gemüter aller erhellt hatte.

Wie eine Art Omen schwebten die Wolken seit dem gestrigen Abend über dem Anwesen.
 

Der große Wald war in Stille getränkt, kein Laut drang aus ihm heraus. Obwohl in diesem Wald viele Tiere lebten, hatte man das Gefühl, als wäre er tot.

Über die weiten Wiesen wehte ein unbarmherziger Wind und fegte die Sommerblumen mit sich hinfort.
 

Draußen am See stand ein Mädchen, ihre hellen langen Haare wehten im Wind, der die Pollen und Blüten an ihr vorbeiwehen liess. Fast wehmütig sah sie ihnen nach, wie sie ihren Weg über den See antraten, um in ihm früher oder später zu versinken. Ihre zarte Hand griff nach einer roten Blüte, die an ihr vorbei flog. Ihre feinen Finger schlossen sich um sie und hüllten sie ein. Ihr Blick glitt nach oben. Der Sturm war nahe…
 

~*~
 

Helle Stimmen drangen aus dem riesigen Schloss, als die Schüler zu ihren Unterrichtseinheiten liefen.
 

Von allen Seiten gingen die Schüler ihres Weges in die Schule. Sie alle plauderten fröhlich und liessen sich durch den nahenden Sturm nicht stören. Sie wären im Schloss vor dem Regen, dem Donner und den Blitzen sicher.
 

Der Wind brauste weiter auf, bewegte die Bäume dazu sich ihm zu beugen. Es war als würden Riesen in die Knie gehen vor der unbändigen Macht des Windes. Als wüssten auch sie welch ein Sturm auf sie alle zukam. Ein gewaltiger Sturm, der alles umwälzen würde, was ihnen bekannt war.
 

Die Gänge waren rappel voll. Oben liefen die Hexen und Zauberer und unter ihnen, durch eine Glasschicht getrennt, tauchte man in eine andere Welt ein. Unter ihnen waren Gänge aus Wasser. Und in diesen Gängen bewegten sich Tiere und magische Wesen, ebenfalls auf ihrem Weg zum Unterricht.

Aus einer Öffnung schob sich eine Meerjungfrau nach oben in die belebten Gänge. Ihre Schwanzflosse verschwand und sie nahm das Aussehen eines ganz normalen Menschen an. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als ihr ein junger Mann zu winkte. Zusammen verschwanden sie durch ein großes gläsernes Tor, das einer Wasserwand glich.

Dahinter lag eine riesige Halle, die an das Meer erinnerte, doch die Decke spiegelte den Himmel wieder. Sein Gegenstück in den Hallen von Hogwarts existierte schon weitaus länger. Jedoch waren beide mit demselben machtvollen Zauber erschaffen worden, den nur noch wenige beherrschten.

Die Halle war voller Schüler in verschiedenen Gewändern, die jeweils an verschiedenen Tischen saßen.

Einige trugen schwarze Kleidung, andere weiße und wieder andere rot oder grün. An ihren Umhängen glitzerten die Wappen ihrer Häuser.
 

Die Tür fiel ins Schloss und ein Mädchen in grauen Sachen hechtete an einem Jungen in blutroter Kleidung vorbei. Ihr Blick glitt ängstlich über ihn. Als seine roten Augen sie trafen, blickte sie schnell auf den Boden.

Hinter ihr erschallte ein bösartiges Lachen. Eine Ansammlung mehrere Mädchen in blutroten Umhängen zeigte auf sie. In ihren Gesichtern stand deutlich ihre Arroganz geschrieben.

Das Mädchen verschwand, rannte gerade zu.
 

Andere der Schüler hatten es bemerkt und die Freunde des Mädchens knackten mit den Fingern. So liessen sie nicht mit sich umgehen. Mit keinem von ihnen.

Ein junger Mann mit ebenfalls grauem Umhang trat auf einen der in Blutrot gekleideten zu.

Sie starrten sich voller Verachtung an und kam sich immer näher. Ihre Zauberstäbe steckten in ihren Umhängen. Brauchen würde sie keiner von ihnen.
 

Sie umkreisten sich eine Weile, bevor mehrere andere Personen sie zurück hielten. Auch sie trugen wieder unterschiedliche Kleidung. Dort war ein junger Mann mit Karmesinrotem Umhang, die junge Frau neben ihm war in tiefes Blau gekleidet.

Sie redeten auf die beiden ein und eigentlich wollte keiner auf sie hören, doch als der Direktor auf der Galerie erschien, war es sofort still.
 

Sie alle gingen zurück zu ihren Häusern, wo sie willkommen geheißen wurden, jeder auf seine Weise. Sie alle waren verschieden…keiner verstand sich mit jemandem, der nicht so war, wie er selbst.
 

Es war der Fluch der Magie, der sie zusammengeführt hatte, verstossen von der restlichen Zauberergemeinschaft hatten sie hier ihren Platz gefunden.
 

Als es zum Unterricht schellte, strömten sie in ihre Klassen. Einige hatten nur mit ihrem Haus Unterricht, andere hatten gemeinschaftlichen Unterricht, an welchem alle Schüler eines Jahrgangs teilnahmen.
 

Die Lehrerin stand vorne auf einem Podest und brachte dem 5ten Jahrgang gerade bei einige alte und wichtige Runen zu lesen.

Doch nicht alle hörten interessiert zu. Die Gedanken eines braunhaarigen Mädchens waren weit entfernt. Sie starrte aus dem Fenster, hinaus in den Wald. Einige Zeit verharrte sie so. Doch dann kniff sie die Augen zusammen. War da nicht eben noch ein Schatten gewesen? Zwischen den Bäumen?
 

Nicht nur sie hatte es bemerkt. Einige Stockwerke unter ihr hatte ein junger Mann aus einer der höheren Klassen ebenfalls etwas bemerkt. Aber vielleicht hatte er sich nur geirrt. Das Licht hier war nicht das Beste und sein Blick auf die Ländereien war durch ein Gitter begrenzt. Aber er hätte schwören können eine Bewegung gesehen zu haben.
 

Beide hatten geblinzelt und der Schatten war verschwunden gewesen.

„Mary, ich würde es bevorzugen, wenn sie mir zuhörten, als weiter aus dem Fenster zu starren!“, tönte die Stimme ihrer Lehrerin durch das Zimmer und das braunhaarige Mädchen blickte erschrocken nach vorne.

„Was war Mary?“, fragte sie sie noch einmal, denn das Mädchen sah… verschreckt aus.

„Ich dachte jemanden im Wald gesehen zu haben, aber als ich meine Augen kurz schloss, war es wieder weg… Ich muss es mir eingebildet haben“, murmelte die Schülerin entschuldigend.

„Sicherlich Kind, das wird es gewesen sein..“, murmelte auch die Lehrerin, doch sie sah nicht beruhigt aus.
 

Keiner sah mehr nach draußen. Doch wenn sie es getan hätten, dann hätten sie den Schatten am Rande des Waldes gesehen, der dort stand, zwischen den Bäumen. Und neben ihm tauchte ein Weiterer auf…

Schutt und Asche

Die Dunkelheit umhüllte ihre Sinne, ihre Glieder waren schwer, sie konnte sich nicht mehr bewegen. Mühsam versuchte sie ihre Augen zu öffnen, was ihr erst nach ein paar Versuchen gelang. Staub rieselte in ihre Augen und sie schloss sie wieder. Anscheinend lag sie unter Schutt begraben. Sie versuchte ihre Hand zu heben, um ihre Augen abzuschirmen, was ihr auch gelang. Sie versuchte etwas zu erkennen. Über ihr lagen viele Balken, um sie herum ein Haufen aus Schutt und Gestein. Wie zum Teufel sollte sie hier wieder rauskommen?

Ihr linkes Bein schmerze höllisch, doch das war unwichtig. Ihre Heimat lag in Schutt und Asche. Alles schien so unwirklich, als ob es nicht passiert wäre, sondern nur in ihren Träumen stattgefunden hätte.
 

Gestalten waren auf dem Gelände erschienen, sie waren raus gerannt, um sich zu verteidigen und plötzlich hatte es eine überdimensionale Explosion gegeben. Ihre Schule war in sich zusammengefallen und hatte alle unter sich begraben.
 

Sie tastete nach dem Boden. Er war feucht. Die unterirdischen Wassergänge hatte es ebenfalls mit hinweg gerissen. In Gedanken, was nun werden würde, ob es Überlebende gab und wie zum Teufel sie hier raus kommen sollte ohne Hilfe, hörte sie plötzlich etwas von oberhalb.
 

Er wachte durch die höllischen Schmerzen in seinem Rücken auf. Es fühlte sich an, als hätten sich hundert Messer in ihn hineingebohrt, doch er wusste, dass er dann nicht darüber nachdenken würde. Langsam begann er sich zu bewegen und öffnete seine schweren Lider.

Über ihm lag die Eingangstür des Schlosses und schließlich fiel es ihm wieder ein.

Ihre Schule war zerstört.

Alles war vernichtet worden, vielleicht jeder außer ihm. Doch er konnte, wollte es nicht so einfach glauben und so begann er sich weiter zu bewegen.

Schließlich gelang es ihm eine seiner Hände zu befreien und er konzentrierte sich. Langsam fühlte er, wie die Kraft in seine Finger schoss und mit großer Anstrengung, die nicht normal war, schaffte er es schließlich die Tür von sich zu heben, die zum Glück aus Holz war und nicht, wie das meiste andere, aus Glas.
 

Schließlich stand er langsam und mühsam auf. Er hatte wirklich schlimme Schmerzen, doch er musste jetzt durchhalten, für die anderen, die vielleicht noch am Leben waren.

Er sah sich um und bemerkte, dass er auf einem Trümmerhaufen stand. Das war also alles was von der Schule übrig war.

In seinem Herzen versetzte ihm dieser Anblick einen Stich, doch er schob diesen, weiteren Schmerz bei Seite und begann dann die gewaltigen Steinbrocken zur Seite zu schieben.

Er war so froh die Kraft der Erde nutzen zu können, denn mit bloßen Händen, von denen eine gebrochen war, hätte er wohl niemandem helfen können.
 

Immer mehr Steine wurden hinfort geräumt und irgendwann fiel ein dünner Lichtstrahl in ihr Gefängnis. „Hallo? Ist da wer?“, fragte sie. Hoffentlich war dort wer, den sie kannte oder der von der Schule war. Aber eine leise Angst beschlich sie, dass es vielleicht noch die waren, die das getan hatten.
 

Als er die Stimme hörte blitzte pure Erleichterung auf. Er hatte nicht als einziger überlebt.

„Art…“, sagte er leise um sich zu erkenne zu geben, „Ich bin’s Eric…“ Dann räumte er weitere Steine aus dem Weg um schließlich zu ihr durchdringen zu können, was sie als langwieriger gestaltete als er gehofft hatte.
 

„Eric… hier ist Lorelay..“, sie hustete kurz, weil Staub aufgewirbelt wurde und versuchte sich zu verwandeln, was ihr aber nicht gelang. „Tut mir leid, ich kann nicht hoch.. sie sind blockiert.“ Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich wirklich hilflos und nackt, ohne ihren eigenen Schutz. Als sie wieder hochsah verschob Eric gerade den letzten Balken und sie versuchte mühsam aufzustehen. Geduckt und unter Schmerzen krabbelte sie zu dem Loch hin und richtete sich auf.
 

Eric saß am Loch und hielt ihr seinen gesunden Arm hin, um sie aus dem Loch zu ziehen. „Langsam…ganz vorsichtig….“, beruhigte er sowohl sich als auch sie. Er hatte jemanden gefunden.

“Bei dir alles klar?“, fragte er, doch die Frage war eigentlich überflüssig, da sie sich fühlen musste wie er selbst es tat und dass war bei weitem kein Zustand, den mal als „klar“ bezeichnen konnte.
 

„Es geht mein Bein schmerzt, aber ansonsten…“, sie hustete wieder und zog sich mit seiner Hilfe aus dem Loch. Als sie oben war, musste sie sich direkt setzen und biss sich vor Schmerz auf die Lippen. Im Licht, das ihren Augen zuerst ein wenig wehtat, sah sie erst, dass ihr Bein, zumindest was Haut und Fleisch betraf, ziemlich zerfetzt aussah. Ihr Gesicht war blutverschmiert, was sie erst merkte, als sie sich mit der Hand durchs Haar fuhr. Sie hatte anscheinend eine Platzwunde am Haaransatz, welche aber mittlerweile schon fast getrocknet war. Am Ellenbogen hatte sie ein paar üble Schrammen und Verbrennungen, doch das war nicht besonders schlimm. Eric sah nicht viel besser aus.
 

Eric sah sich ihr Bein kurz an und riss dann ein Stück von seinem Hemd ab, nachdem er seinen Zauberstab gerade nicht finden konnte. Er band es um ihr Bein herum, damit wenigstens die Blutung gestoppt wurde, die von ihm ausging, sonst würde er bald wirklich der einzige Überlebende sein. Als er fertig war, wollte er eigentlich sofort weiter machen und noch andere Überlebende suchen, doch ihm wurde schwindlig und er musste sich neben sie setzten. Doch statt sich hin zu setzten, ließ er sich neben sie fallen.

Dadurch wurden weitere Schmerzen in seinem Rücken ausgelöst, die ihn aufstöhnen ließen.
 

Die Schwarzhaarige neben ihm suchte nach ihrem Zauberstab und fand ihn in ihrer Hosentasche. Ihre Schuluniform sah reichlich mitgenommen aus. Nichts war mehr zu sehen von dem einzigen Glanz der Eliteuniformen. Ihr Zauberstab war aus Ebenholz gefertigt, war jedoch leicht angebrochen, aber nichts was man nicht mit einem heilen Zauberstab würde richten können.

Sie sprach leise eine Formel, die ihm wenigstens die Schmerzen nahm. Heilungen waren nicht ihre Stärke, da hatten Andere ihr Fachgebiet drin. Ihres hatte an sich sowieso wenig mit Magie zu tun, aber als Hexe musste sie normal ausgebildet werden sowie alle Hexen und Zauberer.
 

~*~
 

Sie spürte etwas Nasses an ihrem Bauch, als sie aus der Ohnmacht erwachte. Ihr Kopf tat so furchtbar weh und alles drehte sich, auch wenn sie die Augen noch geschlossen hatte.

Etwas sehr schweres lag auf ihrem Rücken, doch sie spürte, dass wie durch ein Wunder ihr Rückgrad und ihre Wirbelsäule heil geblieben waren. Langsam und unter unendlichen Kopfschmerzen öffnete sie die Augen und sah, nachdem sich diese an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dass sie unter Trümmern lag.

Sie wusste nicht, warum sie das tat, bis die Erinnerung zurückkam. Sie waren angegriffen worden.

An ihre Ohren drang ein Plätschern und von irgendwoher fiel ihr Wasser auf den Kopf.

Und dann wurde es ihr klar.

Sie musste in einem der unterirdischen Gänge liegen und sie war umgeben von Wasser.

Langsam machte sich die Panik in ihr breit.
 

Doch sie war nicht die einzige, die es in die unterirdischen Gänge verschlagen hatte. Einstmals, bevor es zur Explosion gekommen war, war das Schloss eine riesige Anlage gewesen, mit vielen Gärten, einem eigenen Wald und sonstigem Gelände. Es gab unterirdische Wasserläufe für die Wasserbewohner, die so zu ihrem Unterricht gelangen konnten. Dafür waren die Gänge gebaut worden, verglast, sodass man von oben durch sie hindurch sehen konnte, oder wie in einem Tunnel umgeben von Wasser laufen konnte.

In einem dieser Gänge hielt sich ein Wasserbewohner auf, allerdings war er kein wirklicher Wasserbewohner, sondern nur gezwungenermaßen, weil auch er hier erwacht war. Er schwamm durch die Trümmer und sandte Schallwellen aus, und hoffte so wen zu finden. Oftmals sah er Leichen, erschlagen von diversen Balken, gespickt mit Glas oder einfach nur ertrunken, weil ihre Fähigkeiten erloschen waren. Er bekam Angst. Anscheinend hatte es die gesamte Schule zerrissen… und kaum einer würde entkommen sein.
 

Sie kämpfte, versuchte ihre Hände frei zu bekommen, doch eine von ihnen war verschüttet, die andere unter ihrem Körper eingeklemmt.

Sie hätte sie hervorziehen können, doch dann hätte sie wohl den Balken umgestoßen, der direkt daneben stand und wohl der einzige Grund war, warum sie überhaupt noch am Leben war, da er die gewaltigen Trümmer stützte, die nur wenige Zentimeter über ihrem Rücken und ihrem Genick schwebten. Und immer mehr Wasser lief in die kleine Höhle.
 

Der Wasserbewohner hatte sie schließlich orten können, da sie sich bewegt hatte. Er schwamm auf ihre kleine Höhle zu, verwandelte sich in etwas Kleineres und hüpfte als Krabbe vor ihr auf und ab.

„Transformer, Klasse 8, Chad McCloud. Ich versuche dich hier raus zu bekommen, okay?“, krächzte er und verschwand wieder nach draußen. Vor der Höhle verwandelte er sich in einen Meermenschen und besah sich das Desaster noch mal genau. Einige Balken lagen sehr ungünstig, doch das wäre zu schaffen. Und so begann er mit seiner Arbeit.
 

„Nell Coopers, Klasse 7 und Feuermagierin…“, sagte sie mit schwerer Zunge und leiser Stimme. Sie hoffte, er würde sie hören und verstehen. Sie hielt es nicht lange im Wasser aus. Und sie hatte Angst davor. Als noch mehr Wasser die kleine Höhle füllte, begann sie schneller zu atmen. Ihr Herz beschleunigte. Sie versuchte wieder ihre Hand frei zu bekommen, doch als die Decke schwankte gab sie auf.

Sie hatte kaum noch Hoffnung.
 

Nach einer fast unendlichen Zeitspanne hatte er es geschafft die schweren Balken, die ihr Leben bedrohten, zur Seite zu räumen. Natürlich hatte er von oben angefangen, sonst wäre die ganze Höhle in sich zusammen gebrochen. Zum Glück war oben kein Wasser, sondern es stand nur bis ca. ¾ der Höhle.

„Kannst du aufstehen?“, rief er, ihr von oben zu, und stützte den tragenden Balken, sodass sie sich gefahrlos bewegen konnte.
 

Sie versuchte sich zu erheben und schaffte es schließlich tatsächlich, wenn auch unter ziemlichen Schmerzen. Sie konnte kaum auftreten. Das linke Bein war gebrochen, äußerlich aber kaum verletzt, im linken schien es den Knöchel erwischt zu haben. Sie biss die Zähne zusammen und stütze sich an der Wand mit ihrer noch gesunden Hand ab. Die andere war nicht zu gebrauchen, da der Arm gebrochen, vielleicht sogar zersplittert war. „Danke…“, sagte sie leise und schaffte es sich irgendwie aus der Höhle zu ziehen.
 

Er reichte ihr seine Hand und blickte sich um.

„Kannst du schwimmen Coopers? Der Ausgang befindet sich da hinten“, er zeigte um die Biegung. „Von dort aus kommt man normalerweise nach oben, ich hoffe der Weg ist nicht allzu verschüttet. Nun ja trockenen Fußes wirst du wohl nicht durch die Gänge kommen…“

Er musterte sie und seufzte. Feuermagier hatten eine viel zu große Schwäche was Wasser betraf. Meist standen sie sich selbst mit ihrer Angst im Weg. Das Wasser konnte ihnen nur so viel anhaben, wie sie es zuließen.
 

Sie schüttelte energisch den Kopf.

“Nein…und wenn ich nicht muss, dann komm ich nicht in die Nähe von großen Wassermengen…“, sagte sie leise. Sie wusste, dass er sich über sie lustig machen würde, aber das taten immer alle. „Gibt es nicht noch einen anderen Ausgang?“, fragte sie. Wenn nicht würde sie wohl für einen sorgen müssen
 

„Ich kann schauen, ob ich einen anderen Ausgang finde, aber erhoffe dir nicht zuviel, die unterirdischen Wassergänge wurden nicht für Landbewohner angelegt. Es war nicht vorgesehen, dass andere als Transformer sich her begeben.“, er unterdrückte ein Seufzen und machte sich auf den Weg. Vielleicht würde er ja noch einen anderen Ausgang finden, aber wie sich herausstellte, war das der, der am nächsten lag. Er tauchte vor ihr auf und schüttelte den Kopf. „Coopers das sind 300 Meter, was Näheres gibt es nicht.“
 

Sie sah ihn an. „Ich kann nicht…nicht mal die 300 Meter…“, meinte sie leise, „und nicht nur wegen der Angst vor Wasser…Ich kann nicht mal richtig stehen mit dem Bein…“

„Vielleicht geht es nach oben…“, meinte sie leise.

Sie überlegte, ob sie das Risiko eingehen sollte, aber dann könnte die Decke ganz einstürzen.
 

„Was hast du vor? Wenn du uns noch mehr Schutt bescherst, glaube mir, ich helfe dir kein zweites Mal. Ich komme hier im Gegensatz zu dir lebend raus.“, murmelte er. Chad war dafür bekannt eher ruhig und besonnen zu sein, doch das hier war eine Ausnahmesituation und hier ging es um Leben und Tod. Wenn sie Mist baute, würde, was auch immer da oben lag, auf sie runter stürzen.
 

Sie überlegte kurz weiter. In ihrem Fall war es fast egal, was sie tat. Hier würde sie die Decke erschlagen und wenn sie mit ihm ins Wasser ging, dann würde sie ertrinken.

Sie konnte schon unter normalen Umständen nicht gut schwimmen, aber mit einem gebrochenen Bein und einem unnützen Arm hatte sie keine Chance. „Hast du vielleicht eine besser Idee, aus der ich lebend rauskomme?“, fragte sie ihn. Sie spürte wieder Angst in sich aufsteigen, die sie durch ihre Überlegungen verdrängt hatte.

Sie atmete tief durch. Sie musste sich beruhigen, sonst würde hier alles in Flammen stehen.
 

„Ich zieh dich einfach, dann sind wir schneller da, ohne dass du noch eine Explosion hervorrufst. Die Gänge sind eine Falle, und auch so konstruiert. Sprengst du was, haben wir nicht nur den Schutt, der uns erschlägt, sondern auch Massen von Glassplittern, die uns durchbohren. Also du musst keine Angst haben. Das geht schnell und ehe du dich versiehst, bist du an der Leiter.“, versuchte er auf sie einzureden und hoffte, dass dies auch klappen würde.
 

Sie sah ihn unsicher an und nickte dann. Sie wusste ja, dass er Recht hatte und hoffte nur, dass alles klappen würde.

„Zeig mir den Weg…“, meinte sie dann leise und schluckte kurz.
 

Der Transformer nickte ihr zu und nahm ihre Hand. Er glitt vorsichtig ins Wasser und winkte sie ebenfalls hinein.

„Sobald du im Wasser bist, werde ich dich tragen. Keine Sorge.“

Sie ließ sich unter einigem Zögern schließlich ebenfalls ins Wasser gleiten und er hievte sie auf seine Arme. Zusammen schwammen sie dann in Richtung Leiter, vorbei an den Trümmern, wegen denen Chad immer wieder kleine Umwege machen musste, doch schließlich waren sie angekommen und sie hievte sich hinauf.
 

Erleichtert zog sie sich nach oben und robbte ein wenig weiter um ihm Platz zu machen.

Sie versuchte langsam und kontrolliert zu atmen, um so die Angst zurück zu drängen, die sich in ihr angesammelt hatte. Sie wusste, dass sie sie kontrollieren musste, denn wenn sie das nicht tat, dann würde sie wieder irgendwo ein Feuer entstehen lassen. Und das war nicht das, was sie gerade gebrauchen konnten.
 

„So, versuch mal die Luke zu öffnen. Ansonsten muss ich mich verwandeln und durch den minimalen Schlitz krabbeln.“, meinte er und strich sich das etwas längere Haar aus dem Gesicht. Er hoffte nur das Ganze wäre nicht versperrt. Normalerweise führte der Ausgang in die Gärten.
 

Sie nickte und hob dann ihre gesunde Hand. Sie öffnete sie und sprengte somit die Luke, die sich über ihnen befand. Diese zerbarst in tausend Teile und Sonnenlicht flutete in die kleine Höhle, in der sie sich befanden. Allerdings hatte sie durch die Sprengung kleine Staubwolken ausgelöst, die sich nun auf ihre nassen Körper legten und alles klebrig werden lies.

“Nach dir…“, sagte sie dann und bedeutete ihm vor ihr aus der Luke zu klettern, nicht zuletzt, damit er ihr helfen konnte.
 

Dieser tat, wie ihm geheißen, und zog sich nach draußen. Der Anblick erschütterte ihn. Kein Stein stand mehr auf dem anderen. Erst als sie von unten meinte, er solle ihr doch bitte helfen, konnte er seinen Blick von dem Chaos abwenden und half ihr hoch. Dann schweiften seine Augen über das Trümmerfeld und er machte 2 Gestalten aus. Eine kannte er sehr gut.

„Da sind noch zwei andere Coopers.“
 

„Gott sei Dank…“, flüsterte sie und stand langsam und schwerfällig auf.

Ihr Knöchel schmerzte, das andere Bein war unbrauchbar, aber sie hielt sich einigermaßen aufrecht.

“Lass uns zu ihnen gehen…“, meinte sie dann und humpelte sehr langsam auf die beiden zu.

Einer von ihnen hob gerade gewaltige Steine an und er kam ihr sehr bekannt vor.
 

Als sie in Sichtnähe waren, hörte man einen freudigen Aufschrei und ein: “Chad!!!!“

Dieser seufzte und musste unweigerlich etwas lächeln. „Lorelay… wieso war es mir klar, dass du das überleben würdest…dich schafft auch nichts, meine Liebe. Coopers darf ich vorstellen Lorelay Belucci, Transformerin Klasse 7.“, stellte er die Schwarzhaarige vor, als sie ankamen. Sein Blick fiel auf die zweite Gestalt. „Und du bist?“
 

„Eric Anderson, Erdmagier, Klasse 10“, stellte sich Eric vor, nachdem er weitere Trümmer zur Seite geschafft hatte. Er reichte Chad die Hand und seufzte dann.

“Dann sind wir ja schon vier…“, seufzte er

„Ich kenn sie schon…“, meinte Nell dann und wandte sich an Eric, „Nell Coopers, Klasse 7, Feuermagierin…“
 

„So und was machen wir nun?“, fragte die Schwarzhaarige leicht angespannt. „Weitersuchen? Also mir fällt keine Methode ein, wie wir schnellstmöglich herausbekommen, ob noch Überlebende hier sind. Es sei denn, wir probieren es mit einem Ortungszauber.“

Sie hob ihren Zauberstab und probierte es, doch dieses Mal machte sich der Knacks bemerkbar. „Also, meiner ist Schrott…“

Chad kramte in seiner Tasche, fand aber den gewünschten Gegenstand nicht. „Meiner ist irgendwo… wahrscheinlich unter den Trümmern.“
 

Nell erinnerte sich, dass sie ihn eingepackt hatte. Sie suchte in ihrer Tasche und fand ihn schließlich. Er war kein bisschen lädiert. Sie wunderte sich wirklich, warum ihm nichts passiert war, doch das machte im Moment nichts.

Sie legte ihn sich auf die Hand und sprach den Zauber.

„Da drüben scheint jemand zu sein…“, meinte sie und deutete nach links, „Ca. 100 m von hier, scheint unter 5-6 Trümmern zu liegen…und 300 m. Nach rechts ist auch jemand…“
 

„Na dann wollen wir mal“, tatkräftig machte sich Chad auf den angewiesenen Weg. „Nein Lay, du bleibst wo du bist! Das Bein sieht echt schlimm aus.“

Diese hatte soeben aufstehen wollen, um ebenfalls zu helfen, doch nach einigem Überlegen musste sie ihrem Artgenossen Recht geben. So wäre sie keine Hilfe.

Der junge Mann war mittlerweile angekommen und rief durch die Trümmer nach unten, um eine Antwort zu erhalten, wer sich dort aufhalten könnte und wie ernst die Lage war. Doch er bekam keine Antwort. Also machte er sich ans Werk. Wer auch immer da unten war hatte wohl nicht mehr lange.
 

„Könntest du vielleicht meinen Arm heilen?“, fragte Eric Nell, als diese ihren Zauberstab wieder wegpacken wollte.

Sie nickte, richtet ihn auf seinen Arm und tippte leicht dagegen.

Nur Sekunden später war der Arm fast vollständig geheilt und sie umwickelte ihn mit einer Schiene aus dem Zauberstab. „Danke…“, sagte Eric und ging dann zu Chad und half ihm. Durch seine Fähigkeiten ging das Ganze sehr viel schneller.
 

Nell sah sich zu Lorelay um und betrachtet dann ihr Bein.

Bei sich selbst konnte sie keine Heilzauber anwenden, das funktionierte irgendwie nie. Aber bei Lorelay würde es wahrscheinlich funktionieren. Zumindest so gut, dass sie nicht mehr bluten würde.

„Soll ich dir helfen?“, fragte sie die Schwarzhaarige und deutete auf das Bein.
 

Diese sah sie aus ihren leuchtend blauen Augen an. Nell und sie kannten sich aus dem Unterricht, aber Magier mieden Transformer soweit es ging, da sie Angst vor ihren Kräften hatten. Transformer waren unheimlich und nicht berechenbar, man konnte ihrer nicht Herr werden.

„Wenn du magst“, erwiderte sie und musterte die rothaarige Feuermagierin. Na ja, Elementarmagier waren ihr noch lieber als Blutmagier. Die waren wirklich… übel.
 

Sie tippte ihr Bein kurz an, die Wunde schloss sich großteils und wieder schlang sich eine Binde darum. Im Unterricht hatte sie nicht viel mit ihr zu tun gehabt, aber nun mussten sie wohl zusammen halten. Sie tippte danach die Wunde an Lorelays Kopf an und auch diese heilte.
 

„Danke“, sagte die kleine Schwarzhaarige, denn nun stand sie auf, und man sah, dass sie nicht besonders groß war. Sie winkte Nell zu den anderen und fragte schließlich, ob sie schon was gefunden hätten.

„Wenn mich nicht alles täuscht, liegt da unten ein Blutmagier, zumindest sagt mir mein Gespür das. Das Ministerium wird nicht erfreut sein, dass welche überlebt haben.“, mutmaßte der andere Transformer.
 

„Wir sollten ihn trotzdem ausgraben…wir brauchen jetzt jeden…“, meinte Eric und schob dann weiter Trümmer zur Seite. Plötzlich sah er sich einer gewaltigen Betonplatte gegenüber und er musste fast seine gesamte Kraft aufbringen, um diese anzuheben. Stückchen für Stückchen hob er die Platte an. „Chad, wenn ich jetzt sage, dann sieh zu, dass du ihn da rauskriegst…ich kann die Platte nicht lang halten…“, sagte er und stemmte die Platte weiter in die Höhe.
 

Chad versuchte sein Möglichstes und schließlich hatte er den Blutmagier sogar erwischt. Er zog ihn heraus, doch der Herr schien ohnmächtig zu sein. „Kennt den wer?“, fragte er in die Runde.
 

Nell war inzwischen auch zu ihnen gekrabbelt, da sie es nicht geschafft hatte zu stehen. „Ich glaube er heißt Jo…oder so…er ist auch in der Siebten…“, meinte sie leise und sah sich den Blutmagier an. Sie hatte nie viel mit ihm zu tun gehabt, aber sie merkte sich immer alle aus ihrer Klasse, das war so ihre Art.

„Es scheint ihm nicht wirklich gut zu gehen…“
 

Lorelay nickte und schaute ihn sich an.

„Das ist der Zwillingsbruder der anderen Blutmagierin… ein Fernandez…. Hm Nell kannst du die Blutungen stillen? Ich denke, wenn er erst mal wieder richtige Luft geatmet hat, wird er von selbst wieder aufwachen..“
 

Sie nickte und heilte die verschiedenen Wunden, die seinen Körper übersäten. Als sie damit fertig war, bandagierte sie seinen kompletten Oberkörper, da sie bei einer kurzen Untersuchung bemerkt hatte, dass mehrere Rippen gebrochen waren.

„Jetzt müssen wir einfach warten…“, meinte sie und blieb neben ihm sitzen, immer darauf bedacht ihr Bein nicht zu belasten.
 

„Hattest du nicht gesagt, hier wäre noch wer in der Nähe?“, fragte Chad vorsichtig an. Er sah sich um und blickte Eric dann in die Augen. Sie mussten alle finden. Er würde es sich nicht verzeihen, wenn sie wen vergessen würden. Das wäre nicht seine Art. Auch wenn er vorhin zu Nell etwas schroff gewesen war, aber so war er nun mal. Es passierte ja nicht alle Tage, dass man vor den Trümmern seiner Existenz stand und um sein Leben bangte.
 

„Äh…ja…“, meinte sie und deutete dann auf die Stelle, „Da drüben…“Eric ging direkt zu der Stelle und begann erneut die Trümmer wegzuräumen. Diesmal allerdings mit bloßen Händen, denn er hatte gespürt, dass er die Grenzen, die sein momentaner Zustand erlaubte, schon erreicht hatte.

„Ich hoffe er oder sie liegt nicht zu tief…“, meinte er leise.
 

Lorelay schlüpfte vor und verwandelte sich in ein Insekt. Sie sprang runter und blickte sich um.

„Hier liegt ein Magier…“, rief sie hoch und besah sich die Konstruktion. „Sieht relativ stabil aus.“
 

„Wie tief ist es?“, fragte Eric nach.

Allzu tief würden sie nicht mehr graben können, denn auch Chad schien nicht in der Verfassung für allzu große Anstrengungen zu sein und auch er selbst fühlte sich dazu nicht wirklich in der Lage.

Nell hatte inzwischen noch einmal den Ortungszauber gesprochen und wartete diesmal länger, damit sie vielleicht noch weitere Überlebende fand und tatsächlich konnte sie noch drei weitere finden, die unter den Trümmern verborgen waren.

„Ich hab noch drei gefunden…“, rief sie den anderen zu, auch wenn die im Moment beschäftigt schienen.
 

„Nicht allzu tief vielleicht 2 Meter. Aber es liegt nicht viel Schutt oben, hier kann ich sogar stehen. Aber er scheint böse gefallen zu sein… wartet er hat die Augen auf!“, Lay beugte sich zu ihm herab und sah ihn an. „Kannst du sprechen?“

Oben wurde weiter Schutt weggeräumt, sodass die anderen mittlerweile hinunterschauen konnten.
 

Sie räumten den Schutt beiseite und legten dann die Höhle frei.

Es schien sich um einen Teil der Eingangshalle zu handeln, nur deshalb war die Höhle so groß. „Jetzt müssen wir ihn nur noch rausholen…“, meinte Eric und sah Chad an.
 

„Lay? Kannst du ihn angeben in einer Form?“, fragte Chad kurz.

„Na ja Elefant passt gerade nicht…. Aber ich kann es anders versuchen..“, sagte es und verwandelte sich, sodass Chad und Eric ihn annehmen konnten. „Kennt ihn wer? Ich glaube er ist Dunkelmagier“

Der dunkelhäutige Magier regte sich und nickte. Anscheinend war seine Stimme gerade weg. Wahrscheinlich der Schock.
 

„Sein Name ist Shane. Er ist in meiner Klasse…“, meinte Eric und stütze ihn soweit, dass er sich einigermaßen gut setzen konnte. „Er blutet…Scheint ne Wunde an der Seite zu sein…“, meinte er und sah dann Richtung Nell, die die einzige mit Zauberstab war. Er bedeutete Shane sich auf ihn zu stützen und Chad ihm zu helfen und so schafften sie es der Dunkelhäutigen in Richtung Feuermagierin zu bringen.
 

Er stöhnte, leise und sie setzen ihn bei Nell ab. Die Wunde sah wirklich böse aus und die anderen warteten ab, ob Nell das hinbekommen würde. Das war schon kniffelig. Die richtigen Heiler hätten für die Wunde schon viel Können gebraucht und Praxis.

Sie hofften es würde etwas werden, sodass er zumindest laufen konnte.
 

Nell konzentrierte sich so gut es ging und wandte dann mehrmals einen Heilzauber an. Langsam schloss sich die Wunde, aber sie ganz verheilen zu lassen schaffte sie nicht. „Ich hoffe es geht so…“, sagte sie leise und bandagierte die Wunde dann, so dass er kein Blut verlieren würde, sollte sie doch wieder aufplatzen.

„Die anderen verschütteten sind Richtung Wasser, ca. 300 m von hier in dieser Richtung und dann noch einer in 500m Entfernung in der Richtung“, meinte sie und zeigte den anderen die Stellen an, an denen ihr Zauberstab die anderen angezeigt hatte.
 

Der Rest stand auf und auch Shane schaffte es, sich langsam aufzusetzen. Zur gleichen Zeit wachte der Blutmagier auf. Er sah relativ verwirrt aus, sah sich um und war dann total geschockt „Zia“ kam nur über seine Lippen, doch nach der ersten Aufregung konnte er sie spüren. „Meine Schwester ist dort hinten.. sie scheint nichts zu haben aber sie kommt nicht raus. Der Gang ist verschüttet“
 

Nell hatte ihn gehört, war sofort bei ihm und half ihm sich aufzusetzen. „Wir holen sie da raus…“, meinte sie und stützte ihn weiter.

„Hast du irgendwelche Schmerzen?“, fragte sie ihn, denn sie war sich nicht sicher gewesen, ob er innere Verletzungen hatte.
 

Eric überlegte.

“Ich glaube es wäre das Beste wir holen seine Schwester als erstes raus, dann haben wir vielleicht noch jemanden, der helfen kann…“, meinte er schließlich und sah die anderen fragend an.
 

Der Blutmagier schüttelte den Kopf, zuckte kurz zusammen und versuchte aufzustehen.

„Mein Rücken schmerzt…es fühlt sich an als wäre ich direkt drauf gefallen“, er streckte sich und dann ging es wieder etwas, es schien nur geprellt zu sein und der Sturz und der Schmerz hatten ihn in die Ohnmacht getrieben.
 

Chad nickte und die beiden stiefelten los, um den restlichen Schutt wegzuräumen. An sich hörten sie kein Geräusch dort, wo sich die Kleine befinden sollte. Sie verhielt sich anscheinend ganz ruhig.
 

Eric half Chad mit den Trümmern, die die zweite Blutmagierin überdeckten. Nach nur wenigen Minuten konnten sie schon in eine Höhle sehen, in der sie stecken musste. Mit seiner Kraft wäre es schneller gegangen, doch er traute sich nicht wirklich sie einzusetzen.
 

Es kam auch schon ein schwarzer Haarschopf in Sicht und eisblaue Augen. Das Gesicht war in der Schule recht bekannt. „Danke fürs frei räumen… alleine wäre es schief gegangen… wie sieht es draußen aus?“, fragte sie mal etwas interessierter als sonst.
 

„Übel…Wir sind gleich fertig und holen dich raus…“, rief er nach unten und räumte dann weiter den Schutt weg. „Wir haben deinen Bruder ausgegraben, falls es dich interessiert... und wie sieht es bei dir aus? Irgendwelche Verletzungen oder Schmerzen?“
 

„Nichts dergleichen.. und die Information mit meinem Bruder wusste ich schon.. hab ihn gespürt“, rief sie nach oben und grinste verschmitzt. „Aber weiß irgendwer, was genau da passiert ist? Sie haben uns in der Blutklasse zurückgehalten und uns verbarrikadiert und plötzlich…. Riss es uns auseinander….“ Sie versuchte an den Trümmern hochzuklettern und fand schließlich auch Halt. Sie war nicht besonders schwer und deshalb konnten die Balken ihr Gewicht mühelos auffangen.
 

Eric reichte ihr die Hand und zog sie dann nach oben.

“Wir sind nach draußen gegangen, um zu helfen…also die Elementarmagier…dann waren es plötzlich zu viele und wir wurden ins Schloss zurückgetrieben und dann gab es unzählige Explosionen, die sich keiner erklären kann“, erklärte er ihr, als sie bei neben dem Loch saßen. „Ich bin übrigens Eric und das neben mir ist Chad…“
 

„Freut mich…“, sie lächelte kurz und nickte dann. „den Rest kenne ich vom Sehen her. Und Jo hör auf leidend zu tun… stell dich nicht an wie ein Mädchen.“, bemerkte sie böswillig und stand dann auf. „Habt ihr noch wen orten können? Ich will hier schnellst möglich weg, bevor das Ministerium aufkreuzt.“
 

„Ja…es sind noch drei verschüttet zumindest nach Nell…“, meinte Eric und machte sich dann auf den Weg in die Richtung, in die die Feuermagierin vorher gezeigt hatte. „Ich denke, wenn wir alle mit anpacken, könnten wir es bald geschafft haben…und dann sollten wir wirklich weg von hier…“
 

Nell keuchte kurz auf, da ihr Bein immer schlimmer wurde und sah dann Jo an.

“Du hast nicht zufällig deinen Zauberstab oder?“, fragte sie ihn und hoffte wirklich, dass er ihre Frage bejahen würde. Sie hielt die Schmerzen kaum noch aus und sie wusste von ihren Eltern, dass man Brüche relativ schnell behandeln musste, sonst konnte es sein, dass man das betroffene Körperteil nie wieder richtig benutzen konnte.
 

„Du hast Glück, er ist tatsächlich noch intakt“, antwortete dieser überrascht, nachdem er in seinen Mantel gegriffen hatte. „Was genau hast du denn ich probiere mein bestes…“, versicherte er, als sie doch etwas unsicher wirkte.
 

Währenddessen buddelten die anderen eine Metallmagierin aus, sie sah recht erschöpft aus, voller Staub und Holzsplitter, auch ihr Arm sah nicht gerade heil aus. „Theo, Klasse 9, Metallmagierin“, stellte sie sich vor und auch sie war erschrocken über das Chaos, was sie sah.

„Sind wir die einzigen?“, fragte sie leise.

„Es scheint so…“, murmelte Letizia anteilnahmslos.
 

„Mein Bein ist gebrochen und mein Arm…“, meinte Nell und zeigte ihm die betroffenen Stellen. Da er selbst seinen Fähigkeiten nicht traute, tat sie es auch nicht. Allerdings hatte sie keine andere Wahl. Sie konnte mit dem Bein nichts anfangen und auch die Hand war nicht hilfreich und so musste sie wohl oder übel hoffen, dass er es hinbekam.
 

„Zwei sind noch verschüttet…“, meinte Eric, nachdem er sich ebenfalls vorgestellt hatte.

“Nell sollte sich deinen Arm ansehen…“, meinte er und deutete dann auf die Rothaarige, da sie die Einzige zu sein schien, die ein wenig vom Heilen verstand und die einen heilen Zauberstab besaß.
 

Letizia behielt für sich, dass sie ebenfalls einen intakten Zauberstab besaß. Sie sah sich um und machte sich zusammen mit Chad daran den nächsten frei zuräumen. Währenddessen konzentrierte sich ihr Bruder, der recht wenig für die Schule tat und versuchte so gut es ging die Leiden der Feuermagierin zu beheben, was ihm auch einigermaßen gelang. „So hoffe es geht.“
 

Sie nickte und war nur froh, dass das Bein und der Arm nicht mehr gebrochen waren. „Danke…“, meinte sie kurz und stand dann auf, um den Arm der Metallmagierin zu heilen.

„Kannst du bitte nach weiteren Überlebenden suchen?“, fragte sie dann Jo. Vielleicht fand er noch weitere. Sie hoffte es so sehr.
 

Eric hatte Shane zu sich gewunken und dann damit begonnen den Schutt an der anderen Stelle zur Seite zu räumen. Während sie immer tiefer gruben, merkte Eric plötzlich, dass es kälter wurde.

„Sag mal merkst du das auch?“, fragte er Shane, „könnte ein Eismagier sein…“
 

„Ja das sieht fast so aus… die einzige, die da gefahrlos rein kann, wäre unsere Blutmagierin, der macht das ja recht wenig aus..“, dabei sah er Letizia an, die darauf hin seufzend den Weg nach unten beschritt, sobald wirklich alles frei geräumt war. Die Kälte prallte fast an ihr ab.

Jo war inzwischen mit Chad zu der anderen Stelle gegangen und sie versuchten dort ihr Glück.
 

Xandra harrte in ihrer kleinen Höhle aus. Sie hatte Geräusche von oben gehört. Als die Decke über ihr zusammen gestürzt war, hatte sie eher reflexartig die Zeit angehalten und dann die Balken rings herum eingefroren, damit sie nicht doch noch zusammenstürzten. „Hallo?“, rief sie schließlich, um zu wissen, ob wirklich jemand kam.
 

Nell war zu den anderen gegangen, um nachzusehen, ob sie dort etwas tun konnte. Vielleicht brauchten sie ja ihre Hilfe.
 

„Hi, geht’s dir gut? Ich hol dich jetzt raus, wir haben oben alles frei gemacht…“, der schwarze Haarschopf lugte durch eine Lücke hindurch. Sie hielt ihr ihre Hand hin und zog sie dann zu sich hoch. „Na ja wir müssen noch etwas nach oben, aber das ist alles recht stabil….“, murmelte sie und die beiden kraxelten weiter.
 

„Ich sehe wen….“, rief Chad und deutete nach unten.
 

Während sie jedoch alle um den jungen Magier herumstanden, den die anderen schließlich aus dem Loch gezogen hatten, hatte sich eine andere Magierin, die ebenfalls noch verschüttet war entschlossen.

Sie hatte lange überlegt, ob sie es wagen sollte die Balken über sich schweben zu lassen. Doch da sie nicht wusste, ob überhaupt jemand überlebt hatte, war das ihre einzige Chance.

Also konzentrierte sie sich und richtete ihre Hände gegen die Decke, die sich langsam zu heben begann. Nur kurz nach der Decke, begann auch sie selbst zu schweben. Sie hatte die Augen geschlossen und stemmte ihre gesamte Kraft in die Hände, um die Decke nach oben zu drücken. Millimeter für Millimeter bewegte sich die Decke nach oben.
 

Lorelay die zufällig in die Richtung blickte rieb sich kurz die Augen. Die Decke bewegte sich von selbst! „Luftmagierin voraus“, rief sie und rannte in die Richtung. Die Decke war etwas angehoben, sodass sie hindurch rufen konnte.

„Alles okay da unten?“
 

„Jaha…bei mir ist alles in Ordnung…aber du solltest weggehen…die Decke kommt gleich in deine Richtung…“, meinte sie von unten und stemmte die Decke weiter nach oben. Bald würde sie hoch genug sein, sodass sie sie zur Seite stemmen konnte.
 

Nell sah sich den Arm des Magiers an und biss sich dann auf die Lippen.

Er war ausgekugelt.

Sie wusste, wie sie ihn wieder einrenken konnte, aber das war sehr schmerzhaft und sie wusste nicht, ob er in der Lage war das durchzustehen.

Sie wusste nicht was sie tun sollte. Er musste auch so höllische Schmerzen haben.

Sie sah Hilfe suchend zu Jo und Chad, die um sie herum standen und erklärte ihnen das flüsternd was man tun müsse.
 

„Na dann los, viel mehr als ohnmächtig werden kann er nicht, oder?“, erwiderte Jo und nickte den beiden anderen zu. Währenddessen hüpfte Lorelay zur Seite, damit die Magierin ihre Arbeit machen konnte und schaute zu. Die anderen standen teils entsetzt in der Gegend herum und konnten es nicht fassen. 800 Schüler.. und sie waren die einzigen Überlebenden…eine Katastrophe und ein Segen für das Ministerium, wie Zia sich dachte. Die wollten sie eh nicht haben, hatten Angst vor ihnen und sie standen immer unter strenger Bewachung. Aber wie war es dann geschehen, dass der Feind hier hatte einlaufen können?
 

Nell nickte ebenfalls und kniete sich dann neben den Magier.

“Dein Arm ist ausgekugelt und ich muss ihn wieder einrenken…das wird ziemlich wehtun…und zwar noch eine ganze Weile, da hilft auch keine Zauberei…“, erklärte sie ihm und er nickte. Dann nickte sie Chad und Jo zu.

“Ihr müsst ihn festhalten…“, sagte sie zu ihnen und ihr tat es jetzt schon leid.

Danach stand sie auf und positionierte sich neben seiner Schulter. Die eine Hand wurde von ihrer anderen überdeckt und sich hoffte, dass sie genug Kraft aufbringen konnte. Das ganze zweimal zu machen, traute sie sich nicht.

“Auf Drei…1…2…3“

Sie drückte mit aller Kraft gegen den herausgesprungenen Knochen und während ihr Patient aufschrie, spürte sie, wie er sich verkrampfte und der Knochen schließlich ins Gelenk zurücksprang.
 

Die Luftmagierin zog ihre Arme kurz zurück um Schwung zu holen und beförderte die Decke dann zur Seite, bevor sie sanft aus dem Loch und auf die Erde schwebte. Als sie sah, dass alles in Trümmern lag, konnte sie ihre Tränen nicht zurückhalten.
 

„So wir sollten nun aufbrechen, am besten zu irgendwem nach Hause oder sonst wo hin.. Das Ministerium können wir gerade nicht gebrauchen. Außerdem müssen wir herausfinden was genau passiert ist.“, ergriff Theo das Wort und stellte sich hin. „Wer hat eine Idee?“
 

„Ich glaube nicht, dass wir zu irgendwelchen Eltern können…“, meinte Eric und sah die anderen an.

“Wenn jemand rausfindet, dass wir überlebt haben, dann sind sie in Gefahr. Und ich glaube nicht, dass einer von uns seine Eltern diesem Risiko aussetzt…zudem sie wohl Muggel sein müssten, da sie dann schwerer ausfindig zu machen sind…“

„Was ist mit Hogwarts? Dumbledore kann uns doch bestimmt helfen…“, schlug Xandra schließlich vor und sah die anderen erwartungsvoll an.
 

Zia überlegte kurz, bevor sie hergekommen war, hatte sie eine Zeit in Durmstrang verbracht und hatte am Trimagischen Turnier Besuch teilgenommen. Dort hatte sie Dumbledore kennen gelernt und ihm etwas versprechen müssen. Vielleicht war es nun Zeit dieses Versprechen einzulösen.

„Ja lasst uns nach Hogwarts gehen….Es war eh der Wunsch unserer Schulleitung, dass wir uns Dumbledore im Kampf gegen den dunklen Lord anschließen.“, meinte sie und blickte die anderen abwartend an. Einer nach dem anderen nickte. „Na dann… wir sollten schnell machen, sobald das Ministerium von unserem Vorhaben Wind bekommt, haben wir einen Besuch in Askaban sicher.“

Ein neuer Anfang

"Wie geht’s dem Arm?", fragte Nell, als sie neben Conner und Eric im Zug saß.

Sie hatten sich getrennt. Eigentlich waren nur Jo und Letizia verschwunden, doch die anderen hatten beschlossen, dass sie zu auffällig wären und so hatten sich ihre Wege getrennt.

Sie alle hatten einen anderen Weg genommen und waren in Zweiergruppen unterwegs, nur sie waren zu dritt. Eric hatte zugestimmt mit Nell und Conner zu gehen, da dieser nach dem Einrenken ziemlich schwach gewesen war.

Conner nickte ihr zu und winkte ab. Sein Arm schmerzte, aber er wollte nicht jammern. Sie hatte ihm ja gesagt, dass es noch eine Weile wehtun würde.

Conner, Eric und Nell hatte den Muggelzug genommen und waren nun auf dem Weg zu einem kleinen Dorf, das nördlich von Hogwarts lag. Von dort mussten sie sich dann zu Fuß durchschlagen, doch das würden sie schon schaffen.

"Glaubt ihr die anderen sind schon da?", fragte Eric schließlich seine beiden Gefährten.

Sie sahen beide auf und zuckten dann die Schultern.

"Die Transformierer vielleicht…immerhin können sie sich in Vögel verwandeln und dann selbst fliegen, aber bei den anderen bin ich mir nicht sicher…", meinte Conner und lies seine heilende Schulter ein wenig kreisen.

Nell hatte gute Arbeit geleistet.
 

"Wir werden auch bald ankommen…", meinte schließlich die Rothaarige, nachdem sie einen Blick auf eine Karte geworfen hatte, die an der Wand oberhalb des Fensters hing. "Ich kann echt nicht glauben, dass Muggelzüge so schnell sind…", meinte Conner beeindruckt, als sie in Manors Keith ausstiegen.

Nell brachte das zum Lachen und Eric konnte nur den Kopf schütteln. Reinblüter waren merkwürdig.

"Wir müssen jetzt Richtung Süden…allerdings fährt kein Bus, das heißt wir müssen laufen…ist aber nicht lang…vielleicht 10-12 km…in zwei Tagen können wir das schaffen…", sagte Eric dann, nachdem er im Kiosk eine Straßenkarte ergattert hatte und zeigte den beiden den Weg.

Nell nickte nur, auch wenn sie nicht wirklich zufrieden war mit dieser Lösung. Jo hatte ihr Bein geheilt, aber der Knöchel schmerzte immer noch, wenn sie zu lange lief und das würde dann wohl zutreffen.
 

~*~
 

Auch Chad und Lorelay hatten sich abgeseilt. Mit den Magiern kamen sie eh nicht aus und als Transformer konnten sie schnellst möglich zusammen ihr Ziel erreichen. Die Beiden hatten sich in Vögel verwandelt und flogen nun die gesamte Strecke von Europa aus. Lay behagte das gar nicht, denn ihr Spezialgebiet waren eigentlich Katzen. Vögel mochte sie nicht so sehr, aber sie hatte Chad zugestimmt, dass dies der einfachste Weg wäre dorthin zu kommen.
 

Nun machten sie wieder Rast, denn die Verletzungen hatten sie noch immer nicht ganz überwunden und ihre Kräfte hatten ihre Tücken und Grenzen. Da sie die Natur gewohnt waren schliefen sie unter freiem Himmel. Nur ein Lagerfeuer entzündeten sie und nahmen sich ihre Decken. Sie grillten kurz ein Kaninchen, das sie gefangen hatten, und wuschen sich die Hände am Bach, der direkt nebenan war.
 

"Wie lange glaubst du werden wir brauchen?", fragte sie ihn nachdenklich.

"Ich bin mir nicht sicher, aber 2 Tage bestimmt. Schließlich müssen wir auf unsere Kräfte aufpassen.", erwiderte er und sie nickte ernst. Die Nacht verging und der Morgen brach an und wieder machten sie sich auf den Weg nach Hogwarts.
 

~*~
 

Xandra stand vor dem Flugzeug und sah sich das Monstrum an. Sie hasste fliegen.

"Und du bist dir sicher, dass das Ding da sicher ist?", fragte sie und starrte das Flugzeug weiter an. Lee lachte kurz und zog die Blondine dann mit sich an Bord.

"Ja bin ich…es passieren viel mehr Autounfälle…", meinte sie und setzte sich an ihren Platz.

Sie hatte beschlossen, dass sie beide das Muggelflugzeug nehmen würden.

Niemand würde sie dort für Zauberer halten, solange sie sich nur einigermaßen normal verhielten.
 

Sie waren ziemlich schnell und schon bald landeten sie in London. Von dort mussten sie den Rest des Weges mit einem Zug zurücklegen, dass wusste Lee von ihrem großen Bruder, der einst in Hogwarts gewesen war. Er hatte ihr alles genau beschrieben und sie hoffte nur, dass der Zug da sein würde, denn die Schüler fuhren normalerweise nur zu Schulbeginn und Ende damit.

Während die beiden durch Kings Cross liefen, fiel Xandra ein kleiner Mann mit einem Zeitungsstand auf, der nicht in das Gedränge zu passen schien. Sie ging auf ihn zu und bemerkte schließlich, dass er den Tagespropheten verkaufte. Sie lächelte und kaufte ihm eine Ausgabe ab. Sie hatte es sehr vermisst diese Zeitung zu lesen. In ihrer Schule war es verboten gewesen.

Lee winkte sie schließlich weiter und gemeinsam traten sie durch das Tor und sahen dann den roten Zug vor sich.
 

Sie machten es sich in einem der Abteile gemütlich und Xandra holte ihre Zeitung hervor und schlug sie auf. Sie hatte gerade die Titelstory gelesen, als ihr ein kleiner Nachlass ins Auge fiel und sie die Luft anhielt.

"Lee…wir haben ein Problem…", meinte sie und zeigte der anderen Blondine, was sie meinte.

Der Nachlass war Dumbledore gewidmet und das hieß, dass Hogwarts nicht mehr unbedingt eine gute Wahl war. Plötzlich horchte Lee auf.

Draußen waren Stimmen aufgekommen und als sie aus dem Fenster sah, merkte sie, dass sich der Bahnsteig füllte. Sie würden also Gesellschaft bekommen. Es war der 1. September.
 

~*~
 

Der Dunkelmagier und die Metallmagierin hatten sich ebenfalls zusammen getan und waren mit Shanes Auto durch die Gegend gedüst. Ja, er liebte Autos, auch wenn er reinblütig war.

Zuerst waren sie zu seiner Muggelwohnung in der Nähe gefahren, da er schon lange nicht mehr in Afrika lebte. Von dort aus hatten sie ihre Reise begonnen.
 

"Also, nach Hogsmeade… das ist am sichersten, ich fahre nicht gern mit diesem komischen Zug da. Die nächste Muggelgegend wäre dann…", er schaute fix auf die Karte und verzog dann das Gesicht. "Na ja egal.. wir stellen das Auto da ab. Und ich sage meinem Kumpel dann bescheid, dass er ihn abholen soll."

"Du hängst sehr an dem Auto oder?", fragte sie leicht skeptisch.

"Allerdings", erwiderte er, "nicht jeder Zauberer kann von sich behaupten ein Muggelauto so zu kennen wie ich. Ich habe ziemlich viel an dem Schätzchen hier gearbeitet."

"Ein Bastler, soso"

"Na ja fast…egal…"
 

Die Musik wurde lauter gedreht, nach einigen Tankstops und abwechselndem fahren- ja er ließ auch eine Frau an sein heiß geliebtes Auto- kamen sie schließlich in dem gewünschten Muggeldorf an und er stellte das Auto ab und verständigte seinen Kumpel per Handy. Als Theo ihm einen komischen Blick zuwarf, meinte er nur: "Auch ein Zauberer muss mobil erreichbar sein können."

Und so stiefelten sie nach Hogsmeade…
 

~*~
 

Jo sah sich unschlüssig um.

Er hatte nicht so wirklich verstanden, warum sie jetzt ausgerechnet hierher gekommen waren, aber Zia würde schon einen Plan haben, sie hatte ihn ja auch hergeführt.

Er selbst wäre ja nach Hause appariert und hätte dann ihr Privatboot genommen, doch Zia war anderer Meinung gewesen und sie hatte nun mal von ihnen beiden oft die besseren Pläne.
 

Und wieder versuchte sie ihm zu erklären, wieso sie das gemacht hatte.

"Die wissen, dass die Schule futsch ist… also werden sie bei unseren Eltern nachfragen.. die werden überwacht und so erfährt das Ministerium, dass wir leider noch leben. Ich mag kein Risiko eingehen, deswegen fahren wir jetzt mit der Muggelfähre da rüber.", sie seufzte und stand an der Reling.
 

"Wie du meinst…", meinte er und verstand schließlich, was sie meinte. Er stellte sich neben sie und sah hinaus aufs Meer. Seine Gedanken schweiften ab. Das Ministerium…sie wollten sie loswerden…vielleicht hatten sie ja etwas mit dem Anschlag zu tun. Vielleicht hatten sie ihnen diese Killer auf den Hals gehetzt.

Aber das war sinnlos…dann hätte man sie gleich nach Askaban bringen oder umbringen können.

Aber er wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas an der Sache faul war und dass sie bald noch mehr damit zu tun haben würden.
 

Auch seine Schwester quälte sich mit diesen Gedanken und das nicht zu knapp. Der Wind streifte durch ihre schwarzen Haare und sie schloss die Augen. Ihre Schuluniform hatten die beiden noch immer an, Jos beschädigt, ihre noch fast heil. Es war keine Zeit zum umziehen geblieben, alles war zerstört und der Rest war bei ihren Eltern. Der Rock wehte im Wind und gab einen Augenblick freie Sicht auf ihren Oberschenkel, dort prangte wie fast an jedem versteckten Teil ihres Körpers ein Mal. Ein Mal dessen Geheimnis nur die Blutmagier kannten.

"Jo… was wäre, wenn wir nicht so wären, wie wir sind…?", fragte sie leise in die Stille hinein. Ihr Bruder hatte sie nie so etwas sagen hören, denn Zia war zufrieden mit dem, was sie war. Ihr machte es nichts aus, eine Ausgestoßene zu sein, ebenso wenig, wie es ihr etwas ausmachte ihre Schwarzmagie mit jeder Faser ihres Lebens zu leben.
 

"Dann wären wir nicht die Personen, die wir sind…", meinte er nur als Antwort. Selten war er so ruhig und antwortete mit solcher Weisheit und Gewissheit, doch diesmal wusste er einfach, was er zu sagen hatte. "Und ich glaube nicht, dass ich mit dieser anderen Person zufrieden wäre…aber warum kümmert dich das? Du kannst nicht ändern, was du bist…und ich auch nicht…"

Er legte seine Arme auf die Rehling und seinen Kopf darauf. Er hätte über ihre Frage nachdenken können, doch es würde nichts bringen und er verschwendete nie Gedanken an sinnlose Dinge.
 

"Mich würde einfach interessieren, wie es ist… normal zu sein…einfach nur.. so… ob es besser wäre… den Unterschied zu sehen.", murmelte sie und behielt weiterhin die Augen geschlossen. In der Welt, die sich vor ihr aufbaute hatte sie eine glückliche Kindheit… eine normale Kindheit. Ohne plötzliche Todesfälle. Ohne unkontrollierbare Wut und Aussetzer. Ein ganz normales Mädchen, ein ganz normaler Teenager auf einer ganz normalen Zauberschule. Mit vielen Freunden. Nicht so wie bis vor kurzem. Als Blutmagier war man immer nur mit Blutmagiern zusammen. Sie verstand auch warum… aber… es wäre schön gewesen anderes kennen zu lernen als Einsamkeit und Hass.
 

"Hm…Ich weiß nicht…also ich möchte es nicht wissen…klar gibt es Probleme…aber ich glaube, dass es einen guten Grund gibt, warum wir so sind wie wir sind…", meinte er und drehte seinen Kopf, sodass er seine Schwester ansehen konnte.

Ja, manchmal hatte er sich als Kind gewünscht anders gewesen zu sein, doch er hatte gelernt es zu akzeptieren. Es war nun mal so und er hatte gelernt, dass in der Welt der Magie selten etwas ohne wirklichen Grund geschah, also warum sollte es bei ihrer beider Schicksal so sein?
 

"Den Grund habe ich bisher in all meinen Recherchen nicht gefunden… wieso sollte es einen Grund geben… eine Laune der Natur… nun ja egal..", sie verstummte und sprach während der ganzen Fahrt kein Wort mehr. Erst als das Schiff in England anlegte wurde sie wieder gesprächiger. "Willst du mit dem Hogwartsexpress nach Hogwarts oder anders? Vergiss nicht wir fallen auf."
 

"Dann ist das keine Frage mehr oder?", fragte er und grinste sie an. "Wenn wir auffallen, dann werden wir wohl den Hogwartsexpress nehmen müssen…", antwortete er auf seine eigene Frage und auch ihre.

"Und wir sollten uns beeilen…"
 

"Hast du irgendeine Ahnung, wann dieser Zug fährt? Ich habe mich nie mit dieser Schule beschäftigt…", fragte sie weiter und die beiden apparierten nach London, bevor er ihr eine weitere Antwort gab.
 

"Ich glaube er fährt immer um elf…wir haben also noch Zeit…", meinte er als Antwort und begab sich dann in die Richtung, in die sie mussten. Er hatte vor einiger Zeit Briefkontakt mit einem Schüler in Hogwarts gehabt, der ihm geschrieben hatte, wie man auf das Gleis kam von dem aus der Zug fährt. Als er schließlich vor der Absperrung stand, winkte er seiner Schwester, bevor er hindurch trat und auf dem Bahnsteig landete.
 

Diese musterte das Ganze skeptisch, zog eine Augenbraue hoch und verschwand ebenfalls durch die Absperrung. Als sie auf der anderen Seite wieder erschien, blickte sie sich kurz um und schien nicht überrascht zu sein, was sie nun sah. Die große rote Lok, die vielen Kinder, die von ihren Eltern zum Bahnsteig gebracht worden waren und umher wuselten und auch die etwas größeren, die schon einstiegen. Obwohl alles neu für sie war, schien sie nicht interessiert, nicht mal annährend. "Wir sollten schnell einsteigen, bevor uns jemand an der Uniform erkennt.", raunte sie ihm zu und stiefelte los in Richtung Zug.
 

Er nickte und folgte ihr einfach in eines der Abteile am Ende des Zuges, das er, als sie drin waren, mit einem Zauber verschloss und verdunkelte, sodass keiner hineinsehen und -gehen konnte.

Sie würden niemanden gebrauchen können, vor allem nicht, wenn sie unerkannt bleiben wollten.
 

Es blieb auch lange Zeit ruhig, bis sie irgendwann einmal aufschaute und einige Gesichter am Fenster des Abteils sah. Die dort konnten zwar nicht hineinschauen, Jo und Zia jedoch nach draußen. Na ja, es war ein ungünstiger Zeitpunkt, denn eigentlich musste die Schwarzhaarige mal dringend aufs Klo. Leicht hilflos blickte sie zu ihrem Bruder.
 

"Verwende doch einfach einen Illusionszauber…", meinte er nachdem er ihren Blick gesehen hatte, „Dann kannst du dich an ihnen vorbei schleichen. Ich mach die Tür auf und dann wenn du wieder da bist, klopfst du dreimal und ich lass dich rein.“

Eigentlich war er nicht dafür bekannt besonders gute Pläne und Ideen zu haben, aber manchmal überkam es selbst ihn.
 

"Vertrauensschüler… Abteilkontrolle, machen sie bitte das Abteil auf!", schallte es von draußen und Zia seufzte leise. "Ich hab ne bessere Idee, lass mich nur machen."

Sie kramte ihren Zauberstab heraus, missachtete den leicht bösen Blick den ihr Bruder ihr deswegen zusandte und verwandelte ihre Klamotten in die der Hogwartsschüler. Sie wuschelte sich durch die Haare, zog die Bluse an einer Schulter etwas nach unten und lies das Hemd aus dem Rock baumeln. Dann öffnete sie die Abteiltür als es wieder klopfte und lehnte sich in den Türrahmen, sodass die Herren nicht hineinschauen konnten. "Entschuldigung aber mein Freund und ich würden gern alleine sein", sagte sie in einem leicht angesäuerten Ton.
 

Jo schlug sich mir der Hand gegen den Kopf und seufzte. Sie war einfach unverbesserlich, was solche Dinge anging. Er hielt einfach seinen Mund und wartete, was weiter geschehen würde, denn er glaubte nicht wirklich, dass das etwas bringen würde.

Die Vertrauensschüler sahen die junge Frau vor sich an und beide liefen knallrot an. Sie entschuldigten sich vielmals für die Störung und zogen dann mit eingezogenen Schultern und roten Köpfen ab.
 

Zia drehte sich zu ihrem Bruder um und grinste ihn an. Sie hatte gewonnen. Dann schlüpfte sie durch den Schlitz nach draußen und verschloss die Abteiltür wieder. Sie richtete ihre Haare und ihre Kleidung und machte sich auf die Suche nach den Toiletten, die sie schließlich auch fand- mit einer Traube aus Schülern. Klasse…

Jo schüttelte nur seinen Kopf und wartete dann auf die Rückkehr seiner Schwester. Er wusste nicht, wie sie es immer wieder schaffte. Aber es kümmerte ihn auch nicht. Sie waren von den Vertrauensschülern verschont geblieben, wobei er nicht glaubte, dass sie auf dem Klo auch so viel Glück haben würde.
 

Leider Gottes sollte er recht behalten. Zwar konnte man ihr nicht mehr ansehen, dass sie eine Blutmagierin war, das war nur anhand ihrer Uniform möglich und an einem geschulten Blick, doch sie fühlte sich ein wenig unsicher. Zum ersten Mal in ihrem Leben starrte man sie nicht voller Angst an sondern.. anscheinend war es bei den kleinen Mädchen zumindest der Fall, aus Bewunderung. Sie war eine hübsche junge Dame, doch sie hatte das niemals ausleben können. Vielleicht würde Hogwarts ein Neuanfang werden. Als sie endlich an der Reihe war, fiel ihr auf, dass ihre Schuluniform gar kein Abzeichen trug, so wie die der anderen. Kurzerhand übernahm sie einfach das erste, was sie sah. Nach einiger Zeit kam sie schließlich zurück zum Abteil, wo schon wieder fast bei ihrem Abteil eine Gruppe älterer Mädchen und Jungs anscheinend durch die Abteile gingen. Sie mogelte sich an ihnen vorbei und gerade als man sie entdeckte, verschloss sie die Abteiltür wieder und dieses mal mit einem der stärksten Zauber, die sie kannte. "Knapp…"
 

Jo schüttelte erneut seinen Kopf und sah sich dann ihre Uniform an. "Scheinst dich ja wohl zu fühlen als Hogwartsschülerin…", grinste er und deutete auf das Abzeichen.

"Eine Ahnung für welches Haus es steht?", fragte er und überlegte, ob er es ihr nicht gleichtun sollte. Sie würden bei weitem nicht mehr so auffallen.
 

"Keine Ahnung ich hab das erstbeste genommen, was ich gesehen hab, sonst wäre ich aufgefallen.", erwiderte sie und setzte sich ihm gegenüber. Sie sah an sich herunter und betrachtete das Zeichen. "Kennst du es? Ich meine dein Freund wird dir das ja erklärt haben."

Jo sah sich das Abzeichen genau an und dachte dann nach, was ihm sein Freund darüber erzählt hatte.

"Hm…grün…silbern…Ich glaube, das ist Slytherin…die Schlange passt auch…na da hast du dir ja ein super Haus ausgesucht…", meinte er sarkastisch und lehnte sich dann wieder in seinen Sitz zurück.

Draußen war inzwischen wieder Gemurmel aufgekommen.

Draco, Crabbe und Goyle hatten sich vor dem abgedunkelten Abteil postiert. Als die anderen beiden Vertrauensschüler zurückgekommen waren und zwei weiteren von der jungen Frau erzählt hatten, war er hellhörig geworden. Das konnte ja wohl nicht wahr sein.

Also hatte er beschlossen auf sie zu warten. Die Kleine würde er sich ansehen.

"Wieso das? Also, ich mag Schlangen.. sieht doch ganz hübsch aus… in welches willst du?", fragte sie und lächelte. Doch innerlich machte sie sich doch ihre Gedanken. Er hatte so.. komisch geklungen. Wie sie es hasste unwissend zu sein.. er war ihr überlegen, das passierte zwar selten, aber sie konnte es trotzdem nicht leiden.
 

"Wie du meinst…", antwortet er ihr nur und dachte dann kurz über ihre Frage nach, "Ich weiß nicht…ich glaube alles wäre mir lieber als Slytherin…wobei in Hufflepuff angeblich nur Loser sind…In Ravenclaw sollen die Superschlauen sein und in Gryffindor sind die Mutigen…", erklärte er ihr, Slytherin wohlwissend auslassend.
 

"Ich hab dir ne Frage gestellt…", bemerkte sie leicht ärgerlich. Er war ihr ausgewichen. Noch etwas, was sie hasste. "Wieso wäre dir alles lieber als Slytherin?" Ihr Unterton war skeptischer geworden, fast schon angespannt.
 

"Weil in Slytherin oft nur die Hexen und Zauberer sind, die sich auf die dunkle Seite stellen…", erklärte er schließlich und sah dabei aus dem Fenster. Ihm war klar, dass sie mit ihren Fähigkeiten wunderbar in die Riege dieser Leute passen würden, doch er wollte nicht zu ihnen gehören - egal, was seine Kraft war.
 

Sie schluckte merklich, sie hatte an seinem Unterton ablesen können, dass er sie auch dort einschätze. Leicht geschockt sah sie ebenfalls aus dem Fenster. Irgendwann versuchte sie dann ihr Zeichen umzuändern, doch es ging nicht. Auch als sie sich eine neue Uniform hexte war direkt wieder das Hauszeichen darauf. Entnervt gab sie auf. Es war ja nur ein verdammtes Jahr… oder noch weniger, je nachdem wie die Dinge bald stehen würden. Und vielleicht wäre der Feindkontakt gar nicht mal schlecht. Natürlich wusste sie bescheid, was Jo damit gemeint hatte. Todesser. Auch zuhause hatte sie durchaus davon gehört, was passiert war. Bruchstückhaft nur, aber anscheinend war der dunkle Lord wieder an der Macht und es wäre nur eine Frage der Zeit bis es zum Krieg kommen würde.

Sie waren schon einige Zeit gefahren als es plötzlich ein weiteres Mal an die Abteiltür hämmerte.
 

Jo hatte gerade etwas sagen wollen, als es erneut klopfte. Er sah fragend zu seiner Schwester, legte aber nicht unbedingt Wert darauf, dass sie sie beide wieder in eine peinliche Situation brachte. Ihm persönlich reichte eine.
 

Draco hämmerte gegen die Tür. Die beiden saßen nun schon mehrere Stunden da drin und zwar ohne auch nur einmal nach draußen zu kommen. Keiner von ihnen. Und er selbst wartete nicht gern.

Seine Geduld war zu Ende. Sie würden ihn jetzt in dieses Abteil lassen.

"Aufmachen…sofort…wir müssen ihr Abteil kontrollieren…", brüllte er durch die abgedunkelten Fenster hindurch.
 

"Fuck you", zischte Zia leise und blickte ihren Bruder an. "Es ist Zeit dein Haus zu wählen Brüderchen. Ansonsten könnte das ungemütlich werden. Ich denke wir müssen aufmachen, sonst erregt das noch mehr Aufmerksamkeit."

Sie selbst sah nicht begeistert aus, denn zum ersten Mal in ihrem Leben würde sie von ihrem Bruder getrennt sein, denn sie wusste er würde nicht ihr Haus wählen.
 

Jo seufzte und nickte. Doch er wusste nicht welches Haus er wählen sollte. Er wusste nicht, wo er dazu passte. Sonst war es immer leicht gewesen. Er war bei Zia und den anderen Blutmagiern gewesen, nicht gern, aber immerhin hatte er gewusst, wo er hingehörte. Seine Schwester hatte es sich leicht gemacht und das erste Zeichen übernommen, das sie gesehen hatte ohne zu wissen, was sie bedeuteten, doch er wusste es. Tief im Innern wusste er auch in welches Haus er gehörte, doch das wäre die dümmste Wahl, die er im Moment treffen konnte. Er wusste, dass die beiden Häuser konkurrierten und zwei Vertreter der Häuser zusammen in einem Abteil und dann auch als Liebespaar, das war wohl das Dümmste, was er tun konnte.

Also entschloss er sich für ein anderes Haus.

Er richtet seinen Zauberstab auf seine Uniform und verwandelte sie in einen Hogwartsumhang, doch auf seiner Brust prangte nicht das gelb-schwarze Wappen, das er sich vorgestellt hatte, sondern ein golden-rotes. Jetzt hatte er ein Problem.
 

Malfoy hämmerte weiter gegen die Tür.

"Kommt sofort da raus! Es ist mir egal, ob ihr allein sein wollt oder was ihr gerade macht! Ihr werdet jetzt diese Tür öffnen!", brüllte er durch den Gang und erntet fragende und ängstliche Blicke von den umstehenden Schülern.
 

Zia fing den Blick ihres Bruders auf und wusste im selben Moment, dass das Zeichen nicht gut war. "Feinde nehme ich an? … FUCK", sie strich sich durchs Haar und war einen Moment planlos. "Wir müssen aufmachen, aber jetzt hagelt es Probleme… ich sage ihnen einfach die Wahrheit.. dass du mein Bruder bist… vielleicht… geht das besser, ich meine… oh mist… ach egal…. Improvisation!" Sie schloss die Augen und stand auf, nicht darauf achtend, ob ihr Bruder protestieren wollte und öffnete die Tür einen Spalt weit. "Geht’s auch leiser?", maulte sie.
 

Jo starrte ihr einfach nach. Er würde nicht mehr mit ihr sprechen können, zumindest nicht in Anwesenheit anderer. Sie würden Feinde spielen müssen. Er seufzte.
 

"Nein…", meinte Draco nur und schob seinen Fuß in den Spalt, sodass sie die Tür nicht mehr würde schließen können.

"Ihr könnt euch nicht einfach einschließen. Jetzt mach auf und lass uns das Abteil kontrollieren", befahl er ihr, auch wenn er nicht scharf darauf war zu sehen, wie es darin aussah. Es ging ihm einfach ums Prinzip.
 

Zia verdrehte im Dunkeln die Augen und machte dann auf. Das Abteil war unberührt. Schließlich hatten sie nichts getan, aber das muss man erst mal versuche zu erklären.

"So alles gesehen, viel Spaß und raus!", meinte sie freundlich, aber dennoch ziemlich bestimmt. Es war ein Rauswurf.
 

Draco sah sie mit einem belächelnden Ausdruck an. Er würde nicht so einfach gehen. Er sah sich erst im Abteil um und erkannte dann, dass der Junge im Abteil einen Gryffindorumhang trug. Seine Augen kehrten zu der jungen Frau zurück und auch ihr Umhang wurde untersucht, als er das Slytherinsymbol sah, weiteten sich seine Augen und er sah sie fragend an.

"Du kommst mir gar nicht bekannt vor…bist aber in meinem Haus…und was machst du hier mit diesem Gryffindor?", fragte er und seine Stimme klang verächtlich.
 

Jo am Fenster bemühte sich ruhig zu bleiben. Dieser Typ nervte. Und das gewaltig. Allein wie er aussah. Diese nach hinten gegelten blonden Haare, das blasse, spitze Gesicht. Nein dieser Typ würde nie jemand werden, den er gern sah, geschweige denn mit dem er sprechen würde.
 

Zia warf einen Blick nach hinten und musterte dann den jungen Mann vor sich. Er wirkte nicht unbedingt sympathisch, doch er sah gut aus, was er definitiv auch zu wissen schien, und er hatte ein ungesundes Selbstbewusstsein.

"Mir angenehme Gesellschaft suchen… ne Tasse Kaffee trinken, dies und das bequatschen, was man eben so macht. Es sei denn man ist dämlich und unfähig doch ein wenig tolerant in seinem Leben zu sein. Nicht jeder Weg, der anders ist als der eigene, ist falsch. Außerdem.. kein Wunder, dass ich dir nicht bekannt vorkomme. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich mit so einem wie dir freiwillig abgeben würde, oder?", erwiderte sie in einem zynisch- ironischem Ton und blieb dabei immer noch recht freundlich mit einem falschem Lächeln auf ihrem Gesicht. Das Dir war ebenso abfällig rüber gekommen, wie die Anspielung auf das verfeindete Haus.
 

Jo gluckste leise und drehte sich von den anderen weg, damit sie nicht sahen, dass er lachte. Oh er liebte es, wenn sie das tat. Das war immer so herrlich lustig und der Typ hatte es wirklich nötig in die Schranken gewiesen zu werden.

"Pass auf was du sagst, Kleine…", zischte Draco und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Wie konnte sie es wagen so mit ihm zu sprechen? Wahrscheinlich war sie auch noch ein Schlammblut. Die hatten nie Respekt. Aber ein Schlammblut wäre nicht in Slytherin gelandet.

"Ich hab dich im Auge…", meinte er noch, bevor er sich schließlich umdrehte und mit Crabbe und Goyle auf den Fersen den Gang zurückstapfte. Unterwegs brüllte er mehrere verängstige Erstklässler an und machte so seiner Wut Luft.
 

Die Schwarzhaarige kicherte wie wild los, als sie die Abteiltür hinter sich verschloss. "Ich hab dich im Auge..", machte sie ihn nach und schüttelte sich vor lachen. Der Typ war so was von lächerlich. "Das wird ein Spaß…. Solche Deppen in meinem...Haus?"
 

Jo nickte und sah sie dann beunruhigt an.

"Du solltest vorsichtig sein. Denk dran, dass einige von den Slytherins zum dunklen Lord gehören könnten…dann hast du bald größere Probleme als dir lieb sind…", meinte er leise und sah dann wieder aus dem Fenster. Er fragte sich, was die anderen machen würden. Schon Zia und er selbst waren getrennt worden, dann würden auch die anderen nicht alle in einem Haus landen. Es würde schwer werden. Vor allem, wenn noch mehr Leute in Slytherin landeten.
 

"Nun ja.. vielleicht kann ich einen gewissen Kontakt herstellen und Insiderinformationen beschaffen, dann hätte dieses Haus auch mal was gutes…", sie seufzte und setze sich wieder.

Sie dachte kurz nach und sah dann ihren Bruder an. "Glaubst du, ich bleibe alleine dort?", fragte sie ernst. Sie glaubte nicht, dass einer der anderen freiwillig dieses Schicksal teilen wollen würde.
 

"Ich weiß nicht…ich kenne die anderen noch zu wenig…aber ich glaube, zwei von ihnen landen auf keinen Fall dort…es sei denn sie können sich gut verstellen…", vermutete er und richtete seinen Blick auf seine Schwester. "Die anderen kann ich nicht einschätzen…"
 

"Hm… wir.. müssen direkt den Schulleiter informieren.. und es so aussehen lassen, als wären wir schon die ganze Zeit dort gewesen.. wir brauchen eine vernünftige Ausrede dafür, dass keiner gemerkt hat dass wir verwandt sind. Es wird…. Stressig..", sie seufzte und blickte aus dem Fenster. In dunkler Schrift sah sie dort ein Schild. Hogsmeade. Sie waren da.
 

"Das glaube ich allerdings auch…", meinte Jo und erhob sich dann, als der Zug ratternd zum stehen kam. Draußen drängte die Menge in den Gang. Das war der ideale Zeitpunkt. Sie würden nicht auffallen, wenn sie sich jetzt mit den anderen nach draußen drängten und vielleicht konnten sie den Schulleiter sprechen. "Los…wir gehen…"
 

Sie nickte ihm zu und die beiden verschwanden in der Menge. Sie folgten der Masse zu den Kutschen. Und standen dann unschlüssig herum. Aufteilen oder nicht?
 

Jo seufzte.

"Steig du da ein und ich steig in die nächste ein. Sonst ist es zu auffällig", meinte er und deutete auf eine Kutsche in die schon einige Slytherins einstiegen. Er selbst nahm dann eine in der zwei Gryffindors und eine Ravenclaw saßen.

Er wäre gerne bei Zia geblieben, doch sie hätten ohnehin genug Probleme ihr plötzliches Auftauchen zu erklären.
 

Seine Schwester seufzte und drängte sich zu ihren Hauskameraden, die sie alle kurz musterten, sie aber mit einsteigen ließen. Zia schwieg die ganze Zeit, während die anderen sich über diverse Sachen unterhielten. Der Thestral, der die Kutsche zog, sah wunderschön aus. Sie hatte diese Tiere erst zweimal gesehen und war überrascht, dass Hogwarts welche besaß. Schließlich hielt die Kutsche und es ging ans Aussteigen.
 

Jo stieg gleichzeitig mit Zia aus und warf ihr einen kurzen Blick zu, als er ein wenig rechts von sich zwei blonde Mädchen sah, die ihm beide bekannt vorkamen. Er blickte zu Zia und nickte dann in Richtung der beiden.

Sie waren von ihrer alten Schule.
 

Xandra sah sich um und wurde von den Schülern neugierig gemustert, allerdings nicht weniger als Lee. Keiner kannte die beiden Mädchen, da sie nicht mal Abzeichen trugen.

"Hey…ist das nicht der Blutmagier?", fragte Lee mit Flüsterstimme, sodass nur Xandra sie hören konnte. Diese drehte sich um und erkannte ihn dann ebenfalls.

"Ja…wir sollten rübergehen und ihnen Bescheid sagen…"
 

Zia ließ die Slytherins links liegen, die schon rein gingen und begab sich in Richtung der Elementarmagier. Sie achtete darauf dass sie so unauffällig wie möglich zu den anderen kam und nickte ihnen dann zu.
 

Xandra und Lee hatten zu Jo aufgeschlossen und ihm im Flüsterton von der Todesanzeige erzählt. Als Zia hinzukam, nickten sie ihr kurz zu und sahen Jo dann fragend an. Er seufzte.

"Wir haben ein Problem…", meinte er dann leise zu seiner Schwester.

"Dumbledore ist tot…Lee und Xandra haben eine Todesanzeige im Tagespropheten entdeckt…", erklärte er ihr.

Dann wandte er sich wieder den beiden Blondinen zu.

"Ihr solltet euch einen Hausumhang zulegen…", sagte er schließlich und erklärte, was die einzelnen Häuser waren und wer normalerweise in welches Haus kam.
 

Lee und Xandra sahen sich an und entschieden sich in welches Haus sie gehörten.

Lee verwandelte ihre Uniform - ein schwarzer Umhang mit hellem Revers und grauer Kleidung - in einen Hausumhang der Hufflepuffs, während die Kleidung von Xandra sich in den Umhang der Ravenclaws abänderte.
 

"So... dann haben wir ja eine super Aufteilung. Bevor mir irgendein Fehler unterläuft… in welche Fettnäpfchen kann ich treten?", fragte Zia, als hätte sie das mit Dumbledores Tod nicht wahrgenommen. Sie ging gar nicht weiter darauf ein. Erst nachdem ihr ihr Bruder so einiges erklärt hatte, blickte sie auf das Schloss und seufzte: "Wer ist neuer Schulleiter?"
 

"Das stand leider nicht mit in der Zeitung…ich habe sie mehrmals durchgelesen…", meinte Xandra und sah sich ihre neue Schuluniform an.

"Ich habe gehört der neue Schulleiter heißt Snape…", kam dann von hinten eine andere Stimme, die anderen allerdings ebenfalls erkannten.

Gerade eben waren Nell, Conner und Eric angekommen. Sie trugen schon Hogwartsumhänge. Auf denen von Eric und Nell prangte das Zeichen der Gryffindors und auf dem von Conner das Hufflepuff Zeichen.
 

"Snape? Snape sagt mir was…", Zia überlegte kurz und nickte dann. Neben ihr erschienen plötzlich Lorelay und Chad, die beide das Symbol Ravenclaws gewählt hatten. "Snape ist der alte Hauslehrer von Slytherin und soll angeblich ein Todesser sein. Allerdings wurde er im Prozess damals freigesprochen", ertönte eine dunkle Stimme und Shane und Theo erschienen ebenfalls. Theo hatte sich Gryffindor ausgesucht und Shane hatte sich mit Hufflepuff angefreundet.
 

"Stimmt…mein Freund hat mir davon erzählt…er hat Zaubertränke unterrichtet…", fügte Jo noch an. "... aber er schien nie sonderlich beliebt zu sein und ist nicht gerade der Freundlichste, so viel ich gehört hab. Sollen wir trotzdem mit ihm sprechen?", fragte er dann die anderen und sah sich in der Runde um.
 

Die meisten zuckten mit den Achseln. Sie wussten nicht wirklich, was zu tun war. Und hatten auch keine Ahnung wie es weitergehen sollte.

Was wäre wohl, wenn Snape wirklich ein Todesser war?
 

"Wir müssen es zumindest probieren, denn er wird die Liste der Schüler kennen und wir stehen nicht drauf. Wenigstens er muss eingeweiht werden.", erwiderte Theo und schaute in die Runde. "Vielleicht nicht, was unsere Kräfte betrifft, aber ansonsten könnte das in einem großen Desaster enden und das wäre ungut. Die Frage ist, wann wir es machen und nicht ob wir es machen."

Die anderen nickten zustimmend.
 

"Ich denke wir sollten gleich gehen. Wir fallen zu sehr auf, wenn wir uns einfach an die Haustische setzen, ohne dass wir eine Erklärung abliefern", meinte Eric daraufhin. "Die Frage ist jetzt eigentlich nur noch, ob wir ihn noch vor der Auswahl abfangen können…"
 

Zia wechselte einen Blick mit ihrem Bruder. "Gedankenkontrolle", war das einzige, was sie dazu sagte. "Wir können versuchen ihn herzubringen, ansonsten sehe ich schwarz."

Die Transformerin kicherte leise. "Sicher, dass das ohne Sichtkontakt geht?"

"Es ist schwieriger, sicherlich, aber nichts ist unmöglich…", erwiderte die Blutmagierin. "Also, sonst wer einen Vorschlag?"
 

Die anderen schüttelten den Kopf.

Immerhin war es ein Plan, zwar nicht unbedingt der beste, den es gab, aber ein Plan. Jo sah schließlich seine Schwester an.

"Zusammen, Ich oder du?", fragte er sie leise.
 

"Ich hab’s ohne Sichtkontakt noch nie gemacht, das könnte also in die Hose gehen. Wie sieht’s bei dir aus?", fragte sie zurück und blickte leicht verunsichert. Keiner wusste, was schief gehen konnte, wenn das Ganze missglückte.

Die anderen schienen ungeduldig zu warten, viele der Schüler waren schon hinein gegangen. So langsam mussten sie handeln, sonst fielen sie echt auf.
 

"Ich hab’s versucht…allerdings mit einer Fliege…und ich bin mir bis heute nicht sicher, ob sie nicht einfach nur dumm war…", antwortete er, "aber ich kann’s versuchen…" Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Sein Freund hatte ihm Snape ein wenig beschrieben und so fand sein gedankliches Auge den Mann mit den langen fettigen Haaren, der in der Mitte des großen Tisches saß ziemlich schnell. Nun kam der schwierige Teil.

Er ergriff, mehr aus Gewohnheit, als aus wirklicher Intention die Hand seiner Schwester.
 

Diese drückte seine Hand liebevoll, denn es wäre das letzte Mal, dass sie sich so nahe sein würden in der nächsten Zeit und gegen alles, was sie sonst sagte, sie liebte ihren Bruder. Er war ihr Zwilling. Und erst jetzt würde sie merken, wie sehr sie ihn brauchte und vermissen würde.

Sie versuchte ihn zu unterstürzten soweit es ging.
 

Jo konzentrierte sich voll und ganz auf das, was er jetzt zu tun hatte. Es war schwieriger als sonst. Der Mann beherrschte Okklumentik, aber das würde ihm nicht lange helfen. Immer tiefer drang er in den Geist des Schulleiters ein und schließlich hatte er die Kontrolle über ihn erlangt und befahl ihm nach draußen zu kommen.

Dort waren inzwischen nur noch sie.
 

"Dann hoffen wir, dass es funktioniert", murmelte Chad und betrachtete das Schloss. Er war noch nie hier gewesen, das war also alles neu für ihn. Auch einige der anderen blickten sich immer wieder um, staunten hier und da. Lorelay hatte es sich neben einer Kutsche gemütlich gemacht und streichelte den Thestral.
 

"Müssen wir…genau wissen kann man es nicht…", meinte Jo und hielt noch eine Weile die Hand seiner Schwester. Sie warteten eine Weile, hofften dass es funktioniert hat, als plötzlich das Portal aufging.

Sofort richteten sich alle Augen auf die Gestalt.
 

Allen stockte der Atem und sie hofften, dass es so laufen würde, wie sie sich das vorgestellt hatten. Snape, ein wirklich nicht gerade sympathisch aussehender Mann, schien erst verwirrt zu sein, er stand in der Eingangstür und wusste anscheinend nicht, wo er gerade war. Als er sich eingekriegt hatte, gilt sein Blick suchend umher und er fand die jungen Eliteschüler.

"Warum sind sie noch nicht in der Großen Halle?", blaffte er sie an und schien wütend zu sein. Durch die Umhänge erkannte er wohl nicht, dass sie nicht hierher gehörten.
 

"Vielleicht, weil wir nicht wirklich zu ihrer Schule gehören…", antwortete ihm Eric und erklärte dann kurz, was sie in der Zeit des Wartens ein wenig besprochen hatten. Sie wären Schüler aus einer anderen Schule in Europa, ihre Schule wurde zerstört. Ihre Kräfte verschwieg er. Sie behaupteten normale Schüler zu sein. Nur dass der Großteil keinen Zauberstab mehr besaß.
 

Der Schulleiter war skeptisch und sah sich um. Eine der Schülerinnen hatte sich Slytherin ausgesucht. Dann dachte er kurz nach. "Meinetwegen.. geht rein, setzt euch und ich kläre das mit den anderen Lehrern.", ein weiterer skeptischer Blick folgte. Er würde wohl mal jemanden von den Schulleitern fragen müssen, was zu tun wäre und vielleicht ließen sich so Informationen sammeln. Denn warum sollte die Schule zerstört worden sein?

Er nickte ihnen zu und winkte sie hinein, zeigte auf das Tor zur großen Halle und verschwand nach hinten, um durch die Seitentür zum Lehrertisch zu gelangen.
 

Die Gruppe von Jugendlichen ging in die Halle, doch an der Tür hielten sie noch einmal kurz an. "Jetzt müssen wir uns wohl trennen…", meinte Eric zu den anderen die nickten.

Er selbst, Nell, Theo und Jo gingen an den ganz rechten Tisch, an dem schon viele saßen, die ihr Abzeichen trugen. Shane, Conner und Lee begaben sich an den Hufflepufftisch. An den direkt daneben setzten sich Lorelay, Chad und Xandra und allein Zia ging zum ganz linken Tisch.

Dort setzte sie sich relativ abseits hin und beobachtete alles. Die anderen waren wenigstens zusammen, sie war allein. Ob das so gut war, sie wusste es nicht.

Es wurde eine Ansprache gehalten und dann zwei neue Lehrer begrüßt. Dann erschienen Teller vor den Nasen der Schüler, ebenso wie Speisen und Trunk. Begierig stürzten sich alle auf diese. Zia rührte nur wenig an, sie fühlte sich unwohl, so allein.
 

Nell war froh nicht allein zu sein. Sie hatte zwar nie viel mit anderen Leuten zu tun gehabt, zu sehr fürchtete sie sich davor starke Gefühle zu zeigen, aber sie glaubte nicht, dass sie es geschafft hätte wie Zia allein zu sein. Allein in einer neuen Schule und in einem neuen Haus. Sie war wirklich froh Jo, Theo und Eric bei sich zu haben.

Als das Essen erschien langten ihre Gefährten kräftig zu, sie selbst aß wenig.
 

In Ravenclaw hing jeder seinen Gedanken nach. Chad und Lorelay aßen doch ziemlich viel, denn ihre Flugformen waren anstrengend gewesen und hatten viel Energie gekostet. Lorelay stieß Xandra kurz an und deutete nach oben zum Lehrertisch, jedoch unauffällig. "Die beiden Lehrer, diese neuen… das sind.. Leute vom dunklen Lord, das sieht man direkt. Das ist kein gutes Zeichen. Die Muggelgeborenen unter uns sollten sich ja nicht zu erkennen geben. Ich habe das Gefühl, da kommt noch was ganz böses auf uns zu." Chad, selbst mit Muggelabstammung, nickte und beobachtete die Leute in der Halle. Am Hufflepufftisch schien auch alles ganz ruhig zu sein Shane unterhielt sich mit einem der richtigen Schüler, als wäre er schon immer hier gewesen. Der Junge war komisch.
 

"Wer von uns hat denn Muggeleltern?", fragte die kleine Blondine die Transformerin und nahm dann einen weiteren Bissen der köstlichen Pastete. Sie wusste es wirklich nicht. Sie hatte sich auch nie damit beschäftigt.

"Aber ich glaube wir sollten uns alle in Acht nehmen…und unsere Kräfte sehr vorsichtig gebrauchen…"
 

Lee saß neben Shane und träumte mal wieder vor sich hin. Sie aß nebenher aber realisierte nicht wirklich, was sie da aß. Sie fand die Decke sehr viel Spannender und so verfolgte sie, wie sie immer dunkler wurde und langsam die ersten Sterne auftauchten.
 

"Also Chad hat welche, soweit ich weiß", erwiderte Lorelay der Blondine und Chad nickte ein weiteres mal. "Doch ob noch andere betroffen sind, weiß ich leider nicht. Was unsere Kräfte anbelangt, ich denke, dass Chad und ich sie gefahrlos nutzen können, aber du hast Recht, bei euch anderen sollte der Gebrauch minimiert werden, am besten wäre es, ihr setzt sie gar nicht ein."

Auch dieses mal nickte Chad wieder.
 

"Das hab ich mir auch schon überlegt…", meinte Xandra leise als Antwort, "Ich denke, wir sollten den anderen das auch sagen…ich meine, wenn wir sie ein oder zweimal einsetzen im Notfall…dann kann es nicht so schlimm sein, aber zu oft sollte es nicht sein…"

Am Gryffindortisch hatte sich auch Nell die Lehrer angesehen.

"Du Jo…", sprach sie den Jungen neben sich leise an, "Kennst du die Lehrer? Du sagtest doch, du hast einen Freund hier…"
 

Der junge Mann drehte sich zu ihr um und nickte ihr dann zu.

"Ja, aber nur bedingt, unsere Hauslehrerin heißt McGonagall", er deutete auf sie, "das dort ist Professor Flitwick, er unterrichtet Zauberkunst, McGonagall Verwandlung. Der dicke Typ da ist der neue Zaubertränkelehrer Slughorn…" und so erklärte er alle Lehrer, ihre Aufgaben und Unterrichtsgebiete. Dann war das Essen zuende und die jungen Magier schlossen sich der Traube aus Schülern an, welche in ihre Gemeinschaftsräume stürmte.
 

Nell bedankte sich bei ihm und war dann darauf bedacht die beiden nicht aus den Augen zu verlieren. Sie würde sich hier hoffnungslos verlaufen…hatte sie auch in der alten Schule noch gelegentlich. Eric war eher darauf bedacht sich alles ganz genau anzusehen. Es interessierte ihn, wo sich Geheimgänge befanden und wie man diese benutzen konnte.
 

Zia, die ganz alleine war, stand ebenfalls auf und rauschte in einer Traube von Slytherins in die Kerker. Sie war nicht gerade begeistert, dass dieser sich dort befand. Sie würde zudem Gedächtniszauber benutzen müssen um zu vertuschen, dass sie nicht von Anfang an in dem Mädchenschlafraum war.
 

Lee hatte sich an Conner und Shane gehängt und war mit ihnen zusammen in den Hufflepuff Gemeinschaftsraum gelangt, der nicht wirklich weit von der großen Halle entfernt war. Als sie dort ankamen sah sie sich um.

"Schön hier nicht?", fragte sie die anderen beiden mit verträumter Stimme und verträumtem Blick. Das hatte sie oft, manchmal viel zu oft.
 

"Na ja es geht", antwortete ihr Shane ehrlich. Der Gemeinschaftsraum war schon ganz hübsch, aber er war nicht wirklich so genial. Er hängte sich an den Siebtklässler, mit dem er sich unterhalten hatte und winkte den beiden zu. "Bis morgen", dann verschwand er.
 

Conner winkte kurz und wandte sich dann noch mal an Lee.

"Schlaf gut…", meinte er und folgte dann Shane und dem anderen Typ, die in einen kleinen Raum ein wenig hinter dem Gemeinschaftsraum gingen.

Lee winkte ihnen hinterher und ging dann einigen Mädchen aus der siebten Klasse hinterher, die ihr ihren Schlafsaal zeigten.

Sie tat es nicht gern, doch sie wendete bei ihren Mitbewohnerinnen einen Gedächtniszauber an, damit sie dachten, sie wäre schon immer hier gewesen.
 

Ähnlich erging es auch den anderen und als endlich alle in ihren Schlafräumen angekommen waren, fielen sie müde ins Bett. Die nächsten Tage würden mühselig werden. Sie mussten ihre Fächer wählen, neue Zauberstäbe kaufen und neue Kleidung wäre auch gar nicht einmal so verkehrt gewesen. Und so endete ein Tag, der zu einem neuen Anfang werden würde…

Die Pläne des Lords

Der nächste Tag war wirklich stressig geworden. Snape hatte sie allesamt nach Spanien verfrachtet, wo wohl angeblich ein sehr guter Zauberstabmacher lebte. Ein Paar hatten ja noch immer keine Zauberstäbe oder ihr alter war ein wenig zerstört worden. Die Magier traten aus dem Laden heraus und betrachteten ihre teils neuen und verbesserten Zauberstäbe.

Da Jo und Zia sich in Spanien bestens auskannten, erledigten sie in der Zaubergasse Spaniens direkt ihre anderen Einkäufe, denn ihnen fehlten Bücher, die ebenfalls auf Englisch erhältlich waren, Pergament und alles, was sonst noch anfiel. Die Mädchen gingen shoppen, die Jungs schlenderten durch die Altstadt Madrids. Ausgemacht war 12 Uhr mittags wieder vor der Bank. Dort stand ein Portschlüssel bereit, der sie wieder nach Hogsmeade bringen würde. Zum Glück ging der Schulalltag in Hogwarts erst am nächsten Tag los und so würde es nicht auffallen, dass sie nicht zugegen waren.

Die Glocken des Doms läuteten 12 Uhr ein und nacheinander erschienen die elf Magier.

Sie alle waren voll bepackt mit Dingen, die sie brauchten oder von denen sie dachten, dass sie sie brauchen könnten. Einige hatten sich neue Kleider besorgt, andere nur Zauberutensilien. Sie hatten wirklich Glück gehabt, dass alle Zaubererbanken zusammenarbeiten und sie so auch hier Geld abholen konnten, sonst wären sie aufgeschmissen gewesen. Als endlich auch der letzte von ihnen - Conner (der Gute war unterwegs eingeschlafen und Xandra hatte ihn im Laufen geweckt) - endlich da war, legte jeder einen Finger auf den Portschlüssel und schon nach kurzem spürten sie das Reissen hinter dem Nabel, das ihnen bedeutete, dass sie bald zurück sein würden.
 

Als sie losliessen befanden sie sich auf dem Gelände vor der Hütte des Wildhüters Hagrid. Nachdem alle sich wieder aufgerappelt und ihre Sachen wieder gefunden hatten(durch den Sturz war doch das ein oder andere Päckchen nicht bei seinem Besitzer gelandet), gingen sie hoch zum Schloss, um sich bei Snape zurück zu melden. Während die anderen anschließend lächelnd und scherzend zusammen verschwanden, blickte Zia ihnen traurig nach. Die Nacht war nicht die Einfachste gewesen. Soweit sie das beurteilen konnte, schienen die Mädchen in Slytherin ganz okay zu sein, aber die Jungs... na ja. Zum Glück war sie heute noch nicht diesem Oberaffen begegnet und das würde sie auch tunlichst vermeiden, wenn sie konnte. Mit dem Pergament, welches nun jeder von ihnen mitbekommen hatte, setzte sie sich in die Bibliothek. Die Fächerwahl. Natürlich würde sie dieselben Fächer belegen wie vorher. Zaubertränke, Verwandlung, Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Kräuterkunde, Zauberkunst und Arithmantik. Als sie das Blatt fertig ausgefüllt hatte, verschwand es vor ihren Augen. Ob es verhext worden war, sodass der Direktor es direkt bekam, wenn sie fertig war? Eine interessante Methode, soviel stand fest.
 

Nell war in den Gemeinschaftsraum zurückgegangen, hatte zuerst ihre Sachen verstaut und sich dann in einen der gemütlichen Sessel am Kamin gesetzt. Sie wurde immer magisch von Feuer angezogen, aber das wunderte auch niemanden. Sie zog ihre Beine an und besah sich dann den Zettel. Nach einiger Zeit kreuzte sie ihre Fächer an. Verwandlung, Zauberkunst, Kräuterkunde, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Zaubertränke und alte Runen. Sie hätte gerne noch Muggelkunde belegt, doch sie glaubte, dass ihr die Fächer, die sie hatte, genügen würden.

Eric hatte sich neben sie gesetzte, doch ihm war nach einer Weile zu warm geworden, so dass er sich ein Stück weiter weg setzte.

Er sah sie von der Seite an und schüttelte dann den Kopf. „Wie kannst du nur so nah am Kamin sitzen?“, fragte er sie, woraufhin er sich einen amüsierten Blick von ihr einfing, was selten für sie war. „Feuermagier…vergessen?“, lachte sie leise und machte dann ihr letztes Kreuz auf den Zettel, der auch sogleich verschwand

Theo steckte kurz den Kopf in den Gemeinschaftsraum, nickte ihnen zu und verschwand im Schlafsaal. Sie hatte sich anscheinend eine Erkältung zugezogen und vorhin hatte sie schon die ganze Zeit darüber geklagt, dass sie ziemlich müde war. Sie und Jo hatten ihre Zettel ziemlich früh fertig gehabt. Dieser saß auf einem Sessel am Fenster und unterhielt sich mit Seamus Finnegan. Anscheinend ging es um eine Geheimorganisation, die sich DA nannte. Jo schien zuerst nicht wirklich interessiert zu sein und versprach es sich zu überlegen. Er warf seinen Kollegen einen genervten Blick zu und verschwand dann nach unten in die Große Halle, wo es bald wieder Essen geben würde.
 

Xandra hatte es sich bei den Ravenclaws in einem Sessel bequem gemacht und füllte nun ihren Zettel aus. Ohne ihr Wissen wählte sie die gleichen Fächer wie Nell, sogar alte Runen hatte sie belegt. Als ihr Zettel verschwunden war, sah sie sich ein wenig um und blickte dann das Mädchen an, das ihr gegenüber saß. Sie las eine merkwürdige Zeitung und lugte dann über den Zeitungsrand.

„Ich bin Luna…“, stellte sie sich vor und Xandra nannte ihren Namen ebenfalls. Die Blondine ihr gegenüber war ihr sympathisch, allerdings schien sie ein wenig merkwürdig zu sein.
 

Chad saß ein wenig von ihr entfernt. Doch von Lorelay fehlte jede Spur. Chad hatte vorhin nur gebrummelt, als Xandra ihn gefragt hatte. Sie glaubte es war so etwas wie „schaut sich draußen um“ gewesen. Und Tatsächlich, als Katze getarnt husche Lorelay über das weitläufige Gelände von Hogwarts. Als sie an dem großen See ankam, legte sie sich in ihren Katzengestalt auf einen Felsen und betrachtete die Wellen, die der Kraken und die vielen Tiere dort warfen. Sie vergaß sogar fast, was alles passiert war. Oben im Gemeinschaftsraum erhob sich nun auch Chad. Er wollte sich das Schloss mal genauer ansehen, vielleicht gab es ja Geheimgänge.
 

Xandra winkte ihm zu und begann dann in einem ihrer neuen Bücher zu lesen, die sie sich heute gekauft hatte. Nach einer Weile bemerkte sie, dass sie Luna beobachtete.

Sie senkte ihr Buch und sah das Mädchen fragend an.

“Was ist los?“, fragte sie mit einem Lächeln im Gesicht. „Wieso seid ihr hier? Ich meine…wart ihr ja nicht schon immer…“, fragte Luna mit einer sehr leichten, verträumten Stimme.
 

Xandra überlegte kurz und entschied sich dann für die Variante, die sie Snape erzählt hatten. „Unsere alte Schule wurde zerstört und wir haben beschlossen hierher zu kommen…“, antwortete sie also und sah Luna an in der Hoffnung, sie würde ihr glauben.

“Dann…steht ihr also nicht auf der dunklen Seite?“, fragte sie eiskalt heraus und Xandra dachte, sie habe sich verhört, antwortete aber erneut: „Nein…wir stehen nicht auf der dunklen Seite…“
 

„Oh gut…“, und dann begann Luna ihr von ihrer Widerstandsgruppe zu erzählen, die sie zusammen mit zwei Gryffindors leitete und die sich gegen alles richtete, was den dunklen Lord betraf.

Xandra war klar, dass sie sie anwerben wollte, doch sie wusste nicht wirklich, ob das das Richtige für sie war.
 

Auch die die in Hufflepuff gelandet waren stiessen auf leichte Tücken im Alltag. Shane hatte natürlich keine Probleme, er war direkt mit einer Gruppe Jungs losgezogen, um sich das neue Quidditchfeld anzusehen. Es war irgendwie komisch, dass er direkt Anschluss gefunden hatte. Er hatte nicht mal die Gedächtnisse verändern müssen, die Hufflepuffs hatten ihn direkt behandelt, als wäre er schon immer dort gewesen.

Lee war natürlich auch mit den Mädchen unterwegs, da sie ihre Gedächtnisse verändert hatte. So saß sie nun im Gemeinschaftsraum mit den anderen und sie betrachteten ihre neuen Sachen, die sie gekauft hatte. Ihren Zettel hatte sich schon „abgegeben“. Die Mädchen waren nett. Allerdings fehlten ihr doch ihre Freunde der Luftmagierklasse.
 

Conner saß allein im Gemeinschaftsraum. Er hatte sehr wohl einen Zauber angewendet und wurde genau wie Shane akzeptiert, doch er musste dringend schlafen. In den letzten paar Tagen hatte er sein Pensum nie erfüllen können und er glaubte nicht, dass es sinnvoll wäre wenn er im Unterricht einschlief.
 

Und so lebte sich jeder auf seine Art und Weise ein. Als es schließlich zum Abendessen ging, trafen alle wieder aufeinander. Abgesehen von Zia konnten sie sich alle zusammen sehen lassen, das würde kein Problem sein. Die kleine Schwarzhaarige saß wieder leicht verschlossen am Slytherintisch. Ihre Augen wirkten leer, das Funkeln, das ihr Bruder bei ihr so geliebt und gekannt hatte, war verschwunden. An sich war es ruhig am Tisch, doch plötzlich fingen die Mädchen an zu giggeln und zu kichern. Zia drehte ihren Kopf nicht in die Richtung, in die die Mädchen zeigten. Ihr Instinkt sagte ihr einfach, dass sie diesen jemanden ganz sicher nicht sehen wollte.
 

Draco war gerade an den Tisch gekommen und hatte sich nach einem Platz umgesehen. Er entdeckte einen ganz in der Nähe der Kleinen, die ihn im Zug so dumm angemacht hatte und beschloss sich genau auf diesen Platz zu setzen. Als er saß, warf er ihr einen giftigen Blick zu und drehte sich dann zu den Mädchen um, die ihn belagerten. Auf Dauer wurden sie wirklich lästig.
 

Und sie hatte es doch getan, einmal zu ihm rüber geschaut.. Oh man er saß neben ihr.. das Glück war ihr wohl nicht hold. Und das Gegiggel ging weiter. Die Weiber führten sich wie rollige Katzen auf. „Geht’s auch n bisschen leiser?“, fragte sie zischend. „Ich meine er ist nicht derart toll, dass ihr euch aufführen müsstest wie… animalische Tiere…“ Ihr war einfach nichts Besseres eingefallen. Einen kurzen Moment starrten die Mädchen sie perplex an.
 

Darco selbst grinste und musste sogar leise prusten. Er hatte diese Mädchen ja selbst satt. Und er fand es sehr lustig, dass die Kleine ihnen die Meinung sagte. Doch leider hielt die Wirkung ihrer Worte nicht lange an und so musste er sich wieder ihr Gelaber anhören. Auch wenn er nach außen so tat, als würde ihm das alles gefallen, so spielte er doch nur eine Rolle.

Nach den ersten Bissen ihres Steaks wurde Zia zunehmend genervter. Ein Mädchen welches neben ihr saß schien ihr Schicksal zu teilen. „Sollen wir sie mal ruhig stellen? Die nerven..“

„Eine super Idee… welchen Fluch willst du anwenden?“ „Na ja am einfachsten und effektivsten der Silencio.“ Die Rothaarige neben ihr nickte und sie holten beide ihre Zauberstäbe hervor und als die Mädchen mitten in ihrem Gegiggel waren, sprachen die beiden den Non-verbalen Zauber. Vollkommen überrascht, dass sie nicht mehr reden konnten, sahen sich die Groupies fast panisch an, eine nach der anderen stürmte aus der Großen Halle- höchst wahrscheinlich in Richtung Krankenflügel.
 

Draco sah erst den Mädchen nach, seufzte dann erleichtert auf und widmete sich schließlich der Ursache ihrer bestürzten Flucht. Er hatte den leisen Verdacht, dass die Kleine aus dem Zug etwas damit zu tun hatte. Und ihm fiel auf, dass er ihren Namen noch immer nicht wusste. Merkwürdig...sie war wirklich merkwürdig.

Die beiden Mädchen grinsten sich an und widmeten sich wieder ihrem Essen. Als Zia nach dem Kürbissaft greifen wollte, war der gerade besetzt. Von niemand anderem als von Herrn Oberlackaffe höchstpersönlich. Sie seufzte und sah ihn an. „Brauchst du den noch lange, weil sonst läuft dein Becher gleich über…“, bemerkte sie trocken.
 

„Haha…netter kleiner Zauber, den ihr da grade gezeigt habt…euer Glück, dass ich es nicht beweisen kann…sonst wäre das nicht gut für euch…“, meinte er leise, setzte den Kürbissaft aber ab. Er wusste nicht mal genau, warum er das jetzt gesagt hatte, vielleicht einfach nur um zu wissen, ob er Recht und sie etwas mit dieser Sache zu tun hatte.
 

Die beiden grinsten ihn an. „Ich würde deine hübsche Nase nicht in fremde Angelegenheiten stecke, wenn ich du wäre.. sonst könnten böse Dinge passieren und das willst du doch nicht oder?“, erwiderte sie kichernd und zwinkerte ihm zu. „Außerdem waren wir das eben nicht.. wir sind nicht die einzigen denen das auf den Wecker ging…“
 

„Ja klar…du regst dich erst auf, dann werden sie stumm und dann soll ich dir glauben, dass du damit nichts zu tun hast? Ich bin nicht blöd…“, meinte er darauf nur. Er widmete sich anschließend seinem Essen und lies die beiden links liegen. Sie ging ihm auf die Nerven und er wusste nicht, was diese mehr strapazierte: Die giggelnden Hühner oder diese kleine Zicke, die neben ihm saß.
 

Zia sah leicht verstört zu der Rothaarigen. „Ist der immer so ne olle Zicke?“

Diese zuckte mit den Schultern und flüsterte: „Er ist einer der Vertrauensschüler… pass lieber auf..“
 

//Zicke…//, schoss es Draco durch den Kopf, doch es war unter seiner Würde auch noch darauf einzugehen. Sie würde schon noch lernen, was es bedeutete sich mit ihm anzulegen. Und dann würde ihr Leben hier die Hölle werden. Das hatte man nun davon, wenn man niemandem Respekt zollte.
 

Doch besagte Kleine würde sich schon durch beissen, zumindest hatte sie sich das geschworen. Sie war als einzige hier. Alle anderen konnten ungestört reden, nur sie hatte niemanden. Sie würde das schaffen. Und auch dieser eingebildete Schnösel würde ihr nicht in die Quere kommen, sonst würde es wirklich ungesund für ihn werden. Sie schloss die Augen und dachte an die Vorfälle im Kindergarten... wo die anderen sie geärgert hatten… Früher oder später war allen etwas zugestossen… Sie war einfach eine tickende Zeitbombe und das wusste Jo. Sie hoffte, er würde sie aufhalten, wenn es wieder dazu kommen sollte. Und dieser Typ hier provozierte es gerade zu. Doch das weitere Essen verlief ruhig und alle begaben sich wieder in ihre Gemeinschaftsräume. Es würde sich zeigen was die Zeit brachte…
 

~*~
 

An einem ganz anderen Ort herrschte gedrückte Stimmung. Viele Gestalten tummelten sich in einem Gang und warteten. Manche ungeduldig, manche wollten am liebsten davon rennen. Sie wussten, was auf sie zukommen würde. Sie hatten versagt. Und der Lord vergab niemandem, der versagte. Lucius Malfoy spürte dies gerade am eigenen Leib, und so waren die Anhänger des dunklen Lords gewarnt.
 

Endlich öffnete sich die Tür in Malfoy Maner, wo der dunkle Lord nun seinen Hauptsitz hatte. Majestätisch saß er auf einem Stuhl in der Mitte der einstigen Bibliothek, auf einem Podest hervor gehoben, seiner Position würdig.
 

Einer nach dem anderen schob sich durch die große Holztür. Sie reihten sich auf und blickten stumm zu Boden. Was würde nun geschehen? Würde es Tote geben?
 

Der Lord sah alle kalt an, brachte sie allein durch seine Blicke, in denen etwas Unheilvolles und Dunkles lag, zum zittern.

Wie erbärmlich sie doch alle waren. Sie standen hier vor ihm wie kleine Kinder und warteten darauf, dass er sie bestrafte. Nicht, dass sie das nicht verdient hätten. Sie hatten ihn enttäuscht. Und niemand sollte es wagen ihn zu enttäuschen.
 

Bellatrix stand hinter dem Sitz des Lords und sah die anderen angewidert an. Wie konnten sie es nur wagen so vor den Lord zu treten. Wäre sie an seiner Position gewesen, sie hätte sie alle getötet, doch sie wusste, dass sich der Lord anders entscheiden würde, denn niemals wusste sie, was in ihm vorging.
 

„Nun meine Lieben… ich erinnere mich daran euch einen Auftrag gegeben zu haben. Doch was musste ich hören?“, begann der Lord mit einem Zischen in der Stimme. „Die Schule liegt in Schutt und Asche und es soll angeblich keine Überlebenden geben! Wie, so frage ich euch, konnte dies passieren?!“

Seine Stimme war immer lauter geworden.

Jeder einzelne der Angesprochenen zuckte bei jedem Wort zusammen.

Ein Mutiger wollte zu einer Antwort ansetzen, doch bevor er etwas sagen konnte, wurde er durch ein „Schweig!“ des Lords unterbrochen.
 

„Euch ist klar, was ihr angerichtet habt?“, er liess seine Worte eine kurze Zeit wirken, machte eine Pause und sah seine Männer an.

„Es wäre die Chance gewesen, Potter zu vernichten!“, fauchte er. „Und ihr kompletten Volltrottel versaut es wieder einmal!“
 

„Meister…“, Yaxley trat aus den Reihen nach vorne und verneigte sich tief vor dem Lord, „Meister es war nicht unsere Schuld…wir…wir taten, was ihr uns befohlen habt und trieben einige von ihnen zurück, doch dann gab es Explosionen…wir…wir waren machtlos dagegen…“Er wusste, dass der Lord ihm nicht glauben würde, auch wenn er die Wahrheit gesagt hatte.
 

Voldemort sah ihn mit einem Blick an, der ihm das Blut in den Adern gefrieren lies.

„So…ihr konntet nichts dafür…“, er sprach nicht weiter, sondern richtete seinen Zauberstab auf Yaxley und belegte ihn mit dem Cruciatus.

Lange hielt er den Todesser im Fluch gefangen und als er ihn löste blieb Yaxley erschöpft und zitternd liegen.

“Hat jemand eine bessere Ausrede?“
 

Die anderen blieben stumm. Ein junger Mann trat nach vorne und blickte den Lord kurz an, wandte aber dann seinen Blick wieder ab.

„Meister, ihr schicktet uns los, in der Gewissheit, dass wir siegen würden. Ihr erzähltet uns nichts über das, was uns erwarten würde. Wir kämpften gegen Monster!“, seine Stimme war erregt. „Selbst wenn es nicht zu dieser Explosion gekommen wäre, Meister, selbst dann wären wir zu wenige gewesen, um den Kampf für uns entscheiden zu können!“
 

„So so“, schnarrte der Lord und blickte den jungen Mann an. „Stimmt es also, was du sagst? Ihr wart unfähig? Unfähig meinen Befehl auszuführen?“

Der Rest seiner Anhänger schüttelte ängstlich den Kopf, doch der junge Mann war noch nicht lang genug dabei, um zu wissen, was passieren konnte.

„Nun denn, ich brauche keine unfähigen Leute in meinen reihen“, er zückte seinen Zauberstab ein weiteres Mal. „Avada kedavra“

Der junge Mann fiel zu Boden.

„Lasst euch das eine Lehre sein!“, zischte der Lord und blickte in die Runde.

„Sucht nach Überlebenden, mein Gespür sagt mir, dass nicht alle tot sind! Und jetzt los!“
 

„Wie ihr wünscht Meister…“, kam das Gemurmel von allen und sie alle rannten förmlich aus der Halle. Sie hielten es nicht mehr aus und wollten nur noch weg, alle aus Angst sie könnten die nächsten sein.

„Ts…Meister seid ihr sicher, dass sie das schaffen?“, fragte Bellatrix und kam aus dem Schatten. Sie wusste, dass er nur ihr gestattete ihn so anzusprechen und ihn das zu fragen, ohne getötet zu werden.
 

„Wir werden sehen, Bellatrix, wir werden sehen. Selbst ein blindes Huhn findet manchmal ein Korn“, erwiderte der Dunkle Lord.

Es gibt Tage, an denen sollte man einfach liegen bleiben

Die Tage und Wochen vergingen und man nahm die neuen Schüler hin, als wären sie schon immer mit ihnen zur Schule gegangen. Und sie selbst taten als würden sie dazu gehören.

Sie gingen in den Unterricht, lernten den Stoff, gingen zum Mittagessen. Doch einige von ihnen hatten es schwerer als andere, denn in Hogwarts waren Muggelgeborene inzwischen zum Freiwild geworden.

Nell wachte auf und stöhnte erst einmal. Sie würde heute wieder Verteidigungen gegen die dunklen Künste haben. Und somit würde sie wieder der Willkürlichkeit von Amycus Carrow ausgeliefert sein. Wie schon an den Tagen vorher.
 

Theo, die neben ihr schlief, erwachte ebenfalls. Die kleine Französin streckte sich und starrte dann an die Decke ihres Himmelbettes.

„Meinst du sie finden es raus?“, flüsterte sie.

Die anderen schliefen noch, oder waren schon im Badezimmer.
 

„Hm?“, Nell war in Gedanken gewesen und hatte gar nicht bemerkt, dass Theo schon wach war. Sie drehte sich zu ihr um, setzte sich auf und wartete, dass sie ihre Frage wiederholte.
 

„Ich habe gefragt, ob du meinst, dass sie es nicht doch herausfinden“, wiederholte die Braunhaarige ihre Frage geduldig.

Bisher war alles super verlaufen. Keiner hatte in irgendeiner Art und Weise seine Magie eingesetzt, die Blutmagier machten keine Scherereien und auch die Transformer vermieden es in ihren Gestalten gesehen zu werden.

„Ich meine.. ich habs irgendwie im Gefühl.“
 

„Ich weiss nicht…also irgendwie scheinen die Lehrer hier nicht so wirklich das Wahre zu sein…von McGonagall mal abgesehen…Aber du hast Recht…ich hab ebenfalls so ein Gefühl…“, meinte sie leise und zog die Knie an. Und ihr Gefühl war sogar begründet. Oft musste sie sich stark zusammenreissen um nicht durchzudrehen und einmal hatte sie versehentlich ihre Feder in Brand gesteckt und es dann nur auf einen Zauber geschoben, der schief gegangen war. „Aber ob jemand mit dieser Erkenntnis etwas anfangen könnte ist etwas anderes…momentan mache ich mir um andere Dinge sorgen…“, seufzte sie erneut.
 

„Und die wären?“, fragte Theo leise und sah Nell das erste mal an, seitdem sie mit ihr sprach.

Es war komisch nun mit den ganzen Jüngeren in einer Klasse zu sein.

Schließlich war sie einige Jahre älter.

Doch das schien niemand zu merken.
 

„Heute ist Verteidigung…“, meinte sie leise. Sie wusste, dass Theo verstehen würde. Schließlich war auch sie eine Muggelgeborene. Und es hatten wohl alle gemerkt wie sie behandelt wurde. Wie Chad darüber dachte, wusste sie nicht, aber auch ihn traf es oft. Nur hatte Nell mehr Angst davor.
 

„Das war unsere eigene Schuld, wir hätten es einfach nicht sagen dürfen“, seufzte Theo leise. Sie hatte schon einige Male beobachtet wie Muggelgeborene von der Schule abgeholt wurden. Anscheinend gab es einen Test, oder eine Anhörung.

Lorelay und Chad hatten gesagt, dass Voldemort anscheinend das Ministerium kontrollierte.

Das konnte sogar stimmen. Und wenn es stimmte, würden sie bald in Angst leben müssen.

„Wir schaffen das schon… wir müssen“, meinte sie und blickte wieder an die Decke. „und wir müssen langsam los. Ich will nicht zu spät kommen, das gibt nur noch mehr Ärger.“
 

Nell nickte langsam und schwang die Beine aus dem Bett. Sie hatte Angst. Nicht vor der Behandlung selbst, sondern von ihrer Reaktion darauf. Sie wurde immer wütend, vor allem wenn sie anfingen ihre Eltern zu beleidigen. Sie verschwand kurz im Bad und zog sich dann an, bevor sie noch auf Theo wartete.

„Ich hoffe, du hast recht…“, murmelte sie schließlich.
 

Theo tapste aus dem Bad und zog dann die Schuluniform an. Sie lächelte kurz und nickte ihr zu.

„Es wird alles gut. Lass uns nun gehen“, sagte sie und ging durch die Tür des Schlafsaals. Von Jo und Eric war nichts zu sehen. Wahrscheinlich waren die beiden schon unten.
 

Und tatsächlich, die beiden saßen schon am Frühstückstisch des Hauses Gryffindor und tranken Kürbissaft und futterten was das Zeug hielt. Als die beiden Mädchen in die Große Halle kamen, winkte Eric ihnen zu und die beiden rutschten soweit, dass Theo und Nell sich neben sie setzen konnten.
 

„Morgen…“, sagte Nell mit einem seltenen Lächeln und setzte sich dann neben Jo, bevor sie sich und Theo ebenfalls Kürbissaft einschenkte. „Na gut geschlafen ihr beiden?“, fragte der Erdmagier, der neben Theo saß und während er sprach weiterhin an seinem Toast kaute.
 

„Das gut schlafen hielt sich in Grenzen. In unserem Zimmer schläft ein junger Mann, der nun ja.. ziemlich laut schnarcht. Selbst mit Zauber fühlt man sich am nächsten morgen, als hätte man kein Auge zugetan“, murmelte Jo und verputzte sein Marmeladen Toast.

„Und gleich wieder Verteidigung gegen die Dunklen Künste vom Fachmann persönlich“, Jo verdrehte kurz die Augen und sah die anderen dann an. „Freut ihr euch auch schon?“

„Ungemein“, war Theos trockene Antwort.
 

„Total…“, kam Erics nüchterne Antwort und er bestrich sich einen neuen Toast, während Nell die eben erhaltene Zeitung durchsah. Es stand nichts wirklich Wichtiges darin. Schließlich gab sie den Propheten wie jeden morgen an Theo weiter, bevor sie einen Schluck aus ihrem Becher trank und sich ein Stück Toast nahm.

„Ich verstehe gar nicht, warum wir bei so einem Unterricht haben…das bringt nicht das geringste…“, seufzte Eric schließlich und beugte sich ein wenig zu Theo, um ebenfalls die Zeitung lesen zu können.
 

„Hogwarts hatte bisher immer Probleme mit den Lehrern in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Jeder Lehrer blieb nur ein Jahr. Und ich denke, so wie Lorelay und Chad es gesagt haben, dass wir es hier mit Todessern zu tun haben. Sie werden sicherlich nur hier sein, um uns zu überwachen, und nicht wegen ihrer Fähigkeiten“, antwortete ihm Jo und trank dann noch einen Schluck Kürbissaft.

Auch Theo legte die Zeitung beiseite und sah sich dann in der Halle um. Am Ravenclawtisch konnte sie niemanden ausmachen. Chad, Lorelay und Xandra waren wohl noch nicht da.
 

„Das ist ja dann noch schlimmer…“, meinte Eric fast wütend. Schließlich sah er auf die Uhr und fluchte dann leise.

“Wir müssen bald los…ich erinnere mich noch gut daran, was letzte Woche passiert ist, als einer zu spät kam…“, meinte Eric düster und trank noch einen Schluck von seinem Saft. Der Schüler aus Hufflepuff hatte als Versuchskaninchen für die Vorführungen von Amycus herhalten müssen. Und das wollte nicht wirklich jemand
 

Im Flur zum Unterrichtsraum trafen sie auf einige der anderen, so auch auf Jos Schwester. Seitdem sie angekommen waren, hatten sie alle kein Wort mit ihr gewechselt. Das Mädchen sah nicht gut aus, blasser als sonst, als würde sie dort eingehen. Was niemanden überraschte, denn auch heute benahmen sich die Slytherins vor dem Raum nicht wie Gentleman.
 

„Deine Schwester sieht nicht gut aus…“, murmelte Eric Jo zu, während sie noch warteten. Er kannte sie - weiss Gott - nicht gut, aber es fiel ihm auf. Wie hätte es nicht auffallen können? Aber Eric wusste genau wie die anderen, dass sie ihr nicht würden helfen können. Es wäre zu auffällig, wenn sich plötzlich vier Gryffindors mit einer Slytherin abgeben würden.

Die Feindschaft der Häuser kannten sie aus Jos Geschichten, aber ebenso hatten sie es gemerkt.
 

Inzwischen waren auch die drei neuen Hufflepuffs angekommen. Conner kam sofort auf die anderen zu und wünschte ihnen einen guten morgen. Lee schien eher zu schweben als zu gehen, vor allem ihr Geist schien wieder einmal weit weg zu sein, was durch ihren lässigen Zopf und ihren schwebenden Gang noch unterstützt wurde.
 

Shane hingegen, cool wie immer, war in Begleitung der übrigen Hufflepuffs. Er war sehr beliebt. Er war reinblütig, sah gut aus. Es war klar, dass es so hatte kommen müssen.

Auch die Ravenclaws trafen ein. Alle 11 hatten Verteidigung gegen die dunklen Künste gewählt, aber Chad sah so aus, als hätte er das Fach lieber direkt wieder abgewählt.

Letizia stand alleine an der Wand gelehnt. Lucy- so der Name der rothaarigen, mit der sie sich angefreundet hatte- hatte das Fach nicht belegt. Sie hatten fast kaum Kurse zusammen, von daher war Zia immer allein. Malfoy schien wages Interesse an ihr zu zeigen, doch eher um sie zu ärgern.
 

Xandra hatte sich inzwischen ebenfalls zu den vier Gryffindors begeben. Sie schien schlechte Laune zu haben, was bei ihr eher selten zutraf. Eric sah sie an: „Sag mal was ist dir denn über die Leber gelaufen?“„Dieser Idiot von Verteidigungslehrer zusammen mit dem Schleimer von Slughorn…“, murmelte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie hatte einen einzigen Fehler gemacht - sie hatte in Tränke einen beinahe perfekten Trank gebraut - und seitdem hatte sie keine Ruhe mehr vor Slughorn, der sie überreden wollte in so einen bescheuerten Club einzutreten, aber Xandra wollte davon nichts wissen - was ihr die Ehre zu teil werden lies immer und immer wieder gefragt zu werden.
 

„Na ist doch super… Slughorn ist doch.. klasse.. ich meine..“, setzte Lorelay an, doch sie liess es dann. Lügen war noch nie ihre Stärke gewesen. „Hey Zia hält den auch aus…“, murmelte sie dann doch auch das war ein schlechter Vergleich, wie sie nun sah. Aushalten war ein anderes Wort für… ja wofür. Das war mehr als aushalten, sie schien sich zu quälen.

„Jo hast du mal mit ihr geredet?“, fragte Chad vorsichtig.

„Nein…“, antworte dieser ihm, während er seine Schwester beobachtete.
 

„Solltest du vielleicht tun…immerhin bist du ihr Bruder…bei dir ist es nicht so auffällig, wenn du mit ihr sprichst…“, schlug Lee leise vor. Die anderen hatten gar nicht gemerkt, dass sie zu ihnen getreten und ihren Blicken gefolgt war. „Und ich glaube sie braucht jemanden zum reden…“, fügte sie hinzu, nachdem sie einen genaueren Blick auf sie geworfen hatte.

„Ich könnte für euch die Zeit anhalten…dann habt ihr Zeit und keiner würde es merken….“, meinte Xandra sehr, sehr leise, so dass nur Jo, sowie Nell und Eric - die direkt neben ihm gestanden hatten - es mitbekamen. Sie wusste, dass sie beschlossen hatten die Kräfte nicht zu benutzen, doch vielleicht musste es jetzt einfach einmal sein.
 

Jo warf ihr einen weiteren Blick zu, im selben Moment trafen sich ihre Blicke, da auch sie zu ihm gesehen hatte. Es lag ein wenig Verzweiflung in ihrem Blick. Aber irgendwie auch Enttäuschung. Sie war enttäuscht von ihm. Dass er nicht mal versucht hatte mit ihr zu reden. Die Schule wusste nun, dass sie Geschwister waren, und trotzdem redete er nicht mit ihr. War es ihm so peinlich, dass sie eine Slytherin geworden war? Schämte er sich so sehr. Pansy Parkinson, die neben ihr stand kicherte verhalten. „Du brauchst ihn nicht..“, flüsterte sie. Und Letizia wandte den Blick von ihm ab. Pansy hatte Recht, sie brauchte ihn nicht.

„Nein..“, antwortete er Lee nun stumpf. „Sie will nicht. Es ist zu spät.“
 

Die Blondine sah Jo an und legte ihm dann eine Hand auf die Schulter.

„Das wird schon wieder…“, meinte sie mit ihrer sanften Stimme und klopfte dabei leicht.
 

Wenige Minuten später erschien Amycus. Er sah aus wie immer ein ekeliger Kerl, der einem Verteidigung gegen die dunklen Künste- Lehrer in etwas so viel ähnelte wie Hagrid einer Maus.

Murmeln und Meckern ging durch die Reihen und die meisten drängten nach vorne, um nicht als Versuchskaninchen zu enden. Sie alle wusste was letztes Mal passiert war und der Junge war noch immer nicht aus St. Mungos zurück.

Er ging nach vorne zum Pult und sah dann auf die Schüler hinab, die vor ihm Platz nahmen.

In Gedanken suchte er sich sein Opfer aus…

Den Blonden Hufflepuff? Oder vielleicht die Schwarze aus Gryffindor? Wen sollte er heute quälen? Sein Blick wanderte weiter, suchte die Muggelgeborenen ab. Einem Reinblut hätte er nie ein Haar gekrümmt und sogar Halbblüter waren in Ordnung. Immerhin floss in ihren Adern Zaubererblut, was man von den Schlammblütern nicht behaupten konnte.

Inzwischen ging er die Liste durch und schien noch einmal nach einem Opfer zu suchen, doch er hatte es sich schon ausgesucht.

Sein liebstes Opfer.
 

Alle hatten sich gesetzt. Zu Zias Übel hatte Amycus sie in der ersten Stunde direkt neben Malfoy gesetzt und nun saß sie auf ihrem Stuhl und würdigte ihn keines Blickes.

Amycus lächelte böse und blickte dann durch die Reihen der Muggelgeborenen, Chad zuckte leicht zusammen als Amycus Blick kurzzeitig auf ihm ruhte, aber er war heute nicht dran.
 

Amycus lies den Blick schweifen. Er liebte es sie alle zittern zu sehen…na ja…fast alle. Bald würde er ihnen sagen wen er ausgesucht hatte. Und es würde eine schöne Stunde werden. Heute sollten sie einen Fluch lernen. Einen mächtigen Fluch. Vielleicht bekam er sie ja in den Krankenflügel…oder noch besser…weg aus Hogwarts. Dann wäre es hier wieder ein wenig sauberer.

„Ich bin gespannt, wen er heute aussucht…“, murmelte Malfoy vor sich hin, nicht zuletzt um Zias Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Kleine war noch immer zu frech, das würde er noch ändern müssen, aber erst musste er sich in ihr Vertrauen schleichen.
 

„Coopers“, erwiderte diese kalt und recht uninteressiert ohne ihn dabei anzusehen.

Woher sie das wusste? Coopers war sein Lieblingsopfer. und so kam es wie es kommen musste.

Amycus Blick blieb an der Rothaarigen hängen.

„Coopers“, schnarrte er.

„Sie werden mir bei einer kleinen Vorführung behilflich sein… denn man lernt Dinge immer besser, wenn man sie sieht…“, grinste er bösartig und fixierte Nell.
 

„Beeindruckend…“, murmelte Malfoy auf seinem Sitz. Aber nicht anhand von Amycus’ Drohung, sondern weil Zia Recht behalten hatte. Allerdings hätte er das ebenfalls erraten können. Es war ja nichts Neues.
 

„Es ist langweilig… er sollte uns mal etwas vorführen lassen… dann würden wir wenigstens was zu sehen bekommen“, murmelte sie und fixierte den Lehrer. Sie wusste, dass er die Muggelgeborenen nur quälen wollte, doch es wurde mit der Zeit wirklich fad.
 

Chad atmete leise auf, hatte aber gleichzeitig Angst um Nell. Theo hielt ihrer Freundin unter dem Tisch die ahnd und nickte ihr zu. „Das schaffst du schon.. bleib ruhig“
 

„Und du würdest das tun, was er tut?“, fragte Draco. An und für sich eine rhetorische Frage, denn er glaubte nicht, dass auch nur ein Hogwartsschüler auf diese Frage ‚Ja’ antworten würde. Dennoch lag eine gewisse Herausforderung in seiner Stimme.
 

Nell straffte vorne die Schultern und sah den Lehrer so kalt sie konnte an. //Ich darf nicht wütend werden…Ich darf nicht wütend werden…//, wie eine Beschwörung wiederholte sie die Worte in ihrem Kopf. Sie kannte die Auswirkungen ihrer Wut, aber sie durfte es nicht zulassen.

Sie blickte Amycus weiter an und wartete.
 

Dann traf sie der Fluch. Er hatte ihn nicht ausgesprochen, hatte sie nicht gewarnt. Sie hatte sich nicht im Mindesten verteidigen können und der Fluch traf sie mit großer Wucht.

Doch sie hielt ihm stand, wurde nur ein wenig nach hinten gedrückt, sodass einige Strähnen ihres Haares nach vorne fielen.

Es hatte sich angefühlt, als würde sie eine Faust direkt ins Gesicht treffen und als sie sich aufrichtete und die Haare zurückstrich, bemerkte sie, dass sie Blut schmeckte. Es sickerte aus einer kleinen Wunde an der Lippe.
 

Zia erkannte den Zauber sofort. Sie drehte den Kopf leicht, sodass sie Malfoy ansehen konnte.

„Im Gegensatz zu dir habe ich keine Angst vor dem, was er tut. Das sind Kinkerlitzchen im Vergleich zu den Dingen, die man tun kann, wenn man es wagt.“, erwiderte sie und in ihren Augen sah man deutlich, dass sie durchaus wagte, diese unausgesprochenen Dinge zu tun.

Dann wandte sie ihren Kopf wieder nach vorne.

„Sie reagiert zu langsam“
 

Der Rest war erschrocken. Die meisten saßen mit offenem Mund da. Durfte der Kerl so etwas überhaupt?
 

Nell atmete tief ein und wischte sich ein wenig Blut mit dem Ärmel ab. Dieser Mistkerl würde ihr keine Verletzung mehr zufügen.

Ohne ein Wort zu sagen und ohne, dass es für viele Sichtbar war erschuf sie einen Schutzzauber, der sich zwischen sie und Amycus legte, doch sein nächster Angriff war kräftiger und wieder wurde sie ein Stück nach hinten gedrückt. Diesmal hatte er ihr eine Wunde über dem Auge zugefügt, genau wie einige Kratze auf der Wange.

Doch Nell blieb stehen. Sie würde nicht nachgeben.
 

Eric ballte unter seinem Tisch die Fäuste. Dieser Dreckskerl…das war kein Unterricht, das war Folter. Nicht nur für Nell die den körperlichen Schaden abbekam, sondern auch für den Rest, da sie einfach zusehen mussten.
 

Zia blickte zu den Gryffindors, die erschrocken und verärgert zugleich wirkten. Das war kein Spiel mehr. Ihr Bruder schien noch recht unbeeindruckt, die anderen Schüler jedoch wirkten entsetzt.
 

„Professor.. sind sie sicher, dass uns das großartig weiter bringt?!“, Zia blickte den Professor gelangweilt an und gähnte zur Betonung.
 

„Ja…der Meinung bin ich…Wir lernen hier mehrere Dinge…“, begann Amycus und gab Worte von sich, die man gar nicht erwartet hätte anhand seines doch recht dümmlichen Aussehens, „zum einen sehen wir, wie wirksam ungesagte Zauber und vor allem Flüche sind…zum anderen sehen wir wie schlecht Mrs. Coopers sich zu verteidigen weiss…was uns zu Punkt drei bringt, dass bestimmte Gruppen von Magiern sich nicht in bestimmte Unterrichtsstunden setzten sollten…“

Nell atmete tief ein. In ihr kochte es, ihr Blut begann zu rauschen, ihre innere Temperatur erhöhte sich. Sie wusste, dass das kein gutes Zeichen war. Amycus ging zu weit und bald würde sie sich nicht mehr zurückhalten können. Dann würde er schon sehen wie gut sie in seinen Unterricht passte.
 

„Nun Professor, ich denke nicht, dass sie sich schlecht verteidigt. Das Schutzschild, das sie benutzt, ist zwar nicht gerade das stärkste, aber das zeigt nur, dass ihr Fluch relativ schwach ist. Ansonsten würde sie ein viel Stärkeres benutzen. Zudem hat dies nichts mit ihrer Abstammung zu tun, was uns zu Punkt vier bringt, dass sie lieber anständig unterrichten sollten, als uns zu erzählen, welche Magier wohin gehören. Wenn sie uns Flüche beibringen wollen, warum lassen sie uns sie nicht mal probieren? Das wäre sicherlich sehr viel interessanter und sie zeigen uns, wie man sie abwehrt anhand ihres Beispiels.“, die Blutmagierin lächelte böse und falsch, was jedoch kaum jemandem auffiel, der sie nicht kannte. Sie war zwar Reinblütig, aber dieser Mann ging ihr definitiv gegen den Strich. Jo, der einige Ecken entfernt saß, seufzte leise und schüttelte unmerklich den Kopf. Sie tat es wieder, und das würde sicherlich nicht gut ausgehen. Auch Theo und die anderen wussten nicht, was sie davon halten sollten. Würde es funktionieren und der Professor drauf hereinfallen, oder wäre er schlau genug es zu durchschauen?
 

Überraschender Weise tat er beides. Sofern das möglich war. Er starrte Zia einen Augenblick verblüfft an, als den Schutzschild erwähnte, denn er selbst hatte ihn nicht einmal gesehen, doch dann umrahmte seine Augen ein düsterer Schatten.

„Sie sollten sich mit ihren Mutmaßungen ein wenig zurückhalten, Mrs. Fernandez. Der Stoff den ich ihnen beibringe ist nicht meine Sache…aber mit einer Sache haben sie Recht…SIE sollten es versuchen…Na los kommen sie nach vorne…Mrs. Coopers wird ihnen sicherlich gern zur Verfügung stehen“
 

Nell war verblüfft. Sie wusste nicht, ob sie das nun freuen sollte oder nicht. Zia war mächtiger als Amycus, aber würde sie ihre ganze Kraft verwenden? Würde sie ihr wirklich einen so mächtigen Fluch auf den Hals hetzen?

Sie war nicht wirklich in der Stimmung es auszureizen und so verstärkte sie ihren Schild. Sie hoffte Letizia würde nur eine Show abziehen, aber sie konnte es nicht sagen.
 

Diese stand langsam auf und blickte den Professor verächtlich lächelnd an. „Ein Lehrer bestimmt immer seinen Lehrstoff, Professor. Auch wenn sie Anhänger des dunklen Lordes sind“, fauchte sie leise, sodass nur wenige es hören konnten. Ihr Blick war kälter als Eis und dann trat sie auf Nell zu.

„Welchen willst du Coopers? Suchs dir aus, ich kann dir mit jedem Fluch dienen, den du in schwarzmagischen Büchern finden wirst.“, forderte sie sie ebenso kalt auf. Sie spielte zwar, aber sie würde wirklich leiden müssen. Ein wenig Rache, dass alle sie schnitten, musste sein. Außerdem würde Amycus es bemerken.. es sei denn, ihr Fluch ging nicht auf sie sondern auf ihn.. natürlich nur aus Versehen….
 

Nell sah sie an. Sie kannte sie nicht und doch wusste sie dass Letizia es ernst meinte.

„Mach doch, was du willst…“, knirschte sie.

Töne, die man selten von ihr zu hören bekam. Bisher hatten nur sehr wenige sie so reden hören und alle waren jetzt tot. Sie atmete tief durch, versuchte weiterhin die Wut unter Kontrolle zu halten, doch langsam aber sicher ging ihr das alles zu weit. Sie würde es sicht nicht mehr lange gefallen lassen herumgeschubst zu werden und das Exempel zu sein.
 

„Gut…“, Zia grinste böse, zog kurz ein Augenbraue hoch und holte kurz Luft.

„Professor haben sie einen Wunsch?“, fragte sie.
 

„Nein meine Liebe…toben sie sich einfach aus…und zeigen sie doch den anderen, was sie für den richtigen Lernstoff halten…“, meinte er und lehnte sich an sein Pult.

Diese Kleine hatte scheinbar Potenzial. Zumindest schien sie vor nichts zurückzuschrecken. Vielleicht war sie ja sogar etwas für den Lord. Doch erst würde er abwarten müssen, was sie mit Coopers anstellte.
 

Jo, der alles aufmerksam verfolgte, wusste nicht wirklich, was seine Schwester tun würde. In ihrem momentanen Zustand traute er es ihr sogar zu wirklich gegen Nell anzugehen. Und der Fluch würde nicht gerade angenehm sein, sollte sie ihn denn loslassen. Seine Schwester hatte die meiste Zeit ihres Lebens damit verbracht alle Schwarzmagischen Flüche zu lernen, die sie finden konnte.

Doch irgendwas sagte ihm, dass Zia etwas anderes vorhatte.
 

Sie schloss kurzzeitig die Augen und blickte dann Draco direkt an. Es hatte etwas Herausforderndes, Warnendes. Sie hob den Zauberstab und blickte Nell kurz an. Diese brodelte innerlich. Sie würde ihre Kräfte benutzen, wenn jetzt etwas schief ging. Sie musste sie abschirmen bevor sie etwas tat.

Und dann ging alles ganz schnell.

Ohne ihre Lippen zu bewegen zauberte sie. Ein unsichtbares Schild umgab Nell nun, welches ihr nicht mehr ermöglichte ihre Elementarfähigkeiten einzusetzen, normale Magie würde jedoch gehen. Bevor diese etwas merken konnte, wurde Amycus von dem Fluch erfasst. Er traf ihn heftig und hart. Sein Arm war komplett aufgerissen, ebenso wie das linke Bein. Er blutete stark. Doch das war nicht das, was wirklich schlimm an dem Fluch war. Theo schrie auf, als sie sah, dass Abermillionen winziger Maden aus den Wunden krochen.

„Der Cruravenio- Zauber“, rutschte es Jo raus, kurz bevor Zia erschrocken tat und sich umdrehte. Sie brauchte für den Zauber keinen Augenkontakt.

„Oh Professor tut mir schrecklich leid, ich muss… in Gedanken gewesen sein…“, sie kniete sich neben ihn und tat besorgt.

„Soll ich Madame Pomfrey holen?“
 

„Sie…“, raunzte Amycus, doch die Schmerzen die er im Arm hatte liessen ihn verstummen. Er versuchte so gut wie möglich die Wunde zusammenzuhalten und das Blut zu stoppen, doch nichts schien wirken zu wollen. „Bewegen sie sich endlich!!!“
 

Nell sah Zia an. Sie hatte nicht gedacht, dass es so enden würde, war aber wirklich froh darüber. Sie hätte den Fluch nicht abbekommen wollen. Und sie war wieder ruhiger. Sie würde nun nicht mehr ausflippen und etwas sprengen.
 

Draco sah dem Schauspiel zu. Seine Miene war ausdruckslos, doch im Innern war er beeindruckt - und verängstigt. Dieses Mädchen war nicht normal. Keine Schülerin in Hogwarts oder auch jeder anderen Schule beherrschte solche Flüche.
 

Zia rannte aus dem Klassenzimmer um die Dame der Krankenstation zu holen, jedoch nicht, ohne Jo unmerklich zuzuzwinkern. Zwar konnte sie den Fluch heilen, doch sie dachte nicht im entferntesten daran, ihrem Lehrer dies auch noch preiszugeben. Es war schon schlimm genug, dass er nun einen Vorgeschmack auf das bekommen hatte, was sie konnte.

Keine zwei Minuten später kehrte sie mit einer aufgeregten Madame Pomfrey zurück, die hektisch um Amycus herumwuselte und schließlich verkündete, dass der Unterricht heute dann ausfallen würde.

Der Lehrer wurde mittels herbei gezauberter Trage aus dem Klassenzimmer transportiert, der Rest der Klasse blieb zurück.

Zia, packte ruhig ihre Sachen zusammen.
 

Die anderen sahen sie verwirrt, schockiert und interessiert an, doch keiner wagte ein Wort mit ihr zu sprechen. Auch Draco nicht. Zumindest nicht jetzt. Allerdings würde er sie sich später noch vorknöpfen. Sie wurde mit jedem Moment interessanter für ihn.

Nell kehrte an ihren Platz zurück und packte dann ebenfalls ihre Sachen zusammen. Sie dachte nicht mehr an ihre Wunden, auch wenn das Blut ihr direkt neben dem Auge entlang lief und ihr Mund nach ebendiesem schmeckte, doch sie merkte es nicht. Es war ihr egal. Sie hatte Glück gehabt. Großes Glück.
 

Auch Theo und die anderen packten zusammen. Sie hatten zwar großteilig gewusst, dass Letizia kein Engelchen war, doch das eben hatte sie doch ein Stück weit schockiert, auch wenn sie es für einen guten Zweck getan hatte. Um Nell dass alles zu ersparen, nahm sie nun eine Meldung beim Direktor auf sich. Denn das würde wohl unweigerlich auf sie zukommen.

Doch nun wollten sie erstmal die unterrichtsfreie Zeit geniessen.

Zia verzog sich schnell aus dem Klassenzimmer und floh nach draußen. Sie mochte den See,.
 

Draco folgte ihr schnell. Er wollte mit ihr sprechen. Er wusste nicht worüber, aber irgendwie hatte er gerade Lust dazu. Vielleicht konnte er ein wenig über sie herausfinden. Oder darüber warum sie etwas gegen ihn hatte. Nicht dass er nicht schon Theorien aufgestellt hatte.
 

Nell seufzte und schulterte dann ihre Tasche. Sie verschwand sofort in den Gryffindorturm und verzog sich dann ins Schlafzimmer der Mädchen. Sie spürte inzwischen, dass sie Amycus Flüche härter getroffen hatten als sie gedacht hatte. Ihr Magen zog sich inzwischen zusammen und sie spürte einen starken Schmerz im Oberarm. Sie legte sich auf ihr Bett und starrte ihre rote Decke an.

Sie war froh. Nicht nur, dass Zia sie nicht angegriffen hatte. Sie hatte nicht nur deswegen Glück gehabt. Auch die freie Zeit war Glück. So hatte sie nicht noch mehr leiden müssen.
 

Theo hatte ihr noch etwas von Madame Pomfrey mitgebracht, was ihre Schmerzen nehmen und die Wunden heilen würde.

Sie reichte es ihr und sah sie dann an.

„Zia war mutig.. es war ein direkter Angriff auf ihn…es war sogar angekündigt“, leichte Fassungslosigkeit machte sich in ihr breit und sie liess sich in ihr Bett fallen. „Jos Schwester ist… beängstigend…“
 

Nell nickte langsam und sah die Französin an. „Danke für das Mittel…“, meinte sie leise und tupfte das Mittel erst auf ein Taschentuch um die offenen Wunden zu reinigen und mischte dann ein Paar Tropfen mit einem Glas Wasser.

“Sie hat mich gerettet…Ich muss mich bei ihr bedanken…“
 

„Vielleicht solltest du das“, erwiderte Theo Nell und nickte ihr dann zu. Sie erhob sich und schlenderte in den Gemeinschaftsraum, mit einem Buch bewaffnet und liess sich in einen der Sessel plumpsen. Jo und Eric waren in der Bibliothek, was die anderen machten, das wusste sie nicht.
 

Nell sah ihrer Freundin kurz hinterher, bevor sie sich wieder hinlegte. Sie würde sich nachher bei Zia bedanken. Jetzt merkte sie erst einmal die Wirkung des Tranks von Madam Pomfrey und sie musste schlafen. Sie hatte ihn schon mehrmals bekommen. Immer wenn sie wieder als Opfer ausgesucht worden war und wusste wie er wirkte.
 

Zia liess ihre Tasche neben sich gleiten und setzte sich ins weiche grüne Gras, direkt vor den See. Die Stelle war etwas abgelegen, Lorelay hatte sie ihr gezeigt. Lay war oft draußen und erforschte das Gebiet rund um Hogwarts.

Sie atmete tief durch und schloss die Augen. Sie konnte es selbst noch nicht begreifen, was sie eben getan hatte. Es war einfach.. über sie gekommen.
 

Draco hatte sie bald aufgespürt und beobachtete sie noch eine Weile von Ferne. Wie durch Zufall lies er sich an einem Baum nieder, von dem aus er einen guten Blick auf die Schwarzhaarige hatte. Er holte zur Tarnung ein Buch heraus und tat als würde er lesen, seine Augen aber waren jeden Moment auf Zia gerichtet.
 

Die Schwarzhaarige liess sich nach hinten fallen und seufzte. Sie hatte sich in verdammte Schwierigkeiten gebracht. Das konnte bei weitem recht gefährlich werden. Mit ein wenig Pech bekam nicht nur der Direktor davon Wind. Sie ballte eine Hand zur Faust und öffnete dann langsam wieder ihre Augen. Sie starrte in den Himmel, ausdruckslos. Sie hatte einen Teil ihres Seins gezeigt. Bis zu ihrer wirklichen Macht war es zwar noch weithin, aber sie schien nun erahnbar. Zumindest für die, die ein Auge drauf werfen würden. Um ihr Armgelenk baumelte ein silbernes Armband mit kleinen schwarzen Perlen, welche im Sonnenlicht glänzten.
 

Draco beobachtet sie noch eine Weile und fragte sie was sie wohl dachte. Er hatte von Severus und dem Lord gelernt wie man Legilimentik anwendet, doch hatten alle seine Versuche bei diesem Mädchen nichts gebracht. Es war als wüsste sie, dass er sie ausspionieren wollte, doch hatte er sich sehr diskret verhalten.
 

Als der Blondhaarige wieder einen Versuch unternahm, setzte sich die Schwarzhaarige auf. Sie drehte ihren Kopf und ihre eisblauen Augen blickten ihn an. Sie zog eine Augenbraue hoch und schien zu warten, was er nun tun würde.
 

Draco dachte nach. Sollte er seine Bemühungen noch weiter intensivieren oder sollte er sie einfach fragen? Nein…das würde er nicht. Er schloss die Augen und konzentrierte sich kurz, bevor er die Augen wieder öffnete und in ihre eisblauen blickte.
 

Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Doch man konnte nicht bestimmen ob es verächtlich war, oder eben belustigt. Sie schüttelte kurz den Kopf und wandte ihren Blick wieder nach vorn. Der Kraken war eben aus dem Wasser aufgetaucht, zumindest sah man einen seiner Fangarme. Sie fand das Tier interessant. Sie liebte Tiere und dieses war ein neues Objekt, welches sie studieren konnte.
 

Draco war erstarrt. Sie hatte es also wieder gemerkt und vereitelt. So kam er nicht weiter. Er musste etwas anderes finden, einen Weg, dass sie ihm vertraute. Und er würde einen Weg finden, so wie er immer einen Weg fand das zu bekommen was er wollte.
 

Sie schloss einen Moment ihre Augen. Sie würde ihm geben, was er verlangte.

Ein heftiger Rückstoss erfasste Draco, ein Strudel riss ihn mit sich in ihre Gedankenwelt.

Er sah für wenige Sekunden ein kleines Mädchen mit ihrem Vater, ihrer Mutter und einem etwa gleich alten Jungen. Sie spielten in einem großen Garten. Der Vater hatte ungemeine Ähnlichkeit mit ihr. Das Bild wechselte so schnell wie es gekommen war. Er sah ein etwa 10 Jähriges Mädchen mit einer Katze auf dem Schoss, die ein Buch laß. ‚Die unverzeihlichen Flüche’ stand auf der Seite, die sie aufgeschlagen hatte. Alles verschwamm und er sah sie als 14 Jährige durch die Gänge Hogwarts laufen, einen Durmstrang Umhang tragend. Kurzzeitig sah er sie im Büro von Dumbledore mit eben jenem sprechen. Wieder verschwamm alles und er erhaschte einen kurzen Blick auf eine Letizia, vollkommen blutverschmiert und weinend. Dann war alles vorbei.
 

Draco riss die Augen auf. Er wusste nicht, was da gerade passiert war und lies die Eindrücke, die er gewonnen hatte, noch einmal Revue passieren. Hatte sie ihm etwa wirklich ihren Geist geöffnet?

Er sah zu ihr hinüber. Es waren Erinnerungen gewesen. Erinnerungen von ihr. Aber warum? Sie hatte ihn immer abgehalten. Warum durfte er ihre Gedanken jetzt sehen?
 

Sie war in der zwischen Zeit aufgestanden und sah nun zu ihm herüber. Sie kam auf ihn zu.

„Du solltest aufhören es zu probieren. Du wirst nur sehen, was ich verantworten kann, dich sehen zu lassen.“, flüsterte sie.
 

„Ts…“, meinte er nur leise und richtete seine Aufmerksamkeit auf sein Buch. Er wusste, dass sie Recht hatte, doch das musste er ihr ja nicht sagen.

Er würde sich wohl eine neue Strategie überlegen müssen, aber das würde er schon schaffen.
 

„Falls du noch etwas wissen möchtest.. Probiers einfach mal mit fragen oder reden. Soll Wunder wirken.., Malfoy“, meinte sie daraufhin nur und begab sich wieder zurück zu ihrem Platz. Sie würde sich nicht von ihm vertreiben lassen.
 

„Wie kommst du auf die Idee, dass ich überhaupt etwas wissen will…“, Draco hätte sich auf die Zunge beissen können. Er wusste nicht, warum er das gesagt hatte. Klar wollte er etwas über sie wissen. Er hatte versucht in ihren Geist einzudringen, aber er wollte er nicht zugeben.
 

„Hör auf zu tun als wären wir im Kindergarten“, erwiderte sie über die Entfernung und lehnte sich zurück. „Du bist in meinen Geist eingedrungen. Das tut man auch einfach so… Stuf dich nicht weiter runter als nötig.“

Sie nahm sich ein buch aus ihrer Tasche. Es war aus schwarzem Leder und ohne Schrift auf dem Buchband.
 

Draco schwieg daraufhin. Was hätte er auch noch sagen können?

Er vertiefte sich in sein Buch und las eine Weile. Doch immer wieder schweiften seine Gedanken ab, vor allem zu den Erinnerungen, die er durch sie erhalten hatte.
 

Die Zeit verging und keiner von beiden sprach ein Wort. Zia blätterte weiter in dem Buch. Es war alt und von ihrem Vater. Er war ein großer Schwarzmagier. Er liebte die Schwarze Magie, die Flüche, doch er setzte sie selten ein. Was er wohl sagen würde, wenn er herausfand, dass seine heiß geliebte Tochter seine Ideale brach, indem sie sie anwendete?
 

Das letzte Bild, das sie ihm geschickt hatte. Diese blutverschmierte Letizia, die weinte. Er wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Je mehr er über sie erfuhr, desto weniger verstand er sie, desto mehr Rätsel hab sie ihm auf.
 

Es gongte. Sie hatten ihre Zeit gehabt. Die Schwarzhaarige stand auf und verstaute ihre Sachen. Bevor Draco realisieren konnte, dass es Zeit war zu gehen, stand sie neben ihm.

„Trödel nicht, Slughorn sieht das nicht gern“, sagte sie, anscheinend fest entschlossen mit ihm zusammen hochzugehen.
 

Draco gähnte erst einen Moment, bevor er sein Buch einpackte und ebenfalls aufstand. Es wunderte ihn, dass sie auf ihn gewartet hatte. Auf ihre Aufforderung sagte er nichts. Er ging einfach neben ihr her zum Schloss.
 

Lorelay, Jo und einige andere warteten schon in den Kerkern. Nicht alle hatten Zaubertränke belegt. Als Slughorn schließlich um die Ecke bog, trudelten auch Draco und Letizia ein, was ihren Bruder nicht erfreute. Er mochte diesen Kerl nicht, und bis vor kurzem war er der Überzeugung gewesen, dass auch seine Schwester nicht sonderlich viel von ihm hielt. Aber das nun, sah ganz anders aus. Sollte das Haus sie so sehr verändert haben? Er setzte sich mit den anderen an einen Tisch, während Zia an einem Tisch mit den übrigen Slytherins saß. Neben ihr saßen Blaise Zabini, eine große Blondine und eine Rothaarige, die Jo als Lucy identifizierte, anscheinend Zias neue Freundin. Auch diese war reichlich überrascht Draco und Zia zusammen kommen zu sehen. Sie warf ihrer Freundin einen kurzen Blick zu, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Auch Zabini schien das ganze sehr interessant zu finden. Er war gut mit Draco befreundet, allerdings hatte Draco nie etwas von diesem Mädchen erzählt. Vorsichtig stiess er ihn an.

„Stehst du auf sie?“, fragte er leise flüsternd.
 

Draco zog eine Augenbraue nach oben, sah seinen Freund an und antwortete mit einem Flüstern: „Eigentlich nicht…sie ist nicht so mein Typ…aber sie ist interessant…“Weiter sagte er nichts. Er würde ihm nichts von ihren Erinnerungen erzählen. Nicht, bis er wusste was es mit diesen Erinnerungen auf sich hatte.
 

„So nennst du das neuerdings also…na wenn du meinst“, murmelte er und konzentrierte sich nun darauf, was Slughorn ihnen erklärte. Es war ein recht komplizierter Trank.

Lorelay gähnte leicht und blickte sich um.
 

Draco winkte nur ab und konzentrierte sich dann ebenfalls. So vertrieb er die Gedanken an Letizia aus seinem Kopf. Vielleicht war das besser so. Er würde wohl heute Abend wieder darüber nachdenken. Dann hätte er Zeit.

Xandra sah dem Unterricht genau wie Lorelay eher gelangweilt entgegen. Normalerweise hatte sie dieses Fach immer sehr interessiert, doch nun, da Slughorn sie so nervte hatte sie keine Lust darauf. Austoben würde sie sich auch nicht können, denn dann wäre sie nur wieder die Zielschreibe für seine Anwerbungsversuche.
 

Gelangweilt spielte die Transformerin mit ihrem Stift herum. Der Unterricht war so trocken wie ein Furz. Sie sah Xandra und schrieb dann was auf ein Stück Pergament.

‚Lass uns gehen’
 

‚Wie willst du das anstellen?’, schrieb die Blondine zurück, auch wenn Lorelays Angebot sehr verlockend klang. Den Unterricht konnte man in die Tonne treten.
 

‚Aufstehen und gehen? Trank verschütten und somit die Hälfte des Kurses in die Luft jagen? Uns wird schon was einfallen…’, schrieb diese zurück und beobachtete Slughorn, der komische Verrenkungen an der Tafel machte.
 

‚Alles klar…dann los...’, antwortete die Blondine schnell und grinste. Ihr war eine Idee gekommen. Der Trank den sie mischten konnte mithilfe einer einzigen Zutat zur Bombe werden. Vielleicht sollte sie ja mal ausprobieren wie gut das funktionierte. Sie hob die Wurzel, die sie brauchte und zeigte sie kurz Lorelay, ob diese mit der Idee einverstanden war.
 

Diese nickte eifrig, denn sie wollte hier so schnell wie möglich weg. Ihr war alles recht.

Sie beobachtete was Xandra tat und sah sich vorsichtig um. Sahen die anderen auch nicht, was sie taten?
 

Xandra warf die Wurzel hinein. Es war nur ein kleines Stück, sodass nur ihr Kessel explodieren und eine Rauchwolke verbreiten würde, in der sie verschwinden konnten. Etwas anderes wollte sie ja auch nicht und hätte sie mehr Wurzel hineingeworfen, wäre den anderen wohl etwas passiert. Als die Wurzel den Trank berührte, breitete sich keine Sekunde später der dicke, dunkle Rauch aus und die Schüler begannen zu husten.

Xandra zwinkerte Lorelay zu, stand auf und stahl sich im dichten Rauch nach draußen.
 

Die beiden liefen so schnell es ging vom Ort des Geschehens weg, in Richtung Gemeinschaftsraum. „Das war eine super Idee!“, gratulierte Lorelay sich und Xandra. Das war nötig gewesen. Dieser Unterricht war so langweilig.
 

Doch auch andere nutzen die Gelegenheit. „Lucy, lass uns verschwinden“, wisperte Zia ihrer Freundin zu und beide krochen zur Tür.
 

„Danke, danke…“, meinte die Blonde mit einem Grinsen auf dem Gesicht und nannte dem Portrait am Eingang des Ravenclaw Raums die richtige Lösung für das Rätsel.

Eric sah Nell, Theo und Jo an, die sich genau wie er zu langweilen schienen.

“Wollen wir die Gunst der Stunde nutzen?“, fragte er leise die anderen drei. Sie hatten nicht gemerkt, dass die anderen auch weg waren. Bald würden wohl gar keine Schüler mehr in der Klasse sein.
 

Theo und Jo nickten begeistert und flohen ebenfalls aus dem Klassenzimmer. Und somit hatten sie wieder unterrichtsfrei. Zusammen gingen sie durch die Gänge des Schlosses. Immer wieder sahen sie Dementoren, die die Schule bewachten. „Unheimlich oder?“, fragte Theo.
 

Nell hatte sich den dreien eher widerwillig angeschlossen, aber sie hatte keine Lust gefragt zu werden wo denn der Rest hin war und so war sie mitgegangen. „Stimmt…“, bestätigte sie die Frage ihrer Freundin.

„Hm…Bei uns hätten sie NIEMALS auch nur aufs Schulgelände gedurft…hier ist scheinbar alles anders…“, meinte Eric leise, als sie wieder an einem Paar Kapuzengestalten vorbei kamen.
 

„Ich denke, das liegt an… ihr wisst schon wem“, murmelte Jo leise. „Er hat in England viel Macht. In Europa insgesamt verlacht man ihn jedoch.“ Er seufzte und beobachtete das Gelände vom Fenster aus. „Die Dementoren haben früher dem Ministerium gehorcht, doch sie haben sich diesem Größenwahnsinnigen angeschlossen. Die ganze Schule steht unter ihrer Kontrolle seitdem Dumbledore tot ist. Ich weiß nicht, ob es richtig war herzukommen. Wenn sie es herausfinden, sind wir geliefert. Wir sitzen sozusagen mitten in der Falle und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie zuschnappt.“
 

Nell dachte ein wenig über seine Worte nach.

“Du hast gar nicht so unrecht, aber mal ehrlich…wo sonst hätten wie denn hingehen sollen?“, fragte sie dann. Sie hatte auch schon darüber nachgedacht.
 

Theo überlegte kurz und gab dann eine Antwort: “Wir hätten ja keine Schule in Europa aussuchen müssen. Die anderen Kontinente sind nicht betroffen. Da hätten wir eine reale Chance gehabt unterzutauchen.“

„Nein.. wir haben nie eine Chance unter zu tauchen“, erwiderte Jo. „Zia und ich sind als Blutmagier vermerkt. Wenn wir unsere Existenz nicht aufgeben werden sie schnell wissen wer wir sind, sobald einer auf die Idee kommt nachzuschauen.“
 

„Und einigen von uns geht es nicht anders…zwar nicht unbedingt als Magier, aber in anderen Fällen kann es sein, dass das vorgekommen ist. Ein anderer Feuermagier zum Beispiel war in seiner Heimat vermerkt als Brandstifter, weil er versehentlich eine Scheune angezündet hatte…man müsste nur in den Daten der Muggel nachsehen und schon könnte man 1 und 1 zusammenzählen…“, fügte Nell hinzu.

Sie selbst war nicht betroffen, glaubte sie zumindest.
 

„Das sagt uns also was? Dass sie uns wirklich finden werden?“, murmelte Theo leicht geschockt. Sie hatte wirklich daran geglaubt neu anfangen zu können. „Sobald die ersten ihnen einen Grund geben…. Oh nein… deine Schwester.. Amycus!“

Theo schlug sich die Hand vor den Mund. Nach der Aktion war sie auf jeden Fall in Punkto Aufmerksamkeit ganz oben.
 

Auch Nell hatte es in diesem Moment erkannt. Sie hatte Theo erst widersprechen wollen, doch nun sah sie es auch ganz klar. Sie würden niemals sicher sein, würden niemals ihre Ruhe haben und würden nie neu anfangen können, es sei denn jemand besiegte den dunklen Lord. „Und es ist meine Schuld…“, meinte sie schließlich leise und lies ein wenig den Kopf hängen. Zia hatte ihr nur helfen wollen.
 

„Es war nicht deine Schuld. Sie ist halt so“, versuchte Jo sie etwas zu beruhigen. Aber sie hatte schon Recht, Zia hatte es getan um ihr zu helfen. Auch wenn ihre Methoden manchmal etwas radikal waren. „Sie wird wissen was sie zu tun hat, sei unbesorgt. Meine Schwester kommt aus so was immer heil raus.“ Er hoffte es zumindest.
 

Sie sah ihn kurz an und lächelte leicht. Allerdings glaubte sie ihm nicht. Sie wusste, dass es ihre Schuld war. „Ich hoffe es auch…“, seufzte sie sehr leise.
 

Eric beobachtete die Beiden. Er wusste, dass Jo sie nur beruhigen würde und dass Nell sich immer noch die Schuld gab. Allerdings wusste er nicht was er hätte sagen sollen. Sie wusste schon was sie taten.
 

Auch Theo beobachtete nur. „Wir sollten sie machen lassen.. sie wird das richten. Lasst uns gehen. Bald gibt es Essen und vielleicht kann ich noch Zauberkunst erledigen. Die hälfte habe ich eben schon fertig bekommen.“, grinste sie und hüpfte von einem Bein aufs andere. Manchmal war sie doch recht hibbelig.
 

Die anderen stimmten ihr zu und so gingen sie zurück in den Gemeinschaftsraum. Wahrscheinlich der sicherste Ort zum Stunden schwänzen. Sie ließen sich im Turm in die Sessel am Kamin fallen und hingen alle ihren Gedanken nach.

Eric hatte seine Runen Hausaufgaben aufgeschlagen und prüfte seine Lösung mithilfe von Nells. Sie war in dem Fach einfach besser als er. Nell selbst hatte begonnen im Verwandlungsbuch zu lesen.
 

Jo hingegen blätterte in Pflege magischer Geschöpfe. Er fand das Fach sehr interessant und es wunderte ihn, wieso seine Schwester es nicht belegt hatte, wo sie doch Tiere so sehr mochte.

In den letzten tagen hatten sie Thestrale durchgenommen. Wunderschöne Tiere, die nur sehr wenige sehen konnten. Doch hätte jemand ihm die Tiere früher gezeigt… er hätte sie selbst als Kleinkind sehen können. Es gruselte ihn wenn er daran dachte.
 

Nell las eine Weile, doch dann wurde ihr langweilig. Sie hatten den meisten Stoff schon durchgenommen und so legte sie das Buch weg, zog die Knie an und schloss die Augen. Ein bisschen Schlaf würde ihr gut tun, denn inzwischen spürte sie die Schmerzen wieder. Sie gab es nicht gern zu, denn normalerweise war das nicht ihre Art, doch sie wünschte sich, dass Amycus noch eine ganze Weile nicht zum Unterricht würde kommen können.
 

Es war Essenszeit, als alle wieder aufeinander trafen. Amycus und seine Schwester waren nicht beim Essen, was für Gesprächsstoff sorgte.
 

„Scheinbar hat deine Schwester ganze Arbeit geleistet“, meinte Eric leise, bevor sie zu essen begannen. Nachdem sie alle fertig waren verließen sie die Große Halle und zum ersten Mal an diesem Tag verlief eine Stunde ohne Zwischenfälle. Genau wieder Rest des Tages.

Strafstunden, Verzweiflung und eine Aufgabe

Eine Woche später saßen alle beim Abendessen und unterhielten sich, als plötzlich die Tür aufging und Amycus in Begleitung seiner Schwester erschien. Eine komplette Woche war er auf dem Krankenflügel gewesen. Und jeder wusste mittlerweile, wem dies zu verdanken war. Bisher hatte sie noch keine Strafe verbüßen müssen, aber jetzt würde es wohl soweit sein.
 

Nell warf der Schwarzhaarigen beim Eintritt der beiden einen kurzen Blick zu. Sie wusste nicht, was der Slytherin bevorstand, doch sie ahnte, dass es etwas Schlimmes war. Und sie selbst würde wahrscheinlich etwas Schlimmeres erwarten, da sie ja der Grund für die Verletzung von Amycus gewesen war. „Ich hoffe deiner Schwester passiert nichts schlimmes…“, murmelte sie Jo leise zu, der wie sooft neben ihr saß.
 

Die Tage zuvor hatte er immer recht zuversichtlich geklungen, was dies betraf, doch als Amycus kurz mit dem Direktor sprach und dieser dann aufstand und in Zias Richtung blickte, verschluckte Jo sich und hustete. „Ich hoffe auch..“, murmelte er, während er zu seiner Schwester sah, die soeben am Essen war.

Sie saß neben Lucy, die sie mit dem Ellenbogen anstiess.

„Er ist wieder da…“, raunte sie ihr zu und Zia verschluckte sich daraufhin. Die Rothaarige klopfte ihr schnell auf den Rücken, sodass die Schwarzhaarige wieder atmen konnte.

„Verdammt, ich hatte gehofft, er würde auf der Krankenstation versauern“, murmelte Zia.
 

Nell schenkte Jo ein aufmunterndes Lächeln und kehrte dann zurück zu ihrem Abendessen.

Snape hatte sich die Geschichte von Amycus kurz angehört. Er sprach nicht gern mit diesem Mann. Er hasste ihn und ihn hier auf Hogwarts zu haben passte ihm gar nicht, aber es war eine Anweisung des dunklen Lords.

Als der Mann geendet hatte, blickte Severus Letizia an.

Er würde sie bestrafen müssen. Aber er wusste nicht, ob sie ihm nicht anderweitig helfen könnte. Vielleicht war sie genau die Person, die er für einen besonderen Auftrag brauchte.

Da Amycus jedoch auf eine Strafe bestand, schien dies unumgänglich. Auch der Lord hatte, soweit Severus es wusste, schon Wind davon bekommen. Sei es nun durch Amycus oder auch durch Slytherins passiert. Der Lord war interessiert an der jungen Dame, die Flüche konnte, wie fast niemand unter seinen Anhängern.

Doch zuerst einmal würde er mit ihr sprechen müssen, am besten wäre dies nach dem Abendessen. Er würde sie abfangen.
 

Zia, die aufmerksam zum Lehrertisch geblickt hatte, lief es eiskalt den Rücken runter. Auch den anderen Slytherins war nicht verborgen geblieben, dass der Lehrer mit Snape sprach. Blaise grinste sie an. „Nun meine liebe… sieht nach Strafearbeiten aus“
 

„Seht euch mal Snapes Blick an…“, murmelte Eric, nachdem er ebenfalls zum Lehrertisch geblickt hatte. Hätte Snape ihn so angesehen wäre ihm wohl das Herz stehen geblieben. Der Blick sagte alles. Sie würde Ärger bekommen. Richtigen Ärger.
 

Auch Jo hatte diesen registriert. „Nun ja es ist auch keine Kleinigkeit einen höchst seltenen Schwarzmagischen Fluch auf einen Lehrer zu hetzen und das mit Absicht, was allen Beteiligten klar gewesen sein dürfte.“, murmelte er und sah wieder zu seiner Schwester, die wohl gerade Zabini mächtig zur Sau machte. Er wusste, sie würde die ganze Schuld auf sich nehmen. Das tat sie immer. Sie war eigenartig. Theo war heute nicht beim Essen. Auch sie hatte es auf die Krankenstation verschlagen als sie sich beim Quidditchtraining dem Klatscher zu weit genährt hatte.
 

„Und das hat sie nur meinetwegen gemacht…“, seufzte Nell leise und beobachtete die Schwarzhaarige am Slytherintisch. Sie fühlte sich jetzt sogar noch schuldiger als die Tage vorher.

“Vielleicht sollte ich Snape sagen, dass sie mir nur helfen wollte…“, meinte sie. Der Appetit war ihr vergangen und sie legte den Löffel beiseite.
 

Doch Jo schüttelte den Kopf. „Sie hat es getan weil du Muggelgeboren bist. Wenn du eingreifst hat sie es umsonst getan. Ihr kann nichts passieren. Unsere Eltern sind einflussreich, der Name Fernandez ist bekannt. Auch wenn niemand weiß, dass wir nicht normal sind. Wir sind Reinblütig, sie wird eine Strafe erhalten, die weniger schlimm ist, als wenn du dich einmischt.“, erwiderte er und blickte Nell an.
 

„Aber ich kann doch nicht…“, meinte sie leise und sah dann zu Boden. Es war nicht ihr Stil einfach andere etwas für sie tun zu lassen. „Ich glaube, ich sehe mal nach Theo…“

Sie stand auf und verließ eilig die Halle. Draußen atmete sie tief durch. Es war ein Fehler gewesen hierher zu kommen.
 

Jo seufzte und sah zu Eric. Frauen waren schwierig. Dann wurden sie von Longbottom und Finnegan in ein Gespräch verwickelt. Dummerweise hatten sie sich breitschlagen lassen einer Organisation beizutreten, die sich DA nannte. Mal sehen ob das was bringen würde.
 

Bei den Slytherins zog Zabini Letizia immer noch auf. Zudem hatten sich noch Crabbe und Goyle eingemischt, zwei totale Volltrottel, die teilweise nicht einmal eigenständig denken konnten. Pansy und Lucy halfen Zia so gut es ging, doch die Jungs hören einfach nicht auf. „Malfoy stopf deinen Schosshündchen das Maul bevor ich mit ihnen dasselbe mache wie mit dem Professor.“, zischte sie genervt.
 

Das wirkte. Sofort verstummten Crabbe und Goyle. Draco selbst hatte sich zurückgehalten, doch bedachte nun Blaise mit einem Blick, der ihn sofort zum Schweigen brachte. „Zufrieden?“, fragte er und war sehr gespannt, was die Kleine erwartete.
 

„Für den Wachhund des Direktors war’s ein bisschen lahm mein lieber“, erwiderte sie leicht lächelnd. „Ich sollte dir Unterricht darin geben, wie sich ein Reinblüter richtig zu verhalten hat.“ Es blieb im Raum stehen, ob sie dass Ernst meinte oder nicht, denn Amycus ging gerade sehr nah am Slytherintisch vorbei.
 

Draco grinste sie kurz und beinahe unbemerkt an, doch dann verwandelte sich seine Miene wieder in die steinerne Maske des glatten Slytherin, die er schon seit Beginn des Schuljahres trug.
 

~*~
 

Leise öffnete sie die Tür zur Krankenstation, ging zu Theo ans Bett und setzte sich.

“Na…alles wieder okay?“, fragte Nell leise die Frau vor ihr und war froh, dass es hier so ruhig war.
 

„Es geht, es ging mir schon mal besser“, antwortete ihr die kleine Französin. Der Klatscher hatte sie wirklich böse erwischt. „Madame Pomfrey versorgt mich so gut es geht, aber ich denke, ich werde spätestens übermorgen wieder hier raus sein.“

Sie lächelte kurz und deutete dann auf den Tisch.

„Ich habe da etwas gefunden“

Auf dem Tisch lag eine Zeitung mit der Überschrift: “Potter flüchtig!“

„Der Name sagt dir was, ja?“
 

„Ja klar…Ich meine, wem sagt er nichts…“, meinte sie leise und las dann den kurzen Artikel.

“Nicht schlecht…entweder er ist sehr dumm oder sehr mutig so was zu tun…“Dann legte sie die Zeitung wieder weg und sah Theo an.

„Amycus ist wieder da…“, murmelte sie schließlich leise, weil sie nicht wusste, ob Theo es mitbekommen hatte.
 

„Ich weiß, ich war froh, dass er den Krankenflügel verlassen hat, als ich ankam. Und? Gab es schon eine Aussprache?“, fragte sie neugierig. Das was passiert war, war eine große Sache. Und sie wusste nicht wie Nell reagieren würde. Ein wenig kannte sie sie ja jetzt schon, doch noch immer war Unsicherheit im Bezug auf sie. „Wie geht’s den anderen?“
 

„Ganz gut…Immerhin wurden wir nicht von einem Klatscher getroffen…“, scherzte sie und wurde dann wieder ernst.

“Snape hat noch nichts gesagt, wenn du das meinst…aber er hat sie mit einem Blick bedacht, dass einem das Blut in den andern gefror…“, seufzte sie und erzählte Theo dann von ihrem Wortwechsel mit Jo.

“Was glaubst du soll ich jetzt machen?“
 

Theo dachte eine Zeitlang nach und schwieg. Nell einen Rat zu geben war schwierig in dieser Situation. „Ich muss Jo Recht geben. Wenn du dich einmischt, regnet es Probleme und zwar für dich. Vergiss nicht du bist Muggelgeboren, sie werden alles tun, um dich drangsalieren zu können.“, flüsterte sie. Sie sah kurz auf dem Fenster. „Amycus hasst dich auch so schon. Lass ihn seinen Hass auf sie übertragen. Denn ich denke, dass es das ist, was sie beabsichtigt. Sie verträgt es eher, ihr kann er weniger anhaben.“
 

„Ich weiss…und ich verstehe ja auch…aber irgendwie kann ich es nicht ertragen…“, meinte sie leise und seufzte. „Ich meine…Ich will nicht, dass alle nur wegen mir Probleme haben…Jetzt ist es nur Letizia…und das nächste Mal? Wirst du es dann sein? Oder Eric? Oder Jo?...Das ….“

Sie brach ab und schluckte die Tränen hinunter. Endlich hatte sie ausgesprochen, was ihr auf dem Herzen lag.
 

Die Dunkelhaarige sah sie entgeistert an. „Nell, das glaubst du doch nicht wirklich!“, sie setzte sich auf und griff die Hand ihrer Freundin. „Daran bist nicht du schuld! Letizia hat das aus freiem Willen getan.. so wie jeder andere es auch tun würde. Auch wenn du dich schuldig fühlen magst, das ist nicht deine Schuld. Diese Entscheidung treffen wir alle selbst! Und niemand hat wegen dir Probleme. Jo hat gesagt, dass Letizia so was öfters macht, sie legt sich immer mit Autoritätspersonen an. Sie kennt ihre Grenzen nicht! Das ist nicht dein Fehler.. hörst du?“
 

„Ja…Ich höre…“, meinte sie leise und verstummte dann. Sie wusste ja, dass Theo Recht hatte, aber das änderte nichts an ihren Gefühlen. Sie seufzte und wischte sich dann mit dem Ärmel über die Augen.

“Sorry…“, sagte sie leise und sah zu Boden.
 

„Hey.. nicht weinen“, murmelte Theo und zog sie zu sich.

„Nicht weinen hörst du? Sonst muss ich auch weinen“

Sie lächelte sie kurz an.

„Ich mag dein Lächeln viel lieber..“
 

Nell tat ihr den kleinen Gefallen und lächelte kurz.

Theo hatte sie wieder ein wenig aufgemuntert, auch wenn die dunklen Gedanken ihr immer noch hinterher hingen. Aber sie musste sich jetzt beruhigen. Wenn sie allein war konnte sie wieder darüber nachdenken.

Allerdings musste sie eine Sache noch wissen.

„Denkst du ihr passiert was schlimmes?“, fragte sie leise.
 

„Das kommt drauf an, wer die Strafe vergibt. Schlimmsten Falles fliegt sie vom Direktor aus. Aber ich weiß nicht, was passiert, sollte dieser Amycus die Strafe selbst aussuchen lassen. Diesem Mistkerl würde ich alles zutrauen. Aber sie ist stark, sie schafft das.“, murmelte Theo. Wenn sie nur halb so stark war, wie sie sich zeigte, dann wäre jede Strafstunde bei Amycus nur ein Lächeln wert. „Mach dir nicht so viele Gedanken darüber, wir werden es sehen.“
 

„Hm…“, meinte sie zustimmend. Sie hoffte wirklich, dass alles glatt gehen würde.

“Aber jetzt mal was anderes…“, wechselte sie das Thema und sah Theo streng an, „Wie kommt es, dass du dich von einem Klatscher hast K.O schlagen lassen?“
 

Man merkte Theo an, dass es ihr unangenehm war, denn sie blickte sich zu allen Seiten um, um sich zu vergewissern, dass niemand zuhören konnte. „Ich habe ein Problem mit meinen Kräften, wenn ich, nun ja… meine .. Tage habe.“, sie errötete etwas. „Ich konnte ihn nicht rechtzeitig abhalten und da ist es passiert“
 

Nell brach in leises Lachen aus und konnte gute fünf Minuten nicht mehr aufhören.

DAS hatte sie nicht erwartet, wirklich nicht. „Entschuldige…“, meinte sie, als sie sich beruhigt hatte und blickte ihre Freundin entschuldigend an, „und danke…“
 

„Hm?“, fragte sie und tat als hätte sie nicht verstanden, wofür das Danke gewesen war. Dann lächelte sie leicht und nickte ihr zu. „Du solltest wieder in den Gemeinschaftsraum zurückgehen. Es ist schon spät und wir wollen beide nicht, dass du Dementoren auf deinem Weg triffst.“

Es war wirklich recht spät geworden und es bestand noch immer eine Ausgangsperre. Sie würde sich beeilen müssen, wenn sie noch rechtzeitig im Gemeinschaftsraum sein wollte.
 

Sie nickte und verabschiedete sich von Theo, bevor sie sich auf den Weg machte. Leise und langsam schlich sie durch die Gänge und musste mehrmals den Wachen ausweichen. Jedes Mal, wenn sie das Rascheln ihrer Umhänge hörte, versteckte sie sich in einer Wandnische und beruhigte sich innerlich. Sie wusste sie durfte keine Angst zeigen. Nach fünf Begegnungen erreichte sie endlich den Turm und schlüpfte in den Gemeinschaftsraum.
 

Unterdessen war das Essen Zuende gegangen. Nachdem fast alle die große Halle verlassen hatten – nur noch ein paar Slytherins und Ravenclaws waren übrig geblieben- erhob sich der Schulleiter erneut. Letizia, die noch immer mit Lucy, Draco, Pansy, Crabbe, Goyle und Zabini am Tisch saß, blickte auf. Der Direktor setzte sich in Richtung Slytherintisch in Bewegung.

„Oh oh“, entfuhr es Zabini und damit sollte er recht behalten.
 

Snape ging auf den Tisch zu und blieb dann bei ihnen stehen.

“Guten Abend die Herrschaften. Mrs. Fernandez auf ein Wort bitte…“, forderte er sie auf und wartete bis sich das Mädchen erhoben hatte.
 

Diese hatte doch einen leicht verängstigten Ausdruck in ihrem ansonsten gelassenen Gesicht. Der Direktor verliess die Große Halle und sie folgte ihm bis hin zu seinem Büro.

„Pfefferminzdrops“, sprach er und der Eingang zu dem Büro wurde freigegeben. Er bat sie sich zu setzen und nahm dann den Stuhl ein auf dem Dumbledore so lange Zeit gesessen hatte.

Zia fühlte sich unwohl. Die vielen Portraits an den Wänden machten sie unsicher. Alle starrten sie an.
 

„Mrs. Fernandez…Ich muss sie in Kenntnis setzten, dass ein tätlicher Angriff auf einen Lehrer ein schweres Vergehen ist und ich sie normalerweise von der Schule werfen müsste. Doch Prof. Carrow ist der Meinung, dass das keine Strafe wäre. Deshalb werden sie den nächsten Monat jeden zweiten Abend bei ihm nachsitzen…“, meinte Snape ohne lange um den heißen Brei herumzureden.
 

Er sah genau, wie das schwarzhaarige Mädchen schluckte. Alles wäre ihr lieber gewesen als bei ihm nachzusitzen und seiner Willkür ausgesetzt zu sein. Und das einen ganzen Monat lang. Mit was würde er sie drangsalieren?

Ein leises Räuspern kam von einem Bild auf dem Schreibtisch von Snape. Zia glaubte diese Stimme zu kennen.

„Professor Dumbledore!“, entfuhr es ihr.
 

„Guten Abend Mrs. Fernandez…“, meinte der alte Schulleiter und blickte auf sie herab.

„Ich hätte mir gewünscht sie wiederzusehen, wenn ich nicht so flach gewesen wäre…aber so ist das nun mal…“

Er blickte sie weiter an und dachte über seine nächsten Worte nach.
 

Sie kannte zwar die magischen Bilder, doch sie konnte nicht verstehen, wie die denn sprechen konnten, einen eigenen Willen hatten. So als würden sie leben. Es war mit keiner Magie der Welt zu erklären und sie wunderte sich jedes Mal neu darüber.

„Es .. es freut auch mich sie wieder zusehen Professor.“, murmelte sie.
 

„Ja wirklich…das freut mich…“, erwiderte er und lächelte sie an, bevor sich seine blauen Augen in die ihren bohrten und nach etwas zu suchen schienen. „Ich bin froh mit ihnen sprechen zu können, Letizia…es gibt das etwas, das sie für mich tun könnten…“, sagte er schließlich.
 

Die Schwarzhaarige blickte ihn verwirrt an, als sie in seinen Augen nicht finden konnte, was sie sucht, wandte sie sich zu Snape. Doch auch in seinen Augen fand sie nichts.

„Und das wäre?“, brachte sie stockend heraus.
 

„Sie sind in einer günstigen Position… Sie können den Widerstand gegen den dunklen Lord unterstützen…“, begann er eine Erklärung, „Wir brauchen sie als Spionin auf der Gegenseite…sie sollen für uns Informationen über die Pläne des dunklen Lords sammeln und sie an den Orden des Phönix weitergeben…“Er blickte sie eine Weile an bevor er fortfuhr.

“Und es gibt einen ganz einfach Weg, dass sie das schaffen…“, nahm er ihr eine Frage vorweg, „Halten sie sich an Draco Malfoy…und beschatten sie ihn ein wenig…vielleicht plant auch er etwas…“
 

Sie saß da. Sie brauchte einige Minuten um zu realisieren, was er gesagt hatte. Starr und stumm saß sie da. Blickte von Dumbledore zu Snape, als wolle sie sich vergewissern, dass das sein Ernst war. Aber Dumbledore hatte in solchen Sachen nie gescherzt.

„Sind sie sicher Professor, dass wir dieses Risiko eingehen können?“, fragte sie leise. Dumbledore wusste von ihren Kräften und er wusste sicherlich auch, dass die anderen ähnliche besaßen.
 

„Ich denke schon…Ich glaube auch, dass sie ihre Kräfte in soweit unter Kontrolle haben, dass sie nicht zu den falschen Zwecken einsetzen werden…Es ist ein großes Risiko…aber wenn sie bereit sind es einzugehen, dann glaube ich, wir haben eine Chance…“, antwortete er dem Mädchen.
 

Wieder blickte sie von einem zum anderen, als könne einer von ihnen ihr die Entscheidung abnehmen. Aber indirekt hatte Dumbledore sie ihr schon abgenommen. Seine Wortwahl hatte darauf gezielt, dass sie es tun würde.

Sie schloss einen kurzen Moment die Augen bevor sie nickte.

„Wie weit kann ich gehen, wie weit werde ich gehen müssen, Professor.“, fragte sie leise. Es behagte ihr nicht, dass sie vielleicht Menschen töten musste, niemanden zum Reden haben würde und weiterhin allein sein würde.
 

„Ich kann es ihnen nicht sagen…aber sie wissen, dass sie niemand zwingen kann irgendetwas zu tun, das sie nicht wollen…sie werden vielleicht etwas tun müssen, dass ihnen nicht gefällt oder das sie nicht gern tun…aber niemand kann sie zwingen etwas zu tun…“, erklärte er weiter, „Aber sie müssen wissen, dass sie immer nur soweit gehen können und sollen wie es ihr Herz und ihre Seele erlauben…“
 

Wieder nickte sie, doch sie wusste, dass er von ihr erwartete, dass sie alles tat, um glaubhaft zu bleiben, selbst wenn sie dafür einen Verwandten würde töten müssen. „Kann ich nun gehen?“, fragte sie leise und sah Snape an. „Wann beginnt meine… Strafe?“
 

„Morgen Abend um 20 Uhr. Sie haben eine Sondererlaubnis Nachts auf dem Gang zu sein, da ich nicht, weiss wie lange die Stunden dauern werden…“, antwortete Snape und entliess sie dann.

Sie tat ihm Leid.
 

Leicht betäubt suchte sie den Weg in die Kerker. Die Dementoren, die immer und überall zu schweben schienen, störten sie nicht. Sie beachtete sie gar nicht.

Vor der Tür des Gemeinschaftsraumes hielt sie an.

„Grindelwald“, sagte sie und die Tür öffnete sich, sodass sie den Gemeinschaftsraum betreten konnte. Alle Gespräche brachen ab. Viele sahen sie neugierig an, aber sie verzog sich in eine Ecke. Lucy war anscheinend nicht da. Niemand mit dem sie reden konnte.
 

Draco beobachtete sie. Irgendwie schien es ihr ganz und gar nicht gut zu gehen. Die Kleine die sonst immer mit ihr rum hing war nicht da, aber sie schien jemanden zu brauchen. Er stand von dem schwarzen Ledersofa auf, auf dem er gesessen und gelesen hatte und näherte sich ihr langsam.

Er wusste nicht mal, warum er das tat, aber es erschien ihm richtig.
 

Sie schien ihn gar nicht zu bemerken, als wäre sie in Gedanken. Gedanken, die sie weit weit weg führten. Sie hatte ihre Knie angezogen und saß auf einem Sofa. Allein und fern von den anderen, die langsam wieder begannen zu sprechen. Warum sie? Hatte ihr Bruder vielleicht recht gehabt und es gab ein Schicksal? Einen Grund, warum all das passierte? Vielleicht hatte sie deswegen das Wappen ihres Hauses nicht mehr ändern können. Vielleicht war es beabsichtig, dass sie hier war.
 

„Hey…Alles klar?“, fragte er leise und setzte sich neben sie. Er wusste nicht, ob sie ihn hörte oder ob sie wollte, dass er hier war, aber er glaubte, dass vielleicht wirklich jemand bei ihr sein sollte.
 

Sie schien ihn gehört zu haben, denn sie drehte langsam ihren Kopf zu ihm.

„… Strafstunden bei… Carrow…“, murmelte sie leise.

Und sah dabei alles andere als glücklich aus. Sie wirkte sogar fast verängstigt.
 

„Au…“, meinte er leise.

“Snape kann wirklich grausam sein…“Er hatte Geschichten über Amycus und Alecto gehört. Sein Vater kannte die beiden schon lange. Sie waren dumm wie Brot, aber böse. Und das war eine gefährliche Kombination.
 

„Ein Monat, jeden zweiten Tag ab morgen… die Ausgangsperre ist für mich aufgehoben…“, murmelte sie leise und er sah eine kleine Träne aus ihren Augenwinkeln herunter gleiten.

Sie wusste was Amycus mit ihr tun würde, sie wusste es.
 

Draco wusste nicht, was er sagen sollte. Aber er glaubte auch nicht, dass irgendetwas, das er sagte helfen könnte. Diese Strafe war wohl das Schlimmste, das ihr hätte passieren können. Als er die Träne sah zuckte er kurz zusammen.

Sie hatte immer taff gewirkt und sie hatte nur jemandem geholfen und nun musste sie dafür leiden. Langsam hob er die Hand um die Träne wegzuwischen, doch kurz bevor er sie berührte hielt er inne. Er sollte das nicht tun.
 

Sie sah geradeaus, sah nicht, was er tun wollte. Sie biss sich auf die vollen Lippen und unterdrückte ein Schluchzen. Sie musste ruhig bleiben. Sie war eine Reinblüterin. Sie konnte es sich nicht erlauben sich so gehen zu lassen. Doch sie konnte nicht anders. Die Angst saß zu tief. Wer würde sie abschirmen, wenn sie nicht mehr konnte? Wer würde sie davon abhalten alles preiszugeben? Wer würde garantieren, dass er es nicht schaffte in ihre Gedanken zu blicken, wenn er sie mürbe gemacht hatte? Diese Strafstunden waren ein großes Risiko.

„Hilf mir“, flüsterte sie erstickt, kaum hörbar.
 

Er hörte es und seine Augen wurden ein wenig größer. Sie bat ihn um Hilfe und er hatte sogar eine Idee, aber es war riskant. Nicht nur für ihn, auch für sie. Und er würde aufmerksam auf sie werden, aufmerksamer als bisher. „Vielleicht…“, flüsterte er zurück.

Er würde erst Severus fragen müssen.

Vorerst würde er ihr wohl durch seine Anwesenheit helfen müssen.
 

Sie nickte vorsichtig und sah ihn kurz an.

„Danke“, hauchte sie.

Einen kurzen Moment trafen sich ihre Augen. Ein kurzes Bild huschte durch seine Gedanken. Er sah sie. Wie sie vor 3 Jahren hinter einer Säule stand und ihn selbst beobachtete. Ein kleines Lächeln huschte über ihr damals noch junges Gesicht. Dann war der Moment vorbei und sie erhob sich.
 

Draco beobachtete sie und dachte über das nach, was er gerade gesehen hatte.

Sie hatte ihn also damals gesehen. Und das Lächeln.

Sie gab ihm ein neues Rätsel auf. „Gern geschehen…“, sagte er tonlos, sodass niemand verstehen konnte, was er sagte.
 

~*~
 

Snape lies sich auf seinen Stuhl hinter dem Tisch im Büro des Schulleiters fallen, nachdem Letizia gegangen war. „Glaubst du das war eine gute Idee?“, fragte er den alten Mann auf dem Portrait hinter sich, auch wenn er ihn nicht ansah.
 

Der alte Mann blickte Severus durch seine Halbmondgläser an und seufzte. „Es muss getan werden.“, erwiderte er leise.

„Wir haben Harry schon ins Ungewisse geschickt. Ich mache mir Vorwürfe, dass er dort so allein ist.“
 

„Vielleicht sollten wir ihm jemanden hinterher schicken, der ein wenig auf ihn aufpasst…ich meine wir kennen beide seine Vorliebe für gefährliche Auftritte…“, meinte Severus leise.

Er überspielte es mit seinen üblichen kalten Gefühlen für den Potter Jungen, doch insgeheim machte er sich Sorgen. Nicht wirklich um ihn…eher um die Mission, die erfüllt werden musste.
 

Der ehemalige Professor nickte in seinem Portrait. Nachdenklich fasste er sich ans Kinn und lächelte nach einige Zeit.

„Aber aber Severus. Er ist doch nicht alleine. Miss Granger und Mister Weasley sind ja bei ihm, doch du hast Recht. Ich fühle mich nicht ganz wohl dabei.“, er lächelte leicht und fügte dann hinzu, „Severus, du hast doch eine Liste der Schüler, die mit Letizia angereist sind oder? Ich denke wir könnten schauen, ob wir einige von ihnen nicht ebenso gut gebrauchen könnten wie sie.“
 

Severus dachte kurz nach, wo er die Liste hingetan hatte, doch als er sie fand, las er die Namen dem ehemaligen Schulleiter vor.

“Und was denkst du? Sagt dir einer von ihnen etwas?“
 

„Wirklich sagen, tut mir nur ihr Bruder etwas. Allerdings meine ich gehört zu haben, dass das Haus Belucci berühmt wäre für seine Transformer.“, er hielt kurz inne und dachte nach.

Seine Hände hatte er gefaltet, er schien in Gedanken zu sein.

„Ein Transformer ist ideal. Severus, ich denke wir sollten sie zu Mister Potter schicken.“
 

„Hm…dann werde ich morgen mal mit ihr sprechen müssen…“, meinte der Schulleiter nachdenklich, „Aber ich denke nicht, dass sie allein gehen sollte…zu zweit wäre es sicherer…“Er blickte auf die List und dann zu dem Portait.

“Irgendwelche Vorschläge?“
 

„Siehst du diesen jungen Mann da?“, der Professor deutet auf einen Namen. „Ich denke er wäre der Richtige für diese Aufgabe“

Er schien sich ziemlich sicher zu sein, denn er lächelte wieder sein alt bekanntes Lächeln.

„Was meinst du Severus?“
 

„Ich habe keine Ahnung, wie du die Auswahl triffst, aber ich denke, dass ich deinem Urteil vertrauen kann…ich werde ihnen morgen bescheid geben…“, antwortete er darauf und versank dann wieder eine Weile in Gedanken. „Denkst du die anderen brauchen auch noch eine Aufgabe? Oder sind sie ausgelastet? Nicht, dass jemand auf die Idee kommt die Schule in Schutt und Asche zu legen, weil er zu viel überschüssige Energie hat…“, murmelte er schließlich.

Man hörte ihn wirklich selten so reden. Eigentlich nur in Anwesenheit von Dumbledore. Dann war er fast ein anderer Mensch.
 

„Ich denke es wird sich noch etwas finden“, erwiderte der alte Schulleiter lächelnd.

Er blickte auf die Liste und dachte nach.

„Ich werde mir etwas überlegen Severus, aber ich würde gerne mehr über diese Menschen erfahren, bevor ich sie mit einer Aufgabe betraue, der sie vielleicht nicht gewachsen sind.“
 

„Ich versuche dir Informationen zu beschaffen…“, sagte er und legte dann die Liste weg. Er hatte ohnehin mehr über sie erfahren wollen.

Diese neuen Schüler waren sehr merkwürdig. Zumindest einige von ihnen. „Hast du eventuell von den anderen auf der Liste außer Jo Fernandez schon mal etwas gehört, damit ich weiss worauf ich mich vorbereiten muss?“, fragte er schließlich noch.

Es würde wohl seine letzte Frage für Heute sein.
 

„Ich glaube Nell Coopers sagt mir was… aber ich bin mir nicht sicher Severus“, murmelte er leise. „Versuch etwas über sie heraus zu finden“

Der ehemalige Schulleiter verstummte für den Moment und Snape blieb allein zurück.

Ohne seinen alten Freund, ohne dessen Rat.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  CurlyHair
2009-03-05T19:08:27+00:00 05.03.2009 20:08
Wieder ein super Kapitel,
hab schon geahnt das voldi hinter dem überfall steckt.
Ich bin schon gespannt, wie das in Slytherin weitergeht.
Übrigens finde ich die idee mit den Elementen und besonderen Fähigkeiten echt super.
Mach weiter so
lg Nicole

PS. Könntest du vlt bei der Charakterbeschreibung das haus ergänzen?

Von:  CurlyHair
2008-11-24T09:23:17+00:00 24.11.2008 10:23
Wow, das ist echt gut.
Die Atmosphäre war sehr gut beschreiben, da kreig ich ja Gänsehaut.
Aber du hast nicht viel verraten und das macht Lust weiter zu lesen.

Grüße
Curley


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