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Malus Sanguis

~Rise of the Phoenix~
von

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Schutt und Asche

Die Dunkelheit umhüllte ihre Sinne, ihre Glieder waren schwer, sie konnte sich nicht mehr bewegen. Mühsam versuchte sie ihre Augen zu öffnen, was ihr erst nach ein paar Versuchen gelang. Staub rieselte in ihre Augen und sie schloss sie wieder. Anscheinend lag sie unter Schutt begraben. Sie versuchte ihre Hand zu heben, um ihre Augen abzuschirmen, was ihr auch gelang. Sie versuchte etwas zu erkennen. Über ihr lagen viele Balken, um sie herum ein Haufen aus Schutt und Gestein. Wie zum Teufel sollte sie hier wieder rauskommen?

Ihr linkes Bein schmerze höllisch, doch das war unwichtig. Ihre Heimat lag in Schutt und Asche. Alles schien so unwirklich, als ob es nicht passiert wäre, sondern nur in ihren Träumen stattgefunden hätte.
 

Gestalten waren auf dem Gelände erschienen, sie waren raus gerannt, um sich zu verteidigen und plötzlich hatte es eine überdimensionale Explosion gegeben. Ihre Schule war in sich zusammengefallen und hatte alle unter sich begraben.
 

Sie tastete nach dem Boden. Er war feucht. Die unterirdischen Wassergänge hatte es ebenfalls mit hinweg gerissen. In Gedanken, was nun werden würde, ob es Überlebende gab und wie zum Teufel sie hier raus kommen sollte ohne Hilfe, hörte sie plötzlich etwas von oberhalb.
 

Er wachte durch die höllischen Schmerzen in seinem Rücken auf. Es fühlte sich an, als hätten sich hundert Messer in ihn hineingebohrt, doch er wusste, dass er dann nicht darüber nachdenken würde. Langsam begann er sich zu bewegen und öffnete seine schweren Lider.

Über ihm lag die Eingangstür des Schlosses und schließlich fiel es ihm wieder ein.

Ihre Schule war zerstört.

Alles war vernichtet worden, vielleicht jeder außer ihm. Doch er konnte, wollte es nicht so einfach glauben und so begann er sich weiter zu bewegen.

Schließlich gelang es ihm eine seiner Hände zu befreien und er konzentrierte sich. Langsam fühlte er, wie die Kraft in seine Finger schoss und mit großer Anstrengung, die nicht normal war, schaffte er es schließlich die Tür von sich zu heben, die zum Glück aus Holz war und nicht, wie das meiste andere, aus Glas.
 

Schließlich stand er langsam und mühsam auf. Er hatte wirklich schlimme Schmerzen, doch er musste jetzt durchhalten, für die anderen, die vielleicht noch am Leben waren.

Er sah sich um und bemerkte, dass er auf einem Trümmerhaufen stand. Das war also alles was von der Schule übrig war.

In seinem Herzen versetzte ihm dieser Anblick einen Stich, doch er schob diesen, weiteren Schmerz bei Seite und begann dann die gewaltigen Steinbrocken zur Seite zu schieben.

Er war so froh die Kraft der Erde nutzen zu können, denn mit bloßen Händen, von denen eine gebrochen war, hätte er wohl niemandem helfen können.
 

Immer mehr Steine wurden hinfort geräumt und irgendwann fiel ein dünner Lichtstrahl in ihr Gefängnis. „Hallo? Ist da wer?“, fragte sie. Hoffentlich war dort wer, den sie kannte oder der von der Schule war. Aber eine leise Angst beschlich sie, dass es vielleicht noch die waren, die das getan hatten.
 

Als er die Stimme hörte blitzte pure Erleichterung auf. Er hatte nicht als einziger überlebt.

„Art…“, sagte er leise um sich zu erkenne zu geben, „Ich bin’s Eric…“ Dann räumte er weitere Steine aus dem Weg um schließlich zu ihr durchdringen zu können, was sie als langwieriger gestaltete als er gehofft hatte.
 

„Eric… hier ist Lorelay..“, sie hustete kurz, weil Staub aufgewirbelt wurde und versuchte sich zu verwandeln, was ihr aber nicht gelang. „Tut mir leid, ich kann nicht hoch.. sie sind blockiert.“ Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich wirklich hilflos und nackt, ohne ihren eigenen Schutz. Als sie wieder hochsah verschob Eric gerade den letzten Balken und sie versuchte mühsam aufzustehen. Geduckt und unter Schmerzen krabbelte sie zu dem Loch hin und richtete sich auf.
 

Eric saß am Loch und hielt ihr seinen gesunden Arm hin, um sie aus dem Loch zu ziehen. „Langsam…ganz vorsichtig….“, beruhigte er sowohl sich als auch sie. Er hatte jemanden gefunden.

“Bei dir alles klar?“, fragte er, doch die Frage war eigentlich überflüssig, da sie sich fühlen musste wie er selbst es tat und dass war bei weitem kein Zustand, den mal als „klar“ bezeichnen konnte.
 

„Es geht mein Bein schmerzt, aber ansonsten…“, sie hustete wieder und zog sich mit seiner Hilfe aus dem Loch. Als sie oben war, musste sie sich direkt setzen und biss sich vor Schmerz auf die Lippen. Im Licht, das ihren Augen zuerst ein wenig wehtat, sah sie erst, dass ihr Bein, zumindest was Haut und Fleisch betraf, ziemlich zerfetzt aussah. Ihr Gesicht war blutverschmiert, was sie erst merkte, als sie sich mit der Hand durchs Haar fuhr. Sie hatte anscheinend eine Platzwunde am Haaransatz, welche aber mittlerweile schon fast getrocknet war. Am Ellenbogen hatte sie ein paar üble Schrammen und Verbrennungen, doch das war nicht besonders schlimm. Eric sah nicht viel besser aus.
 

Eric sah sich ihr Bein kurz an und riss dann ein Stück von seinem Hemd ab, nachdem er seinen Zauberstab gerade nicht finden konnte. Er band es um ihr Bein herum, damit wenigstens die Blutung gestoppt wurde, die von ihm ausging, sonst würde er bald wirklich der einzige Überlebende sein. Als er fertig war, wollte er eigentlich sofort weiter machen und noch andere Überlebende suchen, doch ihm wurde schwindlig und er musste sich neben sie setzten. Doch statt sich hin zu setzten, ließ er sich neben sie fallen.

Dadurch wurden weitere Schmerzen in seinem Rücken ausgelöst, die ihn aufstöhnen ließen.
 

Die Schwarzhaarige neben ihm suchte nach ihrem Zauberstab und fand ihn in ihrer Hosentasche. Ihre Schuluniform sah reichlich mitgenommen aus. Nichts war mehr zu sehen von dem einzigen Glanz der Eliteuniformen. Ihr Zauberstab war aus Ebenholz gefertigt, war jedoch leicht angebrochen, aber nichts was man nicht mit einem heilen Zauberstab würde richten können.

Sie sprach leise eine Formel, die ihm wenigstens die Schmerzen nahm. Heilungen waren nicht ihre Stärke, da hatten Andere ihr Fachgebiet drin. Ihres hatte an sich sowieso wenig mit Magie zu tun, aber als Hexe musste sie normal ausgebildet werden sowie alle Hexen und Zauberer.
 

~*~
 

Sie spürte etwas Nasses an ihrem Bauch, als sie aus der Ohnmacht erwachte. Ihr Kopf tat so furchtbar weh und alles drehte sich, auch wenn sie die Augen noch geschlossen hatte.

Etwas sehr schweres lag auf ihrem Rücken, doch sie spürte, dass wie durch ein Wunder ihr Rückgrad und ihre Wirbelsäule heil geblieben waren. Langsam und unter unendlichen Kopfschmerzen öffnete sie die Augen und sah, nachdem sich diese an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dass sie unter Trümmern lag.

Sie wusste nicht, warum sie das tat, bis die Erinnerung zurückkam. Sie waren angegriffen worden.

An ihre Ohren drang ein Plätschern und von irgendwoher fiel ihr Wasser auf den Kopf.

Und dann wurde es ihr klar.

Sie musste in einem der unterirdischen Gänge liegen und sie war umgeben von Wasser.

Langsam machte sich die Panik in ihr breit.
 

Doch sie war nicht die einzige, die es in die unterirdischen Gänge verschlagen hatte. Einstmals, bevor es zur Explosion gekommen war, war das Schloss eine riesige Anlage gewesen, mit vielen Gärten, einem eigenen Wald und sonstigem Gelände. Es gab unterirdische Wasserläufe für die Wasserbewohner, die so zu ihrem Unterricht gelangen konnten. Dafür waren die Gänge gebaut worden, verglast, sodass man von oben durch sie hindurch sehen konnte, oder wie in einem Tunnel umgeben von Wasser laufen konnte.

In einem dieser Gänge hielt sich ein Wasserbewohner auf, allerdings war er kein wirklicher Wasserbewohner, sondern nur gezwungenermaßen, weil auch er hier erwacht war. Er schwamm durch die Trümmer und sandte Schallwellen aus, und hoffte so wen zu finden. Oftmals sah er Leichen, erschlagen von diversen Balken, gespickt mit Glas oder einfach nur ertrunken, weil ihre Fähigkeiten erloschen waren. Er bekam Angst. Anscheinend hatte es die gesamte Schule zerrissen… und kaum einer würde entkommen sein.
 

Sie kämpfte, versuchte ihre Hände frei zu bekommen, doch eine von ihnen war verschüttet, die andere unter ihrem Körper eingeklemmt.

Sie hätte sie hervorziehen können, doch dann hätte sie wohl den Balken umgestoßen, der direkt daneben stand und wohl der einzige Grund war, warum sie überhaupt noch am Leben war, da er die gewaltigen Trümmer stützte, die nur wenige Zentimeter über ihrem Rücken und ihrem Genick schwebten. Und immer mehr Wasser lief in die kleine Höhle.
 

Der Wasserbewohner hatte sie schließlich orten können, da sie sich bewegt hatte. Er schwamm auf ihre kleine Höhle zu, verwandelte sich in etwas Kleineres und hüpfte als Krabbe vor ihr auf und ab.

„Transformer, Klasse 8, Chad McCloud. Ich versuche dich hier raus zu bekommen, okay?“, krächzte er und verschwand wieder nach draußen. Vor der Höhle verwandelte er sich in einen Meermenschen und besah sich das Desaster noch mal genau. Einige Balken lagen sehr ungünstig, doch das wäre zu schaffen. Und so begann er mit seiner Arbeit.
 

„Nell Coopers, Klasse 7 und Feuermagierin…“, sagte sie mit schwerer Zunge und leiser Stimme. Sie hoffte, er würde sie hören und verstehen. Sie hielt es nicht lange im Wasser aus. Und sie hatte Angst davor. Als noch mehr Wasser die kleine Höhle füllte, begann sie schneller zu atmen. Ihr Herz beschleunigte. Sie versuchte wieder ihre Hand frei zu bekommen, doch als die Decke schwankte gab sie auf.

Sie hatte kaum noch Hoffnung.
 

Nach einer fast unendlichen Zeitspanne hatte er es geschafft die schweren Balken, die ihr Leben bedrohten, zur Seite zu räumen. Natürlich hatte er von oben angefangen, sonst wäre die ganze Höhle in sich zusammen gebrochen. Zum Glück war oben kein Wasser, sondern es stand nur bis ca. ¾ der Höhle.

„Kannst du aufstehen?“, rief er, ihr von oben zu, und stützte den tragenden Balken, sodass sie sich gefahrlos bewegen konnte.
 

Sie versuchte sich zu erheben und schaffte es schließlich tatsächlich, wenn auch unter ziemlichen Schmerzen. Sie konnte kaum auftreten. Das linke Bein war gebrochen, äußerlich aber kaum verletzt, im linken schien es den Knöchel erwischt zu haben. Sie biss die Zähne zusammen und stütze sich an der Wand mit ihrer noch gesunden Hand ab. Die andere war nicht zu gebrauchen, da der Arm gebrochen, vielleicht sogar zersplittert war. „Danke…“, sagte sie leise und schaffte es sich irgendwie aus der Höhle zu ziehen.
 

Er reichte ihr seine Hand und blickte sich um.

„Kannst du schwimmen Coopers? Der Ausgang befindet sich da hinten“, er zeigte um die Biegung. „Von dort aus kommt man normalerweise nach oben, ich hoffe der Weg ist nicht allzu verschüttet. Nun ja trockenen Fußes wirst du wohl nicht durch die Gänge kommen…“

Er musterte sie und seufzte. Feuermagier hatten eine viel zu große Schwäche was Wasser betraf. Meist standen sie sich selbst mit ihrer Angst im Weg. Das Wasser konnte ihnen nur so viel anhaben, wie sie es zuließen.
 

Sie schüttelte energisch den Kopf.

“Nein…und wenn ich nicht muss, dann komm ich nicht in die Nähe von großen Wassermengen…“, sagte sie leise. Sie wusste, dass er sich über sie lustig machen würde, aber das taten immer alle. „Gibt es nicht noch einen anderen Ausgang?“, fragte sie. Wenn nicht würde sie wohl für einen sorgen müssen
 

„Ich kann schauen, ob ich einen anderen Ausgang finde, aber erhoffe dir nicht zuviel, die unterirdischen Wassergänge wurden nicht für Landbewohner angelegt. Es war nicht vorgesehen, dass andere als Transformer sich her begeben.“, er unterdrückte ein Seufzen und machte sich auf den Weg. Vielleicht würde er ja noch einen anderen Ausgang finden, aber wie sich herausstellte, war das der, der am nächsten lag. Er tauchte vor ihr auf und schüttelte den Kopf. „Coopers das sind 300 Meter, was Näheres gibt es nicht.“
 

Sie sah ihn an. „Ich kann nicht…nicht mal die 300 Meter…“, meinte sie leise, „und nicht nur wegen der Angst vor Wasser…Ich kann nicht mal richtig stehen mit dem Bein…“

„Vielleicht geht es nach oben…“, meinte sie leise.

Sie überlegte, ob sie das Risiko eingehen sollte, aber dann könnte die Decke ganz einstürzen.
 

„Was hast du vor? Wenn du uns noch mehr Schutt bescherst, glaube mir, ich helfe dir kein zweites Mal. Ich komme hier im Gegensatz zu dir lebend raus.“, murmelte er. Chad war dafür bekannt eher ruhig und besonnen zu sein, doch das hier war eine Ausnahmesituation und hier ging es um Leben und Tod. Wenn sie Mist baute, würde, was auch immer da oben lag, auf sie runter stürzen.
 

Sie überlegte kurz weiter. In ihrem Fall war es fast egal, was sie tat. Hier würde sie die Decke erschlagen und wenn sie mit ihm ins Wasser ging, dann würde sie ertrinken.

Sie konnte schon unter normalen Umständen nicht gut schwimmen, aber mit einem gebrochenen Bein und einem unnützen Arm hatte sie keine Chance. „Hast du vielleicht eine besser Idee, aus der ich lebend rauskomme?“, fragte sie ihn. Sie spürte wieder Angst in sich aufsteigen, die sie durch ihre Überlegungen verdrängt hatte.

Sie atmete tief durch. Sie musste sich beruhigen, sonst würde hier alles in Flammen stehen.
 

„Ich zieh dich einfach, dann sind wir schneller da, ohne dass du noch eine Explosion hervorrufst. Die Gänge sind eine Falle, und auch so konstruiert. Sprengst du was, haben wir nicht nur den Schutt, der uns erschlägt, sondern auch Massen von Glassplittern, die uns durchbohren. Also du musst keine Angst haben. Das geht schnell und ehe du dich versiehst, bist du an der Leiter.“, versuchte er auf sie einzureden und hoffte, dass dies auch klappen würde.
 

Sie sah ihn unsicher an und nickte dann. Sie wusste ja, dass er Recht hatte und hoffte nur, dass alles klappen würde.

„Zeig mir den Weg…“, meinte sie dann leise und schluckte kurz.
 

Der Transformer nickte ihr zu und nahm ihre Hand. Er glitt vorsichtig ins Wasser und winkte sie ebenfalls hinein.

„Sobald du im Wasser bist, werde ich dich tragen. Keine Sorge.“

Sie ließ sich unter einigem Zögern schließlich ebenfalls ins Wasser gleiten und er hievte sie auf seine Arme. Zusammen schwammen sie dann in Richtung Leiter, vorbei an den Trümmern, wegen denen Chad immer wieder kleine Umwege machen musste, doch schließlich waren sie angekommen und sie hievte sich hinauf.
 

Erleichtert zog sie sich nach oben und robbte ein wenig weiter um ihm Platz zu machen.

Sie versuchte langsam und kontrolliert zu atmen, um so die Angst zurück zu drängen, die sich in ihr angesammelt hatte. Sie wusste, dass sie sie kontrollieren musste, denn wenn sie das nicht tat, dann würde sie wieder irgendwo ein Feuer entstehen lassen. Und das war nicht das, was sie gerade gebrauchen konnten.
 

„So, versuch mal die Luke zu öffnen. Ansonsten muss ich mich verwandeln und durch den minimalen Schlitz krabbeln.“, meinte er und strich sich das etwas längere Haar aus dem Gesicht. Er hoffte nur das Ganze wäre nicht versperrt. Normalerweise führte der Ausgang in die Gärten.
 

Sie nickte und hob dann ihre gesunde Hand. Sie öffnete sie und sprengte somit die Luke, die sich über ihnen befand. Diese zerbarst in tausend Teile und Sonnenlicht flutete in die kleine Höhle, in der sie sich befanden. Allerdings hatte sie durch die Sprengung kleine Staubwolken ausgelöst, die sich nun auf ihre nassen Körper legten und alles klebrig werden lies.

“Nach dir…“, sagte sie dann und bedeutete ihm vor ihr aus der Luke zu klettern, nicht zuletzt, damit er ihr helfen konnte.
 

Dieser tat, wie ihm geheißen, und zog sich nach draußen. Der Anblick erschütterte ihn. Kein Stein stand mehr auf dem anderen. Erst als sie von unten meinte, er solle ihr doch bitte helfen, konnte er seinen Blick von dem Chaos abwenden und half ihr hoch. Dann schweiften seine Augen über das Trümmerfeld und er machte 2 Gestalten aus. Eine kannte er sehr gut.

„Da sind noch zwei andere Coopers.“
 

„Gott sei Dank…“, flüsterte sie und stand langsam und schwerfällig auf.

Ihr Knöchel schmerzte, das andere Bein war unbrauchbar, aber sie hielt sich einigermaßen aufrecht.

“Lass uns zu ihnen gehen…“, meinte sie dann und humpelte sehr langsam auf die beiden zu.

Einer von ihnen hob gerade gewaltige Steine an und er kam ihr sehr bekannt vor.
 

Als sie in Sichtnähe waren, hörte man einen freudigen Aufschrei und ein: “Chad!!!!“

Dieser seufzte und musste unweigerlich etwas lächeln. „Lorelay… wieso war es mir klar, dass du das überleben würdest…dich schafft auch nichts, meine Liebe. Coopers darf ich vorstellen Lorelay Belucci, Transformerin Klasse 7.“, stellte er die Schwarzhaarige vor, als sie ankamen. Sein Blick fiel auf die zweite Gestalt. „Und du bist?“
 

„Eric Anderson, Erdmagier, Klasse 10“, stellte sich Eric vor, nachdem er weitere Trümmer zur Seite geschafft hatte. Er reichte Chad die Hand und seufzte dann.

“Dann sind wir ja schon vier…“, seufzte er

„Ich kenn sie schon…“, meinte Nell dann und wandte sich an Eric, „Nell Coopers, Klasse 7, Feuermagierin…“
 

„So und was machen wir nun?“, fragte die Schwarzhaarige leicht angespannt. „Weitersuchen? Also mir fällt keine Methode ein, wie wir schnellstmöglich herausbekommen, ob noch Überlebende hier sind. Es sei denn, wir probieren es mit einem Ortungszauber.“

Sie hob ihren Zauberstab und probierte es, doch dieses Mal machte sich der Knacks bemerkbar. „Also, meiner ist Schrott…“

Chad kramte in seiner Tasche, fand aber den gewünschten Gegenstand nicht. „Meiner ist irgendwo… wahrscheinlich unter den Trümmern.“
 

Nell erinnerte sich, dass sie ihn eingepackt hatte. Sie suchte in ihrer Tasche und fand ihn schließlich. Er war kein bisschen lädiert. Sie wunderte sich wirklich, warum ihm nichts passiert war, doch das machte im Moment nichts.

Sie legte ihn sich auf die Hand und sprach den Zauber.

„Da drüben scheint jemand zu sein…“, meinte sie und deutete nach links, „Ca. 100 m von hier, scheint unter 5-6 Trümmern zu liegen…und 300 m. Nach rechts ist auch jemand…“
 

„Na dann wollen wir mal“, tatkräftig machte sich Chad auf den angewiesenen Weg. „Nein Lay, du bleibst wo du bist! Das Bein sieht echt schlimm aus.“

Diese hatte soeben aufstehen wollen, um ebenfalls zu helfen, doch nach einigem Überlegen musste sie ihrem Artgenossen Recht geben. So wäre sie keine Hilfe.

Der junge Mann war mittlerweile angekommen und rief durch die Trümmer nach unten, um eine Antwort zu erhalten, wer sich dort aufhalten könnte und wie ernst die Lage war. Doch er bekam keine Antwort. Also machte er sich ans Werk. Wer auch immer da unten war hatte wohl nicht mehr lange.
 

„Könntest du vielleicht meinen Arm heilen?“, fragte Eric Nell, als diese ihren Zauberstab wieder wegpacken wollte.

Sie nickte, richtet ihn auf seinen Arm und tippte leicht dagegen.

Nur Sekunden später war der Arm fast vollständig geheilt und sie umwickelte ihn mit einer Schiene aus dem Zauberstab. „Danke…“, sagte Eric und ging dann zu Chad und half ihm. Durch seine Fähigkeiten ging das Ganze sehr viel schneller.
 

Nell sah sich zu Lorelay um und betrachtet dann ihr Bein.

Bei sich selbst konnte sie keine Heilzauber anwenden, das funktionierte irgendwie nie. Aber bei Lorelay würde es wahrscheinlich funktionieren. Zumindest so gut, dass sie nicht mehr bluten würde.

„Soll ich dir helfen?“, fragte sie die Schwarzhaarige und deutete auf das Bein.
 

Diese sah sie aus ihren leuchtend blauen Augen an. Nell und sie kannten sich aus dem Unterricht, aber Magier mieden Transformer soweit es ging, da sie Angst vor ihren Kräften hatten. Transformer waren unheimlich und nicht berechenbar, man konnte ihrer nicht Herr werden.

„Wenn du magst“, erwiderte sie und musterte die rothaarige Feuermagierin. Na ja, Elementarmagier waren ihr noch lieber als Blutmagier. Die waren wirklich… übel.
 

Sie tippte ihr Bein kurz an, die Wunde schloss sich großteils und wieder schlang sich eine Binde darum. Im Unterricht hatte sie nicht viel mit ihr zu tun gehabt, aber nun mussten sie wohl zusammen halten. Sie tippte danach die Wunde an Lorelays Kopf an und auch diese heilte.
 

„Danke“, sagte die kleine Schwarzhaarige, denn nun stand sie auf, und man sah, dass sie nicht besonders groß war. Sie winkte Nell zu den anderen und fragte schließlich, ob sie schon was gefunden hätten.

„Wenn mich nicht alles täuscht, liegt da unten ein Blutmagier, zumindest sagt mir mein Gespür das. Das Ministerium wird nicht erfreut sein, dass welche überlebt haben.“, mutmaßte der andere Transformer.
 

„Wir sollten ihn trotzdem ausgraben…wir brauchen jetzt jeden…“, meinte Eric und schob dann weiter Trümmer zur Seite. Plötzlich sah er sich einer gewaltigen Betonplatte gegenüber und er musste fast seine gesamte Kraft aufbringen, um diese anzuheben. Stückchen für Stückchen hob er die Platte an. „Chad, wenn ich jetzt sage, dann sieh zu, dass du ihn da rauskriegst…ich kann die Platte nicht lang halten…“, sagte er und stemmte die Platte weiter in die Höhe.
 

Chad versuchte sein Möglichstes und schließlich hatte er den Blutmagier sogar erwischt. Er zog ihn heraus, doch der Herr schien ohnmächtig zu sein. „Kennt den wer?“, fragte er in die Runde.
 

Nell war inzwischen auch zu ihnen gekrabbelt, da sie es nicht geschafft hatte zu stehen. „Ich glaube er heißt Jo…oder so…er ist auch in der Siebten…“, meinte sie leise und sah sich den Blutmagier an. Sie hatte nie viel mit ihm zu tun gehabt, aber sie merkte sich immer alle aus ihrer Klasse, das war so ihre Art.

„Es scheint ihm nicht wirklich gut zu gehen…“
 

Lorelay nickte und schaute ihn sich an.

„Das ist der Zwillingsbruder der anderen Blutmagierin… ein Fernandez…. Hm Nell kannst du die Blutungen stillen? Ich denke, wenn er erst mal wieder richtige Luft geatmet hat, wird er von selbst wieder aufwachen..“
 

Sie nickte und heilte die verschiedenen Wunden, die seinen Körper übersäten. Als sie damit fertig war, bandagierte sie seinen kompletten Oberkörper, da sie bei einer kurzen Untersuchung bemerkt hatte, dass mehrere Rippen gebrochen waren.

„Jetzt müssen wir einfach warten…“, meinte sie und blieb neben ihm sitzen, immer darauf bedacht ihr Bein nicht zu belasten.
 

„Hattest du nicht gesagt, hier wäre noch wer in der Nähe?“, fragte Chad vorsichtig an. Er sah sich um und blickte Eric dann in die Augen. Sie mussten alle finden. Er würde es sich nicht verzeihen, wenn sie wen vergessen würden. Das wäre nicht seine Art. Auch wenn er vorhin zu Nell etwas schroff gewesen war, aber so war er nun mal. Es passierte ja nicht alle Tage, dass man vor den Trümmern seiner Existenz stand und um sein Leben bangte.
 

„Äh…ja…“, meinte sie und deutete dann auf die Stelle, „Da drüben…“Eric ging direkt zu der Stelle und begann erneut die Trümmer wegzuräumen. Diesmal allerdings mit bloßen Händen, denn er hatte gespürt, dass er die Grenzen, die sein momentaner Zustand erlaubte, schon erreicht hatte.

„Ich hoffe er oder sie liegt nicht zu tief…“, meinte er leise.
 

Lorelay schlüpfte vor und verwandelte sich in ein Insekt. Sie sprang runter und blickte sich um.

„Hier liegt ein Magier…“, rief sie hoch und besah sich die Konstruktion. „Sieht relativ stabil aus.“
 

„Wie tief ist es?“, fragte Eric nach.

Allzu tief würden sie nicht mehr graben können, denn auch Chad schien nicht in der Verfassung für allzu große Anstrengungen zu sein und auch er selbst fühlte sich dazu nicht wirklich in der Lage.

Nell hatte inzwischen noch einmal den Ortungszauber gesprochen und wartete diesmal länger, damit sie vielleicht noch weitere Überlebende fand und tatsächlich konnte sie noch drei weitere finden, die unter den Trümmern verborgen waren.

„Ich hab noch drei gefunden…“, rief sie den anderen zu, auch wenn die im Moment beschäftigt schienen.
 

„Nicht allzu tief vielleicht 2 Meter. Aber es liegt nicht viel Schutt oben, hier kann ich sogar stehen. Aber er scheint böse gefallen zu sein… wartet er hat die Augen auf!“, Lay beugte sich zu ihm herab und sah ihn an. „Kannst du sprechen?“

Oben wurde weiter Schutt weggeräumt, sodass die anderen mittlerweile hinunterschauen konnten.
 

Sie räumten den Schutt beiseite und legten dann die Höhle frei.

Es schien sich um einen Teil der Eingangshalle zu handeln, nur deshalb war die Höhle so groß. „Jetzt müssen wir ihn nur noch rausholen…“, meinte Eric und sah Chad an.
 

„Lay? Kannst du ihn angeben in einer Form?“, fragte Chad kurz.

„Na ja Elefant passt gerade nicht…. Aber ich kann es anders versuchen..“, sagte es und verwandelte sich, sodass Chad und Eric ihn annehmen konnten. „Kennt ihn wer? Ich glaube er ist Dunkelmagier“

Der dunkelhäutige Magier regte sich und nickte. Anscheinend war seine Stimme gerade weg. Wahrscheinlich der Schock.
 

„Sein Name ist Shane. Er ist in meiner Klasse…“, meinte Eric und stütze ihn soweit, dass er sich einigermaßen gut setzen konnte. „Er blutet…Scheint ne Wunde an der Seite zu sein…“, meinte er und sah dann Richtung Nell, die die einzige mit Zauberstab war. Er bedeutete Shane sich auf ihn zu stützen und Chad ihm zu helfen und so schafften sie es der Dunkelhäutigen in Richtung Feuermagierin zu bringen.
 

Er stöhnte, leise und sie setzen ihn bei Nell ab. Die Wunde sah wirklich böse aus und die anderen warteten ab, ob Nell das hinbekommen würde. Das war schon kniffelig. Die richtigen Heiler hätten für die Wunde schon viel Können gebraucht und Praxis.

Sie hofften es würde etwas werden, sodass er zumindest laufen konnte.
 

Nell konzentrierte sich so gut es ging und wandte dann mehrmals einen Heilzauber an. Langsam schloss sich die Wunde, aber sie ganz verheilen zu lassen schaffte sie nicht. „Ich hoffe es geht so…“, sagte sie leise und bandagierte die Wunde dann, so dass er kein Blut verlieren würde, sollte sie doch wieder aufplatzen.

„Die anderen verschütteten sind Richtung Wasser, ca. 300 m von hier in dieser Richtung und dann noch einer in 500m Entfernung in der Richtung“, meinte sie und zeigte den anderen die Stellen an, an denen ihr Zauberstab die anderen angezeigt hatte.
 

Der Rest stand auf und auch Shane schaffte es, sich langsam aufzusetzen. Zur gleichen Zeit wachte der Blutmagier auf. Er sah relativ verwirrt aus, sah sich um und war dann total geschockt „Zia“ kam nur über seine Lippen, doch nach der ersten Aufregung konnte er sie spüren. „Meine Schwester ist dort hinten.. sie scheint nichts zu haben aber sie kommt nicht raus. Der Gang ist verschüttet“
 

Nell hatte ihn gehört, war sofort bei ihm und half ihm sich aufzusetzen. „Wir holen sie da raus…“, meinte sie und stützte ihn weiter.

„Hast du irgendwelche Schmerzen?“, fragte sie ihn, denn sie war sich nicht sicher gewesen, ob er innere Verletzungen hatte.
 

Eric überlegte.

“Ich glaube es wäre das Beste wir holen seine Schwester als erstes raus, dann haben wir vielleicht noch jemanden, der helfen kann…“, meinte er schließlich und sah die anderen fragend an.
 

Der Blutmagier schüttelte den Kopf, zuckte kurz zusammen und versuchte aufzustehen.

„Mein Rücken schmerzt…es fühlt sich an als wäre ich direkt drauf gefallen“, er streckte sich und dann ging es wieder etwas, es schien nur geprellt zu sein und der Sturz und der Schmerz hatten ihn in die Ohnmacht getrieben.
 

Chad nickte und die beiden stiefelten los, um den restlichen Schutt wegzuräumen. An sich hörten sie kein Geräusch dort, wo sich die Kleine befinden sollte. Sie verhielt sich anscheinend ganz ruhig.
 

Eric half Chad mit den Trümmern, die die zweite Blutmagierin überdeckten. Nach nur wenigen Minuten konnten sie schon in eine Höhle sehen, in der sie stecken musste. Mit seiner Kraft wäre es schneller gegangen, doch er traute sich nicht wirklich sie einzusetzen.
 

Es kam auch schon ein schwarzer Haarschopf in Sicht und eisblaue Augen. Das Gesicht war in der Schule recht bekannt. „Danke fürs frei räumen… alleine wäre es schief gegangen… wie sieht es draußen aus?“, fragte sie mal etwas interessierter als sonst.
 

„Übel…Wir sind gleich fertig und holen dich raus…“, rief er nach unten und räumte dann weiter den Schutt weg. „Wir haben deinen Bruder ausgegraben, falls es dich interessiert... und wie sieht es bei dir aus? Irgendwelche Verletzungen oder Schmerzen?“
 

„Nichts dergleichen.. und die Information mit meinem Bruder wusste ich schon.. hab ihn gespürt“, rief sie nach oben und grinste verschmitzt. „Aber weiß irgendwer, was genau da passiert ist? Sie haben uns in der Blutklasse zurückgehalten und uns verbarrikadiert und plötzlich…. Riss es uns auseinander….“ Sie versuchte an den Trümmern hochzuklettern und fand schließlich auch Halt. Sie war nicht besonders schwer und deshalb konnten die Balken ihr Gewicht mühelos auffangen.
 

Eric reichte ihr die Hand und zog sie dann nach oben.

“Wir sind nach draußen gegangen, um zu helfen…also die Elementarmagier…dann waren es plötzlich zu viele und wir wurden ins Schloss zurückgetrieben und dann gab es unzählige Explosionen, die sich keiner erklären kann“, erklärte er ihr, als sie bei neben dem Loch saßen. „Ich bin übrigens Eric und das neben mir ist Chad…“
 

„Freut mich…“, sie lächelte kurz und nickte dann. „den Rest kenne ich vom Sehen her. Und Jo hör auf leidend zu tun… stell dich nicht an wie ein Mädchen.“, bemerkte sie böswillig und stand dann auf. „Habt ihr noch wen orten können? Ich will hier schnellst möglich weg, bevor das Ministerium aufkreuzt.“
 

„Ja…es sind noch drei verschüttet zumindest nach Nell…“, meinte Eric und machte sich dann auf den Weg in die Richtung, in die die Feuermagierin vorher gezeigt hatte. „Ich denke, wenn wir alle mit anpacken, könnten wir es bald geschafft haben…und dann sollten wir wirklich weg von hier…“
 

Nell keuchte kurz auf, da ihr Bein immer schlimmer wurde und sah dann Jo an.

“Du hast nicht zufällig deinen Zauberstab oder?“, fragte sie ihn und hoffte wirklich, dass er ihre Frage bejahen würde. Sie hielt die Schmerzen kaum noch aus und sie wusste von ihren Eltern, dass man Brüche relativ schnell behandeln musste, sonst konnte es sein, dass man das betroffene Körperteil nie wieder richtig benutzen konnte.
 

„Du hast Glück, er ist tatsächlich noch intakt“, antwortete dieser überrascht, nachdem er in seinen Mantel gegriffen hatte. „Was genau hast du denn ich probiere mein bestes…“, versicherte er, als sie doch etwas unsicher wirkte.
 

Währenddessen buddelten die anderen eine Metallmagierin aus, sie sah recht erschöpft aus, voller Staub und Holzsplitter, auch ihr Arm sah nicht gerade heil aus. „Theo, Klasse 9, Metallmagierin“, stellte sie sich vor und auch sie war erschrocken über das Chaos, was sie sah.

„Sind wir die einzigen?“, fragte sie leise.

„Es scheint so…“, murmelte Letizia anteilnahmslos.
 

„Mein Bein ist gebrochen und mein Arm…“, meinte Nell und zeigte ihm die betroffenen Stellen. Da er selbst seinen Fähigkeiten nicht traute, tat sie es auch nicht. Allerdings hatte sie keine andere Wahl. Sie konnte mit dem Bein nichts anfangen und auch die Hand war nicht hilfreich und so musste sie wohl oder übel hoffen, dass er es hinbekam.
 

„Zwei sind noch verschüttet…“, meinte Eric, nachdem er sich ebenfalls vorgestellt hatte.

“Nell sollte sich deinen Arm ansehen…“, meinte er und deutete dann auf die Rothaarige, da sie die Einzige zu sein schien, die ein wenig vom Heilen verstand und die einen heilen Zauberstab besaß.
 

Letizia behielt für sich, dass sie ebenfalls einen intakten Zauberstab besaß. Sie sah sich um und machte sich zusammen mit Chad daran den nächsten frei zuräumen. Währenddessen konzentrierte sich ihr Bruder, der recht wenig für die Schule tat und versuchte so gut es ging die Leiden der Feuermagierin zu beheben, was ihm auch einigermaßen gelang. „So hoffe es geht.“
 

Sie nickte und war nur froh, dass das Bein und der Arm nicht mehr gebrochen waren. „Danke…“, meinte sie kurz und stand dann auf, um den Arm der Metallmagierin zu heilen.

„Kannst du bitte nach weiteren Überlebenden suchen?“, fragte sie dann Jo. Vielleicht fand er noch weitere. Sie hoffte es so sehr.
 

Eric hatte Shane zu sich gewunken und dann damit begonnen den Schutt an der anderen Stelle zur Seite zu räumen. Während sie immer tiefer gruben, merkte Eric plötzlich, dass es kälter wurde.

„Sag mal merkst du das auch?“, fragte er Shane, „könnte ein Eismagier sein…“
 

„Ja das sieht fast so aus… die einzige, die da gefahrlos rein kann, wäre unsere Blutmagierin, der macht das ja recht wenig aus..“, dabei sah er Letizia an, die darauf hin seufzend den Weg nach unten beschritt, sobald wirklich alles frei geräumt war. Die Kälte prallte fast an ihr ab.

Jo war inzwischen mit Chad zu der anderen Stelle gegangen und sie versuchten dort ihr Glück.
 

Xandra harrte in ihrer kleinen Höhle aus. Sie hatte Geräusche von oben gehört. Als die Decke über ihr zusammen gestürzt war, hatte sie eher reflexartig die Zeit angehalten und dann die Balken rings herum eingefroren, damit sie nicht doch noch zusammenstürzten. „Hallo?“, rief sie schließlich, um zu wissen, ob wirklich jemand kam.
 

Nell war zu den anderen gegangen, um nachzusehen, ob sie dort etwas tun konnte. Vielleicht brauchten sie ja ihre Hilfe.
 

„Hi, geht’s dir gut? Ich hol dich jetzt raus, wir haben oben alles frei gemacht…“, der schwarze Haarschopf lugte durch eine Lücke hindurch. Sie hielt ihr ihre Hand hin und zog sie dann zu sich hoch. „Na ja wir müssen noch etwas nach oben, aber das ist alles recht stabil….“, murmelte sie und die beiden kraxelten weiter.
 

„Ich sehe wen….“, rief Chad und deutete nach unten.
 

Während sie jedoch alle um den jungen Magier herumstanden, den die anderen schließlich aus dem Loch gezogen hatten, hatte sich eine andere Magierin, die ebenfalls noch verschüttet war entschlossen.

Sie hatte lange überlegt, ob sie es wagen sollte die Balken über sich schweben zu lassen. Doch da sie nicht wusste, ob überhaupt jemand überlebt hatte, war das ihre einzige Chance.

Also konzentrierte sie sich und richtete ihre Hände gegen die Decke, die sich langsam zu heben begann. Nur kurz nach der Decke, begann auch sie selbst zu schweben. Sie hatte die Augen geschlossen und stemmte ihre gesamte Kraft in die Hände, um die Decke nach oben zu drücken. Millimeter für Millimeter bewegte sich die Decke nach oben.
 

Lorelay die zufällig in die Richtung blickte rieb sich kurz die Augen. Die Decke bewegte sich von selbst! „Luftmagierin voraus“, rief sie und rannte in die Richtung. Die Decke war etwas angehoben, sodass sie hindurch rufen konnte.

„Alles okay da unten?“
 

„Jaha…bei mir ist alles in Ordnung…aber du solltest weggehen…die Decke kommt gleich in deine Richtung…“, meinte sie von unten und stemmte die Decke weiter nach oben. Bald würde sie hoch genug sein, sodass sie sie zur Seite stemmen konnte.
 

Nell sah sich den Arm des Magiers an und biss sich dann auf die Lippen.

Er war ausgekugelt.

Sie wusste, wie sie ihn wieder einrenken konnte, aber das war sehr schmerzhaft und sie wusste nicht, ob er in der Lage war das durchzustehen.

Sie wusste nicht was sie tun sollte. Er musste auch so höllische Schmerzen haben.

Sie sah Hilfe suchend zu Jo und Chad, die um sie herum standen und erklärte ihnen das flüsternd was man tun müsse.
 

„Na dann los, viel mehr als ohnmächtig werden kann er nicht, oder?“, erwiderte Jo und nickte den beiden anderen zu. Währenddessen hüpfte Lorelay zur Seite, damit die Magierin ihre Arbeit machen konnte und schaute zu. Die anderen standen teils entsetzt in der Gegend herum und konnten es nicht fassen. 800 Schüler.. und sie waren die einzigen Überlebenden…eine Katastrophe und ein Segen für das Ministerium, wie Zia sich dachte. Die wollten sie eh nicht haben, hatten Angst vor ihnen und sie standen immer unter strenger Bewachung. Aber wie war es dann geschehen, dass der Feind hier hatte einlaufen können?
 

Nell nickte ebenfalls und kniete sich dann neben den Magier.

“Dein Arm ist ausgekugelt und ich muss ihn wieder einrenken…das wird ziemlich wehtun…und zwar noch eine ganze Weile, da hilft auch keine Zauberei…“, erklärte sie ihm und er nickte. Dann nickte sie Chad und Jo zu.

“Ihr müsst ihn festhalten…“, sagte sie zu ihnen und ihr tat es jetzt schon leid.

Danach stand sie auf und positionierte sich neben seiner Schulter. Die eine Hand wurde von ihrer anderen überdeckt und sich hoffte, dass sie genug Kraft aufbringen konnte. Das ganze zweimal zu machen, traute sie sich nicht.

“Auf Drei…1…2…3“

Sie drückte mit aller Kraft gegen den herausgesprungenen Knochen und während ihr Patient aufschrie, spürte sie, wie er sich verkrampfte und der Knochen schließlich ins Gelenk zurücksprang.
 

Die Luftmagierin zog ihre Arme kurz zurück um Schwung zu holen und beförderte die Decke dann zur Seite, bevor sie sanft aus dem Loch und auf die Erde schwebte. Als sie sah, dass alles in Trümmern lag, konnte sie ihre Tränen nicht zurückhalten.
 

„So wir sollten nun aufbrechen, am besten zu irgendwem nach Hause oder sonst wo hin.. Das Ministerium können wir gerade nicht gebrauchen. Außerdem müssen wir herausfinden was genau passiert ist.“, ergriff Theo das Wort und stellte sich hin. „Wer hat eine Idee?“
 

„Ich glaube nicht, dass wir zu irgendwelchen Eltern können…“, meinte Eric und sah die anderen an.

“Wenn jemand rausfindet, dass wir überlebt haben, dann sind sie in Gefahr. Und ich glaube nicht, dass einer von uns seine Eltern diesem Risiko aussetzt…zudem sie wohl Muggel sein müssten, da sie dann schwerer ausfindig zu machen sind…“

„Was ist mit Hogwarts? Dumbledore kann uns doch bestimmt helfen…“, schlug Xandra schließlich vor und sah die anderen erwartungsvoll an.
 

Zia überlegte kurz, bevor sie hergekommen war, hatte sie eine Zeit in Durmstrang verbracht und hatte am Trimagischen Turnier Besuch teilgenommen. Dort hatte sie Dumbledore kennen gelernt und ihm etwas versprechen müssen. Vielleicht war es nun Zeit dieses Versprechen einzulösen.

„Ja lasst uns nach Hogwarts gehen….Es war eh der Wunsch unserer Schulleitung, dass wir uns Dumbledore im Kampf gegen den dunklen Lord anschließen.“, meinte sie und blickte die anderen abwartend an. Einer nach dem anderen nickte. „Na dann… wir sollten schnell machen, sobald das Ministerium von unserem Vorhaben Wind bekommt, haben wir einen Besuch in Askaban sicher.“



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