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Das Heft in der Hand

Lord Sesshoumarus zwölfter Fall
von

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Das Schloss von Ashinomaki

Viel Spass bei dem neuen Mitratekrimi. Wie immer bekommt ihr die Indzien im selben Moment wie der Ermittler.

Inspiration:http://de.youtube.com/watch?v=Qb45nSZjRkY von Yamina-chan.

Stolz? Eitelkeit? Und wenn man einen Gegner trifft?
 


 

1. Das Schloss von Ashinomaki
 

Der Inu no Taishou ignorierte die sich eilig verneigenden Diener und Krieger, als er hinüber zu dem Trainingsplatz ging. Sesshoumaru übte dort mit seinem menschlichen Lehrer – und es war für seinen Vater nur zu klar, dass dies seinem Sohn nicht sonderlich zusagte. Aber der Prinz würde nie gegen seinen Wunsch vorgehen.

Der Hundefürst blieb stehen. Mit erfahrenem Blick musterte er die Bewegungen seines Sohnes, das Spiel der Muskeln im unbekleideten Oberkörper. Eindeutig. Der Junge war durchtrainiert, erwachsen und würde auch gut bereits mit in den Krieg ziehen können. Aber der Vater zögerte. Er hatte nur diesen einen Sohn und Erben – und ein Krieg war auch für einen starken Dämon stets ein Risiko.

Der Übungsleiter hatte den Fürsten bemerkt und verbeugte sich. Dies bewog auch den Hundeprinzen dazu, seine Aufmerksamkeit auf den Rand des Platzes zu lenken. Er neigte den Kopf.

So erklärte der Inu no Taishou seine Anwesenheit: „Ich möchte dich gern kurz sprechen, Sesshoumaru.“

„Selbstverständlich, verehrter Vater.“ Er gab seine Waffe einem herbeieilenden Diener und nahm diesem seine Oberbekleidung ab, zog sich rasch an. Er war ein wenig überrascht, dass sein Vater mit ihm in den Garten ging. Das sah nach einem sehr privaten Gespräch aus.

„Verehrter Vater…?“ Hoffentlich nichts über einen baldigen Heiratstermin. Ihm reichte schon die Tatsache, dass er regelmäßige „Übungsstunden“ nehmen musste, um in der Hochzeitsnacht seine verlobte Braut nicht zu verschrecken. Die würden dann allerdings ein Ende finden. Und gegenüber seiner Zukünftigen war allein er der Herr.

„Ich bekam soeben einen Brief von deiner Mutter. Der Aufstand in den Bergen hat ein Ausmaß angenommen, dass ihre Schlosswache damit nicht mehr fertig wird.“

„Und sie auch nicht.“ Es war dem Hundeprinzen klar, dass es einiges brauchen würde, um seine Mutter so weit zu bringen, dass sie zumindest seinen Vater um Hilfe bat. Kein Wunder, dass dieser ein so diskretes Gespräch vorzog. Arbeitszimmer hatten Diener vor der Tür.

„Ich werde mich um diese Sache selbst kümmern.“

„Natürlich, verehrter Vater.“ Auch, wenn seine Eltern nicht zusammenlebten, achteten sie sich doch gegenseitig. Und Vater war der Schutzherr der westlichen Länder.

„Ich habe allerdings Fürst Ashinomaki einen Besuch zugesagt. Ich möchte, dass du das übernimmst.“

Höfische Besuche sagten dem Prinzen wenig zu, aber er erwiderte nur: „Wie Ihr wünscht…“

„Fürst Ashinomaki ist ein ehrenwerter Dämon, ohne Zweifel. Aber er hat keinen Sohn. Und ich wollte in Erfahrung bringen, wer sich als...hm...Nachfolger in Position bringt. – Nimm Sakura mit.“

„Mord?“ Nein, nicht schon wieder…

„Nein. - Ich möchte sie und Neigi ein paar Tage trennen. Du wirst es nicht wissen, aber Neigi hat Sakura einen Heiratsantrag gemacht.“ Er sah, dass ihn sein Sohn anstarrte: „Sie hat abgelehnt.“

Warum nur fühlte er sich erleichtert? Gewiss nur wegen der Tatsache, dass sie vernünftig genug gewesen war eine solche Mesalliance zwischen Dämon und Mensch abzulehnen. Es fragte sich nur, warum der alte Heiler auf eine derart abwegige Idee gekommen war. „Nun, ich verstehe nicht. Aber ich werde sie Eurem Wunsch entsprechend mitnehmen.“

„Sie sollten sich einige Tage nicht sehen, bis sich Sakura beruhigt hat. Fürst Ashinomaki hat eine berühmte menschliche Heilerin.“

„Wann soll ich reisen?“

„Wann du willst, in den nächsten Tagen. Ich werde allerdings mit einigen Kriegern unverzüglich aufbrechen.“

Sesshoumaru warf seinem Vater einen forschenden Blick zu: „Ist meine Mutter in Gefahr?“

„Sie kann sich recht gut selbst helfen, wie du weißt. Aber es ist schon sehr, sehr lange her, dass ich ihr einmal aus der Klemme helfen sollte. Das beunruhigt mich doch.“

„Danke, verehrter Vater.“
 

Als Sesshoumaru, gefolgt von Sakura durch das Tor des Schlosses des Fürsten Ashinomaki schritt, war er mehr als verwundert. Weniger nach dem Geruch nach Wolf, der schwach zu wittern war, als über das, was er sah.

Keine Wachen am Tor, der gesamte Schlosshof ähnelte eher einem aufgescheuchten Hühnerhaufen als einem Dämonenschloss. Er bemerkte an der deutlich vornehmeren Kleidung den Hausherrn und ging auf Fürst Ashinomaki zu: „Was ist geschehen, dass meine Ankunft nicht beachtet wird?“

Der sah ihn für einen Moment irritiert an, ehe er ihn erkannte: „Lord Sesshoumaru!“ Es war wohl besser, nichts zu einer derartigen Begrüßung eines Jüngeren zu sagen: „Ich bitte um Entschuldigung. Eure Ankunft war mir angekündigt. Leider ist etwas…geschehen.“

„Ich sehe“, war der trockene Kommentar des jungen Hundedämons, da sein Blick auf einen vornehm gekleideten Toten fiel, der soeben aus dem Schloss getragen wurde. „Ein Verwandter?“ Er musste an Vaters Wunsch denken, herauszufinden, wer der Nachfolger werden sollte.

„Nein, meine rechte Hand, mein Sekretär…Kaizumi. Er wurde erstochen!“ Ein wenig hoffnungsvoll blickte er seitwärts: „Nun, ich hörte, Ihr hättet bereits im Auftrage Eures mächtigen Vaters…“

Nein! Aber dieser Aufschrei fand in Gedanken statt. Sesshoumaru sagte nur: „In der Tat.“ Ashinomaki war ein treuer Gefolgsmann seines Vaters.

„Wärt Ihr dann so freundlich? Mein Burgvogt, Yoshida, wird Euch sicher unterstützen, Es ist so unangenehm. Schon der zweite Tote in zwei Tagen! – Kaizumi war, wie erwähnt mein Sekretär, er wusste alles, was ich tat, eben, meine rechte Hand. Der andere Tote dagegen war unwichtig, ein einfacher Diener.“

Sakura, die zwei Schritte hinter dem Hundeprinzen stehen geblieben war, stellte fest, dass auch unter Dämonen Diener nur dann etwas galten, wenn sie der eigene waren. Sie war allerdings ein wenig erheitert, ohne es freilich zu zeigen, dass sich Seine Lordschaft anscheinend einen guten Ruf als Ermittler erarbeitet hatte – und nun alle möglichen Aufträge aufgehalst bekam.

„Aber“, fuhr der Fürst fort: „Was bedenklich ist: Basho war eben nur ein einfacher Diener, er war jedoch Kaizumi zugewiesen. Wer bringt Herr und Diener um? Warum? Was wussten sie? – Oh, vergebt, Lord Sesshoumaru, ich vernachlässige vollkommen die Höflichkeit. Bitte, begleitet mich, ich werde Euch ein Zimmer anweisen lassen. Und...“ Er betrachtete Sakura neugierig.

Sesshoumaru nickte: „Sakura ist Heilerschülerin. Es ist der Wunsch meines verehrten Herrn und Vaters, dass sie Eure Heilerin kennen lernt.“

„Oh ja, Kekko ist berühmt. Auch, wenn sie eine menschliche Heilerin ist. – He!“ Er winkte einem Diener: „Bring sie zu Kekko und sage der Heilerin, dass dieses Mädchen auf Wunsch des Inu no Taishou hier ist. Bitte, Lord Sesshoumaru, begleitet mich.“
 

Kekko war eine Frau Mitte der Fünfzig. Mit gewisser Überraschung empfing sie Sakura: „Auf Wunsch des Inu no Taishou? Dann lernst du bei Neigi-sama?“

„Ja, Kekko-sama.“ Sakura war nicht erstaunt, dass die Heilerin ihren Lehrer kannte. Ihren Lehrer...ja. Als sie ihm gesagt hatte, dass sie seinen ehrenvollen Antrag ablehnen müsse, hatte er nur genickt. Sein Verhalten hatte sich nicht geändert, aber sie hatte sich unwohl gefühlt, tat es noch immer. War es richtig oder falsch gewesen, eine Heirat auszuschlagen? Und sie fürchtete noch immer, dass sie ihn gekränkt hatte.

„Erstaunlich, dass er einen Menschen nimmt. Du bist wohl recht geschickt.“

„Ich bemühe mich, viel zu lernen.“

„Du könntest mir in der Tat behilflich sein. – Hast du Scheu vor Leichen?“

„Nein. Ich habe schon bei…nun, bei Mordermittlungen geholfen.“

Kekko nickte: „Das ist gut. Ich habe nämlich gleich zwei Ermordete hier. Komm hinüber in mein Arbeitszimmer. Dort liegt Basho. Und sie werden Kaizumi auch bringen. Der Burgvogt, Yoshida, will wissen, woran sie starben und wie.“

„Fürst Ashinomaki bat Lord Sesshoumaru, die Ermittlungen zu übernehmen.“

„Lord Sesshoumaru? Ah, das ist der Sohn des Inu no Taishou, nicht wahr? Er ist doch noch recht jung, für einen Dämon?“

„Seine Lordschaft leitete bereits öfter Ermittlungen in Mordfällen.“

„So.“ Kekko warf ihr einen Blick zu: „Du warst also dabei?“

Sakura war lieber vorsichtig: „Ich wurde ihm vom edlen Inu no Taishou für derartiges zugeteilt.“

„Hatte er Erfolg?“

„Bislang immer.“

„Das klingt interessant. Komm nun mit. - Weißt du, für eine menschliche Heilerin in einem Dämonenschloss sind Morde wirklich eine Abwechslung. Dann will er sicher das wissen, was auch der Burgvogt wissen wollte.“

„Ich vermute es, Kekko-sama.“ Während Sakura der Heilerin folgte, dachte sie nach. Kekko war offenbar unverheiratet und Heilerin. Was das so, wie auch ihr Leben verlaufen würde? Eigentlich schien es nicht so arg zu sein.
 

Im Arbeitszimmer des Fürsten ließ sich dieser nieder: „Bitte, nehmt Platz. Ich freue mich, dass Ihr uns behilflich sein wollt, diese Morde aufzuklären.“

„Ich will ungehinderten Zutritt zu allen Räumen im Schloss. Und Auskunft von allen Personen.“

„Natürlich.“

„Ihr glaubt, dass Kaizumi sterben musste, weil er etwas wusste?“

„Ja, er war ja meine rechte Hand.“

„Und der Diener?“

„Womöglich eine Verwechslung, sagte mir Yoshida. Man fand ihn gestern…Genaueres kann Euch sicher mein Burgvogt sagen. Er ordnete auch die Überprüfung der Toten durch die Heilerin an.“

Der Burgvogt schien etwas von Ermittlungen zu verstehen. „Was war das Letzte, an dem Kaizumi arbeitete?“

„Die Heirat meiner Nichte Tokushima. Sie ist Alleinerbin ihres Vaters, ein sehr reiches und schönes Mädchen, eine sehr starke Dämonin. Darum wollte ich sie auch nur einem mächtigen Dämon geben. Kaizumi war mein Werber bei der Familie Tsuwano. Er kam vor einigen Tagen zurück und berichtete von durchaus erfolgreichen Verhandlungen. Tokushima war zwar nicht so angetan, aber sie wird sich fügen müssen.“

„Warum ist sie gegen diese Heirat?“ Die Tsuwanos waren eine mächtige Dämonenfamilie weiter im Norden, nahe verwandt mit dem dortigen Schutzherrn, wenn er sich recht entsann.

Der Fürst verzog unwillkürlich ein wenig den Mund: „Gegen jede Heirat. Diese Flausen…nun, sie ist eben ein Mädchen. Aber diese Heirat ist das Wichtigste, an dem Kaizumi im Moment arbeitete.“

„War sein Diener mit bei den Tsuwanos?“

„Ja, natürlich.“

„Mein Zimmer. Und dann will ich Yoshida sprechen.“
 

So ließ sich kurz darauf der Burgvogt im Gästezimmer des Hundeprinzen auf ein Knie nieder, ohne zu erkennen zu geben, dass er es nicht gewohnt war, dass man mit dem Rücken zu ihm stand.

„Wie starb der Diener?“ erkundigte sich Sesshoumaru.

„Er wurde erstochen, sagte Kekko, das ist unsere Heilerin. Ein recht scharfes Messer.“

„Wo wurde er gefunden?“

„Auf dem Weg zum Badehaus, hinter einem Stützpfosten. Vermutlich wurde er auf dem Weg zum Bad von hinten angegriffen, niedergestochen und dort versteckt.“

„Von hinten.“

„Ja, Lord Sesshoumaru. Deswegen vermute ich, dass eine Verwechslung vorlag. Basho war, wie auch Kaizumi ein Katzendämon, beide ungefähr gleich alt. Wenn sie unbekleidet, oder nur mit einem Handtuch bekleidet waren, …“

„Ich verstehe.“ Das bedeutete, dass auch der Angreifer ein Dämon gewesen sein musste. Und dass das Opfer keinerlei Argwohn gehegt hatte. „Und Kaizumi?“

„Er wurde in seinem eigenen Zimmer getötet. Auch er hat eine Stichwunde, ebenfalls von hinten. Er trug zwar Kimono, aber sein Gürtel war offen. Der Mörder überraschte ihn wohl beim Umkleiden.“

Das deutete darauf hin, dass der Mörder jemand war, den beide Opfer gekannt hatten. „Und eure Heilerin untersucht gerade Kaizumi?“

„Ja, Lord Sesshoumaru. Se ist für einen Menschen vernünftig und hat keinerlei Vorbehalte gegen Tote.“

„Ich möchte zu ihr.“ Er drehte sich um.

„Selbstverständlich, Lord Sesshoumaru. Bitte, kommt. – Oh, Euer Mensch müsste ja auch bei ihr sein…“

„Ihr Name ist Sakura.“ Der Dämonenprinz wartete, bis der Burgvogt die Tür geöffnet hatte, ehe er sich in Bewegung setzte.
 


 

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Da ist jemand not very amused.

Im nächsten Kapitel lernt er die unwillige Braut kennen - und es wird nicht besser....
 

bye
 

hotep

Die Aussage der unwilligen Braut

Vielen Dank für eure Kommentare! Es freut mich, dass ihr die Mitratekrimis noch imemr so schätzt.

Als kleines Dankeschön heute schon das neue Kapitel:
 

2. Die Aussage der unwilligen Braut
 

Kekko und Sakura verneigten sich höflich, als der Dämonenprinz, gefolgt vom Burgvogt, das Arbeitszimmer der Heilerin betrat. Beide Toten lagen auf Strohmatten In gewisser Weise sahen sie sich in der Tat ähnlich. War Basho nur aufgrund der Verwechslung gestorben und der Mörder hatte seinen Fehler korrigieren müssen?

„Kekko ist dein Name.“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Das war wirklich noch ein recht junger Dämon, ein Halbwüchsiger. Und doch sollte er erfolgreich ermitteln? Oder hatte das nur der jeweilige Burgvogt getan und der Hundeprinz sich mit fremden Federn geschmückt? Eigentlich unwahrscheinlich, nach allem, was sie über Dämonen wusste. Und Sakura hatte ja auch gesagt, dass er selbst die Fälle aufgeklärt habe. „Ich hörte bereits, Ihr ermittelt im Auftrag…“ Die Heilerin korrigierte sich eilig, als sie bedachte, dass dies der Dämonenerbe der westlichen Länder war, sicher ranghöher als ihr eigener Herr: „Auf Bitte Fürst Ashinomakis.“

„Dein Bericht?“

„Basho, hier. Er ist der Diener. Er wurde von hinten erstochen, mit einem scharfkantigen Messer.“

„Ein Brieföffner?“

„Nein.“ Sie verriet durch nichts ihre Überraschung: „Breiter. Er muss unverzüglich gestorben sein. Das Messer drang zwischen die Rippen ins Herz. Darf ich eine Vermutung dazu äußern, Lord Sesshoumaru?“ Und da er ein wenig nickte: „Danke. Der Angreifer hatte entweder sehr viel Glück, war ansonsten Heiler oder ein ausgebildeter Krieger. Es ist für einen…einen gewöhnlichen Dämon ungemein schwer, so platziert zu treffen, ohne einen Knochen zu berühren.“

„Und Kaizumi?“

„Er wurde ebenfalls von hinten erstochen, vermutlich, während er sich ankleidete. Sein Gürtel war nicht geschlossen. Die Wunde sieht so ähnlich aus, es könnte sich durchaus um dasselbe Messer gehandelt haben. – Allerdings kam Kaizumi wohl noch dazu, sich zu wehren. Er hatte Schnittverletzungen an den Fingern.“

„Dann könnte der Täter auch verletzt sein“, folgerte der Burgvogt, um eilig zu ergänzen: „Vergebt, Lord Sesshoumaru.“ Man äußerte seine Meinung nicht ungefragt vor einem Prinzen.

Dieser begnügte sich mit einem eisigen Blick, da das etwas unsinnig gewesen war. Eine solche kleine Verletzung würde selbst bei einem schwachen Dämon bereits wieder verheilt sein: „Sakura, hast du etwas hinzuzufügen?“

Sie war sehr geschmeichelt, wollte die Heilerin allerdings nicht beleidigen. „Nicht sehr viel; Lord Sesshoumaru. Kekko-sama hat bereits alles gesagt. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es sich bei dem Messer auch nicht um ein so scharf geschliffenes Stilett handelt, wie es ausgebildete Attentäter tragen.“ Wie sie es bei den Yamashida-Morden kennen gelernt hatte. „Ich vermute, dass es ein gewöhnliches Küchenmesser gewesen ist.“

Das sich jeder im Schloss besorgen konnte. Und mutmaßlich war es nun gut verborgen worden. Oder noch besser, gründlich abgewaschen und in die Küche zurückgebracht worden. „Yoshida, lasst in der Küche fragen, ob dort ein Messer fehlt oder jemand ungewöhnliches dort war.“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Der Burgvogt hätte dies sowieso getan, war aber nun beruhigt, dass der junge Prinz anscheinend wirklich wusste, wie man bei solchen Verbrechen vorging.

„Kekko, könnte es sein, dass einer oder beide betäubt waren?“

Die Heilerin dachte ein wenig überrascht nach: „Ich konnte keinerlei äußerlichen Symptome feststellen. Aber dies wäre eine Erklärung, warum sich Basho nicht gewehrt hat, und der Stich so präzise gesetzt werden konnte. Bei Kaizumi schließe ich das allerdings aus. Er wurde so verletzt, drehte sich aber noch um und versuchte, seinem Angreifer das Messer zu entreißen, ehe er zusammenbrach.“

Der Sekretär hatte den Mörder also noch gesehen, und konnte sich gegen ihn wehren, wenn auch vergeblich, da er schon durch den Stich so schwer verletzt war. Der Mörder nutzte die Überraschung aus. Warum? Weil er von seinen Opfern nicht gesehen werden wollte? Oder weil er körperlich schwächer war? Das stand jedoch im Widerspruch zu der Aussage der Heilerin, dass es sich auch um einen erfahrenen Krieger handeln könnte. Oder jemand, der sich in Heilkunst auskannte….

Er betrachtete Kekko nachdenklich. Heilerin, Mensch und weiblich…

Er müsste in jedem Fall noch einmal mit Fürst Ashinomaki reden, was diese Heirat betraf. Ein derartiges Großprojekt konnte doch kaum von Kaizumi allein betreut werden.
 

Der Hundeprinz nickte etwas und verließ das Haus der Heilerin. Yoshida verneigte sich ein wenig gegen ihn, ehe er sich wortlos zu dem Küchentrakt wandte.

Sesshoumaru entdeckte den Fürsten auf dem Schlosshof, wo er gerade höchstpersönlich einen Boten absandte, und ging hinüber.

„Lord Sesshoumaru…“

„Kaizumi war allein mit diesen Heiratsverhandlungen beschäftigt?“

„Ja. Noch.“

„Noch.“

„Es war ja zuerst einmal nur eine Voranfrage, ob die Tsuwano eine solche Heirat in Betracht ziehen würden. Nun, ich ging nicht davon aus, dass sie ablehnen würden, aber es hätte ja sein können, dass Lord Jocho, der Erbe, bereits eine Hauptfrau hat. Als Nebenfrau hätte ich Tokushima nicht weggegeben.“

„Wie sollte es weiterlaufen?“

„Nun, die Verhandlungen bezüglich der Höhe der …der Geschenke, die ausgetauscht werden, über die Vermögensverwaltung für Tokushima, die ja ihr Mann erhalten würde, und ähnliches, sollte auch Kaizumi führen. Ebenso, ob die Eheschließung hier oder im Tsuwano-Schloss stattfinden sollte.“

„Eine hohe Vertrauensposition.“

„Wie ich bereits erwähnte, war Kaizumi meine rechte Hand. Es gab nichts, was er nicht ebenso wie ich selbst wusste. Und er hat mich nie enttäuscht.“

Es wäre allerdings möglich gewesen, dass er diese Gelegenheit nun gesucht hatte. Für den alleinigen Verhandlungsführer wäre es ein Leichtes gewesen, Geld oder ähnliches abzuzweigen. Hatte das jemand mitbekommen? Yoshida als Burgvogt womöglich? Und zur Selbsthilfe gegriffen, da Fürst Ashinomaki wohl von der Treue seines Sekretärs ausging und keine Kritik duldete? Das war zwar eine Warum-Frage, aber das Wie war im Moment noch zu offen. Er müsste weitere Fragen stellen, nach Anwesenden an den Tatorten suchen. Das sollte Sakura übernehmen.

„Ah, Onkel, “ sagte eine weibliche Stimme: „Habt Ihr Euren Heiratsplan aufgegeben, nun, da Kaizumi tot ist?“

Sesshoumaru wandte den Kopf. Das musste Prinzessin Tokushima sein. Sie war in der Tat eine Schönheit, mit langen weißen Haaren, und er konnte spüren, dass sie ihre Energie verbarg. Ein wenig erinnerte sie ihn an seine Mutter. Sie trug keinen voll ausgestatteten Kimono, wie er für eine Prinzessin üblich gewesen wäre, sondern nur einen zweilagigen, der allerdings kostbar bestickt war. So war sie gewiss beweglicher, als in der steifen Hofkleidung. Und was hatte sie da gerade über Kaizumi gesagt?

Fürst Ashinomaki schüttelte den Kopf. „Gleich, ob der Brautwerber tot ist, oder nicht, der Plan wird weiterverfolgt.“

Tokushima hob ihr Kinn: „Ich werde Jocho Tsuwano nicht heiraten. Genau so gut könntet Ihr mir jeden hergelaufenen Dämon vorschlagen, wie den da…“ Ihre Handbewegung galt Sesshoumaru.

Der Fürst zuckte ein wenig zusammen, zumal er bemerkte, dass der Blick des Hundeprinzen eisig wurde. Ärger mit dem Inu no Taishou, weil man dessen einzigen Sohn beleidigt hatte, gehörte nicht zu seinen Wünschen: „Lord Sesshoumaru, darf ich Euch meine Nichte Tokushima vorstellen…“

„Lord?“ Die Prinzessin musterte ihn von oben bis unten: „Oh, ja, ich verstehe. Der Sohn des überaus mächtigen Inu no Taishou.“

Darin lag die unterdrückte Bemerkung, dass er selbst wohl nicht mächtig sei, ohne es jedoch auszusprechen und sich so eine Unhöflichkeit zu Schulde kommen zu lassen. Tokushima war intelligent genug, sich auf eine solche Gratwanderung einlassen zu können.

Sesshoumaru zwang sich, seinen Ärger niederzuhalten. Er würde sich doch von dieser arroganten, kalten Schönheit nicht aus der Reserve locken lassen. Überdies stellte er für sich fest, dass sie gerade ein Motiv für den Tod von Kaizumi genannt hatte. War sie es etwa gewesen?

Fürst Ashinomaki hatte soeben ein mehr als unbehagliches Gefühl. Wie sich die beiden ansahen, war das fast wie die Berührung zweier Schwerter vor einem entscheidenden Waffengang. „Ich...Seine Lordschaft war so freundlich, die Ermittlungen in den Todesfällen zu übernehmen.“

„Oh, ist Yoshida etwa schwer erkrankt?“ fragte Tokushima prompt, damit andeutend, dass sie den Burgvogt für fähiger hielt, ohne unhöflich zu werden.

„Er geht mir zur Hand“, erwiderte der Hundeprinz sachlich: „Ihr scheint Kaizumis Tod ja nicht zu bedauern.“

„Onkel muss ohne ihn auskommen, ja. Das tut mir Leid.“ In ihrer Stimme lag jedoch keine Anteilnahme. „Ansonsten war er mir gleich. Nur wieder einer, der in einer Heirat das Wunschziel aller Frauen sieht.“

„Ihr tut das nicht.“

„Sehe ich so aus, als ob ich einen Ehemann nötig habe? Gar einen…Beschützer?“ Ihr Blick glitt abschätzig an ihm hinab und wieder hinauf: „Euch, womöglich?“

Sesshoumaru ertappte sich dabei, wieder seinen Zorn unterdrücken zu müssen. Diese Prinzessin hatte eine spitze Zunge, das musste er ihr lassen. „Nein, danke für das Angebot“, meinte er: „So unaufschiebbar benötige ich wirklich keine Frau.“ Zufrieden bemerkte er das Aufblitzen in ihren Augen.

Der Fürst kam endlich zu Wort: „Tokushima, jetzt nimm dich zusammen. Du wirst Lord Jocho heiraten. Ob du das willst oder nicht, ist mir vollkommen gleichgültig. – Heute Abend beim Empfang für Lord Sesshoumaru wirst du erscheinen.“

Die Prinzessin zuckte ein wenig die Schultern: „Ich mag Empfänge für erfolgreiche Männer. Zu schade, dass Ihr wohl bis heute Abend nicht den Mord an Kaizumi aufgeklärt habt…“ Sie ging.

Sesshoumaru sah ihr nachdenklich nach. Sie war schön und reich – und sie wusste es. Dazu war sie kalt, arrogant und hielt nichts von der Ehe. Würde sie so dumm sein, anzunehmen, mit dem Tod des Brautwerbers auch einer Hochzeit zu entkommen? Fürst Ashinomaki schien jedenfalls an seinem Heiratsplan festhalten zu wollen. War ihr das zuvor womöglich nicht klar gewesen? Und war der letzte Satz eine Herausforderung gewesen? Dann würde sie sich noch wundern.

„Lord Sesshoumaru…wünscht Ihr etwas?“ erkundigte sich der Fürst.

„Sakura soll in mein Zimmer kommen. Die Heilerin.“

„Ja, ich werde es weitergeben.“ Ashinomaki unterdrückte seine Frage, ob er sich nicht wohl fühle.
 

So kniete kurz darauf Sakura im Gästezimmer nieder, nicht verwundert, dass der Hundeprinz aus dem Fenster sah. Ohne sich umzudrehen sagte er:

„Wie viele Menschen leben in diesem Schloss?“

„Nur die Heilerin Kekko, Lord Sesshoumaru.“

Sie wusste anscheinend im Voraus, was er wissen wollte, das war eine Eigenschaft, die sie stets sehr brauchbar erscheinen ließ. „Burgvogt Yoshida wird mir berichten, wenn er in der Küche fertig ist. Ich möchte, dass du dich mit den Dienstboten unterhältst. Ist jemandem etwas aufgefallen? Basho war unbekleidet, nun, nur mit einem Handtuch. Aber ein einfacher Diener, der Baden geht? Noch dazu am Tage?“

Das stimmte. Sollte sie allerdings erwähnen, dass sie wohl keine Auskunft bekommen würde? Sie war ein Mensch – die anderen Dienstboten waren Dämonen.

„Zweitens. Prinzessin Tokushima.“

„Ja, Lord Sesshoumaru?“ Ein wenig klarer könnte er sich schon ausdrücken.

„Ich will alles über sie wissen.“

Alles? Sakura schaffte es gerade noch, ihr Seufzen zu unterdrücken. Wie sollte sie das denn bitte machen? Ein solcher Auftrag beinhaltete nur zu leicht seine Unzufriedenheit – und eine Strafe. Aber sie meinte nur: „Wie Ihr wünscht…Dann soll ich nicht zu Kekko zurückgehen?“

„Das interessiert mich nicht.“

„Vergebt, Lord Sesshoumaru. Soll ich mich auch nach Kaizumi erkundigen?“

„Nein.“ Das Zimmer würde er sich selbst ansehen, genauer, von Yoshida zeigen lassen, nachdem dieser Bericht erstattet hatte. „Du darfst gehen.“

„Danke, Lord Sesshoumaru.“ Sie erhob sich. Was, um aller Götter Willen sollte sie nun tun?
 

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Arme Sakura. Ihr Chef wird herausgefordert und sie darf es ausbaden...

Das nächste Kapitel steht denn auch in ihrem Zeichen: Die Aussagen der Diener.
 

Viel Spaß beim Mitraten.
 

Kleiner Hinweis: Im Auftrag des Inu no Taishou läuft auch noch.http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/115331/202399/
 


 

bye
 

hotep

Die Aussagen der Diener

Einige von euch wunderten sich, warum Sesshoumaru so tolerant gegenüber den Aussagen der Prinzessin ist: er muss es sein. Sie ist die Nichte eines treuen Gefolgsmannes seines Vaters, und so lange sie ihn nicht offen beleidigt, kann er nichts machen. Allerdings wandert sie auf dünnnem Grat - sie ist allerdings ntelligent genug, sich das leisten zu können. Gefallen findet Seine Lordschaft kaum daran.
 

3. Die Aussagen der Diener
 

Sakura hatte beschlossen, sich zuerst an Kekko zu halten. Die Heilerin war die einzige Person im Schloss, die sie schon kennen gelernt hatte, und ein Mensch. Sie hoffte, dass diese ihr Problem verstehen würde.

Kekko nickte denn auch, als sie die Frage gehört hatte: „Nun, ich finde dein Herr…dein junger Herr macht es sich einfach. Er übernimmt die Ermittlungen und schickt dich los. Na gut, das ist eben das Recht eines Prinzen.“

„Er selbst ermittelt ebenfalls“, verteidigte ihn seine Dienerin prompt.

So prompt, dass die Heilerin lächelte: „Du magst ihn wohl? Aber das schickt sich nicht.“

„Natürlich nicht“, Sakura wurde rot: „Ich würde es nie wagen, meine Augen zu ihm zu heben. Überdies verabscheut er Menschen.“

„Möglich.“ Aber Kekko hatte gelernt, ihre Gedanken zu verbergen: „Zu deiner Frage: warum geht ein Diener tagsüber zum Bade? Es war gegen die Abenddämmerung, als man ihn fand. Ich vermute, dass er diese Zeit ausnutzte, da er anschließend, also am Abend, wieder Kaizumi zur Verfügung stehen sollte. Der verstorbene Sekretär hat oft mit dem Fürsten noch abends gearbeitet. Und Basho musste jeden Tag baden. Er…nun, du bist Heilerin, du weißt, dass wir schweigen müssen, aber er hatte eine Krankheit, die ihn dazu zwang. So hatte Kaizumi für ihn die Erlaubnis des Fürsten besorgt. Glaub mir, “ fuhr sie mit einem gewissen Lächeln fort: „Es gäbe für einen Katzendämon gewiss angenehmeres, als jeden Tag zu baden.“

Sakura musste daran denken, dass dies zumindest für Hundedämonen nicht galt. Sowohl der Inu no Taishou als auch Lord Sesshoumaru, badeten gern. „Danke, Kekko-sama“, sagte sie erleichtert. „Dann hätte sich auch niemand gewundert, dass er dort war. Und der Mörder konnte ihn abpassen.“

„Hm, möglich, ja. So habe ich es noch gar nicht gesehen. Burgvogt Yoshida sprach von einer Verwechslung – aber nur Basho ging um diese Tageszeit zum Baden, niemals Kaizumi.“ Kekko musterte das Mädchen sichtbar erstaunt. Jetzt war ihr klar, warum dieses nicht nur Schülerin des ältesten Heilerdämons war, den es gab, sondern auch, warum sie von dem Hundeprinzen derartige Aufträge bekam. Anscheinend war ihre erste Vermutung, da könnte sich Seine Lordschaft nur ein neues Spielzeug besorgen wollen, falsch gewesen. Sicher, Sakura war hübsch, aber es waren wohl andere Eigenschaften, die der Prinz an ihr schätzte. „Komm mit. Ich werde dich Yoko-sama vorstellen. Sie ist die Vorsteherin des weiblichen Personals, so wie es Kyuu-sama für die Männer des Haushaltes ist.“

„Vielen Dank.“ Mit dieser Empfehlung könnte sie hoffentlich weiterarbeiten. Und immerhin hatte allein das Gespräch mit der Heilerin schon einige Informationen gebracht, die sicher wichtig waren.
 

Yoko-sama war eine Hundedämonin. Sie hörte sich die Vorstellung durch die Heilerin an, ehe sie meinte: „Neigis Schülerin?“ Das klang ein wenig überrascht. „Wie lange denn schon?“

„Seit zwei Jahren, Yoko-sama.“

„In der Tat. Und der mächtige Inu no Taishou befiehlt dich bei derartigen Ermittlungen zum Prinzen. Hm.“ Das tat er gewiss nicht ohne Grund. Und der Herr der Hunde war er eben auch. Sie würde sich ihm nicht entgegenstellen – außer, sie müsste ihren eigenen Herrn verraten. „Ich werde mich umhören, ob eine Dienerin Basho sah. Und ich werde Kyuu bitten, das unter den Männern zu tun. Mein Bericht geht dann an Lord Sesshoumaru.“

„Ich danke Euch.“ Sakura verneigte sich höflich gegen beide Frauen. Es wäre ihr lieber gewesen, selbst den Bericht abgeben zu können, aber sie wollte die Hilfsbereitschaft einer Dämonin einem Menschen gegenüber nicht überstrapazieren. Überdies war dies wohl für eine Hundedämonin der passendere Weg. Und da sich die Heilerin verabschiedet hatte: „Darf ich Euch noch eine Frage stellen, Yoko-sama, im Auftrag des Prinzen?“

„Und?“

„Lord Sesshoumaru möchte wissen, wer Prinzessin Tokushima ist.“

„Hat er sie also schon getroffen?“

„Das weiß ich nicht.“

„Dann war er gewiss hingerissen von ihrer Schönheit. Sie ist ja die Nichte des Fürsten, lebt hier seit dem Tod ihres Vaters, ist seine Alleinerbin. Oh, sie ist so nett, so freundlich…Und wirklich klug. Selbst mit dem Schwert kann sie umgehen. Wäre sie ein Junge, hätte Fürst Ashinomaki sie schon als Erben adoptiert.“

„Du unterhältst dich mit einem Menschen über die Prinzessin?“ fragte ein Mann und Yoko sah auf:

„Ah, Kyuu, komm nur her. Dies ist Sakura. Sie ist Heilerschülerin bei Neigi und im Augenblick Lord Sesshoumaru zugewiesen, du weißt, wegen der Mordfälle.“

Sollte das eine Warnung an ihren Kollegen sein, dachte Sakura unwillkürlich, musterte aber den näher kommenden Fuchsdämon kurz, ehe sie den Kopf neigte.

„Oh, ich verstehe.“ Er betrachtete das Menschenmädchen.

„Der Prinz möchte wissen, ob einem Dienstboten jemand auffiel, der sich mit Basho unterhielt oder so etwas, “ erklärte Yoko weiter.

„Ich kann nachfragen, ja. Aber ich vermute mal schwer, dass das nichts bringt. Jeder hat seine eigene Arbeit zu tun. Und selbst, wenn jemand mit jemand redet – niemand denkt sich etwas dabei.“

Da hatte Kyuu sicher Recht. Sakura meinte daher nur: „Diese Beurteilung muss ich Lord Sesshoumaru überlassen.“

„Natürlich.“ Er nickte: „Ich werde herumfragen. Zwei Morde innerhalb des Hauses sind ungemein unangenehm. Es wirft ein äußerst schlechtes Licht auf die Familie. Und das, wo eine Heirat ins Haus steht.“

„Ja, die arme Prinzessin muss ja heiraten.“ Yoko klang bissig.

„Auch du bist verheiratet, meine Liebe. Das ist eben so. Jeder hat die Pflicht, für den Fortbestand der Familie zu sorgen. – Nun, bei menschlichen Heilerinnen sieht das wohl anders aus, nicht wahr, Mädchen?“

„Ja, Kyuu-sama.“ Die Heirat der Prinzessin schien ja auch unter den Dienstboten für Wirbel zu sorgen. Warum? Was war so außergewöhnlich daran?

Yoko zuckte erneut die Schultern: „Ich habe genug zu tun. Aber ich werde fragen.“ Damit ging sie.

Kyuu sah Sakura noch einmal genau an: „Du willst wissen, wie die Prinzessin ist?“

„Lord Sesshoumaru wünscht es zu erfahren.“

„Dann warne ihn lieber. Keine Frau für ihn. Sie ist arrogant, ihre Zunge ist spitz wie ein Brieföffner. Und sie hält alle Männer für Idioten. Ich bedauere den Mann, der sie mal heiraten wird.“

„Vergebt, aber ich dachte, es sei auch bei Dämonen so, dass der Ehemann alle Rechte über seine Frau hat…“

„In der Tat. Aber ihre magischen Fähigkeiten sind so ausgeprägt, dass …“ Kyuu brach ab. „Ich werde wegen Basho fragen“, meinte er nur noch.

Sakura erkannte, dass sie hier nicht weiterkam. Falls der Prinz damit nicht zufrieden war, müsste er selbst weitere Befragungen leiten. „Ich danke Euch, Kyuu-sama.“
 

Auf dem Rückweg zu dem Gästezimmer dachte Sakura nach. Sie hatte einiges herausgefunden, ja, auch über Prinzessin Tokushima. Aber Lord Sesshoumaru hatte eindeutig gesagt, er wolle alles über sie wissen, und im Zweifel meinte er das wörtlich.

Was nun? Sie konnte ja wohl schlecht einfach irgendeinen Diener anhalten und fragen, was er von der Prinzessin hielt. Überdies war es merkwürdig genug, dass Yoko von ihrer Freundlichkeit und Schönheit schwärmte, Kyuu dagegen den Mann bedauerte, der sie mal heiraten sollte.

„Ach, wenn das nicht der Mensch ist, der mit dem Sohn des Inu no Taishou kam….“

Sie sah auf. Das war eine Hundedämonin. Und sie war nicht im Zweifel, wer es war, auch, wenn die Kleidung eher eine Beamtentochter vermuten ließ: „Prinzessin Tokushima…“ Sie verneigte sich.

„Oh. Da hat jemand Verstand. Wie amüsant. Komm doch mal mit. Ich möchte mich ein wenig mit dir unterhalten.“

„Wie Ihr wünscht….“ Sakura folgte der Prinzessin, etwas erleichtert. So war das natürlich eine Möglichkeit, ihren Auftrag zu erfüllen. Allerdings: wie hatte diese Lord Sesshoumaru genannt? Wollte sie seinen Namen nicht kennen oder nur den Titel nicht? Sie selbst würde vorsichtig sein müssen.
 

In ihrem Zimmer setzte sich die Prinzessin und bemerkte zufrieden, wie sich das Menschenmädchen auf dem Platz eines Dienstboten niederließ. „Nun, was immer er sonst für Fehler hat - sicher genug, schließlich ist er ein Mann - er versteht es anscheinend, wenigstens sein Personal passend auszusuchen.“

Sakura verstand, warum Kyuu etwas von einer spitzen Zunge gesagt hatte und hielt es für besser, den Mund zu halten.

„Sag mir deinen Namen.“

„Sakura, Prinzessin.“

„Du lernst Heilerin? Wie Kekko?“

„Ja.“

„Dann ist eigentlich Neigi dein Lehrer.“

„Ihr habt Recht, Prinzessin.“ Dieses Frage- und Antwortspiel würde nicht viel bringen, aber Sakura wusste, dass sie gegenüber einer Fürstennichte in der weitaus schlechteren Position war.

„Warum hat dich der Sohn des Inu no Taishou dann mitgenommen?“

Sie titulierte ihn tatsächlich nur so. Das würde ihn gewiss nicht freuen: „Es war der Wunsch meines Herrn, des mächtigen Inu no Taishou, dass ich Kekko-sama kennen lernen sollte.“

„Menschenfrauen haben es gut.“

Da das fast nach einem Stoßseufzer klang, sah Sakura überrascht auf. So kannte sie Dämonen, zumal hohen Ranges, nicht: „Vergebt, Prinzessin…“

„Wenn ihr nicht heiraten wollt, lernt ihr Heilerin, nicht wahr? War das auch bei dir der Grund?“

„Es war der Befehl meines Herrn. Aber es bereitet mir Vergnügen, dies zu lernen.“ Tokushima schien eindeutig etwas gegen Eheschließungen zu haben. Und hatte offenbar wenig Ahnung von Menschen. Nicht jeder, der wollte, konnte mal eben Heiler lernen. Das dazugehörige Lernpensum, geschweige denn die Aufnahme durch einen Lehrer waren unbedingte Voraussetzungen.

„Würdest du lieber heiraten?“

„Das ist mir nicht verboten. Aber, wie Kekko-sama zeigt, muss eine Heilerin nicht verheiratet sein.“ Hat der Hundefürst sie etwa darum hergeschickt, fragte sie sich plötzlich. Er wusste sicher durch Neigi von diesem Heiratsantrag – und ihrer Ablehnung.

„Du hast eine Wahl, die ich nicht habe.“

Die Prinzessin war umgänglich, da hatte Yoko Recht. Sie schien jedoch nicht viel von Männern zu halten, was wiederum Kyuus Aussage erklärte. Aber was sollte sie darauf sagen?

Tokushima musterte ihre Besucherin: „Hat dich der Sohn des Inu no Taishou auf der Reise in irgendeiner Weise belästigt?“

„Verzeiht…ich ...ich verstehe nicht.“

„Männer sind wie Tiere. Du kannst es mir ruhig mitteilen, wenn du Hilfe brauchst. Ich kann sie dir geben. Sein Vater ist ein äußerst mächtiger Mann, dessen bis ich mir bewusst, aber er muss nichts erfahren.“

Sie unterschätzt Lord Sesshoumaru, dachte Sakura: Und sie mag Männer definitiv nicht. Ob das einen besonderen Grund hatte? „Ich danke für Euer Angebot, Prinzessin, aber es ist nicht notwendig.“ Kyuu hatte doch da etwas von magischen Fähigkeiten angedeutet.

„Dann solltest du mir erzählen, wie du ihn von dir fernhältst.“

„Das….“ Wie sollte sie das sagen: „Seine Lordschaft würde sich nie herablassen, eine Menschenfrau auch nur zu berühren. Außer für eine Strafe, “ ergänzte sie ehrlich. „Ich bitte um Vergebung, Prinzessin, aber er schätzt es nicht, wenn man über ihn spricht.“ Sie war sowieso schon weit gegangen, hoffte aber, noch durch seine Anweisung gedeckt zu sein, möglichst viel über Tokushima herauszufinden.

„Das kann ich mir vorstellen. Nun gut, ich will ja nicht, dass du in Schwierigkeiten kommst. – Er ermittelt wegen der beiden Toten? Hat er das schon einmal getan?“

„Ja.“

„Das wird amüsant. Geh nun, Sakura.“

Diese verneigte sich, ohne ihre Verwunderung zu zeigen. Was würde amüsant werden? Aber sie sollte besser nichts dazu sagen.
 

Als sie in das Gästezimmer zurückehrte, war es leer. Sie nahm an, dass der Dämonenprinz noch mit dem Burgvogt unterwegs war. Da blieb ihr nichts, außer zu warten. So ließ sie sich nieder und bemühte sich, in gewohnter Weise ihren Hunger ein wenig zu vergessen, in dem sie den Kopf gegen die Wand lehnte und einnickte.
 

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Sakura hat einiges herausgefunden. Im nächsten Kapitel führt der Burgvogt Sesshoumaru in das Zimmer des toten Sekretärs: Die Aussage des Toten.
 

bye
 

hotep

Die Aussage des Toten

Ja, Prinzessin Tokushima hat etwas gegen Männer. Warum? Die Aussage der Haushälterin im letzten Kapitel könnte euch auf die richtige Spur bringen....

Jetzt ermttelt erst einmal Seine Lordschaft selbst:
 

4. Die Aussage des Toten
 

Sesshoumaru hatte nicht lange warten müssen, ehe sich der Burgvogt vor ihm auf ein Knie niederließ, die Hand an der Brust – ein eindeutig militärischer Gruß.

„Nun?“

Yoshida ließ die Hand sinken und blickte ein wenig auf: „Niemand fiel etwas auf, Lord Sesshoumaru. Aber, wenn ich das so sagen darf, ist das auch wenig verwunderlich, je nach dem, wann der Täter das Messer holte. Es ist in diesem Schloss üblich, dass jeder Dämon, auch Kekko, natürlich, in seinem Zimmer isst, wenn er dies wünscht. So herrscht kurz vor der Abenddämmerung ein gewisses Gedränge in den Gängen, ehe dann Ruhe einkehrt, weil alle essen. Entweder im Gewirr der Diener, hier leben ungefähr hundert Dämonen, oder dann in der Ruhe war es einfach, in die Küche zu gehen, ohne gesehen zu werden. Selbst falls jemand einen anderen Dämon des Hauses sah, hat sich gewiss niemand etwas dabei gedacht.“

Natürlich. Das war ja immer das Problem. Niemand dachte sich etwas bei einer Beobachtung, das kannte er von bisherigen Ermittlungen. Er hatte nur gehofft, dass, wenn es ausschließlich um Dämonen ging, diese aufmerksamer seien. „Wurde das Zimmer Kaizumis bereits durchsucht? Basho war ihm zugewiesen?“ Was bedeutete, dass auch dieser dort schlief.

„Ja, Lord Sesshoumaru, als die Leiche gefunden wurde, ließ ich auch das Messer dort suchen.“

„Ich will das Zimmer sehen.“

Der Burgvogt erhob sich sofort.
 

Während er ihm folgte, dachte der Hundeprinz nach. Zwei Tote, jeweils auch die gleiche Art mit einem Messer getötet, von hinten. Warum hatte der Mörder, der fast sicher ein Dämon war, nicht einfach so zugeschlagen? Mit einer Krallenattacke oder sonst etwas? Fürchtete er – oder sie - daran erkannt zu werden? Was hatten die Toten gewusst, dass sie sterben mussten?

Rein gefühlsmäßig hätte er dieser arroganten Prinzessin außer diesen beiden Toten auch noch Hochverrat und ein komplettes Massaker vorgeworfen, aber er wollte nicht seinem eigenen Ruf durch voreilige Schlüsse schaden. Erst, wenn er alle Fakten hatte, sollte er eine Theorie aufstellen.

Bedauerlicherweise klappte sein gewöhnliches Vorgehen, die Suche nach dem Wie der Mord geschah, hier nicht so ganz. So würde er auch nach dem Warum suchen müssen – eine sehr zweifelhafte Sache. Was einen zum Mord trieb, ließ einen anderen vollkommen kalt. Hoffentlich fand er Briefe oder ähnliches bei Kaizumi, das ihm einen Hinweis geben konnte – falls es der Mörder nicht mitgenommen hatte …

Sein Blick fiel auf Yoshida:

…oder bei der Durchsuchung verschwinden ließ. Angenommen, Kaizumi wollte im Ablauf der Hochzeitsvorbereitungen Geld unterschlagen, der Burgvogt hätte es bemerkt…

Oder Kaizumi sollte der Nachfolger des kinderlosen Fürsten werden und Yoshida hatte diese Absicht ebenfalls?

„Yoshida, wer soll im Augenblick eigentlich der Nachfolger Fürst Ashinomakis werden? Prinzessin Tokushima sicher nicht.. Ihr Verlobter?“

„Das weiß ich nicht.“ Der Burgvogt blickte sich nicht um: „Nun, um ehrlich zu sein, nahm ich bislang an, dass dies Euer ehrenwerter Vater, der mächtige Inu no Taishou, regelt.“

Er log nicht. Aber hatte er sich Hoffnungen gemacht? Sicher. Er wäre sonst ein Narr. Also würde eine weitere Frage in dieser Richtung nichts bringen.

„Hier, bitte, Lord Sesshoumaru.“

Das Zimmer des Sekretärs lag fast direkt am Flügel der Fürstenfamilie, der um die nächste Ecke des Ganges begann.

„Vor der Tür zu den Privaträumen stehen Wachen?“

„Nein, Lord Sesshoumaru. Prinzessin Tokushima schätzt kein Militär im Haus.“

Und er bezweifelte nicht, dass sie ihrem Wunsch Nachdruck verliehen hatte. Also war der Mörder hier einfach hineingelangt, ohne Sorge haben zu müssen von einem patrouillierenden Wächter gesehen zu werden. Zufall oder hatte er dies genau gewusst?

Er betrachtete das Zimmer. Auf dem Boden zeigte noch ein Fleck, wo Kaizumi zu Boden gestürzt war. Das war der einzige Makel. Nur zwei ausgerollte Matten offenbarten noch, dass der Sekretär wohl dort geschlafen hatte. Ungewöhnlich für einen Dämon, aber Katzen waren...nein, unterbrach er sich. Keine Vorurteile.

„Schlief Kaizumi regelmäßig?“

„Das weiß ich nicht. Ich denke aber, dass er, wie wohl jeder von uns, ein wenig meditierte.“

Warum stach da der Mörder nicht zu? Nun, solange Basho mit im Raum war, wäre es wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Aber nach dessen Tod…hm. „Diese Schatulle dort. Was enthält sie?“

Unterhalb des Fensters befand sich eine rote Lackschatulle. Außer den Schreibsachen, Federn, ein Tintenfass und Papiere, neben den Matten die einzige Einrichtung des gesamten Raumes.

Der Burgvogt zuckte ein wenig die Schultern: „Kaizumis Kopfkissenbuch. Ich habe es durchgeblättert, aber er schrieb nichts Deutliches über seine Arbeit.“ Da er den Blick sah: „Ihr wollt es haben?“ Und natürlich würde sich der Erbe der Hundedämonen nicht bücken. So ging er hinüber und öffnete, nahm das eng beschriebene Heft hinaus und überreichte es.

Sesshoumaru blätterte durch. In der Tat. Da hieß es nur: der Herr wollte heute einen Brief an I.Y. abschicken. Drei Mal musste ich ihn neu schreiben, ehe er zufrieden war… und andere Einträge dieser Art.
 

Erst weiter hinten tauchten ein paar ausführlichere Vermerke auf, aus dem Schloss der Tsuwanos. Anscheinend hatte Kaizumis sich das notiert, um eine Gedächnisstütze für den Bericht an Fürst Ashinomaki zu haben.
 

„Überaus freundlicher Empfang. Sehr gesittete Familie. Lord Josho ist ein kenntnisreicher, junger Mann mit höfischem Benehmen. T. dürfte zufrieden sein.

Verhandlungen laufen gut. Tsuwanos sind äußerst reiche Familie, nun, ja, auch eng verwandt mit dem Herrn der nördlichen Länder. Josho wird sicher gut T. Geld verwalten, hat er gelernt. Tsuwanos machen das stets selbst. Sehr gebildet. Hat sogar eine Bildungsreise durch ganz Japan unternommen, nur gemeinsam mit seinem Freund Mori Hagi und zwei Dienern. Mutig auch noch, in diesen Zeiten.

Heiratsort kann der Herr bestimmen. Richtige Wölfe leben auch hier. Könnte T. stören, wie auch Militär im Schloss. Viele Wachen. Heute Abend großer Empfang für mich, als Vertreter meines Herrn.

Empfang war anstrengend, aber sehr ehrenvoll. Verhandlungen zufrieden stellend. T müsste unverzüglich anreisen. Lobte ihr Aussehen und ihre guten Eigenschaften, verschwieg aber ihren Widerwillen gegen Heirat.“

Das Folgende war durchgestrichen.
 

Sesshoumaru entzifferte es: „Sie würde mich umbringen, wüsste sie, was ich hier tue.“

Ach ja? Hatte die Prinzessin das nachgeholt?
 

„Fürst Tsuwano erlaubte meinem unglücklichen Basho zu baden. Muss mal an Neigi schreiben, Kekko ist doch nur ein Mensch.“
 

Der Hundeprinz hob den Kopf: „Basho war krank?“

„Ja. Ich weiß nicht genau, aber es war eine Hautkrankheit. Er musste jeden Tag baden, um es erträglich zu halten.“

Damit war geklärt, warum ein einfacher Diener ins Bad ging. Er hatte gewiss eine Ausnahmegenehmigung. Eigentlich hätte das Sakura herausfinden sollen. Oder hatte sie es auch?
 

Er las weiter.
 

„Josho kam und fragte mich ein wenig über T aus. Natürlich ist er neugierig. Ich blieb bei meinen Aussagen. Er freut sich zu hören, dass sie im Schwertkampf ausgebildet ist. Ob er sich da freuen sollte? Geht mich nichts an. Ich muss Verhandlungen führen. Tsuwano will die Reise der Braut nicht bezahlen.“
 

Der nächste Eintrag schien bereits zu Hause erfolgt zu sein:

„Mein Herr war sehr zufrieden mit meiner Arbeit. Lobte mich sehr und will mich empfehlen…“
 

Das konnte sich nur darauf beziehen, dass Fürst Ashinomaki ihn dem Herrn der Hunde empfehlen wollte. Davon hatte der Fürst nichts erwähnt. Als was wollte er ihn empfehlen? Doch als Nachfolger?
 

„Entsetzlicher Verlust! Mein armer Basho wurde ermordet! Jemand stach ihn von hinten nieder. Warum? Yoshida meint, er sei mit mir verwechselt worden. Freut mich nicht. Aber militärischer Dummkopf. Jeder hier weiß doch, dass nur Basho baden geht. Armer Basho. Ich werde keinen so guten Freund mehr haben. Er wusste alles, was ich wusste…“
 

Genau so etwas hatte der Fürst über Kaizumi gesagt. Mussten der Sekretär und sein Diener sterben, weil sie etwas wussten? Aber was? Drehte es sich doch um diese Hochzeit? Dann war Prinzessin Tokushima natürlich die Mordverdächtige Nummer Eins. Ging es dagegen um die Nachfolge oder Unterschlagung wäre der Burgvogt ein interessanter Kandidat. Beide konnten sicher sein, dass gegen sie kaum ermittelt würde. Oder hatte gar der Fürst seine Hände im Spiel? Dann wäre es allerdings mehr als dumm von ihm gewesen, ihn, Sesshoumaru, mit den Nachforschungen zu betrauen.
 

Der letzte Eintrag war anscheinend von heute morgen, kurz vor seinem Tod.

„Bin wegen Mord an Basho sehr beunruhigt. Sollte wohl doch einmal mit dem Herrn sprechen, dass ich gesehen habe….“
 

Hier brach es ab. WAS hatte er gesehen? Und warum hatte er es nicht mehr geschrieben? War er gestört worden? Aber wieso war er mit dem Rücken zu seinem Mörder gestanden…

Moment.

Oder war er hier gesessen und hatte geschrieben? Und der Mörder hatte das Buch weggelegt? Warum? Das musste überlegt werden.

„Yoshida, heb dieses Kopfkissenbuch gut auf.“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Der Burgvogt verriet durch nichts seine Verwirrung. Er hatte das doch auch gelesen? Was hatte der Prinz gefunden, das er übersehen hatte? Wäre es für ihn besser gewesen, dieses Buch gleich zu vernichten, das Zimmer sofort räumen zu lassen?

„Ich will zurück in mein Zimmer.“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Allerdings bezweifelte Yoshida zu Recht, dass dieser nicht allein den Weg finden würde.
 

Sakura schrak auf, als sie hörte, dass die Tür geöffnet wurde. Noch ehe sie ganz wach war, verneigte sie sich, nicht im Zweifel, wer hereinkam. Ohne sie anzusehen trat der Dämonenprinz an das Fenster, während Yoshida höflich die Tür von außen schloss.

„Dein Bericht?“

„Ihr wünscht es wörtlich?“ Beide wussten, dass dies eine überflüssige Frage war. So fuhr sie fort: „Ich ging zuerst zur Heilerin, Kekko-sama war so freundlich…“ Sie brach ab. Ihn interessierte nie, wie sie an die Informationen gekommen war. So begann sie mit ihrem Bericht. Als sie erzählte, dass sie Tokushima getroffen hatte, zögerte sie ein wenig. Immerhin waren deren Bemerkungen nicht sonderlich schmeichelhaft für ihn gewesen.

Sesshoumaru drehte sich um.

Sakura begriff, dass das eine Warnung war und fuhr eilig in ihrem Bericht fort. Freilich hatte nicht sie das gesagt. Schwieg sie oder zögerte sie, war sie diejenige, die den Zorn abbekommen würde.

Als sie geendet hatte, wagte sie es, ein wenig aufzusehen, die Schleife um seine Taille zu betrachten. Da er schwieg, riskierte sie einen raschen Blick in sein Gesicht. Und sie überlief ein eisiger Schauer.

Nie zuvor hatte sie ihn lächeln sehen.

Und nie zuvor hatte sie gewusst, dass man unter einem Lächeln Todesangst empfinden konnte.

Wenn sie ehrlich war, wollte sie nicht mit Toskushima tauschen.
 

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Da scheint sich jemand provoziert zu fühlen. Ob das die Ermittlungen eher behindert oder vorwärtsbringt, erfahrt ihr im nächsten Kapitel: Die Aussage des Bräutigams.
 

Für die Hundeyoukaifans unter euch, die es noch nicht wissen: am vierten Adventssonntag, beginnt ein kleines Weihnachtsspecial um Arashi, Seiko, Lichterbäume und Familie....
 

bye
 

hotep

Die Aussage des Bräutigams

Es sind noch lange nicht alle Hinweise da....

Seine Lordschaft fühlt sich provoziert - da kann noch allerlei passieren.
 

5. Die Aussage des Bräutigams
 

Sakura hatte ihren Bericht nur Sekunden beendet, als der Hundeprinz einen Schritt auf sie zutrat. Noch zutiefst erschreckt von dem mörderischen Lächeln, das sie gerade gesehen hatte, verneigte sie sich, so tief sie konnte. Sie hatte doch weder etwas getan, noch gesagt….

Dann begriff sie erst, dass jemand vor dem Zimmer war, und schob eilig die Tür. Der Diener dort warf sich zu Boden.

„Nun?“

Der Dämon schluckte unwillkürlich bei dieser eisigen Anrede: „Fürst Ashinomaki schickt Eurer Lordschaft dieses Schreiben…“ Er gab es Sakura, ohne zu wagen, sich aufzurichten, die es nahm und aufstand, nur, um sich vor Sesshoumaru wieder niederzuknien und es ihm zu reichen.

Dieser öffnete ein wenig verwundert.

„Josho Tsuwano wurde mir soeben angekündigt. Ich wäre Euch zutiefst verbunden, würdet Ihr in seiner Gegenwart nichts über die Morde verlauten lassen. Wenn ich Euch bitten dürfte, den Prinzen zu empfangen? Bitte, folgt meinem Diener.“

Hm. Im Tagebuch Kaizumis hatte dieser bereits erwähnt, dass der Prinz neugierig auf seine Braut sei. War er darum gekommen?

„Sakura.“ Und da diese aufsah: „Komm. – Führe mich zu Fürst Ashinomaki.“ Dies galt dem Dämon, der eilig aufstand.

Sakura folgte. Sie war neugierig, was er herausgefunden hatte, aber auch, was in diesem Brief gestanden hatte. Nun, immerhin sollte sie anwesend sein. Da würde sie doch etwas mitbekommen können.
 

Im Zimmer des Fürsten wandte ein junger Wolfsdämon in vornehmer Rüstung neugierig den Kopf, als Sesshoumaru eintrat, verneigte sich aber höflich. Hinter ihm kniete sein Diener, das war eindeutig. Fürst Ashinomaki neigte ebenfalls den Kopf:

„Lord Sesshoumaru, darf ich Euch Lord Josho vorstellen, den Erben des Hauses Tsuwano?“

Der Wolf verneigte sich erneut: „Ich bin überaus erfreut, den Erben der westlichen Länder kennen zu lernen. Ein unerwartetes Vergnügen.“

„In der Tat.“

Sakura hätte fast unschicklich aufgesehen. Seit wann hielt sich Lord Sesshoumaru an höfische Regeln? Aber seine Handbewegung sorgte dafür, dass sie sich neben die Tür kniete, während sich der Hundeprinz rechts neben dem Hausherrn niederließ – ein eindeutiger Hinweis darauf, dass er sich für ranghöher als den Gast hielt. Nun, dachte sie, er war es wohl auch. Sie verstand nicht viel von dämonischen Energien, aber nach dem, was sie bei dem Treffen der ranghöchsten Dämonen gesehen hatte, war Lord Sesshoumaru trotz seiner Jugend gleich hinter seinem Vater, was Macht betraf. Lord Josho war dagegen nur mit einem der anderen verwandt, wohl mit Fürst Tamahato. Prinzessin Tokushima sollte da behutsam sein. Obwohl, was war das mit magischen Fähigkeiten gewesen? Sie hatte keine Ahnung, ob er so etwas besaß. Sie musterte verstohlen den Wolfsprinzen. Er sah, zumindest in ihren Augen, nicht so schlecht aus. Sein Diener war in seinem Alter, anscheinend auch ein Mitglied dieser Dämonenart.

„Ich erwähnte gerade dem Fürsten gegenüber“, erklärte Josho Sesshoumaru: „Dass ich nach den Erzählungen Kaizumis neugierig auf Prinzessin Toskushima geworden bin. Mit Einverständnis meines verehrten Vaters kam ich darum hierher, um die Besprechungen selbst beenden zu können. - Übrigens: Kaizumi. Es wäre mir eine Freude, ihn wieder an den Verhandlungen teilhaben zu lassen. Ein sehr geschickter Mann, muss ich sagen.“

„Danke“, erwiderte Fürst Ashinomaki langsam: „Leider ist er…unpässlich und kann im Moment nicht an derartigen Verhandlungen teilnehmen. Aber es freut mich, dass Ihr einen so guten Eindruck von ihm hattet. – War Eure Reise nicht gefährlich?“

„Verehrter Fürst, auch Kaizumi reiste nur mit einem Diener. Das ist unauffälliger, als würde ich mit einem Tross herkommen. So kommen…übel wollende Zeitgenossen nicht auf die Idee, es mit einem Prinzen zu tun zu haben. Arita, mein Diener…“ Er machte eine leichte Handbewegung zu diesem, der sich eilig vorneigte: „War auch schon auf der Reise durch ganz Japan bei mir. Er wäre im Notfall, falls ich mich nicht selbst schützen könnte, ein ausgezeichnet geübter Leibwächter.“

„Natürlich“, erwiderte der Fürst hastig: „Ich zweifelte gewiss nicht an Eurer Fähigkeit, Euch verteidigen zu können. Ich bitte um Entschuldigung.“ Einem so vornehmen Dämonenprinzen auch nur anzudeuten, dass er hilflos sei, war nicht gerade geschickt. „Ich würde mir wünschen, dass Ihr heute Abend an dem Empfang teilnehmt, den ich zu Ehren Lord Sesshoumarus zu geben beabsichtige. Meine Nichte Tokushima wird anwesend sein.“ Und sich hoffentlich zusammennehmen. Aber das sagte er lieber nicht.

„Das ist ein ausgezeichnetes Argument.“ Der Wolfsdämon lächelte ein wenig. „Ich danke für Eure Gastfreundschaft, Fürst Ashinomaki.“

Sesshoumaru betrachtete ihn nachdenklich. Kaizumis Beschreibung stimmte: dieser Prinz besaß höfisches Benehmen und schien gebildet zu sein. Allerdings wagte er zu bezweifeln, dass der gegen Tokushima auch nur den Hauch einer Chance hatte. Falls die Ehe wirklich zustande kam, hätte er beschwören können, wer in der nächsten Generation den Tsuwano-Clan leiten würde. Andererseits: was sollte Tokushima außer ihrer allgemeinen Abneigung gegen alle männlichen Wesen, gegen ihn einzuwenden haben? Er war reich, mächtig und schien sowohl Bildung als auch gutes Benehmen zu besitzen. Ob er in weiblichen Augen attraktiv aussah, würde ihm sicher Sakura sagen können.

„Ist die Lage bei Euch im Norden im Moment ruhig?“ fragte er.

Josho schien erstaunt, meinte dann jedoch: „Oh, Ihr hörtet von unseren Problemen mit den Drachen? Nein, das hat sich ein wenig beruhigt. Es gab Verhandlungen, nun, seien wir ehrlich, mein verehrter Vater zahlte einiges, aber damit war der Drachenfürst zufrieden.“

„Tribut an die Drachen?“ Die Verächtlichkeit in der Stimme war messerscharf.

Der Wolf warf unwillkürlich etwas den Kopf zurück, sagte allerdings ruhig: „Wie Ihr meint. Aber ein Krieg hätte mehr Opfer gekostet, auch an dämonischem Leben. Und in einem Jahr, wenn der Friedensvertrag ausläuft, werden wir besser vorbereitet sein.“

„Oh, ein Krieg mit Drachen?“ Fürst Ashinomaki hatte davon nichts gehört: „Das…“

„Ihr braucht Euch keine Gedanken um die Sicherheit Eurer Nichte zu machen“, erklärte Josho eilig: „Wie ich schon sagte, wir werden besser vorbereitet sein.“

„Natürlich, natürlich. Ich wollte Euch oder Euren Vater nicht beleidigen. Ich habe Kyuu...ich hebe meinen Haushofmeister angewiesen, Euch ein Gästezimmer bereit zu machen, falls Ihr Euch von der Reise erholen wollt.“

„Das habe ich nicht nötig, aber danke für Eure Gastfreundschaft, Fürst. - Arita…“ Er sah zu seinem Diener: „Soll bereits dorthin gehen. Ich würde gern unverzüglich weiter über Prinzessin Tokushima und ihre Mitgift verhandeln…“

„Wie Ihr wünscht.“ Fürst Ashinomaki war erleichtert. Der Wolfsprinz schien wirklich Interesse an seiner Nichte zu haben. Kaizumi hatte gute Arbeit geleistet. Der arme Kaizumi. Er klatschte. Dem Dämon, der hereinkam, befahl er, Arita zu dem Gästezimmer seines Herrn zu bringen.

Sesshoumaru dachte kurz nach. Er sah eigentlich keinerlei Notwendigkeit an Heiratsverhandlungen teilzunehmen, die ihn nichts angingen. Es war wichtiger, die Morde aufzuklären. So äußerte er: „Wir werden uns heute Abend auf dem Empfang sehen, Lord Josho.“ Und erhob sich.

„Danke, Lord Sesshoumaru“, meinte der Fürst, der zu Recht annahm, dass der Hundeprinz weiter ermitteln wollte: „Ich bin Euch sehr verbunden.“

„Wir werden uns heute Abend sehen, Lord Sesshoumaru.“ Josho neigte formgewandt den Kopf, als der Erbe der westlichen Gebiete an ihm vorbeiging.

Sakura folgte eilig, wenn auch etwas überrascht. Sie hatte den Prinzen nie zuvor so höflich, ja, höfisch, erlebt. Waren die Tsuwanos wirklich eine so mächtige Familie? Aber das konnte sie ihn ja wohl kaum fragen.
 

In seinem Zimmer meinte er: „Du hast Hunger?“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Seit wann dachte er denn daran?

„Hole dir etwas.“

„Danke, Lord Sesshoumaru.“ Erleichtert machte sie sich auf den Weg. Es waren gewiss achtzehn Stunden, dass sie zuletzt etwas zu sich genommen hatte. Sie war es gewohnt, aber das machte es nicht einfacher.

Auf dem Weg zurück stellte sie fest, dass Fürst Ashinomaki Lord Josho den Raum neben Lord Sesshoumaru gegeben hatte, da sie in dort Arita stehen sah. Nun, eigentlich war das nicht verwunderlich, besaß das Schloss sicher nicht allzu viele Gästezimmer. Der Wolfsdämon schloss soeben die Tür.

Als sie das Zimmer ihres Herrn betrat, verneigte sie sich tief, ehe sie sich hinkniete. Immerhin waren Yoko, die Leiterin der weiblichen Dienstboten, und Kyuu, ihr Kollege, hier. Beide beachteten sie verständlicherweise nicht. Der Prinz warf ihr auch nur einen raschen Blick zu, ehe er zu den beiden Hundedämonen meinte:

„Weiter.“

„Nun, das war alles, Lord Sesshoumaru“, antwortete Kyuu. „Niemand kann genau sagen, ob und wann sich Basho mit jemandem unterhalten hat, kurz bevor er starb. Aber um diese Zeit laufen die Essensvorbereitungen, jeder hat viel zu tun, oder zieht sich in sein Zimmer zurück, um selbst etwas zu sich zu nehmen. Mit Verlaub gesagt, darum pflegte Basho auch um diese Tageszeit zu baden. Kaizumi benötigte ihn dann sicher nicht.“

„Nur eine einzige Dienerin;“ erklärte Yoko: „Meint sich erinnern zu können, dass sich ein männlicher Dämon mit Basho unterhielt, als sie über den Hof ging. Aber sie konnte keinen Namen sagen, oder auch nur, wo er arbeitet. Ihr fiel es nur auf, sagte sie, weil Basho bereits nur ein Handtuch umhatte, der andere aber vollständig bekleidet war. Dieser Kontrast war es, der sie hinblicken ließ. Mehr wusste sie nicht.“

Schade, dachte Sakura. Denn das war doch vermutlich der Mörder gewesen, oder?

„Wo ist Lord Josho untergebracht, Kyuu?“

„Im Zimmer neben Euch, Lord Sesshoumaru.“

„Ihr könnt gehen.“ Der Hundeprinz drehte sich um und sah aus dem Fenster, ohne abzuwarten, dass sich die beiden noch einmal vor ihm verneigten.

Falls sich Prinzessin Tokushima mit einem mehr oder weniger unbekleideten Diener unterhalten hätte, wäre es wohl aufgefallen. War sie damit aus der Reihe der Verdächtigen? Nein. Sie hätte nur abwarten müssen, bis das Gespräch beendet war, und ihm dann folgen müssen.

Sachlich bleiben, mahnte er sich. Die Tatsache, dass er in ihr nur zu gern die Mörderin sehen würde, sollte seine Objektivität nicht beeinflussen.

„Sakura, Lord Josho…ist er gut aussehend?“

„Ich nehme es an, Lord Sesshoumaru.“

„Gegen eine Ehe wäre nichts vorzubringen?“

„Ich bin keine Dämonin“, wandte sie ein: „Aber er erschien mir recht freundlich.“

„Du hast Neigis Antrag abgelehnt.“

Er wusste es? Hoffentlich nicht den Grund, warum ihr Lehrer ihr so helfen wollte. „Ja, Lord Sesshoumaru.“

„Weil er ein Dämon ist.“

Sie schwieg.

Er drehte sich um und musterte sie genau. Sie hatte wohl Angst, wenn sie das bejahte, könne er das als Beleidigung seiner Art auslegen und sie strafen. Ihr Herz schlug so schnell. So drehte er sich wieder zum Fenster. Das erleichterte Aufatmen entging ihm nicht.

Sakura war froh, dass er nicht nachhakte. Wie hätte sie ihm erklären sollen, dass sie nicht mit einem anderen Mann verheiratet sein wollte, sei er auch ein Dämon, weil sie Angst hatte, immer an ihn denken zu müssen? Das hatte sie Neigi allerdings auch nicht gesagt, nur gemeint, sie wisse nicht, ob sie überhaupt je heiraten wolle. Ihr Lehrer hatte nur genickt und ruhig erklärt, sie müsse das wissen. Und sie fürchtete noch immer, ihn doch beleidigt zu haben, auch, wenn er sich nichts anmerken ließ.

Sie musste daran denken, dass sie zu Kekko gesagt hatte, sie wisse, dass sie ihre Augen nie zu einem Dämonenprinzen erheben dürfte…und doch wagte sie es, sich etwas aufzurichten das weiche Fell über seiner Schulter zu betrachten, das lange, seidige Haar.

Wunschträume.
 

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Arme Sakura.

Im nächsten Kapitel findet der Empfang statt: Prinzessin Tokushima läuft in Anwesenheit zweier Prinzen zu neuer Hochform auf.
 

bye
 

hotep

Der Empfang

Langsam kommt Seine Lordschaft unter Zugzwang....
 

6. Der Empfang
 

Als Sesshoumaru, gefolgt von Sakura, langsam zu der Halle ging, war er ein wenig ärgerlich auf sich selbst. Trotz allem Nachdenken hatte er nicht herausfinden könne, wie die Morde abgelaufen waren, welchen Sinn sie hatten. Hatten die beiden sterben müssen, weil sie etwas wussten? Nur, was?

Überdies hatte er Prinzessin Tokushima weder des Mordes überführen können, noch ihrer Herausforderung standgehalten, bis zum Empfang den Fall zu lösen. Und da kam sie auch schon.

Sie lächelte ein wenig: „Oh, der Sohn des mächtigen Inu no Taishou hatte sich ein wenig in sein Zimmer zurückgezogen, ein bisschen erholt? Es muss wirklich praktisch sein, immer eine Heilerin griffbereit zu haben…“

Er zwang sich zur Ruhe und bemühte sich, die Anspielung auf Schwäche zu ignorieren. „Es ist in der Tat angenehm, geeignetes Personal um sich zu haben.“

„Das einem sofort unter die Arme greifen kann…“

„Das überlasse ich Eurer Phantasie.“

Tokushima nickte ein wenig: „Nicht nötig. Kommt, gehen wir. Onkel Ashinomaki wird uns schon erwarten.“

„Gehen wir. Es wird angenehm sein, einmal mit jemandem zu reden, der seinen Verstand gebrauchen kann.“

„Oh, Ihr solltet nicht so schlecht von Euch denken. Ich hörte, dass Ihr manchmal erfolgreich ermittelt.“

Sesshoumaru ertappte sich bei dem Gedanken, dass er selbst ihren Onkel fragen sollte, ob er sie heiraten könne. Und sei es nur, um sie übers Knie legen zu dürfen. Aber er meinte kühl: „Erfolgreich immer, Prinzessin.“

„Auch dieses Mal?“

„Wartet ab.“

Tokushima lächelte wieder: „Nun, wenn Ihr den Mörder Kaizumis und seines Dieners überführen könnt, ehe der Empfang vorbei ist, werde ich mich in aller Form entschuldigen.“

Sesshoumaru nickte.
 

Sakura holte fast zu laut Atem. Das war…

Er hatte sich festgelegt, ja, würde sein Gesicht verlieren, brächte er keinen Mörder. Und der Empfang dauerte gewiss keine drei Stunden. Wie wollte, wie sollte er das schaffen? Oder wusste er gar schon, wie es abgelaufen war?

Nein, entschied sie. Gewöhnlich rief er die Familie zusammen, oder eben die Betroffenen und überführte den Mörder. Das tat er hier nicht. Und er hatte auch keine weiteren Befehle gegeben.

Nein. Er wusste es noch nicht. Anscheinend war er aber sicher, durch weiteres Überlegen herausfinden zu können, was geschehen war. Nur – auch die Diener hatten niemanden gesehen, sah man von diesem ominösen männlichen Dämon ab, den eine gesehen haben wollte. Aber es war auch eine sehr günstige Zeit gewesen. Hatte sich der Mörder ausgekannt? Nun, auch jeden Fall hatte er Basho gekannt, und wohl auch Kaizumi. Aber sie brauchte nicht weiter nachzugrübeln. Lord Sesshoumaru hatte sicher noch andere Dinge in Erfahrung gebracht als sie.
 

Da sie hinter dem Hundeprinzen und Toskushima ging, konnte sie nur halb erkennen, was vor ihnen im Gang geschah. Aber anscheinend strich ein Diener einer Kollegin über das Hinterteil, die gerade ein Tablett trug.

„Oh, Toko….“ Die Prinzessin klang eisig.

Der Angesprochene fuhr herum und schien zu ahnen, was nun folgen würde, da er abwehrend die Hände ausstreckte. Sakura bemerkte nur eine helle Energie, die plötzlich um die erhobene Rechte Tokushimas war. Im nächsten Augenblick kniete der Mann auf dem Boden, das Gesicht im Schmerz verzerrt. Seine Hände zuckten zwischen seinen Oberschenkeln hin und her.

„Man lässt seine Finger von Frauen!“ erklärte die Prinzessin seelenruhig und ging weiter, nicht, ohne einen raschen Blick auf ihren Gast zu werfen. Nach ihrer Erfahrung war der zumindest ein wenig auch zusammengezuckt.

Aber Sesshoumarus Miene zeigte nichts. Er meinte nur: „Ihr kennt alle Personen im Schloss, Prinzessin?“

„Mein Gedächnis ist nicht so schlecht, dass ich mir nicht hundert Namen merken kann.“ Sie war ein wenig enttäuscht, dass er nichts zu einer solchen Strafaktion sagte, nicht versuchte, seinen Geschlechtsgenossen zu rechtfertigen.

Dem Hundeprinzen waren die Diener anderer Leute vollkommen gleichgültig. Er dachte nach. Sie hatte gerade gezeigt über wie viel Dämonenenergie sie verfügte. Da konnte sie lange nicht mit ihm mithalten. Aber sie konnte sie bündeln und zielgenau einsetzen. Eine sehr interessante Fähigkeit. Wenn sie die Mörderin war – hatte sie diese bei Kaizumi und Basho nicht benutzt, weil sonst jeder gewusst hätte, dass sie es war? Warum? Sie hatte ja nicht wissen können, dass er ermitteln sollte. Und Yoshida hätte sie wohl von ihrer Unschuld überzeugen können. Nein. Irgendetwas war falsch, irgendetwas hatte er übersehen. Nur, was?
 

Sakura dagegen hatte bei der Aktion gerade an Tokushimas Versprechen denken müssen, sie könnte ihr helfen, falls der Prinz sie belästige. So? Irgendwie wagte sie zu bezweifeln, dass die Prinzessin gegen Lord Sesshoumaru damit durchkäme. Aber es war für alle besser, wenn sie es gar nicht erst versuchte.
 

Fürst Ashinomaki war sichtlich erleichtert, als er die beiden einträchtig die Halle betreten sah. Nahm sich seine Nichte doch zusammen? Er wandte sich an seinen anderen Gast.

„Lord Josho, ich habe die Ehre, Euch meine Nichte Tokushima vorzustellen.“

Der junge Wolfsdämon verneigte sich ein wenig: „Ich bin mehr als erfreut, Euch kennen zu lernen, Prinzessin. Kaizumi, der sich anscheinend noch immer unwohl fühlt, hat eher untertrieben, als er von Eurer Schönheit sprach.“

„Ich wünschte, ich könnte das gleiche zu Euch sagen, Lord Josho“, meinte Tokushima kühl: „Ich hörte, Ihr kamt, um über eine Ehe mit mir zu sprechen.“

„In der Tat, das ist mein Ziel.“

„Dann erlaubt mir, Euch darauf aufmerksam zu machen, dass Ihr die Hochzeitsnacht nicht überleben werdet.“

Fürst Ashinomaki rang nach Atem, aber Lord Josho lachte auf: „Und temperamentvoll, in der Tat. Genau, wie ich es möchte. Das ist gut.“

„Bitte, setzen wir uns dorthin.“ Der Fürst deutete auf das Podest. Während die beiden Prinzen vorangingen, flüsterte er Tokushima zu: „Du nimmst dich zusammen. Oder ich verheirate dich an einen Drachen!“

Sakura hatte es gehört, da sie Sesshoumaru folgte. Sie hatte keine andere Anweisung bekommen, also war ihr Auftrag, möglichst nahe bei, hinter ihm zu bleiben, um gegebenenfalls Befehle entgegennehmen zu können. So kniete sie vor dem Podest in seiner Nähe nieder, wo er sich auf der rechten Seite niederließ. Lord Josho nahm ihm gegenüber auf der linken Platz, Fürst Ashinomaki an der Front. Tokushima ließ sich nichts anmerken, als sie sich zwischen ihren Onkel und ihren unerwünschten Bräutigam setzte.

Andere hohe Beamte des Fürsten, darunter auch der Burgvogt, und deren Frauen saßen bereits auf Kissen in der Halle. Es wurde Essen serviert, das außer Sesshoumaru jeder annahm. Sakura wurde keine Mahlzeit angeboten, aber sie wunderte sich darüber auch nicht. Sie war eine Dienerin und ein Mensch dazu. Überdies war der Hundprinz für sie zuständig. Wo war eigentlich Arita, Lord Joshos Diener? Er hätte ihr hier gegenübersitzen sollen.
 

Der Wolfsdämon bemühte sich sichtlich, seiner widerstrebenden Braut eine Heirat schmackhaft zu machen. Er beschrieb ihr das Schloss der Tsuwanos, alle Annehmlichkeiten, die es zu bieten habe, die wunderschöne Landschaft dort und lachte die feindseligen Bemerkungen einfach weg.

„Und meine Teure, falls Ihr anderweitige Besorgnisse hegt…Ich meine, ich schätze Euch mittlerweile als äußerst intelligente junge Dame ein. Ihr seid eine reiche Erbin, wie Ihr natürlich wisst. Es ist nicht meine Absicht, mich bald nach der Hochzeit von Euch scheiden zu lassen. Die Familie Tsuwano verfügt über genügend Reichtum, wie Ihr wisst, so dass ein solches Vorgehen für den Erben der Familie nicht nötig ist. Mein Vermögensverwalter wird sich gewiss gut um Euer Vermögen kümmern.“

„Eben das Letztere bezweifle ich nicht“, gab Tokushima zurück: „Aber mich stört, dass ich es nicht selbst verwalten soll. Ich bin weder dumm noch leichtfertig.“ Und wäre sie ein Junge, wäre all dies nie notwendig gewesen. Nur, weil sie durch einen Zufall der Geburt nicht männlich war, durfte jeder Hergelaufene über sie bestimmen. Irgendwann würde sie allen zeigen, dass sie als Frau nicht schlechter wäre, auch selbstständig für sich entscheiden könnte….

„Meine Teure, Ihr seid …trotz aller Eurer Vorzüge, eben doch nur eine Frau. Und man kann einer solch impulsiven Person doch kein Vermögen anvertrauen.“
 

Sesshoumaru bemerkte mit gewissem Vergnügen, dass sich die Prinzessin zusammennahm, um nicht unverzüglich einen Beweis für ihre Impulsivität zu liefern. Schön, wenn sie mal Zurückhaltung üben musste. Aber das erinnerte ihn nur daran, dass der Empfang bereits andauerte und er noch immer nicht wusste, wer der Mörder Kaizumis und seines Dieners war. Er sah in die Halle.

Yoshida war auch da. Und dessen besorgter Blick galt immer wieder ihm.

Der Burgvogt? Immerhin ermittelte er gewöhnlich selbst und hätte von sich ablenken können. Aber warum? Was sollten die beiden gewusst haben, das ihm Probleme machen könnte? Er hatte selbst gesagt, die Nachfolgeregelung würde der Inu no Taishou treffen, was stimmte. Schon darum wäre es unsinnig gewesen, einen potentiellen Rivalen und dessen Diener umzubringen. Schließlich war sein verehrter Vater in der Lage, auch irgendeinen fremden Hundedämon hier einzusetzen. Überdies - warum hätte der Diener sterben sollen? Yoshida hatte doch sicher gewusst, dass nur dieser zum Baden ging.

War der Burgvogt nur besorgt, im Kopfkissenbuch etwas überlesen zu haben und das Gesicht zu verlieren, falls nun er selbst den Täter fand?

Doch Tokushima, in der Annahme, auf diese Art ihre Heirat zu verhindern? Aber auch da blieb die Frage, warum Basho erstochen worden war. Schließlich hätte der doch kaum die Verhandlungen weitergeführt, sondern eben der Fürst selbst.

Nein, dachte er. Suche das Wie. Nicht das Warum. Wie ….

Wie hatte es der Mörder geschafft, sich unbemerkt Basho zu nähern?

Wie, Kaizumi beim Anziehen zu überraschen?

Sein Blick glitt von der Halle zurück, über Sakura zu Josho und Tokushima, zum Fürsten.

Moment.

Was war zuvor gesagt worden?

Wäre es möglich…

Er dachte noch einmal nach.

Die Heilerin hatte gesagt, dass der Mörder entweder großes Glück oder eine entsprechende Ausbildung gehabt haben müsse. Er stach von hinten zu. Beide Opfer kannten ihn und rechneten nicht mit einem Angriff. Kaizumi hatte in seinem Tagebuch erwähnt, dass er gesehen habe...ja, was hatte er gesehen? Über was wollte er mit dem Fürsten sprechen, ehe er starb? Oder womöglich: wen hatte er gesehen? War ihm beim Schreiben klar geworden, wer Basho ermordet hatte?

Langsam entwickelte sich in seinem Kopf das gesamte Bild. Der Plan war gewagt gewesen, aber der Mörder hatte sein Risiko abschätzen können. Und fast wäre er damit durchgekommen.
 

Ein wenig erleichtert sah er seitwärts: „Sakura.“

Sie neigte den Kopf und war überrascht, als er so leise sagte, dass sie es kaum verstehen konnte: „Gehe zu Yoshida, dem Burgvogt. Er soll mit Kriegern in das Arbeitszimmer des Fürsten kommen.“

Während sie aufstand, hörte sie noch, wie er sagte: „Werter Fürst, Prinzessin, Lord Josho, ich möchte ein kurzes Gespräch im Arbeitszimmer des Fürsten führen. Danach kann der Empfang weitergehen.“

Sakura schüttelte fast den Kopf. So höflich es klang – es war taktlos, als Gast mal eben einen Empfang zu unterbrechen. Aber ihr Herz schlug schneller. Diese Anweisungen bedeuteten, dass er wusste, was geschehen war und den Mörder überführen wollte. Er würde sein Gesicht nicht vor Prinzessin Tokushima verlieren.
 

*********************************
 

Sakura ist sehr fürsorglich...

Alle Indizien sind nun angegeben. Im nächsten Kapitel wird Sesshoumaru den Fall aufklären.
 

bye
 

hotep

Die Auflösung

Einige von euch waren sehr dicht dran, chaska fand die komplette Lösung:)
 

Hier kommt die Auflösung.
 


 

7. Auflösung
 

Während Sakura sich neben der Tür des Arbeitszimmers niederließ, drehte sich Fürst Ashinomaki ein wenig empört um:

„Nun, Lord Sesshoumaru, was soll das? Und: was machen meine Krieger hier?“ „Das „meine“ war betont. Natürlich besaß der Inu no Taishou als Herr und Heerführer das Befehlsrecht über sämtliche Hundedämonen, aber eben nur der.

„Das werdet Ihr gleich erfahren. Nehmt Platz.“ Er sah zu den Wachen: „Vier bleiben hier und sorgen dafür, dass niemand den Raum verlässt. Die anderen vier erhalten weitere Anweisungen. Setzt Euch, Yoshida.“

Tokushima lächelte ein wenig, als sie sich niederließ: „Ihr glaubt also, Ihr habt gewonnen?“

„In der Tat. Ich weiß, wer Kaizumi und Basho ermordet hat.“

Der Fürst warf einen besorgten Blick auf seinen anderen Gast, aber der Wolfsdämon schien gelassen. Hatte er schon erwartet, dass Kaizumi etwas zugestoßen war?
 

Sesshoumaru blieb stehen.

„Als Ihr, Fürst Ashinomaki, mich batet, die Aufklärung zu übernehmen, nahm ich zuerst an, dass es irgendjemanden im Schloss geben sollte, der etwas gesehen hatte, und sei es auch nur eine Person, die das Messer aus der Küche nahm. Aber niemandem war etwas aufgefallen. Und mir wurde klar, dass genau darauf der Mordplan ausgelegt worden war. Im Wirrwarr der abendlichen Essensvorbereitungen hat jeder seine Aufgabe, geht irgendwohin. Und niemand achtet auf einen anderen, der ebenso wohin geht.

Dies war dem Mörder bewusst. Und er riskierte, gesehen zu werden – ohne wahrgenommen zu werden. Dies bedeutete, dass es sich um einen Dämon handeln musste, und jemanden, der in einem derartigen Schloss lebt.

Laut Auskunft der Heilerin Kekko hatte der Mörder entweder sehr viel Glück, als er auf Basho einstach, oder er kannte sich gut mit dem Körperbau aus, war Heiler oder ausgebildeter Kämpfer. Das Messer traf zielgerichtet das Herz. Basho hatte ihn gekannt und keinen Angriff erwartet. Der Burgvogt meinte, es könne sich um eine Verwechslung gehandelt haben, dass der Mörder eigentlich Kaizumi meinte und sich korrigieren musste, aber das schloss ich aus. Jeder hier im Schloss wusste, dass nur Basho jeden Tag um diese Zeit zum Baden ging. Nun, sogar im Tsuwano-Schloss, nicht wahr?“

Der Wolfsdämon hob den Kopf: „Ich weiß nicht, wovon Ihr redet, vergebt, Lord Sesshoumaru.“

„In Kaizumis Tagebuch ist vermerkt, dass Fürst Tsuwano Basho erlaubte zu baden.“ Sesshoumaru betrachtete Tokushima, die ihn ihrerseits nicht aus den Augen ließ. „Also war klar, dass der erste Anschlag in der Tat Basho gegolten hatte. So wandte ich mich Kaizumi zu. Wie war dieser Mord geschehen? Er hatte den Gürtel offen, war anscheinend beim Umkleiden gewesen, als er ermordet wurde. Beim Durchblättern seines Tagebuches, das in seiner Schatulle lag, las ich die letzten Einträge über Bashos Tod. Und der letzte Satz lautete, dass er „gesehen“ habe und darüber mit Euch, Fürst Ashinomaki, sprechen wollte. Zunächst nahm ich an, dass er nur halb bekleidet am Morgen diese Tagebucheintragung geschrieben hatte, und der Mörder ihn unterbrach. Aber warum hätte der Täter dann das Tagebuch ordentlich wegräumen sollen? Nun, es stand nichts darin, das ihn überführen konnte, das hat er gewiss geprüft, aber warum?

Es dauerte ein wenig, ehe mir klar wurde, dass es recht ungewöhnlich wäre, morgens in ein Kopfkissenbuch zu schreiben. Tatsächlich musste die Eintragung noch gestern Abend gemacht worden sein, nur wenige Stunden nach der Ermordung seines Dieners. Der Mörder kam lautlos in sein Zimmer, als er schrieb und stach zu. Da Kaizumi saß, war der Stich nicht so perfekt und es gelang ihm noch, sich umzudrehen. Er hatte Schnittverletzungen an den Fingern. Was im Übrigen auch darauf hindeutet, dass der Täter kaltblütig genug war, das Messer unverzüglich wieder zu ziehen. Ein ausgebildeter Kämpfer. Dann öffnete der Mörder den Gürtel und räumte das Tagebuch weg, um den Anschein zu erwecken, Kaizumi sei erst morgens gestorben.“

„Vergebt, Lord Sesshoumaru…“ brachte der Burgvogt hervor: „Aber…“ Er brach ab. Es stimmte. Niemand hatte Kaizumi gesehen, ehe morgens eine Dienerin zum Putzen kommen wollte. Er hatte ja keinen persönlichen Diener mehr. „Ihr meint, Basho musste nur für dieses Alibi sterben?“

„Nein. - Eine Bemerkung, die Prinzessin Tokushima zuvor machte, erklärte für mich, warum dieser Mord zu einer falschen Zeit geschehen sollte. Und auch, wie die Morde geschehen waren.“

Sie hob die Brauen: „Ich bin immer bereit, Euch auf die Sprünge zu helfen, aber was meint Ihr?“

„Ihr sagtet, Euer Gedächnis sei so gut, dass Ihr alle Personen im Schloss mit Namen kennt. Und genau das machte mich stutzig. Der Mörder war in diesem Schloss gewesen, er hatte sicher Basho gekannt, womöglich auch Kaizumi. Und dennoch konnte niemand sagen, wie sein Name war, oder auch nur, wo er arbeitete. Niemand erklärte: ich habe Basho mit einem Krieger stehen sehen, mit jemandem, der in der Küche arbeitet. Könnt Ihr mir folgen?“

Tokushima schwieg.

„Ihr habt zuvor selbst gesagt“, wandte allerdings der Fürst ein: „Dass dies normal sei, dass niemand so auf andere achtete.“

„Richtig. Aber nicht einer kannte ihn. Sehr unaufmerksames Personal. Allerdings gab es auch noch eine andere Möglichkeit. Er war nicht aus diesem Schloss.“

„Ein Fremder? Aber…“

„Ich rede. Angenommen, ein fremder Dämon kommt in das Schloss, gekleidet wie ein Diener, verhält sich wie einer. Er wird – durch diese gewisse Gedankenlosigkeit - nicht weiter auffallen. Er weiß, dass Basho zum Baden geht und passt ihn dort ab. Dieser kennt ihn, ist womöglich erstaunt ihn zu sehen, rechnet aber nicht mit einem Angriff. So geschieht der erste Mord. Der fremde Dämon versteckt sich – und das ist in jedem Schoss leicht möglich - und versucht, in Erfahrung zu bringen, wo Kaizumis Zimmer ist. Er wartet, bis es still ist, nimmt an, dass Kaizumi schläft oder meditiert und er ihn so leicht töten kann. Dieser schreibt – und wird sich dabei offenbar bewusst, WEN er heute schon unerwartet gesehen hat -, aber auch so kann der Mörder ihn niederstechen. Er bereitet das Zimmer vor, damit es aussieht, als sei er erst morgens getötet worden - und versteckt sich erneut, ich vermute, im Hof. Als der neue Mord entdeckt wird, herrscht Aufregung und Verwirrung im Schloss. - Ich kam kurz darauf und es waren keine Wachen am, wie immer in Friedenszeiten, tagsüber offenem Tor.“ Er sah flüchtig zum Burgvogt, der das offenbar zum ersten Mal hörte und einen finsteren Blick zu seinen Kriegern warf. „Das war die Gelegenheit, auf die der Mörder gehofft und gewartet hatte. Er verließ das Schloss. Als ich durch das Tor trat, hing darin noch eine Witterung von Wolf.“

„Denkbar, dass es so abgelaufen ist“, gab Tokushima zu: „Aber Ihr habt ihm keinen Namen geben können?“

„Doch. Aber dazu später. Ich sah zu diesem Zeitpunkt kein Motiv, aber eine Bemerkung, die, hm, Lord Josho zuvor machte, erklärte mir einiges.“

Der Wolfsdämon zuckte die Schultern: „Ich habe recht viel mit meiner zukünftigen Braut geredet. Was meint Ihr?“

„Ihr erwähntet, Euer Vermögensverwalter würde sich um ihr Vermögen kümmern. Laut Tagebucheintrag Kaizumis ist es bei den Tsuwanos üblich, dass der jeweilige Fürst das Vermögen stets selbst verwaltet. Auch Lord Josho bekam eine entsprechende Ausbildung. Es gibt keinen Vermögensverwalter. Und da hatte ich auch den Mordgrund. Kaizumi und Basho mussten nicht sterben, weil sie zuviel wussten, sondern weil sie etwas nicht wussten. Sie hätten beide in dem Dämon, der hier vor mir sitzt, nicht Lord Josho Tsuwano erkannt.“

„Das…“ brachte dieser hervor.

Der Fürst starrte von ihm zu Sesshoumaru: „Aber wie…wer…“

„Ich vermute, dass er Mori Hagi ist, der Dämon, der laut Kaizumi mit dem Prinzen durch Japan reiste, begleitet nur von zwei Dienern. Nur ein jahrelanger Freund kann sich trauen, einen anderen kopieren zu wollen, ohne dass es einem möglichen früheren Bekannten auffällt. – Und Arita, das hat er selbst gesagt, ist ein ausgebildeter Leibwächter. Der Mörder.“

Yoshida nickte seinen Kriegern zu, ehe er nur äußerte: „Ich werde ihn festnehmen. Wo ist er?“ Vier Bewaffnete traten zu dem Wolfsdämon, der sich nicht bewegte, sicher, dass es keinen Sinn hätte.

„Im Gästezimmer“, antwortete Sesshoumaru: „Auch beim Empfang zuvor war er nicht dabei. Er sollte sich so wenig wie möglich sehen lassen, damit sich nicht doch noch jemand an ihn erinnert. Er ist der Mörder – aber den Auftrag erhielt er sicher von seinem Herrn hier. Auch dieser ist damit der Morde schuldig.“

„Warum?“ erkundigte sich Tokushima in ungewohnter Neugier: „Ich meine, wenn er nur für Prinz Josho ausspionieren sollte, wie ich bin…?“

„Nein. Ich vermute, dass er Euch oder eher Euren Onkel überzeugen wollte, dass die Hochzeit unverzüglich stattfinden solle, ohne größere Zeremonien. Wohl angeblich wegen der… übergroßen Faszination, die Ihr auf ihn ausübt. Damit wäre er in den rechtmäßigen Besitz Eures Vermögens gekommen. Selbst die Tsuwanos, die ohne Zweifel nach ihrem – sicher noch nicht beendeten - Krieg mit den Drachen von seinem Verrat erfahren hätten, hätten ihn erst einmal suchen lassen müssen. Und ich wage zu bezweifeln, dass Ihr die vorgebliche Reise in das Tsuwano-Schloss überlebt hättet.“

„Nun“, sagte der angebliche Prinz mit einem gewissen Schulterzucken: „Es war doch ein guter Plan. Ein derartiges Vermögen zu erheiraten, damit zu verschwinden und irgendwo in Ruhe endlich selbst der Herr zu sein, nicht mehr Anweisungen folgen zu müssen…wer schafft das schon.“

„Niemand. Auch du nicht.“ Sesshoumaru klang eisig.

„Dann sind beide Mörder. Und sie werden sterben!“ knurrte Fürst Ashinomaki.

Im gleichen Moment erhellte ein Blitz den Raum.

Sakura konnte für einen Augenblick nichts mehr erkennen, aber dann sah sie den falschen Prinzen auf dem Boden liegen. Die Prinzessin ließ ihre Hand sinken.

„Nun, er hat es nicht einmal bis zur Hochzeitsnacht geschafft“, erklärte sie sachlich.

Sakura wurde klar, dass das ihr Ernst gewesen war. Sie würde einen Bräutigam in der Hochzeitsnacht töten, wenn sie eine Gelegenheit dazu hatte. Ein wenig extreme Ansichten hatte Tokushima, selbst für einen Dämon.

Diese verneigte sich derweil in ungewohnter Höflichkeit mit der Stirn am Boden vor dem stehenden Hundeprinzen: „Ich muss mich bei Euch entschuldigen, Lord Sesshoumaru“, sagte sie: „Ich habe Euch in der Tat falsch eingeschätzt.“

Sesshoumaru betrachtete sie, ehe er nur erwiderte: „In der Tat. – Wir können den Empfang fortsetzen, Fürst Ashinomaki.“
 

Am nächsten Morgen begleiteten der Fürst und seine Nichte ihren Gast in den Hof.

„Ich danke für Euren Aufenthalt und die Mühen, denen Ihr Euch unterzogen habt“, meinte der Schlossherr: „Ihr habt meiner Nichte das Leben gerettet und mir eine Demütigung sondergleichen erspart. Meine Verehrung an Euren mächtigen Vater.“ Er drehte sich um und ging, in der eindeutigen Absicht, Tokushima ein paar persönliche Dankesworte sagen zu lassen.

Die Prinzessin sah zu Sesshoumaru auf: „Ich stelle fest, Ihr habt nicht die Absicht, mich zu heiraten.“ Das hatte sie bei ihrem Bekanntmachen zuerst vermutet.

„Ich bin bereits verlobt.“

„Man kann mehrere Frauen haben.“

„Mir sind Frauen lieber, wenn sie mich nicht umbringen wollen.“

Sie lächelte flüchtig: „Das kann ich sogar verstehen. Ihr seid ein recht interessanter Mann, Lord Sesshoumaru. Ihr dürft mich küssen.“

„Eher noch einen Menschen!“ entfuhr es ihm fast entsetzt.

„Tut Euch keinen Zwang an.“ Sie wies auf Sakura, die zwei Schritte hinter ihm stand.
 

Er würde sie umbringen….
 

Das war alles, was er noch denken konnte, als er begriff, dass sie ihn in die Enge getrieben hatte. Entweder er küsste sie oder Sakura. Oder er blamierte sich und seinen Vater bis auf die Knochen. Dieses verdammte Miststück.

Aber seine Miene war vollkommen ruhig, als er sich umwandte: „Sakura.“

Diese starrte ihn gegen jede Regel an, dann die Prinzessin. „Lord…“ brachte sie hervor. Das war doch wohl ein schlechter Scherz…

Und was wollte nur Tokushima? Sie hatte ihr doch gesagt, der Hundeprinz würde Menschen verabscheuen.

Und genau darum hatte es die Prinzessin darauf angelegt, erkannte sie. Diese hatte wohl angenommen, er würde lieber sie küssen als ein Menschenmädchen.

Und was jetzt?
 

Die Antwort übernahm Sesshoumaru. Sie spürte bekrallte Finger unter dem Kinn, die ihren Kopf anhoben, und schloss die Augen. Davon hatte sie manchmal geträumt, ja, aber doch nicht so…

Dann jedoch wurde ihr klar, dass sie ein einzigartiges Privileg genoss, als sie seine Lippen auf den ihren spürte.

Und auch, wenn er sie später dafür gewiss unter dem ersten möglichen Vorwand umbringen würde - das war es wert.
 

Er gab sie frei.
 

Tokushima lächelte erneut: „Ich bewundere Eure Selbstbeherrschung, Lord Sesshoumaru. Dann auf Wiedersehen.“

„Lebt wohl.“ Es klang eisig. Dann wandte er sich der erstarrten Sakura zu: „Wir gehen.“
 

Sesshoumaru war bereits drei Tage zuhause, als sein Vater mit den Kriegern zurückkehrte.

„Ich hörte, du hast einen Mordfall aufgeklärt?“

„In der Tat.“ Woher der Inu no Taishou auch das schon wieder wusste. Manchmal war es wirklich lästig, nichts vor seinem Vater verbergen zu können. „Darf ich fragen, wie es meiner Mutter geht?“

„Es geht ihr gut. – Dieser Narr von Rebell wollte offensichtlich ein Duell mit mir.“

Der Prinz brauchte nicht zu fragen, wie es ausgegangen war: „Darum hat er meine Mutter belästigt?“

„In der Tat. Er hoffte wohl, sie…hm…von seinen Qualitäten zu überzeugen.“

Da hatte er lange hoffen können, wenn Sesshoumaru seine Mutter auch nur einigermaßen richtig einschätzte.

Der Hundefürst sah ihn an: „Da du sicher wissen willst, woher ich das mit dem Mordfall bei Fürst Ashinomaki erfuhr: deine Mutter hat eine neue Mitarbeiterin, die sie in Zukunft ausbildet. Prinzessin Tokushima.“
 

In diesem Augenblick war Sesshoumaru klar, dass seine Mutter sicher mindestens hundert Jahre auf seinen nächsten Besuch warten musste.
 

************************************
 

Das dürfte wohl nervenschonender sein:)
 

Kleiner Hinweis in eigener Sache: Verworrene Pfade: Im Auftrag des Inu no Taishou läuft ja noch einige Wochen, aber nächste Woche beginnt an dieser Stelle ein Wirtschaftskrimi: Übernahme. Eine Alternative Universe Geschichte: ein junger, ahnunsloser, halbdämonischer Vollwaise gerät in die Übernahmeschlacht zwischen dem Taishou-Konzern und Naraku Enterprises.

Danach kommt ein Vampirkrimi online, also nichts mit Inuyasha: Via Inquisitoris, d.h. Ermittler und Tatverdächitge sind Vampire. Der ist wieder eher was zum Mitraten.

Danahc vielelciht eine Sesshoumaru/Sakura Geschichte, mal sehen.
 

Ich würde mich freuen, wenn ihr reinlesen würdet.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu dieser Fanfic (220)
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Von:  Flecki49
2012-08-12T10:33:18+00:00 12.08.2012 12:33
*schmunzel*
Hach, ich glaub der Kommentar hier wird nicht so lang...
Sehr schöne story&Plot. Wär ich nie drauf gekommen. Yoshida verhielt sich verdächtig, aber es war wohl nur die Angst, als Burgvogt entlassen zu werden, wenn er etwas übersehen hat...
Und Tokushima... Jaja...
Ich hab sie ja irgendwie gern so als gegenspielerin von Sesshy, nur befürchte ich, das die beiden irgendwann heiraten werden... können sie gern, aber erst nach sakuras Tod, bitte...
So ein Biest xD
Und der abspann... *schwärm*
Ich hab so gelacht XD
Es war einfach nur genial, arme Sakura, erst im letzten Krimi hat sie mit ihm gebadet, jetzt hat er sie geküsst... Sone arme Sau xD
Genial!
*Schoki dalass*
Lg, Flecki^^
Von:  Teilchenzoo
2010-11-26T09:15:04+00:00 26.11.2010 10:15
*lol*

Jaja, Notlügen, aber auch die retten nicht vor Tokushima ... hat sich die Dame etwa in den Kopf gesetzt, Sesshoumaru zu heiraten und leben zu lassen?? Oha ... Armer Junge. wobei, wieso sollte es ihm besser gehen als Papi.

Ja, die Lösung habe ich mir so gedacht^^. Nur, dass sich da jemand als Fürst ausgibt, das war mir neu. Böser Freund, bsöe, böse.

Ein netter Krimi, in dem Sess mal ein wenig leiden musst. Aber, er würde doch niemals jemanden für SEINE Tat umbringen, oder?

Lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-26T08:58:48+00:00 26.11.2010 09:58
aha. Also, ich tippe auf die Gäste ... um ehrlich zu sein. Immerhin kannten Kaizumi und Bash osie, hatten sie schätzen gelernt, fühlten sich in deren Nähe wohl ... etc etc. Und ein männlicher Diener fällt nicht auf, niemand bemerkt es, wenn da mal ein fremder ist.

Tokushima tut mir schon Leid. Ihre intelligenz lässt sie einmal mehr erkennen, dass sie niemals als gleichberechtigt anerkannt werden wird. Armes Ding. Wobei ich sagen muss, dass sie schon recht radikale Methoden hat ...

Dass Aritaa nicht da ist, macht ihn für mich verdächtig. Soll er Spuren beseitigen? Und er ist ein ausgebildeter Leibwächter. Er hätte problemlos diese Morde durchführen können.

Hm ...

lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-26T08:48:14+00:00 26.11.2010 09:48
Arme Sakura. Es wird wohl ein ewiger Wunschtraum bleiben.

Sag mal, könnte es sein, dass der gute Fürst Josho Kaizumi und Basho umgebracht hat/ hat umbringen lassen? Vielleicht hat er ja etwas zu verbergen.

An sich hätte ich gegen ihn als Bäutigam nichts einzuwenden. Nett, gebildet und so weiter. Aber kann die Verbindung Hund-Wolf Nachwuchs ergeben? sind die Arten sich noch ähnlich genug?

Wie der Empfang nun verläuft?

Eins ist mir noch aufgefallen: du sagtest, beide Vorsteher seien Hundedämonen. ich meine mich zu erinnern, dass Kyuu ein Fuchsdämon war .. .oder irre ich?

Lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-26T08:32:15+00:00 26.11.2010 09:32
Äh ... hast du den Täter verraten?? Als der Burgvogt dachte, er hätte das Buch besser vernichtet? Das passt ja gar nicht zu dir ...

Ich habe den Eindruck, dass da jemand keine selbstbewussten Frauen mag ... jedenfalls nicht, wenn sie auf ihrer Selbstständigkeit bestehen.

Dieser Josho klang doch sehr gut und passend für Tokushima. Freilich nur, wenn sie bereit wäre, ihn als Dämon, Wesen ihrer Art, und nicht als Mann zu sehen, was wohl nie passieren wird. Ich an ihrer Stelle hätte mich gefügt, wenn es denn so ein offenbar passender Gemahl ist. Womöglich hätte er sie auch als halbwegs gleichberechtigt gesehen, und den Rest hätte Madame mit etwas Liebreiz schon noch gepackt. Naja, ihre Sache.

Hm, ob es wirklich Tokushima war, nur wegen des durchgestrichenen Satzes? Ich meine, sie ist als erfahrene Schwertkämpferin sicher alles andere als ungefährlich und bestimmt auch fähig, von hinten zwischen den Rippen hindurch das Herz zu treffen, aber ... hm.

Lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-25T14:53:07+00:00 25.11.2010 15:53
Eine Emanze als Prinzessin und Gengerin von Sesshoumaru^^ ... wobei ich das durchaus nicht abfällig meine. Ich mag Tokushima. Sie lehnt sich gegen die Normen ihrer Gesellschaft auf, achtet aber darauf, anderen Frauen damit nicht zu schaden. Helfen würde sie ihnen aber schon.
Das erklärt die unterschieldichen Einstellungen ihr gegenüber. Als Frau würde ich sie sicher auf mögen. Als Mann vielleicht auch, jedoch nur mit Vorsicht.

Hm. Mord. Hm. Ich hab keine Ahnung^^.
Kekko-sama ist sehr freundlich, Sakura so einen guten Einstieg zu bieten, und die Dämonenvorsteherin ist es auch. Immerhin hat sie Sakura weiter vorgestellt und nimmt ihr Arbeit ab. Ob dieser Zusammenhalt unter Frauen Tokushimas Einfluss ist?
Wobei Kyuu ja auch nett ist. Als Dämon und Mann könnte er sich Sakura gegenüber auch ganz anders verhalten, Befehl von Sesshoumaru hin oder her.

Lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-25T14:38:50+00:00 25.11.2010 15:38
Achje ... ist er so sauer, dass er nicht mehr nachdenkt? Hoffentlich kann Sakura sich hinter seiner Authorität, seinem Befehl, verstecken, damit sie auch nicht ignoriert wird.

Tokushima könnte tatsächlich wie seine mutter in jungen Jahren sein. Ich fand die Stelle so genial, wo er gleich denkt: Wie meine Mutter!

Die Mordmethode ist wirklich reichlich ungewöhnlich für jemaden, der absolut sicher gehen will und nicht ein ausgebildeter Heiler oder Krieger ist. Strange. Wobei die Betäubung bei Basho eine Überlegung wert wäre ...

Seltsam, das alles. So früh am Tag baden zu gehen, als Diener vor dem Badehaus nur in Handtuch rumzulaufen .. .war da eine Frau im Spiel??

Lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-25T14:26:57+00:00 25.11.2010 15:26
Ach wie süß, dass er Sakura gleich verteidigt^^. Hunde und ihr Beschützerinstinkt.

Neigis Antrag war sicher mehr als väterlicher Schutz für seine arme Schülerin gedacht, aber ich finde es trotzdem gut, dass sie das Angebot abgelehnt hat. Sonst kämen wir ja nie wieder in den Genuss der Krimis mit ihr.

Ich mag Kekko-sama. Der Burgvogt schätzt sie offenbar auch, denn SIE kann er beim Namen nennen.

Es verwundert mich ja etwas, dass beide Männer ausgezogen waren/dabei, sich auszuziehen ... hatten sie eine überraschend unangenehme Begegnung mit einer Dame?

Tja, kaum ist er angekommen, muss der arme Lord schon ermitteln. Wobei ich an seiner Stelle nicht so angefressen wäre, wenn man mich in so einer Ausnahmesituation nicht gebührend begrüßt. Dass es unhöflich war, können die sich ja selbst denken. Da muss ich nicht noch drauf hinweisen, das würden andere schon wieder als Unhöflichkeit empfinden. Nun ja, Prinzen!

Die Frau Mutter hat Probleme? Oha, da würde ich mir auch Gedanken machen. Bei ihrer Stärke ...

Lg neko
Von:  Schalmali
2010-07-11T07:32:58+00:00 11.07.2010 09:32
Hmm da ich mir doch ziemlcih sicher bin es gelesen zu haben, aber kein Kommi finde mal nachträglich eins. Ein ganz schön gewagter Versuch der ohne Sesshoumaru wohl auch aufgegangen wäre, außer, die Prinzessin hätte sich durchaus zu helfen gewusst, was man sich bei ihr durchaus vorstellen könnte. Sesshoumaru besucht also wohl für die nächsten 100 Jahre oder mehr nicht seine Mutter, naja, wen wundert es bei der Giftspritze die sie nun bei sich hat? *grins* Sie wird mit Sesshoumarus Mutter sicher nicht weniger klug, eher noch gerissener.

Von:  -Fluffy-
2009-01-16T18:50:42+00:00 16.01.2009 19:50
*cool*, der Schluß war einfach genial. Ich hätte gern das Gesicht der Prinzessin gesehen. Sie hat wohl nie damit gerechnet, daß Sess ihr eine Menschenfrau vorziehen würde. Für Sakura dagegen hat sich ein kleiner Traum erfüllt. Ich glaube, davon hat sie schon lange geträumt (und ich mit ihr).
Das der Wolfsdämon der Mörder ist, darauf wäre ich nicht gekommen, dass muß ich ganz ehrlich sagen.
Ich freue mich schon auf deine neue Fanfic.
Solltest du jemals eine Sess/Sakura Fanfic schreiben, dann würdest du mir einen kleinen Traum erfüllen.

*knuddel*, das Fluffel


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