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Changing emotions

von

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Kapitel 19
 

# Aoi #

Als ich am nächsten morgen aufwachte, seufzte ich zufrieden und kuschelte mich näher an die Wärmequelle neben mir. Der Arm über meine Seite zog mich noch etwas enger an den warmen Körper und es war ein zufriedenes Schmatzen zu vernehmen.

Ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen, das sich schließlich in ein Glucksen verwandelte. Heiter drehte ich mich in der Umarmung und betrachtete Aki’s schlafendes Gesicht.
 

Er lag auf dem Bauch, den Kopf auf seinem angewinkelten rechten Arm, den linken Arm oberhalb meiner Hüfte um mich geschlungen. Die Haare hingen ihm wirr ins Gesicht und wo sie nicht hingen, standen sie in alle Richtungen ab. Da er gestern nach dem Duschen den Nasentanga weggelassen hatte, verbarg auch nichts den Anblick dieser niedlichen Stupsnase, die sich leicht gekräuselt hatte. Ich gluckste erneut.

„Ey, was machsu?“ nuschelte es verschlafen unter dem blonden Vorhang.

„Nichts, schlaf weiter.“ sagte ich unbekümmert und hob meine Hand, strich ihm ein paar wirre Strähnen aus dem Gesicht, die aber sofort wieder zurückfielen. Meine Hand wanderte in seinen Nacken und ich begann ihn sanft zu kraulen. Langsam öffnete sich erst ein Auge, dann das andere und er sah mich total zerknittert an, bevor sich ein zärtliches Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete.

„Kuss!“ verlangte er quengelnd und sah mich fordernd an. Ich lachte und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Als ich mich lösen wollte, hielt er mich fest und murrte scheinbar enttäuscht. Wieder lachte auf. „Noch einen?“ fragte ich nach und er nickte bloß. Erneut küsste ich ihn, die Hand unverändert seinem Nacken kraulend.

„Was machen wir heute?“ wollte ich nach einer Weile wissen.

„Garnichts.“ war die prompte, knappe Antwort.

„Wie gar nichts? Willst du den ganzen Tag im Bett bleiben?“ überrascht sah ich ihn an.

„Ja.“ kam es grinsend zurück und ich grinste ebenfalls.

„Gut, dann mach du mal. Ich geh derweil was Essbares suchen.“ meinte ich, küsste ihn noch einmal kurz und verließ das Schlafzimmer.

3… 2… 1… Schon kam Rei mir hinterher geflitzt.
 

In der Küche setzte ich erstmal Kaffee auf und blieb dann mit dem Rücken an die Arbeitsplatte gelehnt stehen. Rei stand vorne übergebeugt nur in Boxershorts vor dem offenen Kühlschrank. Ein breites, dreckiges Grinsen stahl sich auf mein Gesicht, als ich hinter ihn trat und meine Hände rechts und links auf seiner Hüfte platzierte. Ich spürte, wie er zusammenzuckte, sich aber ansonsten nicht rührte. Ich beschloss auszuprobieren, wie weit ich gehen konnte und rieb meinen Schoß demonstrativ an seinem Knackarsch, seufzte wohlig dabei. Erschrocken schnellte sein Oberkörper nach oben, allerdings vergaß er anscheinend, dass er halb im Kühlschrank steckte und haute sich entsprechend den Hinterkopf an der Schrankkante ein.

Ich ließ von ihm ab und wich vorsichtshalber einen Schritt zurück, als er die Tür zuschlug und den Kühlschrank auf’s Übelste beschimpfte, bevor er sich zu mir umdrehte und mich mit seinem Blick erdolchte.

„Sag mal, spinnst du!?“ schnauzte er mich an, sich dabei den Kopf reibend.

„Sorry. Das war nur grad so verlockend…“ versuchte ich ihn zu beschwichtigen.

„Verlockend? Willst du mich umbringen?“ motzte er weiter.

„Tut mir leid. Ehrlich“ sagte ich versöhnlich und zog ihn in eine Umarmung, sah ihn zerknirscht an.

Er ließ es sich gefallen, lehnte seinen geschundenen Kopf an meine Schulter und seufzte geschlagen. Dann löste er sich wieder. „Nur das das klar ist, Schnittchen, wenn, dann läuft das sowieso andersrum.“ erklärte er mir mit strengem Blick und erhobenem Zeigefinger.

„Ach, ja?“ wollte ich abschätzend wissen.

„Oh ja!“ bestätigte er mir, bevor diesmal er mich an sich zog und seine Hände besitzergreifend auf meinen Po legte. Oh Gott, gleich war ich derjenige, der hier den Herzinfarkt bekam. Ich schnurrte leise und presste mich enger an ihn. Er sah mir tief in die Augen und ich verlor mich in seinen, bekam nur am Rande mit, wie er sich vorbeugte und schloss die Augen. Neckisch streiften seine Lippen meine, hauchten einen sanften Kuss darauf und waren im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden, genauso wie seine Hände von meinem Po. Als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte, öffnete ich verwirrt meine Augen und blickte in das breit grinsende Gesicht Reita’s, der inzwischen 2 Tassen aus dem Schrank holte. Was war das denn jetzt gewesen? Wollte der mich verarschen? Böse sah ich ihn an und streckte ihm die Zunge raus.

„Sorry, das war grad so verlockend.“ kam es von ihm ehe er seinen Kaffee nahm, leise lachend und sichtlich amüsiert die Küche verließ.
 

Beleidigt verschränkte ich die Arme und starrte ihm finster hinterher. Dieser… Mistkerl. Ich nahm mir meine Tasse und setzte mich an den Küchentisch. Gerade als ich den ersten Schluck nehmen wollte, klingelte Reita’s Telefon. Ich ließ mich davon nicht beirren und widmete mich lieber schmollend meinen Kaffee.
 

# Reita #

Noch immer leise lachend verschwand ich mit meinem Kaffee aus der Gefahrenzone. Besser ich ließ ihn sich beruhigen, bevor er mich nachher nen Kopf kürzer machte. Das war aber auch wirklich gemein gewesen. Aber Rache musste sein. Und nachdem er mich letzte Nacht so geärgert hatte und wegen der Aktion mit dem Kühlschrank, hatte er das auch irgendwie verdient. Mein Schädel dröhnte immer noch. Ich stellte die Kaffeetasse im Wohnzimmer ab und ging ins Bad um mir ne Kopfschmerztablette zu holen. Danach schmiss ich mich aufs Sofa und trank erstmal in Ruhe meinen Kaffee.
 

Leider machte das klingelnde Telefon meinen Plan zunichte. Finster starrte ich es an und überlegte ob es die Sache wert war, das Ding aus dem Fenster zuwerfen. Wie teuer war wohl so ne Fensterscheibe? Ich verwarf den Gedanken, da das Geklingel meinem lädierten Kopf nicht gut tat und griff mir das Telefon, das neben mir auf dem Sofa lag.

„Moshi moshi.“ Murrte ich lustlos in den Hörer.

„REITA?“

„Äh… hai?“

„NA KAMI SEI DANK! ICH DACHTE DIR WÄR GOTT WEIß WAS PASSIERT!!!“ Ich hielt den Hörer ein gutes Stück von meinem Ohr weg, da mein Kopf von dem Geschrei wieder angefangen hatte zu pochen.

„Schrei nicht so, ich bin nicht taub, Kai!“ meckerte ich ins Telefon.

„Oh, gomen. Ich hab mir nur so schreckliche Sorgen gemacht. Immerhin warst du gestern einfach weg und an dein Handy gegangen bist du auch nicht. Aber immerhin hab ich dich jetzt wenigstens erreicht. Aoi hab ich immer noch nicht erreicht.“ Kai hörte sich wirklich besorgt an und nach allem, was in letzter Zeit so passiert war, hatte er wahrscheinlich auch allen Grund dazu.

„Aoi ist bei mir.“ Klärte ich ihn auf.

„Was echt?!“ rief er aus und es folgte eine überraschte Stille.

„Ja… ano… ich… wir… also er ist hier und es geht ihm gut. Willst du ihn sprechen?“ Mehr brachte ich nicht zustande. Was war jetzt eigentlich? Waren Aoi und ich jetzt zusammen? Wäre nur logisch. Ich mein, er liebt mich und ich liebe ihn. Aber richtig was gesagt hatten wir beide nicht. Und wollte er überhaupt noch mit mir zusammen sein? Immerhin hatte ich richtig scheiße gebaut.

„Nein, ich glaub dir. Wenn er will, soll er mich anrufen, ok?“

„Ja, ich sag’s ihm. Mach dir keine Sorgen, er ist bestimmt nicht mehr sauer auf dich und ich bin mir sicher, dass er sich für dich und Miyavi freut.“

„Arigato. Dann noch einen schönen Tag und wir sehen uns morgen um 12 zum Interview.“

„Gut, bis dann.“ Ich legte auf und das Telefon auf den Tisch mir gegenüber. Ich griff nach meiner Tasse um endlich den Kaffee auszutrinken, aber der war inzwischen kalt geworden. Ich knurrte mürrisch und stellte die Tasse wieder zurück. Dann eben kein Kaffee mehr. Ich hatte sowieso irgendwo gehört, der sollte nicht so gesund sein. Seufzend ließ ich mich wieder auf’s Sofa fallen und als ich den Fernseher einschaltete, kam Yuu ins Wohnzimmer geschlichen. Den Blick mit dem er mich bedachte konnte ich nicht deuten, aber sauer schien er nicht mehr zu sein.

„Hey.“ nuschelte er leise und setzte sich neben mich auch die Sofakante, lächelte mich an.

„Hey.“ erwiderte ich schmunzelnd und bedeutete ihm sich zu mir zu legen, was er auch tat. Eines seiner Beine schob er zwischen meine und seinen Kopf bettete er auf meine Brust und sah mich an, ehe er sich vorbeugte und mich sanft küsste. Ich erwiderte den Kuss, legte all meine Gefühle für ihn hinein und hörte ihn schwach aufseufzen, während meine Hände über seinen Rücken strichen.
 

So lagen wir eine ganze Weile zusammen und kuschelten. Ich hatte das wirklich vermisst. Ich hatte Yuu vermisst. Seine Nähe, sein Lächeln, diese tollen Mandelaugen. Einfach alles. Aber das war ja jetzt endlich vorbei. Er war wieder hier. Bei mir. Und er würde auch hier bleiben. Oder? Ich hoffte es doch wirklich sehr, denn die letzten Wochen hatten eindeutig gezeigt, dass ich ohne ihn fast nicht lebensfähig war. Vielleicht auch doch, aber ausprobieren müssen wollte ich es nicht.

„Alles ok mit deinem Kopf? Tut’s noch weh?“ wollte Aoi irgendwann wissen.

„Ja, aber geht schon…“ winkte ich ab, denn die Tablette begann langsam zu wirken.

„Sorry noch mal. Dein Anblick war nur so lecker…“ grinste Aoi. „Wer hat vorhin angerufen?“

„Kai. Er wollte wissen wo wir sind, weil wir gestern einfach abgehauen sind. Er hat sich Sorgen gemacht und wahrscheinlich gedacht, es wäre Gott weiß was passiert.“ antwortete ich.

Aoi richtete sich ein wenig auf, damit er mich ansehen konnte.

„Nach allem, was in letzter Zeit passiert ist, ist das ja auch kein Wunder.“ gab er zu bedenken.

„Da hast du auch wieder Recht…“ Unliebsame Erinnerungen kamen wieder hoch. Aoi’s Gesicht in jener folgenschweren Nacht, seine Tränen.

„Ich war nach dieser Nacht noch einmal bei dir.“ begann ich leise. Aoi gab einen überraschten Laut von sich, sagte aber nichts. „Ich hab ne halbe Ewigkeit gewartet, weil du auf mein Klingeln nicht reagiert hattest. Einfach den Schlüssel zu benutzen hab ich mich nicht getraut. Deine Nachbarin hat mir dann gesagt, dass du verreist wärst.“ fuhr ich fort.

„Oh.“ Sagte Aoi überrascht. „ich musste einfach weg, das wurde mir alles zu viel…“

„Ich weiß. Ich mach dir auch gar keinen Vorwurf, ich wollte nur, dass du es weißt. Ich war so ein Idiot… Es tut mir so leid, dass ich dich so verletzt habe, Yuu.“ Schuldbewusst sah ich ihn an.

„Aber jetzt sind wir zusammen.“ zaghaft lächelte er.

„Ja, das sind wir.“ Ich beugte mich vor und küsste ihn sanft. Er legte seine Arme um meinen Nacken und erwiderte den Kuss, vertiefte ihn. Ich seufzte glücklich in den Kuss. „Aber erwarte keine Wunder von mir. Du kennst mich.“ Yuu war ein sehr emotionaler Mensch, sehr gefühlsbetont und ich war mir nicht sicher, welche Erwartungen er hatte und ob ich sie würde erfüllen können. Besonders in der Öffentlichkeit. Ich war mir nicht sicher, ob ich händchenhaltend durch die Gegend laufen konnte oder es wollte. Es war einfach alles noch so neu… und es fühlte sich noch so ungewohnt an. Gut, aber ungewohnt. Andererseits…

„Keine Sorge, das werde ich nicht. Wir gucken einfach wie es läuft und lassen den Rest ganz einfach auf uns zukommen.“ versicherte er mir. „Eine Bedingung gibt es allerdings!“ sagte er ernst.

„Die da wäre?“ fragte ich irritiert von seinem ernsten Gesichtsausdruck.

„Keine Frauen!“ antwortete er bestimmt.

„Keine Sorge. Gegen dich kommt eh keine an. Keine Frauen, versprochen.“ schwor ich und meinte es auch so.

„Auch nicht in Pornos!“ warf Aoi ein.

„Auch nicht in Pornos.“ stimmte ich zu.

„Gut, dann wäre das geklärt.“ Er ließ sich zurücksinken, legte seinen Kopf auf meine Schulter und schnurrte zufrieden. Ich legte meine Arme um ihn und hielt ihn fest, genoss die Nähe, die Zweisamkeit. Jäh wurde diese durch Yuu’s knurrenden Magen unterbrochen. Ich lachte. Aoi musste nur, machte aber nicht de Anschein sich von der Stelle bewegen zu wollen.

„Sollen wir was bestellen?“ fragte ich.

„Nein. Ich hab in letzter Zeit nur vom Lieferservice gelebt. Lass uns was kochen.“ Entschied er.

„Dann müssen wir einkaufen, ich hab nichts da.“

„Och nö… Ich will nicht aufstehen!“ meckerte er und kuschelte sich noch etwas mehr an mich.

„Tja, du kannst aber leider nicht beides haben. Wie wär’s damit: wir gehen zusammen einkaufen und ich koch dir was Schönes. Danach wird weitergekuschelt solange du willst.“ Versuchte ich ihn zu locken.

„Nur kuscheln?“ er zog eine Schnute.

„Mal sehen. Aber erst musst du aufstehen.“ grinste ich.

„Ok.“ Gab er nach und erhob sich widerwillig murrend. „Ich geh mich fertig machen.

Damit verschwand er zuerst ins Schlafzimmer und anschließend ins Bad, während ich in die Küche ging um den Einkaufszettel zu schreiben. Als Yuu fertig war, huschte ich schnell ins Bad und machte mich fertig. Eine halbe Stunde und drei Beinahe-Herzinfarkte aufgrund von Yuu’s Fahrstil später standen wir dann endlich im Supermarkt.
 

Nebeneinander streiften wir durch die Gänge, während der Einkaufswagen sich stetig weiter füllte. Hin und wieder warfen wir uns verstohlene Blicke zu und lächelten uns an. Als wir an der Fleischtheke ankamen, fiel mir auf, wie der Verkäufer Yuu aufmerksam von oben bis unten musterte. Yuu lächelte ihn freundlich an, reagiert aber ansonsten nicht darauf. Das schien der Kerl jedoch als Ansporn zu empfinden, denn er zwinkerte Yuu verschwörerisch zu. Ich merkte wie ich wütend wurde und den Kerl am liebsten über die Theke hinweg erwürgt hätte. Was blickfickte der bitte meinen Freund? Der sah ja noch nicht mal gut aus mit seiner Hackfresse! Unauffällig griff ich nach Yuu’s Hand, worauf er mich überrascht ansah. Dann jedoch lächelte er und drückte meine Hand. Ich lächelte zurück. Dem Verkäufer fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er das sah. Ich grinste ihn wissend an, nahm unsere Einkäufe von der Theke und zog Yuu weiter, der den Einkaufswagen fuhr. Ich sah ihn zufrieden von der Seite an und er grinste breit zurück.

Irgendwie tat mir der Verkäufer ja schon leid. Yuu war toll, sah gut aus und das Beste daran war, dass er mein FREUND war. Ich würde ihn nie wieder hergeben, so viel war sicher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  InspiredOfMusic
2009-09-13T16:40:14+00:00 13.09.2009 18:40
Also ich stimme Armaterasu nicht zu...
reita hat aoi ja schon imemr i-wo geliebt...nur das körperliche hat gefehlt..und die Geschichte geht ja über Wochen hinweg, also finde ich schon, dass das alles passt...

Sehr toll geschrieben...schreib mir bitte wenns weitergeht hai?? ich freu mich schon drauf...
Von:  Armaterasu
2009-08-12T07:34:10+00:00 12.08.2009 09:34
ich finde, dass reitas gefühle zu schnell gekommen sind... als stock hetero mann geht es nicht so schnell, dass man auf einmal "ich liebe dich" zu nem mann sagen kann... an den gefühlen will ich nichts sagen, nur ich denke, dass er entweder in aoi verknallt, vielleicht aber auch schon verliebt ist... aber liebe... das braucht seine zeit. und für reita wäre es auch besser, wenn er unten liegen würde, aus dem einfach grund, weil er eben mit männern keine erfahrung hat.

ansonsten war das ein richtig entspanntes kapitel und ich freu mich auf das nächste ^^

LG
amy


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