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So what

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Da ist auch schon der nächste Teil. So langsam werden ein paar offene Fragen beantwortet. Ich hoffe, der Teil gefällt euch.
 

Kapitel 5
 

Es war Unterricht. Gelangweit und müde saß Venecio auf seinem Platz. Er hatte in der Nacht schlecht geschlafen. Ständig musste er an den vergangenen Abend denken.

Wie konnte er nur so leichtsinnig sein, und jemand fremden alles über ihn erzählen? Er war so dumm. Sie würde doch bestimmt nicht dicht halten. In ihren Kopf hatten doch sowieso nur die neusten Trends und der Klatsch über irgendwelche Promis platz.

Müde raufte er sich die Haare, die daraufhin nur noch mehr als sonst auch schon abstanden.
 

„Mr Salvatore?“, jemand rüttelte ihn. Träge blinzelte er in das Gesicht seines Lehrers. Nur langsam bemerkte er, wo er sich befand. Erschrocken richtete er sich auf.

Er war doch glatt im Unterricht eingeschlafen.

„Mr Salvatore? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, er sah das besorgte Gesicht seines Lehrers. Venecio nickte nur.

„Der Schulleiter hat mir schon erzählt, dass sie gestern eine Begegnung mit Ihrem Vater hatten und deshalb heute wohl nicht ganz bei der Sache wären. Wollen Sie sich nicht ein wenig hinlegen?“

Was fiel dem Rektor ein? Er konnte doch nicht dem ganzen Lehrkörper erzählen, was mit ihm war.

„Nein, mir geht es bestens.“

„Wirklich?“

„Ja, verdammt.“

„Gut, dann werden sie mir doch sicherlich die nächste Frage beantworten.“

„Wenn es denn unbedingt sein muss“, erwiderte Venecio schon wieder ziemlich genervt.

„Wie hieß ein mächtiger römische Herrscher?“

„Gaius Julius Caesar.“

„Italienische Geschichte interessiert sie wohl mehr als die französische Revolution, bei der wir eigentlich noch sind. Trotzdem, noch eine Frage. Wann wurde das Kolosseum erbaut?“

„Da man ja sagt, dass es nicht an einem Tag geschehen ist, würde ich mal sagen es war in der Nacht.“

Die anderen lachten.

„Da könnten sie recht haben. Sollte man sich mal Gedanken drüber machen. Jetzt im Ernst.“

„Zwischen 72 bis 80 nach Christus.“

„Na sehen Sie. Das ist doch eine viel bessere Antwort.“

„Find ich nicht. Die andere gefiel mir besser“, erwiderte Venecio.

„Das glaube ich Ihnen gerne.“
 

Venecios Gedanken schweiften wieder ab. Der Unterricht interessierte ihn nicht wirklich. Das war reine Zeitverschwendung.

Nach dem Essen ging er nach draußen und erkundete endlich mal das Gelände. Vielleicht konnte er ja einen Weg finde, durch den er ungesehen nach draußen kam. Dann könnte er mal ein paar Freunde besuchen gehen.

Das Gelände war riesig. Es gab hier wirklich fast alles. Ein Park, ein Sportplatz, mehrere Hallen und, und, und.

Nach dem er schon ein ganzes Stück zurück gelegt hatte, kam er an dem kleinen Teich an, den er schon vom Klassenraum aus gesehen hat.

Kurzer Hand entledigte er sich bis auf seine Shorts und sprang ins kühle Nass.

Den Grund konnte er nicht sehen, was ihn schließen ließ, dass der Teich gar nicht mal so flach war.

Er schwamm ein paar Runden und legte sich dann zum Trocknen in die Sonne.
 

Ein Schatten fiel auf sein Gesicht. Müde blinzelte er in das Licht. Als das nichts half, hielt er sich schützend eine Hand vor die Augen.

„Na, hast dir eine Abkühlung gegönnt?“, fragte ihn Shane.

„Jap, oder wonach sieht das hier aus?“

„Weiß nicht, vielleicht nach einem Sonnenbad.“

„Als wenn ich das nötig hätte“, murmelte Venecio.

„Stimmt, braun genug bist du ja.“

„Im Gegensatz zu dir.“

Shane ließ sich neben Venecio ins Gras sinken und streckte alle viere von sich.

„Ich habe dich nicht dazu aufgefordert, mir Gesellschaft zu leisten“, bemerkte Venecio mit einem Seitenblick auf den Amerikaner.

„Ich habe auch nicht auf eine Aufforderung gewartet, weil man von dir sowieso keine bekommen würde.“

Eine Weile schwiegen sie.

Einzig und allein das Geräusch von ausrupfendem Gras störte die kleine Idylle.

"Wenn ich das richtig interpretiere, ist das Treffen mit deinem Vater nicht allzu erfolgreich gewesen", bemerkte Shane.

"Du kennst mich zu wenig, als dass du irgendetwas interpretieren kannst."

"Das mag sein, aber ich bin nicht dumm. Und wäre das Treffen gut verlaufen, dann wärst du eben in die Luft gegangen und deine Stimme hätte nicht so niedergeschlagen geklungen."

"Huhu, da spricht der Hobbypsychologe!", höhnte Venecio, "Auf solchen Kram kann ich echt verzichten. Ich brauch doch keinen Selenklempner." Er setzte sich auf.

"Na bitte. Geht doch. Jetzt bist du wieder ganz der Alte", Shane lachte leise.

Das hätte er lieber gelassen.

"Sei froh, dass ich kein Schläger bin, sonst hätte ich dir eine verpasst", seine Stimme klang gefährlich leise. Dann stand er auf und ging.

Ein wenig verdutzt sah Shane ihm hinterher. Das Treffen mit Venecios Vater war wohl noch schlechter verlaufen, als er gedacht hatte.

Seufzend ließ er sich wieder ins Gras sinken.
 

Noch immer wütend schlug Venecio den Richtung Stallungen ein.

Warum glaubten immer alle, er bräuchte einen Psychologen? Er war doch nicht verrückt. Nur, weil er zurzeit Aufstand probte?

Auf halber Strecke blieb er stehen. Mit seiner linken Hand fuhr er über seine Wange.

Die Ohrfeige von Mr Haydee war zum Glück nicht allzu doll gewesen, so dass man heute nichts mehr davon erkennen konnte. Aber verzeihen würde er ihm das nicht.

`Wer einmal schlug, der schlug immer wieder` kamen Venecio die Worte seines Vaters in den Sinn.

Niedergeschlagen ließ er sich am Wegrand sitzen.

Er musste hier weg. Ganz egal wie, Hauptsache nur so schnell wie möglich.

Wie konnte er Mr Haydee davon überzeugen, dass nicht er, sondern Will der richtige als Nachfolger war?

Mit bloßer Rebellion kam er hier nicht weiter.

Ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Er würde Mr Haydee blamieren, vor seinen ganzen Geschäftspartnern. Dann wäre er, Venecio, nicht mehr tragbar.

Und wenn er einfach abhauen würde?

Mit dem nächsten Flugzeug, oder mit der nächsten Fähre. Und dann am besten noch einen kleinen Abstecher nach Schweden, Norwegen oder Deutschland machen. Dann würde der ehrenwerte Mr Haydee ihn nicht so leicht finden.

Er lächelte wieder. Ja, solche Gedanken besserten seine Laune.

Aber wahrscheinlich würde er sich gar nicht trauen, einen seiner Pläne in die Tat umzusetzen. Das war doch schon immer so gewesen. Er war ein Feigling.

Seufzend stand er auf. Wenn er noch etwas zu Essen bekommen wollte, musste er sich auf den Weg machen.

Er sah auf seine Uhr. Ein weiteres seufzen verließ seine Lippen. Zu spät. Es war bereits halb acht. Da gab es nichts mehr zu Essen.

Wobei, er kannte eine der Küchenhilfen, die konnte er doch mal fragen.
 

Wütend schleuderte Venecio seine Hausaufgaben durchs Zimmer. Wozu braucht man schon Sinus oder Tangens? Gar nicht!

Heute war einfach nicht sein Tag.

Überhaupt, die gesamten letzten Tage gehörten nicht zu seinen besten.

Seine Federtasche folgte seinem Heft, doch sie wurde abgefangen.

"Kann ich reinkommen ohne, dass ich Gefahr laufe irgendwas an den Kopf zu bekommen?"

"Wenn du keinen Kopf hättest, würdest du Garantie darauf bekommen."

William schloss die Tür hinter sich und reichte Venecio die Federtasche, die jedoch gleich in der nächst besten Ecke landete.

"Da hat aber jemand ganz schlechte Laune."

"Ach, auch schon bemerkt? Und wie ich die Londoner Buschtrommeln kenne, ist dir bereits schon zu Ohren gekommen warum", genervt verdrehte Venecio die Augen.

William lachte: "Wie gut du dich mit unseren Buschtrommeln auskennst."

Venecio schnaubte.

"Mr Haydee..."

"Untersteh dich diesen Namen in meiner Gegenwart zu nennen!", drohte Venecio.

"Entschuldige, er ist immerhin mein Onkel und dein Vater. Ich habe keine Problem mit ihm", beschwichtigend hob Will die Arme.

"Er ist nicht mein Vater", trotzig schob der schwarzhaarige seine Unterlippe vor.

Will lachte wieder: "Du bist wie ein kleines Kind. Aber erzähl mir aus deiner Sicht, wie die Begegnung war."

"Ich kam, sah, langweilte mich und ging."

"Jetzt mal ganz im Ernst."

"Das ist mein Ernst. Ich kann´s ja noch ein wenig ausschmücken, aber die Einzelheiten würden die sowieso nicht gefallen."

Skeptisch schaute Will seinen Cousin an.

"Ok, soll ich dir sagen, was abgelaufen ist? Das erste zusammentreffen war, als wenn die die Titanic erneut gegen ein Eisberg gekracht wäre. Wobei ich der Eisberg war. Danach ist die Titanic wieder aufgetaucht Und hat dem Eisberg eine gescheuert. Daraufhin ist der Eisberg davon gerannt und Ende der Geschichte."

"Das ist nicht wahr."

"Soll ich dir lieber ein Happy End erzählen?"

"Mr Haydee ist kein Schläger!"

"War klar, dem kleinen unehelichen Sohn glaubt natürlich keiner."

"Es klingt ein wenig unglaubwürdig, ja."

"Sicher", Venecio schaute aus dem Fenster und sah eine kleine Gestalt, die ihm irgendwie bekannt vorkam..

Ohne ein Wort zu William zu sagen, verließ er sein Zimmer.



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