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Sehnsucht und ihre Wege

Nach dem er einige Zeit das warme Wasser genossen hatte, das seine Muskeln wieder entspannt hatte, machte er sich daran, sein Haar trocken zu föhnen. Immer wieder staunte er über seine leuchtenden Augen, auch wenn er sich in der letzen Zeit nicht mehr gefühlt hatte wie ein Gefangener, konnte er sich nicht erklären warum er sich beinahe glücklich fühlte. Er sehnte sich im Grunde nach der Sonne, die seine Haut mit Streicheleinheiten verwöhnte und ihn wärmte. Nach dem Wind, der sein Körper umschmeichelte und nach dem Mond, der sein Licht auf ihn niederwarf.
 

Hyde gab Rin die Schuld daran, dass er sich hier beinahe wohlfühlte, schließlich war er ein guter Gastgeber und nun würde es sich auch ändern, das Hyde alleine blieb. Er würde mit ihm essen und war fest entschlossen, dass dies nicht das letzte Mal war. Diese Gedanken ließen ihn auch die Sehnsucht nach der Sonne, nach der Freiheit an sich vergessen.
 

Als er wieder in den Hauptraum kam, traf ihn beinahe der Schlag, auf dem Tisch, den er selbst mit den Lyrics zu einem neuen Song voll geritzt hatte, war ein teueres rotes Samttischtuch ausgebreitet. Ein silberner Kerzenleuchter verbreitete mit seinen blutroten Kerzen ein warmes Licht, und auch sonst war der Tisch mühevoll und wunderschön gedeckt. Hyde sah sich um, doch er konnte niemand entdecken, wahrscheinlich war Rin das Essen holen.
 

So entschied der Sänger sich, einfach zu warten, dazu nahm er Platz an dem reich geschmückten Tisch, fixierte die eiserne Türe mit einem Blick und trommelte nervös mit den Zeigefingern auf der Tischkante. Als diese dann aufging, war der kleinere Japaner erst einmal sprachlos, der junge Mann, der ihm gegenüberstand, raubte ihm die Fähigkeit sich auszudrücken.

Um es in einem Wort auszudrücken, was Hyde über den Fremden dachte: Wunderschön. Doch nach und nach, kamen noch viel mehr Einzelheiten dazu. Das lange, seidig glänzende schwarze Haar, das dem anderen bis knapp zum Po ging. Die Haut, die wie edelstes Porzellan schimmerte und die wundervollen langgliedrigen Finger die die Teller mit dem Abendessen hielten. Und dann traf es Hyde mit voller Wucht, die Rins Augen, dunkles Schokoladenbraun mit goldenen Sprenkeln, die immer wieder aufglommen. Dunkel, mystisch aber auch unendlich warm.
 

„Guten Abend, Hyde, schön, dich endlich wirklich von Angesicht zu Angesicht zu sehen.“
 

Der Sänger musste leicht lächeln, diese wunderschöne, leicht melancholische, warme Stimme, die dunkel und melodiös klang. Sie hatte sogar noch einen viel schöneren Ton, wenn man sie live hörte, irgendwie klang sie nun voller.
 

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Rin.“
 

Der Fremde, stellte ihm das wohlriechende Abendessen hin, um sich dann selbst zu setzen. Beinahe wäre Rin geflüchtet, das aufmerksame Mustern aus Hydes tiefbraunen Augen ertrug er beinahe nicht. Doch er zwang sich standzuhalten, denn der Sänger hatte nur diesen einen Wunsch geäußert, und wenn er nicht einmal ein Essen alleine mit ihm bewältigen konnte, wie sollte er dann ein Leben lang mit seinem Geliebten verbringen? Dass der andere, den er feige entführt hatte, eingesperrt wie ein wildes, seltenes Tier, ihm so ohne Ablehnung begegnete, war für Rin eine unfassbare Tatsache. Nicht ein einziges Wort kam über die sanft geschwungenen Lippen des Sängers. Nicht eine Frage, nicht ein abschätziger Blick. Es war ein Essen wie unter Freunden.
 

„Willst du…..willst du nicht wissen, warum du hier bist?“ flüsterte Rin durch den warm erleuchteten Raum. Weil er nicht glauben konnte, das Hyde wirklich so ruhig war, wie er es vorgab.
 

„Wenn du meinst, dass ich es wissen sollte, wirst du es mir mit Bestimmtheit mitteilen.“, kam es gleichgültig zurück. „Erzähl mir lieber von dir.“
 

Rin der seinen Blick gesenkt hatte, hörte das Lächeln im zweiten Teil des Gesprochenen, so deutlich als hätte er es betrachtet. Mutig hob er seinen Blick, sah Hyde erstaunt an, doch dieser saß edel und erhaben auf seinem Platz, und sein Lächeln war bestechend schön.
 

„Was möchtest du den von mir wissen?“ fragte er unsicher nach.

„Alles was du mir erzählen willst, ich bin nicht heikel.“
 

Mit einem Seufzen setze er an.
 

„Nun...ich bin fünfundzwanzig, studiere, und bin krank.“ Er grinste, da Hyde angefangen hatte zu lachen, wartete ab um dann fortzufahren „Ich kann es nicht ertragen, jemanden nicht zu besitzen, den ich liebe, ich würde alles für diesen einen Menschen tun und kann es dann nicht bewältigen abgelehnt zu werden.“

„Bin ich dieser Mensch?“, fragte Hyde leise.

„Ja, ich hab dich entführt, dich hier feige eingesperrt, in der Hoffnung, das du mich lieben wirst.“

„Ich habe dich nicht abgelehnt.“

Bei diesem Satz, hob Rin den Blick wieder, bohrte sich in die tiefen, braunen Augen, die wie flüssige Schokolade, einem die Luft nahm. Was wollte er damit sagen? Er hatte ihn nicht abgelehnt, das stimmte. Aber er hatte ihm ja auch niemals den Hof gemacht.

Hyde lächelte ihn warm an. Die Sehnsucht ging manchmal verschlungene Pfade, nach all den Wochen, all den Tagen, die Stunden und einsame Sekunden, sehnte sich der Sänger nach körperlicher Nähe. Nach Zärtlichkeit, nach Sex eben. Schließlich war auch er nur ein Mann. Und das heute Nachmittag hatte seinen Hunger nur angestachelt, anstatt ihn zu stillen.
 

„Du willst, dass…“
 

Rins Blick ruhte auf dem Bett, welches Hyde sein eigen nannte, der Angesprochene erhob sich legte sich einladend auf ebenjenes und nickte leicht.
 

„Ich begehre dich...“, wisperte er.
 

Bevor Rin sich über den schlanken Leib des anderen beugte, fixierte er die Hände des anderen, welches mit Protesten geschah, Hyde wollte Rin genauso berühren, doch er gab sich geschlagen, dies war mehr als er zu hoffen gewagt hatte. Bevor der Entführer seinen Gefangenen in seinen sanften Kuss fesselte, flüsterte er gegen die seidenweichen Lippen des anderen: „Ich weiß, dass du lügst, aber ich bitte dich, blende mich für diese eine Nacht.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Armaterasu
2008-12-28T17:10:07+00:00 28.12.2008 18:10
olala... O___O ich bin ja ganz schön baff... muss aber sagen, dass das kapitel dir wieder sehr gelungen ist... ich liebe es, genauso wie ich deine ff liebe... du schreibst das so schön und ich muss sagen, dass mir rin langsam sympatisch wird... okay, er ist mir schon sympatisch ^^

freue mich auf das nächste kapitel mit deinem tollen schreibstil ^^

LG
amy
Von:  kaburu
2008-12-28T10:56:33+00:00 28.12.2008 11:56
hui!!!

das ging aber schnell mit den beiden. mal sehen was noch alles so kommen wird^^
bin auf jeden fall gespannt und werde tapfer auf das nächste kapitel warten^^

bis dann und lg
kaburu


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