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Heimkehrerkinder - Die Kinder der Verräter

Wenn Feinde und Verbrecher zu Freunden werden
von

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Wiedersehen

Wiedersehen
 

Die Sonne begann bereits im Osten aufzugehen, als die Falken über den großen Wald hinweg flogen. Es herrschte nahezu eine gespenstige Ruhe, denn nur wenig wurde gesprochen. Viele hatte noch überhaupt kein Wort gesprochen, sondern nur starr geradeaus gesehen, während die Welt unter ihnen vorbeiglitt.

Auch Kushina hatte in jener Nacht wenig gesprochen. Zu Anfang hatte Kakashi versucht noch ein paar Informtionen aus ihr herauszubekommen, jedoch ohne Erfolg. Aber sie hatte auch nicht das Gefühl gehabt, dass er es wirklich versucht hatte. Scheinbar hatte man ihm den Befehl erteilt sie zu verhören, wozu er aber wohl wenig Lust hatte.

Sie wurde aus Kakashi nicht schlau. Er war ein komischer Kauz.

Auch Hauro nur wenige Worte gesagt. Manchmal hatte er sie gefragt, worüber sie gerade hinwegflogen, doch mehr war nicht gewesen. Er war viel zu blass ihrer Meinung nach und seine Augen spiegelten seine Sorge wieder. Seine Gedanken waren bei seiner Schwester.

Jedoch bezweifelte Kushina, dass er in der letzten Zeit was gegessen hatte.

Seufzend wandte sie den Blick ab und sah vorwärts in die Richtung in die sie flogen.

Der Wald war unheimlich groß und dicht. Er erstreckte sich über mehrere Kilometer in alle Himmelsrichtung und war damit ein gutes Versteck für jegliche Banden, die sich in diesem Wald auskannten.

Am besten kannten die Nuke-nin den Wald und seither hatte sie dafür gesorgt, dass niemand weiter die tiefen Geheimnisse des Waldes besser kannten als sie.

Die Menschen fürchteten den Wald und betraten ihn nur in äußerster Not.

Jedoch gab es eine Straße, die durch den Wald führte, jedoch nutzten die Menschen diese Straße nicht, da sie direkt zum Ödland führte.

Kushina war sich sicher, dass die Barbaren diesen Weg genommen hatten, da dies die schnellste Verbindung war.

Sie beugte sich ein wenig nach vorne und blickte über Helias großen Rücken nach unten. Sie war der Meinung, dass sie die Barbaren bald eingeholt haben mussten, jedoch war bisher noch nichts zu sehen.

Zweifel beschlichen Kushina. Hatte sie sich verschätzt und waren die Barbaren schon weiter, als sie erwartet hatte.

Die Sonne stieg immer höher und bot so einen besseren Blick auf das Land und dann entdeckte sie etwas, was ihr doch wieder Hoffnung machte. Um sich zu vergewissern, aktivierte sie ihr Byakugan.

„Was siehst du?“

Hauro hatte sie ebenfalls vorgebeugt und sah sie an.

Kushina zeigte mit ihrem Finger auf den Wald. Es war nicht mehr weit entfernt.

„Dort hinten steigen Rauchzeichen auf. Das müssen die Barbaren sein.“

„Wie kannst du dir da so sicher sein?“

Kakashi hatte ihr Gespräch verfolgt.

„Weil die Menschen vor dem Wald Angst haben. Sie betreten ihn nur äußerst ungern.“

„Aber es könnte doch Menschen sein.“

Kushina schüttelte den Kopf.

„Das glaube ich nicht. Seht ihr die Straße. Sie führt nur in eine Richtung – Ödland. Die Rauchsäule steigt da auf, wo die Straße lang geht. Kein Mensch betritt das Ödland, außer es ist seine letzte Wahl. In diesem Fall bin ich mir sicher, dass es die Barbaren sind.“

Sie setzte sich zurück.

„Schneller Helias.“

„Zu Befehl, Prinzessin.“
 

Was Kushina aus der Luft sah, jagte ihr einen Schrecken über den Rücken, so wie jedem anderen.

Die Erde unter ihnen war verbrannt und überall lagen die Leichen der Barbaren. Es war ein Bild des Grauens.

Neben ihr schrie Ino auf. Entsetzen, Verzweiflung, Angst und Panik. Was war mit den Kindern, wo waren sie?

Ohne weiter nachzudenken, sprang Kushina von Helias Rücken, als dieser nahe genug an die Kronen der Bäume herangeflogen war und kletterte nach unten. Hinter ihr konnte sie Rufe und Schreie hören. Die anderen hatten denselben Weg genommen wie sie und folgten ihr durch das Geäst der Bäume.

Sie betrat die Straße und besah sich das Ausmaß der Verwüstung. Die Leichen der Barbaren waren verkohlt und es stank nach verbranntem Fleisch. Die Erde war aufgerissen und an manchen Stelle brannte nach ein kleines Feuer.

Hinter ihr kamen die anderen zum Vorschein.

Der Anblick verschlug ihnen die Sprache. Einen Moment waren sie alle so fassungslos, dass sie sich nicht bewegen konnten. Dann rannten Ino los und schrie immer wieder die Namen ihrer Kinder. Sie lief auf die Barbaren zu und drehte einen nach dem anderen um, weil sie glaubte, dass eines der Kinder unter den Leichen begraben sein konnte.

Andere taten es ihr nach. Es war aussichtslos.

Währdessen blickte sich Kushina um und entdeckte, was sie suchte.

In den Bäumen waren eindeutige Kerben eingeritzt und in einem Baum fand sie ein kleines Loch. Außerdem entdeckte sie zwischen den Leichen, noch weitere Füßspuren, die ihr wohlbekannt waren. Erleichterung erfasste sie.

Aufmerksam blickte sie sich um und entdeckte, dann das, was sie suchte. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.

Ein Schlag traf sie im Gesicht.

Kushina keuchte, denn der Schlag hatte sie hart getroffen. Sie schmeckte Blut.

Erstaunt blickte sie sich nach der Ursache des Schlages um. Es war Hime, die ihr wutentbrannt gegenüber stand. Kushina hatte gewusst, dass es zwischen ihr und Hime irgendwann zum Kampf kommen würden.

Spätestens seit sie sich so erbittert gegen sie ausgesprochen hatte, als Shikamaru gesagt hatte, dass sie die Verfolgung der Barbaren auf den Rücken von Kushinas Falken aufnehmen würden.

„Was lachst du so bescheuert? Freust du dich über das Leid der Eltern? Darüber das die Kinder tot sind?“

Kushina schnaubte und blickte sie um.

Hime hatte Recht. Die Eltern litten, doch sie hatten die Zeichen falsch gedeutet.

Außerdem würde sie Hime den Schlag nun zurückzahlen. Den hatte sie unverdient bekommen. Sie lachte.

„Man ich wusste gar nicht, dass die Ninjas von Konoha alle blind sind.“

Damit zog sie die gesamte Aufmerksamkeit von allen Anwesenden auf sich. Hime sah aus, als wäre sie der Teufel persönlich.

„Was willst du damit sagen?“

„Habt ihr eine Leiche der Kinder gefunden? Woher wollt ihr dann wissen, dass sie tot sind?“

Sie schwiegen und Kushina schüttelte den Kopf.

„Sie wurden gerettet und in Sicherheit gebracht.“

„Und von wem? Und wie?“

Kushina blickte sie alle einen nach dem anderen an. Dann zuckte sie mit den Schultern.

„Das ist eine Angelegenheit, die ich euch nicht erzählen kann.“

„Warum nicht?“

„Weil das Mädchen hinter euch, das sicher besser kann.“

Sofort drehte sich alle um und starrte ein Mädchen an, das ohne irgendein Geräusch oder Zeichen zu ihnen getreten war. Sie hatte ein langes schwarzes Kleid an und trug eine weiße Schürze. Sie sah aus wie ein Dienstmädchen und trug auch dessen typische Kopfbedeckung.

Noch bevor jemand etwas sagen konnte, machte sie einen Knicks und verbeugte sich.

„Es freut mich, euch wiederzusehen, Meisterin Kushina.“
 

Wortlos starrten alle dieses Mädchen an, während Kushina auf das Mädchen zu ging.

„Steh auf.“

Das Mädchen gehorchte. Sie stand auf und sah Kushina ins Gesicht. Ausdruckslos sah sie Kushina an.

„Wie lauten eure Befehle?“

Fassungslos sahen die Konoha-nins dem Schauspiel vor ihnen zu. Sie konnten nicht glauben, was sie da sahen, da es ihnen vollkommen unrealistisch und unpassend zur momentanen Situation vorkam.

Kushina jedoch schien dies bereits erwartet zu haben, denn sie sprach vollkommen gelassen.

„Kotaru hat dich nicht ohne Grund hier gelassen. Wie lautet sein Befehl oder besser gesagt der Befehl des Dorfrates, Inaki?“

Inaki nickte.

„Ihr habt Recht. Ich bin nicht ohne Grund hier. Meister Kotaru ließ mich hier, um die Konoha-nin zu begrüßen, wenn sie die Straßen entlang kämen, auf der Suche nach ihren Kindern. Ich sollte sie dann aufhalten und ins Dorf geleiten. Meister Kotaru sagte, dass die Zeit des Versteckspiels vorbei sei.“

Kushina runzelte die Stirn.

„Verstehe.“

„Wir aber nicht.“

Kushina drehte sich um und sah Hiashi an, der gesprochen hatte.

„Was zum Teufel geht hier vor? Wer ist das Mädchen? Was für ein Dorf? Wo sind die Kinder?“

Kushina seufzte. Sie hatten ein Recht es zu erfahren, doch sie durfte ihnen nichts sagen, da dies gegen die Regel des Dorfes war. Jedoch hatte Kotaru auch gesagt, das die Zeit des Verstckspiels vorbei sei.

Sie wandte sich wieder an Inaki.

„Wie viel darf ich ihnen sagen?“

„Alles.“

Kushina lächelte zufrieden.

„Gut.“

Dann wandte sie sich wieder der Gruppe zu.

„Ich erzähle euch alles, aber nicht hier. Da hinten ist eine Lichtung. Kommt.“
 

Kushina hatte Recht. Sie führte die Gruppe zu einer Lichtung im Wald, wo sie sich auf dem Boden fielen ließ. Inaki nahm zu ihrer Rechten Platz, während sich der Rest irgendwo um sie herum verstreute. Als sie alle saßen, begann Kushina zu erzählen.

„Zu erst einmal – das ist Inaki vom Clan der Yuruka. Sie ist genau wie ich eine Nuke-nin, weil ihre Eltern selbst Nuke-nin sind. Sie hat sich meiner Familie verschrieben und dient uns treu bis zu ihrem Lebensende, wie es in ihrer Familien Tradition ist.“

Sie schwieg kurz, bevor sie weitersprach.

„Sie und ich gehören zur einer Gruppe, die man als die jüngere Generation der Nuke-nin bezeichnet und leben im Dorf der Nuke-nin.“

„Im Dorf der was?“

Entsetzt sah Ebiki sie an. Es war so ziemlich das Schlimmste, was er hatte erwarten können. Sich von einem Kind der Nuke-nin sich bis zu dieser Stelle führen zu lassen, doch dann auch noch von einem Dorf der Nuke-nin zu erfahren, übertraf seine Erwartungen bei Weitem.

„Im Dorf der Nuke-nin. Es befindet sich in diesem Wald und auch die Kinder werden dort sein, vermute ich.“

Kushina blickte zur Seite und Inaki nickte.

„So ist. Meister Kotaru hat sie heute dorthin gebracht.“

Kushina blickte sich um und sah in lauter entsetzte Gesichter. Blankes Entsetzen beherrschte die Gruppe. Sie alle waren schon mehr oder weniger mit dem einen oder anderen Nuke-nin in Berührung gekommen und dies waren nicht gerade Erinnerungen, die in ihnen die besten Erinnerungen weckten.

„Macht euch keine Sorge. Ihnen wird es gut gehen.“

Ino sah sie an, als wäre sie geisteskrank. Wie konnte Kushina sagen, dass es den Kindern gut ging, wenn sie mit Menschen wie Itachi Uchiha oder auch Kojo Taka von Suna zusammen waren?

„Ist das dein Ernst?“

„Ja. Dort sind sie eher in Sicherheit als in Konohagakure.“

Ihre letzten Worte löste eine unterschwellige Unruhe aus. Böse Blicke wurden ihr zugeworfen und manche Hand ballte sich zur Faust, was Kushina nicht verborgen blieb.

„Ihr braucht eure Wut nicht an mir auslassen. Es ist wahr, was ich sage. Seit das Dorf vor 20 Jahren gegründet wurde, hat nie jemand es betreten, dem wir nicht trauten oder den wir nicht kannten. Die großen Ninja-nationen wissen nicht einmal davon. Selbst Orochimaru wusste nichts von diesem Ort, der durch starke Gen-jutsus und ein noch viel ältere und stärkere Macht vor Blicke und Angriffen von außen geschützt wird. Wen wir nicht in der Nähe des Dorfes haben wollen, kommt auch nicht in dessen Nähe. Nur die Nuke-nin sind in der Lage dieses Dorf zu finden. Es ist momentan der sicherste Ort, den man haben kann.“

Kushina sah von einem zum anderen.

„Und was das Wesen der Nuke-nin angeht – so sind wir das, zu was wir gemacht wurden. Wenn wir können, vermeiden wir das Töten. Wenn es der letzte Ausweg sein sollte, dann töten wir auch. Jedoch töten wir nie Unschuldige.“

Darauf schnaubte Hime nur, doch schwieg sie. Auch Sasuke und Ebiki schienen das anders zu sehen, aber sagten wie Hime ebenfalls nichts.

Kushina schwieg noch einen Moment, bevor sie weiter erzählte.

„Die Dorfhierachie ist einfach aufgebaut. Angeführt wirde das Dorf vom Dorfrat, der sich aus den drei weisesten Ältesten, den drei stärksten Kämpfern und den drei fähigsten Heilern zusammensetzt. Außerdem werden manchmal die drei Anführer der jüngeren Generation zur Beratung mit herangezogen. Die Menschen befolgen die Befehle des Dorfrates ohne zu Murren und respektieren sie. Die Personen, die zur jüngeren Generation zählen, werden ausschließlich von ihren drei Anführen kommandiert, die ihre Befehle vom Dorfrat bekommen.“

Verstehend nickte Kakashi.

„Das System ist einfach, wenn es denn funktioniert.“

„Es funktioniert auch. Bisher hat sich niemand gegen dieses System aufgelehnt.“

Darauf musste Kakashi lächeln.

„Verzeih wenn ich das sage, doch ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Vater sich nicht gegen dieses System auflehnt. Er hat sich selbst immer gegen die Hokage auflehnt und es immer darauf angelegt, sich mit ihr zu fetzen.“

Kushina zuckte mit den Schultern.

„Kann sein. Vielleicht würde es auch nicht akzeptieren, wenn er wüsste, dass er noch einen anderen Zufluchtsort hat. Aber das Dorf der Nuke-nin ist für viele das letzte Zuhause, was sie haben können und schätzen es mehr als alles andere. Wenn sie auch von diesem Dorf verbannt werden, haben sie keine Zuflucht mehr. Auch wir haben strenge Regeln, nach denen wir leben und wenn diese verletzt werden, kennen wir keine Gnade. Sollte jemand die Regeln derart verletzen, dass er verbannt werden muss, den jagen wir auch bis zum bitteren Ende. Im Gegensatz zu den anderen Dörfern, lassen wir niemanden entkommen, der uns einmal verraten haben. Jedoch ist es noch nie dazu gekommen, dass wir zu solchen Mitteln greifen mussten“

Ihre Augen waren vollkommen kalt, während sie zu Kakashi blickte, dem unwillkürlich eine unheimliches Gefühl ergriff.

„Außerdem gibt es noch einen weiteren Grund, weshalb mein Vater sich nicht gegen dieses System aufzulehnen braucht. Er ist selbst ein Mitglied des Dorfrates.“

Jeder der Naruto vor früher her kannte, klappte bei diesen Worten der Mund auf. Kushina nahm ihre Reaktion mit einem Lächeln auf.

„Aller zehn Jahre werden von den Bewohnern des Dorfes ein neuer Dorfrat gewählt. Vor fünf Jahren wählten die Menschen meinen Vater. Er gehört zu den drei besten Kämpfern des Dorfes. Auch mein Mutter ist mit im Rat, weil sie die fähigste Heilerin des Dorfes ist.“

Bei der Nachricht schüttelte Hiashi nur den Kopf unglaublich und wandte sich dann mit spöttischer Stimme an Kushina.

„Und wer ist noch in diesem Rat?“

Kushina zog die Augenbrauen hoch. Sie mochte Hiashi nicht – Familie hin oder her. Er war ein Ekel.

„Itachi Uchiha und Kojo Taka sind zusammen mit meinem Vater die stärksten Kämpfer. Meine Mutter, Yura Yamato und Toro Takiku bilden die Heiler. Zu den Ältesten gehören Hikage Kaze,Tai Imai und Shiko Zamai. Diese Neuen bilden den Dorfrat.“

Hiashis Blick hatte sich verfinstert.

„Das sind nicht gerade unbekannte Name. Fast alle gehören zu Nuke-nin der S-Stufe und werden in allen Ländern der Ninja gesucht. Eine mächtige Gruppe.“

Kushina hörte ihm nicht zu, denn ihr Blick galt Sasuke, der bei der Erwähnung seines Bruders leichenblass geworden war. Sie kannte seine und Itachis Vergangenheit und sie kannte auch die wahren Beweggründe für Itachis Tat damals. Doch bezweifelte sie, dass Sasuke sie kannte.

Niemand der Anwesenden wusste, dass sie des Öfteren Ausflüge, während ihrer Zeit in Konoha unternommen hatte. Oft hatte sie sich des Nachts rausgeschlichen, während einer ihre Doppelgänger bei Tenji geblieben war und hatte sich auf den Weg ins Archiv gemacht.

Das war allerdings erst möglich gewesen, nachdem Gaara die Aufmerksamkeit der Ne auf sich gezogen hatte. Als er dann das Dorf verlassen hatte, hatte die Ne sie in Ruhe gelassen und sie hatte in aller Ruhe die Archive Nacht für Nacht durchstörben können. Vorallem die Berichte vom Straßenmord, den ihr Vater begangen haben sollte, waren für sie von Bedeutung gewesen. In den Unterlagen hatte sie jedoch nichts finden können, was ihn hätte entlasten können.

Aber in einer dieser Nächte war ihr die Untersuchungsakte von der Ermordung des Uchiha-Clans in die Hände gefallen. In der Akte hatte sich aber noch ein Schreiben des Hokage der 3. Generation befunden, was die wahren Tatsachen enthielt. Er musste dieses Schreiben erst viel später der Akte hinzugefügt haben, in der Hoffnung, dass eines Tages jemand die Wahrheit entdecken würde. Sie hatte alles herausgefunden und wusste, was er wirklich mit der Ermordung auf sich hatte. Damit war sie eine der Wenigen, die wirklich Bescheid wussten.

Doch Sasuke kannte die Wahrheit nicht und auch sein Hass hatte sich über die Jahre nicht gelegt, auch wenn er ihn verdrängt. Er hasste Itachi nach wie vor und sie fürchtete ein Treffen zwischen ihrem ehemaligen Sensei und seinem Bruder.

Nur schwer konnte sie sich vor ihren Gedanken und Befürchtungen trennen und sich wieder dem Gespräch vor ihrer Nase zuwenden.

Ein Streit war ausgebrochen, ob man das Dorf der Nuke-nin betreten sollte oder nicht. Manche rochen eine Falle dahinter, doch andere waren der Meinung, das Dorf auf jeden Fall zu betreten. Diese Meinung wurde vor allem von den Eltern vertreten, da es schließlich um ihre Kinder ging.

Hiashi, der dem Streit bisher ruhig verfolgt hatte, warf Kushina und Inaki plötzlich ein hinterlistiges Lächeln zu und verschaffte sich Ruhe.

„Ich versteh nicht, warum ihr so ein Theater macht. Wir haben doch schließlich ein Druckmittel mit dem wir die Kinder auf jeden Fall bekommen. Tauschen wir doch die Beiden gegen die Kinder ein.“

„Menschenverachtend und hinterlistig wie immer, was Hiashi?“

Bei der Stimme verstummten alle Anwesenden und eine Totenstille legte sich über sie, während sie sich zum Sprecher der Stimme umdrehte. Keiner hatte ihn bemerkt, keiner hatte ihn gehört, keiner hatte ihn gesehen. Doch wie aus dem Nichts stand Naruto Uzumaki gegen einen Baum gelehnt am Rand der Lichtung und betrachtete sie mit einem Grinsen, für das er früher bekannt gewesen war.

Sofort zogen einige der Anwesenden die Waffe und manch begaben sich bereits in Angriffsposition.

Mit einem Lächeln betrachtete Naruto das Geschehen und stieß sich vom Baum ab, um näher zu treten.

Auf Himes Gesicht stand Hass und Verachtung, der sie auch freien Lauf ließ. Ohne weiter nachzudenken, rannte sie auf Naruto zu. In jeder Hand hielt sie ein vergiftetes Kunai, welche sie gegen Naruto erhob und Naruto in die Schulter jagte.

Sie könnte spüren wie das Blut über ihre Hand lief und wahnsinniges Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht.

„Kein schlechter Plan, Hiashi, dass muss ich zugeben, wenn deine Geiseln nicht gerade Inaki und Kushina wären.“

Himes Lächeln erstarrte. Sie blickte auf, um gerade nach das nachsichtige Lächeln des Doppelgängers zu sehen, bevor er sich in Rauch auflöste. Naruto Uzumaki hatte gewusste, dass sie ihn angreifen würde. Das hieß, dass er sie und die anderen schon die ganze Zeit beobacht haben musste.

Sie drehte sich um und blickte zu Naruto, der neben Kushina und Inaki, doch sein Blick war auf Hime gerichtet.

„Lass die Waffen sinken, Hime Rock. Wenn du deiner Rache nachrennst, wirst du noch von ihr zerfressen und glaub mir, dass ist wahrlich kein schöner Anblick.“

Hime war zu perplex, um darauf zu antworten und ließ tatsächlich die Waffen sinken.

„Und ihr anderen solltete es ihr nachtun, wenn ihr nicht wollt, dass ihr alle innerhalb der nächsten Stunde alle tot sein. Eigentlich ist es nicht meine Art solche Drohungen auszustoßen, doch in Anbetracht der Situation muss es sein.“

Nach und nach ließ tatsächlich jeder die Waffen sinken, jedoch legten sie die Waffen nicht außer Reichweite.

Währenddessen erhob sich Inaki und machte wie zuvor bei Kushina sowohl einen Knicks und eine Verbeugung.

„Meister Naruto.“

Naruto lächelte, bevor seinen Blick Hiashi zuwandte.

„Hiashi, du solltest wissen, dass die Nuke-nin sehr stolz sind. Sie würde niemals auf eine solche Bedingung eingehen, wie du sie eben genannt hast. Vielmehr wären sie über die Leistung der Beiden enttäuscht. Sowohl Kushina und Inaki wurden seit ihrem 3. Lebensjahr an trainiert und beide übertreffen die Erwartungen, die man in sie gesteckt hatte. Sie zählen zu den Besten. Du könntest weder Kushina noch Inaki halten. Kräftemäßig sind sie dir Überlegen und noch so manch anderen. Beide haben den Status einer Meisterin, was mit der Anbu gleich zu setzten ist.“

Er betrachtet die entsetzten Gesichter und lächelte dann wieder, während er seinen Blick von einem zum anderen wandern ließ.

„So manches Gesicht kenne ich noch, andere wiederrum nicht. Ein interessanter Haufen, der schon sehnsuchtig von den Kleinen erwartet wird. Kommt.“

Damit drehte er sich um und wollte gehen.

„Woher sollen wir wissen, dass dies nicht eine Falle ist?“

Naruto blieb stehen und drehte sich um. In seinen Augen stand ein sowohl ungeduldiger wie auch genervter Ausdruck, der durch einen Seufzer seinerseits nur noch verstärkt wurde.

„Reicht euch mein Versprechen aus. Ein Uzumaki bricht schließlich niemals ein Versprechen, stimmt´s, Kushina?“

Kushina erhob sich und nickte, während ein Lächeln ihre Lippen umspielte.

„So ist es. Eher würden wir sterben, bevor wir eins brechen.“

Darauf schnaubte Hiashi nur und auch manche andere sahen alles andere als überzeugt aus. Schließlich sprach Hiashi aus, was sie dachten.

„Ich gebe nichts auf das Versprechen eines Nuke-nin.“

Naruto seufzte. Dann legte er seine rechte Hand auf sein Herz und hob die linke Hand in die Höhe. Er öffnete den Mund und begann zu sprechen. Doch die Worte, die er sprach klangen merkwürdig und fremd. Bis auf die Hyugas sah ihnen alle irretiert und verwirrt an.

Die Hyugas jedoch schienen ihn zu verstehen. Ihre Blicke waren überrascht und der von Hiashi sogar nahezu entsetzt, während Kushina und Inaki lächelte. Sie konnte beide verstehen, was Naruto sagte.

Riku tippte Tenko an.

„Was ist los?“

Tenko warf ihr kurz einen Blick zu und sah dann wieder zu Naruto. Er hätte nicht gedacht, dass außer den Hyugas noch jemand so fließend diese Sprache beherrschte.

„Die Sprache, die er spricht ist eine uralte Sprache, die früher das Adelsgeschlecht sprach. Jedoch war es riskant sie zu benutzen, weil man genau aufpassen musste, was man sagte. Diese Sprache wurde bei ihrer Schaffung mit einem Bann versehen, den niemand brechen kann. Jeder der diese Sprache spricht muss die Wahrheit sagen. Sagt er sie nicht, so kommt nur ein Krächzen aus seinem Mund. Als die großen Kriege ausbrachen, sprach man diese Sprache nicht mehr, aus Angst, dass man sich verraten konnte. Doch auf Krieg folgte ein neuer Krieg und die Sprache ging nach und nach verloren. Nur wenige Familien behielten das Wissen um diese alte Sprache. In Konohagakure ist nur noch die Hyuga-Familie in der Lage diese Sprache zu lehren und sie gehört zu ihren Geheimnissen.“

Ungläublich sah Tenko Naruto an.

„Woher kann er nur …?“

Kushina war an seine Seite getreten.

„Meine Mutter gehörte einst dem Hyuga-Clan an und natürlich kannte sie diese Sprache. Jedoch war sie der Meinung, dass diese Sprache jedem Menschen zusteht. Im Dorf kann jedes Kind diese Sprache sprechen. Sie gehört zu unseren ersten Lektionen. Auch viele der Älteren beherrschen diese Sprache bereits.“

„Das hätte sie nicht tun dürfen.“

Hiashi sah wutentbrannt aus. Er blickte zwischen Naruto, Kushina und Inaki hin und her.

„Das war ein Familiengeheimnis.“

Darauf lachte Naruto grausam.

„Ein Familiengeheimnis? Gerade du sprichst von Familie, nachdem du deine eigne Tochter verstoßen und an die Ne verraten hast? Du bist mir ein schöner Spaßvogel, Hiashi.“

Um sie herum wurde überrascht Luft eingezogen. Jene, die alte Freunde von Hinata waren sahen Hiashi mit einem vernichtetend Blick an und manche musste ganz schön mit sich kämpfen, um nicht über ihn herzufallen. Sie alle hatten Hinata auf die eine oder anderen Weise geliebt und hätten für sie sogar ihr Leben riskiert. Nun zu erfahren, dass Hiashi Hinata verraten hatte, machte ihn zum schwarzen Schafe und zum Objekt ihrer Wut.

Noch einen Moment sah er Hiashi an, bevor sich an Neji wandte.

„Du hast es auch verstanden, oder?“

Neji nickte.

„Ja, du sagtest, dass du schwörst, dass dies keine Falle sei und du uns zu den Kindern bringen würdest. Du selbst garantierst für unseren Schutz und solltest du dein Versprechen brechen, dann sollen die Klingen des Windes deinen Körper zerfetzen.“

Naruto nickte nur.

„ Kommt, die Kinder warten.“
 

Sie kamen nur langsam voran, da sie eine recht große Gruppe waren. Die Pfade und Wege auf die Naruto sie führte, waren schmal und um sie herum wuchs dichtes Gestrüpp, was mit spitzen und scharfen Dornen versehen war. An manchen Stellen mussten sie sogar im Gänsenmarsch hintereinander her gehen. Gesprochen wurde relativ wenig, wenn man von ein paar Personen absah. Tenko, Riku und Hauro stellten Inaki und Kushina viele Fragen zum Wald und dem Dorf, worauf die Beiden so gut es ging antworteten. Die Drei hatten keinerlei Scheu ihre Fragen zu stellen, egal wie oft ihnen von den anderen besonders von Hime, Hiashi und Ebiki böse Blicke zugeworfen wurden.

Sie vertraute Kushina vollkommen und wem Kushina vertraut, dem vertrauten auch sie.

Ein wenig später gesellte sich auch Neji mit zu der Gruppe. Zwar sprach er nicht, doch hörte er genau zu. Dies war schon eine viel angenehmere Gesellschaft als Hiashi, der noch immer vor Wut kochte.

Die Sechs bildeten den Schluss, während Naruto vorausschritt. Hinter ihm kamen alle seine alten Freunde und dann erst jene anderen Missionsteilnehmer.

Zwischendurch entstanden immer mal wieder ein paar Lücken zwischen ihnen, jedoch sah Naruto keinen Grund auf die anderen zu warten. Schließlich kamen Kushina und Inaki auch noch und die kannten den Weg genauso gut wie er selbst.

Außerdem wollte er seinen alten Freunden die Gelegenheit geben mit ihm zu Reden, wenn nicht unbedingt ein Hiashi oder Ebiki in der Nähe waren und zuhörten.

Als sich schließlich eine größere Lücke aufgetan hatte, nutzte schließlich Sasuke wirklich die Chance und schloss zu Naruto auf. Er lief neben ihm her, jedoch sagte er kein Wort. Scheinbar fand er die richtigen Worte nicht.

Naruto sah ihn von der Seite an und lächelte dann.

„Ist schwierig die richtigen Worte zu finden, oder?“

Sasuke schnaubte.

„Dobe.“

„Dobe? Das weckt Erinnerungen. Nicht wahr, Teme?“

Sasuke sah zu Naruto. Auch wenn Naruto lächelte, konnte Sasuke die Traurigkeit in seinen Augen erkennen. Es war lange her, dass sie diese Namen gehört hatte. Naruto hatte Recht, sie weckten alte Erinnerung. An ihre gemeinsame Zeit, an ihre Kämpfe und an ihre Abenteuer.

„Was macht Saku-chan im Moment?“

Sasuke lächelte leicht.

Sakura hatte es gehasst, von Naruto so genannt zu werden, denn er hatte sie mit dem Name immer aufgezogen.

„Sie vermisst dich und ich …“

Naruto sah wieder ihn wieder. Dabei bemerkte er, dass Sasukes Ohr rot angelaufen waren. Schon früher war das immer passiert, wenn Sasuke leicht verlegen gewesen war. War er richtig verlegen gewesen, dann hatte er immer einen hochroten Kopf bekommen.

„Ihr habt mich vermisst. Ich weiß. Sai und Jiraiya haben es mir erzählt. Sai und Hinata haben mir auch von eurer Tat nach meiner Verbannung erzählt. Muss hart gewesen sein wieder als Ge-nin anzufangen.“

Sasuke zuckte mit den Schultern.

„Für mich war es weniger schlimm, da ich eh ein Ge-nin war.“

Das stimmte. Sasuke war erst kurze Zeit zuvor ins Dorf zurückgekehrt, weshalb man ihm jeglichen Rang aberkannt hatte. Er war zu Narutos Verbannung bereits wieder ein Ge-nin gewesen.

„Doch für die anderen war es schlimmer. Sakura war ja bereits eine Medical-nin wie auch Ino. Die Beiden mussten nochmal von vorne anfangen, obwohl sie die Besten auf dem Gebiet gewesen waren. Shikamaru, Neji, Lee, Choji, Kiba, Shino und Tenten musste jede Prüfung wiederholen und durften nur Aufgaben ihres Ranges entsprechend machen. Es war echt deprimierend.“

Naruto seufzte.

„Das kann ich mir vorstellen. Wie geht es Saku-chan?“

Sasuke zuckte mit den Schultern.

„Sie macht sich Sorgen um die Kinder, um mich aber auch um dich und Hinata. Sie vermisst euch beide sehr. Zu Anfang hat sie dich oft nachts gerufen, wenn sie schlief und oft habe ich mir gewünscht, dass du da wärst. Sie hatte unter deine Verbannung sehr gelitten.“

Naruto nickte nur.

Ihn und Sakura verband vieles miteinander. Sie waren Freunde, Geschwister. Naruto liebte Sakura wie eine Schwester und würde für sie sein Leben geben, wenn es sein musste. In der Zeit, wo Sasuke bei Orochimaru war, hatte Sakura ihm vieles anvertraut, was sie nur ihm anvertrauen konnte und auch er hatte sie ins Vertrauen gezogen.

Sie waren füreinander da gewesen und plötzlich war alles vorbei gewesen.

„Ich denke, dass sie mich schon bald wiedersehen wird.“

Bei den Worten horchte Sasuke auf und nicht nur er. Kiba, Shino, Ino, Choji, Lee, Kakashi, Gai und Shikamaru, direkt hinter ihnen liefen und diskret so taten, als ob sie nicht zuhören würden, äußerten sich mit einem überraschenden Laut, den Naruto dazu veranlasste anzuhalten und sich zu ihnen umzudrehen.

„Habt ihr keine gute Kinderstube genossen? Eure Eltern haben euch doch garantiert gesagt, dass man nicht lauscht.“

„Sorry, aber wenn ihr so laut redet, muss man ja zuhören.“

Kiba grinste frech, ebenso Ino.

„Außerdem geht es uns doch wohl was an, wenn der Chaot wieder heimkommt. Ich würde gerne noch ein paar Sachen in Sicherheit bringen.“

Shikamaru runzelte die Stirn.

„Willst du dann wieder im Dorf leben? Tsunade wird begeistert sein.“

Auf Shikamarus Frage schüttelte Naruto den Kopf. Er glaubte nicht, dass weder er noch Hinata jemals wieder in Konohagakure leben würden. Zu lange lebten sie nun schon bei den Nuke-nin. Sie hatten sich beide ein neues Leben aufgebaut fernab von Leute die sie kannte. Im Dorf kannten die Leute sie auch, aber sie wurden auch respektiert. Auch ihre Kinder wurden inzwischen von fast jedem akzeptiert. Beide waren dort aufgewachsen und hatte sie ihre Positionen hart erarbeiten müssen.

„Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder in Konohagakure leben werde. Ich möchte es eigentlich auch nicht.“

Ino weiteten sich bei diesen Worten. Lee und Gai rissen den Mund auf. Auch Choji, Shikmaru, Kiba und Shino wirkten recht verwundert. Sasuke hingegen war doch mehr entsetzt. Der Einzige, dessen Reaktion nicht erkennbar war, war Kakashi.

„Warum? Was ist mit deinem Traum Hokage zu werden?“

Naruto zuckte mit den Schultern.

„Ein ferner Traum.“

„Und was meintest du dann mit Wiedersehen?“

„Das werdet ihr noch erfahren.“

Damit drehte sich Naruto um und ging weiter.
 

Gegen die Mittagszeit erreichten sie das Dorf, von dem Naruto, Inaki und Kushina gesprochen hatten. Es war ganz anders als sie erwartete hatten. Es gab keine Steinmauer, die das Dorf schüzten. Es war aus einem dichten Kreis von Bäumen umgeben. Die Bäume standen so dicht beieinander, dass nur sehr schmale Spalte zwischen ihnen existierten. Zwischen diesen Spalten zogen Kletterpflanzen an den Bäumen herauf, die ineinander verstrickt waren. So schlossen sie jede Spalte, sodass es eine undurchdringliche Mauer wurde. Nur durch eine Stelle konnte man das Dorf betreten und zwar durch das Dorftor.

Das Tor war gewaltig und wunderschön. Bilder und Schriftzeichen waren in liebervoller Kleinarbeit eingeritzt wurden. Das Tor selbst bestand aus massivem Holz und ließ sich nur schwer bewegen.

Vor dem Tor standen zwei Wachen, die sich erhoben als die Gruppe näher kommen sahen. Beide waren bewaffnet und hatten diese auch gezogen.

Naruto blieb stehen und gab auch den anderen ein Zeichen stehen zu bleiben.

Die beiden Wachen kamen näher.

„Wer seid ihr und was wollt ihr?“

„Mein Name ist Naruto Uzumaki, Bewohner des Dorfes und Mitglied des Dorfrates. Mit mir kommen Kushina Hinako Uzumaki, meine Tochter und Anführin der jüngeren Generation und Inaki vom Clan der Yuruka, der sich dem Uzumakis verpflichtet hat. Bei uns sind eine Gruppe Ninjas aus Konohagakure, die ihre Kinder holen wollen, die heute Morgen hierher gebracht wurden.“

Die beiden Wachen sahen sich an und nickten einander zu.

„Wenn es stimmt, was ihr sagt, dann könnt ihr auch das Tor öffnen.“

Naruto nickte, wobei er keine Miene verzog. Auch Kushina und Inaki blickten sehr ernst drein, weshalb Hauro sie ansprach.

„Was ist los? Schafft dein Vater das nicht?“

Kushina schüttelte den Kopf.

„Das Tor ist nicht das Problem. Jedes Kind kann das Tor öffnen, wenn es den richtigen Trick kennt. Ihr könntet es versuchen und würdet scheitern. Aber im Dorf ist es Sitte niemals seine Gedanken und Gefühle zu zeigen. Selbst die Kinder beachte diese Sitte und halten sie ein.“

„Ach so.“

Alle blickten sie dann wieder zu Naruto, der inzwischen an das Tor getreten war und begonnen hatte Fingerzeichen zu formen. Fingerzeichen folgte auf Fingerzeichen und er wurde immer schneller. Plötzlich riss er seine Hände auseinander und stieß sie hart gegen das Tor. Es gab ein Knack und das schwere Tor schwang auf und gab damit den Weg ins Dorf frei.

Naruto drehte sich zu ihnen um und die beiden Wachen verbeugten sich vor ihm.

„Willkommen daheim, Meister Naruto, Meisterin Kushina und Meisterin Inaki. Auch die Gäste aus Konoha heißen wir willkommen.“

Tenko hoch skeptisch die Augenbraue.

„Die sind aber förmlich.“

„Sie bringen euch Respekt entgegen.“

Kushina ging auf ihren Vater zu. Inaki folgte ihr schweigend, während der Rest zögerte. Schließlich waren es Hauro, Tenko, Riku und Neji, die den ersten Schritt taten und ihnen folgten.
 

Staunend betrachtete die Konoha-nin das Dorf. Es war vollkommen anders als jedes andere Dorf. Sie kamen nur selten an Gebäu vorbei, die der üblichen Bauweise der Ninja glichen. Viele hatten ihre Wohnung in die Bäume gebaut, die innen hohl waren. Die Bäume in diesem Dorf boten sich auch den ausreichenden Platz dafür. Viele waren riesig und vor allem breit. Die schmalsten Bäume, die bewohnt waren, hatten in etwa den gleichen Durchmesser wie der Hokageturm. Viele waren noch einiges breiter. Manche hatte sich jedoch auch ihre Heime in den Kronen der Bäume gebaut.

Keine Straße ging gerade aus. Alles war verwinkelt und recht eng, jedoch schien keiner der Bewohner ein Problem damit zu haben.

Das einzige größere Gebäude, welches den Gebäuden andere Ninja-Dörfer glich, war der Stall wo alle Pferde der Reiter gehalten wurden, für das jeder Reiter selbst zuständig war. Sollten man sich auf einer Mission befinden, wo die Pferde hinderlich waren, so war es die Aufgabe der Familie, die Pflege der Tiere zu übernehmen oder man suchte jemanden, der sich in der Zeit um das Pferd kümmerte.

Alles war in diesem Dorf klar geregelt. Niemand lehnte sich gegen diese Regel auf und dadurch entstand in gewissem Sinne ein harmonisches Miteinander. Niemand kam einem anderen in die Quere.

Die Menschen, die ihnen auf der Straße begegneten verneigten sich vor Naruto und Kushina. Jeder verbeugte sich vor den Beiden. Manchmal verbeugten sich auch die Beiden, jedoch nicht immer. Oft wurden sie mit „Meister“ und „Meisterin“ angesprochen, doch keiner hielt sie auf.

Stirnrunzelnd verfolgte Teru dieses Gehabe und wandte sich dann an Inaki.

„Du bist doch auch eine Meisterin. Warum behandelt man dich dann nicht auch so förmlich.“

„Ich habe jedoch keine führende Position inne wie Meisterin Kushina und Meister Naruto. Sie gehören zu oberen Organen, denen man zu gehorchen hat. Außerdem verbeugt man sich vor Meister Naruto auch deswegen, weil er das Oberhaupt seines Clanes ist.“

„Also verbeugen sich die Leute nur vor denen in hohen Positionen oder die ein Clan-Oberhaupt sind?“

Yuki nickte.

„Ja so ist es.“
 

Schließlich führte Naruto sie zum gewaltigsten Baum im ganzen Dorf. Seine Größe war beeindruckend und obwohl er so groß war, befand sich in seinen Ästen trotz allem noch ein Baumhaus, das nicht gerade klein war.

„Der Wahnsinn.“

Damit sprach Teru das aus, was jeder dachte.

„Willkommen. Das ist das Zuhause des Uzumaki-Clan.“

Ino packte Naruto am Kragen und schüttelte ihn ihn und her.

„Du machst Witze. Das Ding da ist groß genug um mehrere Clans dort unterzubringen. Wie viele Kinder hast du in den letzten Jahren gezeugt, damit ihr in so einem großen Haus wohnt?“

Naruto starrte Ino an und biss sich auf die Lippe. Er hatte schwer mit sich zu kämpfen, um nicht loszulachen, was ihm sichtlich schwer fiel. Auch Kushinas und Inakis Schultern bebten vor unterdrücktem Lachen, jedoch hatte Kushina sich wieder schnell im Griff.

„Wir sind zu zweit, sofern mein Vater keine unehelichen Kinder hat.“

Naruto sah zu Kushina und in seinem Blick lag Empörung, von dem Kushina sich aber nicht beeindrucken ließ.

„Das Haus ist deshalb so groß, weil es auch es als Krankenhaus und Schule für angehende Heiler genutzt wird. Beides steht unter der Führung meiner Mutter.“

Ino ließ von Naruto wieder ab.

„Ach so.“

„Dennoch ist das Haus sehr groß. Euch alle unterzukriegen, würde kein Problem werden.“

Ino griff sich mit der Hand an die Stirn und schüttelte den Kopf.

„Ihr seid doch wahnsinnig.“

Naruto lächelte nicht, doch konnte man den Schalk in seinen Augen erkennen.

„Was hast du von mir erwartet, Ino?“
 

Naruto öffnete die Türe, sodass sie das Haus betreten konnten. Wie sich schon von draußen erahnen ließ, war das Haus wirklich groß. Der Eingangsbereich war beeindruckend. Überall wuchsen Blumen und andere Pflanzen, jedoch so, dass sie die Größe in keinster Weise verminderten. Ein angenehmer, frischer Duft lag in der Luft. Es herrschte ein gelassene Atmosphäre.

„Willkommen.“

Ein junges Mädchen war aus einer der Tür, welche verstreut durch den Raum waren, getreten und kam leicht lächelnd auf sie zu.

„Mein Name ist Yuki. Ich bin Meister Naruto und Meisterin Hinatas Schülerin.“

Sie verbeugte sich leicht und blickte dann wieder auf.

Kushina runzelte die Stirn. Sie hatte Yuki noch nie zuvor gesehen und war sich sicher, dass diese vor ihrer Abreise noch nicht im Dorf gelebt hatte. Außerdem schien sie den Sitten und Regeln der Nuke-nin noch nicht wirklich zu kennen, ansonst würde sie die Fremden nicht anlächeln.

„Yuki ist erst vor ein paar Monaten zu uns gestoßen.“

Kushina blickte zu ihrem Vater. Er schien ihre Gedanken zu gelesen zu haben. Jedenfalls machte es manchmal den Eindruck.

Sie nickte nur und blickte zu Yuki.

„Kushina Hinako Uzumaki ist mein Name. Und diese Leute sind Konoha-nin. Sie sind auf ihrer Suche nach den entführten Kinder.“

Yuki nickte zur Antwort.

„Ich werde sie zu ihnen bringen. Folgen sie mir bitte.“

Yuki drehte sich um, die anderen folgten ihr. Kushina hielt ihren Vater jedoch zurück. Fragend sah dieser Kushina an.

„Was ist?“

„Was ist mit ihr?“

Naruto seufzte. Kushina kannte die Regeln und Gesetze gut. Sie wusste, dass niemand einfach ins Dorf aufgenommen wurde und sie wusste auch, dass es keine Probekanidanten in der letzten Zeit gegeben hatte. Das Yuki war für sie ein undenkbarer Umstand.

„Sie ist die Freundin und Verlobte deines Bruders.“

Kushina weitet ihre Augen und war froh, dass sonst niemand in der Nähe war, um das sehen zu können.

„Seit wann denn?“

„Seit wir im Kloster waren, um unsere Wunden zu heilen. Kurz vor der Abreise hat Kotaru verkündet, dass Yuki und er verlobt sind.“

Naruto blickte zu der Türe, wo die anderen verschwunden waren und sah dann wieder zu Kushina, die eindeutig überrumpelt war von den Neuigkeiten.

„Wir reden später. Gehen wir zu den anderen.“
 

Als Naruto und Kushina zu den anderen stießen hatten diese bereits die Kinder gefunden und in ihre Arme geschlossen. Die Widersehensfreude war groß und manche Träne rollte über die Wangen der Kinder, während die Erwachsenen ihre Tränen zurückhielten.

Jedoch war schon wieder eine Unstimmigkeit im Gange. Ein paar der Kinder fehlten und es wundert Kushina nicht, dass es sich dabei um die Hyuga-Jungen und Lin handelte. Irgendwie konnte sie sich denken, wo diese steckten.

Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, war Hiashi ein guter Grund geliefert wurden, um Naruto in verbaler Weise anzugreifen.

„Ich dachte, dass es den Kindern gut ginge und warum fehlen dann ein paar. Die Nuke-nin und deren Kinder sind wohl doch ein nutzloser Haufen. Kein Wunder bei diesen Eltern.“

Verachtend und hinterlistig sah er zu Naruto. Ein Blitzen, welches er im Augenwinkel wahrnahm, rettete ihn gerade noch rechtzeitig. Ein Kunai flog knapp an seinem Kopf vorbei und blieb in der Wand stecken.

Totenstille breitete sich im Raum aus, während jeder zum Werfer des Kunais. Es war ein junges Mädchen, welches sich neben ein paar weiteren jungen Leuten im Raum befunden und sich um die Kinder gekümmert hatte.

Ihr Gesicht war ausdrucklos und nicht die kleinste Regung ließ auf ihren Gemütszustand schließen.

„Yuko.“

Kushinas Stimme durchschnitt die Luft wie eine Peitsche.

Das Mädchen sah zu Kushina.

„Entschuldigt, Meisterin Kushina, dass ich mich von meinen Gefühlen hab leiten lassen.“

Ehrfürchtig verbeugte sich Yuko vor Kushina. Alle Augen waren auf sie und Kushina gerichtet.

Yuko hielt ihren Kopf tief gesenkt, während Kushina ausdruckslos auf sie niedersah, sodass es schon wieder beinahe arrogant war.

„Ein Woche Stalldienst. Wir sehen uns nachher auf dem Trainingsfeld. Geh jetzt.“

„Jawohl.“

Das Mädchen erhob sie wieder, jedoch wagte sie es nicht in die Augen von Kushina zu sehen. Mit gesenktem Blick ging sie an ihr vorbei.
 

„Sei nachher nicht zu streng zu ihr. Wenn einer die Schuld an diesem ganzen Schlamassel trägt ist ja wohl mein verräterischer Vater.“

Eine kühle Stimme erreichte die Ohren der Anwesenden, die die ohnehin schlechte Atmosphäre noch mehr sinken ließ.

Eine Türe zum Raum war geöffnet wurden und unter dem Türrahmen stand die Gestalt von Hinata, die ihren Vater direkt in die Augen sah. Verachtung, Kälte und Hass von beiden Seiten prallten aufeinander und trugen einen ebenbürtigen Kampf aus, bis Hinata den Kampf abbrach.

Jedoch war beiden anzusehen, dass sie sich nur allzu sehr beherrschen mussten, um nicht aufeinander loszugehen. Beide hatte sie ihre Gründe, um sich zu hassen, obwohl sie Vater und Tochter waren. Jedoch war beiden nur allzugut bewusst, in welcher Situation sie sich befanden. Ein Kampf wäre das Letzte, was im Moment angebracht war.

Sie warf noch einen letzten kalten Blick zu, bevor sie sich den anderen zuwandte. Ihre Gefühle hatte sie wieder perfekt unter Kontrolle.

„Willkommen im Haus der Uzumakis. Es ist mir eine Freude euch wieder zu sehen bzw. euch kennen zu lernen. Für die, die mich nicht kennen – mein Name ist Hinata Uzumaki. Ich bin eine geborene Hyuga, bin jedoch vor ein paar Jahren verstoßen und verbannt wurden.“

Keiner wagte es eine Frage zu stellen und Schweigen legte sich über die Gruppe. Selbst die Kinder schwiegen, auch wenn sie nicht verstanden, um was es ging. Jedoch war ihnen die bedrohliche und angespannte Atmosphäre nicht entgangen.

Kushina seufzte innerlich. Die nächsten Stunden schien noch sehr unterhaltsam zu werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2010-04-04T12:55:49+00:00 04.04.2010 14:55
Die Geschichte wird immer besser.
Hiashi sollte aufpassen sich nicht bald die Radischen von Unten an zu schauen. Wenn er Hinata weiter so reizt.
LG Steffiw
Von:  Akiix
2010-04-03T23:39:17+00:00 04.04.2010 01:39
Hamma FF !!! Endlich mal wieder keine langweilige highschool-ff =)
Es ist eine der besten FF die ich in letzter zeit gelesen habe und auch eine der besten insgesamt ;-) Die Story ist geil, die Uzumakis sind hamma xD und auch noch viel mehr... Anfangs habe ich gedacht das es nicht so gut wird, aber nach den ersten kapitel könnte ich nicht mehr aufhören zu lesen ^.^
Schreib bitte schnell weiter xD

Lg piet
Von:  dark-danny
2010-03-29T19:05:27+00:00 29.03.2010 21:05
oh hammer michan-chan, war mit sicherheit eins der besten kaps von dir
bisher. entlich habe darauf gefiebert hina vs hiashi. freue mich rießig auf fortsetzung. hast mal wieder klasee ideen einfließen lassen. wenn es um einfalls reiche ideen geht bist du spitze.
danke für die ens noch mal.

dark-danny
Von:  fahnm
2010-03-29T16:37:14+00:00 29.03.2010 18:37
Wow das war heftig.
Ich bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapi!^^

mfg
fahnm
Von: abgemeldet
2010-03-29T15:06:43+00:00 29.03.2010 17:06
DA machst du Schluss?
Wieso gerade da??? Ich wollte so ein HappyFamily zwischen Kushina und Hinata sehen, aber nicht so was *seufz*

Manchmal hast du die Grammatik falsch angewendet oder anstatt Plural Singular verwendert. Das hat die Qualität des Textes aber in keinster Weise gemindert.

Mach weiter so:]

LG Raio
Von: abgemeldet
2010-03-29T10:09:36+00:00 29.03.2010 12:09
echt hammer kapi
freu mich schon sehr aufs nächste
Von:  xxx
2010-03-28T22:14:40+00:00 29.03.2010 00:14
hey
ein echt spitzen kappi ist es gewurden
mach weiter soooooooo
und danke für die ens wieder :)

gruß xxx


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