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From a Nobody to a Schoolqueen

Die etwas andere Autobiographie
von

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Bitter Tears

Hallo.

Okay, nicht mein bester Gruß, aber was soll man machen?

Erstmal, ein riesiges Sorry dafür, dass ich mein drittes Kapitel nicht eher rausbringen konnte, aber ich war in den Ferien und hatte ein paar andere Dinge zu tun.

Dann möchte ich mich auch dafür entschuldigen, dass ich nicht an alle eine ENS geschrieben habe, die auf meiner Liste standen. Leider war ich ein absoluter Schussel und habe diese Liste verlegt. Es hat mich ganz schön Zeit und Mühe gekostet, alle Leute zusammenzutragen.
 

Sooo, jetzt wünsche ich euch viel Spass mit 'From a Nobody to the Schoolqueen'. Und ich erhoffe mir genausoviele und schöne Kommentare, wie ich sie zum ersten Kapitel bekommen habe.
 

Jaa ne!
 

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Ich musste ein absolut abscheuliches Bild abgegeben haben, als mich Madara in das Krankenzimmer brachte.

Wie ich auf diese Idee kam?

Nun, Tante Shizune war aschfahl im Gesicht geworden und hatte sich von uns weggedreht und ein paar Mal tief Luft geholt, bevor sie Madara dazu angewiesen hatte, mich auf die Pritsche zu legen und ihr zu schildern was geschehen war, während sie mich genauer untersuchte.
 

Und genau da, möchte ich ansetzen.
 

Madara lehnte an der weißen Wand, neben der Tür und hatte die Arme verschränkt, während er ein Bein lässig über das andere kreuzte. Sein Augenmerk lag auf mir, wobei es mir doch recht egal war, denn ich hatte zurzeit andere Probleme, bestehend aus meinem Knie und meinem Bauch.
 

„Mr.Uchiha, würden Sie mir bitte schildern, warum meine Nichte so demoliert aussieht?“, fragte Shizune mit einem merkwürdigen Unterton, der mir überhaupt nicht gefiel.
 

Der schwarzhaarige Junior öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, doch ich war etwas schneller.

„Ich... ich bin von... von der Treppe gefallen und... und auf das Geländer... gekracht... Madara hat... hat mich nur... nur gefunden...“
 

Meine Tante hielt in ihrem Abtasten inne und musterte mich einige Augenblicke. Dabei waren ihre Augen so hart, wie ich es noch nie gesehen hatte.

Ich machte mich auf der Pritsche eine Nummer kleiner und schaute meine Tante angsterfüllt an, was mir jedoch völlig entging.
 

Augenblicklich änderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie lächelte mich liebevoll an.

„Du bist aber auch ein Schussel. Gut, dass Mr.Uchiha an dir vorbeigekommen ist und auch noch so nett war und dich hergebracht hat. Du würdest sicherlich immer noch daliegen. Der Unterricht hat immerhin gerade angefangen und du hast dich sicherlich wieder in einem der dunkelsten Gänge rumgetrieben, nicht wahr?“
 

Ich entspannte mich etwas und nickte langsam.

„Du kennst mich zu... genau, Tante Shizune...“, wisperte ich und senkte den Blick, während Tantchen mein T-Shirt nach oben schob und sich meinen Bauch betrachtete. Dabei verzog sich ihr Gesicht und ein zischendes Geräusch kam aus ihrem Mund.

Sowas mochte ich ungemein. Wenn ein Arzt, oder Krankenschwester nur ein ‚Uh’, ‚Hm’ oder ‚Ah’ machte und mit dem Kopf schüttelte. Das war nicht sehr beruhigend.
 

„Du wirst morgen ein schönes Hämatom haben. Und wahrscheinlich über deinen ganzen Bauch. Du musst ganz schön tief gefallen sein, wenn es gleich einen blauen Fleck gibt. Du solltest mit deinem Vater jedoch ins Krankenhaus fahren und sichergehen, dass du keine inneren Verletzungen hast. Ich will nicht, dass meine Lieblingsnichte langsam vor sich hinsiecht. Verstanden?“
 

Ich nickte schwach und ließ meinen Kopf zurück auf die Pritsche sinken.

Meine ganze Kraft schien mich verlassen zu haben und ich konnte kaum ein Muskel bewegen.
 

„Und was ist mit deinem Knie? Das ist sicherlich nicht in der Schule passiert, sonst hättest du keine Stützbandage.“
 

Ich hob mein rechtes Augenlid an und schaute meine Tante mit einem bemitleidenswerten Lächeln an.

„Ich bin heute Morgen über unseren Läufer gestolpert. Paps hatte dieses Schlauchdingens noch da. Wahrscheinlich besitzt er ein ganzes Arztset nur für den Fall, dass ich mir mal wieder etwas antue.“
 

Ein ‚Tsk’ hallte durch das Zimmer und ich schaute automatisch zu Madara, der zu Boden sah und Langeweile geradezu verströmte.
 

Tante Shizune blickte einige Male von ihm zu mir und wieder zurück, bevor sie aufseufzte und sich an den Junior wandte.

„Ich müsste kurz in die Lehrerlounge. Ich muss diesen Unfall melden. Würden Sie bitte für einige Momente auf meine Nichte aufpassen? Ich will nicht, dass ihr noch irgendwas passiert, während sie hier ist.“
 

Madara nickte ihr zu und meine Tante eilte aus dem Zimmer und ließ mich mit einem schweigsamen jungen Mann zurück, der eine einschüchternde und autoritäre Aura besaß, die dich geradezu zwang auf die Knie zu fallen und ihn als ‚Meister’ zu bezeichnen.

Und wie es schien, war es dem Uchiha bewusst, denn er sah mich mit einem ‚Ich bin besser als du’-Blick an, während er sich von der Wand abstieß und langsam auf mich zuging.
 

Tja, ab genau diesen Zeitpunkt machte sich in mir Panik breit und ich hielt, schon rein aus einem Reflex heraus, nach einem Notausgang Ausschau. Schweiß sammelte sich auf meiner Stirn und mein Herzschlag, sowie meine Atmung beschleunigten sich. Außerdem weiteten sich meine Augen und ich drückte mich in die Pritsche. Dabei verkrallte ich mich in der weißen Unterlage, die die Liege vor Bazillen schützte.
 

Madara kam neben mir zum Stehen und schaute von oben auf mich herab. Genau hier, wurde mir unser Klassenunterschied klar.

Er war bestimmend, kalt und von sich selbstüberzeugt.

Ich war unsicher, schüchtern und besaß absolut kein Selbstvertrauen. Außerdem war ich nicht mehr als Abschaum in seinen Augen.
 

„Eigentlich sollte mich das ja gar nicht interessieren, aber wieso hast du deine Tante angelogen und Sasuke und seine Freunde beschützt? Das will nicht ganz in meinen Kopf rein.“

Seine Stimme war seidig weich und leise, fast als wollte er diese Worte nicht laut aussprechen. Doch sein Wispern ging direkt unter meine Haut und meine Nackenhärchen stellten sich von allein auf. Gleichzeitig lief mir jedoch ein Schauer über den Rücken, den ich nicht ganz als ‚unschön’ bezeichnen konnte.
 

Okay, jetzt verstand ich die Welt nicht mehr.
 

Wieso verspürte ich Furcht und Aufregung zur gleichen Zeit und dann auch noch bei ihm? Und dann auch noch eine Aufregung, die man empfand, wenn man mit einem attraktiven Mann flirtete.

Madara war attraktiv, nein, er war einfach perfekt, doch ich flirtete nicht mit ihm und er ganz bestimmt nicht mit mir.

Also, warum kribbelte mein Bauch und warum schlug mein Herz nicht mehr vor Panik schneller?
 

„Du solltest das nicht zu oft machen. Manche fühlen sich dadurch gestört, wenn sie angestarrt werden. Nur ein Tipp zwischen uns beiden.“
 

Ich zuckte erschrocken zusammen und starrte Madara an, der sich nach vorn gelehnt hatte und sich mit seinen Armen von der Pritsche abstützte und mich dabei amüsiert ansah. Allerdings sah er auch gelangweilt und ein wenig schläfrig aus. Das konnte vielleicht daran liegen, dass er seine Augen halb geschlossen und sich nur sein rechter Mundwinkel etwas nach oben gezogen hatte.
 

Das Blut stieg in meine Wangen, als mir klar wurde, wie nah mir der Junior gekommen war. Unsere Gesichter trennten nur wenige Zentimeter und ich konnte spüren, wie sein Atem über meinen Hals strich.

Das veranlasste mich dazu, zurückzuweichen und ihn anzustarren, während meine Augen, ohne mein Zutun!, zu seinen Lippen wanderten und sich ihre süße Zeit nahmen, um dort anzukommen.
 

Madara schien mitzubekommen, was gerade abging, denn sein Grinsen wurde breiter und seine weißen Eckzähne blitzten auf.

Wow... Mein Körper weigerte sich völlig irgendwelche Befehle auszuführen. Und mein Verstand schien gar nicht mehr vorhanden zu sein, denn sonst würde ich nicht so schamlos auf seine einladenden, schmalen, weichen Lippen starren.

Es zog mich magisch nach vorn und meine Lider fielen ein Stück herab, während Madara einfach da blieb, wo er war.
 

Was tat er da! Als normaler Mensch müsste er sich wegbewegen und zwar schnell! Wollte er wirklich ein hässliches Mädchen an seinen göttlichen Mund lassen? Wollte er sich völlig verderben?
 

Seine rauen Fingerkuppen streiften über meine Wange und strichen rosanes, dünnes Haar hinter mein Ohr, bevor seine ganze Hand meine rechte Wange einnahm und mich seine Wärme durchflutete.
 

„Sag mir, Sakura... Warum willst du nicht, dass die Wahrheit rauskommt? Du kannst es mir ruhig erzählen. Ich kann Geheimnisse gut für mich behalten...“

Täuschte ich mich, oder schwang in seiner dunklen, verführerischen Stimme ein Versprechen mit?
 

„D... das Mobben würde nur... schlimmer werden... Die jetzige Situation... ist ausreichend...“, wisperte ich, total in Madaras Bann gefangen. Dieser Bastard wusste ganz genau, dass ich ihm komplett verfallen war.
 

Der junge Uchiha grinste in Triumph, doch ließ seine sexy Maske noch nicht fallen. Er schien mich noch etwas fragen zu wollen, denn er öffnete seinen verlockenden Mund und ich hätte in dieser Sekunde dahin schmelzen können und ich war nun weiß Gott kein Fangirly!
 

„Wieso wehrst du dich nicht, Sakura? Du hast doch die Mittel dazu. Immerhin hast du einen großen Bruder, der alles für dich machen würde, deine Großeltern sind Lehrer hier, genau wie dein Patenonkel, deine Tante ist die Krankenschwester und dein Vater ist der berühmteste und beste Profiler, den es jemals gegeben hat. Außerdem... du hast auch Ino auseinandergenommen.“
 

Es war sicherlich nicht seine Absicht, mich mit seinen Worten auf die Erde zurückzuholen, doch genau diesen Effekt hatte er ausgelöst.

Ich blinzelte ein paar Mal, bevor sich meine Augen etwas verengten und ich ihn misstrauisch anblickte.
 

„Woher weißt du das mit meinem Bruder und Vater? Ich spreche nicht über meine Familie, wenn ich in der Schule bin. Und schon gar nicht vor Schülern.“
 

Madara ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, sondern ließ seinen Daumen über meine Augenringe gleiten. Dabei trug er einen tadelnden Ausdruck auf dem Gesicht und grinste mich verschmitzt an.

„Oh, jetzt habe ich wohl ein wenig zu viel verraten, nicht wahr? Willst du das wirklich wissen, Sakura?“ Als ich langsam nickte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck überhaupt nicht. „Tja, leider werde ich es dir nicht erzählen.“

Bevor er sich von mir zurückzog und seine Miene erkaltete, drückte er mir noch einen Kuss auf die Wange und zwinkerte mir zu.
 

Völlig mit der Situation überfordert, sank mein Kopf zurück in das Kissen, das sich auch auf der Liege befand und ich starrte an die Decke. Meine Wangen brannten von dem Blut, das sich in meinem Gesicht gesammelt hatte und ich vermied es, mich unnötig zu bewegen und Madaras Aufmerksamkeit wieder auf mich zu ziehen. Er schien gerade in seinen Gedanken versunken zu sein, denn er sah mich aus getrübten, abwesenden schwarzen Augen an. Besser gesagt, er blickte durch mich hindurch.
 

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Nach einer Wartezeit von weiteren 15 Minuten, kam meine Tante wieder ins Krankenzimmer und sah ziemlich abgehetzt aus. Jedoch trug sie ein Lächeln auf den Lippen und nickte mir zu.

„Sakura, du kannst wieder in den Unterricht. Mr. Uchiha, es fällt mir wirklich nicht leicht, Sie schon wieder um etwas zu bitten, aber könnten Sie Sakura bitte zu ihrem Unterricht begleiten? Das würde mir alles ein wenig erleichtern.“
 

„Kein Problem, Miss. Ich habe jetzt sowieso noch mit Sakura Literatur. Mr. Hatake war sicherlich zu spät, aber es wäre hilfreich, wenn Sie uns einen Schein ausstellen würden.“

Madara schenkte meiner Tante ein unwiderstehliches Lächeln und stand plötzlich wieder neben meiner Pritsche. Er nahm meine Hand in seine, wobei mir der gigantische Größenunterschied auffiel und zog mich sacht auf die Beine.
 

Ich wollte zuerst wegspringen, doch mein Bauch und Knie kamen mir zuvor und ich sackte leicht ein. Der Schmerz raste durch meinen Körper und raubte mir, mal wieder, die Luft.

Shizune schaute mich besorgt an und biss sich auf die Unterlippe. Jedoch verkniff sie es sich, mich zu fragen, ob ich nicht lieber nach Hause gehen wollte. Dafür kannte sie mich zu gut. Sie wusste, dass sie mich nicht davon abhalten konnte, in den Unterricht zu gehen.
 

Also biss ich die Zähne zusammen und richtete mich wieder auf.

„Können wir dann bitte gehen? Der Unterricht hat sicherlich schon begonnen.“
 

Tantchen nickte, schrieb einen Schein, der bezeugte, dass wir bei ihr gewesen waren und händigte mir den Schnippsel aus. Ich nahm ihn schnell entgegen und schulterte meine Tasche. Mir wäre beinahe ein Zischen entkommen, doch ich vergrub stattdessen lieber meine Zähne in meiner Unterlippe.
 

„Wir sehen uns später. Tschau, Tante Shizune.“

Ich humpelte, so schnell ich konnte, aus dem Krankenzimmer und begab mich auf den Weg zu dem Klassenzimmer, in dem ich eigentlich schon sitzen sollte. Ich vernahm Schritte hinter mir und wusste, dass mir Madara folgte. Und schon hatte er mich eingeholt und legte eine Hand auf meine Schulter.
 

„Du musst nicht vor mir weglaufen. Du wirst schon nichts verpassen. Immerhin bist du hier der Streber von uns beiden“, murmelte er in mein Ohr, wobei sein Atem über meine Haut strich und Gänsehaut bei mir hervorrief.

Allerdings überspielte dieses Gefühl nicht seine Worte, die doch mehr schmerzten, als ich gedacht hätte.

Vielleicht war ich doch nicht ganz so immun gegen mentale Attacken, wie ich geglaubt hatte.
 

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Als wir am Klassenzimmer ankamen, konnten wir die Stimme unseres Literaturlehrers vernehmen, der gelangweilt eine Textstelle herunterrasselte und sich weder um die Betonung noch um die Aussprache kümmerte. Ich krümmte mich, mental, unter dieser Beleidigung eines Werkes von Shakespeares.
 

Zum Glück klopfte Madara an die Tür und unterbrach die Tortur, die den großen Dichter sicherlich im Grabe drehen ließ.

Kakashi sagte etwas zur Klasse, das ich gar nicht hören wollte und kam dann zur Tür, nur um sie aufzuwerfen und schläfrig nach draußen zu blicken.
 

Als er uns beide jedoch zusammen sah, weitete sich sein grau-schwarzes Auge etwas und seine silberne Augenbraue hob sich an.

„Wo kommen Sie beide denn her? Der Unterricht hat schon vor einer halben Stunde angefangen!“
 

„Klar, und Sie waren natürlich von Anfang an da...“, murrte ich leise und bekam dafür ein leises, aus der Brust kommendes, Kichern von Kakashi, der mir auf den Kopf klopfte, als wäre ich ein kleines Mädchen.
 

„Tja, da haben Sie mich wohl erwischt, Miss Haruno. Aber jetzt zurück zu Ihnen. Wo waren Sie?“
 

Ich drückte Kakashi meine Entschuldigung in die Hand und er überflog sie überrascht. Dann sah er zu mir und musterte mich einige Sekunden schweigend, bis er seinen Blick zu Madara wendete.
 

„Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie Miss Haruno geholfen haben. Es gibt nicht viele, die dies tun würden. Und jetzt rein in die Klasse. Sie haben beide meine Vorlesung verpasst. Macbeth lese ich nur sehr selten vor.“
 

„Was für eine Schande...“, sagte ich leise zu mir selbst und schlüpfte an einem meiner Lieblingslehrer vorbei.

Und sofort lagen alle Augen auf mir und Madara, der wenige Zentimeter hinter mir war.

Ich ignorierte das Geglotze gekonnt und schritt eilig zu meinem Platz, der sich in der letzten Reihe am Fenster befand. Zu meinem großen Bedauern, saßen Pein, Hidan, Sasori und die Uchihazwillinge in der Reihe vor mir.

Na toll!
 

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„Bruderherz, wo warst du? Und warum bist du mit Sakura gekommen?“

Tobi starrte seinen großen Bruder mit einem geweiteten Auge an. Die Neugierde und Sorge sprang einen fast an.
 

Madara schaute seinen Zwilling emotionslos an und zuckte dann mit den Schultern.

„Ich war mit ihr im Krankenzimmer. Wenn ihr wissen wollt, was passiert ist, dann fragt sie selbst. Ich bin keine Tratschtante, wie manch anderer hier.“
 

Daraufhin fuhr Deidara auf und funkelte den ältesten Uchiha an.

„Halt die Klappe, du Womanizer! Dir passieren nun einmal keine Dinge, die an den Mann gebracht werden müssen!“, verteidigte sich der blonde Junior.
 

„Mhm... Dabei habe ich nicht einmal einen Namen genannt...“
 

Deidara nahm seine halb volle Wasserflasche und warf sie nach Madara, der einfach nur seinen Kopf zur Seite neigte und die Falsche an ihm vorbeifliegen ließ. Diese traf jedoch einen anderen Schüler am Kopf, der daraufhin Bekanntschaft mit dem Boden machte.
 

Hidan lachte auf und klopfte seinem etwas femininen Kumpel zwischen die Schultern, was ihn nach vorn riss. Wie immer hatte der silberhaarige Jüngling seine Kraft vergessen und so knallte Deidaras Stirn auf die Tischplatte, die aus Mahagoni gefertigt war. Allerdings machte die Art des Holzes den Aufprall nicht angenehmer.
 

Die Junior-und Seniorklassen befanden sich gerade alle in der Cafeteria oder auf dem Gelände. Immerhin war für uns gerade Mittagspause und wir konnten Schulessen oder unsere mitgebrachten Speisen verzehren, oder einfach mit Leuten reden, die den gleichen Stress besaßen, wie man selbst.
 

Es sei denn, du trägst den Namen Sakura Haruno.
 

Wenn du so heißt, dann wirst du aus allem ausgeschlossen und kannst jede Pause allein sitzen und dein Essen allein einnehmen.

Und das passiert nur, wenn du mit den Juniors und Seniors Pause hast. Und dieses Glück besitze ich nur an wenigen Tagen.

Genauer gesagt, nur an zwei Tagen und zwar am Dienstag und Donnerstag. Montag, Mittwoch und Freitag haben die Juniors mit den Sophomores Mittag. Und damit war meine Woche ganz schön verdorben.
 

Ich stocherte appetitlos in meinem Salat herum und stützte meinen Kopf von der Tischplatte ab.

Ich hatte es mir angewöhnt in der Cafeteria zu bleiben, wenn ich Essen mit den Älteren hatte. Immerhin ließen mich die ganzen Leute in Ruhe und ich bekam das Gefühl, dass ich ein ganz normaler Mensch war. Ignoriert, aber normal.
 

Langsam hob ich die Plastikgabel an und piekste ein grünes Blatt auf, tunkte es in das exquisite Dressing und schob mir das Grünzeug in den Mund.

Ich war noch nie ein Liebhaber von Gemüse. Ich bevorzugte eher Obst, doch davon bekam ich regelmäßig einen Zuckerflash und ging ab wie ein Zäpfchen.

Das war kein Scherz!

Ich hatte in diesem Zustand einmal meinen Bruder mit einem Kissen verwaffelt! Zabuza konnte sich gar nicht wehren und ich war damals erst 5 Jahre gewesen, während er mit 10 schon die anderen Kinder terrorisierte.

Seit diesem Tag bekam ich nur noch am Wochenende Obst, doch dafür konnte ich dann soviel in mich reinschaufeln, wie ich wollte.
 

Ich verzog das Gesicht und kam langsam aus meinen Gedanken zurück. Vielleicht lag es an dem Geschmack, der sich in meinem Mund breit machte, oder an der Hand, die sich auf meine Schulter gelegt hatte. In diesem Moment konnte ich es nicht ganz beantworten.
 

Tobi lächelte mich breit an und setzte sich einfach neben mich. Dabei nahm er meine Tasche auf seinen Schoß und stützte seine Ellbogen davon ab.

Ich verengte etwas meine Augen, doch äußerte sonst keinen Unmut.

„Wieso bist du heute zu spät zu Literatur gekommen? Du bist sonst immer die Erste! Ich habe mir Sorgen gemacht!“
 

Ich blickte den älteren Jungen aus den Augenwinkeln an und musterte ihn genauer. Er schien die Wahrheit zu sprechen.

Ich seufzte auf, legte die Gabel weg und schob den Salat von mir.

„Ich war im Krankenzimmer. Ich bin von der Treppe gestürzt und dumm auf dem Geländer aufgekommen. Schön blöd, was?“
 

Ich erwischte meine Hand dabei, wie sie zu meinem Hinterkopf fahren und dort über meine Haut kratzen wollte. Meine Fresse, war diese Bewegung vielleicht ansteckend? Ich hatte schon mehr als 15 Leute gesehen, die diese Geste ausgeführt hatten!
 

Tobi legte den Kopf schief und schien mich genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei glitt sein schwarzes Auge über mich und ich hatte das Verlangen, meine Hände vor meine intimsten Stellen zu halten.

Besaß Tobi neuerdings den Röntgenblick, oder warum kam ich mir so nackt vor?
 

Der Gesichtsausdruck des Uchihas veränderte sich. Sein Grinsen verschwand und wurde durch ein Runterziehen der Mundwinkel ersetzt. Seine Augenbrauen näherten sich einander und er lehnte sich mir entgegen.
 

„Was ist passiert? Du brauchst mir keinen Shit zu erzählen. Selbst du bist nicht so tollpatschig und fällst die Treppe runter und endest verletzt auf einem Geländer.“

Ihm schien wohl aufgefallen zu sein, dass mich seine Worte verletzt hatten, denn er biss sich hastig auf die Unterlippe und setzte eine entschuldigende Miene auf.
 

„Okay, das kam jetzt wohl falsch raus... Ich meinte damit eigentlich, dass du kleiner Schussel nicht schusseliger sein kannst als jetzt!... Oh, shit! Das war schon wieder falsch!“

Tobi schien direkt am Verzweifeln zu sein, denn er raufte sich die Haare und hatte die Zähne fest zusammengebissen.
 

Ich seufzte auf, schnappte mir meine Tasche von ihm, schulterte sie und schenkte dem Jungen ein leichtes, sanftes Lächeln.

„Vergiss es einfach. Ich muss jetzt zu Sport. Man sieht sich später... Vielleicht...“, mit diesen gemurmelten Worten, hob ich meine Hand und verließ die große Cafeteria, deren Decke aus Glasscheiben bestand und deren Wände ein sauberes Weiß besaß und deren Boden mit schwarzen Marmorplatten ausgelegt war.
 

Ich ging an dem Tisch der Akatsuki vorbei und blickte stur nach vorn, genauer gesagt, auf den Punkt, der kurz vor meinen Füßen war. Dabei musste ich auch an der Essenstheke vorbei, hinter der zwei ältere, freundliche Damen das Essen warm hielten und es austeilten, sollte sich jemand sein Essen hier kaufen.

Eine der beiden Frauen sah mich mit einem besorgten Blick an, doch ich ignorierte ihn und verließ die Speisehalle, die leichte Ähnlichkeit mit einem griechischen Tempel besaß.

Immerhin sahen die Wände aus, als wären sie aus Marmor gemeißelt und passende Säulen stützten das Glasdach, das die Sonne des Tages reinließ.
 

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Ich faltete meine normalen Sachen zusammen und legte sie in meinen Spind für Sport. Ich schloss die Tür aus Metall und drückte das Drehschloss zusammen und drehte die Scheibe auf die Null. Erst dann trat ich zurück und schaute mich vorsichtig und unauffällig um.
 

Die anderen Mädchen schnatterten aufgeregt miteinander und erzählten sich den letzten Tratsch, während sie sich Tonnen von Make-up auf die Gesichter schmierten und sich nur langsam umzogen.

Nein, in Wirklichkeit nutzten sie den Sportunterricht dafür aus, um den Jungs zu zeigen, was sie eigentlich hatten.

Die Weiber trugen Tops, mit tiiiiiiiiiiefen Ausschnitt, oder bauchfrei und als Hosen gab es Hotpants, oder Leggings, bei denen man die Unterwäsche durchsehen konnte.
 

Ich musste wirklich absolut fehl am Platz wirken. Immerhin trug ich ein graues, weites T-Shirt, das mir bis zu den Knien fiel und mich noch kleiner wirken ließ, als ich ohnehin schon war und eine lange, schwarze Jogginghose, an deren Seite weiße Streifen herabliefen. Ganz normale weiße Turnschuhe bedeckten meine Füße und schützten sie.

Meine Haare hatte ich zu einem hohen Zopf gebunden, der einen Großteil meiner Strähnen aus dem Gesicht hielt. Trotzdem konnte ich es nicht verhindern, dass einzelne rosa Zotteln in meine Augen hingen. Da half auch meine Brille nichts, die ich auch für Sport brauchte.

Mr. Maito hatte es mich nur ein einziges Mal ohne halbe Lupen probieren lassen, doch die Folgen waren zu gravierend gewesen. Für mich, nicht für andere.
 

Die Luft verließ meinen Körper und meine Augen sackten für eine Sekunde nach unten. Als ich wieder einatmete, hob ich meine Lider an und schlängelte mir meinen Weg durch die Mädchen, wobei ich einen Ellbogen in meine Seite bekam und fast mein Gleichgewicht verloren hätte. Ich ging zwar weiter, doch das änderte nichts daran, dass sich Tränen in meinen Augenwinkeln sammelten und ich mir auf die Unterlippe beißen musste, um nicht aufzuschreien. Ein Aufkeuchen gab es trotzdem.

Und zwar ein lautes.

Zum Glück interessierte es keines von den Weibern, sonst wäre ich echt geliefert gewesen.
 

Trotzdem konnte ich es mir nicht verkneifen, meinen Arm um meinen Bauch zu legen und etwas gebeugt zu gehen. Dabei humpelte ich auch noch und kam nicht sonderlich schnell voran.
 

Jetzt fragen sich sicherlich einige, ob ich einen Vollschuss habe. Wieso bleibt die nicht einfach vom Sport fern und entspannt sich ein wenig?

Nun ja, ich habe schon einmal erklärt, dass ich keine Stunde verpasse und das meine ich auch. Ich nehme an jedem Fach teil, egal wie schlecht es mir geht. Ich muss schon kurz vorm Sterben sein, damit ich von der Schule wegbleibe. Oder Paps fesselt mich ans Bett.
 

Ich trat durch die Doppeltür, die in die Turnhalle führte und wurde sofort von dem hellen Licht geblendet, das mir entgegensprang.

Und, nein, es war nicht die Deckenbeleuchtung, sondern vielmehr das Licht aus der Lampe, das sich auf den Zähnen von Maito Gai spiegelte.
 

Ich musste es mir verkneifen, zurückzutaumeln und mich gegen die Wand zu lehnen, denn das wäre wohl ein wenig unfair gewesen. Obwohl... Mr.Maito würde das vielleicht als Kompliment empfinden. Sicherlich würde er denken, dass mich seine brennende Jugend so überwältigt hätte.
 

Bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, verschwand das Licht und ließ mich befreit aufatmen. Jedoch versteifte sich mein Körper, als ich bemerkte, wo dieser Strahl jetzt hinzeigte.

Ich schluckte schwer und bereitete mich auf das unfassbare Grauen vor.
 

Die Tür zur Jungsumkleide flog auf und eine grüngekleidete Gestalt sprang mit der Eleganz einer männlichen Ballerina heraus.

Die Jungs, die schon da waren, stöhnten auf und einige mussten sich sogar abwenden. Auch ich bemerkte, wie mein Magen protestierte und sich ein bitterer Geschmack auf meiner Zunge breit machte.
 

„MR.MAITO!“
 

„LEE!“
 

Oh Gott, das Schwuchteltheater hatte wieder begonnen!
 

Ein Junge meines Alters, rannte mit gespreizten Armen auf Mr. Maito zu, der ihm diese Aktion nachempfand. Im Hintergrund konnte man einen fantastischen Sonnenuntergang sehen und leise Musik spielte. Alles schien wie in Slowmotion zu gehen und Wasserfälle aus Tränen spritzten aus den Augen von beiden Parteien.
 

Ich hielt mir die Hand vor den Mund, um mein hochkommendes Essen zurückzuhalten, doch dieser Versuch schien nicht viel zu helfen, denn ich musste so, oder so würgen. Zum Glück hatte ich nicht so viel gegessen.
 

Endlich fielen sich beide Grünlinge um den Hals und heulten so laut, dass es die Turnhalle durchschüttelte. Okay, das war jetzt übertrieben, aber ich empfand es als so schlimm!
 

„Mr.Maito!“

„Lee!“

„Mr.Maito!“

„Lee!“

„Mr.Mai-!“
 

„VERAMMT NOCH MAL!!! WIR WISSEN ES!!!!!“, brüllten die Jungs, die schon da waren und unterbrachen die ‚rührende’ Szene, wofür ich ihnen wirklich dankbar war.

Ich war leider zu schüchtern, um solche Vorfälle zu unterbrechen.
 

Lee und Mr.Maito lösten sich voneinander und sahen sich mit Tränen in den Augen an. Man könnte echt denken, dass sie sich über zehn Jahre nicht mehr gesehen hatten, daweil hatten beide schon die erste Stunde miteinander gehabt.
 

Ich verdrehte die Augen, ehe ich nach vorn geschubst wurde und einige ausbalancierende Schritte machen musste, die mein Knie wieder schmerzen ließen.

„Steh nicht immer im Weg rum, Streber!“, kam es von einer braunhaarigen Sophomore, die ihre langen, gelockten Haare über die Schulter warf und an mir vorbeimarschierte.
 

Ich grummelte leise in mich hinein, doch machte sonst keinerlei Anstalten, etwas zu tun. Ich würde mich nicht entschuldigen, aber ich würde mich auch nicht wehren. Immerhin hatte ich ein verletztes Knie und mein Bauch war auch nicht so kräftig, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte. Außerdem, warum sollte ich meine Kraft auf eine dämliche Zicke verschwenden, die dann sowieso zu den Rookies rennen und mich verpetzen würde?
 

„Okay, meine jugendlichen Schüler! Ihr werdet jetzt jugendliche 15 Runden um die Kegel rennen! Die Kraft der Jugend wird siegen!“, rief Mr.Maito begeistert durch die Halle und ein Aufstöhnen folgte auf seinen dämlichen letzten Kommentar.

Trotzdem setzten sich alle in Bewegung und machten sich dran, die Halle zu umrunden.
 

Auch ich ordnete mich in die Massen mit ein und vertuschte mein Humpeln, so gut ich konnte. Allerdings hieß das, dass ich besonders langsam rennen und auch besonders vorsichtig auftreten musste. So fiel ich schnell ans Ende des Feldes und wurde schon wieder von den ersten Jungs überholt, die ich zu gut kannte. Nämlich Sasuke, Kiba, Neji und Naruto.
 

Der braunhaarige Hundeliebhaber fuhr seinen Ellbogen aus und wollte mir diesen in die Seite rammen, doch ich machte, gottseidank, einen Schritt zur Seite, so dass seine Attacke ins Leere ging.

Kiba sah nicht gerade begeistert aus, dass sein Angriff nicht ins Schwarze getroffen hatte, doch rannte trotzdem weiter.

Ich musste mich zu sehr darauf konzentrieren, meinen Lauftakt wiederzufinden, dass mir komplett entging, wie sich Naruto zu mir umdrehte und mich kurz musterte, bevor er seinem Freund einen missbilligenden Blick zuwarf.

Ich bekam auch nicht mit, wie Tobi seine Hände zu Fäusten ballte und Madara Kiba abschätzig ansah.
 

Als ich mich wieder in meinen Takt einfand, war schon ein Großteil der Jungs und Mädchen an mir vorbeigezogen. Mir persönlich war es ja völlig egal. Von mir aus, könnte ich noch rennen, wenn die anderen schon auf den Weg nach Hause waren.
 

„Du humpelst. Bist du umgeknickt, als du diesem Idioten ausgewichen bist?“, kam eine Stimme von rechts und ich zuckte erschrocken zusammen. Ich wäre auch nach links ausgewichen, doch meine Schulter berührte einen anderen Körper und ich wich auch von dieser Seite zurück.

Verwirrt schaute ich die beiden an, die an meiner Seite liefen.
 

Tobi blickte mich besorgt an und Madara hatte seine Augen nach vorn gerichtet.

„Äh, was?“
 

Der Jüngere der beiden Zwillinge grinste kurz, doch dann wurde seine Miene wieder besorgt.

„Du humpelst. Ist das passiert, als dich dieser Trottel attackiert hat?“, fragte er nochmals und brachte mich dazu, nach unten zu sehen. So erkannte ich auch, dass ich tatsächlich humpelte und dass mein Knie ganz schön viel unter mir weggab.
 

„Äh... Nein, ich bin heute Morgen über einen Läufer gefallen. Du hattest heute Mittag recht. Ich bin ein kleiner Schussel.“

Ich lächelte ihn an und versuchte mein Bein ein wenig zu stabilisieren, doch ein heftiger Schmerz schoss durch mein Knie. Meine Fresse, ich war doch nicht so fett, dass mein Bein mein Gewicht nicht tragen konnte!
 

„Vielleicht solltest du dich an den Rand setzen. Du machst es sonst nur schlimmer.“

Ich schüttelte den Kopf und versuchte nur, mein Gehumpeln besser zu vertuschen, was mir, wie ich betrübt feststellen musste, nicht gelang.

Tobi und Madara tauschten einen Blick über meinen Kopf und sahen mich dann mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

„Du weißt schon, dass Sport nicht so wichtig ist, wie die anderen Fächer, oder?“, erkundigte sich der langhaarige Uchiha misstrauisch.

Ich musste mir wirklich auf die Zunge beißen, um mir einen Kommentar zurückzuhalten. Es reichte schon, dass ich Deidara am vorhergehenden Tag beleidigt hatte. Da brauchte ich noch eine schnippische Bemerkung loswerden. Es war bestimmt unhöflich ‚No shit, Sherlock!’ zu sagen.
 

„Ich weiß. Aber ich habe noch nie eine Stunde verpasst und das werde ich auch nicht! Ich werde diese Schule mit erstklassigen Noten und Bemerkungen verlassen!“, schnaufte ich und blickte stur nach vorn.
 

Die Zwillinge sahen mich jetzt überrascht an, doch ich ignorierte es größtenteils.

„Wollt ihr nicht lieber mit euren Freunden laufen? Bei mir kann es noch etwas dauern, bis ich die ganzen Runden zusammenhabe.“

Ich war ja nicht herzlos. Ich wollte diese Sportasse nicht zurückhalten, also musste man sie einfach mal ansprechen.
 

„Wir wollten es sowieso langsamer angehen lassen. Wir laufen lieber mit dir, nicht wahr Bruderherz?“

Tobi grinste mich breit an und joggte gelassen neben mir her. Es war schon irgendwie deprimierend. Bei ihm sah es so verdammt einfach aus! Klar, ich war verletzt, aber es war trotzdem niederziehend.
 

„Mhm...“, war Madaras Antwort auf die vorangegangene Frage seines Bruders.

Manchmal fragte ich mich wirklich, wie Tobi ein Uchiha sein konnte. Vielleicht wurde er im Krankhaus mit einem anderen Baby vertauscht? Obwohl... Dann würde er Madara ja nicht so ähnlich sehen.
 

„Sakura? Worüber denkst du gerade nach?“, fragte Tobi unschuldig.
 

„Darüber, dass du im Krankenhaus sicherlich vertauscht wurdest“, antwortete ich abwesend, bis mir auffiel, dass ich gerade etwas nicht gerade Freundliches gesagt hatte.
 

Ich schlug mir die Hand vor den Mund und sah den jüngeren Zwilling schuldbewusst an. Dieser lachte nur auf und schüttelte den Kopf.

„Oh, keine Panik! Das wird mir so oft gesagt, dass ich es mittlerweile sehr lustig finde! Aber ich bin nicht der Einzige. Unser großer Bruder ist genauso. Den vergesse ich immer gern mal. Immerhin ist er kaum zu Hause. Aber wenn Shisui mal da ist, dann ist es nicht ruhig!“
 

Madara schnaubte und verdrehte die Augen.

„Ja. Unser großer Bruder ist ein größerer Affe als Tobi und das soll schon was heißen. Er hat unsere Mikrowelle in die Luft gejagt und unser Bad geflutet. Außerdem macht er jedes Mal ein Fenster kaputt oder fackelt irgendwas an. Ich frage mich wirklich, wie Itachi sein bester Freund werden konnte.“
 

Tobi lachte und fiel etwas zurück und ich kicherte leise, was meinem Bauch nicht ganz so gut tat.

Madaras Mundwinkel hob sich etwas und er schüttelte missbilligend den Kopf, doch man konnte sehen, dass er es nicht ernst meinte.
 

Als sich Tobi wieder beruhigte, holte er wieder auf und strahlte mich an.

„Weißt du, ich habe da so eine Theorie. Jeder von uns braucht einen Idioten als Freund. Bruderherz hat mich, Itachi hat Shisui und Sasuke hat Naruto. Also jeder unterkühlte, unfreundliche, eingebildete Arsch hat sein Gegenbild.“
 

Ehe sich Tobi ducken konnte, bekam er eine Faust über den Kopf gezogen.

„Nenn mich noch einmal einen Arsch und ich werde Onkel Fugaku davon überzeugen, dass du schon immer ins Ringerteam wolltest und dass du besonders gern von Mr. Maito und seinem Klon unterrichtet werden würdest“, knurrte Madara und funkelte seinen Bruder an.
 

Ich konnte mein Lachen nicht zurückhalten und es brach aus mir heraus. Leider gab es da immer noch diesen riesen blauen Fleck auf meinem Bauch, der auch mitmischte. Jedoch hielten mich diese Schmerzen nicht davon ab, mich fast einzuschiffen.

„Hahaha! Au.. Haha! Oh, ich darf nicht... Hahaha... nicht lachen! Haha... Au!“
 

Durch diese Aktion handelte ich mir verwirrte Blicke von Madara und Tobi ein, bis der Jüngere auch einstimmte und auf mich deutete. Der Größere schüttelte den Kopf, doch war ein verdammt breites Grinsen auf seinem Gesicht, das er nicht so leicht verstecken konnte.
 

So verging auch der Rest des Sports, indem wir drei uns unterhielten und uns sogar etwas näher kamen. Jedenfalls konnte ich das von Tobi behaupten. Madara war mir einfach ein Rätsel, das sich nicht so leicht lösen lassen würde.
 

Am Ende der Stunde rief mich Mr. Maito noch einmal zu sich, nachdem er die anderen entlassen hatte.
 

Ich musste mein Bein hinter mir herschleifen, denn die Schmerzen, die ich verspürte, wenn ich mein Fuß aufsetzte, waren zu stark. Tobi schien wohl doch Recht gehabt zu haben.

„Sie wollten mich sprechen, Mr.Maito?“, fragte ich, als ich vor ihm zum Stehen kam.
 

Der Sportlehrer strahlte mich an und zeigte mir seinen Daumen. Ich musste meine Augen zusammenkneifen, sonst wäre ich wirklich erblindet.

„Da hast du Recht, Sakura! Ich bin wirklich froh, dass du so jugendliche Freunde gefunden hast und mit ihnen deine jugendliche Energie teilst! Aber ich finde es nicht gut, dass du trotz Verletzungen am Unterricht teilnimmst. Du kannst dir ganz schnell etwas Ernstes zuziehen, wenn du dich nicht schonst. Ich sage das nicht nur als dein Lehrer, sondern auch als Sportler. Gib auf sowas Acht, oder ich muss dich auf die Bank setzen.“

Zuerst war er sein hyperaktives Ich gewesen, doch zum Ende hin, wurde er verdammt ernst, so dass ich ihm einfach zuhören musste. Es kam sehr selten vor, dass Mr.Maito mal seine natürliche Strahlemannaktion fallen ließ und sich wie ein normaler Mensch unterhielt.
 

Ich schüttelte den Kopf und setzte meinen überzeugendsten Blick ein.

„Ich will mir meine Statistik nicht durch eine lächerliche Verletzung verderben. Ich habe noch nie gefehlt und ich werde nie fehlen. Das habe ich mir vorgenommen.“
 

Mr.Maito sah mich einige Minuten schweigend an, bis er seufzte und seine Schultern sinken ließ.

„Okay, ich bewundere deinen Willen. Aber lass mich wenigstens dein Bein ansehen. Du bist ganz schön tief eingesackt. Das bereitet mir ganz schöne Sorgen.“
 

Ich schleppte mich zu den Tribünen und ließ mich auf die unterste Bank fallen. Gai beugte sich vor mich und rollte meine Hose hoch. Sein Gesicht verfinsterte sich und er tastete mein geschwollenes Knie vorsichtig ab.

„Es wundert mich, dass du nicht einfach zusammengeklappt bist. Du musst zum Arzt damit und ich verspreche dir, du wirst erst mal kein Sport mehr machen können. Wie es scheint, hat es deine Kniescheibe erwischt.“
 

Ich biss mir auf die Unterlippe um keinen Schrei loszulassen, als Gai besonders kräftig auf mein Knie drückte, doch ich konnte es nicht verhindern, dass ich heftig zusammenzuckte. Diese ruckartige Bewegung tat meinem Bauch wiederrum nicht gut und ich musste aufkeuchen.
 

Mr.Maito sah zu mir auf und seinen Augen konnte ich die Sorge und das Mitleid erkennen, das er verspürte. Ich drehte mein Gesicht weg und ließ meine Haare ins Gesicht fallen.

„Was ist passiert?“, fragte er mit einer sanften, einfühlenden Stimme, die ich noch nicht kannte.
 

Seit wann konnte Maito Gai so... so... weich sein? War er nicht ein idiotischer, lauter von der Jugend besessener Spinner? Also, wieso wollte ich ihm alles anvertrauen? Meine Sorgen, meine Ängste und meine Probleme?
 

„Ich... ich bin von der Treppe ge... gefallen und auf dem Geländer ge... ge... gelandet“, wisperte ich und Tränen drohten über meine Wange zu laufen.

Na toll, jetzt wurde ich auch noch sentimental! Warum konnte ich nicht einfach so gefühlskalt, wie Madara oder Itachi sein? Dann würde mir alles am Arsch vorbei gehen und keiner könnte mich angreifen.
 

„Sakura, du kannst mir vertrauen. Ich kann und will dir helfen. Ich werde es auch nicht deinen Großeltern und deinem Patenonkel sagen. Ich unterliege der Schweigepflicht und glaub mir, es wird besser, wenn du dich jemanden anvertraust.“
 

Ich zog den Rotz hoch und kniff die Augen zusammen, damit ich nicht einfach losheulte und ihm mein Herz ausschüttete. Trotzdem konnte ich es nicht verhindern, dass eine kleine Träne meine Wange herunterrollte und auf mein Bein tropfte.
 

„Da... Danke für das... das Angebot, aber... aber ich muss... muss jetzt gehen...“, murmelte ich und stand auf. Ich ging, so schnell es mir möglich war, zu den Umkleiden und wischte mir die Wange trocken.
 

Überrascht blieb ich stehen und blickte mich um.

Kein einziges Mädchen war noch da. Die Umkleide war völlig leer!

Umso besser für mich, denn ich wollte jetzt ganz sicher keine Beleidigungen an den Kopf geworfen bekommen.
 

Ich ging in die Dusche und entkleidete mich dort. Ich ließ meine Sachen einfach liegen und stellte mich in eine Kabine. Ich drehte das Wasser auf und ließ die heiße Flüssigkeit über meinen Körper fließen.

Vielleicht war die Einsamkeit, vielleicht war auch die Ruhe daran Schuld, dass ich meinen Tränen doch freien Lauf ließ.
 

Ich biss die Zähne zusammen und schlug meine Faust gegen die Kacheln der Dusche. Dann entfuhr mir ein tonloser Schluchzer und ich lehnte meine Stirn gegen die Fliesen, während meine Tränen von dem Wasser mitgerissen wurden und in dem Abfluss verschwanden.
 

Ich weinte, weil mein Körper so schmerzte.

Ich weinte, weil ich es nicht mehr ertragen konnte.

Ich weinte, weil ich meinen Bruder und seine Art vermisste.

Ich weinte, weil ich mich niemandem anvertrauen konnte.

Und ich weinte, weil ich so verdammt einsam und verlassen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (59)
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Von:  Jormungand
2010-01-06T23:40:35+00:00 07.01.2010 00:40
Also ich hab deine "erstauflage" von der geschichte auch schon gelesen...
Mir gefallen beide Geschichten ganz gut doch ich weiß wie das ist wenn man ne Geschichte schreibt und sie einem dann doch nicht gefällt....

Mir ist aufgefallen das in der ersten Geschichte Sasori, Pein, Tobi und Madara im Vordergrund standen, jetzt sind es nur noch Madara und Tobi....

hoffe du schreibst schnell weiter und würd mich über eine ENS bei dem nächsten Kapi freuen =)
Von:  e-xoxo
2009-09-09T02:19:30+00:00 09.09.2009 04:19
Arme Saku ich hab schon Tränen im AUGE.
Hoffe im nächsten Chap ist diese "Umwandlung"
XD außerdem finde ichs irnwie seltsam das Madara nett ist o_O
Aber das macht die FF so cool :D
Die Akas kommen irnwie net so oft vor >.<
Ich will unbedingt das Saku demnächst irnwie TOTAL heiß aussieht und sie dann voll gesabbat wird :D
glg Ebru
Von:  YoukaiYuuki
2009-05-21T22:44:08+00:00 22.05.2009 00:44
OH MEIN GOTT
Die FF ist sowas von klasse!!!
Du hast einen bemerkenswert tollen schreibstil, die art wie du emotionen darstellst zieht inen richtig mit^^
Ich hatte auch lust Ino zu verprügeln, glaub mir^^
Aber die idee mit Zetzu als Sakus VATER ist brilliant!
*im kreis dreh*
schreib bitte schnell weiter und lass es mich wissen
lg,
YoukaiYuuki
Von:  endoftherainbow
2009-05-02T21:14:53+00:00 02.05.2009 23:14
WOW - echt klasse!
Ich finde die ff echt gut!
Leider musste ich feststellen dass du schon lange nichts mehr gschrieben hast...
Würde mich sehr freuen wenn du bald weiter schreiben würdest! :DD
Wenn das der Fall wäre, wäre es nett wenn du mir ne ENS schicken könntest!
(:
LG -CHERRY
Von: abgemeldet
2009-04-17T04:44:20+00:00 17.04.2009 06:44
mah;

du solltest weiterschreiben!
das machst du sehrgut . *-*
<3

lg. Pinky~
Von: abgemeldet
2009-03-05T22:31:05+00:00 05.03.2009 23:31
wow deine ff ist wirklich hamma geil!!!!
du kannst wirklich super schreiben und ich freu mich schon voll aufs nächste chap^^

lg sunshinerose
Von:  Humming_Willow
2009-03-03T19:27:54+00:00 03.03.2009 20:27
oh mann!
hab selten wieder mal so gelacht *grinz*
die szene mit lee und gai war auber auch einfach zu geil^^
der anfang is auch super geworden
das war meiner meinung nach die beste stelle in diesem kappi^^
und ich bin schon echt gespannt, woher madara das alles weiß ....
mach weiter so :)
SaSa-san
Von:  Glitzer
2009-01-10T18:20:02+00:00 10.01.2009 19:20
hii
ich wollte nur kurz sagen das du bei der dritten seite ein d vergessen hast ich glaube es soll heißen "VERDAMMT WIR WISSEN ES" auf jeden fall fehlt da ein d
das wars dann auch schon
lg
glitzer
Von:  Samrachi
2009-01-05T03:38:48+00:00 05.01.2009 04:38
wow ich find deine ff klasse! hmm also ich weiß im moment noch nicht so recht wies weitergehen könnte, vllt wartet tobi draussen auf sie oder es geht mit dem nächsten schultag weiter... ich wollte fragen ob ich jedenfalls eine ENS bekommen könnte wenns nächste kappi da ist^^
wär klasse, lg Nana
Von: abgemeldet
2008-12-27T23:39:36+00:00 28.12.2008 00:39
Hey!^^
Ich hab gerade deine Story entdeckt und natürlich auch gelesen und muss sagen sie gefällt mir ziemlich gut!
Zugegebenermaßen bin ich kein Fan von der Ich-Perspektive, aber du kannst das so toll das es mich nicht im geringsten stört, eher im Gegenteil, ich glaube das verleiht der Story nochmal eine ganz andere Note!
Das mein ich Ernst, find ich echt klasse^^

Auch den Inhalt der Story. Ich muss sagen am Anfang war ich relativ überrascht das Ino und Naruto nicht Sakuras Freunde sind, ganz im Gegenteil ihre Feinde! Ich mein normalerweise sind die ja dicke befreundet! Finde ich gar nicht mal soo schlecht, aber ich hoffe sie erhält nachher genügend Respekt und so von denen xD Aber ich denke dazu ist es noch vieeel zu früh also gehe ich darauf nicht weiter ein.

Was mich zudem überrascht hat ist das Madara und Tobi in der FF vorkommen, wobei die Überraschung mehr auf Madara liegt. Aber ich finde es gar nicht so schlecht, eigentlich sogar ziemlich gut! Vor allem da er scheinbar Sakuras Bruder kennt und ab sofort auf sie aufpasst..
hab ich zumindest das Gefühl^^

Was ich nicht so gut finde ist das Zetsu Sakuras Vater ist.. ich weiß auch nicht.. aber das versaut mir jetzt nicht deine FF keine Angst xD Auch damit finde ich sie noch richtig spitze!

Außerdem ist Zetsu ja auch anders weil er ja z.B viel älter ist, aba naja... Ich werde mich schon dran gewöhnen >.< ^^

Das Sakura soviele Verwandten an der Schule hat finde ich auch alles andere als schlecht^^ Sie ist der kleine Liebling der Lehrer ^^ & das ist nicht IMMER schlecht^^ Besser als ein angespanntest Verhältnis zu den Lehrkräften O.o

Hm joa zu dem Kapitel an sich.. Sakura tut mir Leid! Ich kann richtig mit ihr fühlen bei der Sache mit dem Knie.. ich bin nämlich auch ziemlich tollpatschig wodurch mein Knie auch ziemlich 'lediert' ist xD aber naja ist ja egal xD

Ich bin gespannt was passiert wenn sie Ino und Sasuke das nächste mal allein gegenüber steht!

Zu als letztes: ich weiß ja nicht welches Pairing du ansetzt, aber naja, ich finde es muss auf jeden Fall ein Uchiha sein! Damit meine ich nicht Tobi! Warum nicht? Nun ich weiß nicht ich finde das passt nicht so gut.. *ist der festen Überzeugung das saku nur zu sasu oder ita gehört* aber naja... da ich ja glaube das Madara eher den 'großen-Bruder-Ersatz' spielt schließe ich ihn eh aus..

Ich fände es schon ZIEMLICH GENIAL wenn Sakura alle beeindruckt, auch Sasuke, und die beiden dann zusammen kommen nachdem Sakura seinen Charakter etwas verbessert hat xD Denn ich glaube irgendwie nicht das er das FÜR Ino gemacht hat, also das mit Sakura eine Lektion erteilen, ich denke es hat ihn befriedigt ein Mädchen so zu demütigen! & das ist zweifelsfrei keine gute Charaktereigenschaft!

Naja ich hör hier mal auf sonst hälst du mich noch für verrückt dich so zuzutexten x.X

Hoffe du schreibst schnell weiter^^
Sagmal verschickst du ENS? Wenn ja hätte ich gerne eine wenns weiter geht, wenn nicht ist auch nicht sooo tragisch, weil ich die FF auf die Favo setz^^ Aber da dort schon so einige sind verliere ich den Überblick, deshalb^^

Also LG Rei^^


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