Zum Inhalt der Seite

Verworrene Pfade: Im Auftrag des Inu no Taishou

Die zweite Staffel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Besprechungen

Alekto hat etwas gegen den Inu no Taishou, in der Tat. Und ihr Auftrag an die Donnerbrüder soll diesen schwer treffen.

Doch die Gegenseite ahnt etwas...
 

5. Besprechungen
 

Inuyasha sah zu Kagome. Sie saßen essend auf einem großen Felsblock am Strand des 17. Bezirks. „Ich hoffe mal, deine Mutter hat das meinem, ach so lieben, Halbbruder weitergegeben.“

„Natürlich!“ Sie klang etwas empört, meinte dann aber ruhiger: „Ich weiß ja, dass du ihn nicht so magst, aber er hat nun einmal von eurem Vater die Leitung übertragen bekommen, was diese grauen Männer angeht.“

„Ich weiß. Das ist es ja nicht. Aber ich hätte ihm normalerweise einfach so einen Boten geschickt.“

„Wir wurden schon im Schloss von Fürst Thersites überwacht….“

„Ich bin deinem Vorschlag ja gefolgt, oder?“

„Ja, Euer Durchlaucht, “ betonte sie. Doch, das hatte er gemacht, allerdings maulte er nun dauernd darüber. „Was wolltest du eigentlich hier auf dem Felsen? Der Sand dort, oder noch besser das Wäldchen dahinten, wären bequemer für ein Picknick.“

„Ich wollte reden. Und hier sieht man jeden, der zuhören will, von weitem kommen.“

„Oh, das stimmt.“ Er war also doch nicht unvorsichtig. „Wir haben aber noch nicht viel herausgefunden, oder? Zwei dieser Grauen am Hofe von Fürst Thersites…und einige haben wir in den Dörfern gesehen.“

„Einige, ja. Das waren über dreißig! Das ist viel, wenn man bedenkt, dass die Provinzfürsten nur eine Schlosswache von maximal fünfzig Kriegern haben dürfen, und Vaters Heer insgesamt nur dreihundert Dämonenkrieger besitzt.“

„So gesehen….Aber ich denke nicht, dass Fürst Thersites sie angeheuert hat.“

„Keh! Der würde dreißig Ordensmitglieder nur erkennen, wenn sie sich ihm persönlich vorstellen.“

„Du magst ihn nicht.“

„Auch“, gab er zu: „Aber…Moment mal. Das könnte der Grund sein, warum sie sich ausgerechnet hier in dieser Anzahl tummeln. Wir sollten zurück in die Hauptstadt. Vielleicht wissen die dort etwas Neues.“

„Ja.“ Sie dachte nach. Die Zweisamkeit mit dem Prinzen – zumal seine ehrliche Begeisterung für ihre anfängerhaften Kochversuche - verleitete sie dazu, gern zu vergessen, wer er war, aber ihr war klar, dass sie das besser nicht sollte. Obwohl sie schon zu hoffen wagte, dass das Verhältnis ihrer Mutter mit seinem Vater sie vor allzu scharfen Strafen schützen würde. „Aber ich verstehe das nicht ganz. Diese seltsamen grauen Männer sind unbewaffnet. Und viele leben nun wirklich auf dem flachen Lande. Schön, zwei waren am Hofe des Fürsten, aber das ergibt doch alles keinen Sinn.“

„Wenn wir aufgegessen haben, machen wir uns auf den Rückweg. Mal sehen, ob Miroku und Sango mehr wissen. Obwohl, die dürften anderweitig beschäftigt sein.“

„Wieso?“

„Wenn ich mich recht erinnere, müsste der neue Harmost gewählt worden sein. Vater schlug doch Sango vor. Und die Dämonenjäger werden sich da dran gehalten haben.“

„Ja, sicher.“ Der Wunsch des Herrschers war schließlich nur ein verhüllter Befehl.
 

Sesshoumaru begab sich zu den Amtsräumen seines Vaters. Wie immer musste der Kronprinz nicht lange warten, ehe er vorgelassen wurde. Er verneigte sich.

„Du hast neue Berichte erhalten?“ erkundigte sich der Inu no Taishou: „Über diese grau gekleideten Menschen?“

„Ja, verehrter Vater.“

„Nimm Platz. Aber ehe du berichtest, warte einen Moment. Inuyasha ist zurück.“

Sein Ältester wurde sich bewusst, dass er noch vor wenigen Monaten nicht im Traum daran gedacht hätte, Staatsgeschäfte mit seinem Halbbruder zu besprechen. Aber dieser hatte während der Naraku-Affäre doch gezeigt, dass er langsam erwachsen wurde. „Ihr habt ihn zu Euch befohlen?“

„Ja.“

So warteten die beiden Hundedämonen schweigend, bis der jüngere Prinz das Arbeitszimmer betrat, den Kopf neigte, nicht weiter verwundert, dass auch Sesshoumaru anwesend war.

„Schön, dass du wieder zurück bist, Inuyasha“, sagte sein Vater. „Gibt es Neues über diese grau gekleideten Menschen, bevor Sesshoumaru zusammenfasst?“

„Wie man es nimmt.“ Der Habdämon setzte sich: „Wie schon Sango und Miroku feststellten, laufen da einige von denen im 17. Bezirk herum. Ich habe dreißig gezählt, alle unbewaffnet, allerdings.“

„Dreißig“, wiederholte der Inu no Taishou: „Und Fürst Thersites?“

„Ich bin sicher, er hat nicht einmal bemerkt, dass zwei von ihnen an seinem Hof sind. Ich meine, wer denkt auch daran, dass so eine neue Kleidung irgendetwas zu bedeuten hat.“

„Da hast du Recht, mein kleiner Bruder.“ Der Kronprinz blickte zu seinem Vater, unwillkürlich mit dem Gedanken, dass er auch diesen Satz noch vor Monaten nie gesagt hätte: „Ich habe Myouga angewiesen, nachzuforschen, an welchen Höfen der Provinzfürsten noch derartige Menschen aufgetaucht sind. Sicher ist es bei Fürst Thersites im 17., bei Nestor und Atina im 9. und bei Fürst Notos im 14. Inuyashas Dämonenjäger waren dort, da Sango sich als neuer Harmost vorstellte. Dabei wurden sie erneut überfallen.“

„Ist ihnen etwas passiert?“ fragte der jüngere Prinz sofort.

„Deinen Jägern? Nein. Die anderen sind tot. Sango beschwerte sich bei Fürst Notos, um nicht zu erkennen zu geben, dass sie im Auftrag bei ihm waren. Darum reiste sie jetzt auch in die Dämonenjägerdörfer. – Erbprinz Dykrien trägt ebenfalls diese graue Kleidung.“

Der Herrscher richtete sich auf: „Der Erbprinz? Das ist allerdings beunruhigend.“

„Das ist doch Blödsinn!“ entfuhr es Inuyasha. Und da ihn Vater und Bruder prompt tadelnd ansahen: „Äh, nicht das, was ihr gesagt habt. Ich meine, Dykrien wird mal Provinzfürst, den kann man doch nicht einfach bestechen. Dann ist das doch nur ein Orden?“

„Auch in diesem Fall wäre es bedenklich“, erklärte der Inu no Taishou: „Provinzfürsten sollten unabhängig sein. Überdies ist Dykrien dann der erste Dämon, von dem wir wissen, dass er sich dieser Vereinigung angeschlossen hat. Wer weiß, wer noch.“

„Bislang kennen wir niemand anderem“, erwiderte der Kronprinz: „Aber das besagt nichts. Ohne den Überfall auf die Dämonenjäger wüssten wir nicht einmal, dass eine graue Kleidung bei Menschen auf eine Vereinigung hindeutet. Wie Inuyasha sagte: keiner der Provinzfürsten denkt sich etwas dabei, wenn zwei oder fünf Menschen an seinem Hof eine neue Mode tragen. Es ist beunruhigend, dass jemand eine derartige Vereinigung unter den Menschen der zweiten Rangstufe aufbauen konnte, ohne dass es unser …Euer Nachrichtendienst bemerkte. Wir wissen nicht, was der Drahtzieher vorhat. Aber die Tatsache, dass er sich an einen Erben wie Dykrien heranmachte, deutet darauf hin, dass er Größeres plant.“

„So ist es.“ Der Herrscher sah zwischen seinen beiden Söhnen hin und her: „Ich gehe nicht davon aus, dass er aufhören wird. Er hat von langer Hand etwas geplant. Und er weiß nicht, das hoffe ich, dass wir von der Existenz seiner Verschwörung wissen. Denn dass es sich um eine handelt, bin ich sicher. Welches Ziel er hat…nun, ich nehme an, dass es offensichtlich ist.“

„In der Tat.“ Der Kronprinz blickte ihn an: „Wenn Myouga herausfindet, dass derartige Menschen in allen Provinzen an den Höfen sind, handelt es sich um eine groß angelegte Überwachungsaktion aller Provinzfürsten. Und das kann nur zum Ziel haben, gegen Euch vorzugehen, verehrter Vater. Sind es nur einige Höfe…dann müssten wir aufklären, was diese gemeinsam haben. Aber das ändert nichts am Ziel.“

„Wer sollte denn so dumm sein, gegen Vater vorzugehen?“ fragte Inuyasha sofort. „Na ja, schön, ich gebe zu, dass das Ganze danach aussieht…aber kann es nicht sein, dass wir durch die ganze Sache mit Naraku einfach Gespenster sehen?“

„Es wäre möglich“, gab der Herrscher zu: „Aber wenn wir aus der Naraku-Affäre etwas gelernt haben, doch das, dass wir Merkwürdigkeiten nachgehen müssen. Es ist spät geworden, meine Söhne. Treffen wir uns morgen erneut zu einer Besprechung. Unter Umständen hat Myouga bereits etwas herausfinden können, das uns weiterhilft.“

In diesem Moment öffnete sich die Tür und sein Sekretär blickte herein: „Ich bitte um Vergebung, Hoheit…“

„Etwas Wichtiges.“ Nur dann würde er sich erdreisten, eine Besprechung zu stören.

„Ja, Hoheit. Ein…ein Bote aus dem 18. Bezirk!“

„Lass ihn herein.“ Den 18. Bezirk hatte er Masaki zugewiesen, einem langjährigen Berater und Weggefährten. Der Fuchsdämon sollte die Provinz wieder in Ordnung bringen, nachdem Naraku dort Fürst gewesen war. Was wollte Masaki nun?

Der Bote, ein Dämon, kam herein und verneigte sich tief, ehe er sich niederkniete.

„Was gibt es?“

„Hoheit...Hoheit…“ Der Mann würgte etwas.

Jeder der drei Familienangehörigen witterte seine Angst. So sagte der Inu no Taishou: „Ein Bote kann nichts für seinen Auftrag.“

„Danke, Hoheit…ich…Es...Fürst Masaki ist ermordet worden. Sein Sohn, Prinz Shippou, wurde entführt.“

Für einen Augenblick herrschte Stille, dann sprang Inuyasha auf: „Shippou? Masaki? Welcher Idiot hat es gewagt…?“

„Moment, mein ungestümer Sohn.“ Der Inu no Taishou musste sich zwingen, ruhig zu bleiben. Ein Attentat auf einen Provinzfürsten war noch nie vorgekommen, seit er an der Macht war. Und dazu noch auf Masaki, einen wirklich langjährigen…ja, Freund. „Weißt man wer es war?“

„Nein, Hoheit…Ich…der Kanzler sandte mich zu Eurer Hoheit…“ Der Bote war froh, noch am Leben zu sein. Schlechte Nachrichten zu überbringen war manchmal tödlich.

„Ich verstehe. Inuyasha, das überlasse ich dir. Nimm Kagome mit und sieh zu, dass du Shippou retten kannst. Bote, du gehst mit Seiner Durchlaucht und berichtest unterwegs, was du sonst noch alles weißt.“ Als er mit Sesshoumaru allein war, fuhr er fort: „Er wird sicher versuchen, was er kann, denn er mag Shippou. Aber dies war eindeutig ein wohl gezielter Schlag. Fragt sich, warum sie Masaki gewählt hatten. Weil er am kürzesten Fürst war? Oder weil jemand wusste, dass ich ihn mochte?“

Der Kronprinz nickte ein wenig. Er kannte seinen Vater gut genug, um zu wissen, dass die Ermordung seines treuen Wegbegleiters ihn schmerzte. „Falls Shippou auch ermordet wird, werdet Ihr einen neuen Fürsten einsetzen. Normalerweise würde ich sagen, dass sich der Täter Hoffnungen macht, ernannt zu werden. Aber da wir von einer Verschwörung wissen, liegt es nahe, dass die daran beteiligt ist. Zwei unabhängig voneinander operierende Gruppierungen wären zuviel.“

„In der Tat. Ich werde Myouga benachrichtigen. Er soll alle verfügbaren Leute auf die Spur der grau gekleideten Menschen setzen. Was auch immer der Gegner plant – er scheint in der ersten Stufe der Umsetzung seines Planes angekommen zu sein. Geh nun. Myouga soll dir dann Bericht erstatten.“

„Wie Ihr wünscht, verehrter Vater. – Masaki war ein sehr fähiger Dämon.“ Er erhob sich. Mehr als Trost hätte er nicht sagen können.
 

Der Herrscher betrat das Zimmer seiner Lebensgefährtin. Kagomes Mutter sah von ihrer Handarbeit auf. Sie war mittlerweile einigermaßen mit seinen Stimmungen vertraut. Als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte, auch, dass er zum Fenster ging und hinausblickte, meinte sie leise:

„Es ist etwas Schlimmes geschehen?“

„Ja.“ Er drehte sich nicht um: „Mord an Fürst Masaki. Ich hatte ihn erst vor kurzem ernannt, davor war er mein Berater seit…oh, seit fast undenklichen Zeiten. Wir kannten uns schon, als ich noch nicht der Herrscher war.“

„So vermisst Ihr nun einen Freund.“ Sie klang mitfühlend.

„Ja.“ Er atmete tief ein. Ihr Geruch war so friedlich und beruhigte sein aufgewühltes Gemüt etwas. So drehte er sich um und ließ sich neben ihr nieder: „Es gab schon sehr, sehr lange keine Mordanschläge auf Provinzfürsten mehr. Ich fühle mich ein wenig schuldig. Hätte ich Masaki nicht ernannt, wäre er nicht tot. Und die Götter wissen, was die Verbrecher mit Shippou vorhaben. Sie haben ihn entführt.“

„Den Kleinen?“ Sie kannte ihn aus Erzählungen von Kikyou und Kagome, da er bei Inuyasha gearbeitet hatte, ehe sein Vater Fürst wurde. „Das ist sehr…ja, gemein.“

„Ja.“ Er bettete den Kopf auf ihren Schoss, suchte Ruhe in ihrer Witterung.

Ohne weitere Frage legte sie den Arm um seine Schultern. Sie wusste, dass er versuchte, sich so zu entspannen, zu beruhigen. Aus irgendeinem Grund war sie die Einzige, bei der er dies konnte, es ihm gelang, die Bürde seines Amtes zu vergessen.

Der Inu no Taishou drehte sich etwas in ihrem Arm und schmiegte sich an sie wie ein müdes Kind. „Ein unsichtbarer Gegner“, murmelte er: „Eine Verschwörung und ein Mord. Was plant er als nächstes….“

„Was auch immer jemand plant – Ihr habt Eure Familie, Eure Freunde. Ihr seid nicht allein. Und wer auch immer mit Versprechungen oder Drohungen Menschen und Dämonen hinter sich brachte – er wird daran scheitern.“ Sie sah lächelnd auf ihn nieder. Ihr war klar, dass es ein unschätzbares Privileg war, den mächtigen Herrn über alle Lebewesen des Reiches so weich zu erblicken. Und noch vor einem halben Jahr hätte sie nie geglaubt, dass er das je sei. Sein Bild in der Öffentlichkeit war ganz anders, als das Gesicht, das er ihr zeigte, oder auch seinen Söhnen, seinen engsten Mitarbeitern.

„Hoffentlich hast du Recht…“Er atmete erneut tief durch: „Ich habe Inuyasha geschickt, um Shippou zu retten.“

„Er wird sein Bestes geben. Ist Kagome bei ihm?“

„Ja. Sie scheinen recht gute Partner zu sein.“ Er sah mit einem Lächeln zu ihr auf: „Das scheint in der Familie zu liegen….“

Sie fragte nicht, in welcher.
 

Inuyasha hatte sich von dem Boten alles sagen lassen, was dieser wusste. Aber eigentlich war es einfach. Der Fürst und sein Sohn waren zu einem kleinen Familienausflug aufgebrochen, da der Fuchsdämon Shippou ein wenig den 18. Bezirk zeigen wollte. Sie hatten nur zwei oder drei Dämonenkrieger der ersten Rangstufe als Wachen dabei gehabt. Ein Attentat hatte es seit buchstäblichen Ewigkeiten nicht mehr gegeben. Als sie nicht zurückkehrten, wurde nachgesucht. Man fand Masaki und die Krieger tot, verbrannt von einer mächtigen Energie. Der Erbprinz war verschwunden.

„Der Kanzler schickte mich sofort los, um den mächtigen Inu no Taishou von dem Mord in Kenntnis zu setzen, Euer Durchlaucht.“

„Wo war der Überfall?“ Sie flogen auf zwei Drachen. Inuyasha hatte keine Zeit verschwenden wollen. Wer wusste schon, was die Entführer mit dem armen Shippou anstellen wollten?

„Ich führe Euch soeben an die Stelle, Durchlaucht.“ Der Bote war erleichtert, dass die Herrscherfamilie anscheinend sehr wohl zu unterscheiden wusste, wann wer für was verantwortlich war. Es war kaum zu übersehen, dass der jüngere Prinz mehr als verärgert war. Die junge Priesterin, die hinter ihm auf dem Drachen saß, schien auch sehr besorgt. Anscheinend kannten sie Shippou.

„Na, toll.“

„Dort vorne. Man hat die Leichen wohl schon weggeschafft.“

Mit einem gewaltigen Satz sprang der Prinz von dem fliegenden Drachen und landete neben der schwarz verkohlten Stelle. „Das sieht ja aus, als ob ein ganzes Gewitter eingeschlagen wäre…“ murmelte er: „He, Kagome, kannst du etwas wahrnehmen?“

„Nein“, gab sie zurück, während sie froh war, dass Inuyasha nicht ohne Drachenreiter fliegen konnte, sonst wäre sie mutterseelenallein auf dem Drachen gewesen, und ohne Ahnung, wie man den lenkte. So wurde sie allerdings zu ihm geflogen. Er war einfach zu impulsiv.

Als sie abgestiegen war und zu ihm lief, fuhr sie fort: „Ich kann nur spüren, dass hier Dämonen waren, sehr viel dämonische Energie, aber das wirst du auch wissen…Ihr wissen, Euer Durchlaucht,“ fiel sie eilig in die offizielle Anrede, da der Bote herankam.

„Ja. - Ihr könnt die Drachen zurückfliegen!“ Der Prinz drehte sich wieder um: „Also, eigentlich würde ich sagen, dass hier ein Blitz eingeschlagen hat. Eine wahnsinnige Hitze muss das gewesen sein. Nun gut, Dämonen der ersten Rangstufe sind nicht so einfach umzulegen. Das müsste eigentlich auch jemand dieser Klasse sein. Hm…“ Er witterte: „Shippou war da, ja. Und dann? Da sind zwei weitere Spuren. Zwei Dämonen der ersten Rangstufe, würde ich sagen.“ Er ging abseits: „Mist! Hier hört eine der Spuren auf. Als ob sich der Kerl in Luft aufgelöst hätte.“

„Vielleicht kann er fliegen?“ schlug Kagome vor.

„Ja, das wäre möglich. Und Shippous Witterung endet hier auch…Der andere ist weitergegangen...“

„Äh, vergebt, Euer Durchlaucht...“ Der Bote zögerte. Man sprach eigentlich keinen der Prinzen einfach so an.

„Was ist?“ knurrte der auch ungnädig.

„Ich…Euer Durchlaucht sagt, hier wären zwei Fremde gewesen, Dämonen der ersten Klasse und ein Blitz?“

„Ja. Und?“ Er wusste doch, was er eben gesagt hatte.

Der Bote beeilte sich zu erklären: „In dieser Gegend, also, weiter im Norden, am Ende des Bezirkes, leben zwei Brüder, die man die Donnerbrüder nennt.“

„Ah, und wo genau? Dann kann man die ja mal fragen, ob sie wissen, was hier passiert ist.“ Er legte die Finger bedeutungsvoll um den Griff seines Schwertes.

„Ich…ich weiß es nicht genau, Euer Durchlaucht. Eben nach Norden.“

„Na schön. Das wird sich herausfinden lassen. Gehe zum Schloss. Ich will ein paar Krieger da haben.“

„Ja, Euer Durchlaucht. Wo?“

„Na, bei den Donnerbrüdern. Komm, Kagome.“ Er war schon umgedreht.

Der Bote starrte dem aufbrausenden Prinzen hinterher, ehe er machte, dass er davonkam. Wollte der etwa allein gegen die Donnerbrüder antreten? Das würde schief gehen. Sie galten als äußerst starke Dämonen. Er sollte sich beeilen, die Krieger zu holen, ehe er als nächstes dem Herrscher berichten musste, dass sein jüngster Sohn eine Art Selbstmord begangen hatte.
 

Inuyashas Nase war fein genug, um die Spuren wieder zu erkennen, die er am Ort des Überfalls gefunden hatte: „Das scheinen sie zu sein.“ Er blieb stehen und ließ Kagome von seinem Rücken. Außer Sicht des Boten hatte er sie aufgenommen, um schneller voranzukommen.

„In dem Haus dort?“

„Ja. Und ich bin mir sicher, dass das die gleichen Typen sind, die den Überfall veranstaltet haben. Gehen wir sie mal fragen.“

„Äh, meinst du nicht, dass das gefährlich für Shippou sein könnte?“

„Wieso?“

„Sie werden dich erkennen. So viele Halbdämonen mit weißen Haaren gibt es sicher nicht…Und sie könnten ihn umbringen wollen.“

„Na ja…Was hast du denn für eine Idee? Ich dachte, mein Plan wäre ganz gut…“

„Welcher Plan?“

„Na, hingehen, fragen und fertig.“

Kagome seufzte innerlich, sagte jedoch: „Ich gehe hin. Ich frage nach dem Weg oder so. Ich bin nur ein Menschenmädchen, da werden sie keinen Verdacht schöpfen. Und dann sehe ich ja, ob Shippou da ist. Das Haus scheint nur ein paar Räume zu haben.“

„Wenn er da ist, werden sie ihn versteckt haben.“

„Möglich. Aber warum sollten sie annehmen, dass sie jemand hier besucht? Außerdem ist es doch einen Versuch wert.“

„Ja, schon. Na schön. Aber pass auf!“

„Mache ich.“ Sie ging weiter, bei weitem nicht so mutig, wie ihre Worte gewesen waren. Aber sie dachte an den kleinen Fuchsjungen. Die wenigen Male, bei denen sie ihn gesehen hatte, war er ihr sehr nett vorgekommen. Und wer wusste schon, was diese Brüder mit ihm anstellen wollten.
 

Als sie an die Tür des Hauses klopfen wollte, wurde diese bereits von innen geöffnet. Sie starrte überrascht den jungen Mann an, der vor ihr stand, eindeutig ein Dämon der ersten Rangstufe – und unleugbar gut aussehend.

„Äh…Entschuldigung…“ brachte sie hervor. Was sollte sie nun sagen? Ihr Blick glitt an ihm vorbei in das Haus.

Zu ihrer Überraschung saß dort ein anderer junger Mann, der alles andere als hübsch aussah. Das sollten Brüder sein? Eine besaß lange, schwarze Haare, einer einen Kahlkopf, einer war schlank, der andere besaß seine doppelte Breite. Er schnitt gerade Zwiebeln. Und neben ihm saß ein sehr unglücklich dreinschauender kleiner Fuchsdämon, dessen Gesicht aufleuchtete:

„Kagome!“ schrie Shippou auf: „Ha, dann kommt Inuyasha um mich zu retten!“

„Inu…“ Der junge Dämon, der vor ihr stand, reagierte unverzüglich. Noch ehe Kagome begriffen hatte, was der Ausruf des Kleinen bedeutete, wurde sie am Arm gepackt und ins Haus gezerrt.
 

***********************************
 

Achja, Inuyasha und seine Pläne...

Das nächste Kapitel heisst: die Donnerbrüder. Der ungestüme Prinz versucht zu retten, was zu retten ist.
 

bye
 

hotep



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (24)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Minerva_Noctua
2012-03-03T12:08:47+00:00 03.03.2012 13:08
Der kleine Fuchs will wohl als Kragen enden-_-
Was brüllt der denn so rum???
Die Idee mit den Donnerbrüder ist gut.
Die Szene mit den "Eltern" ist auch ganz nett. Ich verstehe nur nicht ganz, wie diese Beziehung aussieht. Mama scheint noch etwas unsicher zu sein.
(Jetzt lese ich noch das neue Kapitel von Mikado und dann fange ich aber an zu lernen. Jawohl!)

Bye

Minerva
Von:  Teilchenzoo
2009-11-10T13:59:32+00:00 10.11.2009 14:59
Och, Shippou ...
Soviel zu ihrem Plan, unauffällig zu bleiben. Shippou ist eben wirklich noch ein Kind.
Was für ein mieser Überfall! Gemein und hinterhältig! Armer Taishou ... der Schlag zielte auf seelischen Kummer ab. Wahrscheinlich so ein wie-viele-geliebte-Wesen-willst-du-opfern-bevor-du-abdankst ...
Psychopathen sind gefährlich, weil ihnen das Einfühlungsvermögen fehlt ... manchmal sogar für sich selbst. Und dann kommen Intriganten dabei raus, jaja! Die sind für mich auch Psychopathen!

Inu wird schon noch kommen und sie retten, nicht? Und vielleicht sagen, dass sein „Plan“ doch besser gewesen wäre. Und dann haut er die Donnerbrüder um!

Lg neko
Von:  chaska
2009-03-20T18:59:47+00:00 20.03.2009 19:59
Die Uhr hat begonnen zu ticken. Der unbekannte Gegner beginnt seine Pläne in die Tat umzusetzen. Doch hoffentlich ist das nicht nur ein Manöver die Herrscherfamilie zu beschäftigen um von dem eigendlichen Ziel abzulenken. Auf jeden Fall muß reagiert werden. Der Plan von Inu Yasha und Kagome war im Ansatz ja nicht übel. Doch leider war die Freude von Shippou über ein mögliche Rettung so groß, das er prompt vergessen hat, dass sein Ausruf die ganze Aktion zunicht machen kann.
Zwei Geiseln sind auf jeden Fall besser als eine. Inu Yasha's Probleme sind nicht weniger geworden, sondern mehr.
Liebe Grüße
chaska
Von:  Tigerin
2009-02-05T17:46:56+00:00 05.02.2009 18:46
Gut…. Inus Pläne sind meistens wirklich nicht die Besten. Aber Kagome’s war auch nicht wirklich besonders schlau. Jetzt haben die Beiden zwei Geiseln.
Die Besprechung zwischen Inu no Taishou und seinen Söhnen hat mir gefallen. Wie sie zusammen reden.. Sess Schlussfolgerungen… es ist toll^^
Armer Shippou, es ist überhaupt nicht schön, dass er seinen Vater verloren hat. Aber auch der Taishou tut mir leid. Jetzt weis ich, wofür Hiten und Manten ihr Geld bekommen haben. Und es hätte lieber nicht passieren sollen… *seufz*
Bis zum nächsten Kapitel.

LG,
Die Großkatze
Von:  don-kun
2008-12-02T11:28:37+00:00 02.12.2008 12:28
Oh, Shippou ist auch wieder dabei. Das erinnert mich jetzt schon sehr an die Ereignisse in der Serie.

Bin gespannt, was damit nun eigentlich bezweckt werden sollte...
Von:  ayakoshino
2008-12-01T15:53:40+00:00 01.12.2008 16:53
Oh man, Shippou schient ja sehr froh zu sein Kagome zu sehen. Nur leider hat er sie beide damit in Gefahr gebracht. Aber ob Inuyasha´s "Plan" so viel besser gwesen wäre glaub ich ja auch nicht.^^
Hmm, jetzt geht es also mit der Umsetzung des Planes los. Hoffentlich kommt die Familie weiter mit dem Rätsel wer es denn nun auf den Inu no Taishou abgesehen hat!
Freu mich schon auf das nächste Kapi!
ayako
Von:  angel-sama
2008-12-01T07:25:15+00:00 01.12.2008 08:25
Es war doch Kagomes Idee, und die ging nur shief, weil Shippou sie verraten hat. Da hat er es doch tatsächlich geschafft sich in eine noch schlimmere Lage zu bringen, und Kagome dazu.
Mal sehen wie Inuyashas Plan funktioniert^^
Von:  Cistus
2008-11-30T18:31:58+00:00 30.11.2008 19:31
Shippou hat es also noch immer nciht gelernt im richtigen Moment die Klappe zu halten. Nun können diese Donnerbrüder Kagome als Schild gegen Inuyasha verwenden. Das wird dem reizbaren Halbdämon aber garnicht gefallen!
mfg
Cistus
Von:  Lizard
2008-11-30T14:27:20+00:00 30.11.2008 15:27
Also war es doch Kagomes Idee eine verdeckte Nachricht zu schicken... :)
Tja, Inuyasha ist zwar nicht dumm, aber eben mehr die Person für den direkten Weg. Das zeigt sich auch bei der Besprechung mit seinem Vater und seinem Halbbruder sowie später bei seinem impulsiven 'Fragen+Fertig'-Plan, als er sich die Donnerbrüder vorknöpfen will. Im letzteren Fall ist allerdings auch Kagomes planvolleres Vorgehen dieses Mal in die Hose gegangen. Vielleicht ist der direkte Weg also gar nicht mal immer so übel.
Unterstützung wäre trotzdem nicht schlecht, von daher gut gedacht vom Boten, dass er sich möglichst schnell darum bemüht. Wenn der Inu no Taishou nach seinem Freund auch noch seinen Jüngsten verlieren würde, würde das für den Überbringer der Nachricht eventuell doch noch schlecht ausgehen...

Die Szene mit dem Inu no Taishou und Kagomes Mutter war wunderschön. Sie zeigt den Herrscher von seiner gefühlvollen Seite. Du charakterisierst ihn echt toll, man merkt deutlich, dass er Inuyashas und Sesshoumarus Vater ist, er hat von beiden Seiten was.^^

Übrigens fand ich es sehr interessant zu erfahren, dass Kagomes Kochkünste keinesfalls so schlecht sind wie ich es erwartet hätte. Ihre fürsorgliche Mama hat wohl die passenden Rezepte für sie rausgesucht. *grins*
Und es ist süß, wie sich Inuyasha und Kagome langsam weiter annähern. Die Äpfel fallen eben nicht weit von ihren Stämmen, oder?^°

Von:  -Fluffy-
2008-11-30T10:30:47+00:00 30.11.2008 11:30
super kapitel. die geschichte mit den donnerbrüdern hast du genial mit eingearbeitet. respekt. allerdings muss inu nun zwei retten und das wird bestimmt nicht einfach. aber gerade dann läuft er doch meistens zu seiner bestform auf.
wünsche noch einen schönen 1. advent. *knuddel*, dein Fluffel


Zurück