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In der Nacht

"Du kannst nun gehn"
von

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Freundschaftsbänder

"Ich werd heut Nacht in deinen Armen sterben"
 

Sie war sich bewusst was sie da sagte.

Und wenn man ehrlich war, war dies auch wirklich möglich

Nun kämpfte sie das 2 mal gegen den Krebs.

Beide Male leidete sie nun schon an Leukämi.

Das letzte Mal waren die Krebsviren auch nur durch die agressive Chemoteraphie verschwunden.

Doch nun würde ihr Körper nicht noch einmal dieses Theraphie überstehn.

Deswegen hat man sie auf die Spenderliste gestellt.

Sie war auch ziemlich weit oben.

Das Problem lag an ihr.

Mit einer sehr seltenen Blutgruppe, ist es natürlich nicht leicht einen passenden Spender zu finden.

Die Ärzte kämpften nun das zweite Mal um ihr Leben.

Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis sie die Chemo der ersten Therapie zu verarbeiten.

Als sie endlich wieder einigermassen fit war, kam schon nach einem halben Jahr die Diagnose.

Sie hatte es irgendwie geahnt und war deswegen nicht überrascht.

Das war nun vor einem Jahr.

Seitdem wartete sie darauf, das ein Wunder geschah und ihr Leben rettete.

Doch in dieser Nacht war das anders.

In dieser Nacht lag sie nämlich in den Armen des Jungen, in den sie sich vor Jahren verliebt hatte und ihn immer noch liebte.

Damals war sie noch ein kleines Kind.

Sie hatten sich im Internet kennen gelernt.

Jahre später besuchte er sie an Silvester.

Ein halbes Jahr später entdeckte man den Krebs bei ihr.

Seit dem kämpfte sie.

Mit 16 1/2 begann dieses Chaos.

Nun war es die Nacht auf ihren Geburtstag.

In wenigen Stunden wurde sie 19.

Mit 17 hatte sie das erste Mal gewonnen.

Seit sie 18 is steht sie auf der Liste.

Das Leben kann ganz schön unfair sein, sagte sie sich manchmal.

Doch heute nicht.

Es war lange her das sie so glücklich war wie in diesem Moment.

Seine Augen suchten die ihren.

Als sie sie fanden, versuchte er ihr eindringlich auszureden, das sie sterben musste.

Kopfschüttelnd lächelte sie ihn an.

"Ich leide schon viel zu lange. Glaub mir. Ich spüre den Tod an mir."

Er verzog sein wunderschönes Gesicht zu einer Maske aus Qual.

Sanft strich sie ihm über die Wange, worauf er seinen Kopf an ihre Hand lehnte.

"Es ist schön meinen letzten Geburtstag mit dir zu verbringen", flüsterte sie in die Stille hinein, die sich zwischen den Beiden ausgebreitet hatte.

Ein trauriger Seuftzer entwich seinen Lippen.

Sie sah ihn an.

Der Mondschein, der durchs Fenster auf ihn viel, erleuchtete sein Gesicht und reflektierte sich in seinen Augen.

Er beugte sich ein Stück über sie.

Der Blick seiner Augen hielt sie gefangen und wollten sie nich gehn lassen.

Sanft hob er ihren Kopf in seine Richtung.

Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, bat sie ihn inne zu halten.

Ihre Bitte folgend sah er sie nur weiter an.

"Wovor hast du Angst?", fragte er leise und sein heißer atem traf auf ihr Gesicht.

Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie ihm sagte:"Davor dich anzustecken... Geh wegen mir kein Risiko ein".

Obwohl man ihr gesagt hatte, das sie ihn nicht anstecken konnte, hatte sie trozdem Angst um ihn.

Ohne auf ihre Warnung zu achten strich er ihr die Tränen aus den Augen und legte seine Lippen auf die ihren.

Liebe spürte sie in diesem Kuss.

Sie hatte lange niemanden mehr geküsst.

Sehr sehr lange.

Ein wenig ängstlich erwiederte sie den Kuss.

Sanft und zärtlich küsste er sie weiter.

Nachdem er den Kuss löste und ihr in die Augen sah, stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.

Es war ein sehr schönes Gefühl in seinen Armen zu liegen.

Ein Wenig müde, kuschelte sie sich in seinen Arm.

Betrachtete die Uhr.

Nur noch eine halbe Stunde dann wäre sie 19 Jahre auf der Welt gewesen.

In dieser halben Stunde küssten sie sich noch sehr oft.

Jedesmal wieder fühlte sie sich ein wenig besser.

Doch es half nix dagegen, das der Tod ungeduldig an ihr zerrte.

Um genau 00:00 Uhr küsste er sie mal wieder und sah ihr dann in die Augen.

Zärtlich hauchte er ihr ein "Happy Birthday" ins Ohr.

Seine Hand streichelte zart ihr Gesicht.

Ihre Sicht fing an zu verschwimmen.

Leise bedankte sie sich.

Nach kurzer Zeit sah sie ihm dann ernst in die Augen.

"Du musst mir etwas versprechen", forderte sie ihn leise.

Nachdem sie seine Zustimmung durch ein nicken bekam, sprach sie weiter.

"Ich möchte das man mich mit den Freundschaftsbänder beerdigt"

Er biss sich auf die Lippe, nickte dann aber zaghaft

"Danke.. Ich liebe dich.. für immer", hauchte sie und lächelte sanft.

Lächelnd küsste er sie und sagte ihr, das er sie auch lieben würde.

Was für eine Schande.

Da trifft sie ihre große Liebe so wie sie es sich gewünscht hat und muss sie nun schon wieder verlassen.

Das Leben war einfach unfair, dachte sie mal wieder.

An ihn kuschelnd schloss sie die Augen und verlor sich in der Wärme seiner Arme.

Zufrieden seuftzend murmelte sie, das sie sehr müde sei und nun schlafen möchte.

Er versprach ihr sie nich los zulassen.

Sich schlafenstellend wartete sie, bis ihn die Müdigkeit überwältigte.

Es dauerte nicht lange.

Ihr war klar das sie, fals sie jetzt einschlief, nie mehr aufwachen würde.

Aber das war nun mal so.

Lieber starb sie in den Armen von ihm, als unter den Augen ihrer Freunde.

Somit schloss sie die Augen und lies sich langsam von der Müdigkeit hinfort tragen.

Ihr letzer Gedanke galt dem Jungen, der Morgen aufwachen würde und merken würde, das das Mädchen in seinen Armen nicht mehr lebte.

Wie Unfair das war.

Blicke vor dem Tod

Der eisige Wind bließ ihr ein paar lose Strähnen ins Gesicht.

Sie streichelten ihre Wangen und eine verfing sich in ihren Wimpern.

Das helle Mondlicht erhellte ihr blases Gesicht.

Das Funkeln der Sterne spiegelte sich in ihren großen violetten Augen.

Die mit Blutflecken übersäte einst weiße Bluße, war an vielen Stellen eingerissen.

Auch ein paar Knöpfe fehlten.

Ihr knielanger schwarzer Rock hatte viel Stoff verloren, so das er nun unterschiedlich lang war.

Ihre zarte Haut war mit Kratzern und Blutergüssen übersät.

Ihre Arme waren von einer Gänsehaut überzogen, ausgelöst durch den Wind.

Die dunklen langen Haaren nur noch locker von einer Spange gehalten, hingen schwer im Genick.

Ihre Knie zitterten vor Erschöpfung und doch blieb sie stehn, das Schwert bereits für den nächsten Kampf gezückt.

Eine Wolke verdunkelte die Nacht.

Sie verdeckte das Funkeln der Sterne.

Und doch glühten ihre Augen.

Sie bohrten sich in die Nacht.

Seit 3 Tagen und 3 Nächten wurde nun gekämpft.

Nur noch wenige standen.

Fast alle waren tot.

Auch er wurde getroffen.

Die meiste Zeit hatte er versucht sie zu beschützen.

Doch nun lag er am Boden.

Seine Lebensgeister verließen ihn.

Langsam kroch ihm die Kälte die Beine hoch.

Seine Lider wurden schwer.

Trozdem konnte er seinen Blick nicht abwenden.

Nicht von seiner Geliebten.

Grade lieferte sie sich wieder einen Kampf.

Das Geräusch der aufeinander schlagenden Schwerter schmerze in seinen Ohren.

So Müde.

Seine Augen wollten ruhen.

Mit aller Gewalt hielt er sie offen.

Beobachtet den Kampf.

Wie sie auf ihn einschlug.

Es dauerte nicht lange, bis sie ihm den Todesstoß verpasste.

Der rote Lebenssaft spritze aus der Wunde auf ihren Körper.

Ein paar Spritzer trafen sie im Gesicht, trozdem schloss sie nicht ihre Augen.

Als sich ihr Opfer nicht mehr rührte, erhob sie sich wieder.

Sah sich um.

Scheinbar sah sie keine Gefahr, denn sie ließ ihr Schwert, das in den letzten Tagen ihr stendiger Begleiter war, fallen.

Somit drehte sie sich um.

Erblickte ihn.

Ihre glühender Blick traf auf seine Augen.

Er veränderte sich.

Wurde weich, mitleidig.

Sie ging zu ihm.

Kniete sich neben ihn.

Hob langsam ihre Hand.

Er spürte ihre warme Hand in seinem Haar.

"Es ist vorbei",

flüsterte ihre Stimme, die einen so wundervoll beruhigenden Klang besaß.

Die Wärme beruhigte seinen angespannten Körper.

Sie begleitet ihn zur Grenze.

"Du kannst nun Ruhen"

Ihre Stimme zitterte.

Erneut funkelten ihre Augen.

Sie sahen aus wie zwei wässrige Flecken Farbe.

Eine Träne schaffte es, ihre Augen zu verlassen.

Langsam floss sie über ihre Wange.

Hielt an ihrem Kinn.

Tropfte auf seine Wange.

Die Träne färbte sich rot und bahnte sich ihren Weg weiter.

Auch die Träne wärmte ihn.

Doch die Kälte kroch noch immer weiter.

Hatte fast seinen kompletten Körper eingenommen.

Sein Blickfeld um sie herum verdunkelte sich.

Er sah nur noch sie.

Aber auch langsam verdunkelte sich ihre Erscheinung.

Doch seine Augen blieben offen.

Blickten in die Ihren.

Ihr gesammtes Bild wurde schwarz.

Doch ihre Augen prägten sich weiter in ihn.

Sein Blickfeld verfinsterte sich ganz.

"Machs gut"

Ihre brechende Stimme drang ganz leise an sein Ohr.

Er sah nichts mehr.

Nun ließ auch die Wärme nach.

Das Leben kroch aus ihm.

Seine Lider waren so schwer.

Doch auch wenn er nichts mehr sah.

Auch wenn das Leben ihn schon fast verlassen hatte.

Und auch wenn sein Geist endlich gehn wollte.

Seine Augen blieben offen.

Auch als ihn der Tod in seine Arme schloss und mit sich nahm.

Frei

Frei...

Dieses Wort schoss ihr als erstes durch den Kopf, als sie den großen roten Luftbalon sah, der vom Wind hinauf in den Himmel getragen wurde.

Er hatte die Form eines Marienkäfers.

War mit Helium gefüllt.

Sie hatte beobachtet, wie ein kleines Mädchen in einem Moment der Unachtsamkeit den Balon los ließ und nun weinend an dem Ärmel seiner Mutter zog.

Der Balon wurde von einem Windstoß erfasst und bahnte sich seinen Weg in die Freiheit.

Es ergab ein schönes Bild, wie er durch die Luft wirbelte im Dämmerlicht des Abends.

"Anja? Kommst du?", fragte Sandra.

Diese simple Frage zog sie aus ihren Gedanken.

Sie war auf dem alljährichen Fest ihres Ortes.

Mit ihren 4 Freundinen Sandra, Alexa, Ina und Nadja.

"Natürlich", war ihre schlichte Antwort.

Somit bahnten sie sich ihren Weg durch die Menschenmassen.

Hielten sich dabei an den Händen, um sich nicht zu verlieren.

Ihr Ziel war eine turbolente Achterbahn.

Alexa, Ina und Sandra bestanden darauf, diese zu fahren, da dies zu ihren Traditionen gehörte.

Nadja und sie waren nie wirkliche Fans von soetwas gewesen.

Auch wenn sie ihre eigenen Traditionen hatten.

Zum Beispiel kauften sie jedes Jahr zusammen einen Spieß mit schokoladeüberzogenen Erdbeeren.

Anja hob ihren Blick und sah schon das Teufelsgerät.

Es war eine ziemlich große und bunte Achterbahn.

Jetzt wo es Abend wurde, blinkte sie in den Farben gelb, blau, grün, rot und weiß.

Ihre Freundinen stürzten wie von der Tarantel gestochen los, auf die Schlange, die sich anstellten,um auch mit der Achterbahn zu fahren.

Nadja und Anja gingen langsam hinterher.

Nahmen die Taschen an sich, damit sie nicht verloren gingen.

Während sich die drei anstellten, beschloss das Dou ihre Tradition einzuhalten.

Der Stand, mit glassierten und schokoladenüberzogenen Früchten war nicht weit.

Wie jedes Jahr, grinste die Verkäuferin sie schon an, als sie auf den Stand zu gingen.

"Wie jedes Jahr?", war ihre freundliche Frage.

Nadja schenkte ihr ein Lächeln und beantwortete ihre Frage mit einem Natürlich.

Die Frau legte einen Spieß mit dunkler- und einen mit weißer Schokolade hin.

Natürlich Erdbeeren.

Zufrieden essend, schlenderten sie zurück zu der Achterbahn.

Überraschenderweise waren die Drei schon kurz davor einzusteigen.

Alexas Blick huschte nervös in den Mengen umher.

Jedes Jahr war sie relativ nervös.

Als sie Anja entdeckte, die grade eine Erdbeere vom Spieß zog und genüsslich verspeiste, schien sie die Schlange zu vergessen.

Sie lief quer durch die Reihe Wartender zurück zu ihren Freundinen.

"Guck ma. Sie hat hunger", meinte Nadja mit vollem Mund, die ein Lachen unterdrückte.

Sandra und Ina, die alleine zurück blieben riefen ihr fluchend hinterher.

Als sich Alexa trozdem nicht umdrehte und weiter lief, schenkten sie ihr vorerst keine Beachtung mehr.

Schnaufend kam sie an.

"Wasn los?"

Auf Anjas Frage hin, antwortete Alexa mit einer schlichten Geste.

Sie faste sich in den Nacken und machte ihre Kette auf.

"Pass gut auf die auf", erwiederte diese schlicht und legte die dünne Goldkette in ihre Hand.

An ihr war ein kleines Medalion befestigt.

Die Bilder darin kannte Anja noch von früher.

Ein Bild war von ihrem Freund.

Das Andere von ihrer toten Schwester.

Sie stürmte zurück zur Schlange, die sie aber nicht mehr durch lassen wollten.

Genervt kam sie zurück und sah Nadja an.

"Kann ich die letzte haben?", fragte sie die mit schokoverschmierten Mund kleinlaut und deutete auf die letzte Erdbeere, die noch am Spieß hing.

Einen kurzen Augenblick sahen sich Nadja und Anja an und begannen lauthals zu lachen.

Nachdem Nadja sich den Mund abwischte und Alexa den Spieß gab, drehten sie sich um, um ihre Freundinen bei der Fahrt zu beobachten.

Die Beiden winkten fröhlich und stiegen in den 12-Plätze Wagen ein.

Langsam fuhr der Wagen hoch und sie sahen sich noch mal um.

Winkten.

Nadja fragte die grade an der Erdbeereknabbernde, was sie so toll an dem Teufelsgerät fanden.

Alexa antwortete mit vollem Mund: "Den Adrenalinkick"

Kopfschütteltend wante sich Nadja wieder der Achterbahn zu.

Das Trio beobachtete wie ihre Freundinen wildkreischend die erste Kurve fuhren.

Aber etwas stimmte nicht.

In der Lichterschlange hatte eine Glühbirne eine falsche Farbe.

Die letzten Jahre leuchtete sie in einem satten Rot.

Dieses Jahr leuchtete nur diese Birne in einem hellem Blau.

Anja sah genauer auf die Schienen.

Fehlte da etwa ein Stück?

Die Augen zusammenkneifend sah sie genauer hin.

Es Fehlte nicht.

Aber es war falsch.

Die Schiene lag falsch.

Sie verfolgte den Weg, den der Wagen dadurch nehmen würde und stellte mit entsetzen fest, das dadurch, der Wagen ,der nun die zweite Kurve fuhr, gegen den Wagen aus der anderen Richtung knallen würde.

Schneller als sie reagiern konnte, fuhr der Wagen auch schon über die besagten Schienen.

Ihre Augen weiteten sich.

Langsam sikerte ihr ein Schrei die Kehle hoch.

Zitternd und von der Erkenntnis gepackt,das sie zusehn müsste, sah sie zu wie der gelbe Wagen, mit Sandra und Ina, in den roten Wagen rasste.

Die Zeit verlangsamte sich

Nadja, die hinter ihr Stand, ließ einen Schrei los.

Doch sie hörte ihn nur zu Anfang.

Alexa stand geschockt neben ihr, während sich langsam deren Augen weiteten.

Sie ließ den Spieß los, der mitlerweile leergessen war und sehr langsam auf den Boden fiel.

Während er fiel, sah Anja gebannt in die Gesichter ihrer im Wagen sitztenden Freundinen.

Angst.

Entsetzten.

Und die Gewissheit des Todes spiegelten sich darin.

Sandras Blick begegnete dem von Anja.

Ihre Augen verabschiedten sich.

Plötzlich wurde ihr Körper nach vorne gerissen und sie schloss die Augen.

Die Wägen, die sich durch den Aufprall nicht mehr halten konnten, stürzen seitlich auf die nächsten Schienen.

Die Menschen rannten weg.

In ihren Gesichtern konnte man lesen, das sie Angst hatten, von einem Wagen getroffen zu werden.

Mit einem sanften Geräusch landete der Spieß auf den Boden.

Um sie herum erklangen Schreie.

Die Zeit wurde wieder schneller.

Alexa ging in die Knie.

Nadja stürmte hervor.

Anja hielt sie fest, worauf Nadja sie anschrie, krazte, fluchte und weinte.

Es dauerte nicht lange, bis auch Nadja sich verzweifelt auf die Knie nieder lies.

Sie kroch zu Alexa, die starr die Achterbahn anstarrte.

Nadja umklammerte sie und schluchzte.

Unkontroliert ließ Anja alles fallen.

Die Taschen, die sie eben noch gehalten hatte, fielen mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden.

Langsam ging sie auf die Achterbahn zu.

Mehrere Menschen stürmten auf sie zu, rammten sie.

Aber sie ging weiter.

Hatte ein klares Bild vor Augen.

Als sie sich an der Absperrung wieder fand, kletterte sie vorsichtig darüber.

Mit ruhigen Schritten stieg sie die Treppen hinauf, wo man einsteigen konnte.

Sie sah auf die Wägen.

Ein paar Leute krochen raus aus den Wägen.

Doch ihre Freundinen waren nicht unter denen.

"Kleines, geh weg das ist zu gefährlich", mahnte sie ein Mann.

Sie sah ihn an.

Sein Blick war ernst.

Es war einer dieser Blicke, die die meisten anwanten um Kindern Angst zu machen.

Aber sie blieb ruhig.

Kopfschüttelnd ging sie weiter.

Bahnte sich vorsichtig einen Weg über die Schienen.

Balanzierte in einer unendlichen, unerklärlichen Ruhe.

Die Leute hinter ihr schrien, sie solle zurück kommen.

Sie hatte die Wägen beihnahe erreicht, als Alexas Stimme zu ihr drang.

"Anja lass das! Komm zurück. Sonst passiert dir auch noch was", flehte die kleine.

Alexa war schon immer die Jüngste gewesen.

Sie sah sie an.

Alexa unterdrückte tapfer die Tränen.

Kopfschüttelnd ging sie weiter.

Sie kletterte über den roten Wagen, wobei sie jedes mal überprüfte ob die Menschen, die darin lagen noch lebten.

Doch niemand rührte sich noch.

Als sie zu der Stelle kam, wo ihre Freundinen lagen, erschreckte sie.

Sandra lag auf Ina und ihre Augen waren offen, kalt.

Ina war unter Sandra kaum aus zu machen.

Ihre Hand ragte unter ihr hervor.

Rührte sich nicht.

Sanft strich sie über die Hand von Ina.

Doch sie rühte sich immer noch nicht.

Als sie den Puls ihrer Freundin messte, stand dieser Still.

Große Wassertropfen, fielen auf die Toten.

Anja sah in den Himmel und bermerkte die sternenklare Nacht.

Sie wurde sich bewusst, das sie weinte.

Zitternd verwahrte sie an der Stelle, bis sie die Sierenen der Krankenwägen hörte, die viel zu spät waren.

Schnell, um den Leuten nicht im Weg zu sein, kletterte sie zurück über die Schienen.

Als sie sich wieder auf sicherem Boden befand, sah sie in den Himmel.

Fragte sich wieso Sandra und Ina.

Sie sah lange dort hinauf.

Um sie herum herschte Chaos.

Doch sie saß auf dem Boden in unendlicher Ruhe.

Nach kurzer Zeit bemerkte sie etwas, das sich im Wind bewegte.

Da war er wieder.

Der rote Balon.

Er tanzte in der Luft und wollte komischerweise nicht höher steigen.

Sie erinnerte sich vage das er ihr auch beim Früchtestand ins Auge fiel.

Das Alexa und Nadja auf sie zu kamen und sie in ihre Arme schlossen, bemerkte sie kaum.

Viel zu intensiv war sie auf den Balon konzentriert, der langsam über den Unfallort schwebte.

Als er bei direkt über den Wägen schwebte, ging er zweimal einen Ruck tiefer.

Es sah aus als hätte jemand an ihm gezogen.

Ohne vorwahrnung stieg der Balon nun weit empor in die Luft.

Trug etwas in den Himmel.

Stieg immer höher und höher bis er am Nachthimmel verschwand.

Er hatte ihre Freundinen in die Freiheit mitgenommen und würde nun mit ihnen in den Himmel einziehn.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2008-09-28T12:51:04+00:00 28.09.2008 14:51
Sweet ^^ traurig aber süß ^^
das einzige was mich stärt ihr die kürze und die Sätze sind nciht immer zusammen hängend ^-^.
vielen spaß weiterhin
Von: abgemeldet
2008-09-28T12:51:04+00:00 28.09.2008 14:51
Sweet ^^ traurig aber süß ^^
das einzige was mich stärt ihr die kürze und die Sätze sind nciht immer zusammen hängend ^-^.
vielen spaß weiterhin


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